Strackymandias - Kommentare
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Alle Kommentare von Strackymandias
"Ich hab was versprochen, Herr Frodo. Ein Versprechen: 'Lass ihn nicht allein, Samweis Gamdschie!' Und das hab ich auch nicht vor. Ich habs nicht vor."
[...]
"Ich glaube kaum, dass wir sie wiedersehen werden."
"Vielleicht doch noch, Herr Frodo, vielleicht doch."
Moment, der Kinostart ist nicht ernst gemeint oder? Der läuft im Rest der Welt ein Vierteljahr eher an! Laut imdb startet der selbst in Panama, Kuwait und im schönen Kasachstan schon im Juni und in Deutschland soll der im Oktober rauskommen???
Keine großen Überraschungen. Gyllenhaal war halt bis jetzt eher unterm Radar. Überraschend wenig Liebe für Whiplash, Inherent Vice und Kaguya, aber ansonsten sind die Nominierungen, wie erwartet. Zum foreign film kann ich nichts sagen, aber das scheint mir etwas seltsam ohne Mommy und Winter Sleep.
Meine Vorhersage:
Drama
Bester Film: Boyhood
Bester Hauptdarsteller: The Imitation Game (Benedict Cumberbatch)
Beste Hauptdarstellerin: Still Alice (Julianne Moore)
Komödie
Bester Film: Birdman
Bester Hauptdarsteller: Birdman (Michael Keaton)
Beste Hauptdarstellerin: kp, evtl. Into the Woods (Emily Blunt), (Amy Adams war schon letztes Jahr)
Bester Nebendarsteller: Whiplash (J.K. Simmons)
Beste Nebendarstellerin: kp, wahrscheinlich Boyhood (Patricia Arquette)
Bester Animationsfilm: The Lego Movie (bin sauer, dass Kaguya nicht nominiert ist)
Bester fremdsprachiger Film: kp, wahrscheinlich Ida oder Leviathan
Bester Regisseur: Boyhood (Richard Linklater), (wenn es nach mir ginge: Wes Anderson!)
Bestes Drehbuch: schwierig, vermutlich Boyhood gegen Birdman, GBH würde mich freuen, verwunderlich, dass Inherent Vice fehlt
Beste Filmmusik: Interstellar (Hans Zimmer) (bitte nicht wieder Reznor, statt Zimmer!)
Bester Song: Selma ("Glory")
Boyhood: 3-4 Golden Globes
Birdman: 2-3 Golden Globes
The Imitation Game: 1 Golden Globe
Still Alice: 1 Golden Globe
Whiplash: 1 Golden Globe
The Lego Movie: 1 Golden Globe
Interstellar: 1 Golden Globe
Selma: 1 Golden Globe
Into the Woods: 0-2 Golden Globes (auch wenn ich nicht weiß, wofür)
Ida: 0-1 Golden Globe
Leviathan: 0-1 Golden Globe
The Grand Budapest Hotel: 0-1 Golden Globe
Mmh, schwierig. Bei den Compilation Soundtracks finde ich alles richtig toll (außer Get On Up, den hab ich nicht gesehen), aber da wär wohl Guardians mein knapper Favorit. Beim Score schwanke ich zwischen Gravity und GBH, die fand ich beide auf ihre Art sehr beeindruckend. Naja und bester Song ist ja wohl klar ("Let It Goooooo, Let It Gooooo!")
Ich mochte bisher alle Filme, die ich von Vaughn gesehen habe sehr. Mal schauen, wie der wird. Action und Story scheinen schonmal völlig over the top zu sein. Kann alles von Totalmüll bis geiler Popcorn-Action rauskommen, aber ich hab da Vertrauen in Vaughn!
Alter Schwede, wie geil! Bin gerade dabei den Roman zu lesen und der Trailer sieht echt GENAU so aus, wie man sich das beim Lesen vorstellt! Dann noch die Musikauswahl vom Feinsten. Freue mich auf den Film, aber sowas von!
Sagt mal: Bin ich der einzige, der aus "Into the Woods" nicht so wirklich schlau wird? Was ist denn daran bitteschön Oscar-Material?
Kaguya und GBH!!! :D Sehr sehr fein, auf "Boyhood", "Whiplash" und "Birdman" freue ich mich schon. Freue mich auch für "Citizenfour", auch wenn der bei den Oscars wegen der Thematik wohl kaum eine Rolle spielen wird.
Ultraintensiv, super gespielt von einem Cast, der bis in die kleinste Nebenrolle prominent besetzt ist, spannend über 3 (!) Stunden und nebenbei einer der (wenn nicht sogar DER) bestgeschnittensten Filme aller Zeiten. Inhaltlich wird es zwar teilweise sehr abstrus und mittendrin konnte ich dem Film mehrmals nicht ganz folgen, da man wirklich permanent mit Fakten und Personennamen zugeballert wird, aber die unglaubliche Gerichtsverhandlung am Ende, der Pseudo-Doku-Stil, der Schnitt, die Williamssche Filmmusik, das alles ist so verdammt beeindruckend, dass ich über eventuelle inhaltliche Unstimmigkeiten gern hinwegsehe. Und die Botschaft des Filmes ist "dank" aktueller Überwachungsskandale immer noch brandaktuell.
JAAA! So ein fantastisches Video. Auch eine tolle Liste. Kaguya und vor allem GBH verehre ich total. Auch schön, mal etwas Liebe für Godzilla zu sehen, visuell war der Bombe. Auf Inherent Vice freue ich mich schon, lese gerade die Romanvorlage :D
Drehbuch für GBH freut mich, "Birdman", "Whiplash" und "Boyhood" muss ich unbedingt noch sehen, darauf bin ich sehr gespannt.
Sehr schön, dass "Ich" immerhin 16 Stimmen bekommen hat, der hat eindeutig mehr Anerkennung verdient! :D Aber Spaß beiseite: über 800 Stimmen für "Ich - Einfach unverbesserlich"??? Ich meine: der ist ja nett und so, aber besser als "Drachenzähmen leichtgemacht" oder "The Lego Movie"? No Way!
So viel verschenktes Potential. Zu viele Klischees und Logikfehler, zudem verhindern große Zeitsprünge ein Mitfühlen mit den unsauber eingeführten Nebencharakteren. Optik und Musik begeistern dennoch.
Meine erste Anime-Serie. Optisch schon etwas angestaubt, dafür mit sympathischen Charakteren und einem der besten Serien-Soundtracks aller Zeiten. Inhaltlich allerdings viel zu episodisch und ohne vordergründige Handlungsentwicklung.
Starke Charaktere, tolle Handlung, sehr gut gezeichnet und mit einem fantastischen Soundtrack. Allerdings recht episodisch und zwischendurch geht ihm manchmal die Luft aus.
Fast an einem Tag durchgerusht. Inhaltlich zwar totaler Standard, aber ich mochte die sommerliche Atmosphäre, die Jazz-Thematik. Außerdem gingen mir die Charaktere sehr zu Herzen.
Mein Startpunkt in die Welt des Mainstream-Anime. Genial in der Story und der Figurencharakterisierung. Ab der Hälfte wahnsinnig emotional und des öfteren niederschmetternd.
Ultra-Meisterwerk! Folge für Folge eine Entführung des Zuschauers in ein entrücktes, geheimnisvolles Japan vergangener Zeiten. Es gibt nichts schöneres, als Ginko in abgelegenste Bergdörfer zu folgen und dabei eine Tasse Tee zu trinken. Entspannung pur!
Da ich es so erschreckend finde, wie wenig Resonanz es bisher zum Film gibt, hier ein kleiner Kommentar von mir:
Einer der größten Vorteile, jetzt in einer größeren Stadt zu wohnen, ist für mich, dass man auch viele unbekanntere Filme im Kino sehen kann. Nun, wo sich das Kinojahr 2014 langsam dem Ende neigt und mit „Interstellar“, „Hunger Games - Mockingjay“ und dem letzten „Hobbit“ drei der größten Blockbuster des Jahres anliefen, bzw. noch anlaufen, mogelte sich ein Film unter die Kinostarts, der für mich zu den meisterwarteten Filmen des Jahres gehörte. Dabei handelt es sich um nichts Geringeres, als „Die Legende der Prinzessin Kaguya“, den letzten Film des Studio-Ghibli-Mitbegründers Isao Takahata, Regisseur erwachsener Anime-Kunstwerke, wie „Die letzten Glühwürmchen“ oder „Tränen der Erinnerung“.
Der Film handelt vom alten Bambussammler Okino, der eines Tages in einem Bambussprössling ein winziges Mädchen findet, welches er zusammen mit seiner Frau in der Natur aufzieht. Das Kind wächst unnatürlich schnell heran und als Okino im Wald auf dieselbe Art feine Gewänder und große Mengen an Gold findet, denkt er, seine Tochter sei zu Höherem bestimmt. So zieht er in die Hauptstadt, um die junge Kaguya, wie sie später getauft wird, als adlige Prinzessin aufzuziehen. Der naturverbundenen Kaguya macht das gefühlskalte Leben nach strenger Etikette jedoch sehr zu schaffen und bald sehnt sie sich nach ihrer glücklichen Kindheit zurück. Alles ändert sich jedoch, als Kaguya von ihrer wahren Herkunft erfährt.
Am auffälligsten ist wohl zunächst der ungewöhnliche Zeichenstil des Filmes. Angelehnt an uralte Tuschezeichnungen, die Chōjū-jinbutsu-giga, wirken die Bilder simpel und grob, es wird viel mit dicken Linien gearbeitet, Umrandungen sind teilweise unterbrochen. Durch die Kolorierung wirkt der Film oft auch wie ein animiertes Aquarell, so werden viele Flächen weiß gelassen, manchmal verlaufen die Farben zwischen verschiedenen Formen. Zunächst war ich skeptisch, inwiefern dieses stilistische Experiment Erfolg hat, doch meine Sorge war unbegründet: Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit stören die Animationen nicht im Geringsten und schon bald bekommt man Bilder zu sehen (z.B. vom Knospen der Blüten zum Frühlingsanfang), die in wohl zum Schönsten gehören, was je im Anime zu sehen war. Doch der ungewöhnliche Stil ist hier kein Selbstzweck, sondern reflektiert die lebens- und gefühlsbejahende Botschaft, die sich im weiteren Verlauf des Films herauskristallisiert. Durch die unstete Animation wirkt jedes Bild so viel lebendiger, als es mit einem typischen Anime-Look oder gar Computeranimation möglich wäre, was besonders an einer Alptraumsequenz in der Mitte der Films ersichtlich wird, einem der vielen visuellen Höhepunkte.
Einen wesentlichen Beitrag zur überwältigenden Schönheit liefert auch der Miyazaki-Stammkomponist Joe Hisaishi, der mit seiner ersten Arbeit für einen Takahata-Anime eine echte Meisterleistung abliefert. Vor allem das imposante Hauptthema, das zum ersten Mal in der Szene des Frühlingsanfangs zu hören ist, hat mich sehr beeindruckt.
Die Handlung, welche auf der ältesten, überlieferten japanischen Erzählung „Taketori no monogatari“ basiert, beginnt zunächst sehr simpel, was bei einem jahrhundertalten Volksmärchen nicht verwundert. Im zweiten Drittel gewinnt die Geschichte etwas an Gewicht und der Film wandelt sich zu einer bissigen Kritik am Feudalwesen und am höfischen Leben, dem das Leben in der Natur entgegengesetzt wird. Schließlich mündet die Handlung in einen herzzerreißenden letzen Akt, der ohne Übertreibung einer der tragischsten ist, den ich bisher im Kino gesehen habe. Das letzte Drittel enthält auch die, meiner Meinung nach, traurigste Szene des Jahres, in der bei mir mehr als ein paar Tränen flossen, nicht zuletzt dank der Filmmusik. Leider bleibt die Hauptprotagonistin der einzige Charakter, in den man sich wirklich hineinversetzten kann und mit dem man Mitgefühl hat, die meisten Nebenfiguren bleiben entweder blass, unsympathisch oder in ihrem Handeln wenig nachvollziehbar. Das kann jedoch zum Teil auch an der deutschen Synchronisation liegen, die nicht immer gelungen ist und manchmal etwas sperrig formuliert wirkt. Das Ende habe ich auch nicht vollständig verstanden, Hintergrundwissen in japanischer Mythologie ist hier wohl von Vorteil.
Zwei Anime-Filme des Traditionsstudios Ghibli liefen dieses Jahr in deutschen Kinos an, die trotz einiger Gemeinsamkeiten doch sehr verschiedene Werke darstellen. Während Meisterregisseur Hayao Miyazaki mit „Wie der Wind sich hebt“ eine fiktionalisierte Biografie des genialen Flugzeugingenieurs Jiro Horikoshi im typischen Ghibli-Stil ablieferte, ist „Die Legende der Prinzessin Kaguya“ ein bittersüßes Animationsmärchen im unverbrauchten Tuschelook. Gemeinsam haben beide Filme jedoch die eher erwachsene Zielgruppe, was wohl auch verantwortlich war, für den geringen Erfolg an den japanischen Kinokassen. Der Misserfolg von „Prinzessin Kaguya“ ist letztlich auch zum Teil verantwortlich für die Entscheidung von Studio Ghibli, bis auf weiteres keine Filme mehr zu produzieren, da handgezeichnete Animation letztlich finanziell kaum noch rentabel ist.
Fazit: „Die Legende der Prinzessin Kaguya“ ist ein Ghibli-Film, der sich deutlich von den bekannteren Werken Miyazakis abhebt. Mit seiner traurigen Handlung, dem künstlerischen Animationsstil und dem wagen Ende spricht er, typisch für Regisseur Takahata eher eine erwachsene Zielgruppe an. Mir hat er dennoch sehr gut gefallen, vor allem Bilder und Filmmusik fand ich meisterhaft, genau wie die bittersüße Tragik. Auch wenn der Film mein Lieblingsfilm von Takahata ist, kann er in meinen Augen jedoch nicht mit den großen Meisterwerken Miyazakis, wie „Prinzessin Mononoke“ mithalten, vor allem aufgrund der wenig komplexen Handlung und der (abgesehen von der Protagonistin) simplen Charakterzeichnung.
Zum ersten Mal seit fast zehn Jahren den SpongeBob-Schwammkopf -Film vollständig gesehen. Klar, aus heutiger Sicht ist vielleicht nicht mehr alles so lustig und einiges nervt auch an dem Film (den ich schon damals nicht ganz so geil, wie die Serie fand), aber was soll ich sagen: Wenig hat sich während meiner Kindheit und Jugend so sehr in mein Gedächtnis gebrannt, wie dieser kindische, gelbe Schwamm. Auch die Serie habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen, trotzdem erinnert man sich an so viele Szenen und Zitate. Objektiv hat er wohl eine niedrigere Wertung verdient, aber in SpongeBob stecken so viele Kindheitserinnerungen. Einfach nur Kult und so viel intelligenter und hintergründiger, als es von vielen gemacht wird!
"Jedes Blubberblasen blasende Blubberblasenbaby wird brutal und bis zur Besinnungslosigkeit durch die Bar geboxt." - "...boxt."
Erste Reviews: http://www.metacritic.com/movie/big-eyes
Mal schauen, wie sich das noch entwickelt. Sieht bisher noch eher durchwachsen aus, aber 4 Reviews haben sowieso null Aussagekraft. Der deutsche Kinostart ist aber echt ein schlechter Witz. :(
In naher Zukunft liegt die Erde im Sterben: Durch eine Mehltau-Epidemie wurde der Anbau der meisten Getreidearten unmöglich. Nur Mais (der nun auf riesigen Feldern angebaut wird) wächst noch auf dem staubigen, ausgetrockneten Boden. Verheerende Sandstürme suchen die wenigen, überlebenden Menschen heim. Auch der ehemalige NASA-Pilot und Ingenieur Cooper (Oscar-Preisträger Matthew McConaughey) arbeitet mittlerweile gezwungenermaßen als Maisbauer. Eines Tages erfährt er, dank seiner gewitzten Tochter Murph (Mackenzie Foy), dass die NASA im Geheimen noch existiert und unter der Leitung von Prof. Brandt (Nolan-Stammgast Michael Caine) an einem Plan zur Rettung der Menschheit arbeitet. Cooper wird als Pilot der Rettungsmission ausgewählt, welche in einer fernen Galaxie nach einer bewohnbaren Welt suchen soll.
Viel mehr als die Prämisse der Handlung sollte hier auch nicht verraten werden, da der Film in seinen (sehr kurzweiligen!) 169 Minuten einige unvorhergesehene Wendungen einschlägt.
Nur so viel: Ja, die Handlung ist komplex, wer ihr jedoch aufmerksam folgt, wird sie zu großen Teilen verstehen, auch wenn Grundkenntnisse in Moderner Physik (v.a. in Einsteins Relativitätstheorie) sicher nützlich sind. Nur das äußerst abstrakte Ende wird viele Zuschauer wahrscheinlich irritieren und auch ich runzelte im Kino die Stirn und musste mir im Nachhinein eine passende Theorie zusammenbasteln, um das Gesehene deuten zu können.
„Interstellar“ ist sowohl erzählerisch, als auch visuell sehr viel zurückhaltender, als gedacht und definitiv nicht das Bombastfeuerwerk und Science-Fiction-Epos, das viele Zuschauer anhand der Handlungsbeschreibung, der Laufzeit oder der Trailer zweifellos erwarten. So stehen trotz ambitionierter Themen (Fortbestand der Menschheit, intergalaktische Reisen durch Wurmlöcher) stets die Charaktere und ihre Gefühle im Vordergrund. Demzufolge bleibt die Kamera auch immer nah an den Personen und es gibt nur wenige (dafür umso effektivere) Panoramaaufnahmen. Selbst in den Einstellungen im Weltraum ist die Kamera oft fest auf der Außenhülle des Raumschiffs montiert, was teilweise gewöhnungsbedürftig ist, diesen Szenen jedoch (trotz der Endlosigkeit des Alls) etwas Intimes verleiht. Dass „Interstellar“ nur selten wirklich episch ist, fällt dabei gar nicht negativ auf, sondern passt zum aussichtslosen Grundton des Filmes. Visuell bietet „Interstellar“ trotzdem einige sehr beeindruckende Einfälle. Vor allem in der zweiten Hälfte bekommt man immer öfter Bilder zu sehen, die es im Kino so zuvor noch nicht zu bestaunen gab, seien es die (wissenschaftlich korrekten) Aufnahmen des Schwarzen Lochs oder die kreativen Planeten des fremden Sonnensystems. Äußerst lobenswert ist dabei, dass das Ausmaß der Computereffekte dabei erstaunlich gering bleibt. So wurde bei den Dreharbeiten kein einziger Greenscreen verwendet. Was also durch die Fenster der Raumfähre zu sehen ist, war dank Projektion auch für die Schauspieler sichtbar. Bei den Aufnahmen der Shuttles hingegen kamen in vielen Fällen Modelle zum Einsatz, was dem Film einen angenehm greifbaren und zeitlosen Look verleiht.
Im Erzählrhythmus offenbart sich jedoch ein Schwachpunkt von „Interstellar“. Während der Film sich in einzelnen Szenen (zurecht) Zeit lässt und leicht ausufert, wirken andere Abschnitte sehr überhastet. In Anbetracht der Laufzeit klingt es zwar ironisch, aber tatsächlich hätten dem Film an mehreren Stellen (vor allem im ersten Drittel) einige zusätzliche Minuten gut getan, um Unstimmigkeiten zu beseitigen oder bereits eindrucksvolle Szenen noch intensiver umzusetzen. So verschenkt Nolan durch die teilweise sehr sprunghafte Erzählweise leider einiges an Potential.
Positiv hervorzuheben ist der Kichenorgel-lastige Soundtrack von Nolans Stammkomponisten Hans Zimmer, der hier einen sehr ungewöhnlichen Beitrag abliefert, welcher in seinem Minimalismus mit Werken von Philip Glass, besonders mit dessen Filmmusiken zu „Kundun“ und „Koyaanisqatsi“ vergleichbar ist. Stellenweise ruhig, dann wieder ehrfürchtig oder ominös scheinbar ins Unendliche anschwellend, schafft es Zimmer gut, entsprechende Stimmungen zu übertragen, ohne sich dabei seiner üblichen, mittlerweile recht abgenutzten Stilistik zu bedienen. Vor allem in der zweiten Hälfte erzeugen die dröhnenden Orgel-Ostinati eine teilweise äußerst unangenehme, sinistere Stimmung, die überraschend gut zur Handlungsentwicklung passt, wenn man bedenkt, dass Zimmer zur Komposition gar kein Skript erhalten hatte.
Schauspielerisch gibt es besonders vom Hauptdarsteller McConaughey eine beeindruckende Leistung, dessen Performance wohl die emotionalste ist, die es bisher in einem Nolan-Film zu sehen gab. Die Verzweiflung und Trauer seines Charakters darüber, dass er seine geliebten Kinder auf der sterbenden Erde zurücklassen musste, bringt er wirklich meisterhaft rüber. So gibt es eine Szene, etwa in der Mitte des Filmes, bei der ich zutiefst gerührt war und mehr als eine Träne vergoss. Michael Caines Potential wird diesmal zwar nicht völlig ausgenutzt, einige starke Auftritte hat er dennoch. Vor allem, wenn er Dylan Thomas‘ überwältigendes Gedicht „Do not go gentle into that good night“ rezitiert, bekommt man als Zuschauer eine gewaltige Gänsehaut. Wie immer überzeugend ist auch Anne Hathaway, die Prof. Brandts Tochter spielt, welche ebenfalls zu den Astronauten der Rettungsmission zählt und von Hathaway schön kaltschnäuzig und unsympathisch gespielt wird. Am meisten beeindruckt war ich jedoch von zwei weiteren Nebendarstellern, zum einen von der (erst dreizehnjährigen) Mackenzie Foy, die McConaugheys Filmtochter Murph überzeugend und sehr ergreifend spielt. Der zweite herausragende Nebendarsteller soll hier nicht genannt werden, da der Star weder in den Credits genannt wird, noch im Vorfeld beworben wurde und sein Auftreten somit für die meisten Kinogänger eine große Überraschung sein dürfte.
Bedauerlicherweise schafft es Nolan nicht, den übrigen Charakteren genügend Leben und Bedeutung zu verleihen, dass sie im Gedächtnis bleiben. Namen konnte ich mir, abgesehen von Cooper, Murph, Prof. Brandt sen. und jun., sowie Dr. Mann (der Charakter des geheimen Stars) nicht merken, da sie für die Handlung einfach kaum vonnöten sind.
Fazit: „Interstellar“ ist, typisch für Nolan, ein ungewöhnlicher Blockbuster. Mit seiner ruhigen Erzählweise, der komplexen, recht physikalischen Handlung und dem abstrakten Ende wird er wohl viele Kinozuschauer irritieren. Wer sich aber auf den Film einlässt, bekommt mit „Interstellar“ ein so intensives, intellektuell stimulierendes, toll gespieltes, ergreifendes und bildstarkes Werk geboten, wie man es nur selten im Kino erleben darf. Nur im Vergleich zu Nolans noch besseren Werken, fällt der Film, aufgrund einer stellenweise überhasteten und bruchstückhaften Erzählweise, sowie einigen schwach ausgearbeiteten Nebenfiguren leicht ab.
Man hätte noch mehr draus machen können, das Potential zum Ultrameisterwerk und Lieblingsfilm war da!
PS: Der Film sollte in einem Kino mit großer Leinwand und lauter Soundanlage genossen werden. Es ist einfach ein Erlebnis, von den Bildern und Zimmers Musik (http://youtu.be/uXrGu_TB8F4?t=5m50s) in den Kinosessel gepresst zu werden.
Wird wohl "The Lego Movie" und ich hätte auch nichts dagegen, solange Powells Soundtrack zu "Drachenzähmen 2" gewinnt :D "Drachenzähmen" hat mich zwar noch etwas mehr beeindruckt, aber "Lego" passt auch. "Kaguyahime" wär natürlich fantastisch, aber dazu läuft er einfach zu sehr unterm Radar. Ich schaue ihn mir aber auf jeden Fall an, sobald er dann Ende November im Kino läuft.
PS: "Kaguya" ist NICHT der vorerst letzte Ghibli-Film, sondern Yonebayashis "Omoide no Marnie", der nächstes Jahr nach Deutschland kommen dürfte!!!
SERENITY!!! Wäre sicher auf Platz eins, wenn doch nur mehr Leute Firefly kennen würden. Ansonsten siehe Morissas Kommi, die "Bebop" wär schon cool.
1. Guardians of the Galaxy
2. Drachenzähmen leichtgemacht 2
3. Planet der Affen - Revolution oder Captain America 2
Bis auf die Tatsache, dass ich X-Men: DOFP nur gut und Edge of Tomorrow mittelmäßig fand, tatsächlich d'accord mit eurer Liste. ;)