stuforcedyou - Kommentare

Alle Kommentare von stuforcedyou

  • 6

    [...] Was sicherlich hätte auch Spaß machen können ist der Regiewechsel. „Magic Mike“ gehörte [...] zum cineastischen Abschiedswerk von Steven Soderbergh, der als Regisseur dem Kino den Rücken zukehrte, um sich voll und ganz anderen Projekten (wie etwa der TV-Serie „The Knick“) zu widmen. So sprang Produzent Gregory Jacobs ein und saß beim Sequel auf dem Regiestuhl. Von diesem Wechsel ist leider aber nichts zu spüren. „Magic Mike XXL“ sieht aus wie ein Soderbergh-Film, fühlt sich an wie ein Soderbergh-Film, ist ein Soderbergh-Film [...] von daher ist die Möglichkeit groß, dass Regisseur Jacobs letztlich nicht mehr als ein Platzhalter für den Abspann war [...]
    Den Fans des magischen Mikes wird das sicherlich egal sein, denn die bekommen das, was der Titel verspricht. Die Fortsetzung hat sich nämlich ganz der klassischen Sequel-Mechanik verschrieben. Soll heißen: alles ist etwas größer und aufwendiger. Bei den Striptease-Einlagen ist das deutlich zu sehen. Vor allem das Finale bietet tänzerisch hochklassige Arbeit [...]
    Quasi als Konterpart dazu frönt „Magic Mike XXL“, genau wie sein Vorgänger, wieder einer sehr dialoglastigen Erzählweise. Die alte Narration-Regel show don’t tell wird hier gerne mal mit Füßen getreten, was mit dazu führt, dass die Geschwätzigkeit des Films [...] dazu führt, dass der Flow des Films hin und wieder ins Stolpern gerät.[...] allerdings erfüllt „Magic Mike XXL“ im Grunde seinen Zweck. Die Fortsetzung wirkt im Gegensatz zum Vorgänger zwar schon etwas prüder, vor allem wenn es um Nacktheit und Drogenmissbrauch geht (diesmal gibt es weder Szenen mit Dealern noch den Einsatz einer Penispumpe zu bestaunen), dennoch macht sie in groben Zügen Spaß und diese Wertung ist weder an ein Geschlecht, noch an eine sexuelle Ausrichtung gekoppelt [...]

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    • 5

      [...] „Lebe deinen Traum“, diese Botschaft sickert durch alle Poren des Films. Schön, dass er dabei niemals die Schattenseite dieser Feel-Good-Agenda aus dem Sichtfeld lässt. Bedauerlich hingegen, dass der ganze narrative Aufbau viel zu unfokussiert geschieht. „Becks letzter Sommer“ möchte sich selbst am liebsten als Road Movie verstanden wissen, doch bis es zum Verlassen der Straßen von Berlin kommt, ist es für eine ernsthafte Genre-Transformation bereits zu spät [...]

      8
      • 7

        Passender Alternativtitel: "Fear and Loathing in Bikini Bottom".

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        • 5

          [...] „Self/Less – Der Fremde in mir“ will einem anspruchslosen Publikum gefallen. Deswegen bedient der Film alle Erwartungen an einen klar verständlichen Action-Thriller, der hier und da mit Sci-Fi-Elementen herumspielt. Doch der Kern des Films, das Gedankenexperiment welches hier zu Grunde liegt, würde so viel mehr bieten – vor allem in Symbiose mit Tarsem Singhs sonstigen Bilderwelten. Reduziert man „Self/Less – Der Fremde in mir“ aber nicht auf seine Ignoranz dem eigenen Potenzial gegenüber, bleibt zumindest ein schnell verschlungener Happen Unterhaltung übrig [...]

          5
          • 8 .5

            [...] Was in Staffel 2 geschieht? Das soll hier nicht verraten werden, müsste man doch durchaus die eine oder andere überraschende Wendung der vorangegangen Season enthüllen. Nur so viel: Das Network arbeitet weiter und Janus ist immer noch eine Gefahr. Wer jetzt nur Bahnhof versteht, sollte sich endlich aufraffen und „Utopia“ ansehen und bitte nicht auf das geplante US-Serienremake von David Fincher warten, denn ob die amerikanische Version die künstlerische Einzigartigkeit des Originals erreicht und beim US-Publikum überhaupt landen wird, so dass die Geschichte rund um das titelgebende Utopia-Manuskript geklärt wird, scheint fraglich. Dafür ist die Geschichte, ihre Figuren und die Dramaturgie vielleicht dann doch zu eigen, zu unberechenbar und vor allem zu frisch [...]

            6
            • 5 .5

              […] Frank Darabont frönt mit faszinierendem Übermut dem Stil des Gangster Noirs. Seine Serie führt uns mit stilistischer Perfektion in eine schillernde Welt ein, die hochglänzend erscheint, unter deren Oberfläche aber zerschossene Körper langsam verwesen. „Mob City“ ist optisch also der reinste Augenschmaus […] Die Geschichte hingegen ist leider nicht so packend wie erhofft. Dazu versucht Darabont zu oft durch Geheimniskrämerei Spannung zu erzeugen, doch das Einzige was dabei wirklich zu Stande kommt ist eine Art von narrativer Lethargie […]

              4
              • 4

                Ach GoT, mit dieser Staffel hast du dir ins Bein geschossen. Bis auf die drei letzten Episoden erweist sich Staffel 5 als hüftlahmer Erinnerungszirkus. Wer also vergessen hat das Cersei intrigant, Ramsey böse und Jon unglaublich tapfer ist, der wird hier einige Aha-Momente erleben. Ansonsten stampft die Serie munter im Kreis und verkauft repetitive Non-Entwicklung als erzählerische Frischware. Wären nicht die letzten Folgen (wobei das Finale im Grunde nicht mehr ist als eine Aneinanderreihung von Cliffhangern), ich würde Staffel 5 als reinrassigen Flop bezeichnen. So gelingt es den Serienmachern aber zumindest klar zu machen, dass sie große Geschichten mit großen Momenten inszenieren und erzählen können. Aber warum fangen sie hier erst so verdammt spät damit an?

                7
                • 4

                  [...] Hauptdarstellerin Louane Emera, die in Frankreich durch die Castingshow „The Voice“ im Fernsehen entdeckt wurde und hier erstmals vor einer Kinokamera stand, besitzt wirklich eine überzeugende Ausstrahlung. Dass ihre Rolle den Zuschauer letztlich mehr aus der eigentlichen Lebenssituation der Familie herausbringt, statt sie wirklich damit bekannt zu machen, ist klar eine der ganz großen Schwächen von „Verstehen Sie die Béliers?“. Denn somit kommt keine wirkliche Inklusion zu Stande. Regisseur Eric Lartigau („Nachtblende“) ist mehr an einem gefälligen Rührstück statt an einer wirklich authentischen Behandlung der Thematik interessiert [...]

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                  • 6 .5
                    über Ant-Man

                    [...] Nach dem über-konventionellen und an Gigantismus erstickenden „Age of Ultron“ schalten die Marvel Studios mit „Ant-Man“ zum Glück ein paar Gänge zurück und bieten - für ihre Verhältnisse - einen fast schon entspannenden Blockbuster, der gewiss die bislang kreativsten und pfiffigsten Actionszenen des Jahres auffährt. Wären da nicht dramaturgische Patzer [...] die den Film immer wieder recht unschön ausbremsen, „Ant-Man“ hätte das Zeug zum ganz großen Hit gehabt. So erweist sich das erste Kinoabenteuer des Ameisenflüsterers aber als charmanter Versuch einen Superhelden in einem Heist-Movie unter zu bringen. Das Ergebnis ist okay, macht aber insgesamt Laune.

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                    • 8 .5

                      [...] Vielleicht einer der wichtigsten wie charmantesten Filme des Jahres 2015. „Taxi Teheran“ ist nicht bloß eine Reflexion über ein vorurteilbehaftetes Land. Regisseur Jafar Panahi bringt uns hier mehr als politisches Kino. Sein dritter Film, den er trotz Berufsverbots inszenierte, erweist sich als ein leichtes wie herzliches aber dennoch höchst prägnantes Manifest für den Frieden und die Demokratie. Ein Ausnahmefilm, wegen seiner Machart, Vorgeschichte und seinem Unwillen sich der Bitterkeit zu unterwerfen. Kleines Taxi, ganz großes Kino.

                      10
                      • 8

                        So toll:
                        https://www.youtube.com/watch?v=JugMoSvGSZE

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                        • 4

                          [...] Ein weiterer Ausverkauf des Franchises in Richtung Familienunterhaltung? […] letztlich läuft es genau darauf hinaus. Teil 5 der Reihe (ob er das im offiziellen Kanon des Franchises ist, oder ob man wieder einen der Vorgänger „aussortiert“ hat, sei jetzt einfach mal egal) giert nach der Aufmerksamkeit eines jungen Publikum, lässt dabei aber teils große Stücke der eigenen Individualität fallen, tauscht diese gegen einen gefälligen, monotonen Gestus moderner Blockbuster aus und verrät somit die eigene Identität. Dass Held Arnold Schwarzenegger dazu eine überaus schlappe Figur macht, unterstreicht den […] eher enttäuschenden Gesamteindruck.

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                          • 4

                            [...] „Entourage“ traut sich auch im Kino nicht aus seiner engen wie stagnierenden Hülle heraus. Waschechten Fans wird’s egal sein und genau für die wird sich der Gang ins Kino wohl auch lohnen. Alle anderen erwartet hier nicht mehr als hübsch gefilmte Wohlstands-Pornographie [...]

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                            • 10

                              Komödiantisch faszinierendes Über-Ultra-Meisterwerk. Absolute Großkunst von zwei absoluten Großkünstlern. Ein überragender Meilenstein von Könner für Könner. ♥♥♥ Der meisterhafte Soundtrack gehört in jede ernstzunehmende Albumsammlung – als Vinyl versteht sich.

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                              • 8

                                „Der Babadook“ verbindet psychologischen Schrecken mit tiefer Einfühlsamkeit und erzeugt dadurch konstante, bohrende Spannung. Eine kleine Horror-Perle, die ihren Hype mehr als verdient hat. Ein überaus fähig inszenierte Gruselgeschichte, die mit den ganzen Jump-Scare-Overkillern des Genres, die uns in den letzten Jahren heimsuchten, feucht den Boden durchwischt.

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                                • 9 .5

                                  […] Während jüngere Zuschauer sich vom knuffigen wie überaus liebenswerten Design erfreuen, erwartet uns ältere Semester, auch emotionale Momente der Reflexion, wenn uns der Film selbst die Frage gegenüberstellt, welche Erinnerungen wir vergessen haben. All die schönen Momente, die wir fest in unseren Kopf eingeschlossen und die wir doch im Weiten unseres Verstandes vergessen haben und dies wahrscheinlich für immer. Eine Erkenntnis die uns in abgewandelter Form auch das dritte Abenteuer von Cowboy Woody und Space Ranger Buzz Lightyear einbrachte und genau wie dort ist es nicht die Verzweiflung, die obsiegt, sondern Optimismus. Ein Ende ist eben meist auch ein Anfang.
                                  „Alles steht Kopf“ huldigt also auch unserer Kindheit, dieser unschuldigen Zeit des Entdeckens und der scheinbaren Grenzenlosigkeit. Wie immer bei Pixar funktioniert dies alles als reines Unterhaltungsprodukt genauso wie als emotionale Konfrontation […]
                                  Gewiss, wirklich viel wagen tut Pixar mit „Alles steht Kopf“ nicht. Man denke nur daran was alles möglich gewesen wäre, wenn die Macher sich nicht in den Kopf der elfjährigen Riley eingedockt hätten, sondern in den eines alten Menschen. Ja, die Grundidee von „Alles steht Kopf“ ist geradezu eine Einladung auch einmal etwas vollkommen Neues zu versuchen. Diese Chance hat Pixar leider verstreichen lassen, doch haben sie aus der gewählten Richtung ihres Films das Maximum herausgeholt, bzw. verstehen es mit reinrassigem Ideenüberschuss zu kompensieren […]
                                  „Alles steht Kopf“ ist ein facettenreiches Meisterwerk, welches dank einer geradezu verschwenderischen Fülle von Ideen und Kreativität den Thron des heutigen Animationskinos besteigt […]

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                                  • 2 .5
                                    über Ted 2

                                    [...] Kurz: "Ted 2" ist ein schlechter Witz [...]

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                                    • 8

                                      [...] „Red Army - Legenden auf dem Eis“ gelingt somit ein Spagat zwischen historischer Reputationsnostalgie und mitreißendem Zeitzeugenbericht. Eine durch und durch sehenswerte Dokumentation, die in vielen Bereichen ganz wunderbar funktioniert, ohne dabei selbst ein Statement zu hinterlassen. Am Ende liegt es ganz bei uns ob die Spieler von einst nun Helden, Marionetten oder Nutznießer waren. Wahrscheinlich waren sie alles und noch mehr, z.B. auch Opfer des Systems sowie ihres eigenen Stolzes [...]

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                                      • 4

                                        […] Brüste. Mehr muss nicht gesagt werden über "Hollywood Chainsaw Hookers", diesen, von einigen kultisch verehrten, Mumpitz, der leider trotz seiner Freizügigkeit und maßlos hirnverbrannten Geschichte doch nur Trash nach üblichem Protokoll abliefert. Aber Vorsicht! Gemeint ist echter Trash, keine Kopie oder Imitation davon. Dass hier ist nicht The Asylum, dass ist Fred Olen Ray und zwar vollkommen losgelöst. Wer darauf steht: Viel Spaß. Alle anderen: Bitte gehen sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen - außer Brüste. Seltsam, immer wenn man das erwähnt steigt die Neugierde der Leute wieder auf das Maximum an.

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                                        • 7 .5

                                          [...] „Men & Chicken“ ist ungehemmt amüsant wie rabenschwarz und böse. Ein Schaulaufen des galligen Humors, der nebenbei eine ganz eigene, fast schon abstrakte Welt erschafft. Eine Welt mit Nudelholzsammlungen, kuriosen Tiermischwesen und Figuren, die trotz ihrer grimassenhaften Äußerlichkeiten, schrägen, charakterlichen Merkmale wie dem stetigen Drang zur Masturbation (nie war Mikkelsen besser) oder ihrer selbstgewählten sozialen Isolation niemals nur als reinrassige Monster vom Film portraitiert werden. Für Anders Thomas Jensen sind es Individuen, die sich anders entwickelt haben als die breite Masse und dennoch der sogenannten Normalität ähnlicher sind, als es ihr Äußeres oder ihr vordergründiges Verhalten preisgibt. Die seltsamen Brüder sind vielleicht nicht mehr als eine verzerrte Reflexion von uns selbst. Und während Gabriel (David Dencik) die Wahrheit sucht, versucht Franz (Søren Malling) diese zu verdrängen. Diese beiden Verhalten… es gibt wahrlich nichts Menschlicheres. Hinter all dem frechen, garstigen und scheinbar unkontrollierten (un)erwachsenen Humor steckt vielleicht nicht mehr und nicht weniger als Philanthropie [...]

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                                          • 3 .5

                                            [...] Im Grunde ist die Idee hinter „Alter Ego - Große Helden, noch größere Probleme“ sehr vergnüglich sowie auch interessant. Die Thematik, dass die Welt genug hat von Superhelden ist nicht neu und wurde vor allem in „Watchmen – Die Wächter“ sowie im Animationsspaß „Die Unglaublichen“ behandelt. Doch das Problem, dass ein Held sein Alter Ego als eigene Persönlichkeit wahrnimmt, als eine Art Fremden, ist durchaus frisch. Viel daraus machen tut der Film von Regisseur Jordan Galland aber nicht. Das Problem ist, dass „Alter Ego - Große Helden, noch größere Probleme“ eine als Superhelden-Comedy getarnte Slacker-Komödie ist, die den eigenen Ideen mit dem Stilmittel der Lethargie entgegentritt [...]

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                                            • 6

                                              […] „Am grünen Rand der Welt“ ist von vorne bis hinten klassisches Gefühlskino, welches dank spielfreudiger Stars, durchaus spritzigen Dialogen und umwerfend schönen wie imposanten Bildern zu gefallen weiß. Leider trüben dramaturgische Patzer das Vergnügen etwas. Von einem Regisseur wie Vinterberg hätte man gewiss deutlich mehr erwartet und dennoch, unter all den gängigen Standards bleibt „Am grünen Rand der Welt“ ein Film von ihm. Wenn der dänische Filmemacher etwas versteht, dann Geschichten zu erzählen von Menschen die kämpfen müssen. Sei es gegen die Familie, ein kleines Dorf oder eben die eigenen Gefühle […]

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                                              • 4

                                                [...] Und von der Magie von einst ist auch nix mehr übrig. Das Schöne am ersten Teil war nun einmal, dass sich alles so echt anfühlte. Davon ist die synthetische CGI-Welt von „Jurassic World“ meilenweit entfernt. Um das zu kompensieren muss dann auch gefühlt alle zehn Minuten der John Williams-Score aufgepackt werden, um Stimmung zu erzeugen. Aber das funktioniert so einfach nicht [...]
                                                Das Spektakel ist halt redundantes Blockbuster-Kino. Das Schlimme: Das ist dem Film scheinbar selbst auch bewusst und er versucht damit zu kokettieren. Das Ergebnis ist eine hemdärmliche Meta-Ebene, die fast genauso stupide ist, wie die Charaktere des Films [...]
                                                Die „Jurassic Park“-Reihe war noch nie für kluge und ausgefeilte Geschichten bekannt, doch was „Jurassic World“ bietet ist wahrlich nicht mehr als grob zusammengeschüttete Versatzstücke von altbekannten Ramsch-Ideen [...] Teil vier besitzt dabei trotz seiner Fehler gewiss auch starke Momente, aber diese sind meist kurz und werden von den grölenden Effektszenen überschattet und meist regelrecht niedergerannt. Was bleibt ist der treudoofe Versuch mit den heutigen Mitteln des Blockbusterkinos ein Flair und ein Gefühl zu erzeugen, welches vor allem aber davon lebte, dass der erste „Jurassic Park“ trotz seiner technischen Neuerungen immer noch ein wirklich handgemachter Film war, der gekonnte Spannung, Staunen und Spaß miteinander kombinierte. Das gelingt"Jurassic World" über sehr weite Strecken nicht, wobei vor allem das Staunen komplett außen vor bleibt [...]

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                                                • 5

                                                  Ein ungefüllter Eimer ist hohl oder ein leerer Kofferraum, doch „Jäger der Apokalypse“ ist eine ganz eigene Form der Vakuumlehre. Getarnt als Anti-Kriegsfilm werden hier bestialische Gewalttaten mit blanker wie stumpfsinniger Heroisierung verherrlicht. Ein dummer Film, aber kein schrecklicher, denn hinter dem ganzen Bullshit, den Antonio Margheriti hier walten lässt, besitzt der Film doch diesen klumpigen, stinkenden Charme damaliger Billigproduktionen. Ein Mondo-Kriegsfilm voller Irrwitzigkeiten und Action-Tableaus die ohne wirkliche inszenatorische Fähigkeiten, dafür aber mit der puren Kraft des Infantilen umgesetzt wurden. Gegen Ende dreht Margheriti dann völlig am Rad und erdreistet sich sogar noch Coppolas „Apocalypse Now“ zu imitieren. Das Ergebnis lädt zum Kopfschütteln genauso ein wie zum Schmunzeln und Staunen. Respektlosigkeit kann eben auch eine Kunstform sein.

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                                                  • 2 .5

                                                    „Hot Tub Time Machine 2“ ist scheiße, kein Zweifel. Hatte ihn mir aber doch schlimmer vorgestellt. Eine ziemlich überflüssige, ständig auf Grenzüberschreitungen und beleidigenden Kontext ausgelegte Komödie, die in ihrem dümmlichen Bestreben dadurch aufzufallen aber zu systematisch wirkt, um ihr angestrebtes Ziel zu erreichen. Ein mieser Film, aber kein ärgerlicher.

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