ThomasCine - Kommentare

Alle Kommentare von ThomasCine

  • Nachdem ich gerade mal einen Blick in das Drehbuch (http://www.imsdb.com/scripts/Last-Tango-in-Paris.html) geworfen habe und innerhalb von Sekunden die Szene gefunden habe, die dort genau so geschrieben steht, wie sie sich dann spaeter abspielte muss ich mich echt fragen: Hat irgendwer von denen ueberhaupt das Script gelesen? Selbst Bertolucci, der ja als Drehbuchautor gelistet ist, scheint keine Ahnung zu haben, was er geschrieben hat. Da muss man sich doch echt fragen, ob da nur Mist gebrabbelt wird.
    Mit diesem letzten Satz moechte ich weder sagen, dass ich in diesem Fall dem Einen oder dem Anderen glaube. Ich kann und werde es nicht wissen. Eine Ungereimtheit bleibt eine Ungereimtheit.

    Fakt bleibt, dass Kunst im Entstehungsprozess Grenzen haben muss. Die Grenzen des Legalen eben. Von gerecht und ungerecht etc. Kunst sollte auf einer Vertrauensbasis entstehen. Dafuer tragen alle Beteiligten Sorge. Vermutlich war das nicht immer so. Frueher war mancher Regisseur eine Art Koenig. Manches faules Ei wird es da heute auch noch geben. Doch der Fortschritt ist nicht aufzuhalten und das wird er auch in diesem Fall nicht.

    • Bei den Nominierten freut mich vor allem die kleine Liebe, die fuer Billy Bob Thornton in "Goliath", die tolle Theaterverfilmung "The Dresser" mit McKellen und Hopkins und die wunderbare britische Miniserie "London Spy" in Form der Rampling Nominierung gezeigt wurde.

      Auch wenn ich kaum einen davon bisher gesehn hab ist es insgesamt auch recht schoen zu sehen, dass es viele Indie Filme in die Top Kategorien geschafft haben. Streckenweise liest sich das ja wie die Independent Spirit Awards.

      • Ich dachte Vin Diesel wurde schon vor langer, langer Zeit in den Kopf gebohrt und er ist in allen Filmen ferngesteuert?

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          Lauter Klang, dumpfer Nachhall.

          • Der schoenste Nebeneffekt den dieser Film haben wird ist, dass er Marisa Tomei einem groeßeren Publikum vorstellt. Fraglich ist nur, ob das dieses Publikum ueberhaupt interessieren wird.

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              Gibt es in diesem Film auch nur einen Fehler? Gibt es auch nur eine Note, die nicht richtig gespielt wird? Gibt es eine Saite, die nicht wunderbar klingt? Gibt es ein Wort, welches falsch platziert wurde? Gibt es eine Farbe, die das Bild zerstoert? Gibt es einen Gesichtsausdruck, der nicht sitzt? Gibt es auch nur ein halbes Handlungselment, welches sich nicht erschließt? Gibt es eine Bewegung Newmans oder eines anderen Schauspielers, die verstolpert wirkt? Gibt es nur einen Gedanken, der nicht fuer immer gueltig ist? Gibt in diesem Film auch nur einen Fehler?

              Nein. "Nobody's Fool" ist perfekt.

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              • Cruise steht in meinem Buch fuer durchdachtes Storytelling und auch ein wenig fuer altmodisches Kino. Ich mein, der Typ macht seit Jahren sein Ding und er macht es gut. Manchmal etwas besser. Manchmal etwas schlechter. Aber immer auf einem praktischen, sympathischen Level, der mir zusagt und gefaellt.
                Ich vermute bei "The Mummy" wird es ganz aehnlich sein. Cruise kennt die Filmgeschichte und seine Kollaborationen mit McQuarrie zeigen immer wieder, dass eine gute Geschichte mit Blockbuster Schauwerten erzaehlt werden kann.

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                • 8

                  https://thomasschroers.wordpress.com/2016/12/02/the-dresser-richard-eyre-2015/

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                  Im Zusammenhang mit den beiden Hauptfiguren betrachtet „The Dresser“ eine Vielzahl von Themen. Natürlich ist da die Freundschaft. Norman und Sir sind schon lange ein Paar. Harmonie und Dissonanz, über Jahre gefestigt. Da ist auch das Älterwerden und die damit einhergehende Melancholie, die immer wieder anklingt. Gerade Sir scheint sich zu fragen, was das alles soll. Ebenso glaubt „The Dresser“ an die Kraft des Theaters. Draußen fallen die Bomben, aber hier drinnen wird gelebt, bewegt und ebenfalls gerungen. Jeder Theaterabend ist anders und so gestalten die Rahmenbedingungen des Films seine Kernthemen weiter aus. Ebenfalls schwelgt der Film in der Aufführung des „King Lear“. In den Szenen, die diese Aufführung darstellen finden alle Figuren zueinander. Da werden Gräben überwunden und da wird klar, warum sich diese Charaktere dem Wahnsinn der Theaterproduktion aussetzen.
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                  • 5

                    Hier steckte Potential fuer einen deutlich besseren Film drin. Insgesamt wirkt alles ein wenig amateurhaft, so als wuerde jemand wissen, dass er ein spannendes Thema hat, aber nicht Mittel und Wege besitzen dieses ansprechend darzustellen. Dies wirkt sich dann leider auf alle Aspekte des Films aus. Dennoch konnte ich den deutlich besseren Film hier und da aufblitzen sehen.

                    • 6

                      Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich an die Computerspielanimation gewoehnt hatte. Oft mutet das Ganze zudem an, als wuerde man die visuelle Planung fuer einen neuen Freizeitpark erleben. Insgesamt war es dann aber dennoch zumindest in Ordnung, da die Musik ueberzeugte, Tom Hanks eine gute Figur machte und naja Rentiere, die am Boden gehalten werden muessen, weil sie richtig Lust auf ihren Weihnachtsflug haben sind nunmal in meiner Wahrnehmung ziemlich witzig. Zemeckis haette dennoch ein wenig mehr echte Magie verspruehen koennen.

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                        3 Punkte fuer die Clubszene.
                        1 Punkt fuer Reeves Stuntwork.
                        1 Punkt fuer Willem Dafoe, der leider genauso wie Ian McShane vollkommen unterfordert ist.
                        0 Punkte fuer den belanglosen Rest.

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                        • Wirklich tolles Interview/Portrait mit Robert Redford von 1975

                          http://people.com/archive/cover-story-the-all-american-actor-vol-4-no-17/

                          Sneak Peeks:

                          "The people who lived here were simple and beautiful. We have so much to learn from them. Admitted, they had simpler choices than we have. But they lived in a noble relationship with nature, and most people in our time have lost that. I truly believe that if we don’t move quickly to restore it, nature will take an appalling vengeance on our civilization."

                          "There are a lot of wonderful things about America, but right now our economic and political processes are seriously disturbed. The big accumulations of capital have entirely too much power. They elect our officials. They write our laws. They get us into wars. They keep us poor with high prices. They feed us junk food. They pollute our air and water and chew up our landscape."

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                            über Knowing

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                            Natürlich ist der Handlung dieses Films nicht mit den Gesetzen von Logik und Wissenschaft beizukommen. Dennoch, und dies ist viel wichtiger, ist die Wissenschaft, die im Film praktiziert wird in sich schlüssig. Soll heißen, „Knowing“ ergibt ein kohärentes Konstrukt und hebt sich in dieser Kohärenz und Geradlinigkeit von vielen Vertretern des Genres ab. Interessant wird der Film von Alex Proyas, wenn wir uns auf die philosophische Ebene begeben. Wissenschaftler Koestler schafft es aus einer Zahlenkette Sinn zu lesen. Dies ist der Beginn einer Abhandlung von Zufall und Determinismus. Ist unsere Existenz und alle Existenz Zufall oder ist sie vorherbestimmt und eine logische Schlussfolgerung?
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                            https://thomasschroers.wordpress.com/2016/11/18/knowing-alex-proyas-2009/

                            • Fuer alle Hip Hop Heads auf Moviepilot.
                              Shia Labeouf bei Sway in the Morning, inklusive Freestyle:
                              https://www.youtube.com/watch?v=OlhQ-4s9JhQ

                              • Ein wunderbarer Artikel ueber den vollendeten Aussenseiter Billy Bob Thornton:

                                http://www.gq.com/story/billy-bob-thornton-bad-santa-2-profile

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                                  über Goliath

                                  Frueher haetten Paul Newman, Richard Burton und co eine solche Rolle gespielt. Heute findet klassisches Erzaehlen auf Amazon statt.

                                  Meinen Artikel gibt's hier: https://thomasschroers.wordpress.com/2016/11/11/goliath-amazon/

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                                  Bestes Beispiel für das Zusammenspiel dieser beiden Elemente ist McBride persönlich. Im Kern eine klassische Figur, vielleicht sogar DIE klassische Figur, kommt der Anwalt durch Billy Bob Thornton perfekt zum Leben. Thornton spielt jede Facette des Charakters treffend aus und kreiert so eine Figur, die über das klassische Schema hinausgeht. McBride ist gebrochen. Seine Karriere ist im Eimer und das einstige Selbstvertrauen ist in eine Melancholie geschwängerte Gleichgültigkeit umgeschwenkt. Wie ein Hund streift er zwischen Bar und Hotelzimmer hin und her. Doch da ist weitaus mehr als dieses Gebrochene. Thornton schafft es die Wandlung der Figur, welche eintritt, wenn er einen Gerichtssaal betritt, glaubhaft darzustellen. So glaubhaft, dass wir aus dieser Wandlung sein früheres Leben ersehen können. Eine weitere Facette die Thornton perfekt trifft ist die Verletzlichkeit McBrides. Zwar ist er der Held der Geschichte, doch er ist ein Held, der Angst hat, trauert und sich der Gefahr bewusst ist. Thornton stellt uns diese Facetten nach und nach vor. Gerade in der ersten Hälfte der Serie lernen wir immer wieder neue Elemente der Figur kennen und dieses stetige Offenbaren von Neuem gilt auch für die Nebenfiguren. Jede Folge bietet neue Facetten, neue Seiten, neue Eigenschaften und dadurch schaffen es Kelly und Co. die Spannung und Neugier beim Zuschauer stets hoch zu halten.
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                                  • Spannender Artikel ueber den kompromisslosen Kuenstler Paul Schrader.

                                    http://www.indiewire.com/2016/11/paul-schrader-dog-eat-dog-the-canyons-1201743496/

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                                      Es gibt da diese Szene als alles vorbei ist. Gandalf und Bilbo sitzen nebeneinander und der große Zauberer versucht sich die Pfeife anzuzünden, doch es klappt nicht ganz. Es fällt kein Wort und auch sonst nichts. Die Szene läuft vielleicht eine Minute. Sie ist das Beste was Peter Jackson je hervorgebracht hat.
                                      In jedem der drei Hobbit Filme hätte es mehr von dieser Art des Geschichtenerzählens gebraucht.

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                                        Mehr: https://thomasschroers.wordpress.com/2016/10/14/das-versprechen-eines-lebens-russell-crowe-2014/

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                                        Der erste Aspekt dreht sich um den Zeitpunkt zu dem die Handlung hauptsächlich spielt. Die Schlacht um Gallipoli ist bereits geschlagen. Wir befinden uns nur für sehr kurze Momente im eigentlichen Gefecht. Dieser Film beleuchtet den Krieg retrospektiv. Die Toten sind bereits gefallen. Fuer Heldentaten ist es lange zu spät und ein Sieger ist auch nicht klar erkennbar. Crowe zeigt uns mit seinem Debut Dinge, die nicht mit Ruhm und Ehre zu tun haben, wie es uns sonst oft verkauft wird. Er zeigt Menschen, die das Schlamassel aufräumen müssen. Die die Bruchstücke einer Welt zusammenpuzzeln sollen und den vielen Leichen Identität, ja Wert, beimessen sollen. Dies ist die wahrlich dreckige Seite des Kriegs, fernab der Gräben und dem Dröhnen von Waffen. Tatsächlich kann diese Stille viel zerreißender sein und in seinen besten Momenten macht dieser Film dies deutlich.
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                                          Den gesamten Blogartikel lesen: https://thomasschroers.wordpress.com/2016/09/23/im-tal-von-elah-paul-haggis-2007/

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                                          Diese Figur ist ein Archetyp für ein altes Amerika. Seine Entwicklung gleicht der Entwicklung der Vereinigten Staaten. Mit seinem Sohn verliert er einen der wichtigsten Bestandteile seines Lebens und während er diesen Sohn verliert, verliert die gesamte Nation ebenfalls etwas. Gerade der Irakkrieg, der mit solch fadenscheinigen Gründen begonnen wurde, hat die Amerikaner eine Menge gekostet. Das Vertrauen in die Regierung schwand und in diesem Film schwindet auch Hanks Vertrauen in das System, dass er kannte. „Da ist niemand mehr von denen die wir kennen“, sagt ein Freund zu ihm und beschreibt mit diesem Satz die Entfremdung von Individuum und System. Genau wie Deerfield suchten und suchen auch die Vereinigten Staaten als Ganzes nach Lösungen. Doch die einzige Art von Lösung die gefunden werden kann ist die, dass nichts mehr so ist, wie es früher einmal war.
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                                            Den gesamten Beitrag lesen: https://thomasschroers.wordpress.com/2016/09/30/the-verdict-sidney-lumet-1982/

                                            Dieser Film macht einige Dinge, die sich nur bestimmte Filme erlauben können. Ein Beispiel hierfür ist die letzte Ansprache, die der von Paul Newman verkörperte Anwalt Frank Galvin, am Ende des Films vor der Jury hält. Er beginnt zu sprechen und die Kamera befindet sich ganz weit von ihm weg in einer Ecke des Gerichtssaals. Newmans Gesicht ist in dieser Szene kaum zu sehen, doch bildlich ist er zentral in den anwesenden Menschen verankert. Als Zuschauer sehen wir dieses gemäldeartige Bild und hören seine Worte. Während Newmans Figur Galvin von Wahrheit und Gerechtigkeit spricht, hält die Kamera minutenlang den beschriebenen Blickwinkel. Es ist einer der wichtigsten Momente des Films und Lumet kann es sich erlauben, dass wir diesen Moment zunächst nicht in nächster Nähe unsere Hauptfigur erleben. „The Verdict“ hat es zu diesem Zeitpunkt geschafft für sich als Film einen starken Fall aufzubauen. In den vorangegangenen zwei Stunden hat Lumet gekonnt Vorarbeit geleistet und so fühlen wir Newmans Schauspiel, obwohl wir es gar nicht wirklich sehen können.
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                                              • ThomasCine 15.09.2016, 06:57 Geändert 15.09.2016, 06:58

                                                Wundervoll! Der Film hat einen Distributor für Deutschland gefunden. Im Frühling 2017 soll es laut der Facebook Seite des Films soweit sein.
                                                http://variety.com/2016/film/global/uk-soda-venice-film-festival-david-lynch-the-art-life-1201860324/

                                                • Folge dieser Doku schon eine ganze Weile wie ein treuer Hund. Hoffentlich bald erhältlich.

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                                                    Hier geht's zum vollstaendigen Blog: https://thomasschroers.wordpress.com/2016/09/02/volver-pedro-almodovar-2007/

                                                    [...]
                                                    Hinter jedem Gesicht befindet sich eine Geschichte und auch hinter der Leichtigkeit von „Volver“ steckt ein tieferes Thema. Zu Beginn wandert die Kamera über einen Friedhof. Es weht ein kräftiger Wind. Unzählige Frauen putzen Grabsteine von Verstorbenen und manche auch ihren eigenen zukünftigen Grabstein. Mit dieser Szene zeigt uns Almodóvar, dass wir unser Grab über unser gesamtes Leben hinweg pflegen. Natürlich steht das Grab für die Erinnerung, die wir in der Welt zurücklassen. Symbolisch repräsentiert es das Bild, welches unsere Anwesenheit in der Welt hinterlassen hat. Symbolisch kämpfen auch die Figuren des Films mit Sturm und Feuer um diese Erinnerung möglichst positiv werden zu lassen. Doch was passiert, wenn uns dies nicht gelingt und die Erinnerungen, die wir in den Köpfen unsere lieben Menschen hinterlassen unzureichend sind. In der Realität ist es dann zu spät, doch „Volver“ ist ein Film und so gibt Almodóvar einer seiner Figuren die Möglichkeit alte Wunden zu heilen. Diese Figur hat eine Chance auf Wiedergutmachung und im Endeffekt kann sie derart versuchen die Erinnerung zu wenden.
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