Tyler__Durden - Kommentare

Alle Kommentare von Tyler__Durden

  • 5 .5
    über Dexter

    Das wirklich einnehmende und interessante an Dexter war und wird wahrscheinlich immer nur Dexter selbst sein. Zu sehen wie seine von klein auf antrainierte und schon seit langem angewachsene Hülle kleine Risse bekommt aus denen man nach und nach seien Menschlichkeit fließen sieht. Das ist es. Eine Menschlichkeit zu erkennen voller roher Emotionen welche schon so lange unterdrückt worden ist. Die glaubhaft zu visualisieren fällt der Serie dank ihrem kompetenten Hauptdarsteller und dessen Taten nicht schwer, nur wird selbige Stärke (welche wie gesagt die eine Eigenschaft ist welche der Serie wirkliche Individualität verschafft) durch Dexters shitty friends mit ihren zu stark ausufernden sowie ausfüllenden Seifenopern Problemen unterdrückt. Dexter muss 50 Minuten füllen, das ist mir klar nur fällt mit immer schwer dran zu bleiben wenn zu viel artifizielles von außen Dexters komplexes Innere daran hindert in der Serie Raum zu bekommen. Schön das seine Chefin und einer seiner Arbeitskollegen verliebt sind und später sogar heiraten, toll echt aber solch Nebenstränge welche Dexter selbst kaum interessieren will ich nicht so präsent haben, das stört das Gleichgewicht und zerstört zu viele Möglichkeiten. Zudem ist es leicht störend das fast jede Episode mit Klippenhängern enden muss, mochte ich auch bei Lost nicht und jeder anderen Serie die diesem Trend gefolgt ist, als ob wir Zuschauer nur deswegen dran bleiben sollten. Dexter ist jedenfalls trotzdem klasse, für mich zumindest ohne Frage, das aber nur weil das gute wenn es mal raus zum spielen kommen darf dank genügend emotionaler Herausforderung an den Zuschauer das nervige zu übertrumpfen weiß.

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    • 8 .5

      Uns als Zuschauer in einen Topf der Moralischen Ungewissheit zu werfen ist nichts neues. Film kann das schon lange und macht das auch gut. Oft stellt man uns böse Menschen entgegen welche wir als Protagonisten akzeptieren müssen mit samt ihren Taten welche nicht selten konträr unserer Wertevorstellungen gehen. Doch Film geht nur 120 Minuten im Schnitt. Die Liaison mit dem Bösen bleibt also eine kurze, wenn auch je nach der Qualität des Films durchaus eine effektive und beständige. Serien dagegen haben durch ihre Natur da einen anderen Aufbau dessen größte und einzige Stärke gegenüber Film schlicht und einfach die Kontinuität ist. Das interessante an Serien wie Sons of Anarchy ist also Maßgeblich die Tatsache das man über einen langen Zeitraum Charaktere kennen lernt, und lieben, dessen Moralischer Kompass kaum auf der guten Seite steht, aber eben auch nicht auf der absolut bösen. Menschen dessen Menschlichkeit uns über die beschriebene Laufzeit näher gebracht wird bei dessen Taten welche ihnen zu 60 % sogar gefallen wir aber immer daran erinnert werden das man es mit Mörder und Verbrechern zu tun hat. Aber eben auch mit Freunden, und Vätern, und Brüdern, und Müttern und Liebenden. Mit Menschlicher Komplexität eben bei welcher "gut" und "böse" einfach zu simpel erscheint. Natürlich nicht frei von Schönheitsfehlern die Outlaws aus Charming - Aktionen sowie Reaktionen sind manchmal zu konstruiert umgesetzt und temporäres Glorifizieren ohne hinterfragen will auch nicht immer wirklich ins Gesamtbild passen - aber Kurt Sutter schafft es gut selbige als verschmerzbar im Hintergrund zu halten. Mag es zwar wirklich nicht etwas über Serien zu schreiben geschweige denn welche die noch nicht zu Ende sind aber die Sons haben es verdient das man von ihnen spricht und vor allem das man sie kennenlernt.

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      • Abwarten und Tee trinken. Wäre aber schade, wurde nach der ersten Staffel richtig nett.

        • 6

          Das Problem von Melancholia, oder besser ausgedrückt mein Problem mit Melancholia(man will ja nicht ins Absolute abdriften) war zu größten Teilen von Triers fehlender Wille zur Reflexion sowie den dargestellten Menschlichen Schwächen mit formgerechtem Verständnis entgegenzutreten. Jetzt nicht falsch verstehen, mehr als einmal war ich vollkommen überrascht und erstaunt wie sehr er die so dringende Individuelle Perspektive in all der ausufernden Tragik des drohenden dahinscheiden zu bewahren wusste. Nur lässt er diesen Momenten in denen seine Ideen wirklich nach außen wachsen kaum Raum. Als Zuschauer hat man dann immer damit zu Kämpfen seine eigenen Gedankengänge vor von Triers Hektik zu schützen. Vor seinem nicht Vorhandenen Vertrauen gegenüber seiner Kunst, deren Ausdruck und vor allem dessen Wahrgenommener Stärke. Seinen Bildern haben keine Zeit zum Atmen, sie bleiben Plastisch und verwertbar in ihrer eigenen Bedeutung was in all der Weltuntergangsdramatik die größte Tragik im Film ist. Das hat zur folge das Melancholia es durchaus schafft das ich sehe was er mir mitteilen will nur fühle ich dies auf keine essentiellen und mir wichtigen Ebene. Also nicht nur auf einer für diese Thematik trivial emotionale sondern auch intellektuell, filmisch formbarer bleibt der Mehrwert, mir zumindest, verschlossen. Das soll nicht heißen das ich es nicht Respektiere was von Trier hier versucht, ganz im Gegenteil es braucht durchaus einiges an innerer Kraft seine eigene Persönlichkeit so durch und durch in seiner Kunst zu destillieren, nur waren seien Ambitionen da einfach größer als seien Fähigkeiten es zuließen.

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          • 8 .5
            über Visage

            Das einzige was ich sicher über Visage sagen kann ist das ich nichts sicher über Visage sagen kann. Tsai fügt mit diesem seinem bisher letzten Film, in einer Reihe sowieso schon ausnahmsloser Grenzerfahrungen dessen generelle Substanz sich mehr und mehr zu einem Spiegel für jeden Menschen bildet, ein weiteres Teil hinzu welches dieses mal einen etwas abstrakteren Einblick durch unsere von nachdenklichem Terror geplagte Einsamkeit führt. Visage ist ein Film im Film ohne Film. Ein Mann aus Taiwan macht in Frankreich einen Film, eine Mutter stirbt, eine Produzentin macht sich sorgen, eine Schauspielerin isoliert sich in ihrer Wohnung, ein Schauspieler kämpft mit der Liebe und ein Elch verirrt sich in Paris. Das ist Visage, doch scheint dieser Film irgendwo anders zu sein, in mitten der Schnitte, uns verborgen. Er fristet sein Dasein in dem was wir nicht sehen. Was Tsai uns nämlich zeigt sind Resultate, Reaktionen auf Ereignisse welche ohne wirkliche Exposition nur durch Symbolisches analysieren oder guter Aufmerksamkeit bestimmter Gesten und Eindrücke sich im Kopf finden und binden können. Dort entsteht dann Visage, dort dreht Tsai den Film. In uns. Es ist definitiv nicht einfach, und für Leute die Tsais Filmographie sowie seine Evolution nicht kennen mag es ein befremdliches Gefühl sein solch bestimmend banales zu verstehen. Doch auch hier sei gesagt, die Idee ist die selbe, das Anliegen das gleiche. Tsais Charaktere sind ständig dabei sich immer von etwas zu Isolieren, von Leuten, Welten, Emotionen etc. Aber vergeblich. Die Überschreitung wird kommen, sie kommt immer. Doch was man dort dann sieht wenn die Isolation gebrochen ist und der Spiegel vor einem steht.... Das einzige was man dann sieht, ist das was sich in dem Spiegel reflektiert. Man selbst. Visage.

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            • 9

              Es ist selten ein einfaches das zu machen was einen befreit. Das heraus zu kristallisieren aus dem Meer an Emotionen was einen zerstört, bluten lässt, innerlich. Zu verstehen. Den Schmerz der uns so viel Leid zu fügt und welchen man versuchen will zu entkräften durch die Konfrontation mit ihm. Doch wo ist er. Ich fühle ihn, er zerreißt mich und raubt mir mit jedem Schritt das Gleichgewicht und die Perspektive für alles was klar sein soll. Für alles was die Gesellschaft als Norm vorschreibt. Aber wie mach ich solch etwas transparentes sichtbar? Diese Abscheulichkeit, diese Trauer, diese Melancholie die mich konsumiert, von welcher ich mich konsumieren lasse und von welcher ihr sagt ich soll mich losreißen. Ein Leben verwaschen in ewiger Schwermut, wo soll da der Blick sein der mir zeig wie ich mein inneres Übel als Impuls nach außen leite. Muss es doch extern werden um konfrontiert oder wohl möglich verstanden zu werden, verstanden und somit vielleicht auch akzeptiert. Nicht zerstört. Es ist wahrlich eine Kunst. Nein. Es ist die Kunst. Kunst als Expression, als das Mittel der unkontrollierten Wahrnehmung deiner selbst. Mit jedem Strich, mit jeder Farbe, mit jeder Bewegung das Blut das aus dem eigenen Herzen läuft zu visualisieren. Etwas zu zeigen, nicht so wie es ist sondern so wie ich es sehe, fühle und denke. Meine Realität, die einzige Realität als Pantheon vor dem jeder bekannte Gott seinen Verstand verlieren soll. Das einzig erstrebenswerte und ehrliche. Das tut zwar weh, aber das soll auch so sein.

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              • "The Alexa is a game-changer. This moment has been coming for a long time, really, but with the Alexa I believe digital has finally surpassed film in terms of quality. What is quality? It’s really in the eye of the viewer, but to me, the Alexa’s tonal range, color space and latitude exceed the capabilities of film. This is not to say that I don’t still love film — I do. I love its texture and grain, but in terms of speed, resolution and clarity of image, there is no question in my mind that the Alexa produces a better image. There is a beautiful roll-off between highlights and shadows [on the Alexa] that I haven’t seen before. There’s a subtlety in color rendition that is fantastic. I tested it in candlelight, and it was beautiful how the camera picked up variations in skin tones and texture. If you shot that same scene with film, you’d get a very monochromatic feel — just a color wash — but the Alexa can read subtleties that film cannot. Sometimes I get annoyed with the garbage I hear about film vs. digital...Most of it is simply nostalgia and silly thinking. I love film, sure, but this camera has brought us to a point where digital is simply better. In my opinion, there are now more advantages than disadvantages to digital cinematography.” —Roger Deakins, in the November 2011 American Cinematographer

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                • 7

                  Ein Film dem ihm anhängenden Namen gerecht. Nur welchem Namen jetzt genau? Spielberg! oder TinTin! Nun als semi-interessierter Tim Liebhaber der sich weitestgehend nur sporadisch mal hier und da eine von Herges Klutgeschichten durchgelesen hat sowie eben damals auf dem SNES mit dem Typ durch Tibet gelatscht ist kann es kaum der Rotschopf sein den ich meine. Da ich es ganz einfach nicht sagen kann ob das was Spielberg hier auf die Leinwand gebracht hat wirklich der Norm und dem Charme eines Tim und Struppis gerecht wird, das also zu beurteilen will ich mir hier jetzt deswegen einfach mal nicht herausnehmen. Spielberg aber, ja den kenne ich, den mag ich sogar ein wenig. Also nicht so viel das ich blind an die Sache heran gehen würde aber kalt gelassen hat mich der Mann mit dem Großteil seiner Filme auch nicht. Besser sogar da es ja immerhin seine als große Abenteuer verpackten Filme waren die mir die Augen damals als Kind in regelmäßiger Häufigkeit zum Funkeln gebracht haben, zugegebener maßen aber weniger seine inhaltlich persönlichen und eher dramatisch angelegten Werke. Deshalb freue ich mich auch umso mehr über diesen Film hier. Spielberg, nach einem vierten Indiana Jones der obgleich keine Vergewaltigung der Legende einige Leute wohl doch eher vor den Kopf gestoßen hat, beschert uns mit Tim und Struppi eines dieser (fast) wahrhaftigen Leinwand Abenteuer bei denen selbst ich lustloser Zuschauer von solch Konsumorientierten passiv Erfahrungen am jubeln bin. Spielberg schafft es mit weniger Zugeständnissen als erwartet dem derzeitigen Trend des Blockbusterfilms gleichermaßen zu folgen ihm aber in selbem Augenblick davonrennen so das er seine eigenen, nicht technischen, sondern oft unterschätzten formelle Fähigkeiten so zur Verwendung bringen kann wie er es für nötig hält. Und das ohne Einschränkungen von oben, was aber wohl eher ein Vorteil seines Namens sein mag, denn wer kommandiert schon Spielberg herum. So kommt es dann nämlich auch das z.B. ein eigentlich simples Piraten Segment in seiner grenzenlosen inszenatorischen Fantasie all das zerstört was man im Hause Bruckheimer für vier Teile lang versucht hat aufzubauen oder das ein archaischer Endkampf mit mechanischen Gerätschaften Bay und seinen Robotern zeigt wie Blech sich wirklich miteinander zu verhalten hat. Spielberg weiß einfach wie er die Nuancen zu setzten hat, die beats zu treffen hat, die Charaktere zu pflegen hat und die set pieces zu koordinieren hat das der Film mehr wird als nur eine Aneinanderreihung an blendenden Effekten und ärgerlichen Ruhepausen. Das ist noch Aufbau der alten Schule, wenn ich da nur an die Verfolgungsjagd durch gegen Ende denke, herrlich. Natürlich kann man dort nun den Einwurf der Stagnation einbringen, denn das was Spielberg hier so schön macht ist das gleiche was er schon damals bei Indy vollbrachte, genauso darf man es auch als Kritik sehen wenn ab und an zu oft einer auf "Selbst-Referenz" gemacht wird. Und legitim ist das alles auch, nur hat uns die heutige Zeit so zurück gedrängt was solch Filme angeht das ich es nicht so sehr übel nehme wenn ich mal wieder im Kino sitzen darf und nicht von solch geballter Respektlosigkeit erschlagen werde. Also Danke Spielberg. Teil zwei darf gerne kommen.

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                  • Natürlich der MGM Löwe.

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                    • 8 .5

                      Die effektivste Auseinandersetzung mit Staatlicher Willkür die ich kenne. Nicht nur ein simples Fallbeispiel eines Was-wäre-wenn Szenarios sondern ein komplett mit Realität durchtränktes Stück filmischer Anklage. Mann sagt ja immer im subtilen liegt die Kraft, in dem das etwas im ersten Moment unbeträchtlich wirkt nur um sich in voller Größe dann im eigenen Unterbewusstsein zu entfalten um so wahre und ehrliche Erkenntnis zu liefern. Doch gibt es Verbrechen an dem Menschen, an dessen Würde, an dessen Verstand die einfach so vor oberflächlicher Ignoranz stinken das die einzige Möglichkeit nicht der Stich in den Rücken der Obrigkeit ist sondern die Kopfnuss mit voller Wucht und Stärke bis das Blut in Massen zum Vorschein kommt. Genau so ist es auch der Fall mit Watkins hier, PUNISHMENT PARK ist nämlich allein schon in seiner Prämisse ein mit seiner Verachtung offen hantierendes Misststück das keinen Hehl um das macht was es in der gesamten Laufzeit vor hat. Mit manischer Gewalt frontal auf das Übel zu rennen. Den nur so kann es gesehen werden, nur so kann der Hass und das Leid in die Fresse der Menschen gespuckt werden die es zu ihrer Aufgabe gemacht haben selbiges zu relativieren und in vollkommene Absurdität zu stürzen. Im Strafpark werden Menschen zu Ratten in einem Spiel das die Schweine der Legislative durch die Kühe der Exekutive mit den Knüppeln inszenieren. Ein Rechtsstaat läuft Amok und erkennt in seiner eigenen Psychose nur seine Power. Seine Macht. Und der Mensch der schreit, der spuckt, der kämpft und der stirbt. Und für was? Für sein eigenes wohl. Hurra! Die Gesellschaft gewinnt. Aber wer (was) verliert ?

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                      • 8 .5

                        Der beste Tschechische Film aller Zeiten. Nicht meine Worte. Sondern die einer Umfrage. Entgegnen oder entkräften will ich sie aber nichts, im Gegenteil. Ich will sie unterstützten. Die Tschechen haben zwar viel schönes gemacht, angefangen von irgendwelchen Haselnuss Märchen bis hinzu morbiden Leichenverbrennern gibts ja so einiges zum entdecken und staunen. Doch das hier. Die liebe Marketa. Ja. Die ist der Stoff in den sich der Filmfan mit all seinen, für Film generell notwendigen, Sinneswahrnehmungen verlieben muss. Das Ohr wird durch die Musikalischen Impulse, welche in ihrer Tragik selbst Gott zum weinen bringen müssten, in ekstatische Zustände gebracht während das Auge durch visuelle Reize beflügelt wird welche in dieser Zeit sich jedem Vergleich entziehen. So bringt einen der Film dann schnell in eine Trance-artigen Unterwürfigkeit in welcher man nur klare Gedanken fassen kann wenn man versucht der Geschichte zu folgen welche, zu meiner unglaublichen Freude, dann auch bestimmend oft mit einer wilden Entschlossenheit sich gegen den Einsatz eines roten Fadens sträubt und dazu oft eher mit bildlichen Impressionen und Assoziationen erklärt und verständlich machen will was, wo, wie gefühlt wird. Es fällt also schwer sich nicht in Marketa zu verlieben, und das obwohl die Welt in welcher sie lebt eine kalte Welt ist. Von Menschen bevölkerte welche eher nach ihren willkürlichen und temporären Impulsen leben, handeln und sich dementsprechend zerstören als das man sich dort in all der Tristesse wohl fühlen kann. Aber Marketa, ja für die lohnt es sich. Der beste Tschechische Film aller Zeiten?
                        ......
                        Ach das war eine Frage.

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                        • 7

                          Ihr Idioten. Ihr verdammten Idioten! Ich bin kein scheiß Spielball der mit seinen Worten euch den Weg ins profitable Konsumtor schießt. Ich bin ein Autor verdammt noch mal. Von Kopf bis Fuß. Ich BIN Wörter. Alles was ich schreibe beinhaltet die Essenz von dem was ich bin. Ich schmeiße da nicht mal so larifari ein B-Picture an die Wand nur weil ihr das für einfach haltet. Ich schreib euch nicht einfach so eine Wrestling Geschichte mit scheiß Gut-Böse Moral und kleinem Weisen Kindlein das beschützt werden muss damit die Zahlen nach oben steigen und die Zuschauer im Kinosaal denken sie wären Zeuge von etwas weltlichem geworden obwohl sie immer noch, von euch herein gezwängt, in ihrer kleinen scheiß Limitationen hängen bleiben die niemand wagt aufzuzeigen. Aber das ist es was ich mache. Ich bin ein scheiß AUTOR! All mein Herzblut vergieße ich in den tippenden Klängen der Schreibmaschine. Ja wahrlich wie eine Maschine sitze ich da, die Seele am weg rattern. Und für wen? Für euch, für uns. Für jedermann! Charlie versteht das. Er weiß was es braucht, ist er doch selbst ein jedermann, kein scheiß Dante in den Schlingen der ach wie vielen Kreise der Hölle verloren, sondern ein Versicherungskaufmann, einer der jeden Tag an der Türschwelle des dies seitlichen Infernos tritt. Was für ein Mann. Für ihn mach ich so was. Aber das versteht ihr ja nicht, ihr wisst es nicht was es heißt dem Teufel in die Kehle zu blicken, sei es nun in Form eines leeren Blattes oder in der einer gebrochenen Illusion, ihr wisst das nicht. Ihr scheiß Idioten. ICH BIN EIN AUTOR. Ihr habt ja keine Ahnung. Aber Charlie versteht das. Der versteht....

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                          • 7

                            Die Idee welche Charlie Kaufmann in zusammen Arbeit mit seinem Kopf kreierte ist eine wahrlich interessante. Interessant deshalb da sie in den fähigen Händen, z.B. denen des mit genügend aussagekräftigkeit ausgestatteten Spike Jones, nicht nur eine enorm Spaßige sein kann dank ihrer Reflektierenden Natur, sondern auch eine enorm tiefschürfende. Eine Idee welche gerade durch ihr starkes Grundkonzept, das neben all der oft genannten Verschrobenheit sei es nun visuell oder in den einzelnen thematischen Gegebenheiten, allen voran überraschend universell ist. Das eigene Ich mit samt all den Wünschen und Hoffnungen nach außen gekehrt aber natürlich nur in der Sicherheit und Transparenz des Kopfes eines anderen Ichs. Eine Idee mit der seltenen Fähigkeit die eigene Natur vor einen Spiegel, oder eben eine Leinwand zu stellen für die ganze Welt zum betrachten und letztendlich auch (selbst-)erkennen. Aber eben auch nur eine Idee, eine welche in der tatsächlichen Umsetzung trotz all dem guten und spaßigen nie wirklich dahin geht wo sie eigentlich hingehen könnte. Wirklich tief rein in den Rahmenlosen Rahmen des menschlich labilen und stets naiven Verstandes. Spike Jones beweist zwar des öfteren ein geschicktes Händchen, und wie schon gesagt ist der Film unglaublich interessant mit viel Ironie die das ganze Erlebnis recht flott gestalten aber ist er eben auch leider für meine ganz persönlichen Vorzüge viel zu Offensichtlich. Soll den generell Positiven Ton aber nicht ungehört lassen. Being John Malkovich ist gut. Die Tatsache bleibt, zum Glück.

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                            • 5 .5

                              Es mag nicht unbedingt die differenzierteste Vorgehensweise sein geschweige denn ein wirklich kritisches beobachten und abschätzten der Einzelteile, welche das gesamte so maßgeblich formen, wenn man über den vulgären Humor der Braidsmaids samt einer für die Amerikaner so beliebten Fäkalien Szene mit leicht angehobenem Mundwinkel amüsantes Vergnügen erlebt wiederum bei den Männlichen cunterparts im Genre mit den abstoßenden Zähnen zum Angriff des fehlenden Intellekts fletscht und am liebsten sofort den Untergang des westlichen Kinos prophezeit. Nein, gut ist das nicht. Und als etwas drastisch anders als die restlichen Ergüsse des Romantisch-Komödiantischen Films der Amis kann man das was Paul Feig hinter und Kristen Wiig vor der Kamera so machen auch nicht bezeichnen. Doch trotz all dem ist Bridesmaids lustig. Trotz all dem lacht man, oder ich in dem Fall man will ja nicht für andere spreche. Warum also? Wenn doch eigentlich das gleiche Schema benutzt wird, der gleiche alte vor Limitationen nur so strotzende Rahmen heraus gewühlt wird in welchem man seine Figuren nach den geplanten und mit verleib durchaus ermüdenden Mustern manövriert. Bridesmaids aber hat und dies mag nun als pure Spekulation meiner Seite gesehen werden, es hat die Eier (haha Ironie) dort hin zu gehen wo sich selbst die Männer selbst nicht trauen hinzugehen. Dort wo der Humor keine tiefen kennt aber gleichzeitig das Verständnis für die eigenen Charaktere und dessen Probleme existiert so das all das dumme, all das pubertäre doch so einigermaßen erträglich und ja sogar lustig ist. Ein kleiner Schritt in eine Richtung mit der ich leben könnte.

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                              • 7
                                • 8

                                  Die Plätze an die Bartas uns innerlich führt sind wie auch schon in KORRIDOR keine geplagt von filmischer Manipulation oder hyperbolischen Formen. Keine von erzählten Geschichten oder geteilten Emotionen. Alles was hier gezeigt wird IST einfach. Ohne Umschweif versenkt der Film einen nach und nach mit hypothetischer Sogwirkung einfach in dieses reine Existieren, in den Raum welcher nur zu finden ist zwischen der Zeit genutzt und der Zeit verloren. Das "dazwischen" in dem alles verschwimmt und doch so klar erscheint. In diesem nichts aus Leben, Leid, Freude und Traurigkeit dahin schickt er uns wenn wir es denn akzeptieren. Nicht mehr und nicht weniger als das aber genau deshalb so verdammt wirkungsvoll. Ein vollkommen absorbierende Erfahrung.

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                                  • 7 .5

                                    Allein schon die Tatsache das der große Shûji Terayama zusammen mit Regisseur Susumu Hani das Drehbuch schrieb sollte, jetzt mal komplett losgelöst vom New Wave Hintergrund in welchem der Film entstand, zeigen was einen mit diesem Inferno der ersten Liebe erwartet. Sexuelles Erwachen, Anti-Erotik, S&M, Inzest, Kindesmissbrauch und all mögliches an vorstellbaren moralischen Instanzen welche uns Hani durchlaufen lässt. Alles natürlich wunderschön roh sowie an einigen stellen explosiv explorativ aber auch stets ungemein selbst bewusst mit Intimem Verständnis gegenüber seinen beiden Protagonisten, welche nach einer Jugend geprägt vom verlassen werden und Ausnutzen nun endlich die Liebe in dem jeweils anderen zu finden scheinen. Ob es ihnen gelingen mag in diesem von Hani sehr eindeutig in seiner Schwammigkeit beschriebenen Umfeld des Sozialen Gebrechen, ewig in Verfolgung von der eigenen Vergangenheit? Die Antwort ist eindeutig und, obgleich für meinen Geschmack etwas zu verkrampft gelöst, nicht ohne die gewünschte Effektivität.

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                                    • Pff, Margarine ist eh viel cooler.

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                                      • 8

                                        Schönheit. Blendende Schönheit. Die Gottheit der Kunst, personifiziert durch Bardot, durch ihren Körper, ihre Alabasterhaut, voller Glanz so pur und ungezähmt nur verbunden mit ihm, der einen Liebe, des Künstlers. Er aber, zwar nicht mit böser Absicht aber eben unbedacht der Reinheit dieser Bindung und ohne Kontrolle, sie zur Hurerei gezwungen, zum Gut gemacht, aus ihrer Sicht immerhin. Verkauft. Verkauft an den Kapitalist. Eine Tat, blind sie doch war, nicht wieder gut zu machen. Die Bindung sie bricht, sie bricht, er versteht nicht, sie bricht weiter. Eine Liebe gestoppt von den eigenen Emotionen welche tief unter der Oberfläche nicht wissen wie es sich zu verhalten gilt wenn alles was gesagt und gefühlt wird an einander vorbei geht. Hass? Der Hass auf die Unachtsamkeit. Angst? Die Angst vor der Verlassenheit. Eine Tragik, so griechisch wie das blau im Meer, endet eben nicht mit Verachtung sondern in Stille. Silencio...

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                                        • "In truth, Cimino doesn’t really deserve the blame for the way that the old studio-system reasserted itself in the 1980’s, but even if he did, it almost seems worth it if Heaven’s Gate was the result. Here is a movie that captured all the old silver-screen magic and wonder in long-ago life that the classics of Old Hollywood aimed for, but without the creative compromises forced upon them by the cultural and aesthetic considerations of the time. It demonstrates all the marvelous potential of American filmmaking at its most epic and personal, never betraying its art for the sake of commerce nor its appeal for the sake of pretentiousness.[...]If at times it feels like a movie made on another world, then perhaps it is because it belongs to another world, one where it is given the appreciation it deserves. Forever looking back upon itself as a wistful, romantic rewriting of a savage history and a luxuriously sentimental piece of five-star, truly superhuman filmmaking, Heaven’s Gate is a choice vintage of cinema that cannot be recommended too strenuously."
                                          - Bob Clarke

                                          http://wondersinthedark.wordpress.com/2009/09/26/bob-clarks-spectacular-review-of-michael-ciminos-heavens-gate/

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                                          • Wenn das mit dieser "Berichterstattung" zu dem Film so weiter geht muss ich mir den ja gar nicht mehr im Kino ansehen wenn es so weit ist...

                                            • "Our existence is a dream. Let's live like crazies."
                                              - Seijun Suzuki

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                                              • 7

                                                Obwohl Hanna nichts neues mit sich bringt, weder in Bezug auf ihr eigenes inneres Erwachen noch auf ihrer Suche nach dem eigenen Platz in der neu gefundenen Welt, so weiß Joe Wright doch Godards altes und durchaus passendes Zitat "All you need for a movie is a gun and a girl." passend und mit eigenen Ideen Umzusetzen. Mit visueller Spitzfindigkeit die erst wirklich nur nach rein technischem Verständnis anmutet gelingt es dem Film schnell zu beweisen das er auch die formelle, die künstlerische Komponente zu benutzten weiß was in einigen Szenen dank überraschend emotional reflektierender Beleuchtung und logischem Schnitttempo für Spaß sorgt der sich Jenseits blanker Ablenkung aufhält. Hanna, der Film sowie die titelgebende Protagonistin, mag nicht perfekt sein und abnormal, trotz Benutzung einiger abstrakten Mittel, schon gar nicht aber wenigstens ist sie ehrlich zu sich selbst. Und genau das ist so erfrischend und trotzt Vorhersagbarkeit oder eingesetzten Versatzstücken durchaus komplett neuartig für diese Art von Filmen. Sie hat zwar mein Herz verfehlt die kleine Hanna, getroffen bin ich aber trotzdem.

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                                                • 8 .5

                                                  Ein lebloser Körper, treibend in dem Fluss der erloschenen Emotionen. Im Strudel des einen Gefühls, dieser einen Erfahrung die dein Sein infiziert und zum Stillstand bringt. Eine lähmende Existenz folgt, gepaart mit der Observation von anderen lebenden. Anders funktioniert das Leben nicht mehr, der einzige weg etwas zu fühlen ist es die Emotion vorgelebt bekommen zu haben, auf dem Bildschirm, anders geht es nicht mehr. Bis zum dem Zeitpunkt in welcher die Ursache der Zerstörung, der Wasserfall der deine Bahn zum Halt gebracht hat dich wieder konfrontiert. Eine Konfrontation welche in seiner heraufbeschworenen Effektivität als erstes den Hass sowie die Vergeltung aus ihrem lähmenden Zustand befreit. Und sind es erst die vermeintlich Negativen welche sich wieder kenntlich machen, die welche man der Trauer und des Schmerzes wegen ja von Beginn hat versucht zu unterdrücken, so sind sie nötig. Denn mit ihnen werden die anderen kommen. Es wird nicht leicht, das hat niemand gesagt und die Liebe welche zu erst dich von innen heraus zerfriss, auch sie wird dich finden und dir das wieder geben was du so lange vermieden hast. Das Leben, so schwer es manchmal auch ist.

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                                                    Die Krankheit welche sich Gesellschaft schimpft ist eine Krankheit die dich bis zum letzten tropfen Blut aussaugt und dann weg wirft. Der einzige Wert den du für sie hast ist der den sie ausschlachten kann für die eigenen Vorteile. Eine Krankheit darauf bestimmt sich selbst zu verstümmeln ohne es mit zu bekommen. Und der Mensch steht mittendrin mit seiner schwachen Psyche. Er kämpft und glaubt doch fällt auch er wenn er seinen nutzten verspielt hat. Er fällt und wird bei seinem Aufprall, auf welchem Boden er auch immer landen wird, in tausend Scherben zerbrechen. Doch manchmal, manchmal hat er den Willen - Nein - Die Verzweiflung in sich vollkommen verzehrt und stürzt sich freiwillig hinab. Nur um die Augen der Welt auf sich gerichtet zu haben, um seine Verzweiflung kenntlich zu machen. Und das wird sie, sie werden ihn sehen, ihn auffange, ihn retten und bis ganz nach oben tragen. Er hat das getan was sich so wenige trauen, er wollte sich Opfern für uns alle. Und nun hat er es geschafft, er steht ganz oben, die Blicke auf ihn gerichtet und obwohl er erst nicht weiß was mit ihnen zu machen ist lernt er schnell sie für sich zu gewinnen und seine Vorhaben ihnen schmackhaft zu machen. Er ist ganz oben. Doch weiß auch er nicht das der Platz welchen er belegt nicht ein permanenter ist, die Welt hat ihn herauf getragen, dies ist die Tatsache welche er sieht doch erkennt er nicht das sie dies nur tat um ihn nach eigener Verwendung wieder herunter zu stoßen. Und diesmal wird niemand ihn auffangen, er wird fallen und kurz vor dem Aufprall, kurz vor seinem tragischen zerschellen wird es ihm klar, was die Gesellschaft welcher er vertraute ist, hinter ihrer lächelnden Fassade.
                                                    Eine Krankheit,
                                                    ohne Heilung.

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