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Für meinen Geschmack etwas zu dick inszeniert. Wenn der Burn-Out-Vater nach mehrwöchiger Therapie zu seinem ersten Arbeitstag zurück ins Büro kommt, dann hätte mir ein Blick eine kleine Mimik in naher Kameraeinstellung gereicht. Aber unser Vater holt tief Luft, dreht sich mit seinem Bürostuhl im offenen Büro mit dem Rücken zu seinen Kollegen, starrt betroffen aus dem Fenster, das Klappern einer PC-Tastatur verschwimmt zu einem Flashback seiner Überarbeitung.
Überhaupt dieses „Oh, Papa kommt aus der Psyche nach Hause. Lasst uns alle ganz normal tun!“ zu Beginn des Films. Da wäre es einfach etwas eleganter, wenn der Vater nicht bei jeder Erwähnung seines Klinikaufenthalts in diesen düsteren Blick verfallen würde, sondern etwas souveräner reagieren würde.
Und so wird ihm auch von jedem Konfliktpartner irgendwann dick aufs Brot geschmiert: wer war denn in der Klapse? Wer wollte denn vom Dach springen?
Für mich auch nicht ganz stimmig ist die Haltung der Mutter in ihrer Arbeitsstelle, dem Arbeitsamt. Einerseits arbeitet sie seit 12 Jahren dort und fühlt sich prädestiniert für die ausgeschriebene Stelle der Leitung, andererseits ist sie aber so naiv und hält eine flammende Rede über Gerechtigkeit und grundlegende Probleme der Arbeitsämter und wundert sich, dass ihre Vorgesetzen lieber einen Einsparspezialisten holen, statt sie als Weltverbesserin, dessen Vorschläge vor allem eins tun: viel Geld kosten!
Und als ihr neuer Vorgesetzter sich als Arschloch erweist, muss die Mutter ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, da sie finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen, rebellieren und ihren Job riskieren?! Es ist ja auch so ungemeint dringend, wenn ihre demente Mutter einen Aussetzer hat, dass Vater in ihre Arbeitsstelle rennt und sie alles stehen und liegen lässt (dabei sagt ihr Vater doch noch: „der Arzt war da, sie schläft jetzt“).
Glückwunsch an Volvo für das beste Product Placement des Jahres. Papa will seinen Kids zeigen, dass er noch jung und verrückt ist und fährt am Meer durch die Absperrung und am Strand entlang durch fußhohes Wasser. Dazu natürlich aufgedrehte Musik und lautes Johlen. Das Auto kommt toll rüber, wie es da durchs Wasser schießt, aber die Aktion als solche empfinde ich als aufgesetzt und anbiedernd. Aber den rebellischen Kids gefällts. Plötzlich ist der nervige Papa wird cool und alle jubeln mit.
Anfangs mochte ich die Mischung aus Jugenddrama ("The Goonies" meets "Stand by me") und Alien-Horror sehr gerne. Doch je mehr das Alien in den Mittelpunkt rückt, desto mehr rutschte der Film für mich in Richtung Kinderfilm (abgesehen von den vielen Horror-Schockern). Da rennt unser junger Held unerschrocken in die Höhle des Alien, hantiert mit ein paar Knallfröschen und rettet das geliebte Mädchen - bei der er natürlich davon ausging, dass sie noch lebt (für mich der größte Logikfehler). Die Stadt verwandelt sich in einen Kriegsschauplatz und die logischen Zusammenhänge geraten immer mehr ins Diffuse.
Gleich in der ersten Szene wird der Ton gesetzt: der eine ist ein überheblicher Bonze, der seinen Porsche rücksichtslos mitten auf der vielbefahrenen Straße parkt und gleichgültig einen Stau verursacht, der andere ein Luschi, der vor lauter Tappigkeit seine Pillendose fallen lässt. Wenn man sich auf diese Holzschnitt-Charkatere einlässt, erlebt man eine ganz vergnügliche, wenn auch in weiten Teilen ziemlich vorhersehbare Komödie. (jeder soll die Frau des anderen ausfragen und natürlich verlieben sich beide in die jeweils andere) Erst das letzte Drittel überzeugt durch schöne Twists und gute Ideen. (Vor allem die Figur der Mutter und ihr Gerücht, die beiden Männer seien schwul, machen richtig Spaß).
Schnitt, Musik, Darsteller - alles jünger und flotter als beim bräsigen Großstatdrevier. Doch leider dann doch nicht wirklich überzeugend: die Figuren etwas platt, der sonst großartige Klimsa in der Rolle des spießigen Langeweilers fehlbesetzt und mir zu grimassig im Spiel, die Inszenierung etwas zu sehr auf lustig gemacht und dadurch etwas zu theatralisch; und dann das Storytelling, ohje! Die neue Kollegin (unsere Heldin) bekommt ihren ersten Fall, aber leider sehen wir als Zuschauer nicht wirklich ihre Fähigkeiten. Nicht sie selbst, sondern ihr skeptischer Chef kommt auf die Idee, den Täter mal im Computer zu überprüfen. Dann ihre erste Einsatzbesprechung als Teamleiterin und genau dann, wenn es losgeht und ich mich als Zuschauer frage, was jetzt ihre Strategie in dem Fall ist - wird weggeschnitten. Beim Rück-Schnitt 3min später heißt es dann nur noch: "so, dann haben wir jetzt die anderen Opfer gefunden und müssen die nur dazu bringen, den Betrüger anzuzeigen." Wie sie diese Opfer gefunden haben - wo der Täter doch eine falsche Identität benutzt - erfahren wir nicht. Nach 25min Kasperle-Theater mit vielen lahm inszenierten Pseudo-Gags (z.B.: der hohe Politiker und die Dezernatschefin gehen im Innehof auf eine Tür zu. Der Politiker bleibt irritiert stehen, winkt ist ratlos (offenbar hatte er eine elektrische Tür erwartet), zögert - und jetzt - dann macht die Beamtin auf und er: achso!) - hats mir dann gereicht.
Fazit: nett gedacht, mäßig umgesetzt, für die 18.50h-Schiene wirds wahrscheinlich reichen, da die humoristische Grundstimmung recht sympathisch rüber kommt.
Ein bisschen banal ist er dann doch, Herr Pfannenschmidt: die arrogante Sterneköchin sieht in einer Armenküche die reale Welt, wird zum Gutmenschen, will helfen und ist dann ganz geschockt, als sie entdeckt, dass es in der Welt der sozial Schwachen ziemlich hart zugeht. Bis hin zu einem belehrenden Vortrag einer Lehrerin, die der Köchin erklärt, wie es in solchen Familien zugeht.
Und so ganz wurde mir auch nicht klar, woher die Chefköchin mit einem 16-Stunden-Tag plötzlich Zeit für Kochkurse und private Unternehmungen mit ihrer neuen kleinen Freundin hat. Und auch die vermeintliche Liebesgeschichte fand ich komisch: der Südländer ist nach einem ONS ganz beleidigt, dass sie keine Beziehung will, sie am Ende ganz gerührt, als er sich via AB entschuldigt.
Dazwischen inszeniert Trageser aber sehr gefühlvoll, die junge Schauspielerin ist sensationell gut, der Film insg. stimmig. Einer der besseren TV-Filme!
Sehr schöne Heransgehensweise an dieses Thema, grandioser Striesow, schöne Unterhaltung.
Faszinierend, wie man einen Film als Thriller inszenieren kann (mit Zeitlupen, effekthascherischer Musik, usw.) in dem die ersten 30, nein 45min überhaupt gar nichts passiert. Wenn die Heldin einen vermeintlichen Mord gesehen hätte und ihr keiner glaubt, dann würde ich ihre intensiven Blicke, die Spannung in der Luft, den Thrill verstehen. Aber alles was sie sieht, ist ein kurzer, unangenehmer Moment zwischen einer ihrer Dienstmädchen und dem Chef und ihre Vermutung, er könnte sie belästigt hat. Und selbst, wenn man als Zuschauer denkt, dass da etwas dran ist - ist das noch lange keine Thriller. Und ein Drama ist es dreimal nicht, denn privat gehts der Heldin soweit gut und ihr persönliches Dilemma besteht ausschließlich aus ihrem Gerechtigkeitssinn und der schwierigen Situation, dass sexuelle Belästigung schwer zu beweisen ist.
Und dann bin ich leider gar nicht auf der Seite der Heldin. Nachdem der Betriebsrat nicht sofort tätig wird und abwiegelt (ohne Beweise ist das sehr heikel), geht sie sofort zur Polizei! Ist das der nächste, richtige Schritt?! Würde man nicht nochmal eindringlich mit dem Betriebsrat reden, den Chef zur Rede stellen?! Vor allem, da man als Zuschauer sich nicht sicher sein kann, was genau passiert ist. Und sie erzählt es ohne Drang einer Kollegin aus der Wäscherei. Und schon dauert es nicht lange, bis eine Zimmermädchen-Kollegin bei der Arbeit ätzt: "ich träum ja schon nachts davon, dass mich der Chef mal belästigt, so ein heißer Typ, wie der ist" - Ja, alles klar Sat.1, so sind sie die bösen Kolleginnen.
Es dauert bis Minute 52 bis der Film an wirklicher Dramatik beginnt (Wer bis dahin noch nicht weggezappt hat, ist warhscheinlich vor Langeweile eingeschlafen): der Chef bedrängt sie in der Tiefgarage, bedroht sie und fasst ihr in den Schritt. Die nächsten Stunden des Tages erlebt die Heldin apatisch, in Zeitlupe, traumatisiert. Man wünscht sich, sie hätte ihm einfach mit dem Knie schwungvoll in die Eier getreten. Vielleicht hätte das dem Zuschauer die restlichen 30min erspart: keiner glaubt ihr. Schlimmer noch, es hat sich herumgesprochen, dass sie den Chef bei der Polizei angezeigt hat und alle hassen sie. Und jede zufallende Tür lösen einen Schock in ihr aus. Alles ist ganz dolle schlimm und viel Zeitlupen und düstere Musik und noch mehr Zeitlupen und Blicke und verstörende Musik. Ach und hab ich schon die Zeitlupen erwähnt?!
Der Plot ist simpel und leider sehr vorhersehbar. Jeanicke rennt kopflos 60min in die falsche Richtung, während man als Zuschauer schon nach der zweiten Szene weiß, wer hier der Bösewicht ist.
Dafür ist dann mehr Platz für die Lovestory des jungen Paares, die immer mit schwülstiger Teenie-Musik unterlegt ist. Der Film hat ansonsten zwar viele Schwächen, aber über die kann man hinwegsehen, denn Jaenicke und der Culture Clash machen Spaß.
Der Film ist tatsächlich ganz süß inszeniert, aber leider macht das alles so überhaupt gar keinen Sinn! Selbst wenn man mal über diese Schwachsinns-Prämisse hinwegsieht, dass man sich per Webcam-Photo eine Androiden-Kopie von sich als Haushaltshilfe im Internet bestellen kann und aus irgendeinem Grund kein Mensch außer ihr davon weiß (nichts in den Medien über neue Super-Roboter, etc.) - selbst dann, macht keine Szene Sinn. Die Heldin nutzt ihre Doppelgängerin nicht etwa nur in wenigen Momenten, wenn alle außer Haus sind, nein sie läuft parallel zu ihr den ganzen Tag herum. Doch natürlich wundert sich die Heldin, wenn ihre Doppelgängerin bei ihren Ausflügen seltsame Dinge anstellt und daraufhin die Nachbarn sich das Maul zerreißen. Und so darf der Roboter auch mit dem Ehemann tanzen und flirten und mit dem Sohn Steinschleudern, während sie beleidigt aus dem Fenster sieht. Warum sie ihre Doppelgängerin vor ihrer Familie geheim hält, statt ihnen einfach ihre neue Putzhilfe zu zeigen, bleibt ein Geheimnis der Autoren. Lieber schickt sie den Roboter zum Abendessen des Ehegatten mit einem wichtigen Kunden und nimmt damit in Kauf, dass der seinen Großauftrag verliert.
Genauso wenig Sinn macht es, dass ein mechanischer Roboter Gefühle hat, gerne Alkohol trinkt, ständig essen will, sich eigenwillig teure Klamotten kaufen geht und Sex hat - aber das nur am Rande.
Aber am Ende reicht es, dass die Horror-Maschine, die völlig egoistisch war, den Auftrag rettet und schon ist sie die beste Freundin und wird mit Tränen verabschiedet. Malen-Nach-Zahlen-Dramaturgie, typisch Sat.1!
Insgesamt also eine wirklich peinliche Kinder-Dramaturgie, mit einigen wenigen lustigen Szenen und einer tatsächlich gut spielenden Valerie Niehaus.
Grottoides Drehbuch, steife Inszenierung, einfallslose Dialoge und ganz viel Weltverbesserungs-Zeigefinger. Leider keine 30 Minuten durchgehalten!
Leider funktioniert die Prämisse null, weil sich sämtliche Figuren einfach nur dämlich verhalten. Da hat die Polizei den Super-Ober-Gangster geschnappt und was machen sie: sie verlegen ihn mit einigen anderen Häftlingen, weil Feiertage sind und die Kollegen frei haben wollen?! Und das bei einem heftigen Schneesturm? Mit einem klapprigen alten Polizeibus? OHNE VERSTÄRKUNG?!? Und als der Bus fast einen Unfall baut (natürlich für alle völlig überraschend bei nur 10cm Schnee inkl. Schneeverwehungen auf der Straße) und zu einer kleinen, popeligen Polizeistation geschickt wird (um den Schneesturm abzuwarten), was machen da die Beamten? Verbarrikadieren sie sich, weil ja auch die Alarmananlage der Türen seit Monaten defekt ist? Nein! Sie feiern Sylvester! KOMMT DENN KEIN MENSCH AUF DIE IDEE, DASS DIE HELFER VOM OBERBÖSEWICHT IHREN BOSS DA RAUSHOLEN WOLLEN?!?!
Dann nach 30min ein Super-Turn (Spoiler vorraus): Bösewicht Fishburne weiß, dass die Männer, die die Polizeistation überfallen wollen, korrupte Bullen sind und ihn liquidieren wollen. Denn, wenn er den Gerichtssaal lebend erreicht, wäre die halbe Polizei am Arsch. Ich frage mich nur: wieso sagt der Depp das nicht vorher? BEVOR die Polizeistation angegriffen wird, denn offenbar hat er damit gerechnet. Nicht mal ein Versuch, dem jungen Polizisten zu überreden, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen?!
Und auch der junge Bulle, unser Held, benimmt sich dämlich: nach dem ersten Angriff auf die kleine Polizeistation ist ein Kollege schwer angeschossen. Die Angreifer gehen in den Belagerungszustand und bieten an, dass sie nur Fishburne wollen und dann abziehen. Eine gute Option, denn emotional verbindet unseren Helden nichts mit dem Bösewicht. Es ist einfach nur sein Stolz und der Wille, dass das Gute siegen muss. Dummerweise kostet seine Entscheidung, zu kämpfen, dem angeschossenen Kollegen das Leben. Denn der verblutet in den nächsten Minuten. Aber der Film thematisiert das gar nicht! Als wäre das völlig normal, dass man lieber kämpft, statt seinem Kollegen das Leben zu retten.
Und dabei sind wir noch nicht mal bei den Kleinigkeiten, den vielen Pannen bei der Inszenierung: direkt am Anfang gibt es eine Schießerei bei der eine junge Kollegin stribt. Und zwar, weil sie den Gangstern in einen Hinterhof folgt und sich dort mitten in den Hof stellt - völlig ungeschützt - ohne zu wissen, wo sich die Gangster verstecken. So bietet sie eine leicht zu treffende Zielscheibe, weil sie einfach in der Mitte des Hofes stehen bleibt und wartet, bis sie erschossen wird.
Und weiter: als die Polizeistation angegriffen wird, ziehen sich die Bösewichte erst mal wieder zurück. Unser Held weiß: keine Angst, die kommen erst mal nicht wieder. (Wobei mir auch nicht schlüssig ist, wieso die anderen Häftlinge Angst vor den Angreifern haben. Denn zu diesem Zeitpunkt denken ja noch alle, es sind die Helfer von Fishburne.) Die wissen ja nicht, wieviele wir sind und welche Schusskraft wir haben. Komisch nur, dass die Bösen da draußen ja die Kollegen vom anderen Revier sind und sehr gut bescheid wissen müssten. Aber, sie warten erst mal ab.
Das Schlimmste: bis hierhin sind erst 35 Minuten vergangen und ich hab schon keine Lust mehr auf diesen Schrottfilm!!!
Dann beginnt der Belagerungszustand, zwischen den Angriffen ist Zeit die Figuren miteinander reden zu lassen und sie dem Zuschauer näherzubringen. Spätestens hier, mit den wirklich dämlichen Dialogen, zeigt die komplette Schwäche des Drehbuches. Erst der alte Bulle, der nach dem ersten abgewehrten Angriff plötzlich die Waffe auf die Gangster richtet - als ob diese gerade nicht tatkräftig beim Verteidigen mitgeholfen. Und dann der Junkie, der dem eintrudelnden Besucher misstraut, auch wenn die anderen Bullen ihn kennen und sich für ihn verbürgen. Hier werden künstlich Konflikte geschaffen, indem sich die Figuren so dämlich wie Fünftklässler verhalten...
Gelacht hab ich dann zum Showdown, als der alte Bulle, der schon seit Jahrzehnten in dieser Polizeistation arbeitet, sagt: "Hey, ich hab einen Weg raus gefunden. Durch den Keller!" - Und als sie dann am Ende doch geschnappt werden, was sagen da die Killer, die bisher jeden blind abgeballert haben: "Hände hoch, Waffen weg!" - damits auch ja noch eine schöne Gesprächsrunde und natürlich doch noch eine Fluchtmöglichkeit gibt.
Kleines, lächerliches Detail am Rande: bei jedem einzelnen Toten inszeniert die Kamera das Blut, das in den Schnee läuft.
Wichtiges Thema, sensibel und bedrückend umgesetzt. Schauspielerisch glanzvoll, wenn auch ab und an theatralisch. Da schlägt der verzweifelte Vater auf seinen sich ritzenden Sohn ein, dort küssen sich der Freund der Täterin und ihre Mutter leidenschaftlich in ihrer Einsamkeit - irgendwie wie in einem dieser anspruchsvollen Theaterstücke, die ab und an auf 3Sat gesendet werden und bei denen man das Gefühl hat, das man mindestens einen Hochschulabschluss benötigt, um die Figuren in ihren Haltungen zu verstehen.
Ansonsten folgt der Film der üblichen Bildsprache für diese Sorte von Mittwochsfilm: Es wird viel geschwiegen, viel geschaut und jede Nebenfigur bekommt ihren Moment des stillen Blickes in die Ferne (ob der kleine Junge im Bus, ein Vater am Grabstein, eine Schülerin beim Kiffen, usw. usw...)
Am Ende ist es inhaltlich dann aber doch nicht mehr als eine Momentaufnahme, eine psycholgische Studie, was das Drama mit den Beteiligten macht. Eine Antwort auf das Warum bleibt der Film schuldig.
Muss man verstehen, was die junge Künstlerin an dem alten Bauern findet? Also, wenn ich einen alten Herren zeichnen soll und der sich plötzlich nackt auszieht und danach noch schelmisch meint: "so, und jetzt zeig ich ihnen noch meinen Partykeller!", dann geh ich da nicht mitrunter. Aber unsere Heldin freut sich blauäugig, als der alte Mann sie zum Tanz auffordert - so ganz allein in dem Partykeller, mitten in der Einsamkeit - und ihr beim Tanzen auch noch andauernd auf den Arsch fasst.
Abgesehen davon ist der Film in der ersten Stunde null spannend. Die vermeintlichen Thrill-Elemente beschränken sich alle ausschließlich auf die naive Sicht der Städterin, weil da ein Bauer einem Huhn den Kopf abhakt, sich ein Schuss im Moor als harmlose Jagd entpuppt, der alte Bauer keine Leiche, sondern nur seinen überfahrenen Hund im Moor versenkt oder er irgendein Tier in seinem Badezimmer ausnimmt oder die gehäutete Leiche in seinem Schuppen.... (Schockmoment bei Blitzgewitter),... ein Hase ist. Selten so viel gegähnt.
Fazit: die Schauspieler spielen gut, das Drehbuch Müll.
Anfangs nervt die Heldin, wie sie mit großen Rehaugen, dem überfordertem Schulterzucken und ihrem unsicherem Lächeln jede Szene durchstolpert und sich alles widerspruchslos gefallen lässt. Wahrscheinlich soll das lustig sein... Leider wird es nur noch schlimmer. Die Odyssee ist schon arg konstruiert. Mal ausführlich 10 Minuten zusammengefasst, die so gar keinen Sinn machen:
Noch bei Ankunft der Mutter wird der neue Lover wie selbstverständlich vorgestellt, als die Mutter dann aber nach der Verlobungsverkündung noch mal wiederkommt, kann der Lover nicht bei der Tochter klingeln, sondern wirft mit Steinchen ans Fenster. Und als die Tochter nicht für einen Kuss runterkommen will, fängt er sogar laut an zu singen. Wieso er nicht einfach klingelt, wo den beiden Kids die Meinung der trutschigen Mutter doch scheißegal ist, bleibt mir rätselhaft. Damit sie ungestört sind, fahren sie in das Landhaus seiner Familie. Als die Mutter des Verlobten das mitbekommt, will sie sofort hinterher fahren. Aber warum eigentlich?! Die beiden sind über Nacht ins Landhaus, nichts spricht dafür, dass die beiden nicht am nächsten Vormittag zurückkommen. Trotzdem fahren beide Mütter panisch zum Landhaus. Als sie ankommen ist die Mutter des Jungen irritiert: die Tür ist abgeschlossen! Also muss man halsbrecherisch durch das Badezimmerfenster ins Innere klettern. Moment: Ist es nicht normal, dass man die Türe von innen abschließt, wenn man z.B. noch oben im Bett liegt?! Auf diese Idee kommen die beiden Mütter natürlich nicht. Die beiden Teenager haben aufs Klopfen nicht reagiert, also müssen sie außer Haus sein. Die Kids oben im Bett sind geschockt: panisch fliehen sie... ABER WARUM?! Sie haben am Vorabend ihre Verlobung bekannt gegeben, auch schon mit ihren Müttern gesprochen und nun plötzlich sie quasi auf der Flucht, von den Müttern verfolgt?! Was befürchten sie? Eine Standpauke? Ein nerviges Gespräch?! Es ist absolut unsinnig, aber mei: irgendwie muss ja der Plot in Gang kommen. Zwei Mütter, die sich gegenseitig hassen, fahren quer durch Italien ihren beiden Kids hinterher, die natürlich vor lauter Fluchtpanik auf die geniale Idee kommen, schnellst möglich zu heiraten. Und weil die beiden Teenager doof und blauäugig sind, merken sie auf ihrer Reise, dass 6 Wochen Schmetterlinge im Bauch nicht reichen, um den anderen kennenzulernen und zu heiraten. Ach, was für eine Überraschung! Ufz.
Und auch sonst nerven die meisten Szenen, die komisch sein sollen. Die Trutschi-Mutter hat Durst, soll sich eine Cola-Dose nehmen, die irgendwo auf dem Boden des Autos herumliegt und ist ganz überrascht, dass die Limonade wild herumspritzt. Also muss sie sich waschen. Sie fahren ans Meer, aber Trutschi-Mutter hat Angst vor Haien... schwimmt aber trotzdem 10 Sekunden später gleich 200 Meter aufs Meer raus. Warum? Tja... keine Ahnung, macht keinen Sinn - aber man braucht halt den Gag, dass die Zicken-Mutti am Strand laut "Da ist ein Hai!" schreien kann und die Trutschi panisch zurückschwimmt. Und so geht das ständig weiter. Sybille Tafel, eigentlich routinierte Sat.1-Film-Regisseur mit halbwegs ansprechenden 0-8-15-Komödien hat hier ein richtig mieses Drehbuch abgeliefert. Aber mei, für den ARD-Freitag und die anspruchslose Hausfrau reichts halt.
Hauptsache ausgelutschte Paolo-Conte-Musik und schöne Landschaften.
Nette Idee. Aber nachdem die Jungs schon den exakt gleichen und leider auch gleich schlecht gespielten Streit bei TV Total und bei neoParadise hatten, langweilt es allmählich.
Es dauert etwas lang (über 30min) bis das süße Dahinplätschern zu einer richtigen Geschichte wird. Auch danach, fehlt etwas das Tempo, denn erst nach 50 Minuten ist die endgültige Prämisse (Sie soll für ihren Chef dessen Frau als beste Freundin gewinnen, um ihm mehr Freiraum für seine Geliebte zu verschaffen. Als sie die neue Freundin ins Herz schließt, soll sie dieser helfen, ihren untreuen Ehemann zu überführen) gesetzt. Leider wird aus der eigentlich sehr lustigen Prämisse zu wenig gemacht, das Versteckspiel, die Zwickmühle für die Heldin sind nicht wirklich ausgereizt. Und schon nach 15 Minuten aufgelöst. Dann geht die Heldin mit ihrem Chef auf die Bergwanderung - wieder ein neues Kapitel, die anderen Figuren spielen im letzten Drittel keine Rolle mehr.
Dass das Ganze dennoch höchst vergnüglich ist, liegt an den gut aufgelegten Schauspielern (allen voran Halmer, Russek und Lena Baader), einer pointierten Regie und spitzen Dialogen.
Natürlich bleibt das Ganze Degeto-affin oberflächlich. Dem untreuen Ehemann reicht am Ende ein Blick vom Berggipfel, um sich an die Schönheit des Lebens und seiner eigenen Frau zu erinnern.
Der Kriminalfall selbst ist natürlich Kindergarten. Schon aufgrund des sehr begrenzten Schauspielerpersonals ist früh klar, wer der Täter ist. Aber dafür glänzen in der Komödie die Schauspieler. Allen voran die Ex-Schwiegermutter des Agenten und der überforderte Komissar. Für einen seichten TV-Krimi dann doch recht unterhaltsam und sympathisch - auch wenn ich Pfaff nicht wirklich mag. Er sieht immer so aufgedunsen und krank aus. Unvorstellbar, dass eine wie Saskia Vester sich ihn so eine verlieben könnte...
Die ersten 30 Minuten dröges Geschichtsfernsehen mit zahlreichen, langweiligen Originalfilmen der DDR-Nachrichten der damaligen Zeit.
Nicht mal der Ausbruch von Götz George zu Beginn der Geschichte hat auch nur ansatzweise Spannung. Und dann diskutieren die Figuren über das Ziel der Heldin, Astronautin zu werden, als hätte sie dieses gerade eben zum ersten Mal und würde nicht seit Jahren darauf hin arbeiten.
Bis die Geschichte um die kämpferische Lotte allmählich Fahrt aufnimmt, dauert es locker 45min und bis die eigentliche Prämisse erfüllt ist (Spoiler: die junge Lotte soll ihren Opa ausspionieren, um ihren Bruder zu retten) sogar 1,5 Stunden.
Nicht verstanen habe ich den Wendepunkt, als sich Lotte entscheidet, für die Stasi zu arbeiten. Von ihrer Weigerung im Auto von Heino Ferch bis zur Montage mit Spionagetraining ist nur ein Schnitt! Aber was sie dazu bringt, bleibt leider unklar. Und damit verliere ich die Figur!
Die neue humorvolle Farbe steht dem Sendeplatz gut zu Gesicht. Und nicht nur die 20% MA ab 3 Jahre, sondern vor allem die über 10% MA bei den 14-49Jährigen zeigt, dass das ZDF mit seiner neuen Ausrichtung am Sonntagabend eine erfolgreiche Verjüngung gelungen ist.
Für meinen Geschmack hätte der Humor nicht ganz so dämlich sein müssen. Beispiele: sie stehen mit ihren Fahrrädern bei Sonnenschein an einem Feld. Sie will los, weil sie vermutet, dass es bald regnet. Er winkt ab: "es regnet doch nicht", Schnitt: es regnet in Strömen und sie ist sauer. - Noch dümmer: er findet einen Reifen an einem Seil als Schaukel über einen See und schubst den Reifen kräftig an. Dann dreht er sich um, strahlt seine Jutta an und wird vom zurückschwingenden Reifen umgeworfen. Das ist Slapstick-Humor aus der Stummfilmzeit! Besser wird es leider nicht. Aber für das anspruchslose Pilcher-Publikum reicht das offenbar.
Schauspielrisch großartig, Kamera und Schnitt aber typisch Dominik Graf experimentell bis unverständlich. Ständig Handkamera mit umständlichen Schwenks zwischend den Figuren oder Schwenks auf Nebenräume, in denen gar nichts passiert. Kunst eben. Nach dem 15 Zoom auf das Bild der kleinen Sina im Dorflokal innerhalb von 10 Minuten weiß man zum Glück schon früh, um was es geht, während der Plot einem lange im Regen stehen lässt und man wegen dem fränkischen Genuschel und der schlechten Tonmischung nur die Hälfte der Dialoge verstehen kann.
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Ich mag Graf-Filme nicht. Sie sind mir zu gewollt: Da ein weiblicher Clown, während Bergmann über die Straße geht, dort ein nackter Arsch - Schnitt, Ton, Kamera - alles gewollt, bemüht, verwirrend = anstrengend.
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Und dann habe ich den entscheidenden Teil der Auflösung nicht verstanden (Spoiler): da verschwindet ein kleines Mädchen, das ganze Dorf sucht über Wochen, es gibt eine Sondereinheit der Polizei... und dann wird das Mädchen 9 Jahre später gefunden, im Nachbardorf, wo sie in einem Puff arbeiten muss? Weil sie im Supermarkt gesehen wurde?! Und als der Bulle am Ende den Puff besucht, darf ausgerechnet sie ihm den Champus bringen, damit ihm die Lösung quasi aufs Auge gedrückt wird?!? Sorry, aber das macht doch gar keinen Sinn!
Als Sozialstudie funktionieren die Szenen außerhalb der Schule ganz gut: dort die vermeintliche Tussi, die zu Hause aber die Mutter vor ihrem gewalttätigen Freund beschützen muss, dort die stille Maus, dessen Vater in Depression versunken sie und ihre kleine Schwester im Stich lässt...
Aber leider spielt die Geschichte zu großem Teil innerhalb des Nachsitz-Ethik-Kurses und dort sind die Dialoge doch sehr pädagoisch wertvoll, direkt aus "Breaktfast Club" oder "Club der toten Dichter". Denn so richtig versteht man nicht, wie ein paar Kids, die sich auch noch gegenseitig nicht mögen, plötzlich voller Eifer ein eigenes Projekt starten und sich gegenseitig ganz dolle unterstützen. Und als die Lehrerin (gut gespielt von Bernadette Heerwagen) zu ihrem Direktor sagt: "ich habe von den Schülern mehr gelernt als meine komplette Ausbildung von ihnen!" - ist das einer dieser pathetischen Sätze, dem aber leider der Hintergrund fehlt. Denn was genau sie da von ihren Schülern gelernt hat und wie, das verschweigt uns der Film. So hat der Film etwas von einem Märchen, einer schönen Utopie, wie ein paar Außenseiter durch eine selbstgebastelte Webseite innerhalb von wenigen Tagen Tausende andere Schüler sofort und bedingungslos mobilisieren. Selbst die Dame vom Schulamt sagt: "die Forderungen sind super, aber das darf ich meinen Vorgesetzen nicht sagen". Und am Ende kommen die 5 Suspendierten zum freiwilligen Privatunterrich der Lehrerin, weil sie trotz allen Aufstandes verstanden haben, das Bildung ja schon irgendwie wichtig ist.
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Im Gedächtnis bleiben tolle junge Schauspieler und eine stimmige Inszenierung.
Der Film führt seine Figuren recht holzschnittartig an: Der Gruppenleiter ist so unsympathisch und platt wie er seine Schützlinge am ersten Tag zusammenscheißt, dass ich dachte, ich bin in einem Sketch bei "Zack" oder "die dreisten Drei". Und die Figur von der Millowitsch ist so eine toughe, die bestellt mittags in einem Café direkt mal "Sex on the beach" für sich und die beiden Mädels und lacht dabei noch laut und dreckig über ihren sexistischen Spruch. PUH - nach 4 Minuten heißt es also erst mal durchhalten...
Aber es wird leider nicht besser. Jede zweite Minute ein unstimmig inszenierter Moment, durchweg unsympathische Figuren, Dialoge zum Kopfschütteln. Da regen sich die Seminarteilnehmer über ihren Leiter auf "Menno, der hat's doch voll auf mich abgesehen!" - als wären sie 10jährige Schüler und nicht etwa erwachsene Menschen. Da ist die Verkäuferin im Möbelladen so übermotiviert (warum eigentlich, wurde mir in dieser Szene nicht klar), dass sie eine Stammkundin so lange mit überhastigen Kaufvorschlägen penetriert, dass diese nach 1 Minute den Laden fluchtartig verlässt.
Trotz Milberg in der Hauptrolle sehr bieder inszeniert. Vor allem mal wieder erzählt uns ein dt. TV-Film eine Welt, die so nie und nimmer realistisch ist: wenn ein kleiner Junge einen Rekord im Stein-auf-dem-Wasser-Springen-Lassen aufstellt, wäre das gut für die Auflage des Rekordbuches?! Weil der Junge ein angeborenes Gehirnaneurysma hat, das bei jeglicher Anstrengung platzen und ihn töten kann, ist es gerade gut, dass er diesen Rekordversuch macht, bei dem er einen ganzen Tag lang Steine wirft?! Und der Rekordbeobachter glaubt nicht an den Erfolg, weil der Junge "nur" 50 Sprünge schafft, und eigentlich 51 bräuchte?!
Ganz abgesehen davon, dass der junge Schauspieler so lahm wirft, dass der Stein in echt wahrscheinlich keine 4 Mal gehüpft ist und es auch keine Software gibt, die einfach mal so die Sprünge eines Steines auf einem See zählen kann - aber da hab ich mich eh schon von dem Film verabschiedet.
Ich konnte noch nie viel mit den Bond-Filmen anfangen: aufregende Locations, exotische Frauen, spektakuläre Stuntsequenzen - aber keine Logik! Auch Skyfall ist ein einziges Ärgernis - solange man halt so blöd ist, dem Plot logisch folgen zu wollen. Hier mal eine (unvollständige!) Liste an Dingen, die für mich keinen Sinn gemacht haben: (Achtung Spoiler):
- über die Kugelsplitter in seiner Brust kommt er an den Auftragskiller. Denn, ganz klar: dieser ist zwar einer der besten und professionellsten Auftragskiller der Welt, aber dämlich genug, eine extrem seltene Metalllegierung in seinen Kugeln zu benutzen. Das MI6 weiß: "es gibt nur 4 Killer auf der ganzen Welt, die solche Kugeln benutzen!". Da frage ich mich: wieso schreibt der Killer nicht gleich seine Handynummer auf die Kugeln drauf?!
- Bond findet den Killer in Shanghai und verfolgt ihn bis in das Hochhaus, wo dieser einen Auftrag erledigt. Bond schleicht sich minutenlang an den Killer heran. Er hat alle Vorteile auf seiner Seite, könnte ihm von hinten ein paar Kugeln verpassen, nicht um ihn nicht zu töten, aber um ihn zu überwältigen. Aber nein, Bond schleicht sich lieber bis direkt zum Killer heran und stellt sich dabei so dämlich an, dass es zu einem Mann-gegen-Mann-Ringkampf kommt, bei dem der Killer stirbt.
- Zum Glück hat der Killer aber ein Spieljeton in seinem Werkzeugkoffer dabei (sowieso, der beste Ort, um einen 4-Mio.-Euro-Jeton aufzubewahren!). Bond fährt also nach Macao in das Casino. Spätestens hier steige ich aus, denn ich frage mich: was genau, sucht er da? Wie ist seine Taktik? Was ist sein Ziel? Aber typisch Bond: aufregende Location (incl. menschenfressender Komodovarane - fehlten eigentlich nur noch die Piranhas!), eine exotische Frau und natürlich jede Menger böser Killer, die ihn töten wollen. Aber was will die Frau von ihm? Es reicht ein 2min Smalltalk und schon ist ihm die kühle Asiatin verfallen und bittet ihm um Hilfe. Na, was ein Glück, dass das so gut für Bond läuft. Aber wusste er das vorher? War das sein Plan? Oder klappert das Drehbuch hier einfach die üblichen Stationen ab, ohne auf Logik oder Plot-Spannung rücksicht zu nehmen?
- Der größte Schnitzer: er schleicht sich auf das Boot der Frau und überrascht sie unter der Dusche (Sex mit exotischer Frau: check!). Doch was macht er am nächsten Morgen?! Statt sich auf dem Boot zu verstecken und sich nach dem Anlegen auf die Insel zu schleichen, begibt er sich mit seiner neuen Affäre auf das Deck und ist dann offenbar ziemlich überrascht, dass die Schergen des Oberbösewichts ihn festnehmen. Was hat Bond denn erwartet?! Was war denn hier sein Plan?! Achso, klar! Er erwartet das, was in jedem typischen Bond passiert: statt ihn gleich zu liquidieren, unterhält sich der Oberbösewicht (Bardem = großartig!) mit ihm und nimmt ihm sogar die Fesseln ab. Na so ein Zufall, da hat der Bond aber Glück gehabt, dass sich der Oberbösewicht so dämlich anstellt. Und da die Schergen ganz amateurhaft vergessen haben, Bond vorher zu filzen, haben sie auch seinen großen Peilsender in Bonds Hosentasche übersehen! Da kann man doch nur noch mit dem Kopf schütteln.
- Und auch das große Finale habe ich nicht verstanden. Warum flieht Bond mit M ganz allein, ohne Waffen oder sonstige Ausrüstung in die absolute Einsamkeit des schottischen Hinterlands?! Wieso darf das MI6 nicht mit im Haus warten?! Und warum wartet die alte gebrächliche Dame M nicht in dem geheimen Schacht, sondern begibt sich mitten in die wilde Schießerei, als die kleine Armee des Oberbösewichts anrückt?!
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Und so könnte ich ewig weiter machen. Ich glaube, was mich am meisten stört, ist die Tatsache, dass es sich bei Bond eigentlich um einen Thriller handelt, ich aber auf Plotebene nie mitfiebern kann, weil ich den Plan des Helden nicht verstehe. Er begibt sich einfach von einer aufregenden Location zu nächsten, vögelt exotische Frauen, killt böse Buben und kommt am Ende zum Ziel, ohne dass ich verstehen würde, warum er was wann macht. Da ist mir "Bourne" 10 mal lieber.
Eine eiskalte Heuschrecken-Mangerin soll einen kleinen mittelständischen Betrieb "fressen", um ihre langersehnte Beförderung zu erhalten. Doch leider ist der zu knackende Firmeninhaber ein alter Surkopf - Allein diese Prämisse ist wahrscheinlich so alt, wie die Degeto und ihre seichten Freitagsfilmchen. Dazu, fast schon überladen: ihr Chef ist ihr Ex-Mann, den sie immer noch unglücklich liebt und ihr Opfer zufällig auch noch eine alte Bekanntschaft aus ihrer Zeit an der Uni. Doch genau dieser Zusatz macht den Film interessant!
Wenn man sich auf die 0815-Prämisse einlässt, macht der Film sogar richtig Spaß. Die Heldin spielt eine Rolle und bringt sich damit in die üblichen Verstrickung ihres eigenen Lügengebildes. Klar, kennt man, aber es geht bei RomComs nicht darum, OB sie sich bekommen, sondern wie. Und das ist hier, vor allem durch Millowitsch, äußerst gelungen.
Natürlich geht die übliche Verwandlung der verhärmten und unterkühlten Businessfrau zurück zur "verrückten Fanny", die sie wohl mal im Studium war, etwas schnell und ohne große Opfer, aber darüber kann man bei einem Degetofilm auch mal hinwegsehen.