Bandrix - Kommentare
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Alle Kommentare von Bandrix
„Welcome to the Space Show“ erzählt in bunten Tönen die Geschichte einer Gruppe Jugendlicher, die eher durch Zufall von der Existenz außerirdischen Lebens erfahren.
Dabei ist es kaum verwunderlich, dass hier, was die Aliens angeht, alles so skurril und seltsam wie möglich zugeht.
Der Film nimmt dabei aber seine Charaktere einigermaßen ernst. So bietet er die stärksten Szenen nicht etwa in opulenten Bilderwelten, sondern eher in seinen ruhigen Passagen. Wenn er sich Zeit nimmt und den Figuren Raum bietet.
Die Story an sich ist nicht sonderlich kompliziert oder ausgefeilt, wirkt ob der enormen Laufzeit sogar etwas aufgebläht.
Dank wunderbar genauen Zeichnungen und einigen visuellen Ideen (Mond als Raumschiff!) macht das aber nichts.
„Welcome to the Space Show“ bietet schräge Unterhaltung und ist für Animefans sicherlich einen Blick wert. Zwar nicht sonderlich tiefgründig, bietet er dennoch einige amüsante als auch spannende Szenen. Die Anzahl an verrückten Einfällen sowie Zeichnungen hätte sogar ruhig noch höher ausfallen dürfen.
Der Film ist nicht frei von Fehlern, kann aber über seine Laufzeit hinweg einiges an Faszination aufbauen. Und das ist es doch, was solche Filme ausmacht bzw. ausmachen soll.
Gesneaked.
Woran es wohl liegen mag, dass mir „Gambit“ vergleichsweise gut gefällt?
Sind es die durch die vielen negativen Kommentare sowieso schon relativ niedrigen Erwartungen, oder dass ich mit „Gambit“ quasi in mein 22. Lebensjahr gestartet bin und deshalb allem etwas wohlgesonnener entgegenblickte?
Vielleicht ist der Film auch einfach nicht so schlecht, wie ihn jeder findet oder ich leide mal wieder an akuter Geschmacksverirrung.
Wie dem auch sei.
„Gambit“ bietet einige wunderbar pointierte und gleichsam messerscharfe Dialoge, die von Charakterdarstellern a la Alan Rickman und Colin Firth kongenial an den Mann gebracht werden. Der Film besticht weniger durch sinnlosen und vor allem nervigen Slapstick, als durch Situationskomik und rabenschwarzen Humor.
Rickman darf hierbei wieder mal den Fiesling aus sich herauslassen, was für einige herzhafte Lacher sorgt. Zudem ist es beachtlich, wie er in nur einer Sekunde der immer doofen Cameron Diaz die Show stehlen kann. Firth ist wohl der Inbegriff des britischen Gentleman und spielt die Figur des Harry Deane mit dermaßen viel Würde und britischer Überkorrektheit, dass es vor allem in hochnotpeinlichen Situationen eine Wonne ist. Selbst Cameron Diaz nervt nicht in sonstigem Maße.
Ohne Zweifel besitzt „Gambit“ die eine oder andere Länge und schafft es auch nicht, so clever zu sein, wie er es gerne möchte. Doch dank dem oftmals ins Schwarze treffenden Wortwitz und der prekären Situationskomik – die besonders in eine hervorragende Hotelszene kulminiert (→ Brüller!) - bleibt der Zuschauer am Ball.
„Gambit“ ist mit Sicherheit kein Meilenstein, kann aber beinahe zu jederzeit unterhalten und ist dank der großartigen Darsteller auf jeden Fall einen Blick wert.
Leider ist der besondere Wortwitz, der in den verschiedensten Dialekten auftritt, in der deutschen Fassung nur zu erahnen und lässt vermuten was für Brüller im O-Ton noch auf sich warten lassen(Stanley Tucci!).
So mies, wie er hier jedoch beschrieben wird, ist er meiner bescheidenen Meinung nach aber nicht.
Vollste Zustimmung. Was vor allem die Bildzeitung nach Jolies Bekanntgabe veröffentlicht hat, war unterstes Niveau!
Liebe ist nicht immer schön.
Sie kratzt, sie beißt, sie schlägt, sie weint und manchmal rennt sie auch weg.
Kaum ein anderer (Liebes-)Film zeigt dies so gut wie „Blue Valentine“.
Mittels mehrerer Zeitsprünge wird das gemeinsame Leben eines Paares, gespielt von Ryan Gosling und Michelle Williams, erzählt.
Ihre anfängliche und ungestüme Liebe, bis hin zur Entfremdung und der gescheiterten Koexistenz.
Das ist auf alle Fälle mal ein gelungener Ansatz, da vieles wie aus dem wirklichen Leben gegriffen scheint und weder aufgesetzt noch grenzenlos kitschig wirkt. Sehr mutig.
Allerdings hilft das nicht, wenn die Sympathien dabei so klar verteilt sind, wie in diesem Fall. Der Charakter Williams ist irgendwann nicht mehr als eine hysterische Furie, die aus unerfindlichen Gründen anfängt, ihren Mann nicht mehr zu wollen. Das wäre ja noch nicht mal das Schlimmste, wenn sie nicht von Anfang an für Alles verantwortlich wäre. So hat man das Gefühl, als würde ein wichtiger Teil, der den Zwist der beiden Darsteller erklärt, fehlen.
Klar, Liebe kann genauso schnell verschwinden, wie sie gekommen ist. Aber diese Entwicklung ist dann doch etwas zu rabiat und - in meinen Augen zumindest - unglaubwürdig.
Trotzdem ist „Blue Valentine“ im Großen und Ganzen gelungen. Dank der hervorragenden Darsteller, einem schönen Score und netter Inszenierung bleibt man am Ball und harrt der fürchterlichen Dinge, die da kommen.
Niveauvoll gesneaked. [OmU]
Ohne Zweifel befindet sich Ryan Gosling gerade auf einem Höhenflug. Von Kritikern als auch dem Publikum geliebt, ist es für ihn ein leichtes, einen gesamten Film zu tragen.
Nach Ansicht der Trailer sah es auch ganz danach aus, dass „The Place Beyond The Pines“ ein weiteres Aushängeschild für den Mimen werden würde.
Doch, wie so oft, trügt der Trailer.
Zwar hat Gosling eine Hauptrolle inne, ist jedoch nur ein kleiner Teil eines großen Ganzen.
Über 140 Minuten hinweg entspinnt sich ein Generationen übergreifendes Drama, dass die Vergangenheit nicht ruhen lässt und die Hauptfiguren mit ihren Verfehlungen Jahre später konfrontiert.
Gosling spielt hierbei beinahe die gleiche Rolle, wie zu „Drive“ - Zeiten, nur mit Motorrad statt Auto. Allerdings versorgt ihn das Skript mit etwas mehr Tiefe und ermöglicht es dem Zuschauer etwas Sympathie für ihn zu empfinden. Die erste Dreiviertelstunde ist geprägt von spannenden Einzelszenen, einem grandiosen Soundtrack und einer Story, die langsam aber sicher in seinen Sog zieht.
Bis zum Twist ist „The Place Beyond The Pines“ ein spannendes Stück Drama mit Thrillerelementen, das den Zuschauer jedoch gehörig überraschen wird und Bradley Cooper gehörig Platz zum Atmen gibt. Dieser darf auch sogleich mit der besten Leistung seiner Karriere auftrumpfen.
Nach kurzer Eingewöhnungsphase findet sich der Zuschauer inmitten eines glaubhaften Dramas um einen Cop, der mit seinen Taten und dem damit einhergehenden schlechten Gewissen nicht zurechtkommt und versucht das Beste daraus zu machen. Dank den hervorragenden Darstellerleistungen – zum Beispiel Ray Liotta endlich wieder in seiner Paraderolle- wirkt das Geschehen glaubhaft. Die Gewissensbisse Coopers, seine innere Zerrissenheit – all das wirkt echt und ungeschönt.
Doch gerade als die Geschichte wieder fest im Sattel sitzt und man sich mit den Figuren wieder arrangiert hat, folgt der nächste Schnitt.
Wieder ein Kurswechsel, wieder der Fokus auf anderen Figuren, wobei es noch genügend interessante Brennpunkte innerhalb dieses Erzählstrangs gegeben hätte. So bleibt der Eindruck, wichtige Stationen im Folgenden zu verpassen, die es wert gewesen wären erzählt zu werden.
Diesmal allerdings ist es deutlich schwerer ein weiteres mal in Derek Cianfrances Werk einzusteigen. Die folgenden Geschehnisse wirken zu konstruiert, zu vorhersehbar und schlichtweg oftmals langweilig.
Dank der schon erwähnten bravourösen Schauspieler bleibt der Zuschauer zwar am Ball – den Sog der ersten 90 Minuten kann der Film jedoch nicht aufrechterhalten.
Es scheint, als ob die Drehbuchautoren einfach zu viel gewollt bzw. ihren Film übersteuert haben. Wäre „The Place Beyond The Pines“ um 20-30 Minuten kürzer, wir hätten es hier mit einem Meisterwerk zu tun. So jedoch verblassen die ersten zwei starken Drittel, während der Film im Finale alles wieder aufrollt und nur durch Bradley Cooper am Leben erhalten wird.
Publikumswertung: 1,9
Stell dir vor du hast ein glückliches Leben und alles scheint prima zu laufen.
Stell dir vor, du hast eine Freundin, die dich liebt und mit der du gerade eine wunderbare Zukunft aufbaust.
Stell dir vor, du wirst bzw. willst für immer mit ihr zusammen leben.
Soweit alles klar?
Dein Leben könnte also nicht besser sein. Alles scheint so, wie du es dir in deinen Träumen ausgemalt hast.
Dann, in dem Moment eines einzigen Wimpernschlages.
Alles weg.
Deine Zukunft? Zerstört.
Deine Liebe? Genommen.
Das Einzige, das von ihr bleibt, ist die Erinnerung.
Deine Erinnerung.
Und die Qual, nicht da gewesen zu sein.
Dein weiteres Leben ist nur noch bestimmt von einem Gedanken: Rache.
Du weißt, wer dir das Liebste in deinem Leben genommen hat und du willst es ihm heimzahlen. Mit allen Mitteln.
Jetzt male dir aus, was du mit diesem Kerl anstellen würdest.
Folter, Schläge, Drohungen – einfach alles.
Doch eines kann ich dir versichern: Das ist alles nicht so schlimm, wie das, was Regisseur Kim Je Woon den Täter Min-Sik Choi durchleben lässt.
Puh. Erstmal ausschalten. Abschalten.
„I saw the Devil“ ist kein schöner Film. Es ist auch kein Film, den man sich bedenkenlos oft anschauen kann.
Der Film gleicht mehr einer Tour de Force durch die tiefsten Abgründe des Menschen. Das Schlechte wird zuoberst gekehrt und das Gute verschwindet.
Es verschwindet langsam, aber auch unaufhörlich. Selbst Protagonist und Sympathieträger schlecht hin Byung-hun Lee verkommt immer mehr zu dem Monster, das er jagt und an dem er Rache üben will.
Das Schlimme daran ist, dass er sich dessen bewusst ist. Ihm ist klar, dass er zudem wird, was er als Polizist eigentlich bekämpfen sollte. Sein Wesen ist jedoch derart mit dem Gedanken an Vergeltung durchtränkt, dass ihm das nichts mehr ausmacht.
Es entspinnt sich ein mörderisch spannendes Psychoduell zwischen den Beiden, dass durch seine Brutalität und Bosheit kaum zu ertragen ist.
Dabei führt uns Kim Je Woon zielsicher von einer Extremität zur Anderen, inszeniert unfassbar elegant einen Strudel der Gewalt, der den Protagonisten droht in den Abgrund zu reißen.
Das macht sicherlich keinen Spaß, aber durch den enormen Spannungsgrad schwer abzuschalten.
Seine volle emotionale Schlagkraft entfaltet „I saw the Devil“ in seiner Schlussszene, in der dem Protagonisten seine Ausweglosigkeit, seine allübergreifende Verzweiflung und Sehnsucht erst bewusst wird.
Er hat alles verloren, ist gebrochen und vollkommen allein.
Dieser Mann hat in der Tat dem Teufel ins Gesicht geschaut.
Sie als Bösewicht? Echt? Da bin ich aber mal gespannt! :D
'Bondgirls waren schon immer intelligent und schön' - da hat die Quelle aber ziemlich wenig Bondfilme gesehen. Ersteres trifft erst ab den späteren Moores zu. Vorher galt eher hübsch, aber dumm.
Es gibt sie nicht oft, die Filme, die das Thema Liebe und Tod auf solch eine amüsante als auch tragische Art und Weise verbinden.
Dabei sind die verschrobenen Figuren aus „Restless“ auch noch ein Ausbund an Skurrilität, wachsen einem aber mit der Zeit immer weiter ans Herz.
Klar, hier und da ist der Film schon arg in Richtung Kitsch unterwegs, doch Gus Van Sant trifft trotzdem immer den richtigen Ton.
Auf leichtfüßigen Pfaden erzählt er die tragische Liebesgeschichte zweier dem Leben entflohenen Personen. Anrührend, mit skurrilen Momenten und dennoch echt und nah.
Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet, haben alle ihre Macken und werden von Mia Wasikowska und Henry Hopper klasse gespielt.
„Restless“ ist mit Sicherheit nicht anspruchsvolles Kino, aber muss er das denn sein?
In seinen 91 Minuten vermittelt er dafür ein vollkommen realistisches Bild der Liebe, auch wenn ein Funken Mystik immer haften bleibt. Das der Film gegen Ende etwas zu deutlich ins Kitschige abdriftet – geschenkt.
Nun habe auch ich endlich DEN Flop des letzten Jahres gesehen.
Die Meinungen waren bei diesem hier so einhellig negativ, dass ich schon Angst hatte, er würde mir doch gefallen. Gegen den Strom schwimmen und so...
Aber nein.
„Green Lantern“ wurde vergeigt. Und zwar gewaltig.
Mit einem Multimillionendollar Budget wollte Martin Campbell etwas sichtbar Großes auf die Beine stellen.
Dummerweise sind diese Ambitionen nur in einigen Sekunden des Films zu sehen. Immer wieder blitzen sie auf, werden aber sofort wieder von bombastischem CGI in die Ecke gedrängt oder von den Drehbuchautoren über Bord geworfen.
Storytechnisch ist alles vorhersehbar und öde. Selten kommt Spannung auf, Charakterentwicklungen sind unglaubwürdig und/oder vom Reißbrett.
Die innere Logik wird vom Film sowieso des Öfteren verschmäht, wodurch der Spaß sichtlich getrübt wird.
Denn eigentlich sind die Anlagen, abgesehen vom seltsamen Namen des Superhelden, vorhanden.
Unzählige außerirdische Rassen, eine universelle Verteidigungsarmee, ein schier übermächtiger Feind und ein kleines Menschlein mittendrin.
Statt das Geschehen überwiegend auf der Erde stattfinden zu lassen, hätte Campbell gut daran getan, das Kor rund um die Laternen genauer zu beleuchten.
Die verschiedenen Herkunftsplaneten, Hintergrundgeschichten einzelner Aliens, vielleicht auch das Zeigen in der menschlichen Öffentlichkeit und die Reaktionen, die daraus entstehen. Das hätte nicht nur für Unterhaltung, sondern auch für eine ganze Portion mehr Ernsthaftigkeit gesorgt.
Stattdessen versinkt der Film in einem einzigen Effektebombast und vergisst leider all seine Tugenden.
Der Finalkampf ist lächerlich, noch dazu unglaublich weit hergeholt. Auch Stellan Skarsgaard macht eher eine traurige denn boshafte Figur. Ryan Reynolds ist, verglichen mit seinem glänzend grünen Anzug, erschreckend blass und kann nicht an seine überzeugende Leistung in „Buried“ anknüpfen. Allerdings tut da das Drehbuch sein Übriges um das auch ja nicht zuzulassen. Irgendwo hüpft dann auch noch ein pink angemalter Mark Strong umher. Schade um sein Talent.
„Green Lantern“ reiht sich leider ein, in die Liste der ambitionierten, aber gescheiterten Comicverfilmungen.
Sollte das Reboot aber einen ernsthafteren Weg gehen und seine Charaktere nicht zu bloßen Karikaturen verkommen lassen, bin ich dabei.
„The Quiet Family“ stellt das Regiedebüt des inzwischen berühmten südkoreanischen Regisseurs Kim Je Woon dar.
Schon hier zeigt sich sein Sinn für die Ästhetik des Films. Ausschweifende Kamerafahrten, eine ruhige Inszenierung und ein gutes Händchen, wenn es um die Darstellerwahl geht.
Besetzt ist der Film mit Oldboy Min-Sik Choi und dem bekannten Kang-ho Song („JSA“). Das verspricht schon mal hohe Qualität.
Anstatt wie in seinen Folgefilmen stur auf ein Genre zu setzen, kombiniert Kim Jee-Woon hier nach Herzenslust und Laune.
Familiendrama folgt Horror und Horror folgt schwarze Komödie. Das Genre wechselt derart schnell, dass westliche Zuschauer erst einmal verwundert den Kopf schütteln. Hier zeigt sich, dass Asiaten manchmal eben doch einen anderen Geschmack haben, denn gewöhnungsbedürftig ist das Gezeigte teilweise auf alle Fälle.
Diese Mixtur verschiedener Genres wirkt nicht immer ganz rund, dennoch hat „The Quiet Family“ durchaus seine guten Momente. Meistens dann, wenn der schwarze Humor durchschlägt, was besonders im Finale der Fall ist.
Das ist wunderbar getimt und macht Spaß mitanzusehen. Allerdings muss man sich erst einmal darauf einlassen um die Holprigkeiten in der Story nicht zu ernst zu nehmen.
Dann überzeugt „The Quiet Family“ durchaus und sorgt für solide Unterhaltung. Allerdings steht diese Horrordramagroteske in keiner Relation zu seinen Folgewerken. Dazugelernt hat Kim Jee Woon offensichtlich schon.
„Brotherhood“ ist ein weiterer Vertreter des in Südkorea beliebten Genres Kriegsfilm.
Was zuallererst auffällt ist die Härte in den Schlachtszenen.
Diese sind wunderbar fotografiert, mit viel Tamtam ausgestattet und pressen den Zuschauer in den Sessel.
Der Brutalitätsgrad lässt sich in etwa mit der ersten halben Stunde von „Der Soldat James Ryan“ vergleichen, nur dass „Brotherhood“ dies den gesamten Film über beibehält.
Es ist offensichtlich, dass der Film ziemlich teuer war. Die Darsteller sind erstklassig, die Ausstattung phänomenal, viele Schauplätze und große Schlachten werden geboten.
Das wirkt alles authentisch.
Allerdings ist der Streifen mit Vorsicht zu genießen.
Oftmals versucht er auf propagandistische Weise die Nordkoreaner schlecht zu machen. Vor allem die Nutzung der Musik, schreibt einem fast vor, was genau der Zuschauer gerade zu fühlen hat. Bedeutungsschwanger zieht sie über den Zuschauer hinweg, oftmals begleitet durch Zeitlupe um einen Moment besonders eindrücklich festzuhalten. Die Opfer sind in jenen Augenblicken meistens Südkoreaner.
Hin und wieder werden zwar auch Verbrechen der Südkoreaner gezeigt, jedoch verschwindet dieses unangenehme Gefühl – einer Manipulation der Produzenten zum Opfer zu fallen - nicht.
Hier ist also Vorsicht geboten.
Nichtsdestotrotz ist die Geschichte rund um zwei Brüder einigermaßen packend, auch wenn hier und da viel Kitsch aufgefahren wird und dem Zuschauer mal wieder eingetrichtert wird, wie er sich zu positionieren hat.
„Brotherhood“ ist auf jeden Fall spannend, bietet packende Schlachtszenen und einen kleinen Einblick in die damalige Zeit, ist aber nicht das große Meisterwerk, als das er oftmals bezeichnet wird.
Hach, "Doctor Who". Eine Liebe, die erst vor ein paar Monaten erblüht ist und nun schon Poster, Teekannen und T-Shirts nach sich gezogen hat. ;)
Tolle, wunderbare Serie und auf die 50 Jahre - Folge bin ich schon überaus gespannt!
„Epic“ ist nun das neueste Werk aus dem Hause Blue Sky und schon die Trailer verdeutlichten, dass es hier eine Spur ernster zugehen würde, als in vergleichbaren Animationsfilmen.
Schon zu Anfang macht „Epic“ klar, dass es um einiges geht.
Wenn gekämpft wird, dann auf Leben und Tod. Hier wird gestorben und das nicht gerade zimperlich. Für die kleineren Zuschauer unter uns ist das sicherlich nichts, ein kleines Mädchen die Reihe hinter uns musste mit den Tränen kämpfen.
Allerdings vertritt „Epic“ seine Botschaft dadurch sehr eindrücklich. Unsere Natur muss geschützt werden, um jeden Preis. Wenn die Leaf Man ausziehen um den Wald und damit auch jegliches Grün zu beschützen, dann ist das wichtig und muss mit dem nötigen Ernst honoriert werden. Das zeigt sich in der Darstellung des ziemlich düster gehaltenen Bösewichts Mandrake, der natürlich die Vernichtung jeglicher Pflanzen im Sinn hat. Seine Gefolgsleute sind dahingehend der Abschaum unter den kleinen Krabblern. Mücken, Tausendfüßler und Maden – alle vorhanden.
Allerdings durchbricht Regisseur Chris Wegde die dunkle Atmosphäre immer wieder mit beißendem Humor, der oftmals in Richtung Zynismus schielt (→ „Bauchplatscher“ ist dafür wohl das beste Beispiel) und seinen Comic Relief – Figuren. Diese zwei Charaktere in Form von zwei Schnecken funktionieren viel besser als gedacht und verbreiten gehörig gute Laune. Generell sind die Gags äußerst gelungen und finden so gut wie immer ihren Weg ins Ziel.
Wendet man sich den Hauptcharakteren zu, sieht es nicht mehr ganz so rosig aus. Zwar ist Hauptfigur M.K. ganz knuffig, doch wirklich originell ist die Rolle des enttäuscht- rebellischen Teenies nicht mehr. Auch ihr Kumpan Nod ist nichts weiter als der x-te Draufgänger, der sich im Verlauf des Filmes hin zum pflichtbewussten Verteidiger mausert. Da ist M.K.'s Vater als zerstreuter Professor noch die liebenswürdigste Figur.
Macht aber wenig, denn „Epic“ kann ansonsten auf ganzer Linie punkten. Die Action ist famos, die Optik des Films faszinierend und generell bleibt der Kampf Gut gegen Böse spannend.
Auch der 3D- Effekt wird endlich wieder gewinnbringend eingesetzt und bringt dem Zuschauer Mutter Natur noch einmal um ein Vielfaches näher. Visuell äußerst gelungen.
Letztendlich ist „Epic“, trotz eher vorhersehbarer Story und dem einen oder anderen 08/15- Charakter, ein großer Spaß, da er seinem Sujet mit dem nötigen Ernst begegnet und trotzdem den Witz nicht außer Acht lässt. Pixar muss sich in Zukunft warm anziehen. Die Konkurrenz wird immer größer und auch ernstzunehmender.
„Star Trek Into Darkness“ führt seinem Titel gemäß in die etwas dunkleren Gefilde. Der Ton des Films ist weitaus düsterer als noch im bunten Vorgänger, auch wenn natürlich immer noch Gags und Oneliner am laufenden Band vom Stapel gelassen werden.
Der veränderte Grundton ist ganz allein auf Benedict Cumberbatch zurückzuführen, der in der Rolle des Bösewichts absolut brillant aufspielt und sich ihm keiner widersetzen kann bzw. mag. Dagegen haben die Herren Pine und Quinto nur anfangs eine Chance.
Denn der Beginn von „Star Trek Into Darkness“ ist auch gleichzeitig der eigentliche Höhepunkt des Films. Mag seltsam klingen und in Anbetracht des noch anstehenden Actiongetümmels unlogisch, doch in puncto Düsternis, Inszenierung und emotionaler Wucht übertrifft sich J. J. Abrams neuester Beitrag zum Star Trek – Universum nicht mehr.
Hier zeigt sich, wie viel Potenzial in diesem Film gesteckt hat. Der Beginn auf dem fernen farbenfrohen Planeten Nibiru ist wunderbar charismatisch und witzig in Szene gesetzt. Der anschließende Schnitt hin zum tristen (natürlich) verregnetem London lässt den Kontrast und den Tonwechsel noch spürbarer machen. Dort treffen Dr. Who Fans auf einen alten Bekannten. Noah Clarke, der in der neuen Serie einen Sidekick spielte, zeigt in seinen 2 – 3 Minuten Screentime mehr Emotionen und auch Talent als ich ihm nach 3 Staffeln Who attestiert hätte. Überaus atmosphärisch, langsame Einstellungen, lange – überraschend gut geschriebene – Dialoge und ein Wiedersehen mit dem schon in Teil eins äußerst sympathischen Bruce Greenwood in seiner Paradedisziplin: Kirk von seinem hohen Ross herunterzuholen.
Bis dahin macht Abrams alles richtig.
Nach der grandiosen ersten halben Stunde, ist das Hochgefühl jedoch wieder (fast) verschwunden.
Was nun passiert ist eine Aneinanderreihung von Actionszenen, die zwar allesamt famos gefilmt und getrickst sind, jedoch kaum diese schleichende Bedrohung ausdrückt, die zu Beginn aufgebaut wurde. Die anfangs noch langen Dialoge werden zurechtgestutzt auf witzige Oneliner, die im Dauerfeuermodus auf den Zuschauer abgeschossen werden. Das sind teilweise dermaßen viele, das einige gar nicht zünden können.
Die Crew selbst ist dabei Gott sei Dank so sympathisch wie eh und je. Die gepfefferten Sprüche zwischen Kirk und Spock sind gelungen, auch die anderen Crewmitglieder haben ihre Momente – wenn auch manch einer von ihnen (z.B. Karl Urban) zu bloßen Comic Relief – Figuren bzw. Sichwortgebern degradiert werden.
Dafür ist aber Benedict Cumberbatch zur Stelle um mit seinem durchdringendem Blick und dieser unfassbar dunklen Stimme (wie muss sich das erst im Original anhören?!?) für einige Gänsehautmomente zu sorgen.
Im Großen und Ganzen ist „Star Trek Into Darkness“ gelungen. Zwar fehlt im letzten Endes dann doch die vorher propagierte Tiefe, einige Dinge werden leider verschenkt (Klingonen!) oder sind zu inkonsequent umgesetzt(Ende!).
Generell scheint es eine Krankheit moderner Blockbuster zu sein, alle Probleme gegen Ende in fünf Minuten auf absolut vorhersehbare Weise zu lösen. Das ist in „Iron Man 3“ schon massiv negativ aufgefallen.
Aber genug der Kritik. „Star Trek Into Darkness“ macht trotzdem einigen Spaß, ist technisch beeindruckend und bietet einen gut aufgelegten Cast mit einem bestechenden Antagonist. Ist doch auch was.
Niveauvoll gesneaked. [OmU]
„Starlet“ ist einer jener kleinen Indieproduktionen, die es meistens nicht einmal über den großen Teich auf die großen deutschen Leinwände schaffen und wenn, dann nur mit Jahren Verspätung auf DVD erscheinen. Umso mehr Dank gilt also dem kleinen, aber feinen Label Rapid Eye Movies, der auch kleineren Filmen eine Chance gibt.
„Starlet“ erinnert von seiner Machart her an Filme der großen Sofia Coppola. Wir begleiten eine Person einige Tage lang, nehmen teil an ihrem Alltag, gewinnen einen Eindruck ihrer Arbeit, Freunde und somit natürlich ihres Charakters.
Ohne Effekthascherei, sondern ganz auf seine Figuren zugeschnitten, präsentiert sich Sean Bakers Werk als erfrischend ehrlich und unkonventionell. Einen roten Faden sucht man vergebens, viel eher nimmt uns der Film mit auf eine kleine Reise im Leben der jungen Jane, die aus schlechtem Gewissen heraus eine Freundschaft zur viel älteren Sadie aufbaut.
Hier liegt die größte Stärke des Films. Die Beziehung der zwei vordergründig ungleichen Frauen ist überaus witzig in Szene gesetzt. Die zwei nicht zueinander passenden Dickköpfe brauchen eine gewisse Zeit um sich aufeinander abzustimmen. Dies nimmt Baker zum Anlass um die verschiedenen Weltanschauungen der beiden Hauptdarsteller gehörig aufeinander prallen zu lassen. Auf der einen Seite die junge, attraktive Jane und auf der anderen die erfahrene Sadie, die ihr Leben eigentlich schon gelebt hat.
Gepfefferte Dialoge, dennoch subtile Komik und dadurch auch den nötigen Ernst den Figuren entgegenbringend – all das besitzt „Starlet“.
Da macht es auch nichts, dass es keine wirkliche Story gibt, sondern nur eine Aneinanderreihung von Alltagsszenen, die jedoch zusammengenommen ein großes Ganzes ergeben.
„Starlet“ wirkt niemals aufgesetzt oder gar unrealistisch. Man nimmt den Charakteren ihre Entwicklung und Entscheidungen ab.
Das liegt nicht zuletzt an den bravourösen Darstellerleistungen. Dree Hemmingway, im Übrigen Urnichte des berühmten Ernest Hemmingway, gibt buchstäblich alles um ihrer Rolle Leben einzuhauchen. Ihrer unbekümmerten und doch leicht der Welt entrückten Aura ist es zu verdanken, dass der Film in Verbindung mit Besedka Johnson als Freundin wider Willen so gut funktioniert. Überhaupt ist „Starlet“ in jenen Momenten am Besten, wenn er sich ganz auf das Gespann Hemmingway/Besedka konzentriert. Das Spiel der Beiden ist dermaßen glaubwürdig und gleichzeitig witzig- liebevoll, dass dieses Gefühl sofort auf den Zuschauer überspringt.
Da reicht es vollkommen diesen Beiden durch den Tag zu folgen um vom Film entführt zu werden. Zusammen mit der wunderbar langsamen und elegischen Bildsprache ergibt sich ein zu weiten Teilen ergreifendes Werk, dass sich vielleicht nicht mit den Werken Coppolas messen lassen kann, aber zumindest aufhorchen lässt.
Publikumswertung: 2,9
Gesneaked.
Worte.
Sie sind das wichtigste Instrument in unserem Leben. Durch Worte instrumentalisieren wir unsere Gedanken. Worte können Beziehungen beenden oder starten, sie können Konflikte lösen, jedoch auch wieder entfachen.
Nicht umsonst sagte ein schlauer Mann einmal, die Feder sei schärfer als jedes Schwert und auch Kant stellte den Stellenwert der Sprache nicht unter den Scheffel, bezeichnete er sie doch als das größte aller Mittel sich selbst und andere zu verstehen.
Was passiert nun, wenn jemand die Worte eines Anderen stiehlt und sie als seine eigenen ausgibt?
Dieser Frage ging schon Stephen King nach und auch in „Der Dieb der Worte“ hat ein gestohlenes Buch eine zentrale Bedeutung inne.
Nicht ganz so reißerisch wie in Kings Roman geht es in Brian Klugmans und Lee Sternthals Film um die moralische Verantwortung des Diebs. Seine Gefühle, sein Tun – all das steht im Vordergrund.
Von Thrill ist da keine Spur, viel mehr handelt es sich bei diesem Film um ein ruhiges Drama, das sich sehr auf seinen herausragenden Cast verlässt.
Da hätten wir Bradley Cooper in der Rolle des Diebes, Zoey Saldana als seine Ehefrau. Beide spielen glaubwürdig das Paar, das durch den unverhofften Erfolg des Buches zu Reichtum und Berühmtheit kommt. Ein großer Verdienst der beiden Regisseure ist es jedoch, dass man Coopers Beweggründe versteht, ihm seine Taten quasi verzeiht und fortan hofft, es würde doch alles gut gehen.
Doch wie das nun mal so ist, liest zufällig der echte Autor das Buch. Jeremy Irons darf in der Rolle des überrumpelten Autors wieder einmal glänzen. Sämtliche Szenen mit ihm sind ein Genuss, sein Schauspieltalent kommt voll zum Tragen.
Ganz so einfach will es uns das Regisseurenduo dann doch nicht machen. Diese Prämisse ist nämlich nur eine Geschichte des tatsächlichen Buchautors Dennis Quaid und damit bloße Erfindung. Hier versucht „Der Dieb der Worte“ schlauer und gewitzter zu sein, als er eigentlich ist. Denn eigentlich hat man das alles so oder ähnlich erwartet, nichts wirkt originell und unvorhersehbar. Klugman/Sternthals erzählen die Geschichte einer Geschichte einer Geschichte. Geschichtception quasi.
Das mag an manchen Stellen (die Iron- Stellen) funktionieren oder gar mitreißen, doch der Zuschauer ist der Geschichte stets einen oder mehrere Schritte voraus. Irons Leidensgeschichte ist vollgepackt mit leidvollem Drama und irgendwann einfach zu viel des Guten und Quaids Rolle ist auch ziemlich schnell entschlüsselt. Was Olivia Wilde dort zu suchen hat, wird auch nicht ganz klar. Aber zumindest verführerisch aus der Wäsche schauen kann sie ohne Zweifel.
Nun. Ich will nicht sagen, „Der Dieb der Worte“ wäre verschwendete Lebenszeit. Bis zu einem gewissen Punkt verfolgt der Zuschauer interessiert das Geschehen, die schauspielerischen Leistungen sind, soweit erforderlich, ohne Fehl und Tadel und manch eine Szene ist tatsächlich emotional. Doch der Film ist einfach zu vollgepackt, will auf mehreren Ebenen gleichzeitig berühren und schafft es kaum den Zuschauer zu überraschen.
Schade. Gut gemeint sicherlich, aber ein herausragender Film ist daraus leider nicht entstanden.
Nachdrehs von 10 Wochen? Vielleicht setzt Jackson wieder etwas weniger auf CGI als im ersten Hobbit. Käme dem Film nur zu Gute und macht mich noch heißer auf Teil zwei!
Sehr coole Einleitung, Kängufant!
Habe tatsächlich noch ein paar Kinderserien vergessen. Da wären noch Pumuckl (danke kobbi!) und Heidi. Außerdem gab es auf Kika mal die Zeichentrikserie zu Momo. Meine Mutter (mal wieder:-D) hat mich auch mal "gezwungen" (Pferde und so) die Serie Sissi zu schauen. Tja, daraus wurde dann
mein erstes Guilty Pleasure...
Der Titelsong verfolgt mich heute noch!
Warum ist meine Krone eigentlich pink? :-D
Das Amerika der 20er Jahre ist geprägt vom Bild der Champagner saufenden Öffentlichkeit, die auf rauschenden Partys ihr Geld zum Fenster raus wirft.
Welcher Regisseur könnte für ein Sittengemälde jener Zeit geeigneter sein als Baz Luhrman?
Richtig, so gut wie niemand.
So beschreibt er die golden 20s mit ausufernden Bildern, schwelgt in offen zur Schau gestellter Dekadenz und Opulenz und entführt den Zuschauer in den Rausch einer fiebrigen Party.
Die New Yorker High Society tanzt Foxtrott zu Hip Hop Klängen, feiert sich ins Delirium und lässt den Schampus in Strömen fließen. In „Der große Gatsby“ wirkt alles ein wenig größer, alles ein wenig gewagter und vor allem vergnügter.
Tobey Maguire wird in diesen dargestellten Exzess der Neureichen hineingeworfen und lässt sich fallen. New York wird sein neues Zuhause mit all seinen Vorzügen – der vordergründigen Ausgelassenheit im Kern New Yorks, während in den Randbezirken die ärmsten der Armen den Dreck wegschaffen, den die Obrigkeit erst fabriziert.
Luhrman ist ein visueller Regisseur. Schon immer gewesen. Er schwelgt in seinen rauschartigen Bildern und seiner pompösen, stilbrechenden Atmosphäre. Schon lange wurde ein derart buntgemischter Soundtrack nicht mehr so gut in einen Film eingebettet. „Der große Gatsby“ ist dementsprechend ein audiovisueller Genuss. Luhrman spielt viel mit ausschweifenden Kamerafahrten, lässt das New York der damaligen Zeit mit großem Tamtam wieder aufleben.
Der Zuschauer gibt sich diesem Farbreigen hin, genießt die Partys und die offensichtliche Oberflächlichkeit.
Luhrman zeigt Mut, was nicht anders zu erwarten war, immerhin entstammt „Romeo und Julia“ auch seinem bestimmt farbenfrohen Geist. Tritt das Visuelle jedoch in den Hintergrund, braucht „Der große Gatsby“ etwas um in die Spur zu kommen.
Die schnelle, ja fast schon hektische Inszenierung kommt plötzlich beinahe zum erliegen, wenn die eigentliche Story rund um Gatsby seinen Lauf nimmt. Hier ist es erwartungsgemäß den Darstellern zu verdanken, dass der Film trotzdem prächtig unterhält.
Natürlich ist es Leonardo DiCaprio, auf den sich alle Augen richten. Wie nicht anders zu erwarten, schlägt er sich mit Bravour. Die Rolle des Jay Gatsby ist ihm wie auf den Leib geschrieben. Seine Verkörperung ist (wie könnte es anders sein) oscarreif. Gebt dem Jungen endlich seinen Goldjungen, damit die Filmnerds dieser Welt endlich einmal Ruhe geben. Die eigentliche Überraschung ist jedoch Joel Edgerton, eher ein Mann aus der zweiten Garde Hollywoods, der als Gatsbys Widersacher eindrucksvoll seine Fähigkeiten unter Beweis stellt. Maguire hat nicht viel zu tun, außer in wichtigen Szenen nebenbei zu sitzen, damit er als Erzähler durch den Film führen kann. Erst gegen Ende wird auch er ein bisschen gefordert. Carrey Mulligan in der Rolle der Daisy besitzt eine engelsgleiche Aura, die, in Verbindung mit ihren braunen Rehaugen, die Leinwand für sich einnimmt.
Sobald also die Partys, die Musik und das Feuerwerk abklingen und der eigentliche Film beginnt, erwartet den Zuschauer einiges an spektakulär eingefangener Dramatik. Zwar fehlt es Luhrman am Gespür für die leisen, ruhigen Momente – seinen Hang zur überbordenden Inszenierung wird er nur selten wirklich los – doch die packende Geschichte in Verbindung mit dem herausragenden Cast garantieren für einen vergnüglichen Kinogenuss.
„Der große Gatsby“ ist vielleicht nicht das erwartete Meisterwerk, doch ein herausragender Film ist er immer noch.
PS: Der 3D- Effekt ist leider nicht so einnehmend wie in „Hugo Cabret“ und bietet nur hier und da etwas Mehrwert.
Niveauvoll gesneaked.
Alkohol ist eine Droge, die heutzutage immer noch unterschätzt wird. In Zeiten, in denen Jugendliche sich auf Flatratepartys ins Koma saufen, ist es wichtig, auch die Kehrseite der Medaille zu präsentieren.
„Smashed“ ist dabei ein ambitionierter Versuch, das Thema Alkoholsucht unverblümt an den Mann zu bringen.
So begleiten wir die Grundschullehrerin Kate in ihrem Alltag, der fast gänzlich betrunken von Statten geht. Ihre Einstellung zum Alkohol ändert sich erst allmählich, als sie sich vor ihrer Klasse übergeben muss und nur eine Notlüge ihren Job rettet.
Ist es anfangs noch einigermaßen witzig, Kate und ihrem Ehemann beim täglichen Suff zuzusehen, bleibt das Lachen mit fortschreitender Laufzeit jedoch im Halse stecken.
Betrunkene Menschen sind lustig. Das lässt sich zu Beginn noch klar erkennen. Sobald aber klar wird, dass Beide an Alkoholsucht leiden und damit sich und ihr Umfeld langsam zerstören, ist es vorbei mit der Komik. Dann schlägt „Smashed“ unangenehme und - ebenso wichtig - ernste Töne an, die es nicht erlauben noch irgendetwas vom Geschehen komisch zu finden. Selbst wenn eine Figur einfach mal in einen Shop pinkelt. Mary Elizabeth Winstead darf hierbei(nicht nur beim pinkeln) ihr ganzes Können beweisen und trägt den Film erstaunlich mühelos. Mit solch einer Leistung hatte ich dann doch nicht gerechnet.
Da ist es fast schon schade, dass das Drehbuch wichtige Stationen gerade mal anreißt oder gleich komplett außen vor lässt. Kates Entschluss nicht mehr zu trinken, dagegen anzukämpfen, all das wird mit einem waghalsigen Tempo erzählt. Dadurch bleibt viel Potenzial ungenutzt und „Smashed“ stellt sich selbst ein Bein auf der Zielgeraden zur nächsten Indieperle.
In seinen knapp 80 Minuten schafft es Regisseur James Ponsoldt nicht, dieses durchaus wichtige Thema in all seinen Facetten zu beleuchten. Hier ein Schnitt von 4 Monaten, dort ein gesamtes Jahr. Dabei sind das durchaus elementare Stationen in Kates Kampf gegen den Alkohol.
Nichtsdestotrotz ist „Smashed“, auch dank der beiden bravourösen Hauptdarsteller, ein ergreifendes Stück Drama, dass seine Figuren ernst nimmt und sie nicht der Lächerlichkeit Preis gibt.
Zwanzig, dreißig Minuten mehr hätten dem Film dennoch gut getan.
Publikumswertung: 2,5
Ich wiederhole gerne meinen Spruch von gestern: Das wird groß, Leute. Wenn nicht sogar riesig!
YES! Endlich hat Joss Whedon wieder ein heißes Serienfeuer in der Pipeline. Dazu noch mit seinem Bruder Jed. Das wird groß, Leute. Vielleicht sogar riesig.
Guillermo Del Toro ist ein Name, mit dem es leicht fällt, sich zu präsentieren.
Geschickt nutzten in der Vergangenheit mehrere zweifelhafte Schocker den knackigen Slogan „Guillermo Del Toro präsentiert…“ um die Massen ins Kino zu locken – in der Erwartung mit Erscheinen des Abspanns vor lauter Schrecken erleichtert aufzuatmen.
Nun, so ganz zieht das Siegel Del Toro dann doch nicht mehr. „Afraid oft he Dark“ versagte bei Kritikern, so auch „Julia’s Eyes“.
Doch da war dieses unbestimmte Gefühl, dass „Mama“ nicht im Schatten seines großen Produzenten stehen würde. Das kommt nicht von ungefähr, liest sich der Cast erstaunlich großartig.
Den Kingslayer in der Rolle des liebenden Onkels und Freund, die wunderbare Jessica Chastain als Frau und Mutter wider Willen. Dazu noch zwei überaus fähige Kinderdarsteller, die einen Gutteil der bedrohlichen Atmosphäre im Film ausmachen.
Soweit, so gut.
Doch leider lässt sich der Stoff des gleichnamigen Kurzfilms nicht auf einen 90- minütigen Film ausweiten. Jedenfalls nicht, ohne auf schon tausendmal gesehene Klischees zurückzugreifen, hier und da bedrohlich nahe am Todfeind jedes Horrorfilms – unfreiwillige Komik – entlangzuwandern und ein Ende auf den Zuschauer loszulassen, das nichts mit dem Ton der zurückliegenden zwei Drittel des Streifens zu tun hat. Das mag vielleicht als Bruch der Konventionen gut gemeint sein, verfehlt jedoch seine Wirkung völlig.
Jessica Chastain, die sonst über jeden Zweifel erhaben ist, will auch nicht ganz zu ihrer Figur passen. Eine Rockerbraut ist dann doch etwas zu viel des Guten, auch wenn ich schwarze Haare an ihr sehr ansprechend finde. Dennoch ist ihre Leistung und auch die des restlichen Casts überzeugend und der Grund, warum „Mama“ nicht im völligen Einerlei versinkt.
Denn Potenzial ist vorhanden. Regisseur Andres Muschietti nutzt dies auch teilweise. Das Spiel mit der Kamera, der Schrecken, der tief im Kleiderschrank lauert – all das sitzt und sorgt hier und da für aufkeimende Furcht. Schade jedoch, dass das Monster schon zu Beginn in ganzer Pracht erstrahlt und wenig der Imagination des Zuschauers überlassen wird. Haben heutige Horrorfilmautoren vergessen, wie viel Furcht der Zuschauer in Filmen wie „Alien“ oder „Freitag der 13.“ verspürte?
Dort schlich sich das Grauen auf leisen Sohlen von hinten an und packte den Zuschauer direkt an der Kehle. Stück für Stück wurde mehr und mehr des Monster/ Mörders offenbart, den Rest erledigte die eigene Vorstellungskraft.
DAS ist Horror.
Da ist es richtiggehend erstaunlich, dass sich trotzdem ein paar angsteinflößende Szenen einschleichen. Trotz minderwertigem CGI, das die Bedrohung zu keiner Zeit als real einstufen lässt. Dort zeigt sich, dass aus „Mama“ durchaus Großes hätte werden können, immerhin hat Muschietti ein Auge für visuelle Highlights und ein paar interessante Einfälle in Bezug auf die Psyche des Menschen lassen sich nicht leugnen.
Leider reicht das alles nicht um schlussendlich einen sehenswerten Film ins Rennen zu schicken. Sicherlich handwerklich solide und ambitioniert, jedoch selten furchteinflößend.