BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 18.12.2018, 21:23 Geändert 15.09.2019, 19:14

    Nach all dem ganzen Produktions-Hick-Hack und Micky-Maus-Theater ist es schon eine sehr angenehme Überraschung, dass SOLO: A STAR WARS STORY nicht wie billigstes Stückwerk wirkt. Sicherlich geht es hier vorrangig um Fan-Service und dem muffigen Geruch nach vielen leicht verdienten Dollars, anstatt die Saga an sich vorwärts zu bringen.

    Der Entertainment-Faktor ist trotzdem relativ hoch, denn als Heist-Actioner im Star-Wars-Universum gibt es Schauwerte und Abenteuer genug, vor allem der Überfall auf den Zug ist im wahrsten Sinne ein Knaller. Einige Wendungen halten einen bei der Stange, 3-4 Lacher machen die Gesichtsmuskeln wieder locker. Alles in allem also eine etwas in die länge gezogene, aber durchaus gelungene Mischung.

    Alden Ehrenreich fand ich als Han Solo längst nicht so übel, wie von vielen angepriesen. Natürlich kein Vergleich zum charismatischen Harrison Ford, aber wie sollte das auch gehen. Donald Glover überzeugt dafür auf ganzer Linie, und spielt den jungen Lando Calrissian mit viel natürlichem Charme und absolut lässig. In weiteren Rollen gibt es noch Woody Harrelson, Emilia Clarke, Thandie Newton und Paul Bettany zu sehen.

    Allen Unkenrufen zum Trotz wurde ich gut unterhalten und schlafe jetzt etwas ruhiger da ich weiß, woher Han Solo seinen Blaster, seinen Nachnamen und seinen röhrenden Bettvorleger hat. Die Macht ist mit mir . . .

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      BenAffenleck 18.12.2018, 20:48 Geändert 14.09.2019, 20:24

      Selten erlebt man die wortlose Einführung einer Figur so dermaßen gekonnt, wie es hier der Fall ist. Die leere Hälfte des Doppelbettes, ein einsames Frühstück in der kleinen Küche und einige kurze Blicke auf ein abgekämpftes, vielleicht sogar lebensmüdes Gesicht, denn dem desillusionierten Kriegsveteran HARRY BROWN ist an seinem Lebensabend nicht mehr viel geblieben. Seine seit langer Zeit im Koma liegende Frau ist gestorben, und der Grabstein des einzigen Kindes schon von etlichen Sommern und Wintern sichtlich gezeichnet. Das Leben in der Sozialsiedlung vor den Toren Londons ist trist, einsam und nicht ungefährlich. Als sein einziger Freund von einer Jugendgang getötet wird und die Polizei machtlos scheint, nimmt Harry die Zustände nicht mehr länger hin...

      Einen Preis für Originalität bekommt Daniel Barbers geradlinig erzähltes Regie-Debüt nicht gerade, denn Rachefilme gibt es wie heruntergefallene Erdnüsse auf dem klebrigen Boden eines britischen Pubs. HARRY BROWN punktet dafür auf ganzer Linie mit Atmosphäre, spielt die leisen Töne gleichfalls brillant wie die unangenehm Lauten, die mit einigen wirklich verstörenden Szenen verknüpft sind.

      Der ganz großartig aufspielende Michael Caine ist der feste Anker des Films, die Gründe seines Handelns sind moralisch zwar fragwürdig, aber für mich absolut nachvollziehbar. Zu Beginn verleiht man seinem Charakter Profil, in dem man einfach wortlos Harrys Alltag beobachtet. Und das ist so fein und packend, geradezu zerbrechlich, wie es 1000 erklärende Worte nicht besser machen könnten. Schon diese tolle Einführung macht den Film sehenswert.

      Besonders intensiv und unglaublich spannend wird es, wenn HARRY BROWN aus dem fast schon dystopisch wirkenden London in den Vorhof der Hölle tritt, um sich auf dem Schwarzmarkt eine Waffe zu besorgen.
      Hier trifft er auf ‘Stretch’, der von Sean Harris gespielt wird. Dieser legt seine Junkie-Figur so unfassbar ruhig und beängstigend an, dass man fast 5 Minuten lang vergisst, Atem zu holen. Eine absolut herausragende Leistung die eindringlich beweist, dass HARRY BROWN zwischen Sozialstudie und eiskaltem Selbstjustiz-Thriller noch eine Menge mehr zu bieten hat . . .

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        BenAffenleck 17.12.2018, 21:32 Geändert 18.09.2019, 20:20

        Nachdem Andrew Garfield zu R.E.M.'s niemals langweilig werdenden 'What's The Frequenzy, Kenneth?' endgeil auf der Tanzfläche abgespackt hat, versinkt UNDER THE SILVER LAKE vollends im eigenen Wahnsinn.

        Ein Film, den ich nicht lösen konnte, oder der vielleicht auch gar nicht gelöst werden will. Zu interessant, um ihn scheiße zu finden. Zu abgefuckt, um ihn richtig mögen zu können . . .

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          BenAffenleck 16.12.2018, 21:26 Geändert 18.09.2019, 20:22

          SPIDER-MAN: A NEW UNIVERSE schießt für mich komplett übers Ziel hinaus und lähmt die Begeisterung mit völliger Reizüberflutung und Rissen in der Netzhaut. Wer beim Finale eventuell schon 6 Bier intus hat, sollte den leeren Popcorn-Eimer nicht zu weit weg stellen, denn hier weiß man ganz schnell nicht mehr, wo oben und unten ist. Spider-Pig und Manga-Spidey? Puuuuuh ... weniger wäre hier so viel mehr gewesen . . .

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            BenAffenleck 05.12.2018, 22:10 Geändert 14.09.2019, 18:48

            Mit I, ROBOT lieferte Alex Proyas einen grundsoliden Sci-Fi-Action-Thriller ab, der sich um die 3 Gesetze der Robotik dreht. In so einem Hollywood-Blockbuster mit einem (unpassend) cool-lässigen Will Smith in der Hauptrolle besetzt, kommt so ein Thema aber angenehm locker daher und grenzt den Spaßfaktor nicht aus.

            Die Fragen, die einem bezüglich des Themas KI durch den Kopf schießen, sind vielfältig. Die wirkliche Nachhaltigkeit wird hier jedoch gnadenlos dem Spektakel geopfert. Das aber auf äußerst unterhaltsame Art und Weise . . .

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              BenAffenleck 02.12.2018, 11:48 Geändert 18.09.2019, 20:23

              Ich fand es unheimlich schwierig, I FEEL PRETTY zu packen. Der Film wand sich ständig aus meinem Griff, zappelte hin und her und konnte sich nicht entscheiden. Auf der einen Seite eine Ode ans Selbstbewusstsein und dessen Kraft, neue Türen zu öffnen. Auf der anderen Seite stolpert I FEEL PRETTY genau darüber, was er eigentlich nicht sein will: Oberflächlich Menschen nach ihrem Aussehen vorverurteilen.

              Das Faszinierendste an dem Film war für mich, dass sich "diese komische Frau mit der piepsigen Stimme, die ich vom Gesicht her irgendwoher kenne" während des Abspanns als Michelle Williams herausstellte. Wohlgemerkt eine meiner Lieblingsschauspielerinnen. Da merkte ich, dass mich 110 Minuten I FEEL PRETTY wirklich verwirrt hatten . . .

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                BenAffenleck 02.12.2018, 11:03 Geändert 11.09.2019, 20:35

                Das Thema ‘Star Wars’ verfolge ich seit gut 20 Jahren immer mit einem süffisanten Grinsen. Nicht weil ich mit der religiös angehauchten Weltraumoper um die zersplitterte Skywalker-Dynastie nichts anfangen kann. Auch ich bekomme eine Gänsehaut, wenn die Filme anfangen und John Williams ikonischer Sound aus den Boxen drückt. Klugscheißerische Blechbüchsen, zirpende Nass-Sauger, Schwabbelwürmer, Fusselmonster und unter Atemnot leidende Bösewichte sind in meinem Kellerkino immer herzlich willkommen. Ich hatte hier unten auch schon durchaus schlechtere Gesellschaft.
                Ich amüsiere mich allerdings schon seit Jahrzehnten über das Fan-Gelaber, die mal gehaltvollen Diskussionen oder leeren Gedankenfürze über so lebenswichtige Dinge wie “wer zuerst zog”, “warum welche Fassung die Bessere ist” und Jahre später “Mickey Maus alles gegen die Wand gefahren hat.” Ich kann mich tiefenentspannt zurück lehnen, die Show genießen und mich nur ab und an Über Jar-Jar-Binks und die Ewoks auskotzen. Es könnte schlimmer sein.

                KRIEG DER STERNE aka STAR WARS aka EPISODE IV - EINE NEUE HOFFNUNG ist ein grandioser Auftakt und Start in eine neue Welt, wie sie nur Visionäre wie George Lucas erträumen können. Was es für ein Gefühl gewesen sein muss, als damals im Kino ein nicht enden wollender Sternenkreuzer über die Köpfe der Zuschauer donnerte und sich langsam auf die Leinwand schälte, kann ich mir sehr gut vorstellen, torkelte ich doch über 30 Jahre später bei James Camerons AVATAR ebenfalls bis 9 angezählt und mit zitternden Händen und schlotternden Knien aus dem Kino. Die Magie des dunklen Saals und der bewegten Bilder.

                Die alte Trilogie hat sich auch erstaunlich gut gehalten, sieht dank der detaillierten Modelle, herausragender Kameraarbeit und ausgeklügelter Sets meistens viel besser und lebendiger aus wie die spätere Green-Screen-Trilogie. Und die Kunst des Ganzen ist, das man oftmals gar nicht sieht, wie Lucas es damals angestellt hat. Gerade auch das BluRay Format rückt Episode IV - VI noch einmal in ein verdient schmeichelhaftes Licht. Der Sound schneidet sich voluminös durch den Raum wie ein Laserschwert durch Tusken-Räuber, das Bild ist scharf und detailliert, das nicht selten die Augen vor Begeisterung Tränen.

                Viel mehr kann ich über EPISODE IV - VI auch nicht schreiben, das haben schon tausende andere Tastatur-Künstler besser gemacht, von den Hardcore-Fans mal ganz abgesehen. Was man an Infos auf Jedipedia oder im Bonusmaterial der BluRay-Boxen bekommt, lässt jeden Feierabend-Jedi-Ritter ein mächtiges “Swuuusch” Geräusch entfahren

                Die universelle Geschichte vom Kampf zwischen Gut und Böse hat mich wieder am Wickel, und ich reiche die Faszination dafür an die nächste Generation in den heimischen 4 Wänden weiter. Möge die Macht mit uns sein . . .

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                  BenAffenleck 02.12.2018, 11:02 Geändert 11.09.2019, 20:14

                  Für DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK setzte George Lucas den nicht gerade übermäßig bekannten Irving Kershner auf den Regiestuhl, der hier locker-flockig mal eben das unbestrittene Highlight der alten Trilogie ablieferte, und unter Lucas führender Hand den Mythos weiter ausbaute.

                  Da die klassische Einführung der Figuren nicht mehr nötig war, konnte Kershner mit der grandiosen Schlacht auf dem Eisplaneten Hoth erst mal ordentlich Gas geben, bevor EPISODE V deutlich ruhiger und auch düsterer wird. Im Dagobah-System trifft Luke auf den runzeligen Yoda und beginnt seine Ausbildung zum Jedi, während seine Freunde vor dem Imperium fliehen und schließlich in der Wolkenstadt Bespin landen, wo mit Lando Calrissian eine weitere interessante Figur ins STAR WARS Universum eingeführt wird.

                  Mit rund 25 Millionen Dollar Budget konnte man eine ganze Menge mehr zeigen wie noch in EINE NEUE HOFFNUNG. Die völlig verschiedenen Handlungsorte halten es interessant und abwechslungsreich, zudem setzten die SFX damals neue Maßstäbe und sehen selbst heute noch gut bis großartig aus.

                  Die Macht und das Wissen darum war definitiv mit Lucas und seinen Gefolgsleuten. Nur so ist es zu erklären, dass sie eine der besten Fortsetzungen der Filmgeschichte mit so einem fiesen Cliffhanger enden ließen. Das bis auf Harrison Ford alle Schauspieler für einen weiteren Teil schon unterschrieben hatten, spielte da sicherlich nur unwesentlich mit rein . . .

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                    BenAffenleck 02.12.2018, 11:00 Geändert 11.09.2019, 20:16

                    Das Finale ist für mich der schwächste Teil der alten STAR WARS-Trilogie. Nach dem guten Auftakt schleppt sich DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER fast eine Stunde durch 3 Handlungsstränge, die dann aber zur finalen Schlacht gekonnt verknüpft werden und die Reihe mit einem (für damalige Verhältnisse) Action-Feuerwerk würdevoll beschließen.

                    Wenn die Macht eines Tage mit mir ist, und ich die Bärenmarke-Teddies nicht mehr so scheiße finde, kann ich mir EPISODE VI vielleicht doch noch mal auf 7 Punkte ‘schön sehen’ . . .

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                      BenAffenleck 01.12.2018, 19:40 Geändert 01.12.2018, 19:41

                      Wer braucht schon einen twistenden und packenden Plot, wenn Scott Adkins die Sense kreisen lässt und gut einem Drittel aller mexikanischen Gangster den Garaus macht?

                      Das dachten sich scheinbar auch die Verantwortlichen bei CLOSE RANGE, und konnten mich mit diesem Konzept nach einem harten Arbeitstag ganz wunderbar unterhalten. Das war zudem mein erster Scott Adkins Film, in dem er die Leading-Handkante spielt, aber ganz bestimmt nicht mein letzter. Ich bin zwar kein Martial-Arts-Kenner, aber der Vogel hat es scheinbar ordentlich drauf, denn viele Fights sind in langen und ungeschnittenen Sequenzen zu bewundern.

                      Ein Hoch auf Old School Action mit krachenden Knochen, amtlichen Knife-Fights, ordentlichem Bleigehalt in der Luft und hanebüchenen B-Movie-Logik-Fehlzündungen. Ich hatte meinen Spaß und fand es keine Minute langweilig . . .

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                        BenAffenleck 28.11.2018, 20:17 Geändert 12.09.2019, 21:05
                        über Con Air

                        Es war einmal … eine Zeit, in der Nicolas Cage sich gerade einen Hauptrollen-Oscar auf den Kaminsims stellen konnte und kurze Zeit später in einem Action-Triple mitspielte, welches auch heute noch Bestand hat. Fern waren die Zeiten von Immobilien- und Steuerschulden, allerschlimmsten filmischen Peinlichkeiten und der daraus resultierende aber letzten Endes verdiente Rauswurf aus der A-Liga Hollywoods. Es war die Zeit von THE ROCK, FACE/OFF und CON AIR, die zusammengerechnet über genug Feuerkraft verfügten, um jeden afrikanischen Warlord in feuchte Träume zu stürzen.

                        Bei der Gretchenfrage, welcher der 3 Ballermänner der Längste ist, erweist sich CON AIR als Verlierer nach Zentimetern. Sollte man auch noch bei dem Versuch scheitern, Simon Wests Regie-Debüt in die Action-Trash Schublade gedrückt zu bekommen, hat die Versorgung der Bier-Kanone mit kühlen 0.33ern ganz schnell Ladehemmung. Nur mit reichlich Kühlflüssigkeit kann man CON AIR als REISE IN EINEM VERRÜCKTEN FLUGZEUG mit Krawall, Remmi-Demmi und Kerle-Pathos sehen, anstatt sich an einigen ganz schlimmen Fremdschäm-Momenten, Häschen-Szenen und dem Kolibri-Kitsch auf zu reiben. Und wenn alles wirklich gut lief und der Film-Gott ebenfalls einen netten Abend hatte, wiegt er einen vielleicht in den seligen Bierschlaf, bevor Trisha Yearwood’s “How Do I Live” die bittere Kotze in den Hals steigen lässt.

                        Somit bleibt CON AIR ein gut abgehangenes 90er Jahre Action Vehikel mit B-Movie Anleihen in A-Movie Verpackung aus dem Hause Bruckheimer, mit dem man immer noch mal einen Abend lang Spaß haben kann. Einige Lacher und Dialoge sind wirklich gelungen, der Action-Anteil ist gut verteilt und die Schurken-Truppe um John Malkovich, Steve Buscemi und Danny Trejo wirklich köstlich überzeichnet. Und wer an dem Haufen keine Freude mehr hat, wird auch bei Cusacks Jesuslatschen und Meaneys „AZZ KIKR“ Nummernschild keinen Mundwinkel mehr verziehen.

                        Nur auf eine Erklärung für Nicolas Cages sensationell miese Friese warte ich immer noch. Die stellt sogar noch die Matte vom belgischen Spagat-Hannes in HARTE ZIELE in den Schatten, und das soll ja bekanntlich schon was heißen . . .

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                          BenAffenleck 26.11.2018, 21:24 Geändert 18.09.2019, 19:53
                          über Fraktus

                          FRAKTUS ist das letzte Kapitel der Musikgeschichte über die unbestreitbaren (**hust**) Erfinder des Techno. Nicht bis in die letzten Soundfiles geil, aber ein unbestreitbar faszinierender Beat, der diese schräge Mockumentary locker bis zum Ende auf der Tanzfläche zu 'Affe sucht Liebe' abspacken lässt.

                          Manchmal möchte man im Kreis grinsen können . . .

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                            BenAffenleck 26.11.2018, 20:32 Geändert 12.09.2019, 21:03

                            John Woo, die alte chinesische Bleispritze, lieferte nach seinem Umzug ins Hollywood-Land eigentlich noch äußerst solide Kost ab. Gerade sein Debüt mit Van Damme, HARD TARGET, feierte ich damals im Kino absolut hart ab. Die Action war einfach atemberaubend geil inszeniert, Van Dammes Frisur weniger.
                            Darauf folgte OPERATION: BROKEN ARROW, der zwar mit einem herrlich fiesen John Travolta und einigen tollen Action-Szenen punkten konnte, dafür aber echte Spannung und eine halbwegs gescheite Geschichte vermissen ließ. Das Ergebnis fühlte sich an wie ein verwässerter John Woo Film, und war schon ein wenig beängstigend. Würde der Meister der stilisierten Gewalt, der durch seine Heroic Bloodshed-Epen wie A BETTER TOMORROW (1986), THE KILLER(1989), BULLET IN THE HEAD (1990) oder HARD BOILED (1992) im Herzen des Action-Fans unsterblich wurde, sich im US-Studio-System mit seinen eigenen Visionen doch noch durchsetzen können?

                            Leider schaffte er es nur in einem einzigen Film, an seine Hongkong-Großtaten anzuknüpfen, und ging danach mehr oder weniger unter. Doch vorher, im Jahre 1997, schickte er uns noch einmal durch ein Ballett der Kugeln und fliegenden Funken, türmte die Opfer der Shootouts turmhoch auf und ließ uns zusammen mit Nicolas Cage und weit aufgerissenen Augen am Ende nur noch „Stiiiirrrrrrrrrb“ brüllen.

                            FACE/OFF ist ein Brett, sofern man sich noch auf die eigentlich lächerliche Prämisse der Handlung einlassen kann: Dem Tausch der Gesichter, dem Wechsel der Identitäten. Wenn das gelingt, wird man mit einem starken 90er Action-Feuerwerk belohnt, das allerdings im Laufe der Jahre auch etliche Fehlzündungen im Magazin hat, die man damals im Kino gar nicht wahrnahm.

                            Selbst wenn man es nicht darauf anlegt ist die Gefahr groß, in eines der unsäglich tiefen Logiklöcher zu fallen, und niemals wieder gefunden zu werden. Was einem hier teilweise kredenzt wird, ist selbst mit 3 kalten Bierchen nicht immer leicht herunter zu spülen.
                            Als absolut nervtötend empfinde ich es auch, dass bei etlichen Stunts die Zug- oder Sicherungsseile nicht wegretuschiert wurden. Ohne groß darauf zu achten, fiel es mir bisher schon bei 4 Szenen auf. Das ist ärgerlich und holt einen jedes mal kurz aus der Filmwelt zurück. Oder ähnlich schlimm, wenn nach der spektakulären Motorboot-Verfolgungsjagd Cage/Travolta in Zeitlupe durch die Luft fliegen, und man die Gesichter der Stuntmen sieht, die überhaupt keine Ähnlichkeit mit den Schauspielern haben. Und FACE/OFF ist voll von solchen Film-Graupen die man sieht, ohne explizit danach zu suchen. Für einen 80 Millionen Dollar Kracher und solchen Erfahrungswerten hinter der Kamera ist es wirklich schwer, das so durch zu winken.

                            Dann gibt es aber auch so grandiose Szenen wie die, wenn das Einsatzkommando das Loft stürmt, und der kleine Adam durch die Kopfhörer nichts anderes hört als ’Somewhere over the rainbow’. Dazu die Bilder von Tod und Gewalt in Zeitlupe. Das ist ganz groß, und lässt doch alle paar Jahre mal wieder dieses Bleigewitter über meine Leinwand ziehen. Trotz absurder Story und anderer Mängel unterhält FACE/OFF komischerweise immer noch bestens, was letzten Endes aber auch an der starken Besetzung Travolta/Gage/Allen liegen dürfte . . .

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                              BenAffenleck 24.11.2018, 22:54 Geändert 12.09.2019, 21:01

                              “Wir haben nur noch einen 60 jährigen Sträfling und eine Laborratte. Die Operation ist gelaufen”.

                              Dazu sage ich: “Am Arsch”. Nicht mit Connery & Cage!

                              Meine Damen und Herren, bitte anschnallen. Der verbitterte General Hummel nimmt Kurs auf Alcatraz und hat im Gepäck eine Horde bis an die Zähne bewaffneter Marines und einige grüne Kugeln, die man besser nicht fallen lassen sollte. Ein Glücksfall für den Popcorn verschlingenden und nach Action lechzenden Zuschauer, denn THE ROCK ist selbst nach über 20 Jahren immer noch ein Fels in seinem Genre.

                              Angereichert mit Filmzitaten für die Ewigkeit und handgemachter, hart zupackender Action gibt es hier ein hochtouriges Spaß- und Knarrenfeuerwerk direkt in die Fresse. Hans Zimmer macht dazu mit Pauken und Trompeten auf ganz dicke Hose und hatte über die Kesseltrommel ganz sicher die Stars & Stripes gespannt.

                              Die Besetzung kann man ebenfalls nur grandios nennen. Sean Connery versprüht immer noch eine Präsenz auf der Leinwand, die ihresgleichen sucht. Im Double mit Nicolas Cage sorgt das Buddy-Gespann der besonderen Art für gute Laune, auch wenn ich überhaupt keine Ahnung habe (genau wie das Drehbuch), was Cage's Figur überhaupt auf THE ROCK zu suchen hat, da er das Gas ja nicht unschädlich machen kann.
                              Auf der Gegenseite verschanzen sich Ed Harris und David Morse, die ich beide immer sehr gerne sehe. Harris spielt hier wieder so dermaßen überzeugend, dass ich mit ihm jederzeit ein weiteres Mal Alcatraz besetzen würde, ohne nach dem ‘Warum’ zu fragen. Seine Rolle als General Hummel wurde übrigens erst auf eigenes Anraten gegenüber Michael Bay eher tragisch angelegt. Meiner Meinung nach ein großer Pluspunkt für den Film.

                              Michael Bay lieferte nach dem ebenfalls starken BAD BOYS mit THE ROCK seinen zweiten Film ab, hochglanzpoliert und absolut gekonnt. Don Simpson und Jerry Bruckheimer hatten als Produzenten aber auch meist ein gutes Händchen für ihre Regisseure. Die haben ja Klassiker am Stück rausgehauen. Und wenns keine Klassiker waren, dann zumindest solide Kost. Die produzierenden Disney-Studios vertrauten Bay nicht so sehr wie Simpson/Bruckheimer und klopften ihm des öfteren auf die Finger, bis Sean Connery eines Tages im Micky-Maus-Büro stand und darum bat, dass doch bitte mal zu unterlassen, da Bay fantastische Arbeit abliefern würde.

                              Michael Bay machte jedenfalls genau das Richtige, um einen Action-Klassiker zu drehen, der auch noch Jahrzehnte bestehen kann: Großartige Szenen, die sich in die Herzen der Action-Junkies einbrennen wie das Höllenfeuer der Thermit-Plasma-Raketen.

                              “Verdampft” . . .

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                                BenAffenleck 21.11.2018, 20:50 Geändert 11.09.2019, 20:18

                                Begeisterungsstürme, Watschen und ständiger Grusel. Ein kleiner Hofknicks vor dem König des B-Movies.

                                BenAffenleck guckt . . . John Carpenter

                                - Teil 9 - DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT (1982)

                                John Carpenter zollte seinem Vorbild Howard Hawks ein weiteres Mal Tribut, dieses Mal nicht nur mit kleineren Insider-Gags oder anderweitigen Referenzen, sondern gleich mit einem aufgemotzten Remake des gleichnamigen Hawk-Klassikers von 1951. Doch auch dieser unglaublich konsequent gedrehte Albtraum aus Atmosphäre und Schocks ging am Kinogänger vorbei.

                                Gegen den knuddeligen E.T. mit dem LED-Finger und auf der ständigen Suche nach einem Telefon sah DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT an den Kinokassen kein Licht am Horizont. Spielbergs Familien-Heuler gegen Terror-Kino der extraterrestrischen Art. Gnadenlos floppte John Carpenters Orgie aus Paranoia, Isolation und Wahnsinn. Rückblickend betrachtet erholte sich Carpenter von diesem Knacks nie wieder so richtig, war von dem Misserfolg sogar so enttäuscht, dass er darüber nachdachte, den Job des Filmemachers an den Nagel zu hängen. Und das bei einem Film, für den Carpenter zum ersten Mal die finanziellen Mittel einer großen Studioproduktion im Rücken hatte.

                                Die Welt war scheinbar noch nicht bereit für so einen Grenzen verschiebenden Horror-Actioner mit all seinen genüsslich fotografierten Splatterszenen und der regelrecht zelebrierten Hoffnungslosigkeit. Blut, Schleim und Knorpel, den Finger ständig am Abzug, Zeit zum Verschnaufen gibt es kaum. Verantwortlich für die zur damaligen Zeit revolutionären und harten handgemachten Ekel-Effekte war der gerade mal 20-jährige Rob Bottin, der hier unfassbar kranken Scheiß ablieferte. Dafür arbeiteten er und sein Team über Monate hinweg bis zur völligen Erschöpfung, mussten am Ende sogar die spektakuläre “Transformation des Hundes” (die sich ziemlich zu Beginn des Films befindet) an Effekt-Guru Stan Winston abdrücken, da es einfach nicht mehr zu stemmen war. Die Effekte sehen jedenfalls 35 Jahre später immer noch sensationell aus, und lassen einen regelrecht den Atem stocken. Good work, Mr. Bottin. Das sind Bilder, die man so schnell nicht mehr vergisst!!!

                                Neben Dean Cundeys ruhigen Bildern und Kamerafahrten ist es auch vor allem die oftmals natürliche Beleuchtung, zum Beispiel durch Feuer oder bengalische Lichter, die DAS DING noch stimmungsvoller wirken lässt. Musikalisch untermalt wird dieses bis zum Ende grimmig daher kommende Meisterwerk mit einem düster-aussichtslosen Score von Ennio Morricone, wo aber auch Carpenter selbst noch das ein oder andere Tönchen mit zu spielen hatte.

                                Lief DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT im Kino noch mit einer FSK 16 Freigabe, sackte ihn 1984 die selbsternannte Film-Inquisition ein und hielt ihn bis 2009 in ihrer dunklen Höhle unter Verschluss. Wenn es sich bei einer über 30 Jahre andauernden Indizierung um so ein Meisterwerk handelt, klatscht man natürlich vor lauter Freude in die Hände, dass der Film endlich uncut auf BluRay erscheint. Und die blaue Scheibe hat es wirklich in sich, denn DAS DING sah nie besser aus. Die Tonspur kann da nicht ganz mithalten, aber das war zu erwarten. Dafür klotzt das Bonusmaterial ordentlich, und begeistert zum Beispiel mit einer sensationell unterhaltsamen Dokumentation in Spielfilmlänge über den Entstehungsprozess von DAS DING.

                                Wenn man also sein Wohnzimmer innerhalb von 2 Stunden auf -15 Grad runterkühlen möchte, sind die 5 € für den Blauling gut investiert. Für irre Albträume von Eis und Splatter im roten Schein der Bengalo-Fackeln und eine Huski-Phobie übernimmt der Texter dieser Worte keine Haftung . . .

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                                  BenAffenleck 17.11.2018, 17:21 Geändert 11.09.2019, 20:20

                                  Begeisterungsstürme, Watschen und ständiger Grusel. Ein kleiner Hofknicks vor dem König des B-Movies.

                                  BenAffenleck guckt . . . John Carpenter

                                  - Teil 8 - DIE KLAPPERSCHLANGE (1981)

                                  Manhattan ist in naher Zukunft (zumindest aus damaliger Sicht) ein riesiger Knast, aus dem Kurt Russell als wortkarger Einzelkämpfer Snake Plissken den darin abgestürzten US-Präsidenten befreien muss...

                                  Nachdem THE FOG mit all seinen umständlichen Nachdrehs als Fehlschlag abgestempelt wurde, stand Carpenter unter Druck, endlich wieder einen richtigen Hit zu liefern. Sein 5 Jahre altes Drehbuch ESCAPE FROM NEW YORK ließ er noch mal von Nick Castle überarbeiten, der noch zusätzlich eine satirische Note einbrachte. Für 6 Millionen Dollar wurde das Projekt mit Carpenters Stamm-Crew schließlich gestemmt. In Anbetracht dessen, was man abliefern wollte, ein schmales Budget, was wiederum zusätzliche Kreativität frei setzte. Bis auf eine Szene an der Freiheitsstatue auf Liberty Island entstand DIE KLAPPERSCHLANGE überall, nur nicht in New York. Etliche Szenen wurden in St. Louis gedreht, wo einige relativ frisch abgebrannte Häuserblocks als perfekte Kulisse dienten. Der Rest entstand u. a. am Sepulveda-Staudamm in Kalifornien oder im Studio. Der Dreh war ziemlich zermürbend, weil fast nur Nachts gedreht wurde. All die Mühen haben sich aber gelohnt, denn der Film spielte damals 50 Millionen Dollar ein und gilt heute nicht unberechtigterweise als Kultfilm des Action-Genre.

                                  Dabei ist aus heutiger Sicht die Action eher rar gesät, dafür konnte Carpenter hier einfach wieder mit seiner ihm so eigenen bedrückend düsteren Atmosphäre und einem genialen selbst komponierten Soundtrack punkten. Der Film wird dabei stringent erzählt, der Plot ist spannend konstruiert und auch bei der Besetzung um Kurt Russell, Lee Van Cleef und Ernest Borgnine bewies Carpenter einen guten Instinkt.

                                  Plissken’s Schlangen-Tattoo sieht im feinen blauen HD-Gewand übrigens hervorragend aus, auch wenn keine Klapperschlange sondern eine Cobra den Anti-Helden ziert. Extrem informatives Bonusmaterial und eine überaus solide deutsche DTS-HD Tonspur machen die BluRay zu einem Pflichtkauf für Fans . . .

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                                    BenAffenleck 14.11.2018, 20:50 Geändert 14.11.2018, 22:33

                                    Manche sehen es in den Augen ihrer neugeborenen Kinder, andere am Sterbebett eines geliebten Menschen, finden es in den Armen der Liebe oder erst dann, wenn man ganz am Boden ist. WALTER MITTY muss dafür ans Ende der Welt reisen und buchstäblich ins kalte Wasser springen um es zu finden: Das, was im Leben zählt. Der Auftakt und Startschuss für diese Sinnsuche ist gleichzeitig eine der großartigsten Filmszenen der letzten 10 Jahre, in der Mitty zu einem betrunkenen Piloten in den Helikopter springt, während David Bowie’s ‘Space Oddity’ läuft.

                                    Das Remake des Danny-Kaye-Klassikers von 1947, basierend auf einer Kurzgeschichte aus dem Jahre 1939, schmorte beinahe 20 Jahre in der Entwicklungshölle, und es setzte ein regelrechtes Besetzungs und Regie Ping-Pong ein, wo auch Namen wie Steven Spielberg, Ron Howard und Gore Verbinski locker durchgereicht wurden. Letzten Endes nahm sich Stiller des Projektes an, und drehte eine fantasievolle und herzerwärmende Hommage an alle Tagträumer, ganz stark bebildert und mit teils atemberaubenden Landschaftsaufnahmen veredelt. Zweifelsohne einer der am Besten fotografierten Filme des Jahres 2013.

                                    Generell kann man ja von Ben Stiller halten was man möchte, für mich ist er einer von den Guten. Allerdings eher vor der Kamera, denn mit ZOOLANDER 1 & 2, CABLE GUY oder REALITY BITES hat er mich als Regisseur nicht gerade umgehauen. Dafür konnte er mit seinem irre lustigen ‘Film-im-Film-Trip’ TROPIC THUNDER ordentlich bei mir punkten.
                                    Mit DAS ERSTAUNLICHE LEBEN DES WALTER MITTY ist ihm jedenfalls ein ganz wundervoller Film gelungen, den ich ihm so nicht wirklich zugetraut hätte. Humorvoll, warmherzig, fantasievoll und im besten Sinne filmische Schokolade . . .

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                                      BenAffenleck 12.11.2018, 20:33 Geändert 11.09.2019, 20:23

                                      Begeisterungsstürme, Watschen und ständiger Grusel. Ein kleiner Hofknicks vor dem König des B-Movies.

                                      BenAffenleck guckt . . . John Carpenter

                                      - Teil 7 - THE FOG (1980)

                                      Am knackenden Lagerfeuer sitzen keine Kinder in warme Decken gehüllt, schweigend und mit großen Ohren und Augen der unheimlichen Erzählung lauschend, sondern der alte BenAffenleck. Die kleine, alte Gruselgeschichte aus Seemannsgarn wickelt ihn seit über 30 Jahren immer wieder ein, sobald John Carpenter erst einmal anfängt, sie zu erzählen. Die Uhr schlägt Mitternacht, übers Meer rollt langsam der Nebel Richtung Festland...

                                      Aus einer einfachen Gruselgeschichte formte Carpenter ein Paradebeispiel für einen schaurig-schönen und geradlinig erzählten Horror-Film der alten Schule. Glühende Augen und Silhouetten im unheimlich ausgeleuchteten Nebel, ein Schrecken der meist nur angedeutet wird und weit entfernt von Splatter kurz und saftig zuschlägt. Atmosphäre pur, 110 % Carpenter, der hier auch wieder den eindringlichen Score selbst komponierte.

                                      Um THE FOG zu realisieren, versammelte der Filmemacher vor und hinter der Kamera wieder seine Wegbegleiter der letzten Jahre. Der ‘klassische’ Cast um Jamie Lee Curtis, Nancy Loomis und Tom Adkins wird noch um die hier wirklich unwiderstehliche Adrienne Barbeau, ‘PSYCHO’ Janet Leigh und Hal Holbrook erweitert. Auch ein gewisser Rob Bottin, der sich hier, aber vor allem später für die bahnbrechenden SFX in THE THING verantwortlich zeichnen würde, ist hier in einer kleinen Rolle zu sehen.

                                      Auch Dean Cundey holt aus seiner Kamera ein weiteres Mal alles raus, klotzt mit dem Breitbild-Format und lässt THE FOG genau wie damals HALLOWEEN einfach fantastisch und wertiger aussehen, als es das schmale Budget jemals vermuten lassen würde.
                                      Einige Wochen vor Kinostart gab es noch Nachdrehs, die die Gewaltspitzen etwas schärfen und die kurze Laufzeit noch ein wenig strecken sollten. Dem Endergebnis ist allerdings keinerlei Flickwerk anzumerken, auch wenn das Ende etwas schnell und rumpelig daher kommt. Mit einem Box Office von 21 Millionen Dollar war THE FOG noch relativ lukrativ, jedoch kein Vergleich mit dem unglaublich erfolgreichen HALLOWEEN.

                                      Ich sehe beide Filme gleich gerne, wenn es mal gemächlich aber atmosphärisch gruseln soll. Meinen ersten Kontakt mit THE FOG hatte ich samstagabends als kleiner Knirps, während meine Eltern beim Kegeln waren. Es gab nicht genug Beleuchtung im Haus, die mir die Angst hätte nehmen können. Und die Uhr schlug Mitternacht . . .

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                                        BenAffenleck 07.11.2018, 13:04 Geändert 11.01.2023, 16:16

                                        Nach der "nicht schlechten" ersten Staffel und der "sehr geilen" zweiten Staffel, hauen die Macher mit PREACHER Season 3 dem heiligen Fass den Boden raus . . .

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                                          Staffel 8 konnte mich unterm Strich doch sehr gut unterhalten, obwohl man das ewige hin und her auch locker in 10 Folgen hätte packen können. Der Finale Twist (Eugene) deutete sich schon an, und war somit keine große Überraschung mehr. Da ein ganzer Handlungsstrang endet, werden schon einige Appetizer für Folgendes gereicht, welche mich weiterhin an THE WALKING DEAD ketten. Geile Show . . .

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                                            BenAffenleck 06.11.2018, 21:09 Geändert 14.09.2019, 18:50

                                            Begeisterungsstürme, Watschen und ständiger Grusel. Ein kleiner Hofknicks vor dem König des B-Movies.

                                            BenAffenleck guckt . . . John Carpenter

                                            - Teil 6 - HALLOWEEN (2007)

                                            Rob Zombie, in Film und Musik die provozierende rechte Hand des Schwefel-Stinkers, blieb bei seiner Interpretation des Klassikers in Sachen Score, Kameraeinstellungen und dem Handlungsgerüst dem Original relativ treu, mixt aber mehr Blut, Titten und Psychologie hinzu. Das hört sich erst mal nicht schlecht an (**zwinker*zwinker**), erstickt nach 110 Minuten und einem nicht enden wollenden Finale und in ihrem eigenen Blut herum rutschenden barbusigen weiblichen Opfern an seinen eigenen Ambitionen.

                                            Anders als noch Carpenter beleuchtet Zombie die kaputte Kindheit und die ersten Bluttaten Michael Myers, lenkt ein wenig um und zieht hier schon dem Mysterium des Klassikers die Maske runter. Erklärungen, wo Leerstellen viel besser funktionierten. Explizit dargestellte Gewalt, wo selbst ausgemalter Kopf-Horror viel erschreckender war. Zombie kaut alles durch, rotzt die ganze Scheiße auf den Glastisch und erfreut sich am Ekel des Zuschauers, anstatt ihm mit Atmosphäre die Nackenhaare abstehen zu lassen.

                                            Malcom McDowell gibt einen passablen Doc Loomis ab, dessen Figur hier viel fürsorglicher angelegt wurde, wie noch Donald Pleasence halb wahnsinniger Charakter des Originals, was mir im Remake auch nicht so ganz schmeckte. Dafür überzeugt Tyler Mane mit seiner physischen Präsenz und Maskenfetisch auf ganzer Linie. Er wirkt wie ein beängstigender Kleiderschrank im Overall, der Bock auf Blut und Splatter hat.

                                            Rob Zombie interpretiert den Stoff somit auf seine ihm eigene Art und Weise, die man abfeiern kann, aber nicht muss. Referenzen an den atmosphärischen Knusperschinken von 1978 gibt es zuhauf, lassen den ranzigen Kürbis HALLOWEEN (2007) aber auch nicht heller im Dunkel des 08/15-Slashers strahlen . . .

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                                              BenAffenleck 06.11.2018, 10:46 Geändert 12.09.2019, 20:48

                                              NO WAY OUT muss 1950 aber ein ordentlicher Klapps auf die Finger der ‘Schwarzen hassenden’ Bevölkerung gewesen sein. Der großartige Sidney Poitier spielt in seinem ersten Film einen frisch examinierten Arzt, der sich mit dem Gift des damals alltäglichen Rassismus auseinandersetzen muss, bis er schließlich durch einen möglichen Behandlungsfehler den Bruder eines üblen ‘Nigger-Hassers’ tötet, der hier gleichfalls großartig von Richard Widmark verkörpert wird. Das Szenario schaukelt sich bis zu bürgerkriegsähnlichen Riots hoch…

                                              Das Drehbuch ist so wunderbar Klischee befreit, viel besser noch, es spielt mit ihnen und drückt nicht auf die “Betroffenheits-Tränendrüse”. Etliche Dialoge sind großartig geschrieben, und beleuchten die Problematik der Situation von verschiedenen Seiten. 1950 ein unglaublich mutiger Film, heute immer noch ein Lehrstück zum Thema Rassenhass und ein hervorragend gefilmter ‘Noir-Thriller’ . . .

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                                                BenAffenleck 02.11.2018, 21:13 Geändert 17.09.2019, 20:50

                                                Nach dem nicht üblen TROLLHUNTER stellt uns der Norweger André Øvredal mit Brian Cox und Emile Hirsch zusammen an den Obduktionstisch. Und bei THE AUTOPSY OF JANE DOE läuft natürlich nicht alles mit rechten Dingen zu, der öde Arbeitsalltag im unheimlichen Bestattungsunternehmen bekommt ordentlich Knacks und Farbe, selbst feine Glöckchen erklingen. Oh du schaurige Forensik!

                                                Das aggressive Sound-Design der Jump-Scares machte mich im dunklen Keller-Kino wirklich fertig, konnte aber nicht kaschieren, dass THE AUTOPSY in der zweiten Hälfte nicht das ablieferte, was die erste Hälfte versprach. Stattdessen lieber Krawall und Remmi-Demmi auf allen Kanälen und ein Ende, was mich ziemlich unbefriedigt unter der Decke hervorlinsen ließ. Um es mit den Worten von Bibi Blocksberg zu sagen: “Hex, hex” . . .

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                                                  BenAffenleck 02.11.2018, 11:37 Geändert 18.09.2019, 20:27

                                                  Der fantastische Kevin Costner übernimmt als alter und todkranker CIA-Hase “den letzten Auftrag”, um noch nicht ins Gras zu beißen und einiges ins Reine bringen zu können...

                                                  McG und Besson erfinden das Genre des Action-Thrillers nicht neu, und lassen ein Drehbuch auf den Zuschauer los, was platter nicht sein könnte. Generell mag ich Luc Bessons Stil des Drehbuch Schreibens nach den 90ern nicht mehr sonderlich. Auch hier finden sich wieder einige ganz komisch schräge Sachen wieder, wo ich nur wenig mit anfangen kann.

                                                  Trotzdem zog ich 3 DAYS TO KILL bis zum Ende durch, denn die Action ist schön handmade und es gibt einige wirklich wunderbar melancholisch angehauchte Momente im traumhaften Paris.

                                                  Ein ‘Must-See’ ist der Film sicherlich nicht, aber Kevin Costner als charmanter Haudegen im TAKEN-light-Modus macht eine Sichtung zumindest nicht überflüssig . . .

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                                                    BenAffenleck 02.11.2018, 10:47 Geändert 12.09.2019, 20:56

                                                    Begeisterungsstürme, Watschen und ständiger Grusel. Ein kleiner Hofknicks vor dem König des B-Movies.

                                                    BenAffenleck guckt . . . John Carpenter

                                                    - Teil 5 - HALLOWEEN H20 (1998)

                                                    HALLOWEEN H20 spielt zwanzig Jahre nach der blutigen Halloween-Nacht von Teil I & II, ohne auch nur ansatzweise deren düstere Atmosphäre und Unterhaltungswert zu erreichen.

                                                    Natürlich ist es schön, hier wieder die großartige Jamie Lee Curtis als Laurie Strode dabei zu haben. Auch ist ihre Wandlung vom ängstlichen Mauerblümchen zur Axt schwingenden Powerfrau, die sich ihrer Angst und ihrem psychopathischen Bruder Michael Myers stellt, wirklich gut gemeint, und diesen Moment hat sie auch wirklich verdient. Aber das alleine schafft es nicht, den siebten Teil aus den durchschnittlichen Teenie-Slasher-Pott zu ziehen, der zur Jahrtausendwende immer wieder auf die lauwarme Herdplatte geschoben wurde.

                                                    In einer kleinen Mini-Rolle macht Joseph Gordon-Levitt Bekanntschaft mit einem Schlittschuh und ist über dieses Treffen geteilter Meinung. Josh Hartnett ist hier irgendwie noch … komisch, und selbst Michelle Williams, mittlerweile unbestritten eine der besten Schauspielerinnen, glänzt nicht gerade im Funkeln der Klinge.

                                                    Bei der Erstsichtung vor ebenfalls gut 20 Jahren noch eine recht amtliche Nummer mit einigen deftigen Gewürzen, heutzutage Aufgrund fehlender Qualitäten vor und hinter der Kamera einfach nur noch ‘ganz nett’. Vielleicht hätte John Carpenter es richten können, wäre er auch nur in die Nähe dieses Teils gelangt. Wir werden es nie erfahren . . .

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