BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
Um sich und ihre Mutter vor einem Leben im Elend zu bewahren, beginnt die junge Russin Dominika eine Ausbildung zum RED SPARROW. Dort lernen die jungen Agenten-Anwärter/innen, ihre Ziele als ‘Puzzle aus Bedürfnissen’ zu begreifen, und wie man es zusammensetzt. Die Ausbildung umfasst sexuelle und emotionale Manipulation, einen Blowjob oder eine Vergewaltigung vor versammelter Klasse eingeschlossen, bevor man bereit für den ersten Einsatz ist…
RED SPARROW mag vieles sein, aber ganz sicher kein schneller Action-Thriller. Francis Lawrence Film ist ein kühl-unberechenbarer Trip in die Schattenwelt der internationalen Spionage, der langsam Fahrt aufnimmt und durchgängig interessant bleibt. Man kann sich bis zum Ende nie sicher sein, wer jetzt wen und vor allem wie über den Tisch ziehen wird.
Auch technisch lässt sich der rote Spatz nicht ins Nest spucken, und begeistert mit herausragender Kameraarbeit, stimmigen Sets und einem atmosphärischen Score von James Newton Howard. RED SPARROW ist durch und durch schick.
Der Plot hingegen läuft hier und da nicht immer ganz rund, über einige Lücken sollte man drüber springen können, ohne noch einmal zurück zu blicken, von der klischeehaften Darstellung der Russen mal ganz abgesehen. Das Katz- und Mausspiel leidet zudem an unnötigen Verkomplizierungen und hätte gut und gerne sinnvolle 20 Minuten kürzer sein dürfen, da einige Nebenstränge am Ende nicht mehr verknüpft werden können.
Jennifer Lawrence beweist mit ihrer charismatischen wie unerschrockenen Darbietung ein weiteres Mal ihre unbestreitbare Klasse. Eine großartige Schauspielerin, die es hier auch richtig mit ihrem Sexappeal krachen lassen darf. Nackte Haut gibt es hier reichlich zu sehen, aber auch rohe und brachiale Gewaltspitzen, die es in sich haben. Keine langen Kampf-Choreographien mit schnellen Schnitten und fetten Moves. Nein, RED SPARROW bietet da nur unbarmherzigen Überlebenskampf statt Schauwerte.
Joel Edgerton mimt den charmanten CIA-Agenten, während Matthias Schoenarts einen beängstigend überzeugenden Russen abgibt. Gegen Charlotte Ramplings fiese ‘Nutten-Ausbilderin’ sehen die anderen Nebenrollen aber keine sibirische Sonne mehr. Was für ein eiskaltes Biest.
Der RED SPARROW flattert bei mir somit haarscharf an 7,0 Punkten vorbei, ist aber jedem Liebhaber von Vodka und langsam erzähltem, herrlich altmodischem Agentenkino ans Herz zu legen . . .
„Du‘se stecken in großes Kacka!"
- Jar Jar Binks -
Im Laufe der Jahre konnte ich mit STAR WARS: EPISODE I - DIE DUNKLE BEDROHUNG halbwegs meinen Frieden schließen. Das mag aber auch daran liegen, dass ich noch nie ein Star-Wars-Hardliner war, oder mich nach der Sichtung von Episode I-III einem Teil meiner Kindheit beraubt sah. Ich fand die Vorgeschichte zur ursprünglichen Saga und deren Figuren immer sehr interessant, obwohl hier längst nicht alles rund läuft.
Nach nur wenigen Jahren merkte man schon, wie schlecht Episode I-III gealtert sind. So viele Szenen wurden vor Green-Screens gedreht und wirken so künstlich, dass man sich nicht selten in einem veralteten Konsolen-Spiel wähnt. Dem gegenüber stehen fantastische Panorama-Aufnahmen und fantasievolle Sets. Somit wird das Auge ständig zwischen Schmeicheleien und Beleidigungen hin und her gerissen.
Natürlich ist es auch sehr schade, dass Lucas EPISODE I so auf kindliche Unterhaltung trimmte, die auch nach fast 20 Jahren nichts von ihrem negativen Zündstoff verliert. Dafür mag ich das Hauptdarsteller-Trio aus Liam Neeson, Ewan McGregor und vor allem der bezaubernden Natalie Portman sehr, die hier wirklich sensationelle Kostüme und Gewänder zur Schau stellen darf.
Und nach dem wirklich beeindruckenden Endkampf zwischen Qui-Gon Jinn/Obi-Wan Kenobi und Darth Maul zu ‘Duel Of The Fates’ bin ich relativ froh, den unbestreitbaren Entertainment-Faktor dieses Films mittlerweile genießen zu können, auch wenn man sich tatsächlich ab und an so fühlt, als ob man in “großes Kacka” stecken würde. Aber dieses Gefühl verliert man auch bei den beiden Fortsetzungen nie komplett . . .
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In STAR WARS: EPISODE II - ANGRIFF DER KLONKRIEGER ist die Grundstimmung schon wesentlich düsterer, tauscht übertrieben komischen Kinderkrams des Vorgängers allerdings gegen eine übertrieben komische Liebesgeschichte ein. Obwohl, es gibt zwischen Hayden Christensen und Natalie Portman schon einige Szenen, die gut funktionieren und einen wenigstens nicht komplett kalt lassen.
Generell spielt Christensen seinen Schnösel-Jedi gar nicht so übel, schließlich muss er das ganze “Dunkle Seite der Macht Repertoire” von Arroganz über Jähzorn bis Kaltherzigkeit rüber bringen. Ich finde allerdings, dass seine deutsche Synchronisation nicht gerade Vorteilhaft ist. Die macht ihn irgendwie noch schnöseliger.
Bis zum finalen CGI-Augenfick-Overkill gibt es eine passable Geschichte um eine Verschwörung galaktischen Ausmaßes, die aber immer wieder übel an Fahrt verliert und alles andere als ‘Auf-den-Punkt’ erzählt wird. Die uncharmante Künstlichkeit vieler Szenen und Bilder rundet den ANGRIFF DER KLONKRIEGER zudem negativ ab, und lässt den Film im Niemandsland zwischen ‘ziemlich geil’ und ‘was soll das denn jetzt’ einpendeln . . .
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Auch EPISODE III - DIE RACHE DER SITH wankt fast zweieinhalb Stunden zwischen Genie und Wahnsinn. Etliche alberne und völlig unnötige Gags reiben sich an der wesentlich härteren Gangart des Films, ein digitales Sperrfeuer ungeahnten Ausmaßes und unübersichtlicher Wuseligkeit lässt einem die Synapsen ankokeln und begeistert nicht durchgängig.
Sterile Bits & Bytes. Videospiel-Look & Schauspieler vor Green-Screens. Eine teils seelenlos wirkende Materialschlacht. Auch im Abschluss seiner neuen Trilogie fand Lucas digitale Herrlichkeit einfach kein gesundes Mittelmaß, obwohl ich die zahlreichen Verknüpfungen zur klassischen Trilogie doch sehr mag.
Dafür bekommt die zweite Hälfte von EPISODE III dann aber ein ordentliches Pfund epischer Tragödie und Tiefe verpasst. Die dunkle Seite der Macht, Verrat, Mord und Bruderkrieg. Hier wird es wirklich düster und endet für mich in einer absoluten Gänsehaut-Schlusssequenz, in der Obi-Wan Kenobi den Säugling Luke Skywalker an Owen und Beru übergibt.
Panoramabild, John Williams Jahrhundert-Score, echte Gänsehaut und am Ende 100% STAR WARS-Feelings und 110% Hass-Liebe . . .
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Ich könnte gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.
Die Action bei OPERATION RED SEA ist definitiv geil , der komplette Rest nicht. Im wirren Daueraction-Modus gibt es keine Spur von Drehbuch, Logik oder passablem Schauspiel. Nach nicht einmal der Hälfte habe ich die weiße Flagge gehisst und um den Gnadenschuß gebettelt.
Ein nicht weiter empfehlenswertes Abziehbild guter Kriegs-Actioner wie BLACK HAWK DOWN oder OPERATION: KINGDOM ...
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Michael Apted setzt den schlagfertigen und absolut bewundernswerten William Wilberforce und William Pitt ein würdiges filmisches Denkmal, die durch Ehrgeiz, Wahnsinn, Hilfe von ihren Freunden und letzten Endes Raffinesse den Slave Trade Act im British Empire durchsetzen.
Im Auftrag der BBC entstand dieser Historienfilm, der mit seinem guten Cast, großartiger Ausstattung und authentisch wirkenden Drehorten überzeugen kann. Dabei wird mir reißerischen Bildern, die das unvorstellbare Grauen der Sklaven zeigen, komplett verzichtet. AMAZING GRACE ist ein Film der Worte und Erzählungen, die grausamer als Peitschenhiebe ihre blutigen Striemen in der Vorstellungskraft des Zuschauers zurück lassen. Selbst Tage nach dem Abspann muss ich noch jeden Morgen den Verband wechseln.
AMAZING GRACE, der Titel beruht auf dem gleichnamigen Lied des geläuterten Kapitän eines Sklavenschiffs John Newton, erzählt seine Geschichte über viele Jahre, und springt in der Handlung auch mal gerne vor und zurück. Man sollte den Film also nicht mehr unbedingt nach einem langen und harten Arbeitstag einlegen, dafür kommt er auch zu entschleunigt daher.
Trotz fehlender Highlights bekommt man hier ein durchweg interessantes und erhellendes Stück Geschichte geboten, welches von mir aus aber ruhig noch etwas reißerischer und dramatischer hätte erzählt werden dürfen . . .
Begeisterungsstürme, Watschen und ständiger Grusel. Ein kleiner Hofknicks vor dem König des B-Movies.
BenAffenleck guckt . . . John Carpenter
- Teil 12 - STARMAN (1984)
Wo Kurt Russell noch einst den Flammenwerfer zückte und für klare Verhältnisse sorgte, wickelt Karen Allen einen weiteren extraterrestrischen Besucher einfach mit ihrer unbestreitbaren Niedlichkeit um den Finger. Die Waffen der Frauen und so…
Mit STARMAN wagte sich John Carpenter auf ungewohntes Terrain und drehte mit dieser Auftragsarbeit einen Mix aus Sci-Fi-Roadmovie und romantischem Drama, relativ nett aber auch etwas schwerfällig, bis man im Finale bei Rotlicht (!) und Schneefall (!!) angelangt ist. Michael Douglas produzierte diese Alien-Schmonzette und Jeff Bridges erspielte sich eine Oscar-Nominierung, ging mir hier mit seiner steifen Interpretation des ‘grinsenden Mannes von einem anderen Stern’ aber furchtbar auf die Eier.
Dabei fing in den ersten 10 Minuten alles so unheimlich schön und schön unheimlich an . . .
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Begeisterungsstürme, Watschen und ständiger Grusel. Ein kleiner Hofknicks vor dem König des B-Movies.
BenAffenleck guckt . . . John Carpenter
- Teil 11 - CHRISTINE (1983)
In den frühen 80ern traf der Meister des Horrors endlich auf den King der unheimlichen Belletristik. Ein Knaller hätte es werden können, ein nettes Filmchen ohne echten Grusel oder gar Horror wurde es. Das wirklich unheimliche an CHRISTINE ist, dass die Vorproduktion schon im Gange war, bevor der Roman in die Buchläden kam. Spooky…
An die literarische Vorlage kann ich mich kaum noch erinnern, was nicht gerade für sensationelle Unterhaltung spricht. Und genau das gibt auch die Verfilmung wieder, die in Dramaturgie und Spannung mit zu wenig Luftdruck auf den Puschen durch die 110 Minuten cruist und es einfach nicht über “Durchschnittsware” hinaus schafft.
Erwähnenswert sei hier wieder das Carpenter’sche Aussenseiter-Kino, hier in der Form des zu Beginn uncoolen und gemoppten Teenagers Arnie, der erst unter dem Einfluss des Plymouth Fury CHRISTINE zu einer coolen Socke wird. CoA mit Psychopathen-Anleihen, das allerdings nie so richtig in Trab kommt und in einem komplett unspektakulären Finale verpufft.
Technisch gibt es hier auch 35 Jahre später nichts zu meckern. Die wenigen Effekte sehen immer noch solide aus, der ganze Film wurde gut eingefangen und sieht alles andere als trashig aus. Auch der Soundtrack weiß mit etlichen Rock’n’Roll Klassikern zu gefallen, der Score von Carpenter persönlich ist passend, frisst sich aber nicht ganz so ins Ohr, wie man es sonst von ihm gewohnt ist.
Man merkt, dass sich die Filmschaffenden um John Carpenter redlich bemüht haben, aber schlussendlich bleibt CHRISTINE lediglich ein netter U-12 Gruseler . . .
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LOVE, VEGAS kann man alle paar Jahre mal wieder einlegen, ohne dabei wirklich was verkehrt zu machen. Cameron Diaz und Ashton Kutcher versprühen gute Laune und verfügen über irgend so was ähnliches wie ‘Leinwandchemie’, werden hierbei aber auch großzügig von einem fantastischen Nebendarsteller-Cast unterstützt. Einige Lacher holen mich hier gnadenlos ab, und auch an Wortwitz mangelt es nicht so sehr, wie an überraschenden Wendungen oder Substanz.
LOVE, VEGAS bleibt somit auch nach der Zweitsichtung eine solide Mischung aus perfidem Rosenkrieg und vorhersehbarer Rom-Com . . .
Begeisterungsstürme, Watschen und ständiger Grusel. Ein kleiner Hofknicks vor dem König des B-Movies.
BenAffenleck guckt . . . John Carpenter
- Teil 10 - THE THING (2011)
Die Neuauflage von THE THING erzählt äußerst solide die Vorgeschichte zu Carpenters Horror-Meisterwerk. Allerdings handelt es sich hier doch eher um ein Remake, als um ein Prequel, welches für mich schwer zu bewerten ist, da ich ein großer Fan des Originals bin.
Auch hier wird etwas in eine von der Außenwelt abgeschnittenen Arktis-Station geschleppt, was definitiv besser hätte draussen bleiben sollen. THE THING (2011) traut sich dann aber leider doch nicht, neue Wege einzuschlagen. Paranoia. Ekel. Viecher. Das hat man alles schon gesehen, und die “Heilige Scheiße. Wie haben die das nur gemacht?”-Momente fehlen einfach, da können die CGI-Effekte noch so großartig sein.
Dem Film tut es auch nicht gut, sein Finale nach außen zu verlagern, um noch ein paar größere Schauwerte präsentieren zu können. Das schmälert den Gesamteindruck etwas, und wäre nicht wirklich nötig gewesen.
Unterm Strich ist das alles aber relativ spannend und atmosphärisch umgesetzt, rotes Blut auf weißem Schnee und gemütliches Licht spendende Salven aus dem Flammenwerfer gehen ja nun auch wirklich immer . . .
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WIDOWS erzählt viele Geschichten, beschäftigt sich mit Politik und Rassenhass, Selbstbestimmung, stellt Fragen zum ‘Teufelskreis der Armut’ und hantiert mit einer Menge Potential herum, hinkt aber etwas aufgrund der schieren Masse, die McQueen und die GONE GIRL Autorin Gillian Flynn in ihr Drehbuch pressten.
Vorrangig geht es aber, basierend auf einer britischen Mini-Serie aus den 80ern, um Frauen, die sich nicht länger herumschubsen lassen wollen. So gesehen vielleicht auch Steve McQueens Beitrag zu #MeToo. Aber wie schon oben angedeutet, suhlt sich WIDOWS in etlichen schmutzigen Gräben der (nicht nur) amerikanischen Gesellschaft.
Handwerklich bekommt man hier wieder ganz großes Kino geboten. McQueens Regie ist ein weiteres Mal einwandfrei, Sean Bobbits Kameraarbeit einfallsreich aber nicht aufdringlich und Hans Zimmer unterlegt die Bilder stimmig mit einem düster-dramatischen Score.
Einen Actionkracher darf man bei WIDOWS trotzdem nicht erwarten, sondern ein recht spannendes Thriller-Drama mit einwandfreien Darstellerleistungen. Viola Davis ist wie immer eine Bank, und auch Colin Farrell kann bei mir wenig verkehrt machen. Als Überraschung muss ich aber Elizabeth Debicki nennen, die ich bisher noch gar nicht auf dem Schirm hatte, hier aber in einer vielseitigen Rolle glänzen kann. In Nebenrollen gilt es noch Liam Neeson, Michelle Rodriguez, Robert Duvall und den hier extrem fiesen Daniel Kaluuya (GET OUT) zu nennen.
Steve McQueen lieferte bisher schon stärkere Filme ab, was WIDOWS auch ein wenig zu einem Opfer der eigenen Erwartungen macht. Trotzdem bin ich schon gespannt, wie die Witwen ihren wendungsreichen Coup zum zweiten Mal in meinem Kellerkino durchziehen, denn schlechte Unterhaltung geht definitiv anders . . .
Wenn man morgens schon mit einer Koks-Line startet, bei Kornflakes das C vergisst und nach 12 Semester Lehramt doch keine Lust auf kleine oder mittelgroße Rotzlöffel hat, kann man immer noch in der Titel-Schmiede deutscher Filmverleiher anheuern. Dort kann man scheinbar seinen Frust rauslassen. Anders ist es nicht zu erklären, dass aus dem OT MEGAN LEAVEY ein Gassenhauer wie SERGEANT REX - NICHT OHNE MEINEN HUND Wird. Ein deutscher Titel, der zumindest mir beim ersten Lesen einen völlig anderen Film suggerierte.
Wie dem auch sei, MEGAN LEAVEY ist eine gut gewichtete und äußerst unterhaltsame Mischung aus Biopic, Drama und Kriegsfilm. Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau, die sich im Leben verloren hat und von dem heiligen Marine-Corps gerettet wird. Allerdings wird sie nicht zur G.I. JANE mit Glatze, sondern die Führerin eines Suchhundes für Sprengstoffe. Und genau aus dieser Sicht kennt man den Wüstenkrieg noch nicht, ähnlich ‘erfrischend’ wie seinerzeit der geniale THE HURT LOCKER. Aber auch von den entstandenen Narben der menschlichen und tierischen Heimkehrer wendet sich Gabriela Cowperthwaites Spielfilm-Debüt nicht ab.
Patriotische Untertöne sind bei so einem Stoff wohl so gut wie unvermeidbar, schließlich ist es das Biopic einer Purple-Heart Trägerin. Das mag ich dem Film somit auch nicht ankreiden wollen. Kate Mara kann in der Hauptrolle komplett überzeugen, egal ob tough-kämpfend oder völlig verzweifelnd. Sehr solide Leistung und ein durchaus sehenswerter Film . . .
Nach einem etwas hektisch-wuseligen Start beruhigt sich PETER HASE und überzeugt mit Substanz, gelungener Slapstick und einer Menge Meta-Humor für die Erwachsenen, immer im Wechsel zwischen Worten und Bildern versteckt.
Schön, wenn die Kinder langsam anfangen, Filmtipps an die Eltern zu verteilen. Hier lohnt es sich, den Hasenbraten auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Familienfilm-Deluxe . . .
Visuell ist MORTAL ENGINES geradezu atemberaubend, lässt darüber hinaus aber eine wirklich packende Geschichte und vor allem Seele vermissen. Dystopisches-Teen-Popcorn von einem Reißbrett, an dem Peter Jackson und Fran Walsh einst Großes erschufen.
„Die Welt ist im Wandel. Ich spüre es im Wasser. Ich spüre es in der Erde. Ich rieche es in der Luft.”
… und ich sehe es auf der Kino-Leinwand . . .
So geil ich auch DALLAS BUYERS CLUB und DER GROSSE TRIP - WILD des kanadischen Regisseurs Jean-Marc Vallée finde, DEMOLITION und die darin thematisierte Trauerarbeit der etwas anderen Art konnte mich nie wirklich überzeugen, auch wenn Jake Gyllenhaal ein weiteres Mal ganz groß aufspielt.
Erzählerisch ist der Film wenig mitreißend und kennt scheinbar nicht das Ziel, auf das er zusteuern soll. Aufgrund des starken Hauptdarstellers, sowie Chris Cooper und Naomi Watts in Nebenrollen, aber auch kein Totalausfall, eher spezielle Drama-Kost . . .
PAY DAY versucht sich als lässiger 80er-Buddy-Actioner, in dem 2 Schuldeneintreiber mit lässigen Sprüchen, fliegenden Fäusten und flinken Kicks in Los Angeles von einer Keilerei zur nächsten kutschieren. Für einen lockeren Feierabend mit Scott Atkins, geringem Anspruch und einem kalten halben (oder ganzen) Sixpack wirklich keine schlechte Wahl, auch wenn ich nur 5,0 Punkte zücke . . .
Nach all dem ganzen Produktions-Hick-Hack und Micky-Maus-Theater ist es schon eine sehr angenehme Überraschung, dass SOLO: A STAR WARS STORY nicht wie billigstes Stückwerk wirkt. Sicherlich geht es hier vorrangig um Fan-Service und dem muffigen Geruch nach vielen leicht verdienten Dollars, anstatt die Saga an sich vorwärts zu bringen.
Der Entertainment-Faktor ist trotzdem relativ hoch, denn als Heist-Actioner im Star-Wars-Universum gibt es Schauwerte und Abenteuer genug, vor allem der Überfall auf den Zug ist im wahrsten Sinne ein Knaller. Einige Wendungen halten einen bei der Stange, 3-4 Lacher machen die Gesichtsmuskeln wieder locker. Alles in allem also eine etwas in die länge gezogene, aber durchaus gelungene Mischung.
Alden Ehrenreich fand ich als Han Solo längst nicht so übel, wie von vielen angepriesen. Natürlich kein Vergleich zum charismatischen Harrison Ford, aber wie sollte das auch gehen. Donald Glover überzeugt dafür auf ganzer Linie, und spielt den jungen Lando Calrissian mit viel natürlichem Charme und absolut lässig. In weiteren Rollen gibt es noch Woody Harrelson, Emilia Clarke, Thandie Newton und Paul Bettany zu sehen.
Allen Unkenrufen zum Trotz wurde ich gut unterhalten und schlafe jetzt etwas ruhiger da ich weiß, woher Han Solo seinen Blaster, seinen Nachnamen und seinen röhrenden Bettvorleger hat. Die Macht ist mit mir . . .
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Selten erlebt man die wortlose Einführung einer Figur so dermaßen gekonnt, wie es hier der Fall ist. Die leere Hälfte des Doppelbettes, ein einsames Frühstück in der kleinen Küche und einige kurze Blicke auf ein abgekämpftes, vielleicht sogar lebensmüdes Gesicht, denn dem desillusionierten Kriegsveteran HARRY BROWN ist an seinem Lebensabend nicht mehr viel geblieben. Seine seit langer Zeit im Koma liegende Frau ist gestorben, und der Grabstein des einzigen Kindes schon von etlichen Sommern und Wintern sichtlich gezeichnet. Das Leben in der Sozialsiedlung vor den Toren Londons ist trist, einsam und nicht ungefährlich. Als sein einziger Freund von einer Jugendgang getötet wird und die Polizei machtlos scheint, nimmt Harry die Zustände nicht mehr länger hin...
Einen Preis für Originalität bekommt Daniel Barbers geradlinig erzähltes Regie-Debüt nicht gerade, denn Rachefilme gibt es wie heruntergefallene Erdnüsse auf dem klebrigen Boden eines britischen Pubs. HARRY BROWN punktet dafür auf ganzer Linie mit Atmosphäre, spielt die leisen Töne gleichfalls brillant wie die unangenehm Lauten, die mit einigen wirklich verstörenden Szenen verknüpft sind.
Der ganz großartig aufspielende Michael Caine ist der feste Anker des Films, die Gründe seines Handelns sind moralisch zwar fragwürdig, aber für mich absolut nachvollziehbar. Zu Beginn verleiht man seinem Charakter Profil, in dem man einfach wortlos Harrys Alltag beobachtet. Und das ist so fein und packend, geradezu zerbrechlich, wie es 1000 erklärende Worte nicht besser machen könnten. Schon diese tolle Einführung macht den Film sehenswert.
Besonders intensiv und unglaublich spannend wird es, wenn HARRY BROWN aus dem fast schon dystopisch wirkenden London in den Vorhof der Hölle tritt, um sich auf dem Schwarzmarkt eine Waffe zu besorgen.
Hier trifft er auf ‘Stretch’, der von Sean Harris gespielt wird. Dieser legt seine Junkie-Figur so unfassbar ruhig und beängstigend an, dass man fast 5 Minuten lang vergisst, Atem zu holen. Eine absolut herausragende Leistung die eindringlich beweist, dass HARRY BROWN zwischen Sozialstudie und eiskaltem Selbstjustiz-Thriller noch eine Menge mehr zu bieten hat . . .
Nachdem Andrew Garfield zu R.E.M.'s niemals langweilig werdenden 'What's The Frequenzy, Kenneth?' endgeil auf der Tanzfläche abgespackt hat, versinkt UNDER THE SILVER LAKE vollends im eigenen Wahnsinn.
Ein Film, den ich nicht lösen konnte, oder der vielleicht auch gar nicht gelöst werden will. Zu interessant, um ihn scheiße zu finden. Zu abgefuckt, um ihn richtig mögen zu können . . .
SPIDER-MAN: A NEW UNIVERSE schießt für mich komplett übers Ziel hinaus und lähmt die Begeisterung mit völliger Reizüberflutung und Rissen in der Netzhaut. Wer beim Finale eventuell schon 6 Bier intus hat, sollte den leeren Popcorn-Eimer nicht zu weit weg stellen, denn hier weiß man ganz schnell nicht mehr, wo oben und unten ist. Spider-Pig und Manga-Spidey? Puuuuuh ... weniger wäre hier so viel mehr gewesen . . .
Mit I, ROBOT lieferte Alex Proyas einen grundsoliden Sci-Fi-Action-Thriller ab, der sich um die 3 Gesetze der Robotik dreht. In so einem Hollywood-Blockbuster mit einem (unpassend) cool-lässigen Will Smith in der Hauptrolle besetzt, kommt so ein Thema aber angenehm locker daher und grenzt den Spaßfaktor nicht aus.
Die Fragen, die einem bezüglich des Themas KI durch den Kopf schießen, sind vielfältig. Die wirkliche Nachhaltigkeit wird hier jedoch gnadenlos dem Spektakel geopfert. Das aber auf äußerst unterhaltsame Art und Weise . . .
Ich fand es unheimlich schwierig, I FEEL PRETTY zu packen. Der Film wand sich ständig aus meinem Griff, zappelte hin und her und konnte sich nicht entscheiden. Auf der einen Seite eine Ode ans Selbstbewusstsein und dessen Kraft, neue Türen zu öffnen. Auf der anderen Seite stolpert I FEEL PRETTY genau darüber, was er eigentlich nicht sein will: Oberflächlich Menschen nach ihrem Aussehen vorverurteilen.
Das Faszinierendste an dem Film war für mich, dass sich "diese komische Frau mit der piepsigen Stimme, die ich vom Gesicht her irgendwoher kenne" während des Abspanns als Michelle Williams herausstellte. Wohlgemerkt eine meiner Lieblingsschauspielerinnen. Da merkte ich, dass mich 110 Minuten I FEEL PRETTY wirklich verwirrt hatten . . .
Das Thema ‘Star Wars’ verfolge ich seit gut 20 Jahren immer mit einem süffisanten Grinsen. Nicht weil ich mit der religiös angehauchten Weltraumoper um die zersplitterte Skywalker-Dynastie nichts anfangen kann. Auch ich bekomme eine Gänsehaut, wenn die Filme anfangen und John Williams ikonischer Sound aus den Boxen drückt. Klugscheißerische Blechbüchsen, zirpende Nass-Sauger, Schwabbelwürmer, Fusselmonster und unter Atemnot leidende Bösewichte sind in meinem Kellerkino immer herzlich willkommen. Ich hatte hier unten auch schon durchaus schlechtere Gesellschaft.
Ich amüsiere mich allerdings schon seit Jahrzehnten über das Fan-Gelaber, die mal gehaltvollen Diskussionen oder leeren Gedankenfürze über so lebenswichtige Dinge wie “wer zuerst zog”, “warum welche Fassung die Bessere ist” und Jahre später “Mickey Maus alles gegen die Wand gefahren hat.” Ich kann mich tiefenentspannt zurück lehnen, die Show genießen und mich nur ab und an Über Jar-Jar-Binks und die Ewoks auskotzen. Es könnte schlimmer sein.
KRIEG DER STERNE aka STAR WARS aka EPISODE IV - EINE NEUE HOFFNUNG ist ein grandioser Auftakt und Start in eine neue Welt, wie sie nur Visionäre wie George Lucas erträumen können. Was es für ein Gefühl gewesen sein muss, als damals im Kino ein nicht enden wollender Sternenkreuzer über die Köpfe der Zuschauer donnerte und sich langsam auf die Leinwand schälte, kann ich mir sehr gut vorstellen, torkelte ich doch über 30 Jahre später bei James Camerons AVATAR ebenfalls bis 9 angezählt und mit zitternden Händen und schlotternden Knien aus dem Kino. Die Magie des dunklen Saals und der bewegten Bilder.
Die alte Trilogie hat sich auch erstaunlich gut gehalten, sieht dank der detaillierten Modelle, herausragender Kameraarbeit und ausgeklügelter Sets meistens viel besser und lebendiger aus wie die spätere Green-Screen-Trilogie. Und die Kunst des Ganzen ist, das man oftmals gar nicht sieht, wie Lucas es damals angestellt hat. Gerade auch das BluRay Format rückt Episode IV - VI noch einmal in ein verdient schmeichelhaftes Licht. Der Sound schneidet sich voluminös durch den Raum wie ein Laserschwert durch Tusken-Räuber, das Bild ist scharf und detailliert, das nicht selten die Augen vor Begeisterung Tränen.
Viel mehr kann ich über EPISODE IV - VI auch nicht schreiben, das haben schon tausende andere Tastatur-Künstler besser gemacht, von den Hardcore-Fans mal ganz abgesehen. Was man an Infos auf Jedipedia oder im Bonusmaterial der BluRay-Boxen bekommt, lässt jeden Feierabend-Jedi-Ritter ein mächtiges “Swuuusch” Geräusch entfahren
Die universelle Geschichte vom Kampf zwischen Gut und Böse hat mich wieder am Wickel, und ich reiche die Faszination dafür an die nächste Generation in den heimischen 4 Wänden weiter. Möge die Macht mit uns sein . . .
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Für DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK setzte George Lucas den nicht gerade übermäßig bekannten Irving Kershner auf den Regiestuhl, der hier locker-flockig mal eben das unbestrittene Highlight der alten Trilogie ablieferte, und unter Lucas führender Hand den Mythos weiter ausbaute.
Da die klassische Einführung der Figuren nicht mehr nötig war, konnte Kershner mit der grandiosen Schlacht auf dem Eisplaneten Hoth erst mal ordentlich Gas geben, bevor EPISODE V deutlich ruhiger und auch düsterer wird. Im Dagobah-System trifft Luke auf den runzeligen Yoda und beginnt seine Ausbildung zum Jedi, während seine Freunde vor dem Imperium fliehen und schließlich in der Wolkenstadt Bespin landen, wo mit Lando Calrissian eine weitere interessante Figur ins STAR WARS Universum eingeführt wird.
Mit rund 25 Millionen Dollar Budget konnte man eine ganze Menge mehr zeigen wie noch in EINE NEUE HOFFNUNG. Die völlig verschiedenen Handlungsorte halten es interessant und abwechslungsreich, zudem setzten die SFX damals neue Maßstäbe und sehen selbst heute noch gut bis großartig aus.
Die Macht und das Wissen darum war definitiv mit Lucas und seinen Gefolgsleuten. Nur so ist es zu erklären, dass sie eine der besten Fortsetzungen der Filmgeschichte mit so einem fiesen Cliffhanger enden ließen. Das bis auf Harrison Ford alle Schauspieler für einen weiteren Teil schon unterschrieben hatten, spielte da sicherlich nur unwesentlich mit rein . . .
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Das Finale ist für mich der schwächste Teil der alten STAR WARS-Trilogie. Nach dem guten Auftakt schleppt sich DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER fast eine Stunde durch 3 Handlungsstränge, die dann aber zur finalen Schlacht gekonnt verknüpft werden und die Reihe mit einem (für damalige Verhältnisse) Action-Feuerwerk würdevoll beschließen.
Wenn die Macht eines Tage mit mir ist, und ich die Bärenmarke-Teddies nicht mehr so scheiße finde, kann ich mir EPISODE VI vielleicht doch noch mal auf 7 Punkte ‘schön sehen’ . . .
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