DarylDixon - Kommentare

Alle Kommentare von DarylDixon

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    Don’t Worry, Du verpasst hier nichts.

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      Brot kann schimmeln, was kann Marc Forster?

      "Christopher Robin" ist ein absolut seltsamer Film, bei dem ich das Gefühl hatte, dass er überhaupt nicht wusste, was genau er sein will. Marc Forster hat es geschafft, aus dem Stoff ein depressives, trost und farbloses Werk zu fabrizieren, das weder Spaß macht, noch emotional berührt, noch in sonst irgendeiner Weise zu unterhalten weiß. Christopher Robin ist Erwachsen. Er hat eine Familie, um die er sich aber viel zu wenig kümmert, sondern nur mit seiner Arbeit beschäftigt ist und die Freude in seinem Leben längst verloren hat.
      Jeder weiß, wie das Ganze ausgehen wird. Jeder.
      Forster bedient sämtliche Klischees und serviert eine kitschige Geschichte, die so uninspiriert und langweilig erzählt ist, dass man am liebsten aus dem Kino flüchten möchte. Ewan McGregor wirkt benebelt, lustlos und vom schwachen Drehbuch gehemmt, die tierischen Charaktere sind oftmals nur nervig und so verdammt depressiv und düster geschrieben, dass man sich als Zuschauer Sorgen macht, dass Winnie-the-Pooh sich jeden Augenblick mit einer Pistole in den Kopf schießt.
      "Christopher Robin" ist wirklich kein Film, den ich kleinen Kindern zeigen würde, jedenfalls hatten die zahlreich Anwesenden absolut keine Freude daran. Am Ende gibt's dann nochmal eine extra Portion Kitsch auf die belanglose Geschichte, inklusive einer Botschaft, die einem hier förmlich eingeprügelt wird. Kein Charme, kein Spaß, keine Freude, keine Seele, kein Herz.
      Ein seltsamer Mix, aus viel zu vielen Dingen, die nicht funktionieren wollen.
      Marc Forster stellt hiermit erneut eindrucksvoll unter Beweis, was für inkompetenter Filmemacher er doch ist.

      Alternativ schaut man sich stattdessen einfach nochmal "Paddington" an.

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        über Meg

        Laut Regisseur Jon Turteltraub gab es Pläne für eine R-Rated Version, die er gerne umgesetzt hätte, was allerdings von chinesischen Investoren und Warner Bros. verhindert wurde. Laut Jason Statham war das finale Drehbuch ganz anders, als die erste Version, die er gelesen hat.

        Das Endprodukt ist letztendlich das geworden, was wir vor ein paar Wochen schon mit “Skyscraper“ bekommen haben. Der Film spielt natürlich zu 100% in China, ist zum Großteil mit talentfreien chinesischen Darstellern besetzt und es wird auch viel chinesisches gesprochen. Hauptdarsteller Jason Statham finde ich zwar sympathischer als The Rock, allerdings ist er mindestens genauso talentfrei und kann (dank fehlendem Charisma) noch weniger einen Film auf seinen Schultern tragen. Aber ich kann es ihm nicht mal verübeln, dass er hier durch “The Meg“ mit seinem einen vorhandenen Gesichtsausdruck schlafwandelt. Die Darsteller sind ausnahmslos furchtbar und die Charaktere sind alle aus der Klischee Kiste. Klischees erfüllt “The Meg“ am laufenden Band. Jason Statham sagt zu Beginn, dass er niemals wieder so eine Mission machen würde. Niemals. Oh, aber warte Jason. Deine Ex Frau ist da unten gefangen. Da geht er dann natürlich doch mit! Die Hauptdarstellerin verliebt sich natürlich in Statham und hat nebenbei auch noch ein neunmalkluges Balg, das einem nur auf die Nerven geht. Die Dialoge sind unterste Schublade.
        Lauter billige Gags und peinliche one-liner stehen im Vordergrund. Sowas wie Spannung sucht man vergeblich. Es ist so offensichtlich, dass Jon Turteltaub hier die Hände gebunden wurden. “The Meg“ ist zahm wie eine Butterblume und mindestens genauso ausdruckslos und langweilig. Und als wäre das nicht schon genug, sieht das Ganze auch noch mehr als bescheiden aus. Das CGi ist fürchterlich, die Größe von Meg ändert sich praktisch mit jedem Shot, die Unterwasserwelt ist hässlich und das 3D ein zusätzliches Ärgernis.
        “The Meg“ ist der klassische Trash Film, der Samstagabend auf Tele 5 bei SchleFaZ läuft und von Oliver Kalkofe und Peter Rütten satirisch kommentiert wird.
        Die Story ist zu jedem Zeitpunkt vorhersehbar und uninteressant, wer stirbt, wer überlebt, wer den nächsten “coolen“ Spruch raushaut, wer gewinnt, wer verliert. Es ist alles von Anfang an klar. “The Meg“ hat nicht eine einzige gelungene Sequenz oder Idee.
        Für mich fühlte sich jede Sekunde einfach falsch an, ein Gefühl, dass ich auch schon bei “Skyscraper“ hatte. Der Trend, dass die Chinesen jetzt jeden Müll finanzieren, den Hollywood nicht mit ins Boot nimmt, ist besorgniserregend.

        “The Meg“ ist wie das Plastikspielzeug im Überraschungs-Ei. Von Chinesen billig produziert, sieht scheiße aus, macht keinen Spaß, ist geschmacklos, fällt schnell in sich zusammen, stinkt und ist im Gesamtpaket einfach nur falsch und sollte von niemanden gekauft werden.

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          Mal ne kleine Trivia vorweg. Das hier ist keine Netflixproduktion. Der Film wurde von Universal produziert und sollte eigentlich im Januar weltweit in die Kinos kommen, wurde dann aber verschoben und nun auf Netflix veröffentlicht.

          “Extinction“ fängt schon sehr seltsam an. Mir war erstmal gar nicht klar, worum es überhaupt geht und wo dieser Film hinsteuern will. Michael Pena hat also irgendwie ne Vorahnung. Das Ende der Welt. Aliens. Buhhhh. Fuck Off! Wenn dann die Aliens endlich kommen, wird's leider nicht besser. Regisseur Ben Young hat absolut kein Feingefühl dafür Spannung zu erzeugen. Eine einschläfernde Inszenierung, hölzernes Schauspiel von allen Beteiligten, käsige Dialoge, generische Aliens, langweilige/billige Optik (es ist alles so furchtbar dunkel), planloser, uninteressanter und völlig vorhersehbarer Verlauf der Geschichte. Selbst das sound design ist miserabel! Und ja, es gibt auch noch einen Twist in der Mitte. Und nein, der ist weder überraschend, noch clever, noch sonst irgendwas. Es sei denn, man hat noch nie einen Film gesehen.

          “Extinction“ hat schlicht und ergreifend keine Daseinsberechtigung.
          Anstatt diesen Film ins Sortiment zu nehmen, hätte ich, als Netflix Chef, die Verantwortlichen für diesen Schund sofort öffentlich hinrichten lassen.

          (PS: die allerletzte Szene hat die miserabelsten CGI Effekte, die ich jemals gesehen habe.)

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          • 5

            Das erste Sequel in der Karriere des Großen Denzel Washington. Nicht seine beste Idee gewesen.....
            Ich fand schon den ersten Teil nicht berauschend. Inhaltlich dünn, dramaturgisch sehr vorhersehbar, dabei viel zu lang und bis auf Washington selbst auch keine guten Schauspieler/Charaktere. Letztendlich nicht mehr als ein mittelmäßiger Actionthriller.

            “The Sequelizer“ steht leider vor den selben Problemen. Zwar ist das Ganze von Antoine Fuqua wieder sehr geschmeidigt und routiniert inszeniert und Denzel Washington trägt den Film mit seiner unverwechselbaren Präsenz mühelos auf seinen Schultern (auch wenn er hier ziemlich unterfordert und sein Charakter total flach ist), aber ansonsten gibt es nur wenig Highlights. Der Plot ist langweilig, vorhersehbar, nicht spannend und leider auch ziemlich zäh. Die Action ist zwar spaßig und es gibt ein paar nette Sequenzen (Auto-Fight), aber Fuqua liefert insgesamt einfach nichts neues. Die hochkarätigen Nebendarsteller (Bill Pullman, Melissa Leo, Orson Bean) bleiben blass, die Antagonisten sind total schwach und in keinster Weise eine interessante, ernstzunehmende Bedrohung und wirklich spannend wird es in den zähen 2 Stunden leider auch nicht. Und das vermeintlich stürmische Finale ist nicht mehr als ein laues Lüftchen.

            Alles in allem ist “The Sequelizer“ ärgerliches Mittelmaß. Ärgerlich, weil so viel mehr drin gewesen wäre.

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              Tom Cruise ist vielleicht der größte Filmstar aller Zeiten. Ich sage nicht, dass er der talentierteste ist, wobei er in den 80er und vor allem den 90er bewiesen hat, dass er mehr kann als nur Action. Cruise ist für mich in vielerlei Hinsicht einzigartig. Der Mann ist seit fast 40 Jahren im Geschäft und hat von seiner Strahlkraft kaum verloren. Cruise's Leidenschaft und Professionalität für das Medium Film ist jedes Mal zu spüren. Wenn Cruise einen Film macht, ist es immer ein Event. Es gibt keinen Cruise Film, der es nicht ins Kino schafft und selbst bei einer Gurke, wie “die Mumie“ letztes Jahr, gibt er mindestens 110%. Ich rechne ihm das einfach hoch an und finde es schade, dass er von vielen ignoriert wird aufgrund seiner Scientology Mitgliedschaft. (Ich halte auch nichts von Scientology, aber sei's drum). Die oft belächelte Tatsache, dass er seine Stunts selbst macht und immer wieder neue Herausforderungen sucht, finde ich sensationell. Für “M:I Fallout“ hat Cruise unter anderem innerhalb von 3 Monaten gelernt, wie man einen Helikopter fliegt, hat über 1 Jahr für den HALO-Jump trainiert und hat sich bei einem Sprung den Fuß gebrochen und den Stunt trotzdem zu Ende gedreht. Allein für diese Tatsachen verdient Cruise eine gehörige Portion Respekt. Das “Mission: Impossible“ Franchise ist dabei vermutlich das meist unterschätzte in Hollywood. Seit 22 Jahren aktiv und immer wieder haben es Cruise und seine exzellenten Regisseure geschafft, sich selbst zu toppen. Der zweite Teil ist zwar (zu Recht) das schwarze Schaf, dennoch bin ich der Meinung, dass man “Bourne“, “James Bond“, “Stirb langsam“ etc. schon längst überholt hat.

              Spätestens, wenn das ikonische “Mission: Impossible“ Intro einsetzt, bin ich zu 100% drin gewesen und hab die erste Gänsehaut bekommen. Auch, weil die Eröffnungsequenz anders daher kommt, als man vielleicht denkt. Denn “M:I Fallout“ ist auch ein emotionaler Film, der die Wunden der Vergangenheit aufreißt und den Zuschauer auf eine völlig irre und teilweise unglaubliche 148 minütige Achterbahnfahrt loslässt. Das “M:I“ Franchise hat sich über die Jahre immer weiter entwickelt, selbst bei kleinen Details, wie dem Score. Regisseur Christopher McQuarrie entschied sich für jemand neuen. Lorn Balfe ist hier für den Soundtrack zuständig, der andersartig daher kommt - brachial, wuchtig, laut, aber immer passend. Christopher McQuarrie hat hiermit endgültig bewiesen, dass er nicht nur einer der talentiertesten Regisseure zurzeit ist, sondern auch, dass es momentan keinen gibt, der Action besser inszenieren kann. In den 2 1/2 Stunden gab es nicht einen einzigen Moment, der unüberlegt oder überflüssig wirkt. Jede Kameraeinstellung wirkt durchdacht, jeder Schnitt sitzt an der richtigen Stelle. Ich hatte oft “The Dark Knight“ Vibes, wenn beispielsweise Rebecca Ferguson durch einen Pariser Tunnel mit ihrem Motorrad jagt und die Kamera sie dabei butterweich begleitet, da musste ich an die Szene denken, als Batman mit seinem Batmobil durch's trostlose Gotham fährt. Ich habe selten so eine elegante, perfektionistische Regie gesehen, erst recht nicht in einem Blockbuster. Jeder Schuss hat Gewicht, jeder Schlag tut weh, um jedes zertrümmerte Auto trauert man und jede Explosion fühlt sich richtig an. Die Action ist zweifellos das Herzstück. Sei es die wahnsinnige Verfolgungsjagd durch Paris, der Toiletten Fight in einer Pariser Disco mit Mustache Cavill, der Halo-Jump, der Wettlauf gegen die Zeit in London und das vielleicht atemberaubenste Action Finale aller Zeiten in Kaschmir. Alles hat Hand und Fuß. Untermalt mit dem fantastischen Score von Balfe und der herausragenden Regie von McQuarrie. Die Geschichte selbst ruht sich darauf nicht aus, es gibt viele Wendungen, viele Überraschungen und auch wenn man das Gefühl hat, den Überblick zu verlieren. Am Ende kommt alles zusammen. Man lacht, man fiebert mit, es ist emotional und manchmal nicht zu fassen. Wenn Tom Cruise mit seinen 56 Jahren dann in London endlich lossprinten darf und gefühlt einmal durch halb London rennt, ging mir einfach das Herz auf. Cruise ist zu jeder Sekunde in seinem Element. Jeder Schlag, jeder Sturz, jeder Schuss, jede Verfolgungsjagd lebt er mit seinem gesamten Körper. Trotzdem gibt es auch immer wieder Momente, wo Cruise mehr sein darf, als nur der Action Held. Und das gilt letztendlich für den gesamten Cast. Jeder bekommt seinen Moment. Henry Cavill ist absolut großartig und liefert seine bislang beste Performance ab. Simon Pegg darf wieder zur Maske greifen und ist derjenige, der dafür sorgt, dass der Humor nicht zu kurz kommt, Rebecca Ferguson ist ein wunderbares (wunderschönes) Gegenstück zu Cruise und auch vermeintlich unwichtige Nebendarsteller wie Alec Baldwin und Ving Rhames bekommen ihren eigenen Moment, um zu glänzen. Baldwin und Rhames gehören zwei der emotionalsten Momente im Film. Vieles haben sie in den letzten Jahren zusammen erlebt, zusammen mit dem Zuschauer, das Team ist mir persönlich wirklich ans Herz gewachsen. Ganz ehrlich, es gab Momente, wo ich einfach so emotional mit dabei war, dass ich fast schon einen Kloß im Hals hatte. Michelle Monhagan kehrt als Julia Hunt zurück, was ebenso gelungen ist, wie die Rückkehr von Sean Harris als Solomon Lane. Und auch Vanessa Kirby hat mir als geheimnisvolle Verführerin sehr gut gefallen.
              Was bleibt noch zu sagen ? Selbst am 3D habe ich wenig auszusetzen, es hatte war keinen Mehrwert, aber es hat auch nicht gestört. Loben möchte ich nochmal die beeindruckende Cinematography, die sich durch den ganzen Film zieht. McQuarrie spielt mit Licht und Schatten und dadurch, dass alles an realen Orten gedreht ist, enstehen einige faszinierende Bilder. Es gibt von meiner Seite aus schlichtweg nichts zu kritisieren. Vielleicht werden einige sich daran aufhängen, dass die Story im Kern zu generisch ist oder die ein oder andere Länge, die auftreten könnte. Sei's drum, ich habe jede Sekunde genossen!
              Im Film selbst fällt einmal der Satz, dass die Welt das IMF braucht. Menschen, wie die des IMF's. Und das ist in vielerlei Hinsicht richtig. Denn nicht nur die Welt braucht das IMF, sondern auch das Blockbuster Kino. Es braucht Regisseure wie Christopher McQuarrie, die noch wissen, wie man Action richtig inszeniert. Und zumindest Hollywood braucht Menschen wie Tom Cruise. Der nie ein Limit kennt, der lieber sein Bein verlieren würde, als sich vor einen Greenscreen zu stellen, um den Zuschauer für dumm zu verkaufen.
              Ich weiß nicht, wie Cruise und sein zukünftiger Regisseur das hier noch toppen wollen. Aber wenn jemand das Unmögliche möglich machen kann, dann Tom Cruise.

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              • 4

                .....back to the roots
                Nachdem Marvel mit “Infinity War“ endlich mal einen Film herausgebracht hat, der sein Universum einen Schritt nach vorne gebracht und in vielerlei Hinsicht überzeugt und teilweise auch überrascht hat, ist “Ant-Man and the Wasp“ wieder totaler Stillstand. Okay, ich hatte, wie auch schon im ersten Teil, meinen Spaß mit der visuellen Darstellung der Verkleinerungen im Film. Das sieht klasse aus, reicht aber bei weitem nicht, um über die gesamte Laufzeit zu überzeugen. Inhaltlich tritt man komplett auf der Stelle, aus dramaturgischer Sicht ein absoluter Witz, es gibt viel zu viele Charaktere, die einem völlig egal sind. Egal ist hier das Stichwort. Es ist einfach alles egal. Allein der Cast - Laurence Fishburne, Michael Douglas, Michelle Pfeiffer, Evangeline Lilly, Walton Goggins....meine Güte, so viel Talent, so wenig bleibt letztendlich hängen. Ein Wort zu Walton Goggins. Wie oft will er noch den eindimensionalen, immergleichen Bösewicht spielen ? Ich mag Goggins und halte ihn für unterschätzt und talentiert, aber ich war mir nicht sicher, ob er hier nicht einfach den selben Charakter spielt wie zuletzt in “Tomb Raider“. Überhaupt sind die Gegenspieler in “Ant-Man and the Wasp“ mal wieder völlig vergessenswert und nie eine ernstzunehmende Bedrohung. Und was soll man zu Paul Rudd sagen ? Er ist halt der sympathische Kerl von nebenan, aber im Prinzip auch total flach. Evangeline Lilly wird, dank “Lost“, immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben, aber ihr Charakter bleibt leider auch relativ blass.

                Letztendlich muss ich sagen, dass, bis auf ein paar coole Set pieces und den gelungenen CGI Effekten, absolut nichts hängen bleibt. “Ant-Man and the Wasp“ ist ein überflüssiger, bedeutungsloser, flacher, vergessenswerter Film, der sein Potential und seinen brillanten Cast nicht nutzt und darüber hinaus einfach keinen Mehrwert fürs MCU hat. Man hat (nicht zum ersten Mal) das Gefühl, man hätte eine Folge einer TV Serie gesehen, die pro Staffel 24 Episoden hat. Marvel fällt damit letztendlich wieder ins altbewährte Muster.....schade.

                • 2

                  langweilige Schauspieler spielen langweilige Menschen, denen eine langweilige, vorhersehbare (aber wahre!) Geschichte passiert. Hinzu kommt eine Nicholas Sparks Love Story aus der Drehbuch-Hölle. Derjenige, der die Dialoge für diesen Schund geschrieben hat, gehört öffentlich hingerichtet!
                  Shailene Woodley hatte dank “Big Little Lies“ Pluspunkte bei mir gesammelt, die sie mit “Adrift“ alle wieder verspielt hat. Ich habe selten einen so nervig-esoterisch-kitschigen Film gesehen. Ich fühlte Hass zu eigentlich jeder Sekunde. Hätte Regisseur Baltasar Kormákur einfach den Ton ausgeschaltet, die Schauspieler entfernt und die furchtbare Story nicht erzählt, sondern einfach nur die hübschen Bilder gefilmt, dann hätte er lieber mal “Unsere Erde 3“ gedreht. Das hätte ich mir jedenfalls lieber angesehen.
                  Schaut euch alternativ “All is Lost“, “Cast Away“ oder “das Boot“ an. Oder starrt einfach 90 Minuten an die Wand. Aber schaut euch nicht diesen unerträglich-kitschigen Dreck an.
                  Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mein Hassfilm des Jahres und davon ab einer der schlechtesten Filme, die ich jemals im Kino gesehen habe.

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                  • 3

                    Der Trailer zu “Mission: Impossible Fallout“, der vorab lief, hat mehr Herz, Leidenschaft, Sinn und Verstand gehabt, als die gesamte Filmkarriere von The Rock.

                    Zweifellos ist es faszinierend, wie weit es Dwayne Johnson mit so wenig schauspielerischen Talent geschafft hat. Der Mann ist eine eigene Marke, bekommt 1 Millionen Dollar dafür, wenn er bei Facebook, Twitter und Instagram seine Projekte promotet und liefert jedes Jahr 2-3 Filme ab, die meistens miserabel sind. “Skyscraper“ ist da keine Ausnahme. Möglich dank chinesischen Investoren, die Millionen in dieses Projekt gepumpt haben und deswegen auch sehr präsent im Film sind. Laut Dwayne Johnson ist “Skyscraper“ eine Hommage an “Stirb Langsam“ und “Flammendes Inferno“. Ich denke aber, dass er eher Parodie meinte. Jedenfalls hoffe ich das. “Skyscraper“ ist von der ersten bis zur letzten Minute völlig planlos, weiß nie so wirklich wo hin es gehen soll und bringt nicht eine einzige eigene interessante Idee zu Papier bzw. auf die Leinwand. Okay, außer, dass The Rock eine Beinprothese hat, die im Film erstaunlich oft zum Einsatz kommt. Die ist so robust, dass sie auch eine Atombombe aushalten würde. Und wie es sich für den stolzen, mächtigen The Rock gehört, muss er in diesem Elend natürlich seine Familie retten, die er über alles liebt. Mittlerweile dürfte The Rock mehr Familien gerettet haben als alle Krankenhäuser und Feuerwehren weltweit. Für seine Familie würde The Rock natürlich über sämtliche Leichen gehen. Und unten feiern die Chinesen ihn, den großen Amerikaner, dem alles gelingt. Die Geschichte selbst ist völlig absurd, nie mitreißend, zu keinem Zeitpunkt nachvollziehbar, die Gegenspieler sind absolute Witzfiguren, wobei die Protagonisten es auch sind. Neve Campbell wurde nach 20 Jahren aus ihrem Sarkophag geholt, um hier ihr glorreiches Kino-Comeback zu geben. Es muss wohl kaum erwähnt werden, dass der Film zu 100% vor Greenscreen entstand (und auch entsprechend so aussieht) und wahrscheinlich in 2 Wochen abgedreht wurde. So stellen sich offenbar alle einen Actionstar vor. Er ist ja so sympathisch, da ist es schon okay, dass er uns täglich den letzten Rotz vor die Nase setzt. Schauspielerisch hat Dwayne Johnson einfach nichts drauf. Der Mann ist kein Stück ernst zu nehmen. Dave Bautista hat meiner Meinung nach eindrucksvoll bewiesen, dass ehemalige Wrestling Stars auch gute Schauspieler sein können. Dwayne Johnson könnte man niemals in einen “James Bond“ oder “Blade Runner“ Film stecken. Und wenn es um Action Stars geht, da kommen wir dann wieder auf “Mission: Impossible“ zu sprechen und natürlich Tom Cruise, der in meinen Augen momentan unangefochten der Action Star Nr.1 ist. The Rock ist nichts weiter als eine Werbefigur, ein Blender, ein vermeintlicher Held, der beste Mensch der Welt und dein bester Freund. Hatte ich schon erwähnt, dass er seine Familie über alles liebt ? Gut!

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                    • 6

                      “Ocean's 8“ ist wie ein seichter Windzug an einem viel zu heißen Sommertag. Er erfrischt kurzeitig, verfliegt aber auch nach kurzer Zeit wieder und gerät schnell in Vergessenheit.
                      Ein Film, der den Zuschauer nicht herausfordern will, es gibt keine Konflikte, keine Probleme, es macht auch nichts, wenn man mal kurz einnickt oder aufs Klo geht.
                      Wirklich im Kopf hängen bleiben die Charaktere in “Ocean's 8“ einem nicht. Helena Bonham Carter spielt wie immer eine Verrückte, Cate Blanchett trägt ausgefallene Kleidung und sieht dabei cool aus, Sandra Bullock spricht überraschend viel deutsch (also, im Original) und Rihanna hält man irrtümlicherweise immer noch für eine Schauspielerin. Das Highlight ist Anne Hathaway, die das (vermeintlich) naive, verwöhnte Dummchen mit Bravour spielt und wirklich in jeder Szene glänzt. Die Gags sind teilweise gelungen, teilweise gehen sie aber auch ins Leere. Es gibt, genretypisch, ein paar nette Gadgets und unzählige Verweise darauf, dass George Clooney mal der Hauptcharakter des Franchise war. Auch wenn natürlich jeder weiß, wie der Film ausgeht, fand ich es doch etwas störend, wie aalglatt die Story ist. Es gibt für die Ocean's 8 eigentlich nie große Schwierigkeiten, alles läuft nach Plan, alles dümpelt so vor sich hin und am Ende wird abkassiert. Meiner Meinung nach hat man es sich hier etwas zu leicht gemacht. Was mich ebenfalls gestört hat, ist das massive Product Placement, das einem teilweise unschön ins Gesicht geschlagen wird.
                      Letztendlich bleibt am Ende kurzweilige Unterhaltung, die man sich anschauen, aber auch bedenkenlos auslassen, kann. Ich wurde immerhin 110 Minuten relativ gut unterhalten, was ich bislang, weiß Gott, nicht von vielen Filmen dieses Jahr behaupten konnte. Für “Ocean's 9“ wünsche ich mir aber, dass man sich dann doch etwas mehr Mühe gibt.

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                      • 5 .5

                        Nach dem Debakel mit “Jurassic World“ waren meine Erwartungen wirklich extrem niedrig. Aber bereits die ersten 5 Minuten von #FallenKingdom sind besser als der komplette “Jurassic World“ Film. Der größte Pluspunkt der Fortsetzung ist Regisseur J.A. Bayona, der mehr Talent im kleinen Finger hat, als Colin Trevorrow im gesamten Körper. Die Eröffnungssequenz ist grandios gemacht, macht Spaß und sieht dabei auch noch gut aus. Leider Gottes kann der Rest damit nicht mithalten. Trotzdem, das Talent von Bayona, das Gespür für eine durchdachte Inszenierung, starke Kamerafahrten, cleveres Spiel mit Licht und Schatten, das ist es, was #FallenKingdom vor einer Katastrophe bewahrt, die #World war.
                        Das Drehbuch, das von Trevorrow geschrieben wurde, ist hanebüchener Blödsinn, der selten Sinn macht, aber insgesamt auch nicht ganz so ärgerlich und dumm ist, wie #World oder “Jurassic Park 3“. Im Prinzip ist #FallenKingdom zum Großteil eine Kopie von “The Lost World“, teilweise wurden hier sogar ganze Sequenzen übernommen, und der Frage, ob Dinos eine zukünftige Waffe für's Militär wären. Was sie natürlich nicht sind. Es ist unfassbarer Quatsch, aber egal.
                        Chris Pratt hat mir hier etwas besser gefallen, als im ersten Teil, trotzdem bin ich der Meinung, dass er doch ziemlich fehlbesetzt ist, für diese Rolle. Bryce Dallas Howard hat in den 3 Jahren Pause leider keine Schauspielschule besucht, das wirkt alles immer noch sehr unbeholfen und sehr hölzern. Die Nebencharaktere sind zwar zum Teil hochkarätig besetzt, mit Leuten wie James Cromwell, Ted Levine und Toby Jones, sind aber alle letztendlich doch sehr klischeehaft, nervig und eindimensional, was ärgerlich und schade ist. Der Kurzauftritt von Jeff Goldblum war leider nur unnötiger Fan Service, der ziemlich überflüssig wirkt. Ganz besonders genervt hat der Technik-Nerd, der wirklich jedes Klischee erfüllt, welches ein Technik-Nerd, laut Hollywood, erfüllen sollte. Die Dialoge sind über weite Strecken ähnlich schmerzhaft wie im ersten Teil, auch unlogische Handlungen von einigen Charakteren sind offenbar unverzichtbar und überhaupt taucht sowas wie Spannung oder Emotionen selten auf. Es fehlen einfach die magischen Momente. Momente, die es in “Jurassic Park“ oft gab. Der Moment, wenn Dr. Grant und Ellie Sattler das erste Mal den Brachiosaurus sehen, wenn der Raptor aus dem Ei schlüpft, wenn der T-Rex durch den Zaun ausbricht - diese unzähligen ikonischen Momente werden in #FallenKingdom schmerzlich vermisst. Aber ich bin eh der Meinung, dass aus “Jurassic Park“ niemals ein Franchise hätte werden dürfen. Immerhin sehen die Dinos etwas besser aus als in “World“. Dennoch gab's eine Szene, die so furchtbar überladen und CGI lastig war, dass ich am liebsten ausgeschaltet hätte.
                        Alles in allem bleibt am Ende ein fehlerhafter Film, der aber dank seines talentierten Regisseurs, einige sehr schöne Bilder einfängt, die wirklich unterhaltsam sind und die Frage offen lassen, ob #FallenKingdom nicht sogar ein richtig guter Film hätte werden können, wenn das Drehbuch und die Schauspieler besser gewesen wären. Bayona hat eine große Zukunft vor sich. Der Mann hat Talent, gebt ihm ein gutes Drehbuch und gute Schauspieler und etwas wirklich großes könnte entstehen. Für's “Jurassic“ Franchise sehe ich dagegen schwarz. Trevorrow wird beim dritten Teil wieder Regie führen und wer weiß, was Universal noch für Pläne hat. Vielleicht gibt's in 5 Jahren “Blue - A Jurassic Story“! Möglich ist mittlerweile alles....

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                        • 6

                          “Deadpool 2“ ist eine zweistündige Sintflut an Gags, Referenzen, skurrilen Szenen und einer Story, die sich nie wirklich entscheiden kann, was sie eigentlich sein will. Ich würde allerdings lügen, wenn ich sage, dass ich nicht unterhalten wurde. Von den gefühlten zweitausend Gags und Referenzen zünden längst nicht alle, um genau zu sein, geht die Mehrheit davon ins Leere, was schade ist und den Gesamteindruck definitiv trübt. Aber, es gab Momente, wo ich wirklich sehr lachen musste, tendenziell mehr als im ersten Teil, aber dafür werde ich definitiv eine zweite Sichtung brauchen, um ein finales Fazit zu ziehen. Wie auch schon im ersten Teil ist es problematisch das ganze wirklich ernst zu nehmen. Dramaturgisch ist “Deadpool 2“ ein Witz, genauso auf emotionaler Ebene. Trotzdem wird hier versucht genau dies zu erzeugen. Doch jeder dramatische oder emotionale Moment, wird von einem (oftmals) schlechten Gag zunichte gemacht. Überhaupt ist die Story extrem dünn und absolut vorhersehbar. Der Film lebt von den Gags und auch den Charakteren. Deadpool selbst hinterlässt auch im zweiten Teil bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Teilweise lustig, teilweise nervig. Das gilt im Prinzip auch für alle anderen Charaktere im Film. Josh Brolin's Cable bleibt blass, Julian Dennison fand ich in “Hunt for the Wilderpeople“ cool, hier einfach nur nervig. Die Action ist gut choreographiert, ordentlich brutal und erinnert oftmals an “John Wick“, kein Wunder, beim selben Regisseur. Optisch hat sich zwar ein wenig getan, im Vergleich zum ersten Teil, dennoch bleiben einige unschöne CGI Effekte drin. Das Highlight des Films ist eigentlich der Abspann, wohl der beste, den ich jemals gesehen habe. Mein persönliches Highlight ist aber der erste Einsatz der X-Force gewesen, bei dem ich wirklich herzhaft lachen konnte, ebenfalls amüsant das bondartige Opening, das von Celine Dion musikalisch untermalt wird. Am Ende bleibt aber ein Fader Beigeschmack. “Deadpool 2“ hat sehr unterhaltsame Momente, clevere Gags und auch die ein oder andere gelungene Referenz. Auf der anderen Seite gibt's viele Momente, die genervt haben, Gags, die nicht lustig sind und am Ende einfach zu wenig Eigenständigkeit. Es gibt im Prinzip keine zwei Minuten, ohne eine Referenz, ohne ein Augenzwinkern. Irgendwann wird es einfach nervig. Für ein finales Fazit brauche ich einen Rewatch, im Moment würde ich aber sagen, dass der zweite Teil besser ist, als der erste. Das ist deutlich mehr, als ich erwartet habe.

                          • 7

                            Über das MCU kann man vieles sagen, aus finanzieller Sicht kann man aber nur sagen, dass Marvel und Disney alles richtig gemacht haben. Die Qualität der Filme, nun, darüber lässt sich streiten. Gerade zu Beginn, mit Filmen wie dem ersten “Iron Man“ oder dem ersten “Avengers“, hatte ich großen Spaß, aber die Mehrheit der Filme mochte ich eher weniger, einige fand ich gar katastrophal schlecht und in den letzten 2 Jahren war ich nur noch genervt von dem gefühlten Overkill an Comicverfilmungen, die alle nach dem gleichen Schema abliefen und aus dramaturgischer Sicht ein schlechter Witz waren. Und genau das war es, dass ich mir für “Infinity War“ gewünscht habe. Eine Comicverfilmung, die eben nicht vollgestopft ist mit deplatziertem Humor, die dramaturgisch ernstzunehmend ist, die optisch nicht aussieht wie ein TV-Film, Konsequenzen für die Charaktere hat, keine magische Pisse, mit denen man sie aus dem Reich der Toten zurück bringt und einen Antagonist, der auch mal wirklich etwas nachvollziehbares tut, denn das ist ein Problem, dass sich durch bislang alle Marvel Filme zieht - die Antagonisten waren immer vergessenswert. Thanos wurde nun über 10 Jahre immer mal wieder kurz erwähnt oder gezeigt und darf jetzt endlich beweisen, ob er es wirklich drauf hat.

                            Und das Thanos was kann, machen die Russo Brüder direkt zu Beginn klar. “Infinity War“ startet ordentlich düster, mit einer wirklich spannenden Sequenz, die mich direkt gefesselt hat. Was nach dem Opening folgt sind eine 150 minütige Materialschlacht, mit unendlich viel Action und gefühlt unendlich vielen Charakteren. Erfreulicherweise schaffen die Russo Brüder es, dass fast jeder Charakter ein Stück vom Kuchen abbekommt, dass jeder seine eigene Erfahrungen mit Thanos und seinen CGI Kreaturen durchlebt und dabei teilweise vor ungeahnte Schwierigkeiten gestellt wird. Die Story selbst reißt keine Bäume aus, das hat aber noch nie eine getan im MCU. Wirklich große Überraschungen gab es storytechnisch nicht und selbst das Ende hatte ich mir so ausgemalt, wie es dann letztendlich auch kam. Ist aber nicht tragisch, denn insgesamt hatte ich ne Menge Spaß mit dem Film. Mehr Spaß, als mit den meisten anderen Filmen des MCU. Ob “Infinity War“ jetzt der beste Marvel Film ist, muss eh jeder für sich selber entscheiden, meiner Meinung nach ist er aber auf jeden Fall einer der besten.
                            Optisch hat sich auch einiges getan. Das CGI ist nicht so katastrophal wie zuletzt in “Black Panther“, auch wenn “Infinity War“ ein paar unschöne Figuren hat, die leider doch etwas billig aussehen. Insgesamt wirkt aber alles sehr stimmig. Richtig gut gefallen hat mir der Soundtrack, vielleicht der bislang beste im MCU, teilweise erinnerte mich die Musik (und auch ein paar Raumschiffe) ein wenig an “Star Wars“, was mir doch sehr gefiel. Der Humor kommt auch in “Infinity War“ nicht zu kurz, insgesamt hat der aber für mich deutlich besser funktioniert als zuletzt in “Thor Ragnarok“ oder “Guardians of the Galaxy 2“. Ein paar Fremdscham One-Liner sind zwar dabei, aber darüber konnte ich hinweg sehen, denn glücklicherweise gibt es auch genug düstere Momente, mehr, als in jedem anderen MCU Film. Für die Charaktere gibt es endlich Konsequenzen und auch der Tod ist diesmal unausweichlich. Wirklich emotional mitfühlen konnte ich über die meiste Zeit hinweg zwar nicht, aber es war mir auch nicht völlig egal, es war einfach sehr unterhaltsam. Die Action selbst hat auch ziemlich viel Spaß gemacht, gerade zu Beginn. Wie die Charaktere dort im Team zusammenarbeiten, das hat schon was, die Chemie in den Gruppen hat definitiv gestimmt und das ganze ist einfach sehr elegant inszeniert. Nichts desto trotz tauchen gerade zum Finale hin ein paar Ermüdungserscheinungen auf, alles ist so voll gepackt mit Action, Explosion und hässlichen CGI Gegnern, dass man irgendwann den Überblick verliert und keine Lust mehr hat. Thanos selbst sieht vom Design her nicht gerade spannend aus, sein CGI ist okay, Josh Brolin holt aber eine Menge aus der Figur raus. Das Thanos der bislang beste Antagonist des MCU's ist, ist kein Kunststück, denn Konkurrenz in der Hinsicht gab es einfach nicht. Die Macht und Power von Thanos wird sehr schön dargestellt, einen kleinen Inneren Konflikt hat man ihm auch gegeben, das ist ganz nett und gibt dem Charakter einfach das nötige Fleisch, sodass er dem Zuschauer nicht völlig egal ist. Die verschiedenen Planeten, die im Film auftauchen, sehen alle relativ gleich aus, hauptsächlich sind sie zerstört oder nicht bewohnt und Wakanda bleibt für mich ein furchtbar lahmer Ort, mit sehr öden und belanglosen Charakteren. Dass es einen zweiten Teil geben wird, ist ja kein Geheimnis, dementsprechend ist auch das Ende gestaltet und ich hab definitiv Lust auf mehr. Es gibt, natürlich, auch noch eine Szene nachdem Abspann, die diese Lust befeuert.

                            Hardcore Fans werden den Film sicher lieben, ihn vergöttern und ihn sich 100 Mal im Kino anschauen, ich persönlich hatte überraschend viel Spaß, was wohl auch an meinen sehr niedrigen Erwartungen lag. “Infinity War“ ist ein unterhaltsamer Blockbuster, der vieles richtig macht, aber bei weitem nicht frei von Problemen ist. Eine Revolution im Blockbuster Genre ist das sicher nicht, aber eine Empfehlung, mit Kratzern, auf jeden Fall!

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                              DarylDixon 12.04.2018, 21:19 Geändert 13.04.2018, 20:54

                              SPOILER
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                              Der größte Nervenkitzel war es, sich den Film in der Assi Spelunke CinemaxX anzusehen. Überraschenderweise hat's geklappt, die Leute haben ihre Klappe gehalten. Und das ist auch die primäre Aufgabe in “A Quiet Place“. Nun hatte John Krasinski zwei Möglichkeiten. Entweder, er präsentiert dem Zuschauer eine Familie, die sich clever verhält, nicht naiv handelt und allgemeinen Dummheiten aus dem Weg geht oder eine Familie, die sich dämlich, verantwortungslos und wenig logisch verhält. Leider hat Krasinski sich für Zweiteres entschieden. Das kleine Kinder manchmal Dummheiten machen, ist ja noch verschmerzbar und nachvollziehbar (wobei sich das gleich zu Beginn rächt), aber wenn die Erwachsenen selbst auch nicht die hellsten Leuchten sind, dann hat man ein Problem. In dem Fall hatte ich vor allem ein dramaturgisches Problem damit. Warum um alles in der Welt zeugt man in einer Apokalypse ein Kind, wenn man schon zwei hat ? Eine Schwangerschaft ist ein großes Risiko, die Geburt sowieso und ein Baby ist nun auch nicht gerade dafür bekannt, dass es immer leise ist. Mal von dieser großen Dummheit abgesehen, gibt's auch noch andere kleine Geschichten, die ziemlich dämlich waren (der Nagel). Was mir gefallen hat war die allgemeine Stimmung im Film. Diese nervenzerreißende Ruhe hat schon was, auch wenn für meinen Geschmack doch etwas zu viel Musik eingesetzt wurde. Wovon es leider auch zu viel gab, waren Jump Scares. Ich hasse Jump Scares, weil sie schlicht und ergreifend nicht gruselig oder atmosphärisch sind. Sie sind vorhersehbar und nerven. Schade, dass man sich hier entschieden hat, hauptsächlich darauf zu setzen. Die Kreaturen selbst fand ich vom Design her relativ belanglos. Es hat mich nicht geärgert, aber auch nicht begeistert. Optisch isses halt nicht so schön gewesen, wobei ich das Ohr Design ziemlich cool fand. Die beiden Kinderdarsteller haben einen guten und glaubwürdigen Job gemacht, Emily Blunt ist stets bemüht, wobei ich das hier jetzt nicht zu ihren ganz großen Glanzleistungen zählen würde. John Krasinski bleibt leider relativ blass, mehr, als ein Gesichtsausdruck ist nicht drin und auch ansonsten wirkt sein Schauspiel etwas hölzern. Der dramaturgische Höhepunkt des Films ist natürlich die unausweichliche Geburt. Leider hatte ich immer im Hinterkopf, dass das nun Mal ein vermeidbares Szenario ist, wenn man nicht so verantwortungslos sich dazu entschieden hätte in dieser Welt ein Kind zu zeugen. Entsprechend wenig mitgefiebert habe ich hier, das Mitleid hielt sich auch in Grenzen, spannend war das Finale leider auch eher weniger. Dass sich Krasinski für seine Familie am Ende opfert ist konsequent, wie man das hier umgesetzt hat, fand ich aber nicht so ganz rund. Das er hier seiner Tocher dann nochmal zeigt, dass er sie liebt....ach, ne. Unnötiger Kitsch. Noch seltsamer fühlte sich aber die letzte Einstellung des Films an. Man hat nun die Schwachstelle gefunden, schön und gut, aber wie Blunt dann mit Siegerlächeln zu ihrer Tochter guckt und die Schrotflinte lädt....argh...das kannste in einem “Expendables“ Film machen, aber die Szene fühlte sich falsch an. Überhaupt fehlt es dem Film an cleveren Szenen, Szenen, wo ich mir als Zuschauer denke “Ah ja, sehr nett, da wäre ich gar nicht drauf gekommen.“ Es gibt zwar ein paar nette Ideen, aber die Dämlichkeiten überwiegen. Nichts desto trotz ist “A Quiet Place“ nun auch keine komplette Katastrophe. Es ist kurzweilige Unterhaltung, bei der nie unnötige Längen auftraten und ein paar spannende Szenen, sowie zwei gute Kinderdarsteller möchte ich dem Film auch definitiv zugute halten.

                              Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, Cleverness ist Platin!

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                              • Witzig. Olga Kurylenko hat damit sowohl in einer Bond Parodie als auch in einem Johnny English Film mitgespielt :)

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                                  “Ready Player One? Ready Player Fucking Retarded is more like it“
                                  - Uwe Boll

                                  Steven Spielberg ist (für mich) eine Legende, die einige wirklich fantastische Filme gemacht hat und sogar meinen persönlichen Lieblingsfilm. Um dieses Vermächtnis zu zerstören, müsste Spielberg schon reihenweise Müll drehen und der erste Schritt ist mit “Ready Player One“ schon mal getan. Ohne zu übertreiben, Spielberg hat in der Vergangenheit auch schon ein paar echte Gurken abgeliefert, ist “Ready Player One“ der schlechteste Spielberg Film aller Zeiten. Ein 140 minütiges völlig überladenes, unübersichtliches und seelenloses CGI Massaker, das auch von Michael Bay oder Duncan Jones hätte kommen können. Zu Beginn wird kurz lieblos die Welt erklärt und dann geht das Massaker auch schon los. Überall (teilweise sehr schlechtes) CGI, Explosion soweit das Auge reicht und massenhaft Charaktere und anderes “cooles“ Zeug aus der Vergangenheit. Man könnte auch sagen eine 140 minütige Dauerwerbesendung in Playstation Optik. Charaktere so flach, so langweilig, so eindimensional, das es mir jedenfalls absolut scheißegal war, was da gerade abgeht, eine Welt, die mir einfach viel zu herz/seelenlos war, eine banale Story, die so gehetzt wirkt und sich absolut keine Zeit nimmt. Leider auch sehr, sehr schwache schauspielerische Leistungen oder völlig vergessenswerte (Simon Pegg, Mark Rylance - WTF!?) und so viel vermeintliche Coolness, dass einem schlecht wird. Da - King Kong - oh - hier Chucky die Mörderpuppe - da - Godzilla kämpft gegen irgendeinen Roboter mit Laserschwert und DA - jetzt sind sie in Stanley Kubrick's “Shining“ - HEY DU, ZUSCHAUER, SIEHST DU WAS WIR DA GERADE COOLES (!) GEZEIGT HABEN ? ?
                                  Man kann kaum glauben, dass dieses Werk vom selben Regisseur kommt, der unter anderem “Jurassic Park“, “Jaws“, “Begegnung der dritten Art“ und “E.T“ gemacht hat. Spielberg verliert sich in einem Meer von CGI und vergisst dabei alles andere. Manche mögen das cool finden, ich fand es erbärmlich. Meine beiden (einzigen) Lichtblicke in diesem Film - Ben Mendelsohn, wie immer, wunderbar böse und charismatisch (auch wenn sein Charakter dem üblichen Spielberg Kitsch am Ende zum Opfer fällt) und
                                  “Stayin' Alive“ von den Bee Gees (legendärer Song halt). Wie schon angemerkt darf am Ende der klassische Spielberg Kitsch natürlich nicht fehlen, setzt dem ganzen dann noch die Krone auf. Spannung kam in den viel zu langen 140 Minuten praktisch nie auf, stattdessen gähnende Langeweile und viele, viele Fragen, was sich Spielberg eigentlich dabei gedacht hat.
                                  Die Tatsache, dass sein nächster Film “Indiana Jones 5“ ist, gibt nur wenig Anlass zur Hoffnung, dass es in naher Zukunft besser wird.

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                                  • 6

                                    Ich habe das schlimmste erwartet, aber am Ende doch relativ viel bekommen.
                                    “Tomb Raider“ ist die bislang beste Videospielverfilmung, was aber auch daran liegt, dass es die erste ist, die überhaupt etwas richtig macht.
                                    Alicia Vikander als Lara Croft ist die perfekte Besetzung für diese Rolle, wer ernsthaft der Meinung ist, dass sie fehlbesetzt ist, weil sie zu kleine Brüste hat, sollte sich am besten gleich aufhängen. Vikander hat sichtlich Spaß an der Rolle, sie hat Charme, Charisma und man kauft ihr die toughe Frau ab. Angelina Jolie war dagegen, genau wie ihre beiden Filme, ein schlechter Witz.
                                    Ich mochte die Einführung in das Leben von Croft sehr, Roar Uthaug nimmt sich da einfach die Zeit, die nötig ist, sodass mich ihr Charakter interessiert, auch wenn die Geschichte an sich total vorhersehbar und leider auch die meiste Zeit ziemlich frei von Spannung ist. “Tomb Raider“ ist zu keinem Zeitpunkt ein wirklich guter Film, aber auch zu keinem Zeitpunkt ein wirklich schlechter. Ich war schnell drin, habe mich erheblich weniger geärgert als zuletzt in “Assassins Creed“ und wollte tatsächlich mehr sehen. Es ist nicht einfach aus einem Videospiel einen zweistündigen Film zu machen, Roar Uthaug macht jedoch schon vieles, wenn auch nicht alles, richtig. Wie gesagt, die Story ist belanglos und Walton Goggins als Antagonist eindimensional und wenig bedrohlich, aber ich mochte die Atmosphäre im Film. Es gibt eine Mission zu erfüllen, eine Insel, dort wartet jemand gefährliches und obendrein der vermisste Vater, es gibt Rätsel, Action, Pfeil und Bogen, springen, klettern, rennen und ein paar ziemlich furchtbare Effekte, was wohl auch dem geringen Budget geschuldet ist. Und trotzdem habe ich mich ganz gut unterhalten gefühlt. Und ich sehe hier durchaus Potential für mehr. Sollte es eine Fortsetzung geben, wäre Folgendes wünschenswert:

                                    - eine etwas spannendere, mutigere Geschichte
                                    - mehr Budget für bessere Effekte
                                    - einen besseren Gegenspieler
                                    - ein spannenderes Setting (ne Insel ist halt schon ziemlich ausgelutscht)
                                    - ein R-Rating!

                                    Wen ich übrigens super fand, war Nick Frost in einer ganz kleinen Nebenrolle, hab gut gelacht, würde ich dann gerne auch im zweiten Teil sehen.

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                                    • 7 .5

                                      Ist “Annihilation“ zu intelligent fürs Kino ? Nein!
                                      Dass der Film es, aufgrund dieser Begründung, nicht ins Kino geschafft hat, ist schon ein Armutszeugnis.
                                      “Annihilation“ ist nämlich ein sehr guter Science-Fiction Film, mit vielen sehr netten Ideen, einer verdammt spannenden Geschichte und fähigen Leuten vor und hinter der Kamera. Und genau das sind die Filme, für die ich am liebsten ins Kino gehe. Aber gut, das jammern nützt nichts, man kann wohl froh sein, dass der Film überhaupt erschienen ist. Alex Garland beweist einmal mehr, wie talentiert er ist. Ich denke Garland wird auf jeden Fall die Zukunft gehören, wofür man nur dankbar sein kann. “Annihilation“ hat mich im Prinzip von der ersten Sekunde an gehabt, die Musik ist durchweg großartig, die Atmosphäre ist fantastisch, die Geschichte ist spannend erzählt und teilweise wird's sogar richtig unheimlich. Der Cast ist ein Traum. Vor allem Natalie Portman, Jennifer Jason Leigh, Gina Rodriguez und Tessa Thompson machen hier einen brillanten Job und geben ein tolles Team ab. Im Vordergrund steht dabei ganz klar Natalie Portman, was dafür sorgt, dass es den anderen Charakteren leider etwas an “Fleisch“ fehlt. Ein Oscar Isaac bekommt hier beispielsweise viel zu wenig zu tun.
                                      Die Welt im Schimmer ist faszinierend, unberechenbar, voller Rätsel und visuell schon sehr beeindruckend. Die ganze Zeit zieht sich ein ungutes Gefühl durch den Magen, man ist angespannt, will antworten haben und man bekommt sie auch. Diese sind weder revolutionär, noch wirklich überraschend, aber in meinen Augen absolut zufriedenstellend. Das Gesamtpaket ist hier einfach stimmig, vielleicht werden einige, aufgrund des Hypes, etwas enttäuscht sein, letztendlich kann dafür der Film aber nichts. Was mir allerdings fehlte waren doch etwas die emotionalen Komponenten. Zwar staunt man das ein oder andere Mal, aufgrund der tollen visuellen Ideen, aber es gab keinen Moment, wo ich wirklich emotional mitgefiebert habe. Ich will ehrlich sein, am Ende des Tages hatte ich mir schon etwas mehr erhofft. “Annihilation“ ist weit weg von schlecht, aber leider auch noch ein gutes Stück weg von einem Meisterwerk. Anschauen sollte man ihn sich auf jeden Fall.

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                                        Belanglos und langweilig - genau das ist “Red Sparrow“ für mich gewesen. Ich hab mich durchaus darauf gefreut, ich mag das Genre, fand den Trailer recht ansprechend. Aber wie das halt so ist, wenn man vieles schon oft (und besser) gesehen hat....
                                        “Red Sparrow“ ist ein unfassbar lahmer Film, mit einer Story, die von der ersten Sekunde an absolut berechenbar und vorhersehbar ist, vollgepackt mit überflüssigen Plots und vielen ärgerlichen Klischees. Klischees bedient Francis Lawrence hier wirklich am Fließband. Die russischen Frauen sind zum f***** da, die russischen Männer sind schmierig, sehen alle aus wie Wladimir Putin (Der “Onkel“ von Jennifer Lawrence vor allem), rauchen, trinken und sind einfach schlechte Menschen. Und die ganze Zeit dieser Akzent (was noch lächerlicher wirkt, da wir hier fast nur amerikanische Schauspieler sehen), der einfach nur unfreiwillig komisch ist. Jennifer Lawrence hat mich zuletzt in “mother!“ sehr beeindruckt. Das war eine hervorragende Performance, die viel zu wenig von der breiten Masse gewürdigt wurde. In “Red Sparrow“ guckt sie leider meistens nur bräsig durch die Gegend, ihr Charakter ist, wie auch alle anderen in diesem Film, eindimensional und uninteressant, man baut nur schwerlich eine emotionale Bindung zu ihr auf, was im Verlauf immer problematischer wird.
                                        Joel Edgerton sehe ich immer gerne, cooler Schauspieler, auch lange Zeit sehr unterschätzt. Edgerton macht einen routinierten Job, mehr ist nicht drin, denn das farblose Drehbuch und die klischeehaften Dialoge geben einfach nicht mehr her. Jeremy Irons ist in “Red Sparrow“ noch überflüssiger als zuletzt in “Assassin's Creed“. Seine Aufgabe. Alle 30 Minuten kurz auftauchen, Jennifer Lawrence irgendwas bedeutungsschwangeres an den Kopf knallen und dabei 3 Stangen Kippen wegrauchen. Die restlichen Charaktere verdienen keine Erwähnung. Die Inszenierung ist ordentlich, die neuen BMW Limousinen sind wirklich schön in Szene gesetzt, ansonsten ist das alles sehr langweilig und ermüdend. Action gibt's wenig, es ist jedoch bemerkenswert, dass Francis Lawrence es schafft die Folterszenen so unglaublich lahm und uninteressant zu inszenieren, dass man fast dabei einschläft. Die beste Szene des Films ist eine Messerstecherei am Ende, es ist bedauerlicherweise die einzige wirklich spannende Szene im Film und das bei einer wahnwitzigen Laufzeit von 140 Minuten, die man ständig spürt. Man hätte das ganze auf locker 100 Minuten kürzen können, denn trotz der immensen Laufzeit, bleibt alles in diesem Film relativ blass und eindimensional. Vermeintlich clevere Twists sind schon lange nicht mehr clever, sondern einfach nur vorhersehbar, das Ende ist fast schon eine Erlösung und man ist froh, dass es endlich vorbei ist. Irgendwo ist “Red Sparrow“ auch einfach nur Folter gewesen. Was ärgerlich ist, denn Potential war massig vorhanden. Ein besseres Drehbuch, ein fähiger Regisseur und etwas motivierte Darsteller sowie Liebe zum Detail und man hätte einen wunderbaren Thriller bekommen.
                                        An der Stelle möchte ich noch einen Tipp geben. Nämlich die Serie “The Americans“ (gnadenlos unterschätzt), die es auf Netflix zu sehen gibt und die eine ähnliche Thematik behandelt, aber in jeder Hinsicht so viel besser ist, als dieser Film. Klar Film und Serie kann man nicht wirklich vergleichen, aber wer mal sehen will, wie's wirklich geht, sollte mal einen Blick riskieren.
                                        “Red Sparrow“ kann man getrost vergessen.

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                                          Der beste Film, den M. Night Shyamalan niemals gemacht hat!

                                          Steven Soderbergh liefert mit “Unsane“ seinen bislang interessantesten Film ab. Gedreht nur mit einem iPhone, innerhalb von 2 Wochen. Von Anfang an zieht Soderbergh sein Ding strickt durch, an die ungewohnte iPhone Optik hab ich mich überraschend schnell gewöhnt und letztendlich hat diese sehr gut zur allgemein sehr bedrückenden Stimmung gepasst. Im Grunde gilt, je weniger man über diesen Film weiß, desto besser. Im Idealfall schaut man sich keinen Trailer an und am besten auch nicht, wer alles in diesem Film mitspielt (da gibt's nämlich ne nette Überraschung). Mit “Unsane“ hatte ich jedenfalls ne Menge Spaß. Der Film ist einfach komplett irre, wahnsinnig beklemmend, undurchsichtig und teilweise ordentlich brutal. Die Musik in dem Film ist fast genauso ungewöhnlich, wie die iPhone Optik, aber es hat, meiner Meinung nach, wunderbar zum Film gepasst. Teilweise fühlt sich “Unsane“ wie ein wirrer Drogentrip an, Hauptdarstellerin Claire Foy, die für mich bis dato völlig unbekannt war, macht hier einen großartigen Job. Mit zunehmender Laufzeit wird es immer unangenehmer zuzuschauen, teilweise wird das mit passendem Humor aber etwas aufgelockert. Die Nebencharaktere waren meiner Meinung nach auch gelungen, alle Schauspieler machen hier einen guten Job und die Atmosphäre an sich war einfach super. Man sollte allerdings nicht alles hinterfragen, nicht alles ist hier logisch, ein paar Dinge hätten etwas mehr Hintergrund gebraucht und vielleicht hätte sich Soderbergh noch ein bisschen auf ein paar vernachlässigte Subplots fokussieren sollen, die hier teilweise einfach fallen gelassen werden.
                                          Mit dem Ende bin ich dennoch einverstanden, allerdings bezweifle ich, dass das ein Film sein wird, der der breiten Masse gefallen wird. Es ist so ein bisschen wie mit “A Cure for Wellness“ letztes Jahr, auch wenn mir der noch etwas besser gefallen hat. “Unsane“ hat mich absolut positiv überrascht, ein kleiner Film, mit großer Wirkung, guten Darstellern und einigen netten Psycho Ficks. Wird nicht jedem gefallen, ich fand's extrem unterhaltsam.

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                                            Wie egal kann ein Film sein ? Wie egal kann ein Hauptcharakter sein ? Wie bedeutungslos kann eine Geschichte sein ? Und das so kurz vor dem angeblich größten und wichtigsten Film im MCU, dem Infinity War. “Black Panther“ gibt darauf eine Antwort. Ich hab von Anfang an nicht verstanden, warum dieser Charakter seinen eigenen Film bekommt. Ryan Coogler hat meiner Meinung nach den überflüssigsten Film des Marvel Cinematic Universe gemacht. Okay, um Fair zu sein, die Marvel Filme haben nie eine wirklich bahnbrechende Geschichte haben, aber “Black Panther“ ist wirklich der absolute Stillstand. Die Story ist einfach so lahm und uninteressant, dass irgendwann bei mir die Müdigkeit eingesetzt hat. Spannung ? Dramaturgie ? Davon gab's noch nie wirklich viel im MCU, aber in “Black Panther“ wirkt alles bedeutungslos. Die Charaktere sind eindimensional, langweilig und sry, teilweise echt schlecht gespielt. Man hat hier einen durchaus talentierten Cast, der einfach nichts zu tun bekommt. Forest Whitaker - wollt ihr mich verarschen ?
                                            Martin Freeman ? Daniel Kaluuya ? - verschenkt. Die üblichen deplatzierten Witze sind genauso vorhanden, wie die leider nicht vorhandene Dramaturgie. Charaktere kämpfen gegeneinander. Warum ? Egal, sieht cool aus. Paar geile Songs drüber packen, passt schon. Müssen wir uns sorgen machen, dass jemand stirbt ? Nein, dagegen gibt's irgend einen Voodoo Zauber oder magischen Urin, der dafür sorgt, dass jeder Charakter irgendwie wieder zurückkommen kann. Optisch pendelt “Black Panther“ zwischen “Star Wars: Episode 2“ und den restlichen Marvel Filmen. Das CGI ist teilweise arg unschön und die Action ist extrem lahm inszeniert. Das Highlight des Films war für mich ganz klar Andy Serkis. Der hat sichtlich Spaß gehabt und ich mit seiner viel zu kurzen Screentime auch. Serkis hat Charisma, Charme, ist herrlich durchgeknallt und scheißt einfach auf alles. Ich hab wirklich die ganze Zeit ihm die Daumen gedrückt, dass er den Laden da aufräumt. Schade, dass Serkis ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Rolle mehr spielt. Das World Building von Wakanda fand ich im übrigen langweilig und generisch, sah aus, wie ne 08/15 Sci-Fi Stadt, sehr ermüdend, wie letztendlich eigentlich der ganze Film. Die obligatorisch völlig obsoleten Szenen nach dem Abspann gibt's auch noch, kann man sich in jedem Fall sparen, da man nach dem Abspann eh schon vergessen hat, was in den vergangenen 2 Stunden passiert ist.

                                            Fazit: Die Vorfreude auf den “Infinity War“ könnte kaum größer sein!

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                                            • 5 .5

                                              Ihr habt richtig gelesen. Das hier ist kein Peter Berg Film und Mark Wahlberg spielt auch nicht die Hauptrolle. Ich war auch überrascht. Denn “Only the Brave“ erfüllt alles, was ein Berg/Wahlberg Film ausmacht. Eine auf wahren Ereignissen basierende Geschichte, ein hochkarätiger Cast, Patriotismus, viele Klischees, überflüssige Subplots, unnötige Längen, aber dafür eine wirklich gute Inszenierung und ein paar nette Actionszenen. Genau das ist “Only the Brave“. Die Thematik finde ich ja spannend, aber da habe ich schon weitaus bessere Dokumentation zu gesehen, die sich auf das Wesentliche fokussieren. Das macht Regisseur Joseph Kosinski leider nicht. Die 130 Minuten spürt man ständig, es gibt so viele langweilige Passagen, die Charaktere sind stereotypisch, vor allem Miles Teller's Charakter fand ich schrecklich, die Dialoge sind teilweise arg cheesy und in der Gesamtheit war mir das hier alles ziemlich egal. Kosinski weiß, wie ne gute Inszenierung geht, das hat er schon bei “Oblivion“ und “TRON: Legacy“ eindrucksvoll gezeigt, nur reicht das am Ende des Tages leider nicht. Zum Ende hin wird dann auch nochmal ordentlich auf die Tränendrüse gedrückt, auch wenn das alles so (oder so ähnlich) passiert, wurde mir hier etwas zu dick aufgetragen.

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                                              • 5

                                                Andy Serkis hat diesen Film produziert - fand ich interessant. Jedenfalls interessanter als die erste Stunde von “The Ritual“. Grundsätzlich bin ich mal froh, dass man auf nerviges Found Footage verzichtet hat und die Inszenierung ganz ordentlich geworden ist. Im Prinzip ist das hier, zumindest in der ersten Stunde, nicht anderes als “Blair Witch Project“. Vier unsympathische Arschlöcher gehen durch einen Wald, sehen kosmische Symbole an den Bäumen und nachts passieren dann komische Dinge. “The Ritual“ zieht sich wirklich extrem, weil ohne zu übertreiben, einfach nichts passiert. Die Darsteller sind ziemlich nervig, die Story ist kompletter Blödsinn und dann gibt's auch noch einige Flashbacks in dem Film, die sich auf ein Ereignis zu Beginn des Films beziehen. Das fand ich eigentlich ganz spannend, nur leider führt das nirgendwo hin. In der letzten halbe Stunde passiert dann endlich mal was, wirklich gut war das zwar auch nicht, aber zumindest wurde ich hier halbwegs gut unterhalten. Ich sag mal so 'das Böse', dass da im Wald ist, man bekommt es zu Gesicht und das ist einfach so trashig, dass es schon wieder gut ist. “The Ritual“ hätte ein guter Film werden können, das Potential war da. Der Score war stimmungsvoll, die Flashbacks waren ne nette Idee (wurde halt nicht konsequent genutzt) und das Ende ist auf seine dumme Art unterhaltsam. Nur schade, dass die erste Stunde doch relativ lahm war. Kann man sich mal anschauen, man kann aber auch einen Spaziergang im Wald machen.

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                                                • 6

                                                  Treffen sich “Alien Covenant“, “Life“ und Chris O’Dowd's Arm, dann nimmt man noch einen Esslöffel vom Cloverfield Mysterium hinzu und heraus kommt “The Cloverfield Paradox“.
                                                  per se fand ich den Film nicht schlecht. Visuell ganz nett, durchaus atmosphärisch und zu Beginn auch relativ spannend. Die Darsteller sind alle mittelmäßig, auch Daniel Brühl, die Charaktere verhalten sich leider das ein oder andere Mal auch genretypisch ziemlich dämlich und ehm ja, der Film kommt einfach nicht auf den Punkt, was mich wahnsinnig geärgert hat, denn hier wurde massenhaft Potential verschenkt. Ich bin großer von Fan von den beiden Cloverfield Filmen und hatte mich auf mehr gefreut, aber na ja, irgendwie ist das alles ziemlich ernüchternd. Nichts in diesem Film ist irgendwie wirklich clever oder mit Liebe zum Detail umgesetzt. Wo Dan Trachtenberg mit “Cloverfield Lane“ noch vieles richtig gemacht hat, ist Julius Onah einfach nicht fähig genug. Wirklich gefeiert hab ich allerdings die aller letzte Szene des Films, aber die rettet dann leider auch nicht mehr viel. Dass ein vierter Teil kommt steht ja bereits fest, meine Erwartungen sind allerdings ziemlich gering, aber ich hoffe einfach mal, dass “Cloverlord“ wieder an die Stärken der ersten beiden Teile rankommt.
                                                  Enttäuscht bin ich vom dritten Teil jedoch definitiv.

                                                  • 9

                                                    Der verdammte Spargel, Alma!

                                                    Ja, zweifellos ist das kein Film für die breite Masse. Und ja, ich kann absolut nachvollziehen, wenn man sich hier gelangweilt hat und man das wenig spannend fand. Aber wenn Paul Thomas Anderson einen Film macht, dann ist das nie für die breite Masse. Sei's “Magnolia“, sei's “There Will Be Blood“ oder “The Master“. Aber ich hatte wirklich eine verdammt gute Zeit im Kino und bin (auch wenn's kitschig klingen mag) sehr dankbar, dass es solche Filme noch gibt. Denn eigentlich passen sie nicht mehr in die heutige Zeit. “Phantom Thread“ könnte auch ein Film aus den 70er sein. Und dieses Gefühl war einfach großartig. Zu Daniel Day-Lewis muss man nicht mehr viel sagen, es gibt und gab kaum jemand, der besser war als er und “Phantom Thread“ ist ein mehr als gelungener Abschluss für eine glorreiche und einzigartige Karriere. Lewis spielt hier einen absolut unsympathischen, verhaltensgestörten Drecksack und man war das unterhaltsam und man, hat er das gut gespielt. Es war wirklich ein Genuss, ihm dabei zuzusehen. Aber auch der restliche Cast kann überzeugen, alle voran Lesley Manville und Vicky Krieps. PTA's Regie ist immer on Point - auch hier, teilweise wirklich tolle Kamerafahrten und cleveres Spiel mit Licht und Schatten und natürlich den Kostümen. Optisch ist “Phantom Thread“ ein Träumchen, der großartige, hypnotische Score von Jonny Greenwood - alles hat wunderbar miteinander harmoniert. Der eingestreute (für mich überraschende) Humor war klasse und die ganze Zeit dieses unangenehme Gefühl im Magen, dass gleich irgendwas unschönes passiert - zuletzt hatte ich das bei “mother!“, an den ich hier einige Male denken musste. Nicht nur optisch, sondern auch was die Charaktere betrifft. In beiden Filmen haben wir ein Paar, das absolut nicht zusammen passt, in beiden Fällen ist der Mann ein unsympathischer, merkwürdiger (leicht cholerischer) Kerl, der nicht gerne alleine ist, sondern immer sein Publikum um sich herum braucht - zum Leidwesen der Frau. Was soll ich sonst noch sagen, viel zu kritisieren habe ich nicht. Die 130 Minuten waren schnell rum und am liebsten wäre ich direkt nochmal reingegangen. Wie gesagt - ich kann absolut nachvollziehen, wenn man damit nichts anfangen kann, aber ich bin wirklich froh, dass PTA sein Ding durchzieht und Daniel Day-Lewis einen würdigen Abschluss für seine Karriere bekommen hat.

                                                    Und jetzt möchte ich Pilze essen!

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