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Alle Kommentare von dbeutner
Firefly hatte viel Potenzial und war erfrischend anders. Ein SciFi ohne Aliens und (fast) ohne Hochglanzzukunftsoptik. Stattdessen dreckig und derbe. Trockener Humor, der zum Teil wirklich sehr fein ist. Allerdings macht all das noch keine Megaserie aus. Firefly litt vor allem an der sehr starken Episodenlastigkeit; zwar gab es immer wieder Referenzen an frühere Episoden, aber die Storyline war im Wesentlichen eine zwischen den einzelnen Folgen abgeschlossene. Damit kommt keine Serie bei mir über 8 Punkte. Aber insofern auch das eine Aussage: Trotz dieses Mangels kann ich hier 8 Punkte verteilen, wenn auch mit etwas Hauruck und gerade-noch-so.
Ich hatte den Film zuerst gesehen und muss inzwischen zugeben, dass die Serie eigentlich schöner ist, naja, man hat halt mehr Zeit, Charaktere zu entwickeln. Im Film ist dafür alles sehr dicht und die politische Grundaussage (USA-Kritik) noch etwas deutlicher, die in der Serie eigentlich nur anfangs aufblinkt, um dann den rel. standardisierten Folgenplots geopfert zu werden.
Nett, aber hat mich schlicht nicht richtig gepackt. Die DarstellerInnen sind im Wesentlichen sehr gut, die Stories nicht ernsthaft langweilig. Es gibt aber bei beiden Sachen Elemente, die mich stören. Zum Beispiel die Mutter, die ich nicht ertragen kann zu sehen. Weder als Charakter noch als Schauspielerin, da sie in ihrem eher nervig-komischen Charakter auch noch zum rel. platten Overacting neigt. Zu viel des Guten. Auch Brenda (Rachel Griffiths) finde ich eher nervig, wiederum von beiden Seiten. Naja, und wenn schon zwei Hauptfiguren mich durchgehend stören, kann die Serie nicht mehr in meine Top-Liste kommen. Ansonsten fehlt mir auch inhaltlich das fesselnde Element.
Space macht einfach Spaß. Britisch, total schräge Charaktere (die Vermieterin ist der Hammer), wenig ernst. Wer den anarchischen Humor von "Shaun..." und "Hot Fuzz" mag, liegt hier richtig (und umgekehrt), wenn auch Spaced einfach etwas einfacher ist, was am Ende mitunter dem Charme der Serie aber zuträglich ist.
Für Filmliebhaber kommen eben die reichhaltigen Zitate hinzu und machen die Serie zu einem Muss. Aber auch ohne die Referenzen bleibt es ausreichend komisch.
Es wird das Bild einer verlorenen Stadt gezeichnet, zunächst auf Drogendealer und Polizei beschränkt, nach und nach kommen Gewerkschaften, Politiker, das Schulwesen und die Presse hinzu. Das ganze ermöglicht ein Eintauchen in den Mikrokosmos Baltimore's, bzw. darüber hinaus in den Mikrokosmos von Abhängigkeiten und (Eigen)Interessen in der Politik und abhängigen Systemen generell. Lehrreich ist wohl untertrieben. Sehr gut in Szene gesetzt ohnehin, klasse DarstellerInnen, extrem viel Slang.
Die Authentizität, die The Wire regelrecht versprüht, kostet die Serie aber einiges von dem, was Serien normalerweise so "billig süchtig" macht. Cliffhanger etwa gibt es kaum. Die Serie entwickelt allerdings einen kompletten langen Erzählfaden und ist nicht im geringsten Folgen-zentriert.
In jedem Fall lohnt sich die Serie und ist etwas sehr Besonderes. Charaktere sind alles andere als eindimensional, und die sozialen Probleme der Stadt werden ernst genommen - nicht nur die Probleme der Habenden, sondern vor allem auch die Probleme der nicht-Habenden.
Und wer noch einen weiteren Beweis für die Aktualität und das Dilemma braucht, die The Wire hat bzw. darstellt: http://articles.baltimoresun.com/2011-03-29/news/bs-md-ci-snoop-attorney-20110329_1_pearson-wire-actress-criminal-defense-attorney
Auch wenn die existenziellen Fragen, die in Moon angesprochen werden, natürlich nicht wirklich neu sind, so sind sie doch auf interessante Art neu dargestellt. Es gibt im Vergleich zu BladeRunner, der so gern gezogen wird, auch durchaus abgewandelte philosophische Aspekte, gerade das "dem eigenen Ich" unerwartet gegenüberzustehen. Gerade der Umgang miteinander, das vosichtige Herantasten, finde ich überzeugend dargestellt. Dass die "Lösung" "zu früh verraten" wird, halte ich im Übrigen für eine Fehlinterpretation - gerade /mit/ dem Wissen, was wir vorliegen haben, entstehen ja erst psychologische / philosophische Fragestellungen.
Nun ließe sich trefflich über viele Details und ihre Fragwürdigkeiten streiten, aber am Ende denke ich: Ja, der Film ist nicht von vorne bis hinten ins Detail durchdacht, nein, das ist keine Katastrophe, gerade weil der Film mir das auch nicht verkaufen will. Es geht (zumindest mir) mehr um die inneren Vorgänge als um ein frag- und fehlerloses äußeres Setting.
Kevin Smith ist immer so ein Ding. Es gibt Sachen, die treffen meinen Humor und noch vieles darüber hinaus von vorne bis hinten (Clerks, mehr noch Clerks II), bei anderen Filme verstehe ich überhaupt nicht, dass das der gleiche sympathische Regisseur sein soll, auch weil seine Auswahl an Hauptdarstellern dann mitunter weitgehend neben meiner Favoritenliste liegt (Chasing Amy, Mallrats).
Zack und Miri liegen irgendwo dazwischen. Die Geschichte und die darstellerischen Leistungen sind arg la-la; Seth Rogen mag ich ja grundsätzlich gerne, aber der braucht immer einen ziemlichen Forderer als Regisseur, um nicht doch eher vom Blatt abzulesen und etwas stumpf zu wirken. Jason Mewes wiederum hat immer seine Höhepunkte (;-)), und hier lohnt sich das MakingOf von Zack&Miri. Mewes ist halt ein schräger Charakter, den zu besetzen sicherlich nicht immer nur zu Spaß führt. Aber trotzdem gut. Schräg halt.
Nette Idee, die für mich daran scheitert, dass Ben Affleck (soll Regie führen und das Schauspielern seinem Bruder überlassen) und Joey Lauren Adams (toll in "The Big Empty", aber interessiert mich als Mensch nicht die Bohne) einfach keine Identifikationsflächen bieten. Gerade da hat Smith oft ein Händchen, was mich ganz anders anspricht, hier will's nicht klappen. Auch das Gequatsche verläuft in wenig subtilen Pfaden. Schade.
Die mitunter rel. vernichtende Kritik am Inhalt kann ich schon in großen Zügen teilen, aber da die einzelnen Teile der Film einfach /jeweils/ schon interessante Ansätze hatten, habe ich den Film im Ganzen als so schlecht nicht empfunden.
Aber natürlich stimmt es: Der Stoff wird oberflächlich behandelt, es gibt extrem wenige schlaue neue Gedanken, die Auswahl der Porträtierten ist auf der einen Seite zu wenig fokussiert, auf der anderen Seite auch teilweise schlicht misslungen. Bei den Experten verhält es sich ähnlich, da wird brav das NLP-Pärchen vorgestellt um anschließend auch einen Kritiker zu Wort kommen zu lassen - da steckt doch evt. etwas zu viel Brisanz dahinter und durchaus interessante Fragen. Man hätte das Thema weglassen oder eine kritische NLP-Doku machen können.
Aber die Doku hier lebt von Versatzstücken, hat ihre kleinen Momente, aber ist in der Summe eben nichts, was wirklich zum eigenen Nachdenken, zu Erkenntnisgewinn führt. Genau das aber war wohl die durchaus auch selbst gestellt Aufgabe, die insofern gerissen wurde.
Das Restpublikum hinter mir (ich bin ImKinoVorneSitzer) sah das aber eher anders. Die fühlten sich wohl. Sie waren alle ca. 10 - 20 Jahre älter als ich, vorwiegend weiblich, und mussten dem NLP-Kritiker, als dieser die mangelnde Wissenschaftlichkeit kritisiert, zurufen: "Ist doch egal, wenn's hilft."
Nett, mit ein paar Glanzleistungen, aber für mich kein Meisterwerk.
Die Stärken sind rel. klar: De Niro, Woods, Treat Williams (den ich ja immer zu wenig Wert geschätzt gesehen habe), Joe Pesci, Danny Aiello (letztere beide mit viel zu kleinen Rollen). Noch ein Glanzstück ist die Maske und die Auswahl der entsprechenden Jungschauspieler. Die optische Ausstattung hat auch einen großen Reiz.
Die Erzählung selbst empfinde ich als bemüht auf "episch" gemacht, hier aber doch in vielen Szenen mit langatmig verwechselt. Auch mit zweieinhalb Stunden wäre die langlaufende Geschichte noch ungekürzt und ruhig erzählbar gewesen. Vor allem aber hätten knapp vier Stunden mehr Raum für Tiefe gegeben - sowohl Tiefe bei den einzelnen Charakteren als auch tiefere Darstellungen der Konflikte, einschließlich "Alltagssorgen". Die Story wird an rel. wenigen Konstanten aufgehängt, und das ist schlicht etwas flach - und ganz anders etwa, als im Paten.
Die Musik hatte für mich genau das, was auch der Film sonst transportierte: Bemüht dick, aber am Ende doch recht dünn. Nicht, dass die Musik ansatzweise schlecht wäre, aber die Themenwiederholung geht beim Paten etwa in Ordnung, weil die Musik dort oft sehr zurückhaltend ist, während Leone hier Morricone mitunter etwas arg dick aufspielen ließ: "Seht her, welch bombastisch Werk."
Wirklich ärgerlich empfand ich die Fehlbesetzung von Deborah (Elizabeth McGovern). Weder hatte diese irgendeine Art von spezieller Attraktivität, noch hat sich die Maske (und/oder sie selbst) auch nur die geringste Mühe gegeben, das Alter der Geschichte zu reflektieren. Das war vor allem gegen Ende so ärgerlich, dass ich kaum noch auf etwas Anderes achten konnte.
In meinen Augen auf jeden Fall: Überschätzt.
Der Film kommt nicht zur Ruhe, die DarstellerInnen wirken sehr unbeholfen (selbst Milla Jovovich wirkt mitunter wie eine Amateurin, und die ist eigentlich wirklich gut) - Greg Pritikin, verantwortlich für Regie und Drehbuch, hat hier einfach nervös rumgemacht. Die Musik, die hier schon gelobt wurde, mag - ohne Film - in Ordnung sein, aber selten habe ich eine solch aufdringliche und unpassende Filmmusik erlebt wie hier. Das Drehbuch ist schwach und hat enorme Glaubwürdigkeitslücken, da passen einfach 'ne Menge Dinge nicht zueinander. Bogen drum machen, die Zeit für ein bis zwei gute Gags und keinerlei Nachvollziehbarkeit ansonsten kann man sich sparen...
Danny Boyle ist halt der Videoclipästhetik verfallen. Und Videoclips unterhalten, sind aber nur - Videoclips, Versatzstücke, Kurzunterhalter. Ob sich ein persönliches Drama als Hintergrund für eine solche Ästhetik wirklich eignet, darüber kann man sicher streiten. Zumindest lässt es einen nicht einschlafen.
Positiv zu vermerken ist ganz sicher, dass ja im Wesentlichen "nichts" passiert, und die Dramaturgie durch sehr gut funktioniert. James Franco macht seine Sache auch gut, und die "entscheidende" Amputationsszene steht weniger im Mittelpunkt, als ich es (auch nach ersten Kommentaren) befürchtet hatte.
Dennoch hätte mich eine Doku deutlich mehr interessiert. Die wirklich tollen Landschaftsaufnahmen hätte man auch dort unterbringen können, und die sehr individuelle Geschichte mit all ihren Auswirkungen auf das Leben eines Menschen ist eben doch mehr erfahrbar, wenn man einen "echten Menschen" vor sich hat. Die Spannung hätte ein guter Doku-Filmer sicherlich auf dem gleichen Niveau halten können.
Noch eine Sache am Rande: Es fiel mir schon bei diesem Film auf, dann eine Woche später bei der Königsrede ("The King's Speech") noch einmal und dort auch noch unangenehmer, aber es scheint gerade Mode zu sein: Kleinste Nebengeräusche werden akustisch völlig überzogen in Szene gesetzt, was das Drama steigern soll, was aber zumindest bei mir wegen sofortigen Abfalls des Authentizitätsfaktors auf 0.0 das Gegenteil bewirkt. Soundtechniker: Haltet Euch doch einfach etwas mehr zurück... :-|
Sehr zwiespältiger Film. Auf der Haben-Seite: Stilsicher, schauspielerisch zumindest beachtenswert (zur Kritik komme ich noch), unterhaltsam - das Thema interessierte mich eigentlich nicht die Bohne, gelangweilt habe ich mich aber keine Sekunde. Optisch rund und überzeugend. Eigentlich ein Kandidat für 8 Punkte, und das war auch bis zur Hälfte der Gesamteindruck.
Kommen wir zum Soll: Geoffrey Rush ist sicherlich der Sympath, und ihm zuzuschauen macht auch eine Weile großen Spaß, bis man merkt, dass da eine Körperhaltung, eine Sprechweise, ein Blick regiert - alle Elemente verfangen zwar und machen es einfach, von all dem sich irgendwie unterhalten zu lassen, aber mit der Zeit ist es einfach etwas dünn, einseitig - für eine "anspruchsvolle" Sitcom großartig, für einen sich selbst als Oscar-Anwärter verstehenden Film definitv zu wenig. Die humorigen Elemente des Films sind so "lustig", dass man 20% des Films als (gar nicht mal so schlechte) Komödie bezeichnen muss. Genau da hakt es aber auch schon wieder, weil es mit der Zeit die Witze sind, über die sich so herrlich einfach schmunzeln oder lachen lässt, aber wenn man sich selbst gegenüber etwas kritisch ist, und dann auch gegenüber dem Film - es sind mit zunehmender Lauflänge fast nur noch Witze aus einem imaginären "Stottererwitzebuch" - vorgetragen vom King himself, mit Selbstironie, aber am Ende ändert das wenig.
Und dann die Schlussszene, und allein für die wäre es gerechtfertigt, einen weiteren Punkt abzuziehen: Der König spricht, das Land ist im Krieg, und die Umstehenden (vielleicht), der König aber ganz sicher denkt nicht an Krieg - er lächelt, entspannt wie nie, denn er hat gerade mehrere Sätze einigermaßen holperfrei über das Radio gesendet. Lächeln. Entspannung. Ende. Achso, das Land befindet sich nun in einem grausamen Krieg? Naja, es ging um's Stottern, nicht um den Krieg, bitte!
Und genau das ist eine der größten Schwächen des Films: Er stellt sein Thema zu zentral, nimmt es - und damit sich - zu wichtig, übersieht das Potential an Nebenhandlungen. Und er macht es sich zu einfach. Das Stottern des Königs ist wohl eher als "extrem ausgeprägt" zu bezeichnen, ob das historisch so zutrifft, finde ich nicht einmal sooo relevant, denn es ist nicht nur das Stottern an sich, sondern auch noch eine Akustik, die einem jedes "Mundknacksgeräusch" um die Ohren haut, als wolle man damit eine Lautsprechervorführung bestreiten. Und: Es wäre sicherlich von der Regie und vom Darsteller (Colin Firth ist gut, aber mehr auch nicht) deutlich stärker, die psychische Not des Stotterers darzustellen, wenn man das physisch-akustische Problem ein klein wenig weniger dick aufgetragen hätte.
Bei der Bewertung bleibe ich mal im Wesentlichen bei dem, was der Film an unmittelbarem Unterhaltungswert ausgestrahlt hat, mit ganz leichtem Abschlag für die Kritik. Würde ich andersrum bewerten, mich an der Kritik aufhängen und dann noch einen halben Punkt für die doch recht gute Unterhaltung drauf legen, läge ich eher bei 6.5.
Sympathisch und augenzwinkernd, ausreichend spannend für Horror-Film-Verächter wie mich, kurzum: Sehr nett und gut besetzt, aber kein Kult. Shaun of the Dead bleibt halt britischer und damit für mich zumindest schlicht lustiger, wenn da auch keine Welten dazwischen liegen.
Nachdem ich mich lange vor Dogville gedrückt hatte (der inzwischen zu meinen extrem besonderen Lieblingsfilmen zählt), nun mit einer Verzögerung von einigen Monaten Manderlay. Die Erwartungshaltung war umgekehrt: Hatte ich vor Dogville Befürchtungen, das könnte zu gestelzt daherkommen (und war dann überwältigt), hatte ich nunmehr recht hohe Erwartungen. Nun zu sagen, die wären enttäuscht worden, ginge sicherlich etwas zu weit. Aber in Teilen.
Der eine Teil sind die SchauspielerInnen. Nicht, dass wir hier Durchschnittsware sehen würden, aber Dogville hat eine Marke gesetzt, über die man erstmal springen muss. Manderlay reißt die Latte nichtmal, sondern läuft drunter durch. Wie gesagt: Überdurchschnittliche Leistung am Ende, aber der extreme Zauber, den Dogville auf dieser Ebene versprüht hatte, der fehlt. Insbesondere Kidman war einfach unersetzbar.
Die Story ist auch sehr viel fragmentierter als in Dogville. Zwar gibt es schon einen Handlungsstrang, dieser wird aber am Ende sehr stark "nur" dazu benutzt, das eine oder andere moralische Dilemma aufzustellen und ein paar (wirklich nette) Lustigkeiten über zu schlichtes Verständnis von "Demokratie" zu verbreiten. Das wirkt sehr sympathisch, hat aber nicht die Schwere und Tiefe von Dogville. (Nichts ist wohl falscher allerdings als die Interpretation, dass hier "eine Rechtfertigung für die Sklaverei Amerikas aufgezeigt" würde - armer Lars, so böse fehlinterpretiert zu werden muss schon schmerzen).
Guter Film mit besonderer Note, aber durch die selbst gesetzte Referenzvorlage spürt man zu viel, dass es besser geht. Achja: Sollte nicht gesehen werden, ohne dass man Dogville zuvor gesehen hat, da doch immer wieder Bezüge hergestellt werden.
Wenn ich wenigstens wüsste, wie ich überhaupt darauf gekommen bin, mir diesen Film auf meine Ausleihliste zu setzen... Keine Ahnung. Und: Kein (objektiver) Grund. Mag 1963 interessiert haben, und wer heute noch gerne in der Vergangenheit wandelt, mag es auch spannend finden, dass der Film in seiner Zeit geradezu experimentell war (Stichwort Durchbrechen der vierten Wand).
Ich fand ihn langweilig, leer, uninteressant. Gar keine große Kritik an Story, Schauspielern oder technischem, er hat mich einfach nicht berührt, keinen mm.
Szene, Schnitt, Szene, Schnitt. Kontext: Keiner. Story: Keine. Das ist das wesentliche Gefühl, dass mich über zwei Stunden begleitet hat. Achja: Unmotivierte Zeitsprünge und in den Interview-Szenen eine säuselnde Interviewerin, dass man denkt, man würde gleich von Zuckerguss übergossen. Kein Näherbringen einer Figur und ihrem Antrieb, keine Für-und-Wider, keine Spannung, eigentlich nichts.
Bleibt anzuführen, dass der Film erlesene Bilder bietet und del Toro natürlich überzeugt (im "als Che Dreinschauen", viel mehr wird ja nicht von ihm verlangt). Schauspielerisch ist das Niveau aber auch sonst hoch.
Was hier schon erwähnt wurde, sind lächerliche Szenen, wenn das Alter einer Figur mit 14 angegebenen wird, und wir es mit einem sehr erwachsenen Mann zu tun haben. Unfreiwillige Komik, die in einem so ambitionierten (in meinen Augen aber eben auch nicht mehr, sondern an seiner Ambition gemessen: gescheiterten) Film doppelt peinlich wirkt.
Zudem gibt es Szenen, die Che ganz schlicht verkaufen wollen, etwa bei der Frage, dass das Plündern und Vergewaltigen natürlich strengstens verboten und im Wesentlichen durch Abtrünnige begangen wird. Hier wird massiv simplifiziert.
Schade drum, dass ein so an und für sich sicherlich ergiebiges Thema, gerade wenn man mal prickelnde moralische Fragen eingestreut (und vielleicht offen gelassen) hätte, am Ende als Lebenszeitverschwendung inszeniert wird.
SoA ist rel. einfach zu beschreiben, und da hier noch keiner den Vergleich gezogen hat, mache ich mal den Anfang: "Sopranos auf Motorrädern". Das ist ein ansonsten sehr gängiger Vergleich, denn wem das eine gefällt, der wird das andere nicht ganz blöd finden. Allerdings ist das Tempo bei SoA etwas höher, die Gewalt etwas präsenter und der familiäre Drama-Teil etwas zurückgenommener. Es gibt gar ein paar eindeutige Referenzen an die Sopranos, und man lehnt sich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man sagt, dass es SoA ohne Sopranos nicht gegeben hätte.
Was ist nun "besser"?! Das dürfte sehr unterschiedliche Antworten produzieren, aber zumindest sind beide Serien sehr hochwertig, eher lang und ein Genremix aus krimineller Bande und Familiendrama.
Die Stärke von SoA habe ich ja schon angerissen: Das rel. hohe Tempo, Ron Perlman, die Dichte der Erzählung, die das Suchtpotential schon ziemlich hoch schraubt.
Schwächen fielen mir zwei auf: Charlie Hunnam (Jax) fällt schauspielerisch deutlich hinter den Rest der Crew zurück, man spürt bei ihm zu jeder Zeit die Anstrengung eines blonden Jünglings, cool & hart zu wirken; da es sich immerhin um eine der zentralsten Figuren, wenn nicht gar um die zentralste handelt, ist das so bedauernswert wie merkwürdig, denn das Casting hat ja ansonsten schon ein sehr sicheres Händchen gehabt.
Die zweite Schwäche ist immer wieder das Drehbuch, welches mit abstrusen Verhaltensweisen neue Konfliktgrundlinien legt, kurzum: mitunter arg konstruiert. Das ist teils sehr grob, so dass man sich als Zuschauer schon etwas für doof verkauft fühlt; aber: Am Ende dient es immer dazu, die Handlung voranzutreiben.
Der Rest ist aber großes Serienkino, gute Musik, viel los, eine Menge Charaktere und Verbindungen, langlaufende Story. Dafür, dass die Serie so viele Qualitäten hat, ist es wirklich sehr erstaunlich, dass sie hier noch recht unbekannt ist.
Technisch janz nett, aber für einen Kinderfilm doch sehr wenig Tiefe. Gelacht habe ich keine Sekunde, geschmunzelt ab und zu. Die Kinder haben sich nicht beschwert, Zweck erfüllt. Mehr aber auch nicht.
Das Schöne an dem Film ist schon, dass die sympathische Besessenheit des Musikmachens wiedergegeben wird. Jimmy Page und The Edge kommen dabei so unaufgeregt rüber, die haben die große Aufregung lange hinter sich, aber haben die (etwas untertrieben) Lust an ihrem Ding nie verloren. Sehr authentisch, sehr sympathisch.
Auf der anderen Seite hält Jack White da nicht mit. Zu jung, zu sehr das Bedürfnis, sich zu profilieren. Das ist schade, gibt es doch mit Sicherheit den einen oder anderen ganz großartigen Gitarristen, der nicht mit solchen Unsicherheiten herum läuft und dennoch zur jungen Generation gehört.
Und auch das Zusammentreffen der Drei hat am Ende keinen so großen Wert. Über weite Strecken beschränkt sich die Doku dann auch auf jeweils einen der Protagonisten. Man erzählt sich einen Absatz hier und dort, als man zusammen sitzt, aber solche Größen einmal zusammenzuwerfen und dann zu erwarten, da kommt bei 1+1+1 mehr als 3 heraus, ist vielleicht auch etwas naiv.
Dennoch eine interessante Doku, die das Thema sicher nicht ausreizt, aber ihre starken Seiten (Saiten) hat...
Black Swan fühlte sich für mich an wie ein Pfannkuchen, bei dem der Teig nicht verrührt wurde. Man hat die Einzelzutaten sehr klar herausschmecken können, hier ein paar Prozent Erotik, da ein paar Prozent doch sehr abgeschmackter und wenig subtiler Horror, und der Rest ist eine recht belanglose Story, von der vor allem spätestens zur Mitte des Films eigentlich alles bekannt ist, man schaut es sich dann halt noch bis zum Ende an.
Natalie Portmann überzeugt in ihrer Rolle, das ist für mich keine Frage. Aber wenn die Rolle eben auch nur eine Zutat im "Wrestler, Teil II" ist (den ich noch ein Stück schlimmer fand), reicht das nicht.
Wenn der Film eine Stärke hat, ist es vielleicht noch die Darstellung des inneren Horrors, der Angst vor den Tücken einer Psychose - aber auch das ist im Kern Portmanns Leistung. Die Geschichte selbst hat keine Tiefe, die einen zu dem Thema auch nur einen neuen Gedanken denken lässt.
Noch eine Stärke: Ich mag ja Vincent Cassel nicht und halte ihn auch im Gegensatz zu vielen für sehr mäßig begabt. In diesem Film wollte ich nicht ständig in sein Gesicht schlagen. Ist doch auch mal was :-) (mehr aber auch nicht).
Überbewertet. Komisch finde ich persönlich, dass niemand über die teils grottig peinlichen Auftritte der SchauspielerInnen lästert, fast alle Deutschen sind zum Rauslaufen (und die, die nicht schlimm sind, sind von gut aber auch ein Stück entfernt; aber viele ZuschauerInnen sind offensichtlich so national verbrämt, dass sie schon ein deutsches Gesicht beglückt, so dass sie gar nicht mehr in der Lage sind zu erkennen, auf welch unakzeptablem Niveau da "gespielt" wird), insgesamt ist der Cast extrem gemischt, aber doch ein durchgehendes Drittel etwa kaum anzusehen. Selbst Ramírez spielt zwar nicht grottig, aber zumindest sehr einseitig.
Die Erzählweise schwankt zwischen "Szenenwechsel - Attentat - Szenenwechsel" und langwierigen Ausführung wie zum OPEC-Anschlag, der eben das ist: lang, aber nicht tief. Die Dialoge sind durchgehend oberflächlich, sowohl was Sprache als auch was Inhalt betrifft. Wenn Ortega etwa positiv anmerkt, dass "der linke Antisemitismus" "angerissen" wird, so muss ich schon die Augenbrauen ein wenig liften, da "angerissen" noch sehr, sehr wohlwollend ist. Es werden Phrasen reingeworfen, Klischees, aber eben auf gar keinen Fall inhaltliche Konversationen.
Die Musik ist im Wesentlichen richtig klasse - nur leider ebenso häufig zum falschen Zeitpunkt eingesetzt. Dient sie in den ersten Minuten noch zur Untermalung einer etwas kitzligen Situation, setzen später immer wieder laute wummernde Stücke ein, wo nichts am Film wummert - außer der Musik.
Zudem leidet der Film unter seiner Länge. Episch ist es eben gerade nicht, Länge macht das nicht allein. Langweilig ist es aber auch nicht, dafür passiert schlicht zu viel. Aber es passieren eben nur Versatzstücke, es wird keine Geschichte im langen Bogen erzählt. Gefühl für Rythmus fehlt, Tiefe fehlt, große schaupspielerische Leistungen sind Mangelware. Der Stoff hätte ein höheres Niveau verdient gehabt, denn spannend ist die Geschichte um diese Figur sicherlich allemal...
PS: Im Winter in Zukunft unbedingt nach Wien. Da sind dann die Bäume - grün! (Ehrlich wahr und ungelogen - zumindest in diesem Film.)
Sympathisch, aber doch eine Klasse unter den dänischen Marken, die im Erläuterungstext genannt werden. Weder bietet "En ganske snill mann" den schwarzen Humor der dänischen Liga, noch das Tempo, noch die Abwechselung. Vor allem an letzterem mangelt es, RunningGags sind ja gut und schön, aber wenn ein Film sich davon primär ernährt, wird es mit der Zeit etwas öde. Und so zieht sich der Film, spielt ohne jeden Grund 20 Minuten Überlänge ein, die locker um 30 Minuten hätten gekürzt werden können :-)
Nordisch charmant schon, kommt aber wegen der Mängel mit Ach und Krach bei mir auf die Mühe anerkennende, schulterklopfende 7.5 Punkte.
Wirklich nett, aber wirklich auch nicht mehr.
Das Nette ist: "Freaks and Geeks bietet die wohl beste Einsicht in das Leben eines heranwachsendes" (Tyler__Durden). Das ist mit Herz und Seele gemacht, und die Staffel greift viele Pubertätskonflikte auf eine sehr sympathische Art auf, auch viele Randcharaktere sind schräg, aber doch irgendwo sympathisch. Schauspielerisch ist alles auf recht hohem Niveau mit ganz ganz wenigen Ausnahmen, was vor allem begeistert, da gerade die Geeks ja doch eher jünger sind, aber sehr zu überzeugen wissen.
Das "wirklich auch nicht mehr" ist: Zwar gibt es eine gewisse Entwicklung unter den Folgen, aber im Wesentlichen gibt es keine echte sich durchziehende Storyline. Wenn die Serie das Thema Drogen aufschnappt, wird's zudem sehr pädagogisch und die Serie vergisst, die Dinge nicht so ernst zu nehmen. Sehr traurig und etwas peinlich.
Wenn man das Grundthema kennt, erwartet man natürlich auch ein entsprechend rührend-dramatisierendes Werk. Und das Zeug dazu hätte der Film, wenn er kleinere Brötchen gebacken hätte.
Die Veränderung des Adoptivvaters etwa ist grobmaschig und klischeehaft (sorgende Mutter, harter Vater), das Ende gar unerträglich unglaubwürdig und auf die Schnelle zusammengehämmert. Auch wichtige Elemente zwischendurch fühlen sich schon während des Films "eher unwahrscheinlich" an, werden dann zum Ende noch einmal völlig der Lächerlichkeit preisgegeben. Das ist alles sehr schade, weil die Story eben durchaus Potential hat und die Geschichte um die Gefühle der Adoptivmutter oder die um die Freundin und ihren Vater (die auch nicht wirklich konsequent abgebildet wurde) schon einiges hergibt.
Das ganze ist handwerklich solide umgesetzt, wenn auch nicht großartig; fast alle Darsteller haben neben Stärken auch ihre Schwächen (ganz schlimm die Szene, als die Adoptiveltern Schlomo abholen und sich auf der Autofahrt so bemüht anschauen).
"Engagiertes Mittelmaß", was seine selbst gesteckten Ziele deutlich verfehlt.
Optisch interessant, aber die Story zu schräg, unmotivierend, schleppend, uninteressant. Der Vergleich mit Sin City ist unangebracht, zum Einen, da Renaissance viel gröber ist, zum anderen ist S.C. eine perfekte Kopplung von Stil und Story, während bei Renaissance die beiden Elemente eben nicht kunstvoll ineinander greifen. Das ist nicht nur eine andere Liga, sondern ein anderer Sport...