dbeutner - Kommentare
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Alle Kommentare von dbeutner
Gesehen wegen Maria Bonnevie, die natürlich wieder recht toll spielt. Leider ist das schon wieder ein paar Monate her, hätte gleich kommentieren sollen, aber was im Kopf geblieben ist: Eine schwere Atmosphäre mit zuviel Rumgeschweige und schwer nachvollziehbaren Charakteren. Gewollt karge Stimmung. Toller Ansatz, aber Ziel eher verfehlt.
Shrek 1 war toll, ab da ging es abwärts. Shrek 3 finde ich eher unerträglich, und so wollte ich in den vierten Teil schon gar nicht mehr rein, aber wenn man seine Tochter damit glücklich machen kann...
Am Ende: Etwas besser als erwartet, aber /Meilen/ vom ersten Teil entfernt. Nichts, was begeistert. Alles nach dem ersten Teil blieb am Ende "Geld drucken". Schade.
Der Film hat ganz sicher viele starke Momente; zwei Dinge haben mich allerdings gestört: Die Slapstick-Szenen sind teilweise einfach etwas albern gehalten - und die Länge (die nicht immer sinnvoll erscheint). Ansonsten historisch sicher wertvoll, aber nicht dermaßen wirklich mein Ding, dass ich hier mit Punkten um micht werfen muss, bloß weil es eben so Kult ist.
Intensives Schuld-und-Sühne-Drama, das nicht zuletzt von einer ziemlich grandiosen Darstellung Liam Neesons lebt (während James Nesbitt ein wenig stereotyp besetzt ist und auch spielt). Dringend in Original zu sehen, sowohl wegen Neeson als auch wegen der Gesamtuntermalung des irischen Hintergrundes mit dieser tollen Sprache.
Sehr sympathische Tragikkomödie, die leider im mittleren Drittel teilweise etwas schwächelt.
Im ersten Drittel einfach wahnsinnig komisch, auf eine so trockene, subtile und antikomikhafte Art. Im letzten Drittel eher tragische Züge annehmend, dabei aber nicht in schwere Tragödie verfallend, sondern immer noch mit sehr viel Augenzwinkern. In der Mitte mitunter Kürzungspotential und etwas unsicher wirkend.
Was den Film aber vor allem auszeichnet, ist seine Sympathie für all seine Figuren. Keiner ist "schuld", alle sind irgendwo Gefangene ihrer Lebensumstände, die verschiedener kaum sein können, und alle brechen ein wenig daraus aus, meist eher unfreiwillig. Ein Film, der eine große Liebe für "nicht-normgemäße Charaktere" entwickelt und mich einen Richter sympathisch finden lässt - das muss man ja erst einmal hinbekommen... :-)
Zum Ende, wenn es etwas ernster wird, ähnlich gefilmt wie Reconstruction (ruhig, kurze Wiederholungen, an den Figuren und ihrer Schwere hängend), auch wenn die Filme im restlichen Aufbau sehr unterschiedlich sind. Dennoch vermute ich: Wer den einen liebt, wird den anderen zumindest mögen.
Gutes, teilweise intensives Drama, das aber mE einige Schwächen hat. Schauspielerisch durchgehend authentisch, ebenso (vermutlich) authentisch die Darstellung des aussichtslosen Lebens in den russischen Vorstädten. Was der Film nicht geschafft hat, ist gerade das, was hier viele für sich anders sahen: Mich zu packen.
Das lag zum einen sicherlich daran, dass ich das Thema des Films kannte und der Film von daher wirklich sehr vorhersehbar seine Bahnen zog. Als furchtbar unsubtil empfand ich die Darstellung des (schauspielerich auch tollen) jungen Freundes von Lilja mit Engelsflügeln - das war einfach zu schlicht und zu dick.
Und schließlich bemüht sich der Film ersichtlich, bloß keinen mm Voyarismus zu bedienen, schneidet zugleich aber auch unmittelbares Leid aus. Wenn Lilja Furchtbares angetan wird, sieht man die Eingangssequenz, Schnitt, "länger danach". Aber das Danach ist dann doch wieder relativ "entspannt", ich würde fast soweit gehen, auch wenn ich hier in der Luft zerrissen werde, dass das Leiden durch diese Art der Zusammenstellung beinahe banalisiert wird.
Muss man "Klassiker" hoch bewerten, obwohl sie ganz objektiv doch eher ein Verrat am Medium Film sind? Man hat hier so etwas den Eindruck...
Über den Sound lässt sich sicher streiten, und natürlich ist das orchestrale Geschrammel sicherlich noch am meisten "klassisch" (Oscar!). Meinen Geschmack trifft es nicht im Entferntesten, und ich würde auch wagen behaupten zu wollen, dass es /viel/ zu fett und überdreht daher kommt. Aber wie gesagt, da will ich gar nicht streiten.
Wirklich schlimm sind zwei drei Dinge: Erstens die massiven optischen Fehler, zB beim unmittelbaren Kampf mit dem Fisch. Studio hin, Archivaufnahmen her: Auch 1958 waren das Fehler. Wenn die Schnur zum Zerreißen gespannt ins Wasser zeigt und der Fisch munter über dem Wasser springt, und niemand findet das peinlich: /Das/ finde ich peinlich.
Zweitens die Umsetzung des Buches in einem Film, die eben keine "_Um_setzung" ist. Es werden primär aus dem Off Segmente vorgelesen, bis hin zu Dialogen, die nicht gesprochen werden (obwohl die Akteure anwesend sind), sondern aus dem Off verlesen. Ich denke, der Film hat hier einen gewissen Wert: Zu zeigen, wie Buchverfilmungen /auf gar keinen Fall/ aussehen sollten.
Drittens die Auswahl des jungen Freundes von Spencer Tracy. Ist schon Tracy's Leistung weit hinter seinen Sternstunden (Wikipedia: "Tracy selbst hielt seine Darstellung des Santiago für den besten Filmauftritt seines Lebens" - schräge Einschätzung), so ist der Junge schlicht belanglos, die innige Freundschaft zwischen den beiden kann nicht transportiert werden. Einfach so schlecht gecastet, dass es schon dafür Buhrufe geben kann.
Auf der ganzen Linie enttäuschend. Die Punkte mehr fürs Buch - und am Ende wird ja auch mehr Buch als Film präsentiert...
Bjarne Mädel doch sehr im Ernie-Stil - auf der einen Seite klasse, weil Mädel das halt kann, auf der anderen Seite schon etwas plättlich, weil: Innovativ fühlt sich gegenteilig an. Amüsant sicher, aber ganze Klassen unter Stromberg, dafür ist der Rest des Casts einfach, sorry, zu billig (ist aber auch gefährlich, sich mit /einem/ Schauspieler einer großen Serie selbständig zu machen, wo das Vorbild auch darstellermäßig doch aus dem Vollen schöpft).
Dass TP großes Kino, ähhh, Fernsehen ist, ist ja nun allseits bekannt. Aber doch habe ich ein paar Dinge, die ich als Kontrast zur Mainstream-Meinung einwerfen möchte; was auch ein bisschen damit zu tun haben mag, in welcher Reihenfolge ich die Dinge gesehen habe.
Zunächst lief die Serie - ohne mich. Ich war jung und dachte: Alles was auch nur eine Spur nach Horror riecht, wäre zu hart für mein Gemüt. Für "Horror" habe ich weiterhin gar nichts übrig, für intelligente Spannung, auch an den Nerven etwas mehr zerrend, aber inzwischen sehr viel. So kam es, dass mit der Erweiterung meines filmischen Horizonts David Lynch sehr wichtig wurde, ich aber auf Spielfilme fixiert war und den Film als erstes sah, zwei oder dreimal, und das erste Mal ist auch schon ein paar Jahre her. Zunächst: Ich kann nicht mal ein klitzekleines Stückchen unterschreiben, dass der Film ohne Serie keinen Sinn macht. Wenn ich den Film demnächst wieder sehe, werde ich ihn sicherlich mit ganz anderen Augen sehen. Aber egal - der Film gehörte schon immer für mich zu den großen.
Jetzt die Serie, 20 Jahre, nachdem ich nicht mal eine ganze Folge, sondern nur 5 verstörende Minuten gesehen hatte, die meine damaligen Vorurteile bestätigt hatten. Was mich nun gar nicht mehr packen konnte, war die Frage: Who killed Laura Palmer? Aber, und das ist etwas, was andere anders sehen: Ich fand das nicht ein Stückchen problematisch. Diese nüchterne Frage bricht für meinen Geschmack den Kosmos von Twin Peaks auch viel zu sehr auf ein Whodunit herunter, was der Serie mE nicht gerecht wird.
Zuzugeben ist, dass ab etwa der Hälfte der gesamten Serie das Niveau, allerdings in meinen Augen nur leicht, nachlässt. Es gibt einige Szenen, die schlicht Längen aufweisen. Mehr als einen halben Punkt kann das aber nicht abziehen, angesichts des Unterschieds zwischen der ersten und der zweiten Hälfte wäre es aber auch etwas kritikfrei, hier für das Gesamtwerk 10 zu vergeben. Eigentlich sollten es aber eher 9.8 sein...
Tipp: Wem TP und David Lynch im Übrigen gefällt, der kann mit Lars von Trier's "Geister" kaum etwas falsch machen - nicht umsonst wird Geister als europäische Antwort auf TP gehandelt. Geister ist noch etwas verkünstelter, im besten Sinne, aber wer's mag, wird glücklich.
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll: Es beginnt mit Emanuelle Béart, die mit ihrer Botox-Verunstaltung durchs Bild läuft, und niemand fragt sie, von welcher Schlägerei sie diese üble Oberlippe hat... Wenn etwas gruselig an diesem Film ist, dann Emanuelle Béart. Und auch hier in den Kritiken spricht das niemand an - ist das irgendeine Art von (von mir nicht verstandener) PoliticalCorrectness, das man nicht sagen darf, dass SchauspielerInnen, die sich selbst mutiert haben, besser die Kamera scheuen sollten (oder noch besser: die Kamera / Regisseure sollte sich scheuen, solche Gesichter einzufangen)?! Es sei denn, natürlich, in einer warnenden Doku vor "Schönheitsoperationen", da könnte sie sicher verdient die Hauptrolle spielen. Meinetwegen auch in einem fiktiven Film über "Botox-Opfer", dann kann sie sogar noch schauspielern... Ich will ihrem Glück ja nicht im Wege stehen...
Weiter geht es mit dem von JuliusGrimm als "wahnsinniges Sounddesign" bezeichnetes Geschrammel, was aus den billigsten WannaBeAHorrorMovie-Filmen Anfang der 80er herrühren könnte. So etwas von unsubtil, dass es schlicht nervt.
Das vor allem: Die eingesetzten Stilmittel sind billig. Die Handkamera etwa (die ich ja grundsätzlich liebe) - ohne Sinn und Verstand und mit dem Drang, möglichst wackelig zu wirken. Ganz ganz schlimm.
Kurzum: Gewollt und nicht gekonnt. Und: Na klar hat das Setting Potential, und die erste Hälfte ist auch noch "in Ordnung" und rettet ein paar Punkte - wirkliche Tiefe erreicht der Film aber leider zu keinem einzigen Zeitpunkt.
Bei aller sogar in Teilen von mir geteilter Kritik an Antichrist: Auf jeden Fall der Film, der im Kontrast zu "Vinyan" zeigt, wie "innerer Horror" aussieht. Meilen besser, bzw: Antichrist ist ein Film mit Format; muss man nicht mögen, hat aber Wucht, perfekte Bilder und SchauspielerInnen am Rande der Genialität. All das hätte "Vinyan" gerne, und scheitert doch in allen Kategorien.
Mein Senf:
1.) Die Preisdiskussion ist ziemlich unsinnig, da BD als jüngeres und deutlich weniger verbreitetes Medium (mit weniger vorproduzierter und bisher nicht konsumierter = endverkaufter Masse) natürlich /noch/ teurer ist. Aber das war die DVD anfangs auch, und das wird sich natürlich legen.
2.) BD bietet alleine durch die Größe des Mediums sehr viel mehr Möglichkeiten als DVD, zB alleine hinsichtlich Extras und Tonspuren. Fakt ist allerdings, dass ein großer Anteil der Veröffentlichungen auf die Möglichkeiten pfeift. Wenn das Format nicht die Formatmöglichkeiten nutzt - was nützen mir dann die nicht genutzten Möglichkeiten...?!
3.) Es gibt gute BD-Veröffentlichungen. Sehr gutes Bild, vor allem sehr guter Ton, Extra bis die Scheibe voll ist (nein, keine sinnlos-Extras). Solche Veröffentlichungen sind einfach toll. Aufgrund der geringen Masse vermag das aber den gegenläufigen Punkt 2 bei weitem nicht auszugleichen.
4.) Alle reden hier vom Bild. Fand ich immer schon komisch. Wenn ich BDs vorziehe, dann ist der Ton für mich i.allg. entscheidender (jaja, hat man nichts von ohne entsprechende Anlage). Trifft natürlich nur auf neue Produktionen zu.
5.) Bild"überschärfe" (@Ortega) geht zu lasten von Player, AVReceiver oder (meist) Bildschirm mit "Optimierern". Ist wirklich eine Frage der Einstellungen. Als ich sowas das erste Mal gesehen habe, bin ich auch beinahe tot umgefallen ("DAS soll BESSER sein?!?!"). Aber ein gut eingestelltes (sprich: nicht "verbessertes") Bild einer guten BD ist wirklich gut (The International - gerade die polierten Gebäude können /jede/ Schärfe vertragen).
6.) Die besseren DVDs sind im Bild besser als die schlechteren BDs. Siehe Punkt 2: Möglichkeiten und umgesetzte Möglichkeiten entsprechen leider nicht einander.
Summe: Die meisten Kritikpunkte lassen sich auch gg die DVD anbringen, also lieblose Veröffentlichungen etc. Das wird sich bei BD nicht ändern, aber zumindest freue ich mich über die Veröffentlichungen, die's nutzen. Und diese gäb's nicht (in der Ausstattung) ohne das Format.
Kurzum: Glaubenskriege an dieser Front sind völlig unnötig, und bei wem das Geld zu eng sitzt, ist keineswegs die "arme DVD-Sau". Sondern dem entgeht hier und da etwas, aber keineswegs ein Grund, sich zu sorgen...
Eigentlich werden meine Kommentare dann etwas länger, wenn ich begeistert war. Heute wird's anders - ich war wütend. Auf den Regisseur, auf die Darsteller, auf mich. Ich fange mit letzterem an.
Wütend auf mich, weil ich reingefallen bin. Auf "Shoppen". Ich werde den Film weiterhin mögen, aber ich muss mir eingestehen, dass "Shoppen" nur deswegen funktionierte, weil man nicht sicher wissen konnte, /wie/ schlecht die SchauspielerInnen sind (hätte ja sein können, dass sie /Rollen/ spielen, aber zumindest von dreien weiß man nun, dass sie nur ein Gesicht, nur eine Sprechart, nur eine Mimik, nur eine Gestik können). Shoppen, der deutsche Überraschungserstling von Westhoff, der zumindest irgendwie frisch war, konnte wohl nur deswegen funktionieren, weil er mit so vielen Darstellern auskam, schnell geschnitten war und die Drehbuchidee zumindest auch frisch erschien. Tatsächlich kann auch Westhoff offenbar nur frontal filmen und findet das auch beim zweiten Mal noch innovativ. Während ich - selten, aber es kam vor - im Kino schon auf dem Boden lag vor Lachen, habe ich gestern beinahe den gleichen Ort zum Aufenthalt gewählt - aber wegen Fremdschämens. Spätestens bei der Stelle, als Koschitz den "und dann passiert morgen das und das und danach das und das"-Monolog ansetzt, den Westhoff in ähnlicher Art in Shoppen von der gleichen Darstellerin aufsagen ließ. WIE begrenzt muss der Mann sein? Und warum hat Julia Koschitz den Westhoff nicht zur Sau gemacht und ihn bei den Dreharbeiten angebrüllt, wie man auf so eine depperte Idee kommen kann? Und, zurück zu mir, warum habe ich das nicht gemerkt? Naja, wie gesagt, "Shoppen" allein macht es wohl (mir) nicht zwingend klar...
Zum Regisseur = Drehbuchautor. Hab ja schon ein paar Punkte benannt. Das Drehbuch strotzt vor Unsinnigkeiten, Ortega hat ein paar benannt, ich habe irgendwann genervt aufgehört, sie geistig mitzunotieren. Es sind aber nicht nur kleine und größere Unstimmigkeiten, es ist noch viel mehr. Es werden billigste bekannteste Klischees abgefackelt, und das allein wäre noch nicht so schlimm, würde es nicht so lieblos geschehen. Buch und Film sind ein Verrat an der Liebe. Beziehungen sind oft schräg, können zu amüsanten Blicken auf die Struktur Anlass geben, was wirklich gehaltvoll werden kann, wenn auch das eigentliche Gefühl dabei irgendwie eine Rolle bekommt. Hier aber hatte das Gefühl keine Rolle. Es wurden "Dialoge im Bild" aufgesagt, alles war vorhersehbar, und kaum hatte man es vorhergesehen, musste man sich durch die schlurfige Zurschaustellung dessen kämpfen, was man ja schon wusste, und was schon vor der Szene peinlich war. In der "Welt" wird der Film allen Ernstes "authentisch inszenierte Beziehungsstudie" genannt - Authentizität ist allerdings bei 0% angesiedelt. Selten war ein Film so weit weg von "authentisch" wie dieser. Ich liebe alles Authentische, ich hasse diesen Film.
Die DarstellerInnen. Sie SchauspielerInnen zu nennen, wäre wohl etwas zu viel des Guten. Felix Hellmann war derjenige in Shoppen, bei dem ich tatsächlich befürchtete, dass das, was man zu sehen bekam, auch alles sein könnte, was der Mann kann. Leider ist dem so. Und - es ist nicht einmal so, dass ich die drei HauptdarstellerInnen unsympathisch fände. Gerade Julia Koschitz - wirkt potentiell nett. Sollte aber ernsthaft über einen anderen Beruf nachdenken, was für die beiden anderen nicht weniger gilt. Der Film hätte es beispielsweise benötigt, dass auf der nicht-Text-Spur ein Rest von "wir haben uns doch lieb" zu fühlen ist, spätestens zum Alles-wird-gut-Ende. Aber welcher Film hat /so/ klar gemacht wie dieser, dass das Paar in Wirklichkeit eben kein Paar ist (es gibt ja Filme - Once - da kommen die beiden DarstellerInnen durch die Dreharbeiten zusammen, Koschitz und Hellmann dürften davor bewahrt sein). Selten hat man so ein eindimensionales Spiel über 90 Minuten ertragen müssen. Dass Felix Hellmann in einem Gebiet in Deutschland aufgewachsen ist, wo die Zunge im Mund andere Bewegungen macht als bei anderen, ist nicht seine Schuld. Dass er als Schauspieler sich nicht die Möglichkeit erarbeitet hat, das auch abzugewöhnen, sehr wohl!
Absolut ernsthafter Tipp für Leute, die erwägen, diesen Film zu sehen, weil sie Shoppen mochten: Lasst es sein. Wer meint, zu viel Lebenszeit zu haben, möge sich besser 90 Minuten vor seinem natürlichen Tod den Kopfschuss geben. Das ist mit Sicherheit (positiv) aufregender als "Der letzte..." zu sehen...
Wie gesagt: Ich war wütend. Und bin's immer noch etwas.
Mein zweiter Brenner im Filmformat - und etwas besser als der Knochenmann. Letztlich aber ähnlich: Ganz großer Josef Hader, aber die Nebenrollen sind zum Teil mit der "ersten Fernsehriege" besetzt, die aber eben doch weit von der Hader-Klasse entfernt ist. Hier sind es vor allem die bekannten Deutschen, die eher (leicht) unangenehm auffallen, dabei sind es eigentlich durchaus nicht die Schlechtesten: Joachim Król, Jürgen Tarrach und - so leid es mir tut - Christoph Schlingensief (hatte mich so auf ihn gefreut, und tat das beim Zuschauen immer noch, weil ich ihn so mochte, aber wenn man ehrlich ist: Das muss eine Freundschaftsbesetzung gewesen sein).
Ansonsten gilt: Wieder stehen die Art der Erzählung und die Figur des Brenner klar im Focus - die Geschichte ist weniger zerfranst als im Knochenmann, reißt aber auch nicht im Ansätzen vom Hocker. Da es aber um Brenner geht, muss sie das auch gar nicht.
Nach der zweiten Verfilmung wage ich aber bereits zu behaupten: Die beste Medien-Umsetzung eines Brenner-Buches ist und bleibt wohl das Hörbuch "Das ewige Leben" (10/10, große Empfehlung).
"El Secreto..." ist formal in erster Linie ein Krimi, und schwächelt dabei durchaus vor allem zum Schluss, der weder völlig überraschend noch besonders schlau daher kommt; auch ist die Szene kurz vor der "Auflösung" schauspielerisch geradezu ein Erdrutsch gegen den Rest und regt zum Fremdschämen an. 10 wichtige Minuten also, bei denen ich sagen würde: Da sollte man sich nochmal ransetzen.
Aber: Sei's drum. Denn der Film hat seine ganz eigenen Stärken, die eben abseits der Hauptlinie liegen. Allein die unaufgeregt erzählte (unerfüllte) Liebesgeschichte, die Kamera, die Darsteller, der leise Humor - all das sind Töne und Farben, die die Hauptgeschichte einbetten. Auch die Art der Erzählung selbst in den entsprechenden Rückblenden ist zwar nicht wirklich originell, aber selten so angenehm umgesetzt worden wir hier, die Schnitte zwischen Vergangenheit und Gegenwart funktionieren richtig gut, ganz selten so erlebt.
Da das Interesse des Films mehr den Menschen als dem Kriminalfall gilt, können Storyschwächen, die hier auch schon benannt worden sind, durchaus übergangen werden - ja, es gibt sie an dem einen oder anderen Punkt; nein, es ist nicht schlimm.
Da der Film eben sehr seine Figuren in den Vordergrund stellt und die argentinische Herkunft auch zumindest nicht unwichtig ist, gehört der Streifen vermutlich zu denen, die (von grundsätzlichen Erwägungen abgesehen) unbedingt im Original genossen werden sollten.
Achtziger Jahre und irgendwo peinlich, aber unterhaltend, unterhaltend, unterhaltend. Habe ihn zu oft mit einem gewissen Vergnügen gesehen, als dass ich jetzt hier den Kritiker raushängen lassen will. Schäme mich auch dafür. Ist mir aber egal ;-)
Zu Beginn schlicht witzig, bleibt am Ende doch zu viel Simpel-Action. Teil 1 war cool, Teil 2 nervte mich eher, ich würde Teil 3 dazwischen ansiedeln.
"Die Fliege" war einer der Gründe meiner jungen Jugend, mich vom Horrorgenre komplett fern zu halten. Damals war ich zartbesaiteter, aber das Genre interessiert mich weiterhin nicht die Bohne. Cronenberg habe dafür erst gehasst, inzwischen aber zu schätzen gelernt, Jeff Goldblum mag ich eh. Das sind hier also mehr Solidaritätspunkte mit den Machern, ist und bleibt nicht mein Ding.
Ach ja, damals. Hoher Unterhaltungswert, total nett, aber am Ende doch sehr mit einer Masche gestrickt. Würde ich ein Remake machen, würde ich Tom Cruise durch Desmond Harrington (Dexters "Quinn") ersetzen. Dann könnte der Film noch einen halben Punkt mehr bekommen ;-)
"Die Verurteilten" ist ein solider Knastfilm mit guten bis sehr guten Darstellern. Eigentlich ist damit alles gesagt. Nein, er ist Meilen davon entfernt, bester Film aller Zeiten zu sein. Wäre er das, würde ich keine Filme gucken. Nicht weil er so schlecht wäre - er ist gut! Aber ich schaue Filme immer auf der Suche nach Exemplaren, die mich begeistern, beeindrucken, mitreißen, die mich nachdenklich stimmen, die Dinge tun, die noch niemand getan hat - und wenn's fett kommt, alles zusammen. Nichts davon trifft aber auf dieses grundsolide Werk zu.
"Die Verurteilten" ist zunächst einmal alles andere als originell. Ganz im Gegenteil. Die Stereotype schmerzen schon fast. Dass der Film gut ist, bleibt vor allem den Darstellern geschuldet. Tim Robbins (einer der ganz großen, leider mit einer mäßig glücklichen Hand bei seiner Filmauswahl) und Morgan Freeman (mit besserer Hand für die Filmauswahl, aber im Alter, sorry, nervt seine stereotype Besetzung etwas) spielen hier die erste Liga, aber der Rest spielt mit. Die Story, wie gesagt, fast langweilig, aber so geschickt erzählt, dass es doch nie ernsthaft zu Längen kommt.
Ja, und das war's. Nix mit 10 Punkten. Ich werfe mal zwei Knastfilmnamen in die Runde, die beide nicht unbedingt "besser" sind, aber vor allem eins: Etwas mutiger, kantiger, Variationen des Themas (The Green Mile will ich gar nicht erwähnen): "Mean Machine" (britisch, entsprechend /auch/ lustig) und "Midnight Express" (da wird die nicht-so-lustige-Stimmung etwas nervenaufreibender rübergebracht). Gibt noch einen, der aber so unbekannt ist, dass mir der Titel nicht einfällt, doof... [Nachtrag: es ging mir um "Chopper", den elgreco in der Knastfilmliste mit aufzählte, da kam's mir wieder...) Achja, "Hunger", würde ich sogar als klar "schlechter" beurteilen, aber dennoch so angenehm anders.
Mainstream kills art.
Sehr schlau und voller Humor - das vor allem ist Exit. Banksy hat mit diesem Film ein Metakunstwerk geschaffen, welches auf der einen Seite (in der ersten Hälfte) wirklich eine Art "ein Herz für Streetart-Doku" ist, dann aber wechselt in eine Message über Kunst oder das, was dafür gehalten wird, und wie der Kunstmarkt sich abhebt von dem, was Künstler wollen, machen, sind. Beide Teile sind aber durch die MBW-Geschichte schlau verknüpft, und am Ende ist auch klar, dass man sich nicht über eine Sekunde des Gesehenen sicher sein kann; Medienkritik oder mehr noch Kritik an den leichtgläubigen Rezipienten durchzieht das Werk also auch noch.
Genau wegen dieses Hintergrundes möchte ich El_Wray und Redapple auf Schärfste widersprechen und jedem, der den Film sieht, ganz dringend raten, sich vorher zumindest grob darüber zu informieren, was er da sehen wird. Ansonsten ist es wohl eher unmöglich, sich mit Banksy zusammen dauerkichernd über das zu amüsieren, was da auf der Leinwand abgezogen wird - schlimmstenfalls sieht (rezipiert) man es als "reale Doku", was sicherlich zu einem nicht unerheblichen Amusement führt, und manche Stellen mögen dadurch sogar noch lustiger wirken - aber der Hintersinn, der geht verloren, und der macht doch den Film am Ende aus.
Kurzurteil: Sausympathisch.
Zunächst einmal hat mich der Film in seiner Ästhetik von der ersten Minute an gefesselt. Monochrome Farbgebungen und eine Kamera, die ständig mit Schärfe und Unschärfe präzise spielt - fast aus infantiler Begeisterung ob der technischen Möglichkeiten, aber doch wiederum so gekonnt, dass es edel bleibt. Eben: Präzise, sehr präzise.
Diese Bilder sind genau der richtige Hintergrund für eine Geschichte, die deutlich mehr von Emotionen als von Handlungsentwicklung getragen ist. Während Rinko Kikuchi als "Ryu" (wie auch der Rest) sehr solide spielt, aber letztlich auch aufgrund ihrer Kälte mich nicht wirklich einnehmen kann, glänzt Sergi López ganz besonders, sehr sehr starkes Spiel!
Die Kritik, dass die Geschichte um den Klangmeister und Off-Erzähler "unrealistisch" sei, verfängt bei mir nicht; ich empfand diesen Teil als Stilmittel, nicht als "Teil einer realistisch sein wollenden Geschichte". Dies gilt am Ende auch - wenn auch weniger deutlich - für den Hauptstrang; es ist mehr ein Arrangement, an dem verlorene Seelen inne halten.
Ich liebe Stromberg, ich liebe CMHerbst als Hörbuchleser. "Kreutzer" allerdings ist extrem schwach, und selbst CMHerbst reißt's nicht raus. Wenn auch hier Drehbuch und Regie offensichtlich auf unterem Niveau spielen, stellt sich dennoch die Frage an CMHerbst: "War er jung und brauchte das Geld?" Wohl kaum. Und das Geld, was man für CMHerbst ausgegeben hat, musste man dann an der restlichen Riege dritt- bis viertklassiger SchauspielerInnen (darf man diese Leute so nennen?) sparen. Kreutzers Assistentin kann ja schon ganz gut gucken, aber bevor sie das nächste Mal redet, sollten vllt. noch zwei drei Extrajahre in der Schauspielschule angehängt werden - das gleiche gilt aber für den Rest (die Assistentin war einfach nur so präsent, dass es besonders nervte).
Boah, wäre ich froh, wenn da keine Serie draus wird. Denn wenn eine draus wird, ärgere ich mich, dass ich sie nicht sehe (ärgern wg. CMHerbst, den ich nunmal sehr gerne mag), oder ich sehe sie tatsächlich - dann aber ärgere ich mich doppelt.
Deutsches Fernsehniveau ist und bleibt im Wesentlichen einfach unterirdisch.
Dexter überzeugt durch die Mischung von Spannung (mit hohem Identifikationspotential mit Dexter) und vor allem einer feinen Prise schwarzen Humors (Masuka ist so witzig!). Die Staffeln haben eine durchaus unterschiedliche Qualität bzw. sehr unterschiedliche Arten, den Stoff zu verarbeiten. Staffel 1 etwa gerät spätestens zur Hälfte in extrem gewöhnliches Krimi-Fahrwasser; Staffel 2 ist meine Lieblingsstaffel, hier geht es auch um Dexter selbst, nicht um einen "Dritten" (wie wieder in Staffel 3 und 4). Staffel 5 (ist gerade gut zur Hälfte gelaufen) dagegen ist wieder auf dem Niveau von Staffel 2 angekommen - Dexter steht unter Druck, und somit auch wir als ZuschauerInnen. Es ist schon merkwürdig, wie man sich ständig nur das Beste für diesen smarten Serienkiller wünscht :-)
Die Doku legt ihren Schwerpunkt ganz klar auf das, was die Astronauten bewegt hat, auf ihre persönlichen Momente. Insofern ist die Aussage "erfährt man zu viel über die Astronauten" etwas unsinnig, das ist wie "das Drama war mir zu dramatisch" ;-)
Aufgrund der kritischen Stimmen zum patriotischen Grundton der Doku war ich durchaus skeptisch. Aber: Man muss differenzieren zwischen dem Grundton der Astronauten (das sind Leute, deren politische Ansichten ich lieber nicht weiter ausgebreitet sehen will, deren menschliche Erlebnisse bei den Vorbereitungen und dem Flug aber natürlich nicht weniger spannend, bis hin zu: ergreifend sind) und dem Grundton der Doku. Der ist durchaus ausreichend informativ, was den Hintergrund des All-Wettstreits angeht und auch, was Fehlschläge angeht. Da die Doku hier bewusst /keinen/ Schwerpunkt drauf legt, kann man eigentlich nur sagen: Ausreichend die Balance bewahrt.
Zustimmen möchte ich der Kritik, dass hier wieder etwas zu viel Apollo-11 im Raum steht und die Nachfolgemissionen dadurch etwas kleingeredet werden. Denn gerade, wenn die Doku aufs "Menschliche" fokussieren will, sollte sie sich vom politisch natürlich wichtigstem Flug etwas mehr trennen. Aber sei's drum. Hoch interessant ist es allemal, und man erlebt Menschen, die sicherlich in dem, was und wie sie es getan haben, sehr außergewöhnlich waren.
Malkovich war mein Grund für den Film, und vor allem diesem bzw. seinem Schauspiel sind die Punkte gewidmet - wobei das Werk ganz sicher nicht zu seinen Spitzenleistungen gehört. Sein Können ist immer wieder spürbar, meist mehr mittelbar als unmittelbar, denn an vielen Stellen neigt er hier zum aufdringlichen Underacting, wobei ich mir rel. sicher bin, dass dies zum nicht geringen Teil auf die Regie zurückzufallen hat. (Seine lethargische Sprechweise etwa gerät in Teilen in die Nähe betrunkener Sprechweise, weil die Deutlichkeit zu sehr leidet.)
Punkte also fürs Schauspiel (alle sind gut, Malkovich halt noch besser), für die Kamera, ja, und auch für den Ton.
Drehbuch und Regie gehören meiner bescheidenen Meinung nach allerdings auf den Marktplatz gestellt und mit Tomaten beworfen. Ich habe das Buch nicht gelesen, aber der Klappentext suggeriert, dass auch die Romanvorlage tatsächlich zumindest keine andere Aussage treffen wollte als der Film. Das Handeln der Personen, allen voran der Tochter, ist im Wesentlichen rational völlig unerklärbar und geht bis ins psychisch dringend Behandlungsbedürftige; der Film versucht aber auch nicht im Geringsten, Handlungsmotivationen - ob nun rational oder nicht - zu erklären.
"Schande" schließt auch mit einer Aussage, die schlau sein will (Stichwort: "Lebensrealität"), und in meinen Augen dagegen an Dummheit und Ignoranz kaum zu überbieten ist. Es ist der geistige Gegenentwurf zu "Dogville" ((c) für diesen Vergleich liegt bei meiner Frau, Ehre wem Ehre gebührt); nun liebe ich Dogville für ganz viele Sachen, vor allem aber auch für seinen Schluss und seine Moral. Und gerade auch deswegen finde ich "Schande" in seiner Aussage fast unerträglich.