DerDude_ - Kommentare
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Alle Kommentare von DerDude_
Wie wäre es damit : Wir warten einfach alle auf den Film und lassen uns überraschen ? Warum muss denn über die komplette Handlung eines Filmes spekuliert werden, der noch lange nicht erschienen ist ?
Das süßeste Lächeln bzw die süßesten Grübchen in ganz Hollywood ! Und mit ihrer Darstellung von Therese Beleviet in CAROL endgültig in meinem Schauspielolymp angekommen. Alles Liebe zum 31sten, Rooney <3
Über einen Film wie THE DUKE OF BURGUNDY zu schreiben verkommt im Endeffekt zu einem Selbstzweck. Sicherlich ist Peter Strickland hier ein Film gelungen, der es einem anbietet, das man so viel wie möglich über ihn schreibt, aber dennoch ist das geschriebene Wort kein Ersatz für die Bilder und auch die Geräusche die der Film vor seinem Zuschauer entblättert.
Strickland gelingt hier ein Seelen-Echo-Film bei der jede Sequenz für einen verborgene, aber auch eine befreite Veränderung in den Protagonistinnen stehen kann. Oftmals wird die Kamera zum Erzähler und schafft es, dem Zuschauer ohne jegliche Dialoge das Innenleben der Forscherin Cynthia und ihrer Geliebten Evelyn erfahrbar zu machen, ganz oft aber verschleiern die Bilder mehr als sie aufdecken und fügen dem Film immer wieder eine neue Gefühlsebene zu die jedoch genauso schnell wieder verblassen kann, wie sie entstand.
Allgemein geht es in THE DUKE OF BURGUNDY um ein Paar, das einander so sehr liebt, dass sie versuchen die Realität auszublenden. Anstatt nebeneinander zu leben, leben sie buchstäblich füreinander, indem sie sich jeden Tag einem Rollenspiel hingeben. Keine Grenze darf der Leidenschaft gesetzt werden, Cynthia und Evelyn wollen ihre Liebe immer wieder so sehr spüren. Doch ihr Rollenspiel prallt asbald mit der Realität zusammen. Im Spiel ist Cynthia die dominante Herrin, die Evelyn in deren Rolle als Hausmädchen die anstrengensten Aufgaben geben darf, doch die Realität sieht anders aus. Dort sieht sich bald Cynthia als die Unterworfene von Evelyn, die immer extremere Spiele und Praktiken fordert, unter anderem für eine Nacht in einer Kiste eingesperrt zu sein. Die Fantasie droht zu zerbröckeln. Cynthia will ihrer geliebten Evelyn die Spiele nicht mehr zumuten, obwohl sie sich diese doch so sehr wünscht.
THE DUKE OF BURGUNDY stellt die Frage : Wie sehr dürfen sich zwei Menschen einander so sehr hingeben, bis es nicht mehr gut für sie ist ? Leidenschaft ist nicht einfach beendet, sie sehnt sich jeden Tag danach, erneut übertroffen zu werden. Das Meisterhafte an Stricklands Film ist zum einen, wie selbstverständlich er sein düsteres BDSM-Märchen erzählt, und wie Nahegehend das Herz des Filmes, die Liebe zwischen Cynthia und Evelyn, geraten ist. Bilder und Inhalt gehen zu jeder Sekunde Hand in Hand, während Strickland die richtigen Töne in seiner Optik trifft. Schon der Introsong, sowie der restliche Score von Cat`s Eyes, verschafft dem Film seine märchenhafte, traumwandlerische Atmosphäre.
Unglaublich namenhaftes und vielversprechendes Line-Up. Mein Favorit : Nicolas Winding Refn und sein THE NEON DEMON !
Darüberhinaus : Endlich ein neuer Film von Andrea Arnold ! Gibt eigentlich zu viele Regisseure bei denen mich ihre Teilnahme erfreut. Nur etwas frage ich mich : Wollte Ken Loach nicht aufhören ?
"You are a wizard, Hawking..."
Optisch sieht das schon mal nicht schlecht aus, sprich sehr gut gefertigte, praktische Effekte.
Sehr angenehm : Scheit nicht nach Fan-Pleasure zu streben und unnötige Verbindungen zur Skywalker Story zu erstreben. Wobei das noch nicht raus ist.
Noch angenehmer : Felicity Jones (♥) !
Thierry ist ein Loser der Gesellschaft.
Er ist kein menschlicher Loser, er behält alleine aufgrund seiner strengen Mimik und aufrechter Körperhaltung immer seine, im Titel angesprochene Würde, das letzte bisschen zumindest, die ihm sein berufliches Umfeld lässt. Doch markttechnisch ist ein 51-Jähriger Mann wie er ein lupenreiner Versager. Seine Bemühungen, einen Job zu bekommen, scheitern immer wieder. Nicht weil Thierry unfähig ist, sondern weil er sich einfach nicht verkaufen kann. Deswegen schmerzen die kritisierenden Worte an Thierrys Bewerbung umso mehr, während er nur da sitzt und sie nur akzeptieren kann. Die Handkamera, die einen so merkwürdigen Effekt erzeugt, nämlich den Zuschauer zum einen zu distanzieren, ihn aber gleichzeitig zum permanten Teilhaber des Geschehens werden zu lassen, lässt keine Fragen übrig.
Erst in der zweiten Hälfte von DER WERT DES MENSCHEN, der bis dahin nur eine Kritik an der heutigen Leistungsgesellschaft ist, versteht sich der Film als moralischer Anker, nämlich indem er Thierrys Seite völlig umkrempelt und er selbst Teil des Geschehens wird, das ihn vernachlässigte.
Aus dem Arbeitssuchenden wird ein Ladendetektiv, der nun, auf Anweisungen des Chefs, seine Mitarbeiter ausspioniert, in der Hoffnung einen Diebstahl zu bezeugen und den Mitarbeiter, der ihn beging, zu entlassen. Als Thierry schließlich eine Kollegin überführt, die schlichtweg ein paar Geschenkgutscheine eingesteckt hat, wird die Frau in einer ähnlichen Weise vorgeführt wie Thierry in der ersten Hälfte des Filmes. Spätestens hier wird die Intention von DER WERT DES MENSCHEN klar : Der einzige Weg aus einem entmenschlichten System ist, ein Teil dessen zu werden. Oder vielmehr : Der Weg auf die vorteilshaften Seiten des Systems. Die Antwort liegt im Titel verborgen : Was ist der Mensch heutzutage noch wirklich wert ? Der Film prangert die Gesellschaft nicht direkt an, er führt uns aber immer wieder an Szenen heran, in denen sich die Fehler jenes Systems immer deutlicher werden. Vincent Lindons unvergleichliches Spiel passt sich der Haltung des Filmes an, denn seine minimale und doch so ausdrucksstarke Mimik erzählt schon mehr als jeder emotionale Ausbruch es könnte.
Nicht unwichtig : Die Szenen in Thierrys Wohnung, in der er mit Frau und einem geistig behinderten Sohn zusammen lebt. Jene Behinderung seines Sohnes ist zuwar zum einen sehr ambivalent dargestellt, doch manövriert dies Thierry etwas zu sehr in die "Opferposition" und bindet das Publikum an ihn. Aber gleichzeitig ergibt dies auch Sinn, denn die Familienszenen sind von einer selbstverständlichen Wärme geprägt. Nur hier erkennt man in Thierrys Gesicht wirkliche Zufriedenheit. Zudem untermauern diese Szenen die leisen, positiven Zugeständnisse des Filmes. Zwar kritisiert der Film die mangelnde, menschliche Nähe, aber dennoch glaubt er an sie.
BTW : Wo ist Marvel eigentlich ? Wenn die Filme mit ihrem Abwärtstrend so weiter machen sind die nicht mehr so weit von TRANSFORMERS weg.
Adam Sandler und Schrott ? Ich hab mich wohl verhört !
Sieht nach nem Film aus, der BATMAN & ROBIN wie ein Meisterwerk aussehen lässt. Aber Moment, das war ja schon THE DARK KNIGHT RISES. Und MAN OF STEEL eigentlich auch.
Der Spencenator !
https://vimeo.com/157517042
Wundervolles Essay über ihre Filme
Wegen Mary direkt teilgenommen *.*
Eilmeldung : Die Welt steht vor dem Ende ! Es wird einen Superheldenfilm weniger geben !
Ich weiß schon warum ich die Serie bisher gemieden habe.
Titten und Drachen sind zwar eher ein Pluspunkt, worauf ich aber keinen Bock sind nihilistische Mitelalter/Fantasy-Metzeleien mit so viel Figuren das ich nie durchblicke wer nun wer ist und das alles in astronomischer Länge. Weiterhin kein Interesse !
"Where must we go
we, who wander this Wasteland
in search of our better selves ?"
- The First History Man
Nach 2 Stunden der furiosen Actionachterbahnfahrt durch die postapokalyptische Wüstengegend markiert jenes Zitat das Ende von George Millers MAD MAX : FURY ROAD und bringt dessen Bedeutung auf den Punkt. Niemand, wirklich niemand ist an seine Entmenschlichung gebunden. Niemand ist dazu gezwungen, einem System der Unterdrückung zu folgen, egal wie lange er ein Teil dessen war. Der Mensch kann umkehren und sich besinnen und manchmal brauch es dafür nur einen Moment der Zärtlichkeit.
Miller verdeutlicht dies am Beispiel des Warboy Nux. Wie so viele auch wurde er Opfer eines gierigen und beherrschenden Systems, eines monarchischen Unterdrückers der allem seine Menschlichkeit geraubt hat. Sowohl den Frauen, als auch den Männern.
In der Mitte des Filmes, der ziellose Wanderer Max. Er wird verfolgt von den Geistern der Vergangenheit und gewinnt vielleicht seine eigene Menschlichkeit im Kampf gegen jenes System zurück. Am Anfang wirkte die Dialoglosigkeit zwischen den Protagonisten auf mich wie eine Schwäche, doch auf dem zweiten Blick ist sie eine der größten Stärken des Filmes. Das Verständnis zwischen Max und Imperator Furiosa bedarf nicht vieler Worte, beide werden sich ihrer Teamfähigkeit im Angesicht der Bedrohung erst genauso bewusst, wie dem Zuschauer und demnach verzichtet Miller auf jene Erklärdialoge. Wo wäre auch der Platz für so etwa in diesem Gewitter aus den unmöglichsten Actionmomenten. Kamerafahrten durch ineinaderstoßende Autos, eine Inszenierung die sich der Anarchie des Settings angepasst hat und ein Design voller Kreativität und Detailfreude, all das bietet MAD MAX : FURY ROAD. Es ist der wohl entschlossenste, rasanteste und kompromissloseste Actionfilm des momentanen Kinos und gleichzeitig ein Film, der Hoffnung an einem Ort findet, an dem sie schon längst als verloren galt.
Schön ihn wieder entdeckt zu haben....
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Akira Kurosawa am Set von KINDERGARTEN COP
Das Problem an der Sache ist leider das George Miller kein 0815-Regisseur ist der blind den Anweisungen des Studios folgt. Und das ist bei ner Comic-Verfilmung, egal ob Marvel oder DC, leider irgendwie Vorrausetzung. Hat man ja bei Edgar Wright und ANT-MAN gesehen, was passieren kann.
♥...
Von allem Nominierten Regiearbeiten fühlt sich SPOTLIGHT wohl am wenigsten wie ein Kinofilm an. Tom McCarthy inszeniert solide und erlaubt sich keine Fehler aber seine Inszenierung der Dialoge kommt nahezu komplett ohne den Einsatz von inszenatorischen Mitteln aus. Seine Fähigkeiten beschränken sich meist auf simple Schuss/Gegenschuss-Momente und als Resultat wirkt SPOTLIGHT mehr wie ein TV-Krimi.
Adam McKay bekommt ja sehr großes Lob dafür, einen Essay-Film in Hollywood gedreht zu haben, doch irgendwie wirkt THE BIG SHORT nicht wie ein Essay-Film wie man ihn von Chris Marker oder Orson Welles kennt. Essay-Filme wollen in erster Linie jenseits von Spielfilm und Dokumentarfilm existieren, aber dennoch Elemente von beidem beinhalten. THE BIG SHORT aber ist in erster Linie ein Spielfilm und obendrein ein ziemlich uninteressanter. Es mag sein das McKay ein paar inszenatorische Kniffe einsetzt, aber irgendwie scheinen diese im Film nirgendwo hin zu führen. Ironischerweise wirkt der Film trotz seiner hektischen Inszenierung dennoch länger als er eigentlich ist. Kein gutes Zeichen.
Eine Inszenierung, die die Geschehnisse im Film kommentiert gelingt Lenny Abrahamson mit RAUM. Zu Beginn klebt die Kamera an Brie Larson und Jacob Tremblay, wir kommen ihnen ganz nah und so unterstreicht Abrahamson sowohl die klaustrophobische Hölle des Settings, als auch die Intimität der Mutter/Sohn Beziehung. Im zweiten Teil des Filmes, der in Freiheit spielt, werden die beiden oft in der Totalen gezeigt um Verlorenheit und Fremdartigkeit zu suggerieren.
Die Inszenierung von MAD MAX : FURY ROAD durch George Miller ist auf Wucht und Überwältigung konzentriert und dies gelingt Miller. Zwar wirkte der Film vom Aussehen in meinen Augen nicht halb so dreckig wie er sich selbst sieht und mir wurde dieses Schnittmassaker teilweise zu nervös, aber dennoch kann man Miller in Sachen Actionszenen nichts vormachen. Gerade in seinen Totalen setzt er die, alles nieder fahrenden, kollossalen Autos effektiv in Szene.
Noch beeindruckender ist da THE REVENANT. Bereits in seiner Eröffnungsequenz entfaltet Alejandro Gonzalez Inarritu einen Sog, der einen in den Film reißt. Seine Entscheidung, zahlreiche Szenen in einem Take zu drehen ist bei Inarritu einmal mehr begründet, ist es doch erade dieses Element das die Sequenzen umso mitreissender macht. Sei es nun die berühmte Bär-Szene oder die Flucht von Hugh Glass zu Pferd vor den Indianern. Gerade die Abruptheit beider Szenen fängt Inarritu perfekt ein und lässt sie auf den Zuschauer donnern. In meinen Augen der wohl verdiente Sieger dieser Rubrik.
Jetzt bleibt nur die Frage, wer den Oscar erhält. Ich tippe spontan auf Inarritu, doch ich will McCarthy nicht ausschließen.
Mag sein das man mit einigen Abstrichen noch RAUM dazu zählen könnte, aber in meinen Augen ist THE REVENANT der einzige Film der diesjährigen Nominierten für den Besten Film der diese Position verdient und auch der einzige der diesen Sieg verdient.
Alejandro Gonzalez Inarritu, so sehr er auch für seine Leidensinszenierung kritisiert wird (zugegeben, mir wurde das nach BIUTIFUL auch etwas viel) hat eine Vision und die bringt er auf die Leinwand. Ich mag mich irren aber wer THE REVENANT kristiert für seine ästethischen Traumsequenzen, die nur die Inhaltsleere des Filmes zu kaschieren versuche, der verfehlt den Punkt dieser Inszenierung : Es geht darum, einen Film zwar in der eiskalten Natur spielen zu lassen, aber diese dennoch zu verfremden. Szenen wie der Meteor, der urplötzlich vom Himmel fällt unterstreichen in erster Linie die Fremdartigkeit dieses Settings und wirkt wie aus einer stillen Apocalypse. Dadurch wird das Setting immer unberechenbarer und wirft auch einen Blick in das Innenleben von Hugh Glass, denn würde man ihn nur beim Leiden zusehen, hätte man diese Geschichte nicht komplett erzählt. Inarritus Inszenierungsstil ist hier auf dem absoluten Maximun und erreicht seinen Höhepunkt gleich zu Beginn beim Angriff der Indianer, eine Szene die man seit der Eröffnungsszene in DER SOLDAT JAMES RYAN nicht mehr so perfekt inszeniert gesehen hat.
Der Film hat die Oscars Bester Hauptdarsteller für Leonardo DiCaprio und Beste Kamera bereits sicher und für Bester Film ist er zusammen mit SPOTLIGHT der größte Favorit. Sollte er diesen gewinnen werden noch Beste Regie für Alejandro G. Inarritu und vielleicht noch Bester Ton drin sein. Es sei ihm zu wünschen.
Leider die Kategorie, zu der ich am wenigsten sagen kann, da ich nur zwei Schauspielleistungen gesehen habe.
Cate Blanchett ist in CAROL in ihrer Paraderolle und wie gewohnt meistert sie diese mit Bravour. Sie umhüllt Carol mit einem Hauch von Mysterium, sowie mit einer Vertrautheit und somit ergänzt sie sich sehr mit der lyrischen Inszenierung des Filmes.
Den Oscar hat aber Brie Larson für ROOM mehr als sicher und, in meinen Augen, absolut zurecht. Sie trägt diesen Film von der ersten Sekunde an und vermittelt Gefühle wie Fürsorgsamkeit, aber auch Verzweiflung so unmittelbar und direkt.
Eddie Redmayne vollbringt in THE DANISH GIRL das Kunststück, seine Figur noch mehr von jeglicher Realität zu entfernen, als es der Film nicht selbst schon getan hat. Mit weinerlichen, nach Mitleid bettelnden Blicken und verkrampft, schüchternen Lächeln reduziert er Lili Elbe auf eine Puppe und wirkt in zahlreichen Szenen wie ein Geisteskranker, was jedoch sich mit dem Missverständnis des Filmes von Transsexualität ergänzt.
Matt Damon hat in DER MARSIANER wohl die einfachste Rolle von allen (nebenbei die einzige Figur unter den Nominierten, die fiktiv ist) und er schafft es von der ersten Minute an Sympathie für seine Rolle zu wecken und ist mit Spielfreude dabei. Nicht schlecht, aber in meinen Augen, keine Schauspielkunst.
Bryan Cranston ist in TRUMBO ebenfalls mit sehr viel Einsatz dabei und es gelingt ihm den Zuschauer mit kleineren Gesten von der Komplexität des Menschen Dalton Trumbo zu überzeugen. Seine Nominierung ist mehr als gerechtfertigt.
Die größte, männliche (und die zweitbeste insgesamt nach Rooney Mara in CAROL) Schauspielleistung des vergangenen Jahres stammt jedoch von Michael Fassbender in STEVE JOBS. Bei ihm handelt es sich für mich eindeutig um den besten unter den Nominierten, da ich es so selten erlebe das die porträtierte Figur in einem Biopic schlicht wie ein Mensch rüberkommt. Fassbender zieht den Zuschauer von der ersten Szene in den Bann und jede seiner Handlungen wirkt durchdacht und zeigt, wie sehr Fassbender Steve Jobs verinnerlicht hat. Auch er brauch keine Szenen, die großes Schauspiel provozieren, er findet großes Schauspiel in nahezu jeder Szene.
Dennoch wird dieser Oscar an Leonardo DiCaprio in THE REVENANT gehen. Und neben Fassbender wäre er auch meine zweite Wahl. Er liefert eine unglaublich körperliche Performance hin. Es mag sein das Leiden für eine Rolle das Schauspiel nicht unterstützt, doch in meinen Augen wird DiCaprio zu unrecht dafür kritisiert. Er versteht es, die Ausnahmesituation in der sich seine Rolle befindet, perfekt auf diese zu spiegeln. Es ist eine Tour de Force der brutalen Verzweiflung.
Schwieriger Film.
Auf der einen Seite sei dem Film zu Gute gehalten das er ein sehr schwieriges Thema sehr nüchtern und ohne jede Sensationsgier behandelt. Dazu noch einige gut geschriebene Dialoge und ein gutes Ensemble, das gut miteinander funktioniert.
Auf der anderen Seite aber sei gesagt das die Endprämisse von SPOTLIGHT mehr oder weniger zu Beginn bereits feststeht und alles was der Film tut ist, sie weiter auszuformulieren. Das kann stellenweise ganz interessant sein, aber für mich wurde es auf die Dauer zu anstrengend. Zudem hatte der Film auf mich schlichtweg nicht die Wucht, die man von einem derartigen Film vielleicht erwartet.
Ich denke den Oscar für das Beste Originaldrehbuch hat SPOTLIGHT absolut sicher. Was Bester Film angeht, so ist dieser Film neben THE REVENANT wohl der größte Kandidat und vielleicht entscheidet sich die Academy zu seinen Gunsten. Sollte dies der Fall sein, kann es passieren das der Film dazu noch Beste Regie für Tom McCarthy und Bester Schnitt abräumt.
In technischer Hinsicht absolut beeindruckendes, angenehm simples und sich selbst ernst nehmendes Actionkino. Von dem Meisterwerk, zu dem MAD MAX : FURY ROAD aber überall erkoren wird, ist er aber in meinen Augen weit entfernt. Denn zu wirklich großartigem Actionfilm reichen nicht nur perfekt inszenierte Actionsequenzen, sondern auch Figuren und Handlung, die hängen bleiben und da bot mir MAD MAX : FURY ROAD einfach zu wenig.
In Anbetracht der technischen Wucht die hier aufgefahren wird und dem Detailreichtum im Design wird der Film wohl der große Abräumer in den technischen Kategorien. Deswegen prophezeihe ich Siege in den Kategorien Bestes Szenenbild, Beste Kostüme, Bestes Make-Up, Bester Tonschnitt und wahrscheinlich auch Bester Schnitt. Für Bester Film aber wird es niemals reichen, da dies schlicht nicht das Kino ist, das die Academy mit so einem Preis auszeichnet. Allein für Bester Film nominiert zu werden ist für so einen Film eine Leistung.