Discostu - Kommentare
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Alle Kommentare von Discostu
Bin schon gespannt darauf, nach "Der Baader Meinhof Komplex" einem Film zur RAF-Thematik zu sehen, in dem es mehr um die Charaktere als um das chronologische Abklappern der Ereignisse geht.
Reeves hat gar nix verkündet:
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,741571,00.html
Untertitel gibt es vermutlich nicht zu den Filmen, oder?
Also bis auf die lustigen Schnurrbärte wüsste ich nicht, in wie fern die Schauspieler hässlicher sein sollten als sonst?
Man merkt Unforgiven seine Entstehungszeit leider ein wenig an. Da haben wir ein etwas zu kitschiges musikalisches Hauptthema, was Eastwood im Gegensatz zum Rest der Filmmusik selbst geschrieben hat und er neigt ja leider ein wenig zu solchen Melodien. Dann Morgan Freeman der mal wieder die selbe Figur spielen darf wie immer und auch die lustige Weichei-Nebenfigur stieß mir ein wenig sauer auf. Doch dies sind nur kleine Kritikpunkte an einem ansonsten ausgezeichneten Western, der viele Klischees des Genres gekonnt dekonstruiert. Die Revolvermänner sind zerbrechliche Figuren, die sich betrinken müssen, um das Töten zu ertragen. Lediglich der Sheriff Little Bill ist ein wenig eindimensional geraten. Das Ende, das mich ein wenig an Taxi Driver erinnert hat, hätte man in jedem anderen Western unglaublich cool gefunden doch hier ist man hin und hergerissen, weil Munny von den Ereignissen wieder in seine alten Verhaltensmuster zurückgedrängt wurde. So ist dann auch das letztendliche Happy End kein wirkliches, denn nun weiß man, dass Munny zwar Familienvater geworden, aber doch immer ein Killer geblieben ist.
Die Grundidee des Filmes, dass sich drei ehemalige Jugendfreunde bei einem Mordfall als Vater des Opfers, ermittelnder Polizist und Tatverdächtiger wieder über den Weg laufen, hat eine gewisse Unglaubwürdigkeit, auf die ich mich erst einmal einlassen musste. Mystic River überzeugt insgesamt aber doch durch die dem Thema sehr angemessene ruhige Regie von Clint Eastwood, die vielschichtigen Charakterisierungen der Hauptfiguren und vor allem die herausragenden Darsteller.
Die typischen Lynch-Filme (also mal abgesehen von Dune und so) sind hochradig realistisch, aber aus einer subjektiven Sicht. Dass einem die Welt unwirklich vorkommt, wie in einem Albtraum, dieses Gefühl ist es, was die Filme abbilden und gleichzeitig beim Zuschauer hervorrufen. Dass die Charaktere nicht wie echte Menschen wirken ist da ja gerade der Punkt! Lynchs Filme sind halt eher wie Gedichte oder Gemälde, man muss sie auf einer emotionalen Ebene rezipieren.
Ronin kann mit seinen spektakulären Verfolgungsjagden fesseln und Frankenheimer hat auch ein beeindruckendes Cast zusammengetrommelt, doch Charaktere und Story bewegen sich in den engen Grenzen eines typischen Action-Thrillers. Gutes Popcorn-Kino.
Toy Story 3 ist wie seine Vorgänger ein rundes Stück Familienunterhaltung. Viel Spannung und gute (auch manchmal eher an erwachsene Zuschauer gemünzte) Gags, etliche Anspielungen an die Filmgeschichte und, wie bei Pixar gewohnt, für einen Animationsfilm ungewöhnlich tiefe Charaktere. Teilweise rutscht das Ganze dann vor allem am Ende doch ein wenig in den Kitsch ab, aber das bleibt zum Glück eher selten. Insgesamt ein sehenswerter Film, der Pixars Meisterwerk "Findet Nemo" leider nicht ganz ran kommt.
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es Crowe mit seinen ernsten Rollen um den Oscar ging. Es kann einem doch einfach so gefallen, solche Parts zu spielen. Außerdem ist es ja eher selten die Entscheidung des Schauspielers, was er spielt, sondern die der Produzenten oder Regisseure, ob sie ihn besetzen oder nicht. Freuen, dass er aus seinem Rollenklischee nun etwas herausbricht, kann man sich natürlich trotzdem.
Ein Regisseur ist auf Kur und doch pausenlos mit dem nächsten Film beschäftigt. Alle wollen Entscheidungen von ihm, wissen, wen er casten wird, worum es überhaupt geht und wann den endlich die Dreharbeiten anfangen. Und als ob diese Probleme nicht reichen würden, hat dieser Regisseur namens Anselmi auch noch Pech in der Liebe - egal ob bei seiner schrulligen Geliebten oder seiner eher spießigen Ehefrau.
Was nach einem recht unterhaltsamen Film über den Film klingt ist aber leider eher gar nicht unterhaltsam. Wenn am Anfang die Selbstreferenzialität, Traumszenen und Vermischung von Realitätsebenen noch recht interessant sind, verlor ich mit fortschreitender Laufzeit und fortschreitendem erzählerischen Durcheinander leider immer mehr das Interesse. Da helfen auch nicht die schönen Bilder (und erst recht nicht die unschöne Tonspur die auch im Italienischen sehr nachsynchronisiert wirkt).
Nicht, dass ich generell etwas dagegen hätte, wenn sich ein Film erzählerischen Konventionen entzieht, aber wenn er dies nicht mit Spannung (wie bei Lynch) oder Humor (wie bei Monty Python) ausbügeln kann, bleibt eben leider nicht mehr viel, was mich bei Laune hält. Und so konnte ich mich dann leider immer mehr mit den Figuren identifizieren, die von Anselmi endlich eine Antwort darauf haben wollen, worum es denn eigentlich in seinem Film geht und ob er überhaupt etwas zu sagen habe. Und ich befürchte, das zumindest wollte Fellini mit seinem Film nicht erreichen.
Der zweite Harry-Potter-Teil kann vor allem wieder durch das liebevolle Setdesign und gut gewählte Schauspieler überzeugen und ist eine solide Umsetzung des Buches. Es sind zwar mehr Auslassungen vorgenommen worden als im ersten Teil und nicht jede Story-Änderung ist nachvollziehbar (das Finale ist im Buch z.B. deutlich spannender), insgesamt wirkt der Film aber mehr aus einem Guss als der erste und ist für mich daher knapp der besser Chris-Columbus-Harry-Potter. Ich bin sehr gespannt, wie sehr der Wechsel des Regisseurs im dritten Teil zu bemerken sein wird.
Der Vorleser ist kein einfacher Film und auch beileibe nicht nur einer über den Holocaust. Es geht um viel universellere Themen wie Schuld, Scham, Verdrängung und Rückzug. Es ist einer dieser Filme, in dem die Bösen nicht nur böse und die Guten auch nicht nur gut sind, die einen zum Nachdenken anregen und keine einfache zu entschlüsselnde Moral beinhalten. Wie kann es sein, dass man eher den Mord an hunderten Menschen zugibt, als den eigenen Analphabetismus? Wie würde man reagieren, wenn sich die Liebe des Lebens als ehemalige KZ-Aufseherin entpuppt? Wie hätte man selbst in der Zeit des dritten Reiches gehandelt, wie sehr hatte man in dieser Gesellschaft eine Wahl? Wodurch war dies beeinflusst?
Der Vorleser stellt mehr Fragen als er beantwortet und das ist auch gut so. Und nebenbei auch noch ein herausragend gespielter und in schönen Bildern gedrehter Film. Nur das Casting der deutschen Rollen hat mich teilweise etwas gestört, als Alexandra Maria Lara auftauchte entfuhr mir ein "nicht die auch noch!". Gibt es in Deutschland nur 5 Schauspieler, dass man immer die selben vorgesetzt bekommt?
In Shnat Effes sind die Schicksale der Protagonisten auf ähnliche Weise verwoben, wie man es aus Filmen wie Amores Perros, L.A. Crash, 21 Gramm oder Babel kennt. Die Tiefe und filmische Ästhetik seiner Vorbilder kann dieser israelische Film zwar nicht ganz erreichen und auch die Zusammenhänge wirken teilweise etwas konstruiert. Trotzdem ist ein recht spannender Film gelungen bei dem mir vor allem die Parallelisierung vom Thema Punkmusik und den sozialen Missständen, die im Film gezeigt werden, gefiel und auch das die Handlung umspannende Thema von Rotkäppchen und dem bösen Wolf. Denn im Film wimmelt es nur von Menschen, die etwas verheimlichen. Wozu dies führen kann führt der Klimax, der direkt mit einer Nacherzählung des berühmten Märchens unterlegt ist, eindrucksvoll vor Augen.
Annie Hall überzeugt vor allem durch Woody Allens witzige und intelligente Dia- und Monologe und das Schauspiel der beiden Hauptdarsteller. Dass die Geschichte im Endeffekt nur die einer typischen Romantic Comedy ist fällt dabei kaum negativ ins Gewicht. Ein wunderbarer satirischer Blick auf das New York der 70er Jahre, der auch heute noch vorzüglich unterhält.
Micmacs strotzt, wie bei Jeunet gewohnt, nur so von skurrilen Charakteren und Einfällen und fängt diese auch wieder einmal in wunderbar bunten und weitwinkeligen Bildern ein. Doch leider, wie auch oft genug bei Jeunet, bleibt es mehr oder weniger auch dabei. Die eher flache und mit trivialer Message ausgestattete Story (Rüstungsunternehmen sind böse) wird weder durch einen mehr als zum Schmunzeln anregenden Witz, noch durch einen tieferen Einblick in die Charaktere und ihre Vergangenheiten ausgeglichen. Insgesamt ist Micmacs also zwar relativ unterhaltsam, kommt aber an Jeunets Meisterwerk Amelie bei weitem nicht heran.
Schon Jahrzehnte vor Matrix und Co. beschäftigte sich Rainer Werner Fassbinder in diesem Fernseh-Zweiteiler mit der Frage, ob unser ganzes Leben nur eine realistische Computersimulation sein könnte. Positiv fallen vor allem das Set-Design, Kamera und die Regie auf, die mit in fast jeder Szene auftauchenden Spiegeln und Glasscheiben das Thema des Abbilds auch auf einer visuellen Ebene transportieren. Durch seine Dialoglastigkeit, nicht immer überzeugende Darsteller, viele eher unnötig erscheinende Szenen, langsames Erzähltempo und eine kaum vorhandene Spannungskurve ist der Film insgesamt jedoch trotzdem nur eingeschränkt zu empfehlen. Dennoch ein Beispiel dafür, dass Fernsehfilme auch anspruchsvoll und kreativ sein können, was heute ja leider kaum noch der Fall ist.
Das einzige was ich zu bemängelt hätte, wären die irreführenden Artikelüberschriften. "Batman in China - Christian Bale rettet Prostituierte vor einem Massaker". Christian Bale rettet niemanden, das ist eine Rolle und mit Batman hat der Film auch nix zu tun. Und irgendwie ist fast jede Überschrift hier so aufgebaut.
Die Verfilmung des ersten Harry-Potter-Romans besticht vor allem durch die tollen Schauspieler und das sehr liebevolle Design der Harry-Potter-Welt. Doch durch den Versuch, möglichst viel aus dem Buch in die zweieinhalb Stunden der Verfilmung zu bekommen, hetzt der Film leider so sehr von Szene zu Szene, dass Atmosphäre und Tiefgang deutlich darunter leiden.
Wie verfilmt man den autobiographischen Roman eines Mannes, der in Folge eines Schlaganfalls vollständig gelähmt ist und nicht einmal sprechen kann? Julian Schnabel entschied sich, den Film größtenteils aus der Perspektive der Hauptperson Jean-Dominique Bauby zu erzählen und hat damit wohl Filmgeschichte geschrieben. Es ist faszinierend, als Zuschauer gemeinsam mit Jean-Doe in einem Krankenhausbett aufzuwachen, seine Umgebung in den surreal-realistischen Bildern des großartigen Kameramanns Janusz Kaminski aufzunehmen und erst nach und nach zu erfahren, was geschehen ist. Leider gibt der Film nach einer Weile zumindest teilweise die anfängliche Methode, Jean-Doe nur in Rückblenden und Traumsequenzen aus der dritten Person zu zeigen, auf und verliert dadurch ein wenig seine Unmittelbarkeit. Dennoch ist es, auch wegen der großartigen Leistung des Darstellersensembles, sehr bewegend, "mitzuerleben", wie Jean-Doe nicht in Selbstmitleid zerfließt, sondern lernt, sich darüber zu freuen, dass weder seine Phantasie noch seine Erinnerung gelähmt sind, und daraus neuen Lebensmut schöpft. Wenn Optimismus selbst in solch einer Lage möglich ist, wird man als Zuschauer geradezu dazu gezwungen, auch im eigenen Leben mehr darauf zu achten, was man hat, statt was einem fehlt.
Hervorragender Film, vor allem Hauptdarsteller Adrien Brody kann man nicht genug loben für diese Leistung. Aber auch die Inszenierung von Polanski ist makellos, besonders die ruhige Erzählweise lässt die Momente der Gewalt viel stärker einschlagen, als wenn es zu viele von ihnen gegeben hätte. Beeindruckend auch, wie authentisch das Warschauer Ghetto auf die Leinwand gebracht wurde. Leider wirkt der Film jedoch manchmal etwas zu glatt, müsste für den Zuschauer noch etwas unangenehmer sein, das Grauen noch näher an einen heranrücken. Man muss sich auch fragen, ob solch durchweg ästhetisch fotografierte Bilder und die (nicht nur in den Klavierszenen) eher poetische musikalische Untermalung der Thematik gerecht werden. Der Pianist ist dennoch ein sehr guter Film, hätte diesbezüglich aber ein bisschen mehr sein können wie der russische Film "Komm und Sieh"und ein bisschen weniger wie "Schindlers Liste".
"Beware the beast Man, for he is the Devil's pawn. Alone among God's primates, he kills for sport or lust or greed. Yea, he will murder his brother to possess his brother's land. Let him not breed in great numbers, for he will make a desert of his home and yours. Shun him; drive him back into his jungle lair, for he is the harbinger of death."
Dieses Zitat aus den heiligen Schriften der Affen ist das beste Beispiel für die Schärfe der Sozialkritik, die dieser Klassiker des SciFi-Kinos enthält. Da wäre die Warnung vor der atomaren Zerstörung unserer Zivilisation, die der Film vor allem in der ersten und letzten Szene anspricht, aber auch eine Kritik daran, wie wir Menschen intelligente Tiere wie die Affen behandeln (Tierversuche, Zoos) und was wir wohl machen würden, wenn einer von ihnen plötzlich zu sprechen anfangen würde. Zudem auch eine Kritik an wissenschaftsfeindlicher Theokratie und Kreationismus, wie die Affen sie betreiben und auch Rassismus gibt es bei den Affen, den Schimpansen werden allgemein als minderwertiger angesehen als die Orang-Utans.
Diese Kritik an menschlichen Verhaltensweisen und der modernen Gesellschaft mag stellenweise etwas dick aufgetragen sein, ist aber das, was Planet der Affen von den meisten anderen Filmen des Genres deutlich abhebt. Doch leider kam im selben Jahr auch "2001" in die Kinos und im Vergleich zu ihm wirkt Planet der Affen mit seinen teilweise unfreiwillig komischen Szenen, eher schlechten Special Effects, der manchmal etwas störenden Musik und den deutlichen Plot-Holes¹ insgesamt leider doch eher wie eine überlange Folge Raumschiff Enterprise². Insgesamt ist Planet der Affen kein Meisterwerk des Science Fiction aber solide Unterhaltung mit vielen sozialkritischen Untertönen, die man vor allem wegen der Schlussszene gesehen haben sollte.
¹) Auch nach 2000 Jahren und Atomkrieg wird die amerikanische Ostküste nicht aussehen wie Arizona und es wird nach so langer Zeit kein Mensch, geschweige denn ein Affe, mehr das Englisch des 20. Jahrhunderts reden.
²) Bei genauerer Betrachtung ist auch das Schauspiel von Charlton Heston dem von William Shatner gar nicht mal so unähnlich.
Und täglich grüßt das Minority Déjà Vu?
Green Lantern, Green Hornet, fehlt ja nur noch ein Green-Arrow-Film und kein Mensch steigt mehr durch.
Oliver Stone wurde vorgeworfen, mit diesem Film das Publikum zu manipulieren. Aber, abgesehen davon, dass wohl jeder Film über historische Themen das Publikum auf die eine oder andere Weise im Sinne des Regisseurs dazu manipuliert, eine bestimmte Version der Geschehnisse zu glauben, klingt bei dem Wort "Manipulation" eine gewisse Subtilität mit. Und eines ist "JFK" sicher nicht: subtil.
Von Anfang an nimmt Stones Film den Standpunkt von Staatsanwalt Jim Garrison ein, der Ende der 60er-Jahre versuchte zu beweisen, dass das Attentat auf Kennedy nicht von Oswald allein, sondern von mehreren Schützen vorgenommen worden sei, die Teil einer Verschwörung waren, an der u.a. das CIA beteiligt gewesen sein soll. Im Laufe des Filmes trägt Garrison immer mehr Informationen zusammen, die diese Version stützen. Stones Trick, die 180 vor allem aus Dia- und Monologen bestehenden Minuten nicht langweilig werden zu lassen, ist (neben dem bis in die kleinsten Nebenrollen perfekten Casting), jedes neue Puzzleteil mit Bildern vom Tag des Attentates zu illustrieren. Diese Bilder sind eine bunte Mischung aus tatsächlichen Originalaufnahmen, im Stil von Originalaufnahmen erstellten fiktiven Szenen, echten Fotos, fingierten Fotos und klar als solche zu erkennenden Spielszenen. Diese völlige Vermischung von Dokumentation und Fiktion, das Nicht-unterscheiden-können von Wahrheit und Lüge, löst beim Zuschauer nicht nur ein immer stärker werdendes Gefühl von Paranoia aus, das mit der Entwicklung der Hauptfigur korrespondiert, sondern führt aufgrund ihrer Offensichtlichkeit auch zu einer automatischen Distanzierung zum Film. Echte manipulative Propaganda (wie z.B. Jud Süß) ist hingegen so subtil, dass sie als solche kaum zu erkennen ist.
Im Endeffekt erzieht Stone das Publikum also dazu, nicht alles zu glauben, was es im Fernsehen sieht, das Medium zu reflektieren, also auch tatsächliche Manipulationen als solche zu erkennen, ist auf der anderen Seite aber sicherlich auch nicht ganz unschuldig an der großen Anzahl von Verschwörungstheorien zu anderen Teilen der US-amerikanischen Geschichte, die in den letzten Jahren das Licht der Welt erblickten.
Insgesamt ist JFK ein spannender aber auch langatmiger, faszinierender aber auch anstrengender, erzieherischer aber auch einseitiger, vor allem aber herausragend inszenierter und gespielter Film, wie ihn nur Oliver Stone hätte machen können.