Sonatine - Kommentare
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Alle Kommentare von Sonatine
ACHTUNG: ENTHÄLT SPOILER
So viel Potenzial durch so viel ultraschlechte Detailentscheidungen verschenkt.
Ansich ist die Storyline super interessant, die Serie würde sich ideal zum bingewatchen eignen und man hätte eine 1A-Thrillerserie erschaffen können. Leider haben sich die Produzenten dazu entschieden, ihre Darsteller, bzw. Charaktere so dermaßen viele unlogische, bescheuerte und cringe Entscheidungen treffen zu lassen, dass ich mich dazu entscheiden habe, ich würde eine zweite Staffel nicht ertragen. Das geht damit los, dass man eine an Borderline erkrankte (warum???), israelische Auftragskillerin zu einer der Haupt-Antagonisten gemacht hat, deren Handlungsweise so unprofessionell und unlogisch ist, wie man es sonst maximal in irgendwelchen "Fast & Furious" Filmen sehen kann - sie liebt z.B. Gewalt und obwohl sie beim israelischen Geheimdienst ausgebildet wurde, ist sie eine Psychopathin und ermordet einfach nur gerne Menschen (natürlich ist sie Anfang 20, sieht gut aus und steigt mit ihren Opfern auch gerne ins Bett... klaaar). Ich habe mir gefühlt alle 10 Sekunden an den Kopf gefasst, wenn die Dame durch das Bild gewackelt ist.
Aber auch Joe Turners Entscheidungen sind alles andere als nachvollziehbar. Zum Beispiel kidnappt er auf der Flucht einfach so mehrfach Leute - teilweise Fremde oder auch mal Tinderdates, die ihn sofort verraten könnten... macht Sinn, so als extrem gut ausgebildeter CIA-Analyst. Als er dann die Chance hat, die zuvor angesprochene, unfassbar gefährliche Massenmörderin zu eliminieren, lässt er sie nach einem Crash einfach im Auto sitzen ohne auch nur irgendetwas zu unternehmen. Er könnte die für ihn und seine Verbündeten in dem Moment wohl größte Gefahr perfekt aufhalten, indem er z.B. die Cops ruft oder sie ans gecrashte Auto fesselt oder eben irgendwas macht, um ihr das Leben zu erschweren, bzw. sie wenigstens in irgendeiner Weise aufzuhalten - aber er macht gar nichts. Sie hat seine Ex-Freundin, seinen besten Freund und seine neue Freundin und Verbündete nur wenige Momente vor dem Crash abgeschlachtet und er guckt sie nur kurz an, lässt sie dann unversehrt im Auto sitzen und rennt davon. Man hat sich bei derartigen Dingen also nicht mal die Mühe gegeben die Tatsache zu verstecken, dass man den Charakter, bzw. die Schauspielerin unbedingt noch irgendwie in der Serie behalten wollte. Da wird der ganze unlogische Schrott eben durch die Post-Production gewunken, als wäre es nichts. Aber das passiert nicht nur ein Mal - 20 Minuten später macht Joe Turner in der gleichen Folge genau den gleichen Scheiß und lässt sich von einer 45 Jahre alten Frau überrumpeln, um ihr kurze Zeit später (nachdem sie total unlogisch und dämlich gestürzt ist und sich den Arm verrenkt hat) mit dem Tod durch Erschießen zu drohen und ballert ihr mehrfach mit der Pistole an den Ohren vorbei. Natürlich ist die Frau eine viel größere Bedrohung als die irre Massenmörderin. Wenn ich das hier so aufschreibe, regt es mich direkt wieder so krass auf, dass ich der Serie gerne auch direkt 0 Punkte geben würde.
Naja... und solche peinlichen Aktionen gibt es wieder und wieder. Alles auch, was z.B. Nathan Fowler (gespielt von Brendan Fraser) von sich gibt, ist einfach nur Comedy pur. Wie er sich z.B. so über die Laptop-Tasche seiner Tochter freut und im Office die ganze Zeit schlagfertige Antworten für jede Person parat hat, dann aber auf ein Mal selbst einen ehemaligen Kontaktmann der zu viel weiß eliminieren muss und sich mit der Pistole in der Hand so ganz cringe die ganze Zeit entschuldigt und dabei wie in einem Comedy-Actionfilm fragt, ob er denn noch gerne etwas sagen würde. Dabei druckst er die ganze Zeit rum, verdeht die Augen (also so maximales Overacting) und erschießt dann die kreischende Freundin von dem Typen zuerst, anschließend den Typen und dann komplett ohne Grund sich selbst. Sollte der Serie wohl emotionale Tiefe verleihen (ging def. komplett schief).
Am Ende des Tages eine Serie mit vielen, eigentlich guten Schauspielern, einer guten Basisstory und ordentlichem Budget, die enorm unter den schlechten Enrscheidungen der Produktion leidet - höchstwahrscheinlich wurden diese vor allem getroffen um mehr Staffeln rauszuquetschen und hin und wieder hat es den Anschein, als wolle man etwas auf Refn machen (ging def. komplett schief).
Schade.
Moderne, frische Version von "24" - eine Serie, die ich als Teenager geliebt habe. Die erste Staffel von "Night Agent" gefiel mir sehr gut. Spannend, angemessene Story (nicht zu kompliziert, aber auch nicht zu oberflächlich) und mit sympathischen Hauptcharakteren. Was mich jedoch wirklich genervt hat war dieses Killer-Paar. Schauspielerisch gefiel mir vor allem die Frau gar nicht und auch von der Storyimplementierung waren deren privaten Geschichten total unnötig. Unbekannte Auftragskiller haben etwas viel spannenderes und mystischeres. Das war schon ein kleiner Downer, aber sonst gefiel mir alles wirklich gut.
Visuell top, inhaltlich absoluter Trash. Mehr Komödie als Thriller - für das Szenario komplett unpassende Dialoge und bescheuerte Story.
Wann darf man heutzutage schon noch mal sagen, dass eine Fortsetzung besser als ihr Vorgänger ist?! Aber, ja "Tyler Rake 2" ist eine ganze Ecke besser als Teil 1. Deutlich krassere Action, eindrucksvollere Kamerafahrten und derbe gute Choreo (man merkt, dass die "John Wick" Reihe hier teilweise ein klares Vorbild war). Wo nicht viel Story ist, kann man nicht viel kaputt machen und dafür bin ich bei solchen Filmen dankbar wenn dem so ist. Manche Produzenten versuchen ja gerne so auf cringe erzählerische Tiefe einzubauen, die es absolut nicht braucht - und das geht natürlich auch in 90% aller Fälle schief.
Kurzweiliger, brutaler Actionfilm. Ideal für einen Abend am Wochenende, an dem man einfach nur entspannen will. Anders als Teil 1 für Action-Fans definitiv ein Muss würde ich sagen - und den Vorgänger braucht man auch nicht mal geguckt zu haben, die Storyline erklärt sich von alleine.
Sehr viel verschenktes Potenzial von einer eigentlich sehr coolen Umsetzung eines üblichen "Mann beschützt Familie" Plots.
Liam Neeson ist ja mittlerweile extrem bekannt für diese Rollen und er macht das auch gewohnt solide. Ed Harris als Bösewicht ist ebenfalls eine gewohnt starke Besetzung und mit Joel Kinnaman als kampferprobten und mürrischen Sohn, der aber nur das Gute für alle will, konnte man auch nichts falsch machen. "Run All Night" ist auch genau bis zur Halbzeit überraschend gut umgesetzt worden - spannende Handlungsabläufe, ganz nette Dialoge und visuell geht er sogar etwas in Richtung Noir.
Was es mir dann versaut hat, war die totale Ausuferung der Story, weil man produktionsteschnisch wohl eher eine Art Actionkracher als weniger einen Mafia-Thriller im Sinn hatte. Überall massenweise Cops, umherfliegende Hubschrauber und obwohl Ed Harris aka Shawn Maguire noch 5 Minuten vorher etwas ganz anderes zu Liam Neeson aka Jimmy Conlon im Restaurant gesagt hat, schickt er nun sogar noch einen total überzeichneten Auftragskiller los, der auf seiner Jagd ohne zu Zögern zahlenweise Polizisten umnietet und mit irgendeiner futuristisch aussehenden Riotweste rumläuft (die in Wirklichkeit btw. null Stopwirkung gegen Schusswaffen bietet). Es hat also genau 1 Minute gebraucht um einen überraschend guten Mafia-Thriller in einen komplett unpassenden Actionfilm zu verwandeln. Richtig enttäuschend irgendwie, aber eben auch typisch weil es so oft passiert.
Hätte man den Stil der ersten Hälfte weiter verfolgt und den Film so beendet, wäre das easy eine 07/10 geworden (vllt. sogar höher) - so ist es aber nur eine knappe 05/10.
Was für eine geniale Serie. Eine plötzlich erschienene Arthouse-Meisterleistung, die sich so wohl einige Genrefans schon deutlich eher gewünscht hätten. Vom Stil her erinnert "Reprisal" definitiv an das typische Tarantino-Kino, aber auch in gewissem Maße an Refn und von der Storyimplementation sogar etwas an Fincher. Dass Season 2 vorzeitig abgesagt wurde zeigt aber leider, dass derartige Nichenunterhaltung selbst heutzutage mit Millionen von Netflix- und Prime-Abos immer noch zu wenig lukrativ ist, bzw. eventuell wohl auch einfach, dass diese riesigen Unternehmen den Hals niemals vollkriegen.
Für jeden Liebhaber noirartiger Unterhaltung definitiv ein Muss.
Großartige israelische Crime-Actionserie, die ich seit Anfang 2017 verfolge (kurz nach dem westlichen Release der ersten Staffel). Kein unpassender Humor oder übertrieben unlogische Szenen, kein One-Man-Army Hollywood-Kram à la Jack Ryan - nur ehrliche Action und kurzweilige Storylines. Simples Konzept, aber es geht auf. Erinnert mich nach wie vor sehr an die schwedische Serie "GSI - Spezialeinheit Göteborg" - mit dem Unterschied, dass es nicht um einzelne Mordfälle oder Bandenkriminalität, sondern in erster Linie um den israelisch-palästinensischen Konflikt und dessen Ausuferungen geht.
Die Kritik, dass die Serie nichts als anti-palästinensische Hetze basierend auf einem verlogenen und dummen Konzept sei, kann ich echt nicht nachvollziehen. Natürlich macht es einen stutzig, dass derartig harsche Worte vor allem von israelischen TV-Kritikern stammen, aber ich hatte bei "Fauda" an keiner Stelle den Eindruck, dass man Palästinenser als Monster und die Israelis als heilige Samariter darstellen will. Ganz im Gegenteil: Aus den ersten 3 Staffeln sind mir mehrere Szenen, bzw. Handlungspassagen in Erinnerung geblieben, in denen man klar sieht, dass die Produzenten dem Zuschauer oft einen Blick auf beide Seiten der Medaille geben wollen.
Eine riesige Stärke von "Fauda" ist natürlich Lior Raz. Was für ein cooler Dude und Schauspieler. So eine Mischung aus Jack Bauer und dem coolen Onkel, der dir früher erlaubt hat Filme zu sehen, für die du noch viel zu jung warst. Richtig stark ist auch seine Hauptrolle in "Hit & Run", einem israelischen Crime-Drama (gibt aktuell nur eine Staffel).
Ich habe gerade die vierte Staffel gebingewatched (geht bei Crime-Serien eh nicht anders) und bin nach wie vor überzeugt. So kann es weitergehen.
Grandiose, leicht noirartig angehauchte Action-Serie mit einem Chris Pratt in einer eher ungewohnten, aber sehr starken Rolle. Dass er ein guter Schauspieler ist, muss er niemandem beweisen, aber mit "The Terminal List" hat er eben auch mal andere Skills offenbart, als z.B. in den Marvel-Filmen. Ich bin ja eh ein Fan von allem was in Richtung Crime geht, alles was sich am Noir bedient und vernünftige Action ist schlichtweg auch unterhaltsam und kurzweilig, solange es kein angepasster, saublöder FSK12-Schund für den Mainstream ist.
Es gibt so viele Serien dieses Genres, die durchweg billig sind oder gut anfangen und dann dennoch billig und langweilig werden und ich habe bei der ersten Sichtung auch jede Sekunde damit gerechnet, dass irgendein typischer Fehler gemacht wird und man sich fremdschämen muss - aber nein, nichts davon. Es bleibt von der ersten Sekunde an spannend und die Kurve fällt bis zum Ende nicht ab.
Bin sehr gespannt auf Staffel 2.
Schwächster Thriller dieser Art seit langer Zeit. Fängt gut an und in den ersten 20 Minuten hat man auch noch etwas Hoffnung, dass das richtig spannend, blutig und finster wird - so wie ein guter Selbstjustiz-Thriller eben sein sollte. Aber man bekommt NICHTS davon. Alles ist übertrieben vorhersehbar, es gibt kaum noch eine echte Spannungskurve ab der 30 Minuten-Marke, jeder Dialog ist lahm und billig und selbst die Action-Szenen wirken einfach nur statisch und gepfuscht. Das Drehbuch hat man wahrscheinlich zusammen mit 2 anderen dieser Art beim Warten auf den Bus geschrieben. Da steckt NULL Aufwand drin. Einzig und alleine Gerard Butler rettet insgesamt etwas den Vibe vom Film - der Streifen bleibt aber dennoch schlecht.
Großartige Mini-Serie, die ein sensibles Thema unfassbar gut und tiefgründig behandelt, ohne einfach nur billig mit Stereotypen zu spielen oder künstlich auf politisch korrekt getrimmt zu sein. Ich finde es bemerkenswert, wie viel Mühe man sich bei "Seven Seconds" gegeben hat, jeden Blickwinkel und jedes individuelle Schicksal möglichst neutral darzustellen und jede persönliche Geschichte mit ihren Höhen und Tiefen zu zeigen. Hier geht es um kein Happy End wie in Hollywood.
Kann ich nur unterstreichen. Neben Mando die beste Star Wars Serie.
"Élite" ist echt eine interessante Serie - zumindest wenn es um die ersten beiden Staffeln geht. Zwei sehr spannende Seasons über junge Erwachsene auf einer spanischen Elite-Schule. Intrigen, Liebe, Sex, Lügen, Verrat, Freundschaft - alles Themen, die man natürlich gerne im Coming of Age Genre anschneidet, die aber oftmals nur sehr mäßig verpackt werden. Bei "Élite" allerdings sind die ersten beiden Staffeln wirklich erfrischend, aufregend und begeistern endlich mal durch richtig gute, junge Schauspieler, denen man ihre Rollen auch abkauft.
Leider bleibt das nicht so. Während Staffel 1 und 2 wirklich ausgezeichnet waren, konnten die 3. und 4. Season nur noch teilweise daran anknüpfen. Die Stories waren immer noch glaubhaft und spannend, aber bei Staffel 3 war dieses erfrischende Gefühl von einem neuen Style des Coming of Age Dramas schon wieder verpufft und bei Season 4 merkt man direkt, dass den Produzenten die Ideen ausgegangen sind. Es ist die alte Leier neu verpackt. Man versucht sozusagen mit neuen Sängern ein altes Lied zu singen... trotzdem wurde das kein Chartstürtmer mehr, sondern nur noch ein sehr schnell totgehörter 08/15-Hit.
Über Season 5 oder sogar 6 braucht man kaum noch zu reden. Während man bei der 5. Staffel wenigstens versucht hat noch etwas Spannung in den ganzen wiedergekäuten Mist zu bringen, ist die ganz neue Staffel einfach nur noch ein spanisches Ebenbild von den hunderttausend Doku-Soaps in allen möglichen Sprachen da draußen, die nur davon handeln wer wen mit wem betrügt. Dazu kommt das total übertrieben aufgesetzte Regenbogen-Getue. Nachdem man schon vor 2 Seasons angefangen hat die Hälfte der Beziehungen mit homosexuellen Paaren darzustellen, hat man in Season 6 einen transsexuellen Schauspieler dazugeholt und bappt die Storyfetzen nur noch irgendwie um dieses komische Konstrukt aus künstlicher Diversität zusammen. Mit der Realität hat das nichts mehr zu tun - der Trans-Dude dealt sogar mit Hormonen an der Schule. Was zur Hölle?!
Zusammenfassung der Ratings:
- Season 1: 08/10
- Season 2: 08/10
- Season 3: 07/10
- Season 4: 06/10
- Season 5: 05/10
- Season 5: 04/10
Meiner Meinung nach reicht es total wenn man sich die ersten 2-4 Staffeln gönnt und es danach einfach sein lässt.
Gestern habe ich nach gut 4 Jahren wieder mal "Kingdom of Heaven" geguckt und meine Meinung hat sich nicht verändert - es ist und bleibt der aktuell beste Film seiner Art. Ganz wichtig: Ich rede hier von dem 181 Minuten langen Director's Cut - denn nur dieser, von Ridley Scott ursprünglich so angedachte Schnitt, zeigt ein vollendetes Meisterwerk. Die TV-Fassung bleibt ein guter Film, zeigt aber eben auch deutlich warum man derartige Werke gar nicht erst schneiden sollte (nur damit eine andere Altersfreigabe erzielt werden kann).
Es gibt Ritterfilme wie z.B. "The Last Duel" (2021 / Ridley Scott), bei denen ein enorm hoher Wert auf Realismus und historische Genauigkeit gelegt wurde, es gibt Ritterfilme wie z.B. "The King" (2017 / David Michôd), die basierend auf einer historischen Begebenheit eine lehrreiche Geschichte erzählen sollen, dann gibt es Ritterfilme wie z.B. "Outlaw King" (2018 / David Mackenzie), die ursprünglich als gigantisches Werk geplant waren, dann aber totgeschnitten wurden und es gibt Ritterfilme wie z.B. "Ritter aus Leidenschaft" (2001 / Brian Helgeland), die das Genre und / oder eine entsprechende, geschichtliche Erzählung nur als Basis für eine massentauglichen 08/15-Story benutzen. Und darüber hinaus gibt es auch noch Ritterfilme wie "Braveheart" (1995 / Mel Gibson), Gladiator (2000 / Ridley Scott) und eben "Kingdom of Heaven" (2005 / Ridley Scott), die eine gewisse historische Treue haben, aber hauptsächlich im Sinne der Cineastik ein bildgewaltiges und emotionales Drama darstellen sollen. Was bei diesen Daten schnell auffällt, ist, dass Ridley Scott ein Meister seines Fachs ist - und meiner Meinung nach ist ihm bei keinem anderen Film etwas derartig Geniales gelungen wie bei der Geschichte um das Königreich der Himmel.
Ich verbrachte 2017 sehr lange im Krankenhaus und der Reha und während dieser Zeit hatte ich nur wenige Filme auf meiner externen Festplatte zur Verfügung. Darunter war auch "Kingdom of Heaven", aber er wurde mir erstaunlicherweise NIE langweilig. Viel mehr war er mir eine große Stütze in dieser schweren Zeit der körperlichen und geistigen Genesung. Ridley Scott ist für mich so oder so DER Mensch, der mich in Sachen Filmkunst am meisten beeinflusst hat, aber vor allem mit diesem Streifen hat er mich immer wieder krass beeindruckt. Gleichzeitig ist Balian von Ibelin wohl auch Orlando Blooms stärkste Rolle, die er jemals gespielt hat. Aber hier passt sowieso einfach JEDE Besetzung hervorragend... egal ob David Thewlis, Marton Csokas, Jeremy Irons, Alexander Siddig, Brendan Gleeson oder Liam Neeson - jeder Charakter wurde ideal besetzt und jeder dieser Akteure hat einen großartigen Job gemacht.
Es gibt so viele Szenen, die für sich alleine genommen schon so gut sind, dass sie einen schlechten Film damit besser gemacht hätten, aber in "Kingdom of Heaven" ergeben sie ein Puzzle aus Gänsehaut verursachender Schönheit, Brutalität und Ehrfurcht. Meine Lieblingsszene wird für immer die Campszene ganz zu Beginn sein, die stattfindet nachdem Balian soeben aus der Burgstadt geflohen ist. Diese anmutende Ruhe durch den lautlosen Schneefall, das aufgeschlagene Lager am Waldrand, nahe eines eiskalten, rauschenden Bachs inmitten des ersten Frühlingsgrüns und Ritter unterschiedlichster Herkunft, die sich auf eine weitere Etappe ihrer langen Reise ins heilige Land vorbereiten. Die Liebe zum Detail der einzelnen Ausrüstungsgegenstände und auch die unterschiedlichen Charaktere mit Balian, Godfrey von Ibelin, dem Hospitaliter, dem englischen Sergeant, dem deutschen Kreuzfahrer Odo und dem persischen Kämpfer Firuz, die alle schon so unfassbar viel erlebt haben und deren Weg sie am Ende alle an diesen einen Ort geführt haben. All das ergibt für mich eine der besten Szenen, die ich jemals in einem Film gesehen habe. Und "Kingdom of Heaven" strotzt voll ähnlicher Szenen, aber besticht eben auch durch epische Schlachten, durch grandiose Musik und tiefgründige Dialoge.
Man muss kein gläubiger Mensch sein um dem Film eine Chance zu geben und auch nicht um den Film zu mögen. Ich selbst habe zwar bedingt durch bestimmte Umstände schon eine gewisse Connection zu Gott, aber das ist jedem Menschen selbst überlassen und Kunst sollte so oder so immer unabhängig betrachtet werden.
Eine glasklare 10/10 mit einem extra Plus für die enorm hohe Qualität was potenzielle, wiederholende Sichtungen anbelangt.
Der Top-Kommentar auf YouTube beschreibt dieses "Ding" perfekt:
"This movie is a miracle. It has no plot, no drama, no compelling or likable characters, no story arc, no protagonist, no antagonist, no conflict, no rising tension... NOTHING. Yet, you can't take your eyes off of it."
Trotzdem: 0/10
Nach Mando für mich aktuell definitiv die beste Serie aus dem Star Wars Franchise. Cassian ist so ein interessanter Charakter und Diego Luna spielt ihn einfach unfassbar gut. "Rogue One" war, bzw. ist halt schon einer der besten Star Wars Filme überhaupt und daher habe ich mich persönlich enorm auf die Serie gefreut und wurde bisher auch nicht enttäuscht. Wirkt im Vergleich zur Obi-Wan Serie deutlich erwachsener und von der Produktionsqualität auf einem Level mit "The Mandalorian".
Gerade zum zweiten Mal gesehen und ich muss kurz und knapp sagen: Einer der besten Ritterfilme, die es gibt.
Die ganze Geschichte rund um Jean de Carrouges, bei der man sich an die Buchvorlage über die historischen Begebenheiten gehalten hat, ist wirklich perfekt für einen auf Realismus getrimmten Mittelalterfilm gewählt. Viele Details - egal ob bei der Kampfkunst, den Waffen, den Rüstungen und Kleidern oder den Burgen und deren Ausstattung - überall hat man sehr viel Wert auf ein historisch korrektes Aussehen gelegt und das ist in Zeiten von "Vikings" & Co. tatsächlich erwähnenswert (auch wenn es bei derartigen Budgets eig. selbstverständlich sein sollte). Ridley Scott ist für mich wahrscheinlich der wichtigste Mensch im Filmuniversum. Er hat einige meiner Lieblingsfilme gedreht / produziert und auch noch einige weitere Filme, die mir ebenfalls sehr gut gefallen haben (wahrscheinlich so viele wie kein anderer Regisseur / Produzent). 2005 hat er bereits mit "Königreich der Himmel" den meiner Meinung nach besten Ritterfilm aller Zeiten produziert (wichtig: ich meine den 189 Min. Director's Cut) und mit "The Last Duel" hat er letztes Jahr einfach ein weiteres 2 1/2 stündiges Werk rausgehauen, dass eine ähnlich großartige Anmutung wie "Königreich der Himmel" mit sich bringt, aber weniger auf Epik als viel mehr auf Historie setzt.
Endlich mal kein Film, wo alle Menschen im 14. Jahrhundert von Dreck verschmiert sind und schlechte Zähne haben. Ob man es glaubt oder nicht: Auch im 14. Jahrhundert besaßen die Menschen schon den sogenannten Geruchssinn und wussten tatsächlich auch, dass Dreck und Unreinheit Krankheiten verursachen kann - krass oder?! Die haben sich also tatsächlich auch gewaschen. Aber Spaß beiseite: Besonders gut neben all den visuellen Aspekten hat mir auch die Kampfkunst gefallen. Speziell die in den Ausschnitten von Schlachten, wo man Matt Damon mehrmals dabei sieht, wie er ganz klar die deutsche Mordhau-Technik anwendet, bei der das Schwert mit der starken Hand am Griff und der schwachen Hand an der Klinge geführt wird... damit lässt sich enorm effektiv kämpfen wenn man es lange geübt hat. Aber auch das Sounddesign ist großartig... von den Pferdhufen bis hin zur mittelalterlichen Musik passt einfach alles.
Meine Lieblingsgenres bei Filmen und Serien (sowie Games) sind Sci-Fi / Cyberpunk und Mittelalter / Fantasy. Gerade deswegen mag ich natülich auch Ridley Scott so sehr. Erstaunlich finde ich bei "The Last Duel" aber auch, dass Ben Affleck das großartige Drehbuch geschrieben hat und naja, leider ist seine Rolle für mich tatsächlich auch die schwächste Besetzung im Film. Diese schlecht gefärbten Haare, bzw die Perücke und der falsche Bart sind einfach diesem Werk nicht würdig und man hat auch direkt gemerkt, dass er in diesem ganzen Genre sonst eig. überhaupt nicht zu Hause ist - wobei Matt Damon, Adam Driver und Marton Csokas wirklich wie die Faust aufs Auge gepasst haben. Irgendwie hätte ich Sean Harris gerne noch gesehen, denn der ist auch wie geschaffen für Rollen in Mittelalterfilmen.
Unterm Strich habe ich die Bewertung noch mal von 08 auf 09/10 und mittlerweile 10/10 angehoben, weil diese 153 Minuten wirklich sehr beeindruckend waren. So muss ein Ritterfilm sein. Realistisch, blutig, auf Grundlage echter Ereignisse und mit ausgeklügeltem Drehbuch und trainierten Darstellern. Klar, ich liebe Schlachten und solche Sachen auch irgendwie noch mehr als 80% Drama, aber "The Last Duel" macht seine Sache so gut, dass ich keine große Schlacht vermisst habe. David Mackenzie hätte sich mit "Outlaw King" tatsächlich besser mal in diese Richtung bewegt und nicht davor gescheut einen langen Film zu releasen - denn sein Streifen war ursprünglich 137 Minuten lang und die Version soll sogar schon stark geschnitten gewesen sein, allerdings hat er nach Cannes dann noch mal um 20 Minuten auf 117 Min. Gesamtlänge gekürzt und in der Zeit erzählt doch keine Socke diese großartige Geschichte des Robert the Bruce. Da hat Mr. Scott hier schon sehr viele Dinge enorm richtig gemacht.
:'D
Mal im Ernst: Wie kann man so lange in dem Business unterwegs sein und so dermaßen wenig von spannender Unterhaltung in Form von Filmen verstehen? Er hält sich ja nicht mal an die Basics von Charakterdarstellung und Spannungsbogen, geschweige denn, dass er allgemeine Logik und etwas, das sich im Volksmund "Story" nennt, mit einbezieht.
Es ist echt ewig her, dass ich einem Streifen 0 Punkte gegeben habe, aber das hier ist einfach so schlecht wie es nur geht. Da würde ich tatsächlich lieber nichts gucken und aus dem Fenster starren.
Wenn die Filme ETWAS Gutes haben, dann, dass Space Ice immer unfassbar lustige Reviews dazu bringt. Hier also ein weiteres geniales Review von Space Ice zu einem weiteren "stupid f*cking movie" von Steven Seagal:
https://www.youtube.com/watch?v=KICkv6T03dc
Düstere und skrupellose, aber visuell wirklich toll inszenierte Mini-Serie über die Crew eines Walfangschiffes des britischen Empire - nach dem Buch von Ian McGuire. Andrew Haigh hat hier echt einige Dinge richtig gemacht. Die Serie lebt von den toll gespielten Charakteren, dem verbissenen Klima und der mystisch-dunklen Optik.
Leider kommt die Serie am Ende aufgrund mehrerer Faktoren nicht an die Qualität der Buchvorlage ran. Erstens ist vor allem die Darstellung von Henry Drax viel zu eindeutig. Von Anfang an lässt sich der Charakter deutlich zu leicht und sehr vorausschauend einschätzen und das geschieht aufgrund von Offensichtlichkeiten auch total selbstständig - was aber nicht an Colin Farrell liegt, der eine guten Job gemacht hat - sondern schlichtweg an fehlenden Plotelementen. Zweitens sieht man von Cavendish, Otto und Captain Brownlee viel zu wenig. All diese mega interessanten Charaktere, die das Buch so wunderbar vermittelt, werden quasi nur angeteasert und dann im Storystrudel fallengelassen.
Kann man sich durchaus gut angucken, aber zu einer richtig starken Mini-Serie hat es meiner Meinung nach nicht gereicht, weil man diese so detailreiche Erzählung in nur 5 Episoden verfilmt hat und somit das Verhältnis zugunsten der Kompaktheit und zulasten der Spannung ausgelegt hat. 2x ~50-60 Minuten mehr Storytime wären ideal gewesen.
Gerade nach Ewigkeiten noch mal wieder gesehen und die 07/10, die ich "Babylon A.D." damals gegeben habe, lasse ich tatsächlich so stehen. Der Film ist echt deutlich besser als sein Ruf und geht durchaus in die Richtung des grandiosen "Children of Men". Wahrscheinlich auch Vin Diesels beste Leistung nach "Pitch Black".
Für einen genretypischen Katastrophen-Endzeitfilm macht "Greenland" einiges richtig... aber auch vieles ganz typisch.
Erst mal die guten Eigenschaften des Films: Kein komplett unpassender Humor, schauspielerisch wirklich gut und die Actionszenen, bzw. jene mit virtuellen Effekten (wovon es einige gibt) sahen echt mehr als akzeptabel aus. Auch die generelle Story ist ansich passend und realistisch überlegt - zumindest der Anfang und das Ende... so irgendwie.
Denn genau da fangen auch schon die negativen Punkte an. Die aufeinanderfolgenden Ereignisse sind absolut genretypisch. Entweder trifft man nur Trottel, Leute die einem ans Leder wollen oder übertrieben selbstlose Menschen, die dann schnell das Zeitliche segnen. Außerdem wartet bei jeder Zwischenlösung direkt die nächste "zufällige" Katastrophe - sei es das verlorengegangene Insulin, dann das wiedergefundene Insulin, böse Menschen in Autos (2x), ein plötzlich auf den entsprechenden Quadratmetern einschlagender Meteroitenhagel, der genau dann aufhört wenn der Familiendaddy noch mal eben eine andere Person aus einem zuvor bei der rettenden Brücke in Brand geratenen Wagen zerrt - und so weiter und so weiter. Das hört eben nie auf. Würde man hier einfach mal mehr interessante Begegnungen einbauen, das alles düsterer (so in Richtung "The Road" oder "Children of Men") inszenieren und die Szenarien auch deutlich realistischerer entwickeln, dann würde das viel mehr Spaß machen und vor allem auch spannender sein - und mehr Angst machen.
Anfangs hatte ich echt Bock und dachte mir "Nice, der könnte sich lohnen!" und zur Mitte des Films habe ich schon geraten wie er endet. Auch das mit dem Countdown-Event habe ich vorausgeraten - was halt echt keiner große Vorstellungskraft bedarf.
At the end of the day... Mezzo Mezzo.
Was zur Hölle?
Das war doch im Vergleich zu "Game of Thrones" noch gar nix. Wow, ein zermatschtes Gesicht. Davon gab es in GoT gefühlt hunderte.
"Bosch: Legacy" macht da weiter, wo "Bosch" aufgehört hat: Bei grandiosem Storytelling und spannenden Kriminalfällen basierend auf grandiosen Romanen, dem coolsten Dude im aktuellen Crime-TV und dem ersten Daddy-Tochter Gespann im Fernsehen, das nicht jedem auf die Nerven geht. Unterschied zur Vorgängerserie: Bosch ist jetzt Privatermittler, bzw. Angestellter bei seiner früheren Rivalin Honey Chandler und kein Cop mehr, aber dafür ist Maddy jetzt bei dem Verein - und da gehört sie auch hin. Harry ist auch immer noch für die richtige Sache unterwegs, muss aufgrund fehlender Dienstmarke jetzt aber logischerweise zu etwas anderen Methoden greifen - die ihm aber keine Probleme bereiten.
Das megageile Intro ist einer etwas "fröhlicheren" Variante gewichen. Ich liebe das alte Intro nun mal, aber gut... ich werde mir die alten Staffeln sowieso noch mehrmals angucken. Also halb so wild.
Und was GAR NICHT klar geht, ist die Tatsache, dass es die Serie selbst für zahlende (!) Amazon Prime Kunden nur auf Amazon Freevee mit drei jeweils ca. einminütigen Werbeunterbrechungen pro Episode zu sehen gibt. Ich gönne es den Leuten, die die Kohle nicht übrig haben und sich jetzt diese tolle Serie in 1A-Qualität angucken können, aber warum müssen Prime-Kunden sich auch die Freevee-Werbung reinziehen? Es ist einfach nur bescheuert. Aber dafür kann die Serie natürlich nichts und das fließt auch nicht in meine Bewertung mit ein.
Dennoch muss ich am Ende einen Punkt abziehen, einfach weil "Bosch" als meine persönliche Nummer 1 der Crime-Serien eben auch sehr stark auf Harry als Cop aufbaut. In der Rolle als Privatermittler gefällt er mir auch sehr gut, aber ich mochte es trotzdem noch einen Zacken lieber als Bosch noch Detective beim Morddezernat war.
Für einen absoluten Sci-Fi-Fan wie mich, der auch noch "Halo" total gerne mag, war die Serie natürlich direkt Pflicht. Leider wurde ich mies enttäuscht.
Ich kenne YouTube-Produktionen, die bessere virtuelle Effekte und eine bessere Kameraführung haben. Die Storyline ist sehr basic, was aber ansich kein Problem darstellen würde - wenn man denn die Folgen auch nur ansatzweise so wie die Games aufgebaut hätte. Hat man aber nicht. Jede Folge ist eine Mischung aus künstlich in die Länge gezogenen Dialogen, unfassbar schlechten Effekten und stellenweise auch schlichtweg keiner gu´ten Schauspielerei, was aber eher auf wenigere Darsteller zutrifft, die meisten machen ihren Job gut.
"The Witcher", "Arcane" und "Cyberpunk: Edgerunners" haben es vorgemacht, wie man Serien zu Games gut, sehr gut oder sogar ausgezeichnet gestalten kann. Und mit "Warcraft: The Beginning" gibt es auch einen wirklich guten Film zu einem großartigen Spiele-Universum - aber bei den Filmen generell gibt es auch leider deutlich zu viele Negativ-Beispiele.
Ich hoffe schlichtweg, dass sich der NÄCHSTE Kandidat, der sich "Halo" als Serien- oder Filmprojekt vornimmt, weiß was er tut.
*Achtung: Spoiler*
442 Stunden habe ich bis dato in "Cyberpunk 2077" verbracht, davon ca. 300 Stunden als reine Spielzeit (wobei ich nach ca. 120 Stunden bereits 44 von 44 Steam-Achievements erledigt hatte) - und die restlichen knapp 150 Stunden war ich im Game um meine Mods und die Tweaks / Scripts / Mods von Modder-Kollegen zu testen. Für mich ist dieses Game etwas ganz Besonderes, denn auch wenn ich mich in der Vergangenheit schon sehr viel mit Game-Modding und Game-Lore beschäftigt habe (vor allem bei "Dark Souls 1-3", "Elden Ring" und den "The Elder Scrolls" und "Fallout" Reihen), so habe ich erst bei "Cyberpunk 2077" aktiv mit 3D-Modelling begonnen und mich sehr intensiv mit den nötigen Scripts (TweakXL, ArchiveXL, REDscript, REDmod, etc.) und Frameworks (CET, WolvenKit) begonnen auseinanderzusetzen.
Auf "Cyberpunk: Edgerunners" habe ich jetzt sehr lange gewartet. Den Release so zeitnah mit Patch 1.6 und der Ankündigung für das 2023 kommende, große Story-DLC "Phantom Liberty" zu bringen, war definitiv ein schlauer Schachzug von CDPR. Natürlich bekommt man dann wieder richtig Bock und nach dem Bingewatching des Animes will man eigentlich auch direkt wieder ein neues Savegame starten.
Ich mag Animes, ich liebe Sci-Fi und Cyberpunk als Film- und Game-Genres und wie man nach meinem ersten Absatz bereits feststellen konnte, gehört "CP2077" zu meinen absoluten Lieblings-Games. Demnach war für mich schon vorher klar, dass sie es nur sehr schwer vermasseln können. Aber hier geht es ja nicht nur um mich oder andere Fans des Games, denn auch Nicht-Gamern sollte der Anime ja bestenfalls ebenso etwas geben. Den Vergleich müssen dann allerdings andere Moviepiloten ziehen, denn ich kann mich als absoluter Lore-Nerd in diesem Universum nur schwer in die entsprechenden Skins versetzen.
Als das erste Mal das Wort "Sandevistan" fiel, war mir direkt klar, dass hier diverse Details und Easter-Eggs des Games aufgegriffen werden. Mich hätte noch interessiert welche Version David benutzt, denn im Spiel gefällt mir der Falcon Mk. 5 von Militech mit Abstand am Besten (btw. arbeite ich zufällig gerade an einer sehr geilen Sandevistan-Mod im Zusammenspiel mit einem von mir modifizierten Cyberneck von Oda... wer Interesse hat bekommt das Package bald für ArchiveXL und Virtual Atelier auf Nexus). Und ja, egal ob es jetzt um tatsächlich genannte namentliche Größen und bekannte Dinge wie das After Life, BD's, Adam Smasher, Kiroshi-Implantante, Arasaka, Militech, Trauma-Team, MaxTac, schlichtweg nur Eddies, oder überhaupt nicht erwähnte aber in Szene gesetzte Dinge wie die HJSH-18 Masamune, die Gorilla Arms von Maine, den Kendachi Mono Wire von Lucy oder aber sogar Easter-Eggs wie das plötzliche Erscheinen von Rogue geht - jede Begegnung lässt das Nerd-Herz unfassbar höher schlagen.
"Cyperpunk: Edgerunners" bietet vom Beginn in Armut, über das Leben als Cyberpunk-Legende bis hin zum offenen Ende auf dem Mond unendlich viele Parallelen zu der Game-Story, die trotz ihrer großen Zahl an keiner einzigen Stelle ideenlos wirken. Im Gegenteil sogar, machen diese stetigen Begegnungen mit bekannten Dingen einfach Spaß, da es so viele Möglichkeiten gab sich an das eigene Spielerlebnis zu erinnern, welches für mich storywise immer noch zu dem Besten gehört, was bis dato ein Spielehersteller auf die Beine gestellt hat. Und dennoch bietet der Anime ja eine neue Geschichte, neue Charaktere, die mit unfassbar viel Liebe ausgearbeitet wurden und all das in der verrücktesten Stadt der Welt: Night City.
Am Ende ist aber natürlich nicht alles 1:1 gleich zum Spiel von CDPR - vor allem nicht stylistisch. Dank der maßgeblichen Mitarbeit von Studio Trigger, die u.a. Animes wie "Kill la Kill", "SSSS", "Kiznaiver" und "Brand New Animal" produziert haben, treffen hier das Wissen von S-Tier Animes und AAA-Gameproduktion aufeinander. Das Ergebnis ist unglaublich genial und ganz ehrlich: Solche Zusammenarbeit würde ich mir deutlich, deutlich mehr wünschen. Ich bin gespannt ob irgendwann noch mal eine zweite Season mit einer anderen Story erscheint, da "CP2077" selbst theoretisch ja noch viele Ideen bietet - allerdings ist es so wie es ist geradezu perfekt. Da wäre ein separater Anime auf Basis von Geschichten der gigantischen Lore des eigentlichen Pen&Paper-Games "Cyperpunk 2020", welches die Grundlage für "CP2077" bietet, theoretisch deutlich interessanter.
So Choombas, ich könnte jetzt sicher noch deutlich mehr schreiben, aber ich glaube irgendwann ist das erträgliche Maß an nerdigem Gequatsche auch mal voll. Also überlasse ich euch jetzt den restlichen Folgen, einem neuen Savegame oder anderen Anime-Alternativen wie "Ghost in the Shell", bzw. Game-Alternativen wie "Deus Ex: Mankind Divided" oder "The Ascent". Und denkt dran: Zu viel Chrom lässt eure Synapsen durchbrennen und wenn ihr euch zusätzlich noch mit Glitter das Gehirn wegschwemmt, dann laufen bald ganz viele Moviepiloten draußen als Cyberpsychos rum. ;)
Wer das Game im September 2022 nach Patch 1.6, dem für 2023 angekündigten Story-DLC (wieder mit Keanu Reeves) und all den verfügbaren Mods auf Nexus immer noch eine "Katastrophe" nennt, redet einfach so über Dinge, die seit mindestens 1 1/2 Jahren schlichtweg nicht mehr stimmen. Ja, das Game wurde (aus nachweislichen Gründen) damals viel zu früh released, aber über den Status sind wir LANGE hinweg.