Ecto1 - Kommentare

Alle Kommentare von Ecto1

  • Ich fand die Szene eigentlich sehr geil, gerade wegen der Überraschung. Überhaupt hatte es einige ganz geile Szenen im Film und auch das Production Design war über jeden Zweifel erhaben. Nützt aber nichts bei dem ganzen Mist der da sonst noch vorgekommen ist. Und dass man Snoke so "übermächtig" aufbaut und ihn dann ganz plump killt, ist so genial wie ärgerlich.

    Das Gesamtprodukt überzeugte einfach nicht und ich erlaube mir auch als absoluter Nobody zu sagen, das Drehbuch war ganz grosse Hühnerkacke!

    Ich verstehe bis heute nicht warum Rian Johnson so freie Hand bekommen hat. Sonst quatscht Hollywood auch bei jeder Kleinigkeit rein, gerade bei solchen Big Budget Produktionen. Ausser man hat einen grossen Namen hinter der Kamera.

    Nur weil er bei Breaking Bad etwas brauchbares beigesteuert hat und "Looper" kein Totalausfall war? Da müssen sich andere Filmemacher zuerst lange echte Sporen abverdienen bevor man ein solch grosses Projekt in den Schoss gelegt bekommt. Und gleich danach hat man ihm sogar eine ganze Trilogie angeboten......

    Er hat(te) also unglaubliches Glück, gute....nein...sehr gute Freunde in den Chefetagen von Disney oder muss mit den richtigen Leuten geschlafen haben.

    2
    • 8
      Ecto1 17.12.2018, 12:37 Geändert 17.12.2018, 13:07

      Die alljährliche Weihnachts-Sause mit den Griswolds ist schlicht Kult und zaubert mir vor allem durch das engagierte Schauspiel von Chevy Chase und Beverly D'Angelo immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.

      Christmas Vacation zelebriert eine amüsante Weihnachts-Parodie mit ganz viel Blödsinn. Die bekannten Muster der National Lampoon Reihe um die Familie Griswold sind natürlich mit von der Partie und daher gehört ein Weihnachtsbaum der zu gross für den Garten ist, natürlich ins Wohnzimmer. Es sind die kurzen und feinen Oneliner und Übertreibungen, welche hier das Salz in der Suppe sind.
      Merry Christmas….merry Christ....mas….kiss my ass…..kiss his ass……

      Gleichzeitig bietet der Streifen herrliche Karikaturen von Situationen, die wohl jedem der schon einmal eine Familien-Weihnacht erlebt hatte, bekannt vorkommen dürfte. So schwingt sich Clark und seine Familie von einer komischen Situation in die andere, wobei aber nicht jeder Gag mit gleicher Kraft zu zünden vermag. Es ist das Kollektiv des Weihnachts-Wahnsinns welches sich hier über den Zuschauer ergiesst, garniert mit den Träumen und dem Kitsch des biederen Vorstadt-Bewohners.

      Das zündeln mit den versnobten Nachbarn, Clark's Ausraster wenn die Beleuchtung nicht will, seine Gleichgültigkeit in jeder absurden Situation, seine herrliche Schimpftirade kurz vor dem Finale....Chevy Chase trägt die Story ganz alleine in einem Sack voller Albernheiten.

      Und neben allem Stumpfsinn bietet der Film eine gemütliche-wohlige Weihnachtsstimmung und schafft es so ganz nebenbei dennoch ein grosses Herz aufzutischen, welches hervorragend in die Adventszeit passt. Wenn dann ein brennendes Renntier-Gesteck durch den Nachthimmel rast, wirkt sogar die Nationalhymne der USA so unpassend, dass es schon wieder genial ist.

      Im Vergleich mit anderen Festtags-Komödien, ist "Christmas Vacation" vielleicht nicht besser, aber ganz sicher auf "griswoldische" Art einzigartig komisch.

      6
      • 5
        Ecto1 13.12.2018, 11:09 Geändert 13.12.2018, 11:10

        Comic-Verfilmung aus der Klischee-Kiste mit einem Drehbuch vom Reisbrett und Effekthascherei als Inszenierung. Liv Tyler als eine Mischung aus Armageddon Dream Girl und HdR Engelchen, schreit natürlich sofort Stopp wenn der Hulk mal im Rage Modus ist. Ich klatsch mir da höchstens ins Gesicht.

        Edward Norton nehme ich den Ghetto-Gringo einfach nicht ab. Möchte er doch möglichst unentdeckt bleiben, aber sobald eine hübsche Lady in Gefahr ist, droht er damit dass man ihn besser nicht wütend macht.

        Überhaupt verhalten sich die Charaktere alle reichlich infantil oder Vater-Zufall hilft dann dabei weiter die Story voranzutreiben. Tim Roth als ultra-harter Senioren Soldier wirkt wie aus der Konserve und spätestens wenn er sich in ein Monster welches direkt aus einem "Gears of War" Videospiel stammen könnte verwandelt, klatscht man sich beide Hände flach auf die Stirn.

        Am Ende krachen da zwei Testosteron Berge aufeinander und schlagen sich in bester Rocky Manier durch den Ring. Der Hulk erinnerte mich dabei immer wieder entfernt an eine Mischung aus Frankenstein und Drogenjunkie mit Bruce Lee Frisur.

        Insgesamt war mir da die Interpretation von Ang Lee in seinem "Hulk" Film von 2003 weitaus sympathischer. "The incredible Hulk" macht so vieles falsch was der im gleichen Jahr erschienene "Iron Man" genau richtig gemacht hat. Und damit ist es für mich einfach ein durchschnittlicher Actionfilm ohne Sinn und Verstand.

        Wer unbedingt sehen möchte wie Edward Norton mit einer Puls-Uhr durch Favelas rennt oder Pizza ausliefert, dem kann ich dieses Werk aber nur wärmstens ans Herz legen.

        10
        • 1. Was denkst du über die "Jugend von heute"?

          - Die armen Teufel! Verwirrt wie ich damals, aber in einer komplett anderen Welt.

          2. Bist du ein Tierliebhaber? Hast du vielleicht selber Tiere zu Hause?

          - Liebhaber ist das falsche Wort, aber ich mag Tiere. Bis auf Pferde und den Menschen, die finde ich beide manchmal doof. Zuhause haben wir zwei Katzen.

          3. Was ist dein Lieblingsdessert?

          - Eiscreme in fast allen Variationen.

          4. Was ist dein Lieblingssong von einer Serie!

          - Da fällt mir spontan wirklich keiner ein bzw. mag ich gerade nicht darüber nachdenken.

          5. Was dein Lieblingsbuch-Genre?

          - Bin kein Bücherwurm! Aber wenn, wäre es wohl Science Fiction oder Horror.

          6. Wer ist deine Lieblingsschauspielerin? Wieso magst du sie?

          - Eine echte Favoritin habe ich nicht, aber z.B Charlize Theron finde ich beeindruckend wandelbar.

          7. Was denkst du über die Deutsche Sprache?

          - Nichts, ich bin einfach damit aufgewachsen.

          8. Was hast du letztens gegessen?

          - Vor 30 Minuten, Lachs an Safransauce mit Reis und Gemüse.

          9. Was denkst du über Piercings und Tattoos?

          - Kann toll aussehen auf/im richtigen Körper.

          10. Was hast du letztens geträumt?

          - Ich tauchte unter der Stadt Venedig, wohl weil wir da gerade Urlaub für nächstes Jahr gebucht haben.

          11. Was ist dein Lieblingsbuch? Erzähl mal die Handlung davon?

          - Sachbücher = "Story", darin geht es recht nüchtern um das Drehbuchschreiben. Roman könnte ich keinen nennen, ich lese zu wenig.

          12. Wie viele Sprachen sprichst du denn?

          - Fliessend Deutsch und gut Englisch.

          13. Disney oder DreamWorks?

          - DreamWorks, da mich die Disney Formel manchmal etwas langweilt.

          14. Was hast du als Kind gerne gespielt? Waren es Brettspiele oder waren es Videospiele?

          - Kommt auf das Alter an. Aber grundsätzlich beides.

          15. Welche ist dein Lieblingsschokoladensorte: Edelbitter, Vollmilch oder Weisse Schokolade?

          - Früher war ich Verfechter der Milchschokolade. Seit ich mich aber an weniger Zucker gewöhnt habe, schätze ich das vollere Aroma von dunkler Schokolade. Ist auch gesünder.

          16. Wovor hast du Angst?

          - Höhe und Fliegen. Da ich aber sehr gerne Reise und mindestens alle 2 Jahre in die USA möchte, komme ich um beides nicht herum.

          17. Was ist deine Meinung über RTL?

          - Keine Ahnung, schaue ich seit Jahren nicht mehr.

          18. Glaubst dass es ein Leben nach dem Tod gibt?

          - Nein und wenn doch, zumindest kein bewusstes. ICH werde in jedem Fall ausgelöscht.

          19. Bist du ein politisches korrekter Mensch?

          - Nicht immer und dies auch völlig bewusst.

          20. Wie geht es dir?

          - Müde, etwas erkältete und etwas nachdenklich wegen der kommenden Weihnachtszeit.

          8
          • 7
            Ecto1 11.12.2018, 10:50 Geändert 11.12.2018, 10:51

            Dieser Streifen sollte eigentlich mit einem fetten „Nicht mit Hungergefühlen konsumieren“ Warnsticker im Regal stehen, denn hier läuft einem ganz schnell das Wasser im Mund zusammen. Es wird geschnippelt, gekocht, gebraten und gegessen was das Zeug hält. Gute Laune und gutes Essen dominieren „Kiss the Cook“ und nach seinen Ausflügen in seichte Blockbuster-Comic-Gefilde, kehrt Jon Favreau zurück zum kleinen Film, welcher jedoch nicht weniger oberflächlich ist. Dem Drehbuch fehlen die Hits, es gibt keine eigentliche Charakterentwicklung und Fragen wie dieses oder jenes so problemlos möglich ist, werde mit viel Bratbutter abgekocht.

            Die Geschichte könnte ereignisloser nicht sein, denn Highlights sucht man in diesem Food-Truck-Road-Trip vergebens. Sterne-Koch hat keinen Bock mehr auf das ewig gleiche Menü und seinen konservativen Boss, ein bekannter Food-Blogger gibt ihm den Rest, danach erlebt er in den Gefilden der einfachen Street-Kitchen seinen zweiten Frühling, findet wieder zu sich selber, seinem Sohn, seiner Ex-Frau (Twitter....) und alle sind am Ende „happy as hell“. Punkt, mehr hat „Kiss the Cook“ nicht zu bieten.

            Jede Gelegenheit der Story eine spannende Wendung zu geben, die Charaktere effektvoll und vor allem nachhaltig aufeinander prallen zu lassen oder grosse dramatische Momente heraufzubeschwören, erstickt die Geschichte in „good Vibrations“ oder infantilen Gefühlsausbrüchen. Mir hat diese Koch- und Fress Orgie dennoch ausserordentlich gut gefallen, einfach weil der Streifen frisch und locker wirkt und sich anfühlt wie warme Butter welche einem auf den Arsch gestrichen wird. Wer die ersten 30 Minuten hinter sich bringt, erlebt einfach pure Lebensfreude ohne echte ups- and downs.

            Manchmal reicht es einfach wenn 90 Minuten lang die Sonne scheint, gerade an dunklen, kalten Wintertagen.

            5
            • 9

              Über "Schindler's List" wurde wohl schon alles geschrieben, was will ich da noch gross ergänzen. Steven Spielberg zeigte damit dass er zwar durch und durch ein Hollywood Regisseur ist, aber auch die feinen Töne zu bespielen weis. Die Grundlage der Geschichte ist eigentlich ein Selbstläufer und muss nur noch richtig verpackt werden. Spielberg schafft es dann auch die richtige Mischung zwischen Anspruch und Unterhaltung zu finden. Die Entscheidung den Film in schwarz/weiss zu präsentieren und nur an zwei Stellen kleine Farbkleckse der Grausamkeit und Hoffnung einzustreuen, verfehlt seine Wirkung nicht.

              "Schindler's List" ist als Holocaust Drama grosses Kino und Pflichtprogramm wenn es um WW2 Filme geht. Liam Neeson als charmanter Oskar Schindler, der oft zwischen abstossender Gier und goldenem Herzen zu pendeln scheint, bis zu dem Punkt wo er die Grausamkeiten der Nazis nicht weiter ertragen kann. Stets behält er seine Haltung und einen kühlen Kopf und wickelt auf geschickte Art jeden um den Finger. Erst am Ende seiner Reise bricht er zusammen und zeigt seine wahre Menschlichkeit. Er hat grosses vollbracht und seine Möglichkeiten bis zum Äussersten ausgeschöpft. Für sich selber, aber vor allem für seine "Arbeiter", welche dank ihm stets Hoffnung haben durften.

              Steven Spielberg kann man vorwerfen, dass er gerne noch expliziter die Grausamkeiten der damaligen Zeit hätte zeigen dürfen. Diese werden eher subtil eingestreut oder angedeutet. So spielt er bei einer gewissen Dusch-Szene mit der Erwartung des Zuschauers, aber auch mit den Erwartungen seiner Protagonisten. Nur um kurz danach den Todesmarsch der weniger glücklichen zu zeigen. Dadurch kann man sich die emotionalen Qualen zwar vorstellen, aber wirklich schockiert bleibt man nicht zurück, höchstens kopfschüttelnd ab der Vorgänge die damals für viele so selbstverständlich waren.

              Mich persönlich berührt die Räumung des Ghettos nach wie vor am meisten. Menschen denen fast alles genommen wurde werden in ein dreckiges, kleines Viertel gepfercht und wie Aussätzige gehalten. Dies ist dem Regime aber noch nicht genug, sondern es wird die Endlösung angestrebt. Stellvertretend für so manchen Genozid, ausgeführt durch Befehlsempfänger die sich wohl nur mit einer Medaille auf der Uniform als richtige Männer fühlen.

              Einen echten Blick auf diese "Opfer" in Form von SS-Offizieren und Soldaten, bekommt man nur partiell und vor allem in Form eines grandiosen Ralph Fiennes. Der Wahrgewordene Alptraum in Form eines Verlierers, eines Wahnsinnigen, der sich nur mit einem Gewehr in der Hand wagt aufzumucken oder (jüdische) Frauen behandelt wie Scheissdreck. "Du bist kein Mensch - im eigentlichen Sinne"

              Der wahre Alptraum sind daher Gefolgsleute, Handlanger und kleine Pisser, die sich in ihrem Wahnsinn und ihrer Desinformation hier ausleben konnten. Ein Jude war nicht mehr wert als ein toter Hund. Wie es dazu gekommen ist wird nicht beleuchtet – die Geschichtsbücher sind ja bekannt – es ist einfach so. Spielberg bewegt sich hier auf einem schmalen Pfad und konnte sich an dem Thema rasch die Finger verbrennen, verdreht einige Tatsachen der Dramatik wegen (Der Frauentransport der Schindler Juden wurde nicht aus Versehen nach Auschwitz umgeleitet) und rührt die emotionale Kelle ganz bewusst im grossen Stil an.

              Unterstrichen von einem ruhigen, durchdringenden Soundtrack, ist "Schindler's List" ein Meisterwerk des Hollywood Kinos, welches mich aber emotional weniger abholt als es eigentlich müsste. Denn dieses Kapitel der jüngeren Geschichte Europas, ist nach wie vor unvorstellbar, aber für Jahrgänge wie mich inzwischen auch unvorstellbar weit weg. Da braucht es manchmal den grösseren Hammer um Schmerzen zu empfinden.

              Spielbergs Film ist dagegen eher ein mittelstarker Schlag in die Magengrube.

              6
              • Ecto1 30.11.2018, 17:57 Geändert 30.11.2018, 17:58

                Kino hat auch seine Daseinsberechtigung nicht nur bei Action-Blockbustern. Und gerade wer sich über das junge, stumpfe am Smartphone hängende und Popcorn schmeissende Publikum aufregt, sollte mal eine Auszeit in einem Arthouse-Palast machen, der Unterschied ist frappant.

                Dazu soviel, https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/kino/der-netflixkinostreit-erreicht-die-schweiz/story/14674034

                Und ja, ich könnte mir gut vorstellen einige Netflix Produktionen im Kino zu sehen. Denn auch wenn ich ein ganz anständiges Heimkino habe, kann es nicht annähernd einen Kinosaal ersetzten. Und wer Netflix nur auf Smartphone/Tabelt oder kleinen LED TV geniessen kann, sollte sich auch mal wieder davon überzeugen lassen, dass Filme im Kino nicht zwingend besser, aber ganz sicher beeindruckender sind.

                2
                • Na bau Du mal schön an deinem Universum, ich bin nach Golden Circle raus aus dieser Baustelle und gehe zurück in die Welt des Erstlings, wo Headshots noch Konsequenzen haben.

                  3
                  • Diese Release Politik ist mal wieder zum kotzen, da ich nun fast 2 Monate warten muss nur weil die den Oscar Shot haben wollten.

                    Da fliegen mir auf englischsprachigen Seiten Creed 2 Reviews um die Ohren die ich tunlichst vermeiden möchte und in den Headlines wird man schon emotional gespoilert. Dabei möchte ich den Film unvoreingenommen sehen, auch wenn ich ein grosser Rocky Fan bin....aber eigentlich geht es ja um Creed....na ja.

                    Da Stallone das Drehbuch schrieb erwarte ich keine herausragende Fortsetzung und richtig beweisen muss sich die Franchise dann wohl erst wenn Stallone nicht mehr als Zugpferd für die alten Fans herhalten kann. Kann Adonis Creed eigenständig werden?

                    Und sollte Rocky nun das zeitliche segnen, also im Film, weil Stallone mal wieder einen Anfall von Rocky 4 Nostalgie hatte, dann wäre ich echt stinkig. Denn der Zeitpunkt um Rocky in die ewige Ruhe zu schicken hätte man in "Creed" gehabt....

                    Aber um auf den Punkt zurück zu kommen. Diese Release Politik kotzt mich als Fan und Schreiberling so richtig an, wird aber auf meine Meinung zum Film keinen Einfluss haben.

                    2
                    • 4
                      Ecto1 29.11.2018, 09:48 Geändert 30.11.2018, 17:19
                      über Mile 22

                      Nach einer für mich ungewöhnlich langen Kino-Abstinenz, schleppte mich mein Schwager (oder ich ihn, wie man es sehen möchte) mal wieder zur grossen Leinwand. Er wollte "Mile 22" sehen, da er recht schnell getriggert ist wenn Mark Wahlberg mit Knarre in der Hand auf dem Poster erscheint.
                      Ich hatte zwar ein ungutes Gefühl, aber für hirnlose US-Action war ich gerade gut aufgelegt. Am Ende hätte ich mir das Kinoticket echt sparen können und dies nicht nur weil wir den Film mit deutscher Synchro schauen mussten!

                      Drehbuchautorin Lea Carpenter merkt man die nicht vorhandene Erfahrung merklich an. Eine merkwürdige und uninspirierte Story über Spezialeinheiten – welche natürlich in bester USA Manier so geheim operieren, dass sogar die Team Mitglieder selber nicht mal wissen um welchen Quatsch es eigentlich geht – trifft auf hölzerne Dialoge aus dem Kinderzimmer. Da die Schreiberin dieses Films gemäss Wikipedia einen Princeton Abschluss in Englisch sowie ein MBA aus Harvard vorweisen kann, zeigt sich mal wieder dass Bildung alleine nicht reicht um verstanden zu haben wie ein wirklich guter Film funktioniert. Aber wenn man einen reichen Daddy hat, der dazu noch ein kleiner Kriegsheld ist, öffnen sich ganz schnell viele Türen.

                      Mit dem absolut (unter-)durchschnittlichen Drehbuch könnte man noch leben, schliesslich hat man Mark Wahlberg im Koffer. Dazu sein Regie-Buddy Peter Berg, der mit "Lone Survivor", "Deepwater Horizon und "Patriots Day" bewiesen hat, dass er Mark Wahlberg oberflächlich aber unterhaltsam inszenieren kann.
                      Dass Problem ist, dass die Hauptfigur James Silva absolut unsympathisch, oberflächlich und unglaubwürdig inszeniert wird, was zu grossen Teilen aber auch wieder dem Script geschuldet ist (Oder der deutschen Synchro…..). Iko Ukwais als undurchsichtige Quelle wirkt ebenso verschenkt und ist vorwiegend als Prügelknabe gecastet worden.

                      Doch hier liegt schon das nächste Problem, die Action ist in den meisten Fällen einfach nicht ansprechend inszeniert. Wenn man schon einen der aktuellen Martial Arts Stars in einer Nebenrolle hat und sich in Zeiten von "John Wick" von der meist üblen Wackelkamera Action verabschieden kann, ist es umso bedauerlicher dass hier jeder Action Höhepunkt durch schnelle Schnitte und verwackelte Bilder eine Intensität vortäuscht, die zu keiner Zeit eine Wirkung erzielt. Am Ende prügeln und schiessen sich die Protagonisten wie in einem schlechten Videospiel über den Screen und ich als Zuschauer sitze nur noch kopfschüttelnd da und frage mich was der ganze Mist eigentlich soll.

                      Zwischendurch immer wieder pseudo-philosophisches Geschwafel über Krieg, welches in eine Retrospektive eingebettet ist, die wie Scheisse am Schuh an diesem Film zu kleben scheint. Auf diese Art der Erzählung hätte man getrost verzichten können, genauso wie auf den dämlichen Twist am Ende, welcher einem absolut unbefriedigt zurücklässt und ein dreister Aufbau für ein Sequel darstellt, welches wohl niemand sehen möchte – zumindest in dieser Qualität.

                      "Mile 22" ist das beste Beispiel wie man 35 Millionen Dollar Budget auf sinnlose Art verbraten kann und es ist mir ein Rätsel wie man hier eine Kinos Auswertung ausserhalb den USA erhalten konnte. Diese Art von Film erwartet man heutzutage als Netflix Produktion, aber sicher nicht als Actionkracher im Kino.
                      Man kann dem Streifen zugutehalten dass es hier keinen klassischen Helden gibt und partiell durchaus Spannung aufkommt. Dies nützt mir aber nichts wenn sämtliche Figuren physisch und in den Dialogen so oberflächlich und fragwürdig agieren und die Regie nicht verstanden hat wie man moderne Action inszeniert. Dadurch wirkt der Film stark antiquiert und ohne eine echte Daseinsberechtigung. Die Story selber hat man in ähnlichen Ausführungen schon so oft vor den Latz geknallt bekommen, dass man hier mit keinen Überraschungen rechnen darf.

                      Ein Film für den sich der Gang ist Kino für mich definitiv nicht gelohnt hat und ich könnte mich in den Arsch beissen dass ich nicht darauf bestanden habe, "Bohemian Rhapsody" oder "First Man" den Vorzug zu geben. Aber was nimmt man nicht für Leid auf sich für die Familie……

                      9
                      • 6
                        Ecto1 27.11.2018, 10:35 Geändert 27.11.2018, 10:36

                        Re-Post nach Re-Edit

                        "Tron Legacy" ist ein optisch fantastisches "Style over Substance" Spektakel im Neon-Rausch, welches auf die eine Art gekonnt auf seinem kultigen Vorgänger aufbaut, auf die andere Art aber auch dessen Erbe irgendwie mit Füssen tritt.

                        Wo im Erstling die Vorgänge innerhalb eines Computers vermenschlicht wurden - aber immer ihren digitalen Charakter behalten haben, verkommt Tron 2.0 zu einer Digitalisierung des Menschen. Anleihen bekannter Sci-Fi Hits mit ähnlichem Szenario sind zu erkennen und viele Abläufe innerhalb "Tron Legacy" sind bewusst mit viel Feuerwerk ausgestattet worden, ohne dass dies irgend einen Sinn oder Zweck ergeben würde.

                        Jeff Bridges als Cyber-Buddha hatte mir zu wenig Impact auf die Story, dafür sein digitales Abbild Clu, welcher eigentlich ein höchst komplexer Charakter hätte sein können. Aber am Ende wollen alle nur Krieg spielen. Besonders enttäuschend ist aber die Hauptfigur, welche mit einem Presslufthammer auf jung, wild, gutaussehend, cool und speziell getrimmt worden ist, aber eigentlich nur eine lahme Socke darstellt die von Beruf Sohn ist.

                        Etliche Dinge sind hier einfach nicht ganz zu Ende gedacht oder extrem Klischeehaft. Der böse Megakonzern mit seiner raffgierigen Leitung wirkt wie vom Reisbrett. Dass Flynn's Arcade Jahrelang nicht betreten wurde und wohl auch niemand die Stromrechnung kontrolliert hat, obwohl dort die ganze Zeit ein Supercomputer aktiv war, darüber kann man ja noch hinwegschauen. Aber warum müssen die – Menschen – in einer digitalen Umgebung Essen? Ok, man könnte hier Nitpicking betreiben.

                        Wie Eingangs erwähnt finde ich Tron 2.0 audiovisuell einen echten Porno, sowohl im Kino als auch Zuhause (in 3D). Effekte, Kamera, Musik und Production Design, das wirkt wie aus einem Guss und extrem geil. Leider wurde dabei der Inhalt vergessen und man bekommt eine pseudo-philosophische Cyber-Revolutions-Geschichte serviert, welche einfach zu wenig intelligent erzählt wird.

                        Denn zieht man dem Film den hübschen Anstrich ab, bleibt eben nicht viel mehr als oberer SciFi-Durschnitt übrig, welcher zu wenig durchdacht wirkt um einen echten Brainfuck hervorzurufen.

                        4
                        • BTTF, der heilige Gral der 80er Jahre Popkultur. Das gibt - falls das Ding irgendwann kommt und ohne Herz und Verstand umgesetzt wird - den noch grösseren Shitstorm wie bei den Ghostbusters. Am besten besetzt man das Remake - falls es geplant ist - jetzt schon mit Frauen, dann kann man dem Sexismus wieder alles in die Schuhe schieben!

                          Aber mal ehrlich, ein Remake macht einfach NULL Sinn, denn die Filme funktionieren auch heute noch prima und sind sehr gut gealtert bzw. zeitlos inszeniert. Ich würde - falls die Studiobosse sich wirklich trauen - lieber ein Sequel haben. Marty und Doc. gerne mit einem kurzen Cameo. Aber dann, bitte mit Machern im Hintergrund welche Fan der Trilogie sind und es verstehen den Stoff modern und doch respektvoll umzusetzen.

                          Wenn es dazu ein gutes Drehbuch schneit, warum nicht? Kann ja nur besser als der Ghostbusters Crap werden. Und wenn nicht, dann eben wieder Shitstorm und zurück zu den alten Filmen um ein wenig Seelenbalsam aufzulegen.

                          2
                          • 9
                            Ecto1 22.11.2018, 11:24 Geändert 22.11.2018, 14:29
                            über Akira

                            Fehlenden Kommentar ergänzen in 3....2.....1

                            Cyberpunk-SciFi Mindfuck aus Japan! "Akira" erstrahlt auf Blu-Ray in neuem Glanz und wirkt dank den tollen Zeichnungen trotz seines Alters auf immer zeitlos.

                            Sei es der wummernde Soundtrack, die durchdringende Megacity Atmosphäre oder die gewaltigen und vor allem gewaltvollen Actionszenen. "Akira" ist ein wahres Audiovisuelles Meisterwerk, welches zwar etwas Staub angesetzt hat, aber nichts von seiner Brillanz verloren hat.

                            Die Story selbst steigert sich immer weiter und mündet in Kriegsähnlichen Zuständen bis zum grossen Knall. Natürlich sind gewisse Vorgänge typisch japanisch leicht over the top oder so abgedreht dass die Synapsen glühen. Aber gerade dieser fantastische Artstyle macht "Akira" zu einem moderner Anime Klassiker und ein Teil der Popkultur. Hier weht der Hauch der späten 80er Jahr durch jede Zelle.

                            Ich tauche immer wieder gerne in dieses Kult-Film ein und ab und bin jetzt schon gespannt ob die schon lange angekündigte Realverfilmung tatsächlich irgendwann kommt. Zwingend nötig ist diese auf Grund der hervorragenden Vorlage jedoch ganz sicher nicht.

                            3
                            • Ecto1 20.11.2018, 10:27 Geändert 20.11.2018, 10:39

                              Ganz klar, für mich gibt es wenn immer möglich nur Original mit/ohne Untertiteln. Ja Film ist zu grossen Teilen ein visuelles Medium, aber Musik, Effekte und Dialoge leisten schon länger eben auch einen grossen Beitrag.

                              Was ich schon für verbockte Synchronisationen hören durfte. Klar, auf Deutsch gibt es gute Sprecher, nur nützt das nichts wenn der Ton darunter leidet, Effekte dumpfer klingen, Dialoge aus dem Zusammenhang gerissen werden oder weniger knackig sind. Gerade bei Filmen auf Englisch habe ich keine Mühe auch ohne Untertitel zu schauen, da blende ich diese - im Heimkino - einfach aus. Ein weiterer Vorteil, man hat keine Verwirrung wenn mal der Sprecher wechselt oder stirbt, die Stimmen sind eben immer die echten.

                              Selbst bei Filmen auf Französisch o.a schaue ich so viel es geht im OT, auch wenn ich da viel mehr mitlesen muss. Gerne schaue ich einen Film auch 2x, jeweils mit Synchro und dann im Original oder umgekehrt, da merke ich recht schnell welche Variante mir besser gefällt und es ist in den meisten Fällen eben das Original. Ausnahmen bestätigen hier die Regel, Spencer/Hill Filme würde ich z.B nur auf Deutsch schauen, da sind die derben Sprüche einfach zu gut.

                              Ich kann aber verstehen, wenn man von einer Fremdsprache null Komma nix versteht, es recht mühsam sein kann dauernd mitlesen zu müssen. Oder dass Untertitel nerven.

                              Und es gab auch schon Momente wo ich so geplättet nach Hause gekommen bin und einfach entspannen wollte. Da kann es schon sein dass ich Filme mit komplexeren Dialogen oder nur schwer verständlicher Aussprache (Texas Slang, oder das alte Englisch aus "The Witch" z.B) auch mal gezielt mit Synchro schaue.

                              Im direkten Vergleich habe ich aber lieber etwas weniger Dialogverständnis, dafür den besseren Sound und die echten Stimmen. Der Handlung von den meisten Filmen, gerade bei Blockbustern, kann man ja auch ganz gut folgen ohne auch nur die Hälfte zu verstehen.

                              Ich muss dazu sagen dass ich vor ca. 10 Jahren noch die meisten Filme mit Synchro geschaut habe. Aus Gewohnheit, weil ich die Stimmen kannte etc. Ich wollte mich nicht umgewöhnen. Mein AHA Erlebnis war im Kino dann "Avatar". Ich habe den zuerst im OT mit UT geschaut (Die anderen Vorstellungen waren ausgebucht), hat mir richtig gut gefallen. 1 Woche später gingen wir noch einmal rein, dann auf Deutsch. Und ich hatte das Gefühl einen komplett anderen Film zu sehen....im negativen Sinn.

                              Endgültig überzeugt vorwiegend auf OT zu setzen hat mich dann "Scarface" im Heimkino. Pacino ist im OT einfach genial, mit seinem Slang, es ist perfekt. Auf Deutsch wirkt er so austauschbar, das macht einem - wenn man es einmal verstanden hat - den ganzen Film kaputt. Inzwischen erkenne ich die meisten bekannten Schauspieler an ihren Stimmen, ich muss da nicht mal ein Gesicht dazu haben. Und so macht OT natürlich auch mehr Spass.

                              Positiver Nebeneffekt, meine Aussprache und Verständnis im (US-) Englisch hat sich in den letzten Jahren drastisch verbessert. Ich habe nie eine Englisch-Klasse besucht o.a, habe mir alles selber beigebracht und kann mich inzwischen ohne grosse Mühe mit Leuten in Englisch unterhalten, sofern es nicht auf Business Ebene stattfindet. Auch im Französisch hat es mir geholfen, auch wenn ich die Sprache - obwohl es hier eine Landessprache ist - wirklich nur sehr begrenzt verstehen und sprechen kann.

                              Ich würde nicht mehr zurück wollen, nicht mal bei "Rocky", welchen ich in Deutsch in- und auswendig gekannt habe. Stallone mit seiner Penner-Aussprache ist einfach göttlich, auch wenn ich die Deutsche Synchro dort ganz gut finde, das Original ist einfach noch einmal besser.

                              PS:
                              Ausnahmen mache ich aber bei Schwarzenegger. Wenn der nicht gerade einen Roboter oder Russen spielt, wird es schwierig. Sein Akzent-englisch ist einfach fürchterlich!

                              5
                              • 6 .5
                                Ecto1 20.11.2018, 09:36 Geändert 20.11.2018, 16:17

                                Achtung, kleine Spoiler vorhanden!

                                Der Film mag als überspitztes Slapstick Drama das nicht ganz so perfekte Eheleben auf die Spitze treiben, wirkt inzwischen aber auch etwas angestaubt und an vielen Stellen überraschend humorlos. Gerade wegen der etwas nüchternen Inszenierung, findet der Film meiner Meinung nach nicht immer die richtige Balance zwischen Ehedrama und Komödie. Erst gegen Ende, wenn die Ereignisse sich überschlagen und manche Szene entfernt an "Home Alone" erinnert (Anm. The War oft he Roses war 1 Jahr früher in den Kinos), zeigt der Streifen sein Potenzial als bitterböses schwarzhumoriges Bühnenstück.

                                Der Film beginnt natürlich äusserst kitschig, was eine Ausgangslage schaffen soll um die Figuren tief fallen zu lassen. Die Roses führen das scheinbar perfekte Leben. Michael Douglas – der mal wieder unwiderstehlich charismatisch spielt – gibt den karrieregeilen Oliver. Während Kathleen Turner – entzückend - als selbstbewusste, aber sich zurückhaltende Barbara, aufopfernd Haus und Kinder versorgt. Das Glück scheint perfekt und doch zeigen sich erste Risse in der Fassade welche sich mit dem immer grösseren Erfolg des Ehemanns zu vergrössern scheinen.

                                Die Rollenverteilung wirkt durch diese Umstände nicht immer nachvollziehbar. Barbara unterdrückt ihren Geltungsdrang zu Gunsten des Ehemanns, der wie ein Besessener arbeitet und dabei seine Familie vernachlässigt. Dadurch steigert sich die Abneigung der Ehefrau ihrem Mann gegenüber, immer weiter, bis das Fass zum überlaufen kommt. Ein typischer Fall wo nie miteinander geredet wurde, sondern jeder ging seinen Weg, immer weiter, bis zu dem Punkt wo man sein Gegenüber nicht mal mehr sehen konnte.

                                Was folgt ist ein Scheidungskrieg, wo beide Parteien durch ihre verletzten Gefühle und kleine miese Anwaltsspielchen, sich in der Ehre verletzt fühlen. Dieser schaukelt sich immer weiter hoch, bis beide nur noch Hass empfinden. Obwohl, so klar macht es der Film dann doch nicht. Aggressor ist – auch über den ganzen Film gesehen – in meinen Augen der Mann. Er stellt Karriere über die Familie, er belächelt seine Frau wenn sie Anzeichen von Selbstständigkeit zeigt. Er fühlt sich bei der Scheidung gekränkt und will einen Krieg. Er fährt ihre Katze tot und schweigt, er pisst auf ihre Catering Veranstaltung.

                                Man kann der Figur Barbara höchsten den Vorwurf machen, dass sie nie versucht hat ein ernsthaftes Gespräch mit ihrem Mann zu führen, dass sie ihre Emotionen unterdrückt hat und dass sie den Beruf ihres Mannes – mit all seinen Begleiterscheinungen - von Beginn weg als abstossend empfunden hat. Sie konnte ihrem Mann beruflich gar nie den Rücken stärken, da sie schon ab dem Punkt wo er Erfolg hatte, einfach nur kotzen wollte.

                                "The War oft he Roses" mündet gegen Ende in sinnloser Gewalt, eine Gewalt wie sie – LEIDER – in so vielen Ehen oder Partnerschaften vorkommt. Ausgeschmückt mit einer Portion Humor, kann man den Kampf der beiden zwar nur bedingt ernst nehmen und es gibt viel zu lachen. Aber es fehlt mir auch irgendwie ein echter Grund für den ganzen Quatsch. Und diesen vermisst man schmerzlich, da der Film sich über weiten Strecken auch etwas zu ernst nimmt.

                                Klar ist es lustig wenn Kathleen Turner "Fuckface" zu Michale Douglas sagt oder ihm zuerst in die Eier beisst und dann wie eine Schubkarre den Abhang hinunter schiebt. Aber diese Slapstick Momente oder schwarzhumorigen Dialoge, kommen einfach viel zu kurz. Anflüge von Genialität sind vorhanden, aber leider nur spärlich.

                                Man muss zu oft zwischen den Zeilen lesen, was den Film partiell wie ein gewöhnliches Drama wirken lässt. Da schrauben spätere, ähnlich gelagerte Filme wie "Mr. & Mrs. Smith" den Spassfaktor doch gleich zu Beginn in andere Höhen. Man kann diesem Rosenkrieg aber zugutehalten, dass seine Inszenierung den Wahnsinn einer gescheiterten Beziehung dafür besser einfängt und die Ereignisse weitaus dramatischer wirken lässt. Die Moral der Geschichte ist in meinen Augen, dass man Probleme in Beziehungen viel früher ansprechen sollte und sich auch nicht davor fürchten muss wenn es auch nach einigen Versuchen sich zu bemühen, nicht klappt.

                                Würden Menschen in Konfliktsituationen mehr miteinander reden, oder ein gewisses Opfer an Bescheidenheit an den Tag legen, es bräuchte viel weniger Anwälte auf dieser Welt!

                                "The War oft the Roses" ist inzwischen ein Klassiker der späten 80er Jahre und nicht mehr ganz taufrisch. Dank des einstigen Hollywood Traumpaares Douglas & Turner und einem gut gelaunten Danny DeVito aber noch immer eine Sichtung wert. Dazu sind einige Handlungen der Charaktere nach wie vor richtig derbe und so typisch 80er Jahre, dass man hier noch immer grossen Spass haben kann. Ein kleiner Beigeschmack hat sich bei mir aber in den Film geschlichen, so dass ich ihn nicht mehr kritiklos geniessen kann.

                                5
                                • 10
                                  Ecto1 20.11.2018, 09:02 Geändert 20.11.2018, 09:04

                                  Re-Post mit umfangreicherer Review.
                                  Achtung, kleiner SPOILER im fünften Abschnitt!

                                  Kurz nach seinem vorzüglichen Ausrufezeichen "Do the right Thing", haut Spike Lee ein Jazz Drama raus, welches zwar auf kleiner Bühne spielt, aber eine riesengrosse Atmosphäre mitbringt.

                                  Nur schon der geniale Soundtrack versetzt mich immer wieder in einen Trance ähnlichen Zustand! Lee haut hier stellenweise zwar gehörig mit der Stereotyp-Kelle um sich, aber mit dem tollen Production Design und einem herrlichen Denzel Washington mit hochkarätigem Backup, kann man sich eigentlich nur in den Film verlieben.

                                  Die Geschichte des Jazz Trompeters Bleek Gilliam steht stellvertretend für eine ganze Industrie und es ist umwerfend mit wie viel Liebe dieser Charakter geschrieben und gespielt wurde. Er ist Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, ein Sieger der sich seinen Erfolg durch eine verpasste Kindheit hart erarbeitet hat.
                                  Hoher Aufstieg, tiefer Fall. Was wenn einem ausser der Musik, nichts wirklich am Herzen liegt? Wenn man Abseits der Bühne einfach ein "Hund" ist, der mit herausgestreckter Brust über allem zu stehen scheint.

                                  "Mo' Better Blues" zeigt einen kleinen Ausschnitt im Leben eines Musikers. Authentisch, trotz Hollywood Anstrich. Emotional trotz kalten Charakteren. Überraschend, ohne zu spektakulär zu sein. Aber vor allem ist er als Gesamtwerk, bis auf das etwas überstürzt wirkende Ende, einfach ein verdammt atmosphärischer Streifen.

                                  Aus Filmhistorischer Sicht ist der Film auch interessant, da es – tatsächlich – der einzige Streifen ist, in dem Denzel Washington mit Wesley Snipes ein Streitgespräch führt und Samuel L. Jackson ersterem auf die Fresse hauen darf!

                                  Jazz, Blues, Soul...."Mo' Better Blues" bietet dies Alles auf audiovisueller- Gefühls Ebene und erklimmt damit locker einen Spitzenplatz unter den Musikfilmen. Am liebsten würde man sich hinsetzen, einen Martini bestellen, die Zigarre anzünden und dem Rauschen der New Yorker Luft lauschen.

                                  Dürfte ich nur einen Spike Lee Film auf die berühmte einsame Insel mitnehmen, wäre diese Perle ganz klar meine erste Wahl, selbst wenn es nicht sein Meisterwerk darstellt.

                                  6
                                  • 2
                                    Ecto1 15.11.2018, 13:24 Geändert 15.11.2018, 13:25

                                    Ich wäre ja durchaus empfänglich für okkulte Horror-Softerotik. Aber wenn sich Männlein wie Weiblein vor einem Gummivorhang im Schleim räkeln und man offensichtlich das Budget eines Kaugummis hatte, ist der Ofen rasch aus.

                                    Ohne Netflix hätte ich mir den Quatsch auch nie angesehen. Wieder 90 Minuten Lebenszeit vergeudet und dies obwohl ich es doch besser hätte wissen müssen. "The Black Room" ist ein Programmfüller den eigentlich niemand braucht.

                                    2 Punkte gibt es für die nicht ganz unterirdische Regie, manch praktischen Effekt und den klitzkleinen Erotik-Faktor. Aber man hätte besser gleich einen Porno daraus gemacht, die bieten von der Story oft die selbe Qualität und das Bedürfnis zum nächsten "Fick" vor zu spulen ist in etwa gleich gross.

                                    Kategorie: Trash den ich nicht mag.

                                    1
                                    • 5 .5
                                      Ecto1 15.11.2018, 13:11 Geändert 15.11.2018, 15:34

                                      Zwei Flachpfeifen haben einen Hangover und sind auf der Suche nach einem Auto in welchem sich wichtige Dinge befinden. "Dude, where's my Car" ist eine dieser unterbelichteten Komödien, die so oberflächlich sind, dass man damit schon wieder Spass haben kann.

                                      Drehbuchautor Philip Stark, welcher vorher für einige South Park Folgen engagiert war, wischt mit jeglicher Qualität den Boden auf und konzentriert sich auf die aberwitzigen, total überspitzten Ereignisse, welche bis auf eine Sache, völlig zusammenhanglos sind. Hier kommt der Humor mit der Kneifzange, entweder man lacht, oder man weint.

                                      Einige Gags sind aber durchaus amüsant und ich musste da sogar Schenkelklopfen. Man sollte auch nicht vergessen dass Humor auf diesem Level von der Deadpool Gemeinde abgefeiert wird, denn diesbezüglich befindet man sich auf einer verdammt ähnlichen Baustelle.

                                      "Dude, where's my Car" hat das Zeug um einem einen verregneten Sonntag, oder langweiligen Wochenabend, für 80 Minuten unterhaltsam zu gestalten. Zumindest wenn man sich über solchen Nonsense nicht zu sehr ärgert. Mir war der Film schon vor 18 Jahren etwas suspekt, auch wenn man ein gewisses Kultpotenzial sicher nicht abstreiten kann.

                                      Wer solchen Quatsch auf qualitativ höherem Niveau erleben möchte, muss schon auf Filme wie z.B "Dumb and Dumber" zurückgreifen, da sieht man wie man mit einem ähnlichen Budget (13 vs 17 Millionen Dollar) mehr Fleisch auf dem Knochen lässt.

                                      Hier wirkt von Requisiten bis Dialoge alles billig und dies wohl oft auch völlig gewollt. In seiner Klasse echter Durchschnitt ohne grosse Überraschungen, leider aber auch ohne Emotionen welche der Story etwas Würze verliehen hätten.

                                      4
                                      • 6 .5

                                        Bigger is better. Nach diesem Prinzip verhält sich auch dieses Werk aus dem Harry Potter Universum. Hier gibt es gewaltige Magie, welche sogar den Voldemort noch beeindrucken könnte. Magische Taschen werden immer grösser, man hat da bereits einen ganzen Zoo dabei.

                                        Manches riecht verdammt nach Effekthascherei und mich würde es nicht verwundern wenn hier ohne die ganzen Effekte und Gigantismus nur wenig Substanz am Zauberstab hängen bleiben würde.

                                        Dass man sich endlich von England entfernt ist löblich. Dass es ausgerechnet New York sein muss und die Amerikaner mal wieder einen Überwachsungsstaat stellen, eher weniger. Hier hätte ich mir einen amüsanteren Culture Clash gewünscht, welchen wir evtl. in der Fortsetzung bekommen.

                                        Abseits der bekannten Formeln und der etwas konstruierten Handlung, war die Geschichte gar nicht mal so uninteressant. Auch wenn mich das Schicksal von Newt Scamander und seinem tierischen Koffer, weit aus weniger interessiert als es damals bei Harry Potter der Fall war.

                                        So ist es irgendwie paradox, dass ausgerechnet bei einer Franchise wo sich alles um Magie dreht, die Magie ein wenig abhanden gekommen ist. Aber nach so vielen Filmen ist es erstaunlich dass man es überhaupt geschafft hat, noch Saft aus diesem Universum herauszupressen.

                                        Als anspruchsloses und unterhaltsames Fantasie-Kino, macht "Fantastic Beats and Where to find them" aber eigentlich alles richtig. Mir war er einfach ein wenig zu überladen und zu beliebig, als dass er mich vollumfänglich in seinen Bann ziehen konnte.

                                        5
                                        • 5
                                          Ecto1 12.11.2018, 15:13 Geändert 12.11.2018, 16:11

                                          Michael Jackson war ein Phänomen. Der erste moderne Musik-Megastar, der durch sein Talent und äusserst geschicktes Marketing, zu einer Ikone der Pop und Rock Musik geworden ist. Ein ewiges Kind im Körper eines Erwachsenen, welches nach aussen immer weisser wurde, im Herzen jedoch blieb es schwarz.

                                          Er dominierte wie kein anderer die 80er und frühen 90er Musik und verzückte vor allem mit seinen aufwendig gedrehten Musikclips zu "Thriller" oder "Bad" ganze Generationen. Wenn er zum Moonwalk ansetzte, dann gab es kein Halten mehr.

                                          So ist es auch nicht verwunderlich dass man sich im Jahr 1988 erlauben konnte, einen fast 90 Minuten langen Videoclip als Film in die Kinos zu bringen. Zu galaktisch war der Erfolg, zu zahlreich die Fans. Was Michael Jordan für das Basketball, was Mike Tyson für das Boxen, was Gretzky für die NHL war….das war MJ für die Popmusik der damaligen Zeit. Und doch darf man den Versuch diesen Quatsch als Kinofilm durchzuboxen, als gescheitert betrachten.

                                          "Moonwalker" ist eine Aneinanderreihung von Musikvideos, mit Füllmaterial. Die kindliche Fantasie Jacksons, der ja am Drehbuch mitgearbeitet hat, ist in fast jeder dieser Lückenfüller deutlich zu spüren. Er wollte einen modernen, futuristischen Peter Pan erschaffen. MJ als Retter der Welt, als Retter der Kinder, als übernatürliches Wesen im Kampf gegen das totale Böse.

                                          Dass Jackson - wenn die Musik an ging und das Licht gedimmt wurde - vom naiven Menschen in den Bühnen-Zerstörer-Modus schalten konnte. Dass er unbestreitbar ein musikalisches und tänzerisches Genie war und sich auf Kosten von Charts, Spektakel und Sponsoren oft künstlerisch unter Wert verkauft hat, das spielt keine Rolle. Als Schauspieler ist er einfach furchtbar! Dies hilft dann bei einer so dünnen Story nicht weiter.

                                          "Moonwalker" ist ein Zeuge seiner Zeit. Ein Denkmal für einen der grössten Entertainer der jemals auf dem Planeten Erde wandelte und der leider einen unrühmlichen Abgang bekommen hat. Er mag durch seine Art und Charakter in manches Fettnäpfchen getreten sein und moralisch fragwürdige Dinge getan haben. Dies schmälert in meinen Augen - und unter Betrachtung seines geistigen Zustandes - aber in keiner Weise sein Lebenswerk.

                                          "Moonwalker" ist kein Film, es ist ein 90 minütiger Fiebertraum des King of Pop. Immerhin, mit fetter Musik, fetten Effekten und einem wie immer tadellosen Michael Jackson…zumindest wenn er singt oder tanzt.

                                          5
                                          • 1. Das Wort des Tages.

                                            - Wochenende

                                            2. Du hast überhaupt keine Geduld für...?

                                            - Kleine, filigrane Arbeiten. Als Uhrmacher würde ich wohl zum Amokläufer mutieren.

                                            3. Wann bist du heute aufgestanden? Hast du genug geschlafen und fühlst dich fit?

                                            - 07.00 Uhr. Nein, denn ich gehe tendenzielle eher zu spät ins Bett da ich eigentlich ein Nachtmensch bin. Ich fühle mich ganz ok.

                                            4. Auf wen kannst du immer zählen?

                                            - Ich erwarte von der Spezies Homo Sapiens nicht besonders viel. Aber natürlich gibt es Menschen bei denen ich viel Vertrauen in die Waagschale lege.

                                            5. Welches neue, dir unbekannte Wort hast du zuletzt gelernt?

                                            - Daran mag ich mich ehrlich gesagt nicht erinnern.

                                            6. Was lässt dich sentimental werden?

                                            - Wenn es Lebewesen schlecht geht die ich in mein Herz geschlossen habe.

                                            7. Was hast du zu verlieren?

                                            - Grundsätzlich nichts, da ich in - wenn alles gut läuft - spätestens 70 Jahren so oder so alles los bin. Aber auf meine Frau und einen gewissen Komfort - wozu ich auch die Gesundheit zähle - könnte ich wohl aktuell nur schwer verzichten.

                                            8. Beschreibe dein/e beste/n Freund/in mit fünf Worten.

                                            - Er ist mein liebster Schwager.

                                            9. An welchem Strand hast du zuletzt gelegen?

                                            - Labadee, Haiti.

                                            10. Was hast du zuletzt abgesagt?

                                            - Eine Sitzung.

                                            11. Wen oder was würdest du gerne besser kennen, bzw. gerne mehr darüber wissen?

                                            - Ich würde gerne mal von einem hochrangingen Welt-Politiker wissen wie er wirklich tickt. Hinter der Fassade von Wahlversprechen, Polemik und hübschem Siegerlächeln.

                                            12. Wer hat dir zuletzt welches Gericht gekocht? War es lecker?

                                            - Der Thailänder um die Ecke ist Weltklasse!

                                            13. Das beste, was man an einem Freitagabend machen kann?

                                            - Je nach Lust und Laune. Chillen & TV und/oder Kochen/Essen, Kino und/oder "party hard".

                                            14. Wie viele Kaffee hast du heute schon getrunken?

                                            - Zero, ich trinke keinen Kaffee.

                                            15. Deine letzte, gute Tat war welche und wann?

                                            - Ich habe heute Morgen Zähneknirschend einem Kinderwagen Platz gemacht.

                                            3
                                            • 8 .5
                                              Ecto1 06.11.2018, 15:46 Geändert 06.11.2018, 15:48

                                              Als Fanboy der Tarantino Drehbücher, müsste es mir eigentlich leicht fallen diesen Edel-Trash so richtig ins Herz zu schliessen. Und doch wurde ich auch bei der inzwischen geschätzt fünften Sichtung nicht zu 100% warm mit "Shaft im Wilden Westen"….ehm, ich meine, "Django Unchained".

                                              Er bietet mehr Drive als der etwas behäbigere und vor ausschweifenden Dialogen strotzende "The Hateful Eight", hat einen hochkarätigen Cast in allen wichtigen Rollen zu bieten, einen hervorragenden Soundtrack und eine tolle, wenn auch zu wenig explizite, Rape & Revenge Story.

                                              Es ist ein Tarantino durch und durch, aber irgendwie auch etwas unrund für meinen Geschmack. Zum einen finde ich Jamies Foxx zu prominent und "Foxxisch" für die Rolle des Django und ich hätte mir hier einen guten, charismatischen Nachwuchsdarsteller gewünscht. Zum anderen fand ich es etwas ermüdend Christopher Waltz zu sehen, spielt er seine Rollen doch immer auf die gleiche – wenn auch geniale – Art. Zudem ist im Verlauf des Films nicht immer ganz klar wer hier nun Haupt- und wer Nebenrolle hat, erst im Finale kristallisiert sich dies heraus.

                                              Genau selbiges ist auch mein grösster Kritikpunkt. Der Film ist für meinen Geschmack schlicht ca. 30 Minuten zu lange! Anstatt gegen Ende noch einen unglaubwürdigen Turn-Around zu präsentieren, hätte der Film auch auf ähnliche Art bereits vorher enden können. Auch wenn ich es begrüsse dass man die Erwartung auf den finalen Showdown mit Füssen tritt um noch eimal tief Luft holen zu können, muss ich mich jedes Mal irgendwie durchquälen und immer wieder die – in diesem Film - bescheidenen Schauspielkünste des Regisseurs begutachten.

                                              Abseits meiner persönlichen Ablehnung dieser Drehbuchentscheidung, finde ich "Django Unchained" famose Unterhaltung im modernen Blaxplotation Gewand und eine coole Verneigung vor seiner eigenen Vorlage. Mit einem anderen Hauptdarsteller, einem etwas strafferen Script und weniger lang gezogenem dritten Akt, könnte es sogar einer meiner liebsten Tarantinos sein. Ist er aber nicht. Und auch wenn er kurzweiliger als der Nachfolger-Western von Tarantino ist, trotz fast gleicher Laufzeit, empfinde ich selbigen als Western-Hommage eine ganze Ecke runder.

                                              Der Aufhänger bleibt hier am Ende die Sklaverei, welche wohl nicht perfekter für diese Geschichte hätte sein können. Ich vermisse aber irgendwie das frische, wilde eines "Reservoir Dogs". Das coole eines "Pulp Fiction". Das glaubwürdige eines "Jackie Brown". Das konsequente eines "Kill Bill". Das intelligente eines "Inglourious Basterds". Alles tolle, hervorragende Filme die ich in mein Herz geschlossen habe.

                                              Bei "Django Unchained" dürfte es noch ein wenig dauern und daher stelle ich ihn auf dieselbe Stufe wie "The Hateful Eight", welcher vor allem dank seiner Intimität Bonuspunkte sammeln konnte. Django spielt auf einer grösseren Bühne, wo man als Zuschauer auch mehr erwarten darf.

                                              9
                                              • 5 .5
                                                Ecto1 06.11.2018, 11:46 Geändert 06.11.2018, 13:50

                                                Ich bin wohl schon aus der Zielgruppe herausgewachsen. Denn es wird einem zwar eine düstere Geschichte vorgegaukelt, am Ende handelt es sich aber um den üblichen Serien-Soap mit hohem Teenager Faktor.

                                                Die düsteren Parts passen irgendwie nicht so richtig zu den nichtigen Problemen der Schüler und sobald die Serie die grosse Bühne der Zwischenwelt und Magie betritt, wirkt sich das fehlende Budget doch etwas negativ aus. So wirkt die übernatürliche Schule wie ein gewöhnliches Bahnhofsgebäude ohne Charakter.

                                                Warum alle Hexer und Hexen aus Tradition Satanisten sind, erschliesst sich mir nicht richtig. Als Persiflage auf eben jene Religion, wirkt das Ganze etwas zu plump und freudlos. Man hätte hier sämtliche Rituale genüsslich durch den Kakao ziehen können, wirft aber einfach recht oberflächlich das Wort "unholy" in den Raum, was wohl für Schmunzler sorgen soll.

                                                Als speziell, mächtig und bösartig eingeführte Figuren, entpuppen sich als blasse Strippenzieher ohne echte Eier. Mir war das Ganze einfach zu oberflächlich und mit Klischees vollgepumpt, als dass ich mich richtig auf die Welt von Sabrina hätte einlassen können.

                                                Als nette Sonntagnachmittag Unterhaltung ohne Anspruch mag die Serie durchaus taugen, aber mir wurde wieder mal klar warum ich Filme diesem Format nach wie vor bevorzuge. Mit dem Budget für die erste Staffel hätte man sicher einen tollen Film voll mit dunklem Pomp und/oder qualitativ besserem Humor herauspressen können und keine langgezogene Teenie-Geschichet um eine Hexe, die sich gegen die Traditionen stellt und damit sich und ihresgleichen emanzipiert.

                                                "Chilling Adventures of Sabrina" ist harmlose Unterhaltung für eine jüngere Zielgruppe mit einigen netten Anspielungen und Ideen. Aber auch so klischeehaft dass meine Synapsen sich so richtig gelangweilt haben. Gerade die Parts in der - Menschen - Schule waren ein gehöriges Schlafmittel und haben meinen Finger immer wieder mit der Vorspul-Taste flirten lassen.

                                                9
                                                • 3
                                                  Ecto1 25.10.2018, 13:47 Geändert 25.10.2018, 13:50

                                                  "Laserblast" ist einer dieser üblen B-Filmchen welche ich noch schwammig in Erinnerung hatte. Zumindest wusste ich dass ich als ganz junger Kerl mal einen Film gesehen hatte, wo ein Typ eine Halskette und eine Alien-Waffe findet und sich bei einem Arzt ein Stück Metall aus der Brust schneiden lässt.
                                                  Nach einer Minute mit der Suchmaschine meines Vertrauens, wusste ich dass ich fündig geworden bin. "Laserblast", gemäss Händler in einer schicken VHS-Retro Verpackung. Nun, ich hätte mir Film und Verpackung sparen können!

                                                  Zunächst mal zu diesem spät 70er SciFi Filmchen, welches leider einen sehr zwiespältigen Eindruck hinterlassen hat. Selbst als B-Movie Liebhaber hat man seine Ansprüche und gemäss Recherche war die ursprüngliche Idee weitaus interessanter und nachvollziehbarer. Der Gewaltausbruch eines gemobbten Jugendlichen, der dank extraterrestrischer Spielzeuge zum Zombie-Alien mutiert und sich an seinen "Peinigern" rächt, hätte sicher mehr hergegeben als dieses fade Machwerk. An der Effekt Front merkt man das fehlende Budget, auch wenn dies schon zur damaligen Zeit als klarer Trash durchgehen musste.

                                                  Am spannendsten war noch der M.I.B Part, mit dem mysteriösen Herren in schwarz, welcher dem ganzen Spuk auf der Schliche zu sein scheint. Richtig ausgeführt wurde aber auch diese Idee nicht. "Laserblast" bietet einfach keine denkwürdigen Anekdoten um ihn als Klassiker aus der damaligen Zeit hervorheben zu können. Schauspiel, Effekte und Masken, Regie und Dramaturgie bewegen sich im ständigen Leerlauf und man wäre gut beraten gewesen das Ganze eine Nummer kleiner zu denken. Wer sich mit unterdurchschnittlichem 70er Jahre SciFi Trash abgeben möchte, was ja durchaus seinen Charme hat, der ist hier sicher richtig.

                                                  Ebenfalls enttäuscht war ich von der Verpackung. VHS Limited Edition. Dem Label Full Moon Features müsste man für den Dreck die Ohren langziehen! Eine billigste Karton Hülle, wo lieblos die Blu-Ray inkl. einer grässlichen kleinen Actionfigur beigelegt ist. That's it! Wenn ich diese Edition mit den VHS Limited Editions von "Ready Player One", "Stranger Things" oder "Summer of 84" vergleiche, liegen da Welten dazwischen! Ich würde jedem potenziellen Sammler empfehlen, die VHS-Editionen von Full Moon Features zu meiden! Somit habe ich einen Film erworben der nicht für das Regal und eigentlich auch nicht für die Sammlung taugt.

                                                  Ich stemple diesen Kauf nun einfach unter Nostalgie-Fail ab und erfreue mich darüber dass ich nicht länger an dieser Erinnerung herumstudieren muss, welcher Film es nun war wo der Typ eine mysteriöse Halskette findet…….und ja, schon sind wir wieder beim Anfang.

                                                  Wenn ich mich recht erinnere war der Film damals ein Flohmarkt Kauf mit Taschengeld…..nach sicher über 25 Jahren weis ich nun wenigsten, warum der Verkäufer das VHS Tape damals so günstig loswerden wollte ^^

                                                  3
                                                  • 4 .5
                                                    Ecto1 24.10.2018, 12:40 Geändert 24.10.2018, 16:58

                                                    "The Raid" war konsequentes "nach vorne" Actionkino ohne Kompromisse. Die Story war gerade so dünn dass sie Aufhänger für eine eindrucksvolle Prügel Orgie herhalten konnte. Ich mochte den Scheiss! "The Raid 2" versuchte sich dann schon etwas ausufernd eine spannende Undercover Story zu erzählen, streckte sich dabei aber zu weit aus dem Fenster und wirkte weit weniger knackig. Denn auch die härtesten Fights sind irgendwann ermüdend.

                                                    Warum ich ebenfalls diese zwei Vertreter des Genres heranziehe? Na wegen Iko Uwais. Ein Name bei dem Martial Arts Fans inzwischen feuchte Höschen bekommen, selbst wenn die Endprodukte nicht immer überzeugen. "The Night Comes for Us" ist eine Netflix Produktion und für mich ganz klar ein Produkt der "Masse statt Klasse" Philosophie.

                                                    Die Kämpfe sind hart, brutal und kompromisslos, wirken aber auch langsam ausgelutscht und recycelt. Als Aufhänger dient eine nicht minder flache Story, welche eigentlich nur Füllmaterial ist um alles und jedem eine Kugel, ein Messer oder die nackte Faust in den Kopf zu rammen. Alle Protagonisten stecken übermenschliches weg, selbst das kleine Mädchen, welches irgendwann soweit ist dass es selber zur Stichwaffe greift.

                                                    Echte Highlight sucht man vergeblich, stattdessen prügeln sich die Protagonisten durch konstruierte Szenarien, wo von 30 bewaffneten Angreifern immer schön der Reihe nach vorgegangen wird, teilweise völlig offensichtlich im Wartemodus bis man seinen Part "spielen" muss. Gefilmt ist das Ganze zwar durchaus ansprechend, aber auch mit viel Schüttel-Kamera Einsatz. Viele Splatter Effekte wirken irgendwie deplatziert und werde mir viel zu offensiv verwendet. Wenn das Credo war, "Hauptsache brutal", dann hat man dieses Ziel erreicht. Ich war nicht geschockt, ich war regelrecht gelangweilt ab dem Blödsinn!

                                                    "The Night Comes for Us" wirkt wie ein Film von Fanboys für Fanboys. Eine Gewaltorgie ohne Sinn und Verstand, dazu viel zu platt choreografiert. Und bei manchen Szenen wirkt selbst ein No-Brainer wie "Phantom Kommando", wo ganze Armeen vorbei schiessen wenn Arnold vor Ihnen steht, überzeugender.

                                                    Was mir am Ende hängen geblieben ist, ist dass man wohl viel Kunstblut für solch ein durchschnittliches Werk verbraucht hat und dass ich lieber weniger und dafür überzeugendere Prügelszenen sehen möchte. Eine aussergewöhnliche Story brauch ich nicht zwingend, vor allem keine so halbgare wie hier, die weder tief genug ist um dem ganzen Glaubwürdigkeit zu verliehen, noch so richtig schön flach um sich auf das wesentliche konzentrieren zu können.

                                                    Für mich kein Highlight des Martial Arts oder Action Genres, aber sicher ein grosser Spass für Freunde platter Gewaltorgien, praktischen B-Movie Horror Effekten und ohne echte Qualitäten.

                                                    In meinen Augen völlig overhyped!

                                                    8