elmnope - Kommentare
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Alle Kommentare von elmnope
Aus der reinen Sprechzeit von Figuren auf die Vermittlung von Geschlechterrollen zu schließen ist schlicht albern.
Mag sein, dass in Cinderella die Frauen einen größeren Sprechanteil haben als die Männer und trotzdem vermittelt der Film doch (logischerweise weil er viel älter ist) ein veraltetes Bild von Geschlechtern und vor allem von Liebe gegenüber Filmen wie Die Schöne und das Biest oder Pocahontas.
Und dass in Aladdin vor allem die männliche Hauptfigur spricht, ist doch auch gut, denn in den Disneyfilmen davor kamen auch die Männer nicht allzu gut weg- die waren lange nur gesichts- und charakterlose Schablonen (siehe wieder Cinderella).
Schöne Liste, obwohl ich noch mal gemerkt habe, wie viele Serien ich noch gar nicht kenne. Und Community ist trotz "Gasleck-Jahr" wirklich immer eine Empfehlung wert :)
Vermutlich gibt es noch viel mehr Regiesseure, die unsymapthischer sind, als wir es wissen, aber über kaum jemanden gab es in den letzten Jahren so viel Negativesa zu hören wie Mel Gibson.
Ich neige daher dazu, allem, was Gibson produziert, misstrauisch gegenüberzustehen. Denn der gute Mann will uns hier oft genug seine eigene, stark religiöse und ignorante Weltsicht aufdrängen (siehe "Die Passion Christi").
Bei einem Film wie "Apocalypto" stellt sich mir deswegen die Frage, wie sehr ich es für mein eigenes Empfinden des Films berücksichtigen will, dass der Macher vlt. etwas ganz anderes damit ausdrücken will, als ich es eigentlich interpretiere.
Quasi die alte, in der Schule verhasste Diskussion, ob es eine Art "Autorenintention" gibt und ob man diese berücksichtigen muss (die Antwort lautet eigentlich immer Nein).
Für mich war "Apocalypto" ein handwerklich hervorragend gemachter, äußerst spannender und packender Action-Reißer. Und in dieser Hinsicht hat er mir Spaß gemacht.
Und wenn ich nachdenke, finde ich "Apocalypto" dann doch doof- mit seiner gekünstelten Authentizität durch die Sprache, die offensichtlich aber nicht richtig recherchiert wurde und so nur Mittel zum Zweck ist. Mit seiner doch etwas zu sehr ausgekosteten Gewaltdarstellung in Verbindung mit billigem Pathos.
Insofern ist meine 6,5-Punkte-Wertung eine reine Verlegenheitslösung. Vielleicht schau ich den Film irgendwann noch einmal und bin mir dann klarer.
Souverän inszeniert und vor allem toll geschauspielert, blickt "Liberace" auf und hinter die schrille Glitzerwelt des Entertainers.Eine tolle Idee ist es, den Blickwinkel des Zuschauers durch die Figur von Scott zu lenken, der zuerst genauso befremdet und amüsiert von Liberace ist wie wir, um dann schnell dem Charme des Stars zu verfallen und immer weiter Teil des Ganzen wird.
Auch fein: "Liberace" ist immer ironisch und komisch; nimmt seine Figuren in den wichtigen Momenten aber ernst.
Nicht ganz so gelungen fand ich das letzte Drittel, wo Sonderbergh dann doch zu sehr darauf verfällt, das Geschehen Stations-mäßig mit großen Zeitsprüngen schlicht abzuarbeiten.
Aber dennoch unterhaltsam und sehenswert. Ein gelungenes Biopic (was viel zu selten vorkommt).
Recht klassisch anmutendes Survival-Abenteuer, das vor allem im Bereich von landschaftlicher Ästhetik und deren Präsentation neue Impulse setzt. Menschliche Kälte und unbarmherzige Natur gehen hier Hand in Hand.
Die langsame Erzählweise tut dem Film gut, dennoch ist der erste Part zu lang, denn der Teil mit der Rache kommt zu spät und wird dann zu schnell abgehandelt- hier hätte ich mir mehr Ausgewogenheit zwischen Überlebenskampf (etwas kürzer) und dem Rache-Teil (etwas ausführlicher) gewünscht.
Trotz der eingeschobenen Rückblenden etc. konnte mich The Revenent in seinen emotionaleren Momenten nicht so sehr packen. Überzeugt hat er viel mehr als Parabel über Grausamkeit und Sinnverlust in einer Welt, in der das Gesetz des Stärkeren gilt.
Auch wenn sich in "A Little Chaos" alles um den Bau von Versailles und seiner Gartenanlagen dreht, interessiert historische Genauigkeit höchstens am Rande. Rickman blickt stattdessen hinter die Fassaden, welche die Menschen in jener Zeit allgegenwärtig mit sich herumtragen.
Gärtnerin Sabine de Barra ist der frische Wind, der im Garten wie bei den Menschen dafür sorgt, dass neue Wege gegangen werden. Das ist teilweise in sehr schönen Bildern eingefangen worden.
Erzählerisch wandelt man dagegen eher auf ausgetretenen Pfaden, doch das Schauspieler-Ensemble ist dafür um so überzeugender. Es macht "A Little Chaos" zu dem kleinen, ruhigen Wohlfühlfilm, der er ist.
Kurzweilige Variation des bekannten Märchens, das vor allem mit sympathischen Figuren und einigen spannenden Momenten punktet, allerdings zu CGI-lastig ausfällt und auf Grund der recht simpel gestrickten Geschichte keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Nette Unterhaltung für Zwischendurch.
Auch wenn die Wartezeit jetzt schon ganz schön lang andauert, bin ich nach wie vor sehr gespannt auf das Endergebnis.
Schade, dass die deutschen Starttermine für Spotlight und Raum so spät sind, sodass man die vorher kaum noch sehen wird (Spotlight vielleicht- der startet ein paar Tage vorher). Klar bekommen grade kleinere Filme durch die Verleihung noch mal mehr Aufmerksamkeit, aber doof find ich es trotzdem ;)
Wenn ich es richtig verstanden habe, soll es in dem Stück doch um die nächste Generation gehen, oder? Und dann würden Harry, Ron und Hermine doch wahrscheinlich sowieso eher Nebenrollen spielen.
Und wer nicht extra nach London fliegt und sich Karten besorgt bekommt die Neubesetzung doch auch gar nicht zu sehen, wozu die Aufregung?
Flesh and Bone zeigt das Ballett als totalitäres System, in dem keine Gnade gilt. Eine Serie, in der ein Stripclubbesitzer mehr Anstand besitzt als der kreative Leiter einer Ballettcompany (zumindest vielleicht). Eine Geschichte, die damit beginnt, dass Hauptfigur Claire vor ihrer Familie flüchtet, nur um dann durch ihren neuen "Mentor" benutzt und kontrolliert zu werden.
Der Schein der Ballettwelt ist ziemlich schön, doch dahinter stehen hässliche Abgründe- von der körperlichen Selbstzerstörung bis zum sexuellen Missbrauch lässt Flesh and Bone kaum etwas aus.
Eine (auch handwerklich) hübsch anzusehende, doch vor allem eine düstere Serie.
Legend zeigt einmal mehr, wie großartig Tom Hardy ist- und das wars dann eigentlich auch schon fast.
Zusammengefasst durch Erzählerin Frances hangelt sich die Gangster-Geschichte von Station zu Station, ohne dass sich jemals ein richtiger Erzählfluss einstellt.
Gleiches gilt für die Beziehungen der Figuren untereinander, sodass etwa die Spannungen zwischen Reggie und Frances aus dem Nichts kommen und kaum nachzuvollziehen sind.
Und trotzdem taugt Legend noch eher zum Beziehungsdrama als zum Gangsterfilm, denn hier stehen Behauptungen über die Gefährlichkeit und die große Macht der Krays im Raum, die der Film nie spürbar macht. Bis zum Schluss wirken Ron und Reggie eher wie ein zänkisches Geschwisterpaar, das sich für viel cooler hält als es ist. Als DIE großen Gangster Londons, denen die Welt zu Füßen liegt werden sie zwar gerne beschworen, doch glaubhaft wird das nicht.
Legend hat trotz der vorhandenen Konflikte nichts zu erzählen- auch weil seine Figuren nicht viel mehr sind als Klischees (vor allem Frances fand ich ganz schlimm).
Punkten kann Legend überraschenderweise mit seinem schrägen schwarzen Humor, der manchmal aufblitzt (einen Bonuspunkt gibt es hier für Taron Egertons Auftritt als Rons Toyboy) und der viel besser unterhält, als die brave 08/15-Story vom Aufstieg und Fall der Krays.
Hardy rettet Legend vor dem Totalausfall, denn ohne ihn wäre der Film vollkommen belanglos.
Irgendwann habe ich ja doch kapituliert und bin ins Bett gegangen. Bis dahin aber wieder mal ein toller und amüsanter Live-Blog! Freu mich in der Hinsicht schon auf die Oscars!
Big Eyes ist eine Enttäuschung. Und zwar auf ganzer Linie.
Ich dachte, ein Tim Burton-Film mit einem etwas bodenständigeren Thema könnte nach all den CGI-Orgien noch einmal gut werden, ist doch der nicht ganz so abgedrehte Big Fish Burtons bester Film.
Ich dachte, eine Frau mit so schrulliger Kunst wie Keane könnte eine ähnlich liebevolle Inszenierung bekommen wie Ed Wood.
Ich dachte, die tolle Amy Adams und der interessante Christoph Waltz könnten ein gut funktionierendes Leinwandpärchen abgeben. Die beiden harmonierten aber absolut gar nicht miteinander und Waltz ist an sich eine Katastrophe.
Die Erzählung ist schleppend und desinteressiert an dem Schicksal ihrer Figuren. Big Eyes dümpelt vor sich hin und versucht dabei nicht einmal ernsthaft, die Begeisterung der Menschen nachzuempfinden, die Keanes Kunst so erfolgreich gemacht hat.
Dieser Film macht fast gar nichts richtig und ich für meinen Teil werde mir in Zukunft keinen neuen Film von Tim Burton mehr ansehen. Ich ärgere mich doch nur, weil ich immer wieder auf diesen Regisseur hoffe, obwohl er schon seit Jahren kaum noch halbweg Gutes abliefert.
Austenland. Nach langer Zeit habe ich noch einmal beschlossen, eine romantische Komödie zu gucken und habe bei Austenland nicht mehr erwartet, als einen seichten Film rund um Jane Austen.
Allerdings ist Austenland nicht nur schlecht erzählt und einfach langweilig (der Humor mag ja Geschmackssache sein), sondern vermittelt der Film eine wirklich seltsame Auffassung von Romantik.
Im Jane-Austen-Vergnügungspark ist es für die männlichen Schauspieler Pflicht, die weiblichen Gäste zu umgarnen und ihnen am Ende des Aufenthalts einen Heiratsantrag zu machen.
Diese ganz wortwörtlich gekaufte Liebe will Hauptfigur Jane haben, um sich dann im nächsten Moment trotz dieses Wissens furchtbar darüber aufzuregen, dass die Zuneigung nicht echt ist. So besteht ihre Misere darin, dass sie echte nicht von falschen Gefühlen unterscheiden kann, nur um sich am Ende- natürlich- dann doch davon überzeugen zu lassen, dass die Liebe von immerhin einem Mann doch keine Schauspielerei war.
Und ich kann es gar nicht anders ausdrücken als so: Austenland ist ein Film über Prostitution. Nur statt Sex bekommen die Frauen die literarisch überformte Vorstellung von "Liebe".
Das fand ich verstörend, aber auch abgesehen davon ist Austenland wie bereits erwähnt ununterhaltsam und nervig abgedreht.
Aus Flynns verschachtelt erzähltem Roman ist ein recht durchschnittlicher Thriller geworden, der mit Sicherheit ganz unterhaltsam ist, wenn man die Auflösung noch nicht kennt. Darüber hinaus bietet Dark Places leider nicht allzuviel, denn er räumt seinen Figuren nicht genug Raum ein, um wirklich dramatisch zu sein und er versäumt es komplett, das satirische Potential zu nutzen, das in der Romanvorlage steckt.
Was bei Gone Girl die Meinungsmache durch die Medien war, hätten für Dark Places die Hysterie und die Vorurteile der ländlichen Gesellschaft sein können- hätte man sie denn herausgearbeitet.
So bleibt Dark Places spannenende, aber nicht weiter nachdrückliche Einheitskost.
Gediegener Wohlfühlfilm, der zwar nicht wirklich viel zu erzählen hat (außer penetranter Twitter-Werbung) und so ohne größere Höhen und Tiefen auskommt, dafür aber durch einen sympathischen Cast und verdammt lecker aussehendes Essen besticht.
Als Fan der Coen-Brüder muss ich gestehen, dass ich The Big Lebowski zwar nicht nicht mag, aber von allen Coen-Filmen am wenigsten abgewinnen kann. Ich kann nicht mal wirklich begründen wieso- nur so gefühlsmäßig. Das hat wirklich noch nie jemand verstanden und ich schäme mich ja geradezu :D
Welcher ist dein Liebling? Ähh... natürlich Dr. House?! Alle anderen Figuren (vlt mit Ausnahme von Wilson) fand ich meistens eher anstrengend bis richtig nervig.
Im Fernsehen läuft ja wirklich viel Schund, den man sich zum genüsslichen "Hirn-Durchpusten" antuen kann. Meine geheime Leidenschaft ist nicht Der Bachelor oder DSDS, sondern es sind die Dauerwerbesender.
Manchmal, wenn mein Kopf so richtig Matsch ist, dann schalte ich sie durch- die komischen Sender jenseits von Sendeplatz 30.
Da sammeln sie sich- die geschmacksfrei gekleidesten Menschen, die man jemals im Fernsehen sieht, die miesen- und ich meine die WIRKLICH miesen Synchros und dicke Männer mit Schnaubärten und Kochmütze, die dir unbedingt eine Pfanne aufschwätzen wollen.
Immer wieder werden innerhalb von einem Zehn- Minutenspot Sätze paraphrasiert.
Geradezu meditativ wirkt es auf mich, wenn mir gezeigt wird, wie die tolle Cerafit Fusion sogar einem Laserstrahl stand hält, wo eine normale Pfanne längst zu einem infernalisch glühenden Metallklumpen geschmolzen ist!
Schön auch: Das Gesichtspuder, das, wenn man ein Kilo davon im Gesicht trägt, quasi magische Kräfte hat- gleich wirst du vom Pickelgesicht zur wieder viel selbstbewussteren Frau!
Oder diese Lockenstäbe, die es schaffen, beim Styling des Haupthaars den Kräften der Physik zu strotzen.
"Selbstverständlich kriegen Sie das ALLES zum unglaublichen, wirklich ganz fantastischen Preis von nur 59,99 €" (~bitte folgenden Hinweis als winzig auf dem Bildschirm vorstellen~ Versandkosten: 9,99€).
"Wir legen jetzt sogar noch den Nicer Dicer vollkommen GRATIS obendrauf! (Sie zahlen lediglich eine kleine Versandkostenpauschale von 12,99€)."
Jap, das Teleshopping ist der kurioseste, bescheuertste Ort, den man im Fernsehen aufsuchen kann.
Wunderbar eingefangen in Joy! Und obwohl es um einen Mop geht, geht der Witz nie auf Kosten von Hauptfigur Joy.
Auch jenseits des Teleshopping-Themas also ziemlich großartig.
Eher ein Märchen voller Ironie, angesiedelt in der Konsumwelt.
Und Jennifer Lawrence fand ich nie besser.
Treffer.
Die Kritik an den fehlenden Schnitten finde ich aus den genannten Gründen berechtigt. Auch ich empfand das meistens als eher unharmonisch (der abrupte Umschwung des Tonfalls nach der ersten Stunde hätte mit üblichen filmischen Mitteln besser abgefangen werden können) und vor allem ist dieses Merkmal nicht notwendig, denn Victoria ist trotzdem ein starker Film.
Die Figuren "vom Reißbrett" fand ich durchaus nicht eindimensional, da die Männer zwar anfangs als "debile Typen" rüberkommen, aber sich auch als sympathisch, überfordert, in gewisser Weise als fast fürsorglich, aber auch verblendet zeigen- trotzdem noch debile Typen vielleicht, aber welche, zu denen man ebenso viel Nähe aufbauen kann, wie Victoria es tut. Gerade Frederick Lau gefiel mir richtig gut.
Auch die Hauptdarstellerin ist toll- ihre "maßgeschneiderte Motivation" mag auf dem Papier zwar ein wenig zu viel des Guten sein, doch Laia Costa lässt die Sehnsucht ihrer Figur spürbar werden und trifft die leisen Töne auf den Punkt. Bei den lauten Tönen- sprich bei dem erwähnten Kreischanfall- fühlt sich das aber wirklich nach Overacting an.
Und ja, der Hype um Victoria ist sicherlich zu viel. Er ist nicht der Über-Film oder die ultimative Rettung des deutschen Kinos. Aber er ist gut. Und das ist ja auch was wert.
Bridge of Spies oder Ein aufrechter Amerikaner in Ostberlin
Ohne den leisesten Zynismus beschwört Spielberg vor der spürbaren Bedrohung des Kalten Krieges das Gute im Menschen. Integrität und Mut sind die Werte, die sein Bridge of Spies, ebenso wie eigentlich alle Filme Spielbergs ausmachen.
Damit fällt Brige of Spies- ob man ihn nun als Historienfilm, als Agententhriller oder als Drama begreifen will- aus der Zeit, denn heute findet sich eine solch positive (mancher mag sie naiv schimpfen) Grundhaltung höchstens in Familienfilmen.
Für den Regisseur sind die an der Figur von Donovan aufgezeigten Werte gleichzusetzen mit Amerika, wie es mitsamt seiner Bürger idealerweise auszusehen hat.
Diesen Patriotismus treibt Spielberg in der Gegenüberstellung von Amerikanern und Russen oftmals zu weit, oft sind Klischees im Spiel und auch der Pathos kommt gerade am Ende des Films nicht zu kurz.
Doch der Gerichtsprozess gegen Abel zu Beginn zeigt auf, dass Hanks' Figur ein Ideal verkörpert, womit er dem paranoiden Mob genauso stand halten muss wie den Gesetzteshütern, die sich um Gesetzte schon lange nicht mehr scheren (hier zeigt Spielberg also schon, dass große Teile Amerikas eben nicht dem patriotischen Ideal entsprechen).
Auch wenn es im Grund nur um Prozesse und Verhandlungen geht, ist Bridge of Spies kurzweilig und unterhaltsam. Tiefe Einblicke in die Historie werden nicht geboten, aber hierauf liegt auch nicht das Augenmerk. Bridge of Spies ist nicht perfekt, aber er funktioniert gut und ist eigentlich genau das, was man von Spielberg im Idealfall zu solch einem Thema erwarten darf.
Entgegen der Romanvorlage bleibt Daldrys Umsetzung von Der Vorleser meist nur an der Oberfläche und verpasst es daher, so eindringlich zu wirken wie die Vorlage.
Eine Schwierigkeit ist, dass Michaels (nicht unbedingt zuverlässige) Erzählperspektive aus dem Roman nicht in den Film übernommen werden kann. Daher tritt Hanna Schmitz auch nicht als Figur auf, die uns durch Michaels beschränkte Perspektive nur wenig zugänglich wird, sondern sie bleibt dem Zuschauer einfach fremd. Ihr Handeln- so wenig nachvollziehbar es sowieso schon ist- ergibt aus dieser Sicht kaum noch Sinn.
Das will ich Daldry nicht unbedingt zum Vorwurf machen, denn das Problem ergibt sich einfach bei der Verfilmung der Vorlage, doch im Film nimmt man es eher als Logiklücke denn als Dissonanz in der Schilderung Michaels wahr.
Die meisten Szenen mit Ralph Fiennes fand ich zudem ziemlich schwülstig inszeniert. Daldrys Fokus liegt eindeutig mehr auf der Tragik der Beziehung seiner Protagonisten als auf der Frage nach Schuld und dem Umgang mit Schuld- diese Themen werden im Mittelteil anhand einiger Gespräche zwischen den Studenten und später im Gespräch mit Frau Mather recht schnell abgehandelt.
Mal abgesehen von dem peinlichen Alterungs-Make-up, das bei einem bekannten Gesicht wie Winslets sowieso niemand ernst nimmt, ist Der Vorleser handwerklich gut gemacht (die Zeitwechsel fand ich aber etwas zu abrupt). Dennoch kokettiert er mit den schwierigen moralischen Fragen seiner Geschichte eher und nutzt sie, um die tragischen Elemente zu unterstreichen, als sie tatsächlich greifbar zu machen. Als Liebesgeschichte kann Der Vorleser aber auch nicht funktionieren, dafür wiegen die Taten Hannas dann doch zu schwer.
So ist der Film am Ende weder Fisch noch Fleisch- er schießt zwar nicht ganz am Ziel vorbei, doch gelungen kann man das auch nicht nennen.
Auch wenn der Zuschauer eigentlich kaum Zeit im titelgebenden Tomorrowland verbringt, dreht sich im Film alles um die Zukunft. Brad Bird schafft hier eine familiengerechte Hommage an positiven Zukunftsglauben- auch in Zeiten großer Unsicherheit.
Der Weg dorthin ist turbulent und oft originell, aber nicht immer gelungen inszeniert; gerade die Actionszenen pendeln zwischen albern, unübersichtlich und künstlich.
Mit Britt Robertson hat sich eine sympathische Newcomerin für die Hauptrolle gefunden, leider kommt sie gegen den Charme und die Souveränität eines George Clooney (obwohl der ein wenig lustlos wirkt) ab der zweiten Hälfte nicht wirklich an.
Doch insgesamt machen Einfälle wie fliegende Badewannen, historische Raketen und Buttons mit magischen Werbevideos einfach Spaß.
Trotz Schwächen ist Tomorrowland ein unterhaltsamer Film, der gerade für Jüngere interessant sein dürfte. In diesem Sinne:
"In jedem Augenblick steckt das Potential für eine bessere Zukunft."
Wenn der Chefetage der NASA ein Flugmanöver mit Hilfe eines Tackers erklärt wird, wenn Botaniker Sätze äußern wie "Ich muss mich mit Wissenschaft aus der Scheiße ziehen" und es bei einer zeitverzögert übertragenen Aktion im All zum Public Viewing kommt, muss es sich wohl um den neusten Sommer-Blockbuster handeln.
Der Marsianer ist zutiefst konventionelles Kino, dessen Wendungen man blind vorhersehen kann. Nichtsdestotrotz ist der Film auch unterhaltsam, sieht gut aus und hat mit Matt Damon einen sympathischen Hauptdarsteller.
Das bleibt aber alles recht unbefriedigend, denn Figuren wie Handlung sind vom Reißbrett. Wissenschaft, Drama, Spannungsmomente, ja sogar die Menschen sind hier zu glatt, zu cool, zu massenkompatibel.
Der Marsianer ist ganz unterhaltsam, ganz nett, tut niemandem weh, aber so richtig spannend, mitreißend oder interessant ist er nun leider auch nicht.