elmnope - Kommentare

Alle Kommentare von elmnope

  • "Ist ... zu brutal für kleine Kinder?", ist eine Frage, die man sich übrigens bei jedem Film stellen kann, der ab 12 freigegeben ist und den jüngere Kinder besuchen dürfen. Fragen wir sonst aber auch nicht, weil das eine Sache ist, die jeder schön für sich entscheiden kann.
    Irgendwie ein überflüssiger Artikel.

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    • 7 .5
      über Sicario

      "Sie sind im Land der Wölfe, aber Sie sind kein Wolf."

      Sicario bringt uns bereits in den ersten Minuten an einen dieser Orte, den wir gerne ins Land der Fiktion verbannen möchten ohne darüber nachzudenken, dass Kartelle irgendwo auf der Welt tatsächlich massenhaft Menschen ermorden, ihre eigenen Gesetze machen und gerade erst letzte Woche eine Bürgermeisterin in Mexiko nach zwei Tagen im Amt ermordet worden ist.
      Wir folgen Kate Macer in diese Welt, wo selbst eine von der Polizei bewachte Fahrt durch eine Stadt zum Höllenritt wird, weil eben diese Polizisten genauso gut der Feind sein könnten.
      Doch Freunde und Feinde, Polizisten und Kriminelle, Gut und Böse sind Kategorien, in denen Kate wie auch der Zuschauer nicht lange weiterdenken werden. Denn eines wird in Sicario mehr als deutlich: In diesem Krieg verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse erbarmungslos.
      Wer nicht genauso unerbittlich ist, wie jene Leute, die Kinder in Säurefässer werfen, der hat in diesem Krieg nichts verloren, auch wenn es am Ende keine "Guten" mehr geben kann, vielleicht nie gegeben hat.
      Dem Zuschauer bleibt nichts übrig, als das genauso hilflos und passiv mitanzusehen wie Kate.
      Optisch und vor allem akustisch ist Sicario erstklassig und auch die Schauspieler können sich sehen lassen. Leider greift Vielleneuve auch einige Male zu tief in die Klischeekiste, so empfand ich den gesamten (wenn auch kurzen) Subplot um Polizist Silvio als überflüssig und die Geheimniskrämerei um Alejandro war etwas zu viel.
      Alles in allem bleibt Sicario aber eine tolle Aufbereitung eines altbekannten Themas, die sich sehen lassen kann.

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      • 6 .5

        Nach einem starken Start, der Jessica Jones als mürrische Antiheldin in einer Geschichte irgendwo zwischen Film Noir und raubeiniger Superheldenstory vorstellt, geht es im Lauf der Serie doch bergab.
        Bis etwa zur achten Folge schien der gemächliche Erzählton recht passend und Kilgrave war ein interessanter Antagonist. Danach stagniert das Geschehen und die Handlungen aller Protagonisten drehen sich irgendwie nur noch im Kreis.
        Ich weiß außerdem nicht, ob es an den nicht ganz so ausgereiften Dialogen oder vielleicht den Schauspielern liegt, aber für mich haben sich alle zwischenmenschlichen Beziehungen in der Serie unecht und aufgesetzt angefühlt.
        So war für mich die schwesterliche Beziehung zwischen Jessica und Trish nie spürbar und- weitaus schlimmer- das zerstörerische Verhältnis zwischen Jessica und Kilgrave wollte so gar nicht funktionieren.
        Ich bin mir noch unschlüssig, ob ich wirklich noch eine 2. Staffel von "Jessica Jones" sehen möchte. Das Konzept gefällt mir nach wie vor gut, aber es ist noch nicht ausgereift genug. Vielleicht wird sich das in einer weiteren Staffel bessern, wir werden sehen.

        • 7 .5

          Nein, ich habe noch nie eine Telenovela gesehen. Mein Interesse dafür hielt sich immer sehr in Grenzen, doch "Jane the Virgin", eine Serie, die Hommage wie satirische Überspitzung der Telenovela ist, glückt die Mischung aus genreüblicher Dramatik mit einer gehörigen Portion Selbstironie hervorragend.
          Ja, hier überschlagen sich die Wendungen, die Menschen sind viel zu schön und die Farben zu bunt. Doch das wird charmant offensiv genutzt und unterhält ganz prächtig.
          Gina Rodriguez ist Herz und Seele der Serie und wunderbar sympathisch. Und Jamie Camil ist als größenwahnsinner Telenovela-Star Rogelio immer einen Lacher wert.
          Auf den Tonfall von "Jane the Virgin" gilt es sich einzulassen, denn das Vorbild Telenovela ist allgegenwärtig und ein wenig bis ziemlich viel Toleranz für Kitsch sollte der Zuschauer auch mitbringen.
          Doch es lohnt sich, denn insgesamt ist "Jane the Virgin" einfach spaßig und macht Lust auf mehr.

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          • 6 .5

            The Final Girls wartet mit einer netten Grundidee auf, die auch für einige Lacher sorgt und wunderbar unterhält. Dennoch verschenkt der Film eindeutig sein satirsches Potential und statt die Regeln des Slasher-Genres zu unterwandern, steht in The Final Girls doch irgendwann das klassische und vorher noch veralberte Schema im Vordergrund.
            Trotz der deutschen FSK16 ist der Film eher auf ein Teenie-Publikum zugeschnitten und wartet mit Darstellern aus eben jenen Bereich auf (Vampire Diaries, Tribute von Panem, Pitch Perfect), die leider alle recht blass bleiben.
            Unterhaltsam ist The Final Girls auf jeden Fall, doch ich hätte mir deutlich mehr Biss gewünscht. Ein extra Sternchen gibt es für das amüsante Ende.

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            • Großartiger Typ und gerade durch die oben beschriebene, körperliche Präsenz ein einzigartiger Darsteller. Ich bin mir ganz sicher, dass wir von dem in den kommenden Jahren noch viel viel mehr sehen werden. Und ich freu mich schon drauf.

              • Bester Film: Mad Max

                Bestes Drehbuch: Whiplash

                Beste Regie: Birdman

                Beste darstellerische Leistung: J.K. Simmons (Whiplash)/ Cate Blanchett (Carol)

                Beste Technik: Mad Max/ Birdman

                Wichtigster Film: Victoria

                Bestes Popcorn-Kino: Star Wars

                Bester Soundtrack: It follows

                Bester Filmcharakter: Sonne (Victoria) / Fletcher (Whiplash)

                Bestes Filmpaar: Kummer und Freude (Alles steht Kopf)/ Therese und Carol (Carol)

                Bester Look: Mad Max/ Das Märchen der Märchen

                Bestes Feel-Good-Movie: Cinderella

                Beste Direct-to-DVD Veröffentlichung: -

                Bester Genre-Film: Ex Machina/ It follows

                Kreativster Film: Turbo Kid

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                • Glückwunsch an den Gewinner!
                  Hat wieder richtig Spaß gemacht und jeden Tag ein Rätsel finde ich viel schöner als Schokolade :) Zudem ziert mein neues Yoda-Poster bereits die Wand.
                  In diesem Sinne noch einmal ein dickes Danke an das Moviepilot-Team!

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                  • 6

                    Wie sehr habe ich mir gewünscht, dass Crimson Peak die stimmungsvolle Schauergeschichte ist, die ich durch Trailer, Besetzung und Regie erwartet hatte.
                    Und formal löst del Toro dieses Versprechen auch ein: Uns erwarten ein blutendes Herrenhaus im Schnee, angefüllt mit Nachtschwärmern, Geistern und Geheimnissen.
                    Was die Optik angeht, bleibt der Film sicherlich im Gedächtnis haften, aber darüber hinaus bleibt Crimson Peak enttäuschend schwach.
                    Del Toro versucht gar nicht erst, das Geschwisterpaar Sharpe undurchsichtig erscheinen zu lassen, sondern offenbart von Anfang an, dass Thomas und Lucill etwas im Schilde führen (und die Auflösung um dieses Geheimnis ist wirklich reichlich naheliegend und überzeugt kaum).
                    Auch die Geister wollen so gar kein Grauen erzeugen- mag es an ihrem "digitalen Aussehen" liegen oder ihrer lauten Auftritte wegen. Das hat man zum Beispiel bei "Die Frau in Schwarz" in den letzten Jahren schon wesentlich besser gesehen.
                    Die Dialoge sind unnatürlich und der Inhalt der Gespräche wiederholt sich des Öfteren.
                    Zuletzt bleiben die Schauspieler weit hinter den Erwartungen zurück. Mia Wasikowska gibt zwar eine gute Hauptfigur ab und ist reichlich bemüht, aber sie und Tom Hiddleston geben ein grauenhaftes, unnatürliches Leinwandpaar ohne jede Chemie ab (wodurch die geradezu schwülstige Liebesgeschichte kein bisschen funktioniert). Jessica Chastain spielt derweil so lustlos, wie ich es bei ihr noch nie gesehen habe.
                    Nie findet sich in Crimson Peak die grandiose Verbindung von Magie, Schauer und Grausamkeit, von der Pans Labyrinth gelebt hat. Stattdessen bleibt Crimson Peak- trotz optischer Qualität, die den Film trotzdem sehenswert macht, auf dem Niveau eines Groschenromans.

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                    • 10
                      elmnope 16.12.2015, 02:00 Geändert 16.12.2015, 02:05

                      Harold hängt tot von der Decke. Harold treibt leblos im Pool. Harold schießt sich direkt in den Kopf...
                      Nein, wirklich sterben möchte Harold bei all seinen vorgetäuschten Selbstmorden nicht- aber ihm gefällt der Gedanke, tot zu sein und betrauert zu werden, denn dadurch würde er "sichtbarer" werden, als er sich im lebendigen Zustand fühlt. Seine Mutter sieht Harold nicht wirklich, sondern nur ihre Wunschvorstellung von ihm und auch Harold selbst scheint sich leer zu fühlen und sich deshalb nach dem Tod zu sehnen.
                      Auf einer Beerdigung trifft er Maude, die dem Tod scheinbar nur gerne nahe ist, um ihm ins Gesicht zu lachen. Sie kann das, denn für sie ist der Tod keine Koketterie- sie hat verstanden, dass auch der Tod zu einem guten Leben irgendwie dazu gehört und sowieso nicht abzuwenden ist. Doch vor allem genießt Maude den Moment.

                      "Gib mir ein L! Gib mir ein E! Gib mir ein B! Gib mir ein E! LEBE! Sonst hast du nach dem großen Spiel in der Umkleidekabine nichts zu erzählen."

                      Und aus Jung und Alt, traurig und fröhlich, leise und laut wird eine Verbindung, die trotz ihrer oberflächlich gesehenen Aberwitzigkeit im Kern treffender und besser nicht sein könnte. Harold lernt durch Maude, das Leben, aber auch sich selbst zu schätzen.
                      Und auch wir Zuschauer werden mitgenommen, wenn Harold und Maude eigentlich nicht viel mehr tun, als ihre gemeinsame Zeit zu genießen- Bäume mitsamt Autos zu entführen, Polizisten oder verrückte Militaristen zu verarschen. Aber auch hier will man uns nie weismachen, die Welt sei nur schön- die Schönheit liegt vielmehr in den Gegensätzen.
                      Wenn Harold und Maude zwischen einer unüberschaubaren Anzahl von Gräbern für Kriegsgefallene sitzen, oder eine tätowierte Häftlings- Nummer aus den KZs auf Maudes Arm erkennbar wird, sind Tod und Leid genauso präsent wie das Glück unseres Paares, das trotz all dieser Dinge lebt und lacht.

                      Ab hier Spoiler-Gefahr...
                      Und auch das Ende ist zwar tragisch, aber dennoch logisch, wenn dann Maude Selbstmord begeht- ohne Angst und ohne jede Reue, denn Maude hat ihr Leben gelebt. Und Harold muss lernen, auch ohne Maude wirklich zu leben (der sich mit seinem Wunsch nach einer Heirat ja auch irgendwie an sie klammert).
                      Sein vorgetäuschter Selbstmord wenn er mit dem Auto über die Klippen fährt- und für mich fühlt es sich immer so an, als sei dies Harolds letzter "Selbstmord"- ist Ausdruck seines Schmerzes, der ihn dem Tod wieder nahe bringt. Doch eigentlich weiß Harold nun schon, worauf es ankommt- er ist dem Leben jetzt viel näher als dem Tod- und so zieht er klimpernd und tanzend davon.
                      "If you want to sing out, sing out..."

                      PS: Das klingt jetzt alles so ernst- aber eigentlich ist Harold und Maude auch ein Film voller großartiger, komischer Momente, skuriller Einfälle und schwarzem Humor, der super unterhält. (Das musste jetzt noch raus.)

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                      • Alte Thematik in neuem Gewand- allein deshalb finde ich Im Herzen der See schon ganz reizvoll, allerdings läuft er bei uns ausschließlich in 3D. So traurig es ist- ich gebe keine 15 Euro mehr für einen Film aus, bei dem die Kritiken wie hier schon eher mittelmäßig ausfallen. Vielleicht dann auf DVD.

                        • 8

                          It follows kurz vor dem Einschlafen anzuschauen war definitiv ein Fehler, dem ich einen zutiefst verstörenden Albtraum verdankt habe, in dem das mysteriöse "Ding" mich verfolgt hat.
                          Denn im Nicht-Erklär- oder Greifbaren, im absoluten Unbekannten, das unerbittlich ist, liegt das Grauen, das It Follows tatsächlich trotz nur weniger Momente, in denen tatsächlich etwas Nenneswertes passiert, so intensiv macht.
                          Darüber hinaus übt sich der Regisseur in munterer Zitierwut nur dass in seinem Film, der sich von der Atmosphäre her irgendwo zwischen Halloween und The Virgin Suicides bewegt, nicht mehr die keusche Jungfrau die besten Überlebenschancen hat, sondern Sex die Möglichkeit ist, zu entkommen. Dementsprechend wird Sex im Lauf des Films von der romantischen Begegnung am Anfang zu einem lustbefreiten Mittel zum Zweck. Ist mal ein anderer Ansatz und betont die Bedrohung, welche scheinbar nur durch "unmoralisches" Handeln abgewendet werden kann.
                          Gefallen hat mir außerdem, dass die Teenager im Film, genauso wie die Kulissen, ein wenig mehr Profil haben, als es in dem Genre üblich ist. Auch wenn sich die Handlung kaum um sie schert, sind die Freunde von Jay trotzdem keine Abziehbilder, sondern werden mit kleinen Gesten als echt wirkende Menschen charakterisiert.
                          Trotzdem hat sich gerade vor dem Schlussakt auch etwas Langeweile bei mir eingeschlichen, was bei der kurzen Laufzeit nicht hätte sein müssen.
                          Der Soundtrack dagegen ist über jeden Zweifel erhaben und vor allem wegen ihm wird It follows im Gedächtnis haften bleiben- wenn ES einen nicht sowieso gerade bis in die Träume verfolgt.

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                          • 7
                            elmnope 19.11.2015, 03:14 Geändert 19.11.2015, 03:18

                            Zugegeben- würde ich ihn nicht schon kennen, würde ich mir Eiskalte Engel heute aus Desinteresse wahrscheinlich nicht anschauen.
                            Aber als ich den Film zum ersten Mal im Fernsehen gesehen hatte- da war ich so 13,14- hatte er alles, was das Teenie-Herz begehrt: Junge und attraktive Darsteller, deren Figuren sich wie Erwachsene geben, während aber die richtigen Erwachsenen nie mehr als eine Randnotiz sind. Verdorbenheit, eine im Nachhinein bescheuert wirkende Fokussierung auf Sex und natürlich auch die große Liebe- garniert mit Intrigen und Melodramatik.
                            Der Soundtrack lief bei mir rauf und runter und niemand war so cool wie Sarah Michelle Gellar, die man wegen Buffy ja sowieso schon super fand.
                            Mittlerweile erinnert mich Eiskalte Engel tatsächlich in seiner ganzen Art ein wenig an die Gefühlswelt eines Teenagers: Alles Mögliche ist einfach nur alberne Pose, alle Figuren halten sich für schlauer und cooler als sie sind und es geht um die ganz großen Gefühle.
                            Aber Eiskalte Engel hat auch Stärken, die ich heute noch zu schätzen weiß. Die Thematik aus dem 18. Jahrhundert zu einem Haufen reicher, größtenteils nihilistischer Teenager zu verlegen, ist eine tolle Idee- sind moralisch verrohte 17-Jährige doch ein Lieblingsthema in Filmen und passt der Grundtonus der Vorlage nicht ganz in die 90er (greifbare Gesellschaftskritik findet sich bei Eiskalte Engel aber kaum).
                            Die Darsteller machen ihre Sache gut und Szenen wie die Fahrt in die Stadt und wieder heraus, vorbei am Friedhof sind geradezu ikonisch.
                            Auch Sebastians Wandlung ergibt innerhalb des Teenie-Kosmos Sinn; seine Art ist bis dahin Resultat von zu viel Geld und zu wenig Zuwendung- gründet also auf seiner Erziehung. Die Entscheidung für Annette ist im Grunde die Emanzipation von seiner Familie (inklusive Stiefschwester) und deren Wertlosigkeit. Wieder ein Thema, das vor allem Teenies beschäftigt. Aber manchmal kann so ein Film auch mit Mitte 20 Spaß machen- gefühlsmäßig so weit weg, wie man es gerne hättem ist man von all dem ja auch doch nicht.
                            Und der Soundtrack bleibt klasse.

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                            • Eine treffende Analyse, der ich nur zustimmen kann. Die Lösungsvorschläge, die Schmitt anbietet, erscheinen mir sinnvoll und die einzige Möglichkeit, das Aussterben kleinerer Filme (egal welchen Genres) zu verhindern- zumal es, wie auch angesprochen, jetzt schon kaum noch möglich ist, solche Produktionen noch im Kino zu sehen.
                              Auch wenn das Ende des "Knall-Bumm-Kinos" sicherlich noch lange nicht bevorsteht, bietet die Digitalisierung einen neuen Markt, auch wenn Schmitt die Umsetzung durch öffentlich-rechtliche Stellen ohne Wirtschaftsinteressen (zu) idealistisch formuliert.
                              Bei mir ist es schon lange so, dass Kino- vor allem wegen der hohen Preise- nur noch ein Gemeinschaftserlebnis ist oder ich tatsächlich alleine gehe. Das ist immernoch schön und die völlige Abschaffung des Kinos kommt für mich daher erst einmal nicht in Frage. Doch der Film muss in seiner Vielfältigkeit erhalten bleiben- dann eben durch Streaming.

                              • Danke für diesen tollen Überblick. Da steckt ja richtig Arbeit drin- Respekt. Grimalkins Idee mit dem Wolf finde ich auch super- der findet sich ja auch vom Märchen, über das Dschungelbuch bis zu The Grey.

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                                • 7

                                  Zum ersten Mal habe ich heute "Halloween" gesehen. Vieles an dem Urgestein des Slasher-Genres hat mir sehr gut gefallen, aber in der Summe war ich doch auch ein wenig enttäuscht.
                                  Die Eingangssequenz ist stimmungsvoll, gruselig und wartet mit einem großen Paukenschlag auf, wenn wir sehen, wen wir da gerade bei der Ermordung von Judith Myers begleitet haben.
                                  Weiter geht es mit der fast genauso starken Flucht von Meyers aus der Psychiatrie, untermalt von dem einmaligen Musik-Thema, das zu "Halloween" gehört wie die Butter aufs Brot.
                                  Dann wird es erst einmal etwas ruhiger, was erst einmal gar nicht weiter stört; zu gut funktioniert die unterschwellige Bedrohung in der sonnigen und unbeschwerten Welt von Laurie und ihren Freunden.
                                  Ist die Anwesenheit von Meyers erst einmal angedeutet, wird es schnell Nacht und dann spielt Carpenter immer wieder mit unseren Erwartungen, mit der schwelenden Bedrohung- für meinen Geschmack zu lange.
                                  Da geht es dann plötzlich ums Babysitten, Mädchen sperren sich in ihrer Waschküche ein und der arme Dr. Loomis, dem keiner glauben will, sucht immernoch nach seinem entlaufenen "Schützling".
                                  Als dieser dann zur- vom Arzt längst prophezeiten- Tat schreitet, ist die Spannung daher schon recht ausgereizt.
                                  Das Finale ist wiederum recht überzeugend gelungen und der Schluss hat mir ebenfalls gut gefallen.
                                  Aber ich muss zugeben: Zwischendurch habe ich mich ein wenig gelangweilt. Ich möchte behaupten, dass meine Erwartungen deutlich zu hoch waren und das heute leidlich ausgeschlachtete Slasher-Genre ist auch nicht wirklich mein liebstes. Vielleicht ist "Halloween" tatsächlich so exzessiv zitiert worden, dass der Film selbst nicht mehr überraschen kann. Dafür kann "Halloween" nichts- im Gegenteil zeigt das nur, wie wegweisend er gewesen ist. Von den Socken gehauen hat er mich leider aber eben nicht.

                                  • Poster über Poster- aber das Beste ist das von meiner Schwester selbst auf Leinwand gemalte Drive-Bild in schwarz und pink!

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                                    • Nivens Roman: scheußlich. Der Trailer zum Film: ansprechend. Hoffentlich ist der Film eine genauso eigenständig funktionierende Geschichte, wie der Trailer es verspricht. Das Buch war schrecklich platt und wusste weder über die Musikindustrie und die Menschen, die dort arbeiten mehr zu sagen als ein paar abgedroschene Klischees.
                                      Aber Nicholas Hoult ist eine interessante Wahl für so eine Rolle- ich schätze ihn als Schauspieler immer mehr und mehr.

                                      • 8 .5
                                        elmnope 02.10.2015, 08:25 Geändert 02.10.2015, 08:30
                                        über Hook

                                        Es gibt so Einiges, was man gegen Spielbergs Weiterführung der Peter-Pan-Geschichte einwenden kann- vor allem, dass "Hook" eigentlich so gar nichts mit dem Geist der britischen Vorlage gemeinsam hat. Durch und durch Hollywood und immer wieder gern ein wenig cheesy, stimmt schon.
                                        Und trotzdem ist es auch die größte Stärke des Films, dass Spielberg sich den Stoff ganz zu eigen gemacht hat und damit ein in sich stimmiges, unterhaltsames Stück Kino geschaffen hat.
                                        Robin Williams ist genau der richtige Mann um all den kindlichen Enthusiasmus zu verkörpern, vor dem "Hook" an allen Ecken und Enden nur so strotzt. Dustin Hoffman und Bob Hoskins sind ein urkomisches Gespann.
                                        "Smee! Smee" Ich habe eine Epiphanie!"
                                        John Williams Musik ist unverzichtbar großartig. Die Figur des Irokesen-tragenden, schrillen Rufio ist irgendwie typisch 90er Jahre und amüsiert mich immer wieder. Peters Rückkehr ins Nimmerland dagegen trägt auch melancholische Züge und überzeugt gerade deshalb.
                                        "Doch das ist Peter Pan. Er ist nur ewig nicht mehr im Nimmerland gewesen. Er hat alles vergessen."
                                        Wenn Peter Banning entdeckt, dass er Peter Pan ist, krähe ich mit. Ich schlottere und lache beim Anblick von Hook. Und ich wünsche mir schon immer eine genauso bunte Essenschlacht wie die der verlorenen Jungs. Da kann es so viel Einwende geben wie es will- "Hook" bleibt für mich einer der ganz großen Unterhaltungsfilme, einer zum immer wieder Anschauen, einer um sich nach vielen Jahren wieder zu fühlen wie ein Kind, das an's Fliegen glaubt.
                                        "Bangarang!"

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                                        • Visuell ziemlich interessant und tolle Sprecher- ich bin gespannt.

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                                            In seinen besten Momenten wirkt Garrones "Märchen der Märchen" auf den Zuschauer wie ein Traum: bizarr, grausam und schön zugleich und einer ganz eigenen Logik folgend. In einen wunderbaren Score gepackt entfalten sich die drei Geschichten um eine kompromisslose Königin, zwei alte Jungfern und einen König, der einen Floh als Haustier hält.
                                            Obwohl sich allein für den Bilderreigen der Kinobesuch lohnt, schleichen sich erzählerisch einige Längen ein. Zu groß ist die Distanz zu den Figuren, ihren Motiven und ihren Schicksalen- das nimmt dem Film öfter an Spannung, zumal sich die Erzählungen anfühlen, als seien sie in die Länge gestreckt worden.
                                            Dennoch hinterlässt das "Märchen der Märchen" mit seiner traumwandlerischen Art einen ganz eigenen Eindruck und wirkt gerade gegenüber anderen Märchenadaptionen erfrischend düster und eigenwillig.

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                                              elmnope 11.09.2015, 23:35 Geändert 12.09.2015, 18:00

                                              Ja, ich bin ein absoluter Fan des Originals und alle Fortsetzungen des Dinospektakels haben bei mir nicht unbedingt Begeisterungsstürme hervorgerufen, doch Jurassic World hat mich trotzdem noch einmal mehr enttäuscht.
                                              Obwohl ich mit recht niedrigen Erwartungen an den Film heranging, habe ich mich für gar nichts wirklich begeistern können.
                                              Die vielleicht größte Schwäche des Films ist dass er Dinosaurier von Anfang als genauso selbstverständlich abhandelt wie seine Protagonisten es tun. Viel zu schnell wird der erste Eindruck des Parks nebenbei abgespult- alles wirkt irgendwie klinisch unnahbar und ein Gefühl von Begeisterung stellt sich eigentlich nur bei den vertrauten Klängen von John Williams ein.
                                              Die Handlung selbst wirkt genauso nach Schema F abgespult und keine der Figuren in ihrem stereotypen Beziehungsgeflecht war mir sympathisch, sodass mir ihr weiteres Schicksal auch recht egal war, zumal deren "Entwicklung" völlig vorhersehbar verlief.
                                              Doch auch das wäre verkraftbar, könnten die gezeigten Dinos überzeugen und ihr Auftreten Spannung erzeugen. Doch wo Spielberg mit einem zitternden Wasserglas Gänsehaut erzeugt hat, herrscht in Jurassic World gähenende Leere: Ein künstlischer Dino mit mehr Zähnen als sonst bricht aus, ein Dino bringt ein paar Leute um und am Ende wird es fast so absurd wie am Ende von Jurassic Park 2.
                                              Während den Parkbesuchern im Film außerdem vorgeworfen wird, dass normale Dinos nicht mehr reichen um ihre Sensationslust zu befriedigen, versucht der Film den Zuschauer mit genau so einem Super-Dino-Monster abzuspeisen. Dann gucke ich beim nächsten Mal doch lieber zum 20. Mal Jurassic Park.

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                                                Schrille Charaktere und spaßige Ideen gibt es bei Brooklyn Nine-Nine zu Hauf, trotzdem ist da definitiv noch einiges an ungenutztem Potential vorhanden. Deshalb bin ich nach einer unterhaltsamen ersten Staffel gespannt wie es weitergeht. Gerne darf es noch abgedrehter werden, denn gerade die nicht so albern angelegten Kriminalfälle können nicht wirklich überzeugen. Hoffentlich hat sich Brooklyn Nine-Nine gerade erst warm gelaufen...

                                                • "The movie to end all horror movies" auf Platz 1 der besten Horrorfilme. So viel Ironie muss bei dieser sowieso etwas wirren Liste wohl sein...

                                                  • Schöne Liste. Da habe ich direkt mal wieder germerkt, wie viel Nachholbedarf ich beim deutschen Film eigentlich noch habe.