EvertonHirsch - Kommentare
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Alle Kommentare von EvertonHirsch
Hier gilt das Gleiche, wie für Teil 6. Eingangs wird wieder verdeutlicht, wie weit sich Saw doch von seinen ursprünglichen Ideen entfernt hat. „Einer muss sterben!“ heißt es dort. Tja, das war anfangs doch irgendwie noch anders.
Die Geschichte wird versucht, einigermaßen zu Ende zu führen. Dabei dürfte sich eigentlich nichts mehr um Fallen und Jigsaws Spiel drehen, weil alle andere und größere Probleme haben, aber hey: täglich grüßt das Sägentier, also muss auch in den letzten Teil genau so etwas eingebaut werden, egal ob das jetzt völlig an den Haaren herbeigezogen ist oder nicht. Dabei lässt sich feststellen, dass bei der einen Falle mit den Nazis die Grenze des Erträglichen gänzlich überschritten wurde. Wer hier nicht den Blick abwendet: 1. Hut ab und 2. hatte derjenige wohl auch Spaß an allen Filmen ab Teil 4.
Tobin Bell hatte wohl auch nur noch bedingt Lust, hat seine Rolle hier lediglich noch Cameo-Charakter.
Ein gutes hat "Vollendung" aber doch: Der Kinobesuch zu "Jigsaw" ist abgesagt. „Das kann ja nichts werden“ hieß es auf einmal zu Hause.
Wer dachte, schlimmer als "Saw V" kann es nicht werden, der hat nicht mit der "Kreativabteilung" der Sägen-Reihe gerechnet. Das Franchise ist nun endgültig am Tiefpunkt angekommen. Das merkt man auch schon an der Eingangsszene, bei der es einzig und allein darum geht, der bisherigen Gewaltstufe noch eins draufzusetzen. Kein Spiel mehr, hier wird gemordet und das am besten gleich auf abartigste Weise.
Und was folgt? Klar, das übliche wir drehen noch einmal alles um die Personen auf links Gehabe und nach der Beamten-, Presse- und Reichenschelte bekommt der nächste Beruf, der im Allgemeinen nicht sehr hoch angesehen ist, sein Fett weg: Die Versicherungsbranche (obwohl die in den USA noch ein viel höheres Ansehen hat als im europäischen Raum – zumindest der Beruf an sich). Ist ja schön unkompliziert und zieht immer, wer hat denn schon keine Vorurteile gegen diese Berufsstände? Und wir sind weit entfernt von dem Ursprungsgedanken, jemandes Überlebenswillen auf die Probe zu stellen. Es geht um Rache und Lektionen aus Neid, nichts weiter. Und dabei darf bitte so viel Blut fließen, wie es nur irgend möglich ist. Die Story? Wer braucht die denn bitte noch bei so viel Verstümmelung? Sinnentleert, widerlich und ideenbefreit.
"Saw V" führt seinen Vorgänger stringent fort und das ist nicht positiv zu verstehen. Es geht noch weiter bergab.
Auch hier bietet die Geschichte nichts weiter als das völlig langweilige „Ich drehe den ganzen vorherigen Film um komplette 180 Grad und fühle mich dabei total cool, weil das alles so unvorhersehbar ist“ Saw-Gedöns.
Dazu nimmt der Härtegrad nur immer mehr zu. Welches Publikum hier bedient werden soll ist klar. Wer hier seinen Spaß hat, der hätte auch noch Kinogeld für 20 Fortsetzungen ausgegeben. Die Nebenhandlung als Mittel zum Zweck für noch mehr Folterszenen wirkt völlig hineingezwungen, weil sonst der Film nur eine Laufzeit von 45 Minuten aufgewiesen hätte. Auch hier bietet uns der nun hinter der Kamera verantwortliche Hackl (der David, nicht der Schorch) nichts neues, sondern etwas altes ganz lau aufgewärmt.
Zwischendurch werden die Schnitte immer schneller, was wohl so etwas wie die Panik der Opfer darstellen soll – das dürfte allerdings auch nur bei dem o. g. Publikum funktionieren.
Und wirklich ärgerlich ist, dass die Reihe seit dem Anfang von Teil IV nicht vorankommt. Denn seit dem Fund der Leiche von Kramer, spielte sich alles darauffolgende vorher ab. Einfallsreich? Auf keinen Fall! Ideenlos? Definitiv!
Ich hatte es geahnt, als wir zu Hause begonnen haben, Saw I bis III in relativ kurzen Abständen in den Player zu schieben. Was heißt geahnt, eher befürchtet: es wird nicht bei den 3 Filmen (die einzigen, die wir zu Hause haben) bleiben. Wir werden wohl die Reihe komplettieren und der Kinobesuch zu "Jigsaw" steht auch schon mehr oder weniger fest.
Ließ mich meine Erinnerung beim dritten Teil der Reihe (zu meiner positiven Überraschung) doch etwas im Stich, spielt "Saw IV" genau in der Liga, wie ich es in den dunklen Sphären meines Hippocampus abgespeichert hatte.
Meine Freundin als Freund des Franchises meinte selbst nach dem Film „Hmm… Ist eher ein Lückenfüller“. Genau so ist es. "Saw IV" gehen die Ideen aus und er kommt nur noch oberflächlich und extrem erzwungen kreativ rüber. Hier merkt man schon deutlich, dass die Sau noch lange nicht geschlachtet war und auf Teufel kommt raus die Story weitergesponnen werden musste. Und es ist der Anfang der unsäglichen und dämlich unrealistischen Personenwendungen von Saw. Ist eine Person eingeführt und führt das Erbe Jigsaws weiter, spielt er im nächsten Teil eine ganz andere Rolle (bezüglich seiner Motive) und die Geschichte wird wieder um 180 Grad gedreht. Das ist nicht innovativ oder gar unterhaltsam, das ist einfach ärgerlich, unrealistisch und viel zu konstruiert. Whannell, seineszeichens verantwortlich für die Drehbucharbeiten der ersten drei Teile, fehlt wohl doch enorm.
Auch dass hier jeder Cop, der mit den Jigsaw-Morden in Zusammenhang steht, seinen eigenen Film bekommt, nervt langsam. Jeder Polizist scheint sich ja genau dahin zu entwickeln, dass Jigsaw gar keine andere Wahl hat, als ihn auf den „richtigen“ Weg zurückzuführen. Saw IV ist der Anfang der immer weiter abrutschenden Reihe.
Popcorn ist das, was mich am meisten im Kino nervt und stört. Ein Grund, warum ich meist Wochen vergehen lasse, ehe ich einen Film besuche - um den Popcornessern aus dem Weg zu gehen. Sollte es doch mal eine Vorstellung in einem relativ prall gefüllten Kinosaal werden, dann warte ich, bis der Großteil sich gesetzt hat und gucke, wo die popcornfreieste Zone ist.
Da Frauchen und ich uns die ersten beiden Teile von Saw aus einer (wahrscheinlich Halloween-)Laune heraus gegeben haben, konnten wir auch gleich noch Teil 3 hinterherschieben, von dem ich meiner Erinnerung nach wenig begeistert war. Ich muss mich jedoch etwas korrigieren.
"Saw III" hat doch um einiges mehr zu bieten, als ich bisher annahm. Sieht man von der Entwicklung Amandas ab, die der Idee Kramers anscheinend nicht einmal eine Chance gegeben zu haben scheint und so völlig anders wirkt als die bisherige Amanda, so haben vor allem die Prüfungen, die der hiesige Spieler Jeff zu absolvieren hat und das Warum ihren großen Reiz. Hier scheint die Entwicklung Kramers bzw. seine Intention hinter dem Spiel endlich perfektioniert.
Whanell und Bousman zeigen auch hier wieder die eine oder andere kreative und vor allem gute Idee, so dass auch "Saw III" gerade mit seinem Ende in die Sphäre seiner beiden starken Vorgänger eindringt.
Die Fortsetzung von Wans Überraschungserfolg war meine erste Begegnung mit dem Puzzle-Mörder. Und man hat der mich begeistert. Wenn ein Film mit guten Ideen aufkommt im Horrorgenre und nicht mit gängigen Klischees arbeiten muss, dann hat er sowieso schon mal richtig gute Karten.
Nicht nur wird "Saw" hier extrem gut fortgesetzt, auch finde ich den zweiten Teil in sich stimmiger und runder, weil Bousman/Whanell es schaffen, kreativ noch eine Schippe draufzulegen und klare Regeln für Spieler und Spielleiter festzulegen, deren Einhaltung über Leben und Tod entscheiden. Dazu bekommt John Kramer eine größere Bedeutung.
Zu detailliert möchte ich gar nicht auf die Regeln bzw. die Entscheidungen der einzelnen Personen eingehen, weil die Gefahr des Spoilerns hier doch sehr hoch ist.
"Saw II" zeigt vor allem mit der Auflösung am Ende wie geschickt vorher mit den Beteiligten und Zuschauern vor dem Bildschirm gespielt wurde und setzt sich mit seinen guten Ideen deutlich von der Masse anderer verwandter Filme ab.
James Wan hat ja indessen eine relativ beeindruckende Filmvita (vor allem im Horrorbereich) aufzuweisen. Am Anfang jedoch war das „Am“… (haha, kleiner Knorkator-Scherz)
Nein, am Anfang steht bei ihm "Saw". Was daraus werden würde, das konnte wohl auch Wan nicht ahnen. Man mag über die weitere Entwicklung des Franchises streiten, den Ton des ersten Teils treffen die Fortsetzungen jedoch nur ganz selten. "Saw" mit deutlich hohem Thrilleranteil schafft das, was die wenigsten Filme heutzutage schaffen. Er bringt bzw. brachte frischen Wind ins Genre und selbst nach 14 Jahren lässt er sich auch heute noch sehr gut angucken.
Zur Story muss man wohl nicht mehr allzu viel sagen, die sollte den meisten hinreichend bekannt sein. Ich hatte jedoch das Gefühl, "Saw" wirkt gerade durch die Fortsetzungen nicht mehr ganz rund, vor allem die Auswahl der Spieler scheint hier eher willkürlich und nicht nach der Maßgabe zu erfolgen, jemanden zu wählen, der sein Leben bisher weggeworfen hat. Vielleicht habe ich das einfach verpasst, aber warum wurde Zep ins Spiel integriert?
Nichts desto trotz sägt "Saw" schon ganz gut am Nervenkostüm des Zuschauers.
"The last Days" erwartet schon vom Zuschauer, dass er nicht zu viele Fragen stellt, warum und wie die ausgebrochene Seuche, die die Menschen hindert, aus einem Gebäude zu treten, funktioniert. Denn das wissen die Macher selbst nicht, hielten die Idee aber für gut genug, einen Endzeitfilm daraus zu machen.
Kann man über das ungeklärte Wieso und vor allem Wie hinwegsehen, bekommt man einen guten und relativ spannenden Film serviert, der durchweg zu unterhalten weiß, ohne große Bäume auszureißen. Schauspielerisch durchaus solide zieht "The last Days" den Zuschauer auf seine Seite und führt ihn bis ans Ende. Wie gesagt, nicht zu viel fragen, einfach mitnehmen lassen.
Horror ist am effektivsten, wenn er im Kopf entsteht. Aufgrund dessen hat der Film mein Interesse geweckt. Nach dem Sehen bin ich allerdings etwas ratlos und angewidert. Ja, der Film lässt den Horror (wahrscheinlich den angsteinflößendsten, den ich mir vorstellen kann) im Kopf passieren. Das tun die Nachrichten allerdings auch. Dazu muss ich mir kein 90 minütiges psychological torture Werk dieser Kategorie reinziehen. Was will der Film mir sagen? Genau das ist die Frage. Für mich trifft er keine Aussage, geht nicht tief genug hinein in die Köpfe und vor allem nicht weiter als eine Vermisstenanzeige am Strommast oder in der Zeitung.
Horrorfilmen sollte es nie an gewissen Unterhaltungswerten fehlen, sonst wird das Sehen zur reinen Qual. Genau das ist hier allerdings nicht gegeben. Warum nehme ich mich dann diesem Thema an, wenn ich doch nur stur die krankhaften Neigungen zweier Psychopathen aufzeige und sonst nichts zu sagen habe?
Tarantino und ich lieben uns ja nicht immer. Ich mag ihn als Filmjunkie, als –konsument und –liebhaber. Und teils liebe ich auch seine Anspielungen, Referenzen und Huldigungen. Aber nicht immer reißen mich seine Filme so vom Hocker, wie sie das bei anderen tun. So kann ich leider mit seinen Western (obwohl der Italo doch zu seinen Lieblingsgenres zählt) nicht viel anfangen. Denn sie sind mir zu westernuntypisch, zu tarantinocool, genau dort fehlen mir diese Referenzen und geklonten Stilmittel oder anders gesagt, sie sind völlig anders als "Inglourious Basterds".
Die Basterds waren mein erster Tarantino im Kino und er hat mich gleich fasziniert und wird sogar mit jedem Mal Schauen besser. Von Anfang an wird das Thema mit einem Augenzwinkern angegangen (spätestens mit dem ersten Auftritt der Basterds), so dass sich eine gehörige Portion Humor in die eigentlich unlustige Grundgeschichte einnistet. Jener Humor, der nicht von kessen Sprüchen lebt, sondern von den Eigenheiten der Personen und extremer Situationskomik (immer eine Stärke Tarantinos, wenn er es nicht übertreibt oder zu sehr ins Lächerliche zieht).
Was allerdings viel mehr auffällt: vom Tempo, vom Erzählstil, vom plötzlichen Ausbrechen der Gewalt und von den Charakteren her (Walz‘ Landa passt viel mehr auf die diabolische Seite) erinnert "Inglourious Basterds" viel mehr an einen Western als es die beiden nachfolgenden Filme Tarantinos tun. Und noch positiver fällt auf, dass Tarantino die Musik wahnsinnig gut einsetzt; besser als in seinen anderen Werken. Allein die Szene um das Warten auf den Bärenjuden ist großes Kino und Timing vom Feinsten.
Bis zur Hälfte wirklich fesselnd. Hier wird eine Grundspannung aufgebaut, wie ich sie in den letzten Jahren selten erlebt habe in diesem Genre. Dazu gesellt sich ein passendes Gefühl des Unwohlseins – perfekte Voraussetzungen also. Naomi Watts als Kinderpsychologin, die sich selbst um ihren gelähmten Stiefsohn kümmern muss, erscheint immer wieder eines ihrer Patientenkinder, welches aus dem Heim entflohen ist. Doch ist das wirklich real oder beginnt die immer zunehmende heimische Belastung sie in eine andere Wirklichkeit fliehen zu lassen?
Wie gesagt, hier wird geschickt mit der Unkenntnis der Hauptdarstellerin und des Zuschauers gespielt. Interessante Geschehnisse, scheinbare Ungereimtheiten und offene Fragen bauen eine unheimlich knisternde Atmosphäre auf.
Und zwar genau bis das ganze aufgelöst wird. Danach verliert sich der Film in Vorhersehbarkeit, viel zu oft gesehenen Klischees, extremen Facepalm-Momenten und Dämlichkeiten. So versaut man im Übrigen einen gekonnt aufgezogenen Spannungsbogen und zeigt allen ambitionierten Drehbuchautoren o. ä. wie es nicht geht. Denkt man an die erste Hälfte ärgert so etwas noch immer viel viel mehr als hätte man es von Anfang an so verrissen.
Um die 10 bis 11 Stunden beim Herr der Ringe Marathon zur Premiere von HdR 3.
Dies war auch gleichzeitig meine erste Begegnung mit der Geschichte um den Ring. Fand die auch so spannend, dass ich beim 3. Teil (auf den sich verständlicherweise alle anderen extrem freuten und dementsprechend aufgeregt waren) den halben Film verschlafen habe.
Generell finde ich allerdings so einen Kinomarathon ab dem 3. Film sehr anstrengend. Ging mir auch bei Spider-Man 1-3 so.
Der Anfang passt und macht große Hoffnung auf ein grandioses Stück Italowestern. So begleiten wir Antonio De Teffè auf seinem Weg durch ein kleines Städtchen. Mit dabei: Ein Kreuz - darauf das heutige Datum und den Namen desjenigen, der im Begriff ist, jeden Moment zu sterben.
Warum, das erfahren wir natürlich erst später, ein bisschen geheimnisvoll muss der ganz in Schwarz auftretende Django natürlich bleiben. Die erste Hälfte macht den Eindruck, als würde "Django und die Bande der Bluthunde" ähnliche Wege wie „Ein Fremder ohne Namen“ gehen, man sieht Django nur äußerst selten und so wird versucht, viel Mystik um die Figur von Antonio De Teffè aufzubauen. Das war zumindest ganz gut gemeint. Der restliche Cast schafft es leider nicht, den Film ohne den Hauptdarsteller interessant zu gestalten - vor allem Luciano Rossi (bekannt aus einigen Spencer/Hill Filmen) spielt einen Wahnsinnigen, der doch arg nervt.
Die 2. Hälfte verläuft dann zwar in bekannten und vorhersehbaren Bahnen, aber dafür routiniert und ganz ordentlich.
Mit einem besseren Gegenspieler und vor allem besserer Musik (Mancusios Gedüdel geht einem schon gehörig auf den Sack) wäre hier durchaus mehr drin gewesen.
Ein Sheriff wacht in einem Krankenhaus aus dem Koma auf und stellt fest, dass eine Zombieapokalypse ausgebrochen ist. Kommt das bekannt vor? Ja, das erinnert natürlich absichtlich an "The Walking Dead" und im Folgenden versucht der Film, die Serie und dazu noch einige andere bekannte Filme (u. a. "Shaun of the Dead", "Zombieland") aufs Korn zu nehmen.
Kurz gesagt, das gelingt ihm kaum. Der deutsche Beititel (Die Nacht der lebenden Idioten) kann schon neugierig machen auf den Film, das bleibt aber auch fast das Beste. Erfreulich ist, dass um einiges weniger auf Fäkalhumor zurückgegriffen wird, als man bei der Qualität des Films vermuten kann. Zudem werden Witze auch nicht bis ins Unendliche breitgetreten. Größtenteils sind die Gags zu vorhersehbar und von einem gelungenen Witz zum nächsten vergeht schon eine gewisse Zeit. Es ist dafür allerdings auch keine Qual, dran zu bleiben, da hat man schon deutlich schlimmeres gesehen und man merkt darüber hinaus, dass eine gewisse Zuneigung zu den durch den Kakao gezogenen Filmen besteht, werden diese doch immer mit Respekt behandelt (z. B. die vielen Romero-Anspielungen).
Eine kleine Warnung sei aber auch ausgesprochen. Die guten Gags wandeln auch auf einem sehr schmalen Grat des guten bzw. schlechten Geschmacks und sind mitunter doch extrem makaber.
Der stand schon seit Jahren auf meiner to-do-Liste und sogar schon seit geraumer Zeit ungesehen in meinem Schrank. Wenn man sich ein wenig mit Western beschäftigt, stößt man früher oder später unweigerlich auf "El Topo".
Was ich vorher wusste: der Film ist anders. Auf der Rückseite der DVD steht z. B., dass ein David Lynch die Werke von Jodorowsky verehrt (oder zumindest schätzt). Das hätte mir eine Warnung sein sollen.
"El Topo" ist wahrlich einer der skurrilsten Filme, die ich je gesehen habe. Er ist kein Western, auch wenn das Setting und die Kostüme darauf schließen lassen könnten. Was ist "El Topo" dann? Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nicht einmal, worum es geht. Vieles wird angeschnitten, Selbstfindung, Glaube, Religion, Götzen, Gewalt; allerdings so persönlich und so mit metaphorischen Bildern direkt aus Jodorowskys Kopf, dass ich nicht vermag oder auch einfach zu blöd bin, diese zu deuten. "El Topo" ist ein Film wie gemacht für Berufskritiker. Was hier alles hineininterpretiert werden kann, darüber lassen sich wahrscheinlich Aufsätze schreiben. Mir fehlt es allerdings an biblischem Wissen, um die ganzen Bilder zu interpretieren und darüber hinaus ist der Film so vollgestopft mit surrealen Szenen, Personen und Ideen, dass in jede Richtung und überhaupt alles hineininterpretiert werden kann. Das ist mir einfach zu offen.
So entwickelt sich auch keine flüssige Geschichte, von einer Handlung kann kaum gesprochen werden. "El Topo" teilt sich in zwei Teile. Funktioniert der erste noch wie ein Autounfall, bei dem man einfach nicht wegsehen kann, so ist der zweite nur noch anstrengend und bietet gar kein Vergnügen mehr. Darüber hinaus wirkt der Film auch handwerklich alles andere als rund. Viel zu oft erfolgen einfach schlechte und viel zu schnelle Schnitte, aneinandergereihte Szenen passen nicht zusammen, schreckliche Musik und und und…
Ich vermag noch nicht einmal wirklich zu sagen, ob "El Topo" gut oder schlecht ist. Er ist anders, er ist anstrengend, aber er entwickelt gerade im ersten Teil auch eine gewisse Anziehungskraft.
Wer auf zigfache Interpretationsmöglichkeiten steht, dem sei Jodorowskys Werk empfohlen, wer einen Western erwartet, wer eine Handlung erwartet, vielleicht sogar Spannung, dem sei hier definitiv abgeraten.
So bilderbuchheldenartig finde ich Kristen Connolly gar nicht ;p
Ich verstehe es nicht - oder bestätigt es mich doch nur darin, dass ich für den Großteil an Serien nicht geschaffen bin?
Nach "Sherlock" war meine Freundin angefixt. Wir einigten uns auf ein Wochenende, an dem wir neben Sonne genießen und dabei Füße baumeln lassen im heimischen Wohnzimmer das Baumeln lassen bei einer Serie fortsetzen wollten. Was liegt da näher als die Serie zu nehmen, die wohl als eine der besten angesehen wird?
Nach zwei Folgen die erste Skepsis: „Ob das noch spannend wird?“ "Breaking Bad" holt mich nie ab, Bryan Cranston kann ich als einzigem ein bisschen was abgewinnen (vom Hocker haut er mich allerdings auch nicht), ansonsten wird hier ein Tempo an den Tag gelegt, dass jedem Schnecken-Marathon-Rennen Konkurrenz machen würde. Humor ist für mich weitestgehend auch nicht vorhanden. Ich mag es schon nicht, wenn einzelne Folgen nicht für sich abgeschlossen sind, sondern alles, und zwar über die erste Staffel hinausgehend, zusammenhängt und jeweils nach 45 Minuten einfach abgeblendet wird. Die Konsequenz: wir sind nicht über die ersten anderthalb Folgen der 2. Staffel hinausgekommen und ich denke, das werde ich auch nie.
Das Gute an "Breaking Bad" ist, ich konnte mich zwischendurch um die Katze kümmern, Essen machen etc., dabei die Folgen weiterlaufen lasen und habe trotzdem nichts verpasst.
Serien und ich, das passt meist einfach nicht. Ich brauche zu lange, um mich hineinzufinden und ich verliere zu schnell das Interesse. Eine Folge verpassen heißt bei mir, dass ich den Anschluss verliere, weil ich nicht so schnell hinterherkomme, mit dem Aufholen. Und irgendwann lasse ich es sein. Bei "Breaking Bad" hätte ich allerdings spätestens nach der 2. Folge gar nicht mehr reingezappt.
Liest sich als spannende Krimi-Detektiv-Western-Geschichte, bleibt allerdings deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück. Das liegt auch vor allem an Hunt Powers, mit dem ich überhaupt nicht warm wurde, und den hohen Erwartungen, die man beim Überfliegen des Inhaltes bekommt. Denn das Verwirrspiel um den Mann mit den zwei Gesichtern (Idee der deutschen Verleihfirma – ganz toll) dauert nicht besonders lange, ist wenig kreativ und zudem ist die gesamte Geschichte eher höhepunktarm und weniger intelligent, als man vorher vermuten kann.
Manchmal aber schon komisch, wenn man etwas mehr über einen Schauspieler liest und blöd guckt, weil er in Filmen mitgespielt hat, die man schon dutzende Male gesehen hat, aber diesen trotzdem nicht zuordnen kann. Jack Betts aka Hunt Powers spielte u. a. in "Batman Forever", "Batman & Robin" und "Spider-Man" mit. Kleine Rollen zwar, aber immerhin genug, um mich zum Stirnrunzeln und Grübeln zu bringen.
Tomas Milián wieder in seiner Paraderolle – also nicht nur als Cuchillo, den wir schon aus dem hervorragenden "Der Gehetzte der Sierra Madre" kennen, sondern als leicht naiver mexikanischer Rumtreiber und Kleinganove.
Diese Rolle füllt er eben so gut aus und ist ihm so auf den Laib geschrieben, dass er den ganzen Film trägt und nach oben hievt. Die Geschichte ist jetzt nicht unbedingt neu, schlägt aber doch erstaunlich viele Wendungen ein, was das Tempo und Sehvergnügen weit oben hält. Dazu gesellt sich der Milián-typische Humor.
Was wirklich fehlt, ist ein ebenbürtiger Partner an Miliáns Seite. Donald O’Brien kommt nicht mal ansatzweise an Van Cleef oder Volonté heran und ich habe das Gefühl, dass hier um einiges mehr drin gewesen wäre. So bleibt "Lauf um dein Leben" ein nettes kleines Westernvergnügen, ohne Drang auf eine erneute Sichtung.
Insgesamt lässt sich abschließend sagen, dass Sollimas Western-Trilogie sehr gelungen ist, obwohl "Von Angesicht zu Angesicht" bei mir nicht so ankommt, wie bei vielen anderen, dafür aber mit dem schon erwähnten "Der Gehetzte der Sierra Madre" ein absolutes Genrehighlight aufweisen kann.
“Rivalen unter roter Sonne“ fährt allein darstellerisch ganz groß auf. Charles Bronson, Alain Delon und Toshiro Mifune. Das verspricht eine ganze Menge, vor allem durch den asiatischen Einschlag und das Aufeinanderprallen verschiedener Kulturen, der hier vermutet werden kann.
Ich brauchte drei Anläufe, um den endlich durchzuziehen. Und das auch nur dank der o. g. Darstellerriege, sonst wäre er wohl in Vergessenheit geraten. Aus dem Treffen der verschiedenen Kulturen wird leider viel zu wenig gemacht und “Rivalen unter roter Sonne“ plätschert durchgehend vor sich hin. Bronson, Delon und Mifune werden nie gefordert und lediglich Mifune dürfte ein bisschen in Erinnerung bleiben. Delon wird viel zu wenig Zeit eingeräumt und Bronson in Verbindung mit seinem Schnurrbart mag ich absolut nicht. Schnurrbart-Bronson ist für mich gleich ein ganz anderer als derjenige in “Spiel mir das Lied vom Tod“. Keine Ahnung, woran das liegt, aber kann ich leider nicht abschalten.
“Rivalen unter roter Sonne“ fehlt einfach der Spaghetti-Touch, dafür ist der französische Einfluss viel zu deutlich zu spüren, zu sauber, zu einfallslos – ähnlich wie in “Fahrt zur Hölle, Ihr Halunken“ und “Petroleum-Miezen“. Uninspiriert wird von einer Szene zur nächsten und von einem Schauplatz zum nächsten übergegangen. So etwas wie Spannung oder Originalität sucht man hier leider vergebens und zu allem Überfluss entwickeln sich die Charaktere konträr zum Italowestern zu klischeeüberzogenen Gut & Böse-Varianten. Lediglich der Humor wird im ersten Drittel etwas angekitzelt.
Lustig von MP, dass alle Folgen der 1. und 2. Staffel einzeln aufgeführt sind, ab Staffel 3 allerdings dieses Vorgehen ad acta gelegt wird. So entstehen halbe Sachen.
Nun gut, es ist wie es ist. Ich werde deshalb auch nicht weiter auf die ersten 6 Folgen eingehen.
„Manchmal hast Du ja Recht.“
So die Worte meiner Freundin nach den ersten Folgen, in denen es “Sherlock“ offenkundig geschafft hat, sich in ihrem Serienherz ein bequemes Plätzchen zu sichern. Balsam für die Seele So ziehen wir gerade alle Folgen durch; es gibt auf jeden Fall schlechtere Ideen.
Ein scheinbar elend langes Warten hatte im Mai 2014 sein Ende gefunden und das Wissensfieber nach einer Erklärung für das Überstehen des Sturzes Sherlock’s wurde endlich gelindert. Aber Sherlock wäre nicht Sherlock, wenn es mir nichts dir nichts ausgeplaudert werden würde. Schön wie hier in “Der leere Sarg“ erst mit den verschiedenen Fantheorien, die sich in der Zwischenzeit angesammelt haben, gespielt wird. Ähnlich wie Anderson ging es bei der Erstsichtung allerdings auch mir, sprich: ich verspürte leichte Enttäuschung über die letztliche Auflösung des Cliffhangers des vorangegangenen Staffelfinales. Damit habe ich bei der erneuten Sichtung langsam meinen Frieden gemacht, denn die vorher angedeuteten Hinweise ließen eben nur diesen Schluss zu.
Sherlock und Watson harmonieren natürlich immer noch hervorragend und Intelligenz wechselt sich ab mit gelungenem Humor. Was mir bei Staffel 3 aufstößt, sind die lediglich leidlich spannenden Fälle und der fehlende Gegenspieler. Moriarty fehlt an allen Ecken und Enden. Bezeichnend ist, dass das Highlight der Staffel die Hochzeitsfolge von Watson und Mary ist (“Im Zeichen der Drei“) und diese als Lückenfüller mit der Gesamtgeschichte wenig bis nichts zu tun hat.
Dafür endet Staffel 3 mit einem umso lauteren Knall, der das Warten auf die Fortsetzungen noch unerträglicher machte, als oben schon beschrieben.
“Die Braut des Grauens“ ist ein netter Lückenfüller, der die Ungeduld etwas erträglicher machte. Aber irgendwann kam auch endlich 2017. Und ich wurde nicht so “enttäuscht“ wie drei Jahre zuvor. “Sherlock“ findet zurück zu alter Stärke, jede einzelne Folge erzeugt Spannung, Humor und Charme wie zu Anfangszeiten und bereitet ein großes Ende vor. Klar entwickeln sich die Figuren im Laufe der Serie weiter, so dass ein totales Zurückkehren zu den Anfängen ausbleibt, jedoch schaffen es Moffat und Gatiss, das Interesse bei 100 % konstant oben zu halten.
Der (bisherige) Abschluss “Das letzte Problem“ wirkt zwar ein wenig zu abgehoben und kann mit den beiden Vorgängerfolgen nicht ganz mithalten, aber auf hohem Niveau. Insgesamt bleibt “Sherlock“ einfach überragend und für mich als Serienmuffel auch genau das richtige mit jeweils drei Episoden pro Staffel.
Wenn ich mich recht erinnere, habe ich den als Jugendlicher im Kino ziemlich abgefeiert. Gut, ich war wie gesagt 1. jung und 2. kannte ich die 68er Version nicht. Ich hatte den auch (wohl bedingt durch den Namen Burton) etwas düsterer in Erinnerung.
Von vielen werden die guten Kostüme und Masken gelobt – zu Recht. Das war es allerdings auch schon fast, was man besonders hervorheben kann. Denn Burton gewinnt dem Affen-Stoff nichts neues ab. Hier und da wird anfangs noch versucht, eine Botschaft mit reinzubringen, allerdings nur halbherzig. Da wurde der Menschheit in der Heston-Version viel deutlicher und vor allem eindrucksvoller der Spiegel vorgehalten. Immerhin wird nicht versucht, die Geschichte komplett 1:1 zu übernehmen und einfach mit zeitgemäßen Effekten auszustatten, jedoch bleibt das Ganze in relativ seichten erzählerischen Gewässern. Da der 68er Planet der Affen einen sehr nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen hat, ist hier vieles vorhersehbar und leider zu überraschungsarm. Da hätte man gerade von Tim Burton mehr erwarten können.
Weil es immer schön ist, mit etwas Positivem abzuschließen, möchte ich noch Tim Roth erwähnen, der für mich die beeindruckendste Affenleistung aller Primatenfilme abliefert.
Meine Frau wollte den nach der Vorschau auf einer anderen BluRay sehen und ich habe daraufhin leider zu viel über ihn gelesen, sprich in welchem Universum “Split“ spielt. Das hat ein bisschen die Überraschung verdorben. Aber gefreut hat es mich trotzdem.
McAvoy spielt hier alles an die Wand und Shyamalan bringt wieder eine interessante Theorie à la Herrmann Hesse auf die Leinwand. Ist Schizophrenie die nächste Evolutionsstufe? Alles drumherum verkommt fast zur Randnotiz und allein aufgrund der Leistungen von McAvoy und der Grundidee des Films ist ein Wegschauen fast unmöglich. So baut er eine unheimliche Spannung auf, schafft es aber nicht, diese ins Ziel zu retten. Da kann das Ende schon etwas enttäuschen, bis… Ja bis zur letzten Szene, die Großes anteasert.
Shyamalan hat schon größeres Können gezeigt, aber hier ein goldenes Händchen bei der Hauptdarstellerwahl gezeigt.
Handwerklich gut gemacht, hier und da wird auch ordentlich versucht, an der Spannungsschraube zu drehen. Nur wirkt das ganze zu erzwungen.
Die Personen bekommen so gut wie gar keine Zeit eingeräumt, beim Zuschauer vorstellig zu werden. Darunter leidet dann leider auch das Mitfühlungsvermögen und die Körperhärchen wollen sich dadurch auch nicht so recht aufstellen. Und richtig konsequent ist man mit den Möglichkeiten der Schattenkreatur und wo sich diese überall aufhalten kann/darf auch nicht. So ist sie mal unter dem Bett zu finden, allerdings auch nur, wenn es für die Spannung gerade hilfreich ist. Ansonsten bleibt sie doch recht brav in ihren vermuteten Sphären. Und wie viel Pech die potentiellen Opfer doch mit der Stromversorgung haben, ist schon bemerkenswert.