filmschauer - Kommentare

Alle Kommentare von filmschauer

  • Ich soll also noch 5/6 Jahre warten, bis meine Lieblingsteile VI & V nochmal in 3D zu sehen sind? Nein danke, dann hätte ich viel lieber eine zeitnahe Blu-ray-Veröffentlichung der Saga, bitte.

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    • Ist zwar schon ein paar Wochen alt, trotzdem schön, dass ihr einer wirklich guten Parodie, und dann auch noch von Disney (!), einen Artikel spendiert habt. :-)

      • 3 .5

        Was sich als gewöhnlicher Outback-Slasher ankündigt, entwickelt sich ziemlich schnell zu einem zähen Ehekrachspektakel mit beiwohnendem Kampf gegen die Natur. Ähnlich wie "Wolf Creek", das ebenfalls aus Australien stammt, nimmt sich der Film sehr viel Zeit mit dem genreüblichen Vorgeplänkel. Dass dann aber erst nach sagenhaften 60 Minuten etwas Nennenswertes passiert, was den Begriff "Mystery" oder gar "Horror" rechtfertigen könnte, ist dann aber schon ärgerlich, besonders weil das lange Warten für den Zuschauer schlussendlich nicht belohnt wird. Neben der fast völligen Logikfreiheit (Was mache ich, wenn ich komplett Querfeldein durch die dichte Wildnis ohne gute Sicht fahre? Natürlich noch mehr beschleunigen!) kämpfen sich beide Hauptdarsteller durch ihr Verhalten nicht gerade um die Gunst des Publikums. Eine Ökobotschaft nach der Holzhammermethode und eine schöne Location macht eben noch lange keinen guten Film, man benötigt auch ein vernünftiges Drehbuch. Zumindest entbehrt der Film an einigen Stellen nicht der unfreiwilligen Komik. Soviel sei gesagt: Der Hund ist wohl noch der Cleverste der Truppe...

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        • Der Trailer verspricht einiges. Ein Must-See für mich als Western-Anhänger. Hoffentlich macht er sich dann besser im Box-Office als "3:10 to Yuma" vor wenigen Jahren. Denn in Zeiten, wo regelmäßig das Genre totgesagt wird, freut es schon, wenn überhaupt noch mal ein Western gedreht wird.

          • Vor ein paar Wochen erst habe ich sie in "The Invisible Man" von 1933 gesehen. Eine bemerkenswert lange Karriere trotz der wenigen Filme, doch zumindest durch "Titanic" wird sie auch noch für heutige Generationen in Gedanken weiterleben.

            • 8

              Werner Herzog überrascht mich immer wieder. Der Mann, den man in kein herkömmliches Muster stecken kann. Bei dessen Filmen man nie genau wissen kann, was einen erwartet. Zugegeben, in Dokumentationen hat er mein Herz bisweilen eher gewonnen als durch seine Spielfilme, besonders ohne das Zutun eines Klaus Kinski. Auch in der Fiktion lässt sich seine Vorliebe für dieses Metier immer wieder erkennen, was sich besonders durch manch spontane oder improvisierte Szene widerspiegelt. Von daher hat es mich schon verwundert, als die Meldung kam, dass sich Herzog einer vermeintlichen Neuauflage von Abel Ferraras "Bad Lieutenant" widmen würde und dann noch mit dem zuletzt eher wenig überzeugenden Nicolas Cage in der Hauptrolle. Doch schon nach den ersten Minuten des Films waren meine Vorbehalte weg, Herzog macht mal wieder sein eigenes Ding und das richtig gut.

              Man muss sich ganz schnell von Vergleichen mit der 92er Verfilmung lösen, denn es lassen sich eher Unterschiede als Gemeinsamkeiten finden, weshalb ich nicht ganz verstehe, warum man überhaupt diesen Titel gewählt hat. Der Plot geht in eine andere Richtung und spielt nicht in New York, sondern in New Orleans. Die Stadt im Süden der USA, die symptomatisch für die Verwüstungen durch den Hurrikan Katrina vor fünf Jahren steht. Ohne die Leistungen beider Hauptdarsteller in beiden Filmen vergleichen zu wollen muss man wirklich sagen, dass Nicolas Cage selten so gut war. Sei es Prostitution, Korruption, Dealerei, Zockerei oder wilde Schießerei: Es wird schon ziemlich ohne erkennbare Grenze aufgetischt, was Cage erleben muss, wenn er nebenbei einen wichtigen Fall lösen soll. Sein Schauspiel lässt erst die Absurditäten glaubhaft wirken, ohne das gewollte Over-Acting als solches zu empfinden. Daneben wirken die Co-Stars wie Eva Mendes oder Val Kilmer zwar etwas zurückgedrängt, machen ihre Sache denoch gut. Sogar Xzibit ist gut platziert mit seiner Rolle, dessen Einsatz dann doch überrascht hat.

              "Bad Lieutenant" mag in erzählerischer Hinsicht zwar näher an bekannten Konventionen dran sein als noch viele andere Herzog-Filme. Dennoch tragen einige Szenen die klare Handschrift des Regisseurs. Mögen die Attribute "wo Herzog ist, ist der Dschungel" und "die Suche nach der ekstatischen Wahrheit" mittlerweile abgedroschen wirken, sie lassen sich ohne Probleme auch in "Bad Lieutenant" wiederfinden, nicht zuletzt wenn er Krokodile oder Leguane ins Bild setzt. Jeder mag seine eigene Interpretationen für diese oder jene Skurrilität haben, die zudem den Plot oftmals nicht weiterbringen. Entscheidend ist aber wieder einmal die jeweilige Situation, in der die Charaktere sich befinden. Hier punktet Herzog mit ungewohnt sarkastischem Humor bis hin zu Groteske. Eigentlich bewegt sich Cage fast psychedelisch durch die Geschichte. Ob es nun ein ernstgemeinter Thriller oder eine fiese Komödie sein soll, muss jeder selbst entscheiden. Eins sei versichert: Wer sich auf diesen Trip einlassen kann, wird wie ich sehr viel Spaß mit dem Film haben.

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              • 7
                über Oben

                Gemessen an den ausgezeichneten Pixar-Filmen der letzten Zeit ist Pete Docters "Oben" eine leichte Enttäuschung. Vielleicht auch deshalb, da die Prämisse des Films, alter Herr will sich allen Widrigkeiten zum Trotz einen langgehegten Traum erfüllen, ziemlich schnell aufgebraucht wird zugunsten eines selbst für Pixar-Verhältnisse teilweise zu albernden Abenteuerplots, der manchmal wie ein mäßiges Indiana-Jones-Rip-Off wirkt. Der oft gelobte Anfang ist wirklich sehr gefühlvoll gemacht, danach leider erreicht "Oben" diesen emotionalen Peak nicht mehr. Die Animationen sind zwar nett und die Geschichte langweilt trotz mancher Vorhersehbarkeit oder nerviger Figur auch nicht. Dennoch ist das Credo Pixars, jüngere wie ältere Semester ansprechen zu wollen, selten so augenscheinlich unausgewogen wie in diesem Film. Das hat diese ambitionierte Animationsschmiede vorher wie nachher schon viel besser hinbekommen. Für sich genommen ein sehenswerter Film, in meiner persönlichen Pixar-Rangfolge nimmt er jedoch nur einen hinteren Platz ein.

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                • 8 .5

                  Gerne würde man sich in die Mitte der 80er Jahre zurückversetzen lassen, um noch einmal in einem Kino mit anderen Besuchern zum ersten Mal den Film "Terminator" zu sehen. Eine Urgewalt würde sich auf der Leinwand auftürmen, ein gelernter Bodybuilder mit sehr akzentuierter Aussprache, wenn er denn mal überhaupt spricht, versetzt eine ganze Stadt in Atem. Man sieht eine Sarah Connor, eine lebensfrohe und ganz normale junge Frau, die plötzlich sich in einem schicksalsträchtigen Kampf gegen eine unbekannte Macht stellen muss, jede ihrer Aktion würde folgenreich sein für die Zukunft. Mit ihr kann sich das Publikum identifizieren und man erlebt eine actionreiche Odyssee durch die Nächte von Los Angeles. Der damals noch unbekannte James Cameron hat mit relativ wenig Geld einen Sci-Fi-Actionfilm verwirklicht, der noch heute allen Filmbegeisterten ein Begriff ist und schon fast zur Popkultur geworden ist, Stichwort: "Kultfilm".

                  "Terminator" zeichnet sich neben den Regiekünsten des aufstrebenen Regisseurs vor allem durch seinen "cineastischen Dreiklang" aus, weshalb dieser Film so gelingen konnte: Arnold Schwarzenegger, dem man mit seiner Präsenz und seinem sprichwörtlich tödlichen Blick die Rolle des mit Haut und Blut ummantelnden Cyborgs jederzeit abnimmt, Stan Winston, der die schwierigsten Special Effects überzeugend umzusetzen vermochte sowie Brad Fiedel, der mit seinen ungewöhnlichen Score perfekt die dystopische Grundhaltung unterstützt bzw. oftmals überhaupt erst erzeugt. Sehr bemerkenswert, da die meisten Synthesizerfilmmusiken der 80er Jahre meistens schrecklich sind.

                  Die unvergessliche Atmosphäre, die der Film produziert, ist einmalig. Durch die häufigen Nachtszenen wirkt er ungemein düster, zusätzlich ist man geneigt, durch die Rohheit des Terminators und den industriellen Drehorten den Geruch von Metall förmlich zu spüren, bei der natürlich die angesprochene Musikuntermalung ihr übriges tut. Man fühlt sich durch die schwungvolle Exposition sofort in die Zeit von 1984 zurückversetzt, selbst wenn man die Zeit nicht miterlebt haben sollte. Jedoch wirkt der Film dadurch logischerweise nicht zeitlos. Für eine Low-Budget-Produktion sind die Effekte nicht mehr auf der Höhe der Zeit, dennoch ist mir der Einsatz von Rückprojektionen oder Stop-Motion immer noch lieber als billige CGI-Effekte, die man heutzutage in kleineren Produktionen so häufig antrifft.

                  "Terminator" ist sicherlich für das Actiongenre, aber auch für den Bereich der Science Fiction wegweisend gewesen und unterhält mit jeder erneuten Sichtung aufs Neue. Selbst wenn man sein Alter mittlerweile anmerken sollte, wirkt er durch die rasanten Actionszenen und den gut erzählten und inspirierenden Handlungsbogen frischer als so mancher Film der letzten Jahre. Den Erfolg von "Terminator" muss ein B-Movie von heute erst mal nachmachen.

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                  • 6

                    In den letzten zehn Jahren zeigte sich, dass die Kinolandschaft, besonders die vermeintliche A-Liga des Genres, die muskelbepackte, furchtlose und sprücheklopfende Actionikone nicht mehr brauchte. Sylvester Stallone, einer von jener Sorte, wollte nach seinen ambitionierten "Abschlussfilmen" zum Rocky- sowie Rambo-Franchise beweisen, dass die Actionstars der 80er und 90er noch nicht ganz entbehrlich sind. Groß waren somit die Ankündigungen mit einer ganzen Reihe an Altstars, ein Aufbegehren gegen den unweigerlichen Lauf der Zeit. Es sollte ein Fest werden für Fans, ein Kultfilm, den man sich in Männerabenden immer wieder in der Player legen würde. Doch die Rechnung geht nicht ganz auf.

                    Wenn man sich heutzutage viele dieser Filme aus dieser Zeit ansieht, gibt es oftmals einen ziemlich billigen, vorhersehbaren Plot ohne wirklicher Logik. Doch das störte nicht, wenn man dafür ständig rasante Verfolgungsjagdszenen oder Explosionen serviert bekam, vielleicht noch mit etwas Sarkasmus im Sinne von zitierfähigen One-Linern untermauert. Natürlich gab es auch Glanzlichter zu jener Zeit, z.B. die Filme von McTiernan oder Cameron. Nimmt man diese Parameter und setzt sie bei "The Expendables" an, so treffen diese zum größten Teil ebenfalls zu. Man wurde insgesamt zwar unterhalten, jedoch wird der Film den geschürten Erwartungen nicht gerecht. Denn eigentlich betreibt der Film ein wenig Etikettenschwindel, denn in den Previews oder auch auf den Filmplakaten wird der Eindruck geweckt, es handele sich um einen Ensemble-Film, eine ganze Gruppe volle bekannter Namen kämpfen gegen das Böse. In Wirklichkeit handelt es sich fast schon um ein Buddy-Movie, die deutlich meiste Screentime bekommen Statham und Stallone, dessen oft in Close-Ups gezeigte Visage manchmal mehr angsteinflößend wirkt als die Gegner im Film. Alle anderen werden mehr oder weniger geschickt in die schmalbrüstige Handlung eingebettet, seien es kurze Cameos oder manchmal fast namenlose Nebenrollen. Am Interessantesten gestaltet sich noch die Figur von Dolph Lundgren, der vielleicht neben Antagonist Eric Roberts mit seinem Acting noch am meisten Spaß an dem Film versprüht. Denn insgesamt nimmt sich der Film etwas zu ernst, als dass es die Prämisse zulassen würde.

                    Unglücklich wirken auch einige Actionsequenzen, dem eigentlichen Herzstück eines solchen Films. Hier hätte man eigentlich davon ausgehen können, dass sämtliche Effekte handgemacht und ohne Computereinsatz einstanden sind. Hier begeht der Film den größten Fehler. Zwar gibt viele gutaussehende Szenen, doch leider trübt die unsägliche Wackelkamera sowie schlechte CGI bei Explosionen oder Bluteffekten deutlich den Filmgenuss und wirkt besonders für den "old-school"-Charakter von "The Expendables" unverständlich und billig. Gut hingegen ist die gelungene Musikauswahl.

                    Kann man "The Expendables" nun empfehlen? Sollte man nur nach der Inszenierung gehen, dann eher nein, denn als reiner Actionfilm ist der Streifen mit Licht und Schatten behaftet und auch die Ideen des schwachen Drehbuchs sollte man fast genretypisch nicht allzu sehr hinterfragen. Sollte es nach dem Nostalgiefaktor gehen und besonders wenn einer seiner alten Lieblinge im Film mitspielt, dann eher ja, denn wann bekommt man schon Schwarzenegger, Willis und Stallone in einer, wenn auch kurzen, Szene gemeinsam zu sehen? Genau, nur in einem "Planet Hollywood"-Restaurant, vielleicht.

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                    • 9

                      40 Jahre ist es nun her, dass einer der größten Stars des Motorsports sein Leben lassen musste. Jochen Rindt, in Deutschland geboren und mit österreichischer Rennlizenz unterwegs gewesen, gilt bis heute als Synonym des draufgängerischen, eloquenten und grundsympathischen Rennfahrers in Zeiten, wo noch echte Kerle wirklichen Mut beweisen mussten. Wer in den 60er und 70er Jahren in der Formel 1 fuhr, musste schon fast verrückt sein, besonders beim Vergleich mit den heutigen Sicherheitsmaßnahmen, seien es an den Autos oder an den Rennstrecken. Viele sind verunglückt, doch trotzdem ging der zweifellos faszinierende Zirkus weiter. Obwohl wenige Wochen zuvor Rindt und seine Kollegen gemeinsam erreicht hatten, beim deutschen Grand Prix statt am Nürburgring in Hockenheim zu starten als Zeichen, dass die Sicherheit verbessert werden müsse, war es in jenen schicksalsträchtigen Jahr 1970, wo ausgerechnet der dominierende Mann der Weltmeisterschaft im Monza-Training nach einem technischen Defekt in die Streckenbegrenzung krachte und seinen Verletzungen erlag. Der einzige postume Weltmeister der Formel 1.

                      Diese 90-minütige Dokumentation nun nimmt den Zuschauer nochmal auf die Reise in die Vergangenheit. Selbst wer damals noch nicht auf der Welt war, bekommt durch zahlreiche TV-Aufnahmen bzw. Privataufnahmen der Rindt-Familie einen authentischen und tiefgehenden Einblick in das Leben dieser Ikone, welche er besonders in Österreich noch heute ist. Viele Dinge sind überraschend wie beispielsweise der ausgeprägte Geschäftssinn im Einklang mit dem Sport, also die frühesten Anzeichen des Merchandisings, wenn man so will. So moderierte Rindt kurioserweise eine eigene TV-Sendung, in der er dann seine F1-Kollegen selbst interviewte. Neben den Archivaufnahmen kommen auch ehemalige Weggefährten zu Wort, seien es u.a. der ehemalige Mechaniker Herbie Blash oder auch der Journalist Heinz Prüller. Besonders das Jahr 1970 wird sehr ausführlich dargelegt, jedes Rennen beleuchtet sowie der schließliche Unfallhergang rekonstruiert.

                      Die Dokumentation ist in der Summe und nicht zuletzt durch den mit Santana-Musik passend unterlegten 60er/70er-Jahre-Flair eindringlich, spannend und zum Ende hin richtig emotional aufwühlend. Es wird überdeutlich, welch tolle Persönlichkeit er damals für die Formel 1 war und noch heute ist. Eine ausgezeichnete Doku für einen großen und unvergessenen Star, ein Pflichtfilm für jeden Formel-1-Fan.

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                      • 9 .5

                        Würde man mich fragen, welcher mein Lieblingsfilm von Jack Nicholson wäre, meine Antwort wäre ohne Zweifel "Einer flog über das Kuckucksnest". Sein unwiderstehliches, variantenreiches Schauspiel mit seiner einzigartigen Mimik passt wie die Faust aufs Auge in diese wunderbare Geschichte. Wenn Nicholson lacht, muss ich ebenso lachen, ist er sauer, dann bin ich auch sauer. Dafür wurde sogar ein wenig von der Romanvorlage abgewichen, doch obwohl Nicholson tendenziell eine One-Man-Show abzieht, schaffen es auch die Mitpatienten, interessante und zum Teil tragikomische Charaktere abzugeben, ohne sie bloßzustellen. Einige bekannte Gesichter tauchen auf, außer Danny DeVito kann hier besonders der imposante Christopher Lloyd seinen Stempel aufsetzen. Regisseur Milos Forman bringt spielerisch den Plot an den Zuschauer, durch seine oftmals komödiantische, im späteren Verlauf auch bitterböse und melancholische Note vergeht der Film wie im Fluge. Das strenge Leben in der Psychatrie unter der Oberschwester Mildred Ratched, deren undankbaren Rolle die Schauspielerin Louise Fletcher in genialer Weise verkörpert, eignet sich als Metapher für diktatorische Systeme oder andere autoritäre Strukturen, das Verhältnis zwischen "normal" und "verrückt" wird hier gerne mal ein wenig in Frage gestellt. Ein vom schwungvollen Anfang bis zum dramatischen Ende tadelloses Werk und zurecht ein mittlerweile zeitloser Klassiker mit einigen 'magic moments'. Liebenswert und immer wieder mitreißend.

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                        • Batzman, Glückwunsch zu deinem bisher besten Video, sehr, sehr lustig! Und nein, ich werde den Film wohl nicht im Kino sehen können, da Russel Brand wie schon in "Forgetting Sarah Marshall" nur in der OV rockt. :-)

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                          • 7 .5

                            "The Strangers" macht genau das, was dem Genre eigentlich zu Grunde liegt und vielleicht heute schon fast 'old school' wirkt: den blanken Horror sowohl bei den Hauptcharakteren im Film wie auch beim Zuschauer entstehen zu lassen. Weniger Blut, sondern mehr Kopfkino, hervorgerufen durch unklare Bilder oder unheimliche Geräuschkulissen. Zuvor wird das unglückliche Pärchen glaubwürdig in die Handlung eingeführt und in kürzester Zeit kann man sich mit ihnen identifizieren, besonders durch Liv Tylers Person, eine der Grundvoraussetzungen, um quasi mitleiden zu können. Erklärt wird angenehmerweise nicht allzu viel. 'Inspired by true events' wird dem Film vorangestellt (laut Aussage des Regisseurs rühren diese eher aus eigenen Kindheitserfahrungen) und mit der umklammernden Szene mit den Jungen und der Polizei unterlegt, doch eigentlich hätte es das gar nicht gebraucht. Auch so bleibt gerade das Böse komplett irrational und vielleicht deswegen so erschreckend. Der Gegner scheint omnipräsent zu sein, kann jederzeit mit ihren Opfern 'spielen', die Zuschauer sehen oftmals mehr als die Protagonisten selbst. Wie das untypische und grausame Ende verhält es sich im ganzen Film, die Bösen folgen keinem Drehbuch. Ein spannender und insgesamt gelungener Debütfilm von Quereinsteiger Bryan Bertino.

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                            • 7 .5

                              Wenn man an die alten Horror-Klassiker von Universal denkt, fallen meistens zuerst die Namen Frankenstein, Wolfman oder Dracula. Aber auch "The Invisible Man", eine Buchverfilmung von H.G. Wells, sollte nie unerwähnt bleiben. Die vordergründige Faszination vieler Menschen, mal unsichtbar zu sein und damit aller ziviler Grenzen zu entkommen, wird hier deutlich mit der Kehrseite, dem fehlenden Gegenmittel und den zunehmenden negativen Einflüssen auf den Charakter des Unsichtbaren konterkariert. Der Film über diesen obskuren Wissenschaftler Griffin ist dabei dennoch weniger ein klassischer Horrorfilm, sondern eher ein zumindest etwas gruseliger Thriller mit sehr dramatischen Zügen. Seine Geschichte heizt eine ganze Kleinstadt auf, in der die verängstigten Einwohner zunehmend kuriose Ideen zu Tage bringen, um dem Spuk Einhalt zu gebieten. Neben der eindringlichen Stimme des Hauptdarstellers, wodurch die cholerischen und verzweifelten Momente auch ohne Mimik gut hervorgebracht werden, sind die gelungenen Spezialeffekte positiv hervorzustreichen, die in Anbetracht des Produktionsjahres 1933 unfassbar gut aussehen und noch nach heutigen Maßstäben zu überzeugen wissen. Leider muss der Film durch die damals bei den Universal-Horrorfilmen üblich kurzen Laufzeit von nur 70 Minuten besonders am Ende hetzen, wobei man hier und da gerne mehr erfahren hätte. Aber auch so ist dieser Klassiker noch immer einen Blick wert.

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                              • 6

                                Regisseur Roger Donaldson wählte wohl nicht zuletzt auch wegen seiner früheren Erfahrungen und Interessen im Geologie-Studium einen Vulkanausbruch als Thema seines Films "Dante's Peak". Dabei griff er kräftig in den Baukasten für Katastrophenfilme, denn fast mustergültig werden alle zum Klischee verkommenden Figurkonstellationen herangezogen, seien es der prophetische Hauptdarsteller vom USGS, das 'Love Interest' in Form der Bürgermeisterin, die aufmüpfigen und leichtsinnigen Kindern, der ungläubige Vorgesetzte oder das 'Comic Relief' durch einen der kaffeesüchtigen Mitarbeiter. Doch all das stört (außer der idiotisch handelnden Großmutter) nicht wirklich, da der Film ganz gefällig seinen Plot vorantreiben kann und zudem die Spezialeffekte noch heute richtig gut aussehen. Fast genretypisch ist auch, dass der Fokus im späteren Verlauf sich auf das Schicksal einer einzigen Familie bezieht, anstatt auch mal auf die restliche Dorfbevölkerung einen Blick zu werfen. Das fast klaustrophobische Finale und die insgesamt gelungenen Schauwerte lassen den Film dann aber doch in einem besseren Licht erscheinen. Wie bei so vielen Katastrophenfilmen: Kann man sich anschauen, muss man aber nicht.

                                • Passend dazu vielleicht: arte macht am Samstag einen 3D-Tag mit "Bei Anruf Mord" und "Der Schrecken vom Amazonas" (Man braucht nur die Rot-Blau-Brillen).

                                  • Glückwunsch! Ach, und bester Film? Wahrscheinlich Goldfinger.

                                    • Danke für den Link-Tipp! Schön auch zu hören, welche zukünftigen Projekte Werner Herzog noch anstrebt. Was den Release betrifft: Man muss ja schon dankbar sein, dass der neue Herzog-Film zumindest auf DVD/BR in Deutschland erscheinen wird. Außer "Bad Lieutenant" und "Grizzly Man" hat keiner seiner Filme in den letzten zehn Jahren wirkliche Aufmerksamkeit hier erlangt, beim oscar-nominierten "Encounters at the End of the World" oder bei "The Wild Blue Yonder" hat es nicht einmal für eine deutsche DVD-Veröffentlichung gelangt. :-(

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                                      • 8

                                        Clint Eastwood hätte mit seiner Romanverfilmung von "The Bridges of Madison County" leicht einen kitschigen Schmachtfetzen hervorbringen können, doch gerade im Rückblick auf seine umfangreiche Regiewerke kann man sich mittlerweile über seine unumstrittenen Talente sicher sein. Könnte der Beginn, der die Kinder bei der Aufarbeitung der zuvor geheimgehaltenen Geschichte ihrer verstorbenen Mutter Francesca Johnson zeigt, durch ihre eigenwilligen Art noch etwas irritieren, so ist es im Ganzen eine gelungene Klammer für die sehr emotionale Liaison zwischen ihrer Mutter und dem unbekannten Fotografen Robert Kincaid. Diese werden zum einen durch Meryl Streep sowie durch Eastwood selbst herausragend verkörpert. Ihre Verbindung und Liebe ist absolut glaubhaft und mitreißend herübergebracht, der aufkommende Zukunfts- und Familienaspekt ist universell und noch heute von Aktualität. Jeder Zuschauer wird wohl seine eigene Identifikationsfigur im Film finden können, seien es die älteren oder jüngeren Vertretern in der Geschichte. Ein ruhiger und berührender Liebesfilm mit gut fotografierter Landschaft Iowas, dessen Magie sich wohl nur wenige entziehen können und durch seine Thematik keinesfalls nur als Frauenfilm abgestempelt werden sollte. Dem Clint kann man eben vertrauen.

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                                        • 5
                                          über Yankee

                                          Tinto Brass' erster und einziger Italowestern ist zugleich der einzige Film, den ich bisher von ihm gesehen habe. Die Geschichte über einen namenlosen Reiter, der es mit einer ganzen Bande aufnehmen will, ist nicht neu und der des ersten Dollar-Films von Leone mit der ähnlichen Thematik deutlich unterlegen. Doch seine Stärken hat "Yankee" in seiner Bildkomposition. Das extreme Spiel mit Licht und Schatten sowie Nahaufnahmen und Panorama kann auf eine ganz eigene Weise unterhalten und unterscheidet sich sehr von bekannten Konventionen. Gerne werden die Close-Ups beim Concho, dem Bandenchef, angewendet, was nicht verwundert, wenn doch der einzigartige Adolfo Celi diesen Charakter verkörpert. Der Yankee hingegen überzeugt weniger durch furchteinflößende Visagen, sondern durch seine Athletik, die ihm bei zahlreichen Schusswechsel zu Gute kommt. Sehr eigenwillig in der Umsetzung, jedoch ziemlich lahm und einfältig in der Erzählung gestaltet sich "Yankee" und ist somit wohl nur für Fans des Genres lohnenswert.

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                                          • 7

                                            "Denn sie kennen kein Erbarmen" von Peter Dollinger und Hans-Jürgen Panitz ist eine liebevolle Hommage an die europäischen Westernfilmgeschichte mit zahlreichen Ausschnitten aus Filmen und Archivaufnahmen sowie neuen Interviews mit Beteiligten wie Grimaldi, Sollima oder Nero. Zwar kann man in 90 Minuten Laufzeit nicht alles behandeln, sondern nur einen gröberen Streifzug quer durch die goldenen Jahre des Genres machen, doch als Appetizer für weitere Westernabende mit so mancher kleineren Anekdote, die man vorher noch nicht kannte, eignet er sich dennoch ganz gut. Besonders kann man die Dokumentation denjenigen empfehlen, die vom Italowestern-Virus noch nicht infiziert sind oder sonstige Vorbehalte gegen Westernfilme hegen.

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                                            • 8

                                              Nachdem "Für eine Handvoll Dollar" 1964 für einen regelrechten Boom in der italienischen Kinolandschaft sorgen sollte, war der Stern des Meisterregisseurs Sergio Leone geboren. Natürlich wollte er gleich nachlegen, um zu beweisen, dass er zu noch mehr im Stande ist als nur zu einem Remake eines Samurai-Films. So kam ein Jahr später gleich der zweite Teil der in der Nachbetrachtung genannten Dollar-Trilogie heraus. Mit mehr Geld ausgestattet kann er mit "Für ein paar Dollar mehr" seinen Vorgänger locker toppen, sowohl handwerklich als auch erzählerisch.

                                              Fortsetzungen sind ja selten besser, zumal oft lediglich die Innovation der Grundidee weitergeführt wird, ohne dass große Neuerungen hinzuzufügt werden. Doch "Für ein paar Dollar mehr" zeigt buchstäblich, welch enormes Talent und Lernwille in Leone steckt. Der Plot, der keinen direkten Bezug zum ersten Dollar-Film nimmt, wird stark ausgebaut, schließlich hat man es jetzt mit zwei Kopfgeldjägern zu tun. Neben Clint Eastwood als den einen Jäger und Gian Maria Volontè als psychedelischen Verbrecher gibt es Lee van Cleef als neuen Unbekannten zu sehen. Die drei Darsteller toppen sich gegenseitig in ihrem Spiel, wobei van Cleef ein Stück weit herausragt und nicht nur bei der Verwendung seines Colts Eastwood das eine oder andere Mal die Schau stehlen kann. Es liegt auch darin begründet, dass Leone der Figur durch seine geheimnisvoll wirkende Hintergrundgeschichte mehr Tiefe verleiht. Interessant ist hierbei die Beziehung zwischen Eastwood und van Cleef, welche sich zuerst durch den starken Konkurrenzwillen, später aber auch durch das Anklingen einer guten Freundschaft auszeichnet. Ihre konstruktive Gemeinschaft bildet das Herzstück des Films. Ach ja, und Klaus Kinski ist auch mal wieder zu sehen, um leider wie so oft im Grunde als belächeltes Kanonenfutter zu dienen.

                                              Doch nicht nur die Handlung gestaltet sich interessanter und breiter gefächert, sondern eben auch die Umsetzung. Noch besser werden Kameraeinstellungen genutzt, die stilprägend für Leone sein sollten, auch werden die Einführungszenen der wichtigsten Charaktere ähnlich wie in seinen späteren Werken regelrecht zelebriert, genauso wie der spätere Showdown. Nicht unerwähnt bleiben darf hierbei die hervorragende musikalische Untermalung von Ennio Morricone. Leone wusste natürlich früh schon, wie groß der Anteil der Musik für seine Filme sein würde.

                                              Insofern gibt es nur wenig an "Für ein paar Dollar mehr" zu kritisieren. Es ist zwar noch kein Meisterwerk, denn ein bißchen Luft nach oben ließ sich Leone noch, bevor es seine zwei nächsten Westernfilme völlig zu Recht zum Kultstatus bringen sollten. Die ersten beiden Dollar-Filme sind allerdings nicht nur für Leone-Fans ohne jeden Zweifel sehr sehenswert und zudem wegweisend in ihrem Genre.

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                                                  Bei den Dreharbeiten zu "Lichter der Großstadt" sollen sich Charlie Chaplin und Virginia Cherrill nicht ausgestanden haben. Dass ihre gespielte Zuneigung zueinander als skurrile Liaison trotzdem so überzeugend wirkt, ist das größte Kompliment, das man dem Film aussprechen kann. Chaplin zeigt in der Figur des Tramps einen gewohnt gesellschaftskritischen Beitrag unter dem Deckmantel des Slapsticks. Daneben gibt es zahlreiche gelungene Spitzen gegen das aufkommende Tonfilmgeschäft. Und das Ende ist wie so oft herzzereißend schön.

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                                                    Wer schon immer mal sehen wollte, warum so viele Italowestern in so kurzer Zeit gedreht werden konnte, sollte sich einmal "Für einen Sarg voller Dollars" zu Gemüte führen. Eben ein handwerklich schwaches Fließbandprodukt vom 'Ed Wood' des Italowesterns Demofilo Fidani, das in allen Belangen billig wirkt, seien es Sets, Kostüme, Kamera, Musik oder letztendlich auch das Drehbuch. Die Story ist eigentlich nicht der Rede wert, es wird gerächt wie in jedem zweiten Western. Die Schauspieler, die wie alle Crewmitglieder mal wieder hinter westlich angehauchten Künstlernamen versteckt wurden, versuchen in langen Reitszenen, hanebüchenen Schlägerien und auffällig unblutigen Schießereien ihr Bestes. Interessant ist dabei zu sehen, dass nur Klaus Kinski mit seinem richtigen Namen aufgelistet wird und quasi zum Superstar des Films hochstilisiert wird. Leider sieht man ihn nicht so häufig wie gewünscht. Doch trotz allem tut es nicht weh, die 83 Minuten durchzuhalten. Wer auf Trash und ein Schuss Exploitationkino steht, wird an dem Streifen Gefallen finden, nicht zuletzt durch die gewagten Kameraeinstellungen des berüchtigten Aristide Massaccesi.