Filmtoast - Kommentare
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Alle Kommentare von Filmtoast
Was bleibt also abschließend zu sagen? Amadeus ist und bleibt ein überaus beeindruckender Kostümfilm und definitiv eines der besten Musikbiopics, die es jemals gegeben hat. Miloš Forman lässt einen in eine längst vergangene Zeit eintauchen und setzt dem Genie Mozart und seiner Musik ein gelungenes Denkmal, an dem sowohl Freunde der klassischen Musik Gefallen finden, als auch Personen, die sich mit dieser Musikrichtung noch nicht besonders auskennen. Musikkennern wird es eventuell etwas übel aufstoßen, dass viele der gespielten Werke in englischer Sprache gesungen werden, statt in der Originalsprache, doch über diese minimale Unzulänglichkeit kann man anhand der geschickten Handlung, den interessanten Figuren und dem großartigen Cast getrost hinwegsehen. Die Lauflänge des Films, sein Alter und das Thema sollten also niemanden davon abschrecken, diesen Film einmal zu sehen, denn es lohnt sich in jedem Falle, falls man in der Lage ist, sich darauf einzulassen. Ein absolutes Must-See!
Dass Wes Anderson ein Kino-Ästhet ist, hat er bereits vor Grand Budapest Hotel mit Die Royal Tenenbaums und Darjeeling Limited eindrucksvoll beweisen können. Und die hier vorliegende Tragikomödie rund um das Grand Hotel in der Republik Zubrowka zementiert diesen Status mit Leichtigkeit. Ein optischer, akustischer und schauspielerischer Genuss, an dem man sich schlicht nicht sattsehen kann.
Chihiros Reise ins Zauberland ist ein absolutes Muss für jeden, der etwas mit Zeichentrick oder Anime anfangen kann. Selten sieht man so schöne Charaktere und Bilder, welche in Verbindung mit der wunderschönen Musik eine völlig eigene Atmosphäre kreieren. Miyazakis Standardkomponist Joe Hisaishi hat hier wieder einmal einen Score geschrieben, der zum Dahinschmelzen ist. Auch hier verbinden sich japanische Melodien mit westlichen Klängen und bilden eine perfekte Harmonie. Die Geschichte ist so anspruchsvoll und tiefgründig, dass man nicht einmal ansatzweise auf alle Punkte eingehen kann, und doch fühlt sich der Film an wie eine einzigartige, unterhaltsame Abenteuergeschichte. Nicht umsonst wird der Film vom British Film Institute in der Top 10 der meistempfohlenen Filme für unter 14-jährige gelistet, auch wenn sich der Streifen selbstverständlich keineswegs auf diese Altersgruppe beschränkt.
Zusammenfassend zementiert Hayao Miyazaki mit diesem Film seinen Kultstatus als unangefochtener Meister des Animes. Seine kreativen Einfällen sprudeln geradezu aus jeder Einstellung heraus. Dieses Zauberland ist wahrhaft magisch geraten und eine Reise ist unbedingt zu empfehlen.
Die zeitgenössische Kritik wurde damals schon nicht mit Der Barbar und die Geisha warm, gerade John Wayne konnte in dieser für ihn untypischen Rolle eigentlich niemanden überzeugen. An der Kinokasse floppte der Film. Und auch mit einigem Abstand gesehen muss man bestätigen, dass das Casting des Western-Stars für Huston in seiner ursprünglichen Vision – nämlich durch den unbeholfenen Wayne die Isolation des Diplomaten noch greifbarer zu machen – vielleicht Sinn ergeben hat, sich im Nachhinein aber als großes Missverständnis entpuppt. Letztlich ist der Film keine Katastrophe und gerade für Japan-Liebhaber noch genießbar, aber weder als altmodisches Unterhaltungskino noch Hommage an das japanische Kino geglückt.
Trotz der wohlig-schaurigen Gothic-Atmosphäre kann man Der unheimliche Mr. Sardonicus heutzutage als wohl eher kurios beschreiben. Die sadistischen Einlagen muten unfreiwillig komisch an und auch das Spiel von Ronald Lewis regt mitunter zum Schmunzeln an. Sofern man mit solchen Filmen etwas anfangen kann und das Ganze in diesem Fall nicht zu ernst nimmt, wird man zumindest solide unterhalten. Fans von William Castle werden sich der meist budget-bedingten Unzulänglichkeiten schon im vornherein bewusst sein, auch wenn andere seiner Werke als Thriller oder Horrorfilm weit besser funktionieren, etwa die Semi-Klassiker Das Haus auf dem Geisterhügel (1959) oder Schrei, wenn der Tingler kommt (1959).
Eine Actionkomödie, nicht mehr und nicht weniger. Dies beschreibt Stuber – 5 Sterne Undercover wohl am besten. Der Film bietet alles, was ein gute (Buddy-Cop-)Actionkomödie braucht. Die Schauspieler sind in ihrer Art unterschiedlich und in ihrem Spiel abwechslungsreich. Das Drehbuch ist originell und selbst in einem viel bespielten Untergenre ist die Idee, den Uber-Fahrdienst mit einzubeziehen, innovativ.
Leider wurde in Stuber – 5 Sterne Undercover zuviel Potenzial liegengelassen. Sowohl in Anbetracht der schauspielerischen Fähigkeiten als auch in Bezug auf die inszenierte Action. Die verpassten Chancen münden in dem charakterlosen Bösewicht, der ebenfalls weitaus geschickter in das Drehbuch hätte integriert werden können. Zu guter Letzt verliert sich der Film des Öfteren in seiner Art der Action und scheint selbst nicht zu wissen, ob er humoristisch unterhalten oder doch lieber gewaltsam erstaunen möchte. Stuber – 5 Sterne Undercover ist ein Film, den man sich zu Gemüte führen kann, wenn man nach kurzweiliger Unterhaltung im Bereich des Actiongenres sucht und Spaß am Spiel der beiden Hauptdarsteller hat. Der Film stellt keine Fahrt zum Vergessen dar, allerdings lässt der Service dennoch zu wünschen übrig. Die fünf Sterne hat er sich leider nicht verdient…
Die titelgebenden Vögel staken hin und wieder durch das Bild oder ziehen ihre Flugbahnen am Horizont – und demonstrieren damit die stete Bewegung und Veränderung im Leben des Wayuu-Clans. Die darstellerischen Leistungen könnten ebenfalls als dynamisch bezeichnet werden. Wie schon bei City Of God steht eine gemischte Riege aus professionellen und Laiendarstellern vor der Kamera. Diese Symbiose beflügelt den Film in seiner Authentizität, zumal die Laien entweder selbst Wayuu sind und die ausgebildeten Hauptdarsteller sich intensiv mit dem Leben der Wayuu auseinandergesetzt haben. Natalia Reyes beispielsweise hat ein Vierteljahr in einer Wayuu-Siedlung gelebt. Dort hat sie die Sprache der Wayuu (Wayuunaiki), den Yonna-Tanz und Weben gelernt.
Ebenso nah dran am Leben des Volkes gestalteten sich die Dreharbeiten an sich. Während des Drehs in der Guajira-Wüste sorgten Sandstürme und heftige Gewitter dafür, dass gleich zwei Filmsets in Gänze zerstört wurden. Dafür sorgt die raue Schönheit der Landschaft immer wieder für atemberaubende Panoramen und beeindruckende Farbkontraste zwischen staubigem Erdboden und farbenfroher Kleidung oder einem makellos blauen Himmel.
Über Goodfellas lässt sich kaum ein schlechtes Wort verlieren. Der Film ist ein absolutes Meisterwerk in beinahe jeder Hinsicht und besonders ein Aushängeschild für den Gangster-Film als Genre. Scorseses Epos erzählt seine Geschichte mit solcher Hingabe und in derart interessanter Weise, dass der Film sich nicht vor offensichtlichen Konkurrenten wie Der Pate verstecken muss. Ein absolutes Muss für jeden, der diesen Klassiker noch nicht gesehen hat!
Angel Has Fallen ist nun wahrlich keine Mogelpackung. Im Grunde bekommt man genau das geboten, was man nach den ersten beiden Teilen der Serie erwarten darf. Einen geradlinigen Actioner, der aber in Summe leider an zu vielen Stellen Schwächen aufweist. Fans der ersten beiden Teile werden damit, auch im Kino, sicherlich ihren Spaß haben. Für alle anderen langt es aber eher für einen verregneten Sonntagnachmittag auf der Couch.
Never Grow Old kann definitiv überzeugen. Er fährt mit einer interessanten Story, tollen Aufnahmen und überzeugenden Darstellern auf, die auch darüber hinweg täuschen, dass hier und da ein bisschen was am Skript hätte verbessert werden können. Der Film ist spannend inszeniert und eignet sich sehr gut als Popcorn-Kino und für eingefleischte Fans des Genres. Never Grow Old bietet eine gute Mischung aus actionlastigen Sequenzen wie auch Szenen zur Darstellung der Dramatik, die sich um die Familie Tate und die ganze Dorfgemeinschaft aufbaut. Das Finale ist – auch wenn es spannend inszeniert wurde – ein wenig vorhersehbar, doch tut dies dem Streifen keinen Abbruch und somit bietet sich der Film auch immer wieder zum Rewatch an.
Confusion – Sommer der Ausgeflippten ist sicher kein philosophischer Diskurs, sondern letztlich eine High School-Komödie im Coming-of-Age-Gewand und leichtere Kost. Nichtsdestoweniger gelingt es Linklater, eine ganze Generation zu erfassen und diese dank eines harmonischen und stark aufspielenden Schauspieler-Ensembles authentisch darzustellen. Auch durch die vermeintliche Echtzeit-Darstellung wird ein Lebensgefühl und ein Zeitgeist spürbar, sodass man sich am liebsten mit in das verlorene Treiben der Jugendlichen stürzen würde. Abgerundet wird das 70er-Erlebnis nicht nur durch entsprechende Outfits und Frisuren, sondern auch mit einem launigen Soundtrack von Alice Cooper über Black Sabbath bis hin zu The Sweet.
Der Film weiß sowohl durch Optik als auch durch Spannung zu überzeugen. Die erfahrenen Coen-Brüder greifen dabei zu neuen und auch alten stilistischen Mitteln, welche perfekt miteinander harmonieren. An oberste Stelle stehen aber die bis ins Detail ausgeklügelten Figuren, die aus dem Film machen, was er ist: Ein kleines Meisterwerk!
Ali Abbasi präsentiert mit Border eine eigenwillige Mischung aus Fantasy, Romanze und Drama, die teilweise provoziert und abstößt, um dann wieder zum Mitfühlen und kritischen Denken anzuregen. Dabei kommt diese dänisch-schwedische Coproduktion allerdings recht schwerfällig und erst gegen Ende wirklich schlüssig daher. Border ist daher nicht zuletzt künstlerisches Kino ohne Zugeständnisse an leichte Unterhaltung und einfache Erklärungen.
Flucht aus Leningrad bleibt auf kaum einer Ebene im Gedächtnis. Die Effekte sind akzeptabel, aber lassen einen Hauch von Realismus missen. Die Musik ist situationsbedingt stimmig, aber gerät mit Verblassen der letzten Szene in Vergessenheit. Die Schauspieler wirken bemüht, aber definieren ihren Beruf keineswegs neu. Das Drehbuch ist das größte Manko des Films. Die Charaktere sind austauschbar und es fällt einem schwer, sich für ihr Schicksal zu interessieren. Die fehlenden Hintergrundinformationen und dürftig dargelegten Motivationen der Figuren halten Flucht aus Leningrad auf Distanz zum Zuschauer.
Vor den Bildern gegenwärtiger Demonstrationen wird der Zuschauer darüber in Kenntnis gesetzt, wie viele Menschen in Leningrad ihr Leben verloren haben. Solcherlei Dinge sollten in der Tat nicht vergessen werden, dennoch ist Leinwand-Patriotismus ein gewagter Weg. Filmisch gesehen, ist Flucht aus Leningrad keine Nennung wert, da er oberflächlich und lückenhaft ist. Krieg ist ein Gräuel und seine filmische Aufarbeitung eine künstlerische Herausforderung. Auch wenn der Film die Schlacht gegen das Vergessen gewonnen hat, so hat er den Krieg gegen die filmische Unbedeutsamkeit verloren…
The Friendly Beast spielt mit gängigen hierarchischen Rollenklischees und Gesellschaftsstrukturen. Eingangs werden diese Rollenbilder noch zelebriert, der Machismo der Räuber sogar ins völlig Absurde übersteigert. Beide machen Sara unmissverständlich klar, dass sie schlichtweg zu hässlich für eine Vergewaltigung sei. Später genießt es Regisseurin Amaral sichtlich, eben diese eingefahrenen Strukturen im weiteren Handlungsverlauf zu brechen.
Fight Club gehört ohne Frage zu einem der besten Filme aller Zeiten. Grund dafür sind einerseits der phänomenale Cast aus Edward Norton, Brad Pitt und Helena Bonham-Carter, sowie David Fincher auf dem Regie-Stuhl. Andererseits hat der Film mit seiner unberechenbaren, aber fesselnden Handlung und einem der besten und ausgeklügeltsten Twists überhaupt einen ungeheuren Einfluss ausgeübt, besonders auf junge Amerikaner zu Beginn der 2000er Jahre. All diese Aspekte zeugen von dem Genie hinter der Idee und machen Fight Club zu einem Film, den jeder gesehen haben sollte!
Obwohl die Prämisse keine Innovationspreise gewinnt und der Film im letzten Drittel ein paar kleine Makel offenbart, hat Grant Sputore bei seinem Regiedebüt respektabel abgeliefert. Die übersichtliche Darstellerriege überzeugt genauso wie die Optik des Sci-Fi-Thrillers. Wem sich die Gelegenheit bietet, dem sei der Gang ins Kino wärmstens empfohlen. Ansonsten ist I Am Mother mindestens ein vorzüglicher Genrebeitrag im Katalog von Netflix.
Insgesamt ist Taras Bulba eine halbgare Angelegenheit, eine Verkettung von Unzulänglichkeiten. Das fängt schon beim uninspirierten Skript von Waldo Salt (Oscar für Midnight Cowboy in 1970) an. Der wohl abgelenkte Star Tony Curtis und der überforderte Regisseur J. Lee Thompson vermochten dem Film darauf auch nicht, ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Nur Yul Brynner liefert gewohnt gute Arbeit ab. Neben den aufwändig in Szene gesetzten Massen-Szenen ist er der einzige Grund, sich die Hollywood-Version der russischen Erzählung vielleicht doch zu Gemüte zu führen. Ein weiterer Bonus-Punkt der Veröffentlichung durch Koch Films ist die enthaltene Dokumentation Yul Brynner: The Man Who Was King (1995), in der Familie und Weggefährten des sich selbst geheimnisvoll gebenden Stars zu Wort kommen.
Playmobil – Der Film ist ein kurzweilig unterhaltsames Werk. Es handelt sich hierbei um einen Familienfilm, den man sich durchaus im Beisein von Kindern an einem Nachmittag zu Gemüte führen kann. Das Setting ist einzigartig und das Spielzeug-Frachise greifbar. Die Erinnerungen an Kindheitserlebnisse und das Ansprechen der Fantasie des Zuschauers werden in so mancher Szene deutlich.
Dennoch bleiben die Erwartungen hinter dem Gesehenen zurück. Playmobil – Der Film kann in keiner Weise an seinen direkten Konkurrenten The Lego Movie heranreichen. Von der technischen Machart, über die Moral und das Drehbuch bis hin zur Musik und zum Voice-Acting. Lino DiSalvos Werk mangelt es an der Würdigung des Franchises. Die Thematik des Animationsfilms ist austauschbar und hat keine Alleinstellungsmerkmale. Playmobil ist lediglich ein Mittel zum Zweck, und die Eigenheiten des Spielzeugs spielen keine Rolle. Leider ist es eine vergebene Chance, die Kindheitserinnerungen des Zuschauers zu wecken und gegenwärtige Kinder zu animieren, Zuhause die Truhe zu öffnen und sich der Spielzeugwelt hinzugeben. Wer ein würdiges Animationsabenteuer haben möchte, sollte lieber bei der dänischen Konkurrenz bleiben…
Selbst als Sympathisant des The Fast and the Furious-Franchises fällt es mir schwer, Fast & Furious: Hobbs & Shaw positive Aspekte abzugewinnen. Außer den teils launigen Schlagabtäuschen zwischen Johnson und Statham, einem großartigen aber leider sehr kurzen Gastauftritt und dem ein oder anderen schönen Effekt bleibt nicht viel übrig. Außer einer hanebüchenen Story und einer recht beliebigen Inszenierung von David Leitch. Eine Empfehlung maximal für Hardcore-Fans der Reihe oder von einem der Hauptdarsteller.
Unter dem Strich steht Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks von den Herren Astier und Clichy für verschenktes Potenzial. Der Film beginnt vielversprechend mit gutem Humor, einer einfallsreichen Geschichte und liebevoll animierten Figuren. Doch letztere können den Film nicht tragen und verlieren zuweilen sogar an Charme, da das Drehbuch nicht mitspielt. Witz und Moral bleiben auf der Strecke, und so entpuppt sich der Film als eine vertane Chance, das Asterix-Franchise von den Comics abzuheben und ihm einen eigenen, cineastischen Anstrich zu verpassen.
So sehnt man sich als Zuschauer letztendlich zu den Comics und ihren filmischen Pendants zurück. Die gezeichneten Filme bieten hier weitaus mehr, ohne sich an einer tiefgehenden Moral zu verheben. Sie kreieren eine bunte, unterhaltsame und humorvolle Welt, und das bewerkstelligen die zwischen 1967 und 2006 erschienenen Zeichentrickfilme wunderbar. Doch Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks versucht einen Spagat zwischen Anspruch und Kindlichkeit; leider missglückt dieser Versuch. Als Freund des kleinen Galliers und seiner Freunde kann man sich den Film durchaus einmalig zu Gemüte führen, man wird sich aber kein zweites Mal dabei ertappen. Dieses Dorf leistet leider keinen Widerstand mehr…
Salomon und die Königin von Saba war schon damals bei der Kritik nicht wohlgelitten. Ganz zu Recht, muss man da leider konstatieren. Die 140 Minuten vergehen nun wirklich nicht im Fluge, neben der fragwürdigen Interpretation der biblischen Figur vermag auch der eingesprungene Yul Brynner nicht in dieser Rolle zu überzeugen. Ohne die aufbrausende und sehr attraktive Gina Lollobrigida und dem etwas schwungvolleren letzten Drittel hätte nichts dagegen gesprochen, dass dieser Film gerne der Vergessenheit anheim fallen dürfte.
Alles in Allem handelt es sich bei Jordan Peeles Wir um ein überaus komplexes Werk, bei welchem sich sogar ein zweiter Kinogang lohnt und dessen man in dieser Kritik gar nicht in allen Belangen gerecht werden kann. Fest steht allerdings, dass es sich um nicht weniger als ein Meisterwerk handelt, welches jedoch für die meisten nicht ganz so leicht zugänglich sein dürfte wie Get Out. Eine unvorhersehbare Handlung mit zahlreichen metaphorischen und symbolischen Elementen gesellt sich zu einer makellosen und und extrem wirkungsvollen Inszenierung. Peele spielt mit den Genres und den filmischen Mitteln, die sich ihm bieten, ohne zu experimentell zu werden.
Wir ist ein Film, den es zu analysieren lohnt, der einen noch lange nach dem Kinobesuch beschäftigt und in seiner audio-visuellen Kraft geradezu gnadenlos auf den Zuschauer oder die Zuschauerin einprasselt. Peele wagt und gewinnt! Wer auch immer etwas mit intelligentem, eindrucksvoll inszenierten Horror anfangen kann, für den oder die stellt Wir ein absolutes Pflichtprogramm dar, welches Wir uns nicht entgehen lassen sollten!
Am Ende ist es vor allem das Zusammenspiel aus Kreativität, Humor und Sensibilität, das aus Alles steht Kopf einen wundervollen Film für die ganze Familie macht. Die Kinder haben ihren Spaß und die Eltern bekommen, neben dem Witz und Charme, viele Anregungen zum Nachdenken.
An der Qualität des Films kann es nicht gelegen haben, dass er seinerzeit im Kino dermaßen gefloppt ist. Vielleicht war er einfach nur zu verträumt und unbekümmert. Denn Frank LaLoggia erzählt hier eine spannende wie auch mitreißende Geschichte, die trotz ihres übersinnlichen Charakters sich nicht in effekthascherischen Aktionismus verliert, sondern sein Hauptaugenmerk auf die Figuren und ihr Handeln innerhalb der Zeit und der Umstände legt. Es ist einer jener Filme, die das Kind im Zuschauer ansprechen, ihn in nostalgische Melancholie wiegen. Dass die Optik mancher Szenen dabei nicht immer ganz frisch wirkt, ist zweitrangig.