FlintPaper - Kommentare

Alle Kommentare von FlintPaper

  • 4 .5

    Ist von den ganzen Billo-Fortsetzungen zu CHILD'S PLAY schon noch die Beste. Inzwischen hat man das aber auch geschluckt und verdaut, dass der Handlungsstrang nach Teil 3 ohne Rücksicht auf (Sinn-)Verluste beliebig modifiziert und aufgestockt wurde. In CULT OF CHUCKY hat der zum Kinderspielzeug mutierte Massenmörder jeden falls wieder einen neuen Trick aus dem Nichts parat, welcher zwar genauso blödsinnig ist wie gewohnt, aber diesmal wenigstens für ordentlich Kurzweil sorgt. Die eigentlichen Höhepunkte des Films sind dann auch relativ okay, zudem sieht das Teil auch etwas besser aus als seine direkten Vorgänger und spielt sich nicht mehr ausschließlich in schlecht beleuchteten Kulissen ab.

    5
    • 6

      MCU-Rewind #13: Stress im Kindergarten! Nachdem die VengaBoys in THE AVENGERS lernen mussten, als Team zusammenzuarbeiten (guter Film) und in AGE OF ULTRON... noch mal dasselbe lernen mussten (schlechter Film), dürfen sie sich im als CAPTAIN AMERICA getarnten Film namens CIVIL WAR endlich (oder eher zu früh - ich hätte mir ja schon eine entspanntere Entwicklung des MCUs gewünscht) gegenseitig an die Gurgel gehen (mittelguter Film).

      Immerhin sind die Actionszenen wieder wesentlich besser als noch in AGE OF ULTRON: In der ersten Hälfte rummst es nämlich ordentlich, die Effekte sehen gut aus und die Inszenierung macht ausreichend Druck. Ab dem Firlefanz auf dem Rollfeld wird es aber schon etwas überzogen, der Eindruck von Belanglosigkeit wird durch den sowieso schon erzwungenen Pseudo-Konflikt im Mittelpunkt der Geschichte noch verstärkt. Für ein Aufeinandertreffen der Giganten fühlt sich das jeden falls ziemlich unepisch an. Das Drehbuch ist sowieso nur Mittel zum Zweck und steht viel zu selten auf eigenen Füßen, am Besten kommt eigentlich noch Starks Besuch bei Peter Parker - also quasi ein Teil vom Film, der nur dazu da ist, um den nächsten Superhelden anzuteasern? Da macht sich so langsam ein Muster bemerkbar. Fazit also: CIVIL WAR ist nettes, aber inzwischen auch ziemlich aufgeblasenes Effektkino mit einer Menge an verbissenen Superhelden, die diesmal alle irgendwie angepisst sind.

      5
      • 3
        FlintPaper 09.08.2019, 02:15 Geändert 09.08.2019, 13:23

        Das Gute vorweg: Brad Dourif ist immer noch für ein paar gute Sprüche zu haben und die Chucky-Szenen sind manchmal immerhin halbwegs okay. Allerdings mordet sich die doofe Puppe im inzwischen sechsten Teil ziemlich unoriginell durch die Ansammlung an völlig unsympathischen Figuren, bis auf einen Kill ist das zusätzlich auch noch witzlos, relativ einfallslos inszeniert und sieht zudem schlecht getrickst aus (das falsche Auge zum Beispiel). Der ganze Handlungsverlauf spielt sich sowieso nur in einem einzigen, viel zu dunklem Haus ab, der gesamte Film sieht nicht nur deshalb extrem langweilig und kostengünstig aus, da macht das Zugucken auf Dauer echt keinen Spaß. Am Ende kommt auch noch ein relativ hohler Sequel-Twist der schlechteren Sorte.

        2
        • 4

          Der hätte so richtig gut sein können, ist aber dann doch eher scheiße! Warum? Weil man die Hälfte des Films über mit Rückblicken aus den anderen TV-Streifen mit Kevin Sorbo als Hercules ertragen muss. Sowas hasse ich ja! Die neue Story mit dem Minotaurus ist dagegen ziemlich ordentlich. Voll der fiese Anheizer für die darauffolgende TV-Serie.

          5
          • 5 .5

            Mein Lieblingspart ist eigentlich, wenn Michael Hurst plötzlich als Bootsmann auftaucht. Ansonsten: Reisen in die griechische Unterwelt gehen immer! Abgesehen davon, ungefähr wie die anderen TV-Filme, nur etwas düsterer? Anthony Quinns letzter Auftritt als Zeus. Für den Nerd unter den Zuschauern spielt Marley Shelton mit!

            5
            • 5 .5

              Kevin Sorbo ist wieder als Hercules unterwegs und bekämpft Global Warming - äh, die "Kälte"! Deianeira ist auch wieder mit von der Partie, wird ab jetzt aber von Tawny Kitaen gespielt? Immerhin gibt es diesmal wieder etwas mehr Anthony Quinn in einer seiner dämlichsten Rollen. Ansonsten genauso passabel wie die anderen zwei TV-Filme, solange man in der richtigen Stimmung dafür ist.

              5
              • 5 .5

                Kann man gucken. Kevin Sorbo macht hier ein Team-Up mit Renée O'Connor, die später eine weitere Rolle in diesem Universum spendiert bekommt, nämlich Xenas Sidekick Gabrielle. Ansonsten ist das ein handelsüblicher Abenteuerfilm im TV-Format aus den 90ern, billig getrickst, aber mit ein bißchen Liebe gemacht und Titelheld Hercules darf gegen zahlreiche sowie abwechslungsreiche Gegner antreten.

                6
                • 6
                  über Ant-Man

                  MCU-Rewind #12: Manchmal ist weniger mehr. Paul Rudd als ameisengroßer Superheld wider Wille, welcher eigentlich nur mehr Zeit mit seiner Tochter verbringen will, doch von Michael Douglas zu Größerem auserkoren wird. Anstatt Weltzerstörungskino gibt es diesmal einen bescheidenen Heist-Film mit halbwegs erfrischenden Actionszenen, dessen unterhaltsames Gimmick das beliebige Schrumpfen und Wachsen von Titelheld sowie Kameraperspektive ist. Quasi THE INCREDIBLE SHRINKIN MAN in teuer!

                  ANT-MAN ist eine willkomende Abwechslung zum Größenwahn der vorherigen Marvelfilme und bedient zumindest auch mal ein anderes Genre, wenn auch nur zur Hälfte und etwas halbgar - aber immerhin! Michael Douglas bringt zudem gewisse Schauspielerqualitäten mit und Paul Rudd kommt wenigstens nicht so aufgeblasen daher wie gewisse andere Helden - ist prinzipiell auch mehr ein Antiheld (aber nicht so bunt angemalt und asi wie die Truppe aus GUARDIANS). Das ganze Konzept des Films lässt zudem Platz für ein paar halbwegs kreative Einfälle und Actionszenen. Nichts Großartiges, aber immerhin. Der Bösewicht - wie so oft bei Marvel - ist jedoch eine Ulkperson.

                  9
                  • 4
                    FlintPaper 06.08.2019, 22:56 Geändert 07.08.2019, 00:25

                    MCU-Rewind #11: Misslungener Quatschfilm. Weil Thomas Kretschmann schon in der PostCredit-Sequenz von WINTER SOLDIER so billo rüberkam, wird er hier direkt zu Beginn möglichst lächerlich abserviert; Dafür erweckt Tony Stark eine wahnwitzige Super-KI namens Ultron, für dessen Sprecherrolle sich James Spader noch mal einen dicken Gehaltscheck abholen durfte. Scarlet Witch sowie Quicksilver (Mutanten) sind jetzt auch irgendwie dabei und weil der Plot im Prinzip nichts anderes als ein Filler ist, soll der Zuschauer mit ganz viel Krawall entschädigt werden.

                    Gerade auch im direkten Vergleich zu THE AVENGERS ist AGE OF ULTRON wirklich enttäuschend. Das beginnt mit den aufgesetzten One-Liner-Gags, der überzogenenen Action (diesmal wird mehr posiert als wirklich zugehauen) und der Masse an manchmal fast schon unfertig wirkenden Spezialeffekten. Hier wird halt auch ausschließlich und andauernd auf CG-Robotern rumgehauen. Von der Dynamik der Figuren und dem wunderbaren Teamplay des Vorgängers ist nur noch selten was zu spüren, die Handlung ist diesmal betont episch, ernst und dramatisch, doch merkwürdigerweise wirkt kaum was davon und im Nachhinein hat man den halben Film direkt wieder vergessen. Von der nur mittelmäßig funktionierenden Romanze zwischen Hulk und Black Widow vielleicht mal abgesehen. Fauler Budenzauber und CG-Overkill.

                    6
                    • 5 .5

                      MCU-Rewind #10: Marvel into Space! Zum 80er-Jahre-Mixtape rettet menschliches Findelkind das Universum vor einem blauen Schlumpf mit Hammer & Rüstung. Hippes Misfit-Kino, im Filmuniversum Marvels zumindest eine farbliche Abwechslung, da hier alles schön bunt und in Neonlichter getaucht ist. Ansonsten eigentlich dasselbe wie immer, nur mit (etwas asozialeren) Loser-Figuren - von denen die Hälfte relativ sympathisch daherkommt und der Rest eher... nicht.

                      Die viel zu zügige Zusammenführung der Hauptfiguren in GUARDIANS OF THE GALAXY funktioniert sowieso nur mittelmäßig gut, die Autoren scheinen primär nämlich an doofen Sprüchen, Slapstick und Effektkino interessiert, weshalb sich durch die (Alibi-)Handlung geradezu gehetzt wird; Außerdem sind CG-Charaktere wie Groot oder Rocket weniger mein Ding - zumindest wenn sie so inflationär und generisch verwendet werden wie hier (und Bradley Cooper ist sowieso nicht witzig?). Chris Pratt geht dafür schon in Ordnung (der INDIANA JONES Auftakt ist fast gut!) und Dave Bautista kommt äußerst sympathisch rüber - inmitten dieser Ansammlung von streitsüchtigen Besserwissern ist Stumpf jedenfalls Trumpf! Deswegen ist einer meiner persönlichen Höhepunkte des Films auch John C. Reilly. Michael Rooker spielt sich ebenso positiv in den Vordergrund. Was sie aus Gamora gemacht haben, finde ich dafür bedauerlich - die kommt im Comic deutlich gefährlicher rüber. Die Science-Fiction-Kulissen wirken zwar halbwegs exotisch und sehen entsprechend teuer aus, doch das Worldbuilding ist dafür von der billigsten Sorte: "Abgefahren" bedeutet heutzutage anscheinend seine Darsteller in Regenbogenfarben zu tunken? Ein paar originellere Außerirdische hätten dem Film sicherlich gut getan. Ansonsten gibt es die inzwischen typischen Marvel-Probleme: ein im wahrsten Sinne des Wortes austauschbarer Bösewicht und meist langweilige CG-Action, welche mit nicht immer gelungenen Gags gepaart wird (hier übrigens ziemlich viele davon). Der zuvor bereits angeteaserte Auftritt von Benicio Del Toro ist zudem eine kleine Enttäuschung. Sicherlich nicht der schlechteste MCU-Film, aber ebensowenig der beste, letzten Endes vor allem overhyped as fuck! Ich kann den auch nur gut weggucken, weil ich bunte Sachen und Raumschiffe mag.

                      "Die Scheiße mit dem Walkman wäre gerne wie der Hut von Indiana Jones, is aber wie der iPod aus BLADE III."

                      8
                      • 7 .5

                        MCU-Rewind #9: Alle guten Dinge sind neun - oder so ähnlich! Das CAPTAIN AMERICA Sequel ist in jedem Fall ein Glanzstück des MCUs und generell einer der besten Superhelden-Filme überhaupt. In erster Linie ist das Teil nämlich eine klassische Spionage- und Agentenstory, in dessem Zentrum sich zwei ehemals beste Freunde nach ewigen Zeiten plötzlich als Feinde gegenüberstehen. Für ordentlich Dramatik ist also gesorgt, doch der eigentliche Höhepunkt von WINTER SOLDIER sind die teils herausragenden Actionsequenzen.

                        Die Choreographie und Kameraführung der Krawallszenen ist nämlich tatsächlich erstklassig und für einen Hollywoodfilm dieser Sorte mindestens ungewöhnlich. Wo man sich sonst auf CG-Spektakel verlässt, dominieren hier noch spektakuläre Handgemenge, praktische Stunts und wohl dosierte Spezialeffekte das Geschehen; So reiht sich hier ganz schnell Höhepunkt an Höhepunkt: Der Auftakt auf dem Schiff ist schon 'ne Bombe (im Übrigen eine ziemlich gute Verfilmung des ersten Abschnitts von METAL GEAR SOLID 2: SONS OF LIBERTY), die ganze Szene mit Samuel L. Jackson in der Karre hochspannend und vor dem Finale kommt plötzlich noch diese wuchtige Szene auf dem Highway. Allerhöchstens der Showdown wirkt etwas überkandidelt, ansonsten ist der Film ein eher altmodischer Actionreißer ohne viel (Superhelden)-Schnick-Schnack und eine gelungene Fortsetzung obendrein. Außerdem: Robert Redford!

                        8
                        • 4 .5

                          MCU-Rewind #8: Das Beste an dem Film ist eigentlich der Kurzauftritt von Benicio Del Toro in den PostCredit-Szenen, womit eigentlich schon alles gesagt wäre. Gut, ganz so schlimm ist es nicht, aber das erzwungene Team-Up von Thor und Loki (plus Natalie Portman) verwirkt seine Chance auf ein abwechslungsreiches Fantasyabenteuer und kommt enttäuschend lustlos rüber; Zudem hat der Film die wohl nervtötendste Nebenfigur jemals: Kat Denning als Darcy Lewis ist Comic Relief direkt aus der Hölle.

                          THOR: THE DARK WORLD setzt leider eher auf die schwächeren Elemente des Vorgängers: anstatt geerdete Kleinstadtzerstörung gibt es wenig bodenständige und kaum spannende CG-Action im luftleeren Raum - positiv in Erinnerung bleibt davon am Ende viel zu wenig (womöglich der finale Kampf mit zufälligen Teleportationseffekten). Die weitergeführte Romanze zwischen der göttlichen Titelfigur und Erdling Jane Foster zündet hier immer noch nicht, die Gags sind schlechter geworden und selbst Anthony Hopkins scheint dem Quatsch überdrüssig. Ein hölzernes, erfolgssüchtiges Sequel - ziemlich hohl und leider mit ausschließlich oberflächlichen Schauwerten ausgestattet. Ohne Tom Hiddleston und so nette Nebendarsteller wie Stellan Skarsgård wäre das eigentlich ein totaler Reinfall. Schade!

                          6
                          • 5

                            MCU-Rewind #7: In IRON MAN 3 wird Tony Stark von alten Bekannten heimgesucht, kriegt ständig Panikattacken und verliert seinen Anzug (vorrübergehend). LETHAL WEAPON Regisseur Shane Black fällt zu diesem bierernsten und relativ tristen Eintrag nicht viel ein, Robert Downey Jr. darf anscheinend freidrehen, Ben Kingsley ist ein Gag für sich und Gwyneth Paltrow als Petter Potts wird im Finale zur menschlichen Fackel.

                            Die bisherigen Bösewichter der IRON MAN Filme leideten stets unter einer gewissen Vernachlässigung, waren aber immer unterhaltsam und noch dazu top besetzt. Guy Pearce als Aldrich Killian ist jedoch ein neues Tief, die ganze Figur ist so öde wie langweilig. Da hilft selbst der Mandarin-Gag nicht (tut er wirklich nicht), auch wenn Kingsley wenigstens ein bißchen Stimmung in die Bude bringt. Im Großen und Ganzen macht der aufgeblasene Plot einfach kaum Spaß und bietet zu wenige Höhepunkte (im Prinzip nur die Zerstörung von Tony Starks Villa sowie die Air Force One Szene). Die Action sieht zwar teuer aus, doch wurde von Shane Black ziemlich ideenlos in Szene gesetzt. Weniger wäre hier mehr gewesen. Weniger episch, weniger ernst, weniger im Nichts verpuffendes Spektakel und weniger Ego.

                            7
                            • 7

                              MCU-Rewind #6: Im ersten großen Finale treffen alle bisherigen MCU-Helden unter der Anleitung von Regisseur sowie Drehbuchautor Joss Whedon zum ersten Mal aufeinander und liefern sich einen verbalen Schlagabtausch nach dem Nächsten, während Bösewicht Loki unter der Anleitung eines gesichtslosen Außerirdischen (Thanos-Teaser) auf der Erde einfällt.

                              THE AVENGERS ist eigentlich viel besser, als er sein sollte. Die wenigen Schwächen des Films kann man im Prinzip getrost vernachlässigen, denn wie das Teil seine zahlreichen Haupt- und Nebenfiguren zusammenführt, ist schon ein Musterbeispiel für ein rundum gelungenes Crossover-Event. Da ist neben wirklich großartig geschriebenen Actionszenen sogar noch Platz für intimere Charaktermomente und selbst die Einführung eines neuen Hulk-Darstellers geht erstaunlich flüssig von der Hand. Der Humor stimmt ebenso und die Effekte des Films können sich mehr als sehen lassen, gespart wurde hier nur selten. Trotz der unzähligen Figuren wirkt der Film nie überladen oder erzwungen. Insgesamt immer noch einer der besseren MCU-Filme, hat die Messlatte auch erst mal ordentlich nach oben verlegt.

                              8
                              • 2 .5

                                Ist natürlich schon die konsequente Weiterentwicklung zu BRIDE OF CHUCKY, hat aber mit einem Horrorfilm und dem eigentlichen Konzept der Reihe nicht mehr viel gemeinsam, sondern ist jetzt ausschließlich schwarze Beziehungs- und letzten Endes sogar merkwürdige Erziehungs-Komödie mit Gags unter der Gürtellinie sowie kurzen, überzogenen Splattereinlagen (von denen wenigstens die Nummer mit der Enthauptung im Auto ganz witzig ist). Alles in Allem ist SEED OF CHUCKY eher eine Ansammlung von komischen (Meta-)Sketchen anstatt eine vernünftige Geschichte, inklusive eines denkwürdigen Auftritts von John Waters, der das ganze Debakel aber natürlich auch nicht retten kann. In der richtigen Stimmung womöglich ein bißchen witzig, weil absolut bescheuert und immerhin gibt es hier ganze 3 (!) hässliche Puppen als Spezialeffekte, letzten Endes und im Vergleich zu den Vorgängern aber vor allem auch ärgerlich.

                                4
                                • 5
                                  FlintPaper 05.08.2019, 15:25 Geändert 05.08.2019, 15:31

                                  MCU-Rewind #5: Die größte Herausforderung des Films war es womöglich, der zeitlich überholten Titelfigur die erforderliche Frischzellenkur zu verpassen und da kann man sich nun wirklich nicht beschweren: die Autoren haben diese Aufgabe mit Bravour bewältigt und Chris Evans scheint die Rolle wie auf den Leib geschneidert. Natürlich ist ein Titelheld mit dem wenig verheißungsvollen Namen CAPTAIN AMERICA lange nicht so eine unterhaltsame und coole Type wie der Sohn Odins oder gar Tony Stark, doch der Film hat prinzipiell auch ganz andere Probleme.

                                  Über diese doch relativ unkritisch dargestellte Sehnsucht der Hauptfigur, unbedingt in den Krieg ziehen zu wollen, komme ich beispielsweise nie ganz hinweg. Und Chris Evans eher erwachsenes Gesicht (und seine auch eher männliche Stimme) auf dem CG-Milchbubikörper eines Jugendlichen ist ebenso ein denkwürdig absurder Anblick - allerdings exzellent getrickst! Zum Glück ist der Film nicht selten ironisch, auch dank Tommy Lee Jones, der mit seinen mürrischen Kommentaren und verzweifelten Blicken eigentlich mehr sagt als sonst jede Figur im Film. Hugo Weaving als Nazi-Oberbösewicht kommt auch gut, den nervigen, deutschen Akzent hätte man sich aber sparen können. Ansonsten hat der Film ein Problem mit Höhepunkten - die gibt es nämlich nicht so richtig. Die Action sieht zwar ordentlich aus, doch die spektakulärste Szene der ersten Stunde ist eigentlich, wenn Chris Evans während einer Verfolgungsjagd zu Fuß in ein Schaufenster strauchelt (!), weil er sich noch nicht an seinen neuen Körper gewöhnt hat. Danach gibt es eine Montage von erfolgreichen Einsätzen und plötzlich kommt das Finale - nichts davon hat irgendwie Druck oder wirkt besonders eindrucksvoll. Als eher altbackende Origin-Story schon okay, aber am Ende ja doch nur ein Vorfilm zu AVENGERS. Und so richtig erinnern tut man sich nur an "Heil Hydra!"

                                  8
                                  • 6
                                    über Thor

                                    MCU-Rewind #4: Arroganter Göttersohn zettelt daheim beinahe den nächsten Welten-Krieg an und wird dafür auf die Erde verbannt. Dort kriegt er endlich Respekt und Ehrfurcht vor dem Leben Anderer eingebläut und kann so schlussendlich die Transformation zum selbstlosen Superhelden und würdigen Thronfolger Asgards doch noch abschließen. Papa Odin ist stolz!

                                    Obwohl im Finale eine ganze Kleinstadt relativ aufwändig zerlegt wird, ist der wahre Höhepunkt von THOR die ziemlich runde und lockere Schreibe, besonders die anachronistischen Dialogzeilen von Hauptdarsteller Chris Hemsworth, dessen Titelfigur in der Menschenwelt manchmal wie ein (besonders gutaussehender) Elefant im Porzellanladen wirkt. Die Gags sind jedenfalls ziemlich gelungen und die Geschichte kurzweilig sowie abwechslungsreich, mit Tom Hiddlestons Loki wird zudem eine der besseren Figuren des Filmuniversums eingeführt und Anthony Hopkins Odin veredelt den Fantasyquatsch zusätzlich. Manchmal ist die CG nicht ganz einwandfrei und Natalie Portman eher öde: Die ganze Beziehung zwischen ihr und der Hauptfigur wirkt weniger überzeugend, doch ansonsten ist THOR einer der schöneren Filme des MCUs.

                                    8
                                    • 6

                                      Der erste DRAGONBALL-Z-Film nach über 15 Jahren Kinopause. Die Story und den neuen Bösewicht hat man sich schön aus dem Ärmel geschüttelt: Irgendwo im Universum erwacht Beerus, der Gott der Zerstörung und hat - na, was wohl - Bock auf Zerstörung! Und auf gutes Essen. Außerdem hat er von einem sogenannten Super-Saiyajin-Gott gehört (diese speziellen Termini aus späteren DRAGONBALL-Geschichten hab' ich weniger vermisst) und der muss schnellstmöglichst gefunden und herausgefordert werden, was sonst?! Ein Großteil des alten Ensembles (und damit ist wirklich eine Masse an Figuren gemeint, selbst wenn sie teilweise nur im Hintergrund rumstehen) findet sich dann auf Bulmas 39sten Geburtstagsparty ein (zu Beginn der Serie war sie übrigens 16 Jahre alt - wie die Zeit vergeht!). Es gibt viele Gags und andere Eskapaden, spätestens im Finale dann erwartungsgemäß wuchtige Action. Im Großen und Ganzen ist DRAGONBALL Z: KAMI TO KAMI sympathischer und äußerst unterhaltsamer Fanservice.

                                      4
                                      • 6
                                        FlintPaper 31.07.2019, 14:56 Geändert 31.07.2019, 15:09

                                        MCU-Rewind #3: IRON MAN 2 kämpft mit den üblichen Fortsetzungsproblemen, führt mindestens eine neue Figur zu viel ein und gibt Böswatz Mickey Rourke unverschämt wenig zu tun (dasselbe Problem hatte Jeff Bridges auch schon im Vorgänger). Allerdings muss ich zugeben, dass ich den Film trotz seiner auffälligen Mankos erschreckend okay finde.

                                        Mir gefällt es, dass Robert Downey Jr. hier weiterhin den egoistischen Playboy ohne viel Schwerfälligkeit geben darf; Das Drehbuch beraubt Tony Stark nach der Läuterung vom Waffenhersteller zum Weltenretter nicht seiner charismatischen Arroganz - zum Glück, womit selbstverliebte Showeinlagen weiterhin garantiert sind. Die erste Begegnung zwischen Downey Jr. und Scarlett Johansson ist ein gutes Beispiel dafür und für mich pures Comedy Gold. Etwas bedauerlich nur, das Gwyneth Paltrow dafür etwas zurücktreten muss und IRON MAN 2 leider kaum an die persönlicheren und stilleren Momente des Vorgängers anknüpfen kann. Dafür ist die Fortsetzung einfach zu laut, möchte ausschließlich Unterhaltungskino bieten, Marke: Popcorn - selbst Tony Starks drohender Zerfall ist hier größtenteils Vorlage für Partygags und eine Suffprügelei; Bei Letzterer läuft ein Remix von Queens "Another One Bites The Dust" im Hintergrund (möglicherweise die blödeste Szene im Film). Die Action stimmt aber. Die Effekte sind besser, die Monaco-Szene müsste eigentlich länger sein, sieht aber verdammt gut aus und das Finale ist wesentlich mehr (und abwechslungsreicheres) Spektakel als in den Marvel-Filmen zuvor. Eine Entwicklung, die später nicht mehr so schön ist, aber hier noch durchaus willkommen war. Für einen Lückenfüller-Film schon ziemlich unterhaltsam.

                                        10
                                        • 5

                                          MCU-Rewind #2: Von manchen Zuschauern inzwischen fast vergessen, da Edward Norton als Hulk zügig durch Mark Ruffalo ersetzt wurde und der Plot von THE INCREDIBLE HULK sich auch eher als unbeholfene und wenig erinnerungswürdige Schnipseljagd herausstellt: Bruce jagt seinen alten Forschungsdaten hinterher, während das Militär (bzw. der "Vater der Braut") ihm im Nacken sitzt.

                                          Im Zentrum der Geschichte steht zudem noch die altbekannte Liebesbeziehung der Comicfigur, welche aufgrund der nur kaum vorhandenen Chemie zwischen Norton und Liv Tyler wenig Interesse erzeugt. So richtig zünden will die gesamte Besetzung generell nicht, höchstens Tim Roth haut so richtig in die Saiten und bleibt womöglich positiv in Erinnerung. Zumindest sieht der Film relativ teuer aus und wahrscheinlich holt Regisseur Louis Leterrier das Bestmöglichste aus den Actionszenen raus. Die CG ist aufwändig, aber nicht so geil, wie man sich das wünschen würde. Anstatt zwei Robo-Männer - wie noch in IRON MAN, kloppen sich hier nun zwei mutierte, digitale Fleischberge im Finale, wesentlich ausladender, genauso schwerfällig und nicht unbedingt sehenswerter. Die ersten 20 Minuten spielen allerdings in einer ziemlich eindrucksvoll gefilmten Favela inklusive einer netten Verfolgungsjagd - womöglich der beste Part des gesamten Films (der Rest spielt größtenteils auf langweiligen, grünen Campus-Wiesen?).

                                          8
                                          • 6
                                            FlintPaper 30.07.2019, 22:32 Geändert 31.07.2019, 09:12

                                            MCU-Rewind #1: Der Superhelden-Trend ist noch lange nicht am Abebben, die Zuschauer inzwischen mehr als zwiegespalten bis angenervt. Mit ENDGAME hat sich das MCU zu einem ersten, großen Finale aufgeblasen - Zeit also die ganze Folter noch mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

                                            Zusammen mit Nolans BATMAN-Trilogie signalisiert IRON MAN mehr oder weniger den Startschuss der andauernden Welle an äußerst erfolgreichen Comic-Verfilmungen; Damals fand ich den Taliban-Plot in der Höhle eher doof und die Action nicht spektakukär genug, doch inzwischen bin ich mit dem Film etwas gnädiger. Robert Downey Jr. verschlingt die Titelrolle nämlich geradezu (was man als Comic-Purist sicherlich auch negativ bewerten kann) und diese überlebensgroße Performance als narzisstischer, aber mehr als fähiger Schnösel macht schon ordentlich Laune und verleiht dem Film die nötige Leichtigkeit. Zusammen mit Gwyneth Paltrow gibt es dazu noch ein paar weniger aufdringliche, romantische Zwischentöne und insgesamt stellt das Pärchen eines der interessanteren Beziehungen in dem Genre dar. Jeff Bridges ist natürlich gern gesehen, aber wird hier leider völlig verschenkt. Die Action empfinde ich immer noch als größten Schwachpunkt: Das relativ plumpe Rumgedresche hat eigentlich keine wirklich nennenswerten Höhepunkte, höchstens ein paar schöne Explosionen sowie mittelgute Flugeinlagen - tricktechnisch immerhin anständig für die Zeit, allerdings nicht völlig einwandfrei. Tony Stark und seine witzigen Manierlichkeiten bleiben jedoch das hauptsächliche und auch unterhaltsamste Alleinstellungsmerkmal dieser Premiere.

                                            7
                                            • 6

                                              Routinierter Cop-Thriller mit ganz viel Korruption, Russenmafia und einem Bankraub. Fügt dem Genre jetzt auch nicht viel Neues hinzu und ist zudem relativ trocken; dass das komplette Figurenarsenal einem relativ am Arsch vorbeigeht, hilft auch nicht - doch für ein paar ordentliche Actionszenen bin ich ja immer zu haben; Die Darsteller sind auch okay, allerdings eher so aus der zweiten Reihe bis hin zu TV-Resterampe - dafür aber eine ganze Menge davon. Muss man nicht mögen, kann man aber.

                                              8
                                              • 4
                                                FlintPaper 30.07.2019, 10:04 Geändert 30.07.2019, 10:42

                                                Ist eher was für die Leute, die Teil 1 bis 3 nicht lustig genug fanden. Denn BRIDE OF CHUCKY ist jetzt mehr oder weniger nur noch Parodie, mit witzigen und nicht immer gelungenen Anspielungen auf andere Genrevertreter (der Pinhead-Gag oder die sowieso weniger sinnvolle Hommage an BRIDE OF FRANKENSTEIN) und ein paar originellen, aber letzten Endes herzlich dämlichen Tötungsszenen. Nebenbei spielt der Film noch zwei Beziehungstypen gegeneinander aus (naive Frischvermählte gegen alteingesessene Hassliebe), was womöglich noch das Beste an dem ganzen Quatsch ist und ein paar interessante Zwischentöne mit sich bringt, welche aber wiederum von der furchtbaren Soundtrack-Auswahl übertönt werden. Immerhin sind die Puppen immer noch handgemacht, aber nicht so gut oder aufwändig wie noch in Teil 1 oder 2.

                                                8
                                                • 5

                                                  Wenn man Bock auf so mittelmäßige Sci-Fi-Action hat, dann ist SPECTRAL durchaus anguckbar, aber der Film ist halt wirklich auf allen Ebenen und absolut mittelmäßig. Besonders die uninteressanten Figuren taugen mal nichts, der Aufhänger der Geschichte ist mal wieder spannender als alles, was darauf folgt und die Action ist noch so ziemlich das Ansehnlichste, zumindest wenn man Bock auf so Videospiel-Pew-Pew mit GHOSTBUSTERS-Anleihen hat. Der Film sieht zudem billig und teuer gleichzeitig aus.

                                                  7
                                                  • 3 .5

                                                    AMERICAN SNIPER hätte ein gelungener Film über das kaputte Weltbild eines fanatischen Scharfschützen im Irakkrieg sein können und zwischendurch macht sich das manchmal sogar bemerkbar, doch leider hat Clint Eastwood zu viel Respekt vor dem (texanischen) Andenken eines ziemlich kaputten Typens; Deshalb endet der Film mit Archivaufnahmen von der Gedenkveranstaltung und generell gibt es ganz viel Verständnis, zu wenig Kritik, eigentlich erschreckend wenig Substanz, dafür ein lächerlich falsches Baby und eine Menge mittelprächtiger, aber natürlich gut gemachter Kriegs-Action. America, Fuck Yeah!

                                                    10