Framolf - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+40 Kommentare
-
BallardBallard ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Maggie Q und Titus Welliver.+10 Kommentare
-
MobLand - Familie bis aufs BlutMobLand - Familie bis aufs Blut ist eine Gangsterserie aus dem Jahr 2025 mit Helen Mirren und Pierce Brosnan.+9 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens161 Vormerkungen
-
One Battle After Another121 Vormerkungen
-
Bring Her Back99 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch87 Vormerkungen
-
Caught Stealing64 Vormerkungen
Alle Kommentare von Framolf
Die Story ist relativ unsinnig, aber trotzdem ist 'John Wick: Chapter 2' sogar noch kurzweiliger geraten als sein Vorgänger. Die erneut höchst schrullige Inszenierung und das hohe Stilbewusstsein des Regisseurs verleihen auch dieser Fortsetzung einige Alleinstellungsmerkmale, die die John-Wick-Reihe deutlich von anderen Actionfilmen abhebt. Chad Stahelsky holt enorm viel aus dem dünnen Drehbuch heraus, indem er eine ansprechende Atmosphäre kreiert und die Actionsequenzen auf wirklich sehenswerte Weise choreographiert.
Oscar Madness Film 122 (2 Nominierungen)
Gute Effekte, aber die Handlung packt mich irgendwie nicht so richtig. Technisch ist die Produktion aber auf höchstem Niveau und auch der Humor stimmt, daher lohnt sich die Sichtung trotzdem.
Nachtrag: Die visuellen Effekte wurden folgerichtig auch für einen Oscar nominiert. Jedoch hatte man im Rahmen der Veleihung 2008 das Nachsehen gegenüber 'Der goldene Kompass'. Selbiges gilt für die Kategorie "Make-up", in der das Team von 'La vie en rose' den Gewinn der prestigeträchtigen Trophäe für sich verbuchen konnte.
Dieser Film ist wirklich nicht leicht zu bewerten. Das Positive zuerst: Er ist zu keiner Sekunde langweilig und der Ton ist wirklich beeindruckend (v.a. bei der Schlacht an der Klippe). Was da rund um den Zuschauer herum an Geräuschen zischt und kracht, wurde offenbar in mühevoller Kleinarbeit komponiert.
Bei der Handlung sieht es schon deutlich ambivalenter aus: Gibson nutzt eine Geschichte über einen vermeintlichen Pazifisten (der aber gar keiner ist), um uns erneut seine kruden politischen und religiösen Ansichten unterzujubeln. Andererseits finden sich auch so manche kritische Untertöne. Ob nun beabsichtigt oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen. Vermutlich ist letzteres der Fall, aber wer weiß das schon so genau bei Mel Gibson?
Vordergründig geht es um die klassische Frage, ob ein gutes Leben auch im schlechten möglich ist. Rein formal bedient sich Gibsons Inszenierung bei diversen Mitteln des literarischen Expressionismus. Inwieweit auch eine entsprechende Aussage intendiert ist, lässt sich aber nur erahnen.
Ich hatte schon seit Wochen große Vorfreude auf diesen Film und wurde kein bisschen enttäuscht! Wir haben hier einen jener Filme, die das Publikum zu spalten vermögen; nicht jeder wird sich damit anfreunden können. Etwas zugespitzt könnte man "The Girl With All The Gifts" auch als Arthouse-Zombiefilm bezeichnen. Der (möglicherweise streitbare) Score bringt die Absurdität der Situation perfekt auf den Punkt und verleiht der Produktion eine ganz besondere Note. Der Film beginnt mit einer ähnlichen Prämisse wie 'Das Morgan Projekt', biegt dann allerdings recht schnell in eine völlig andere Richtung ab. Mir hat´s gefallen, aber ich kann gut verstehen, wenn nicht jeder dieser Meinung ist.
Eigentlich dachte ich mir während des Films, der ist doppelt so gut wie der erste Teil und ich gebe ich ihm doppelt so viele Punkte - also zwei... Doch dann kam die Hubschrauber-Szene...
++ Enthält SPOILER ++
Wozu baut man so nen Quatsch überhaupt ein, wenn wenige Minuten danach sowieso wieder alles überstanden ist? Am Tag darauf waren sogar schon wieder all seine Schrammen verheilt... Selbiges gilt für den Chef im Verlag. Sorry, aber die Handlung ist auf so vielen Ebenen unsinnig, dass es auch der Rest nicht mehr rausreisst. Die Sexszenen sind ein schlechter Witz, die Musik ist in vielen Szenen eher unfreiwillig komisch und alles andere hinterfragt man besser nicht, sonst kommt man nur auf so abstruse Gedanken wie: Wenn Grey 24.000$ pro 15 Min. verdient (also 840 Mio. pro Jahr), wieso reicht es dann nicht für eine neue Zahnbürste für Ana...? :-)
++ SPOILER ENDE ++
Aber ernsthaft: Die Chemie zwischen den beiden (ohnehin schon schwachen) Darstellern stimmt absolut nicht und die Spannungsbögen der Geschichte sind viel zu flach - und das obwohl viel zu dick aufgetragen wird. Grey ist ja nicht nur Millionär, sondern Multimilliardär, Pilot, Kapitän, Sportler, Liebhaber und was weiß ich noch alles. Dagegen wirken selbst die Disney-Prinzen wie schäbige Taugenichtse... Ich glaube, wenn man nicht ganz so heftig übertrieben hätte, wäre die Geschichte zumindest ein bisschen plausibler.
Nebenbei bemerkt: Das product placement ist ähnlich unbeholfen wie das Schauspiel der beiden Hauptdarsteller... Selten so eine sinnfreie Einbindung von Produkten gesehen, wie es hier mit Apple und Ben & Jerry´s der Fall ist.
Einerseits ist auch dieser Lego-Film wieder nur ein auf Spielfilmlänge aufgeblasener Werbetrailer, andererseits wurde er doch mit sehr viele Liebe zum Detail entworfen und man merkt ihm an, dass hier Leute am Drehbuch beteiligt waren, die sich offensichtlich recht gut auskennen in Gotham City. Selbst Kuriositäten wie das legendäre Anti-Haifisch-Spray wurden wieder ausgegraben. :-)
Eine Vielzahl der Witze mit Bezug auf ältere Batman-Verfilmungen oder auf Produktionen wie "Suicide Squad", "Gremlins" oder "Man of Steel" usw. zielt daher ganz bewusst auf erwachsene Zuschauer ab.
So wird dann auch in bester Shaft-Manier gesungen:
"Wer hat das coolste Gefährt? BATMAN!
Wer ... [hier irgendwelchen Quatsch einfügen] ...? BATMAN!
Wer zahlt brav seine Steuern? NICHT BATMAN!!"
:-)
'Die dunkle Seite des Mondes' ist ruhig, einigermaßen düster, gut in Szene gesetzt und führt uns hinab in menschliche Abgründe - alles Attribute, die ich an Filmen gerne mag. Nur leider holt mich der Film irgendwie nicht so richtig ab. Ich kann durchaus die relativ hohe Qualität dieser Produktion anerkennen, aber aus irgendwelchen Gründen, die ich leider selbst nicht so genau benennen kann, fehlt hier für meinen Geschmack etwas. Trotzdem schaue ich lieber sowas als die übliche Massenware mit Schweighöfer und Co.
Oscar Madness Film 388 (6 Auszeichnungen, 8 weitere Nominierungen)
Seit Jahren hat es kein Film mehr geschafft, mich derart zu ergreifen wie 'La La Land'. Zwar war ich bereits auf einen sehr guten Film gefasst, aber was dann in einigen Kategorien geboten wurde, hat mir fast schon Freudentränen in die Augen getrieben. Kamera und Beleuchtung sind gelinde gesagt hervorragend. Und vor allem lässt ihnen der Schnitt genug Raum zur Entfaltung. Wann hat man zuletzt derart viele Plansequenzen oder derart temporeiche Bilder trotz sehr moderater Schnittfrequenzen gesehen? Auch Ton, Kostüme und die Leistungen der Darsteller sind aller Ehren wert.
Bereits die ersten 20 Minuten sind pures Überwältigungskino. Der Inhalt an sich ist zwar ein wenig dünn geraten und steht somit im krassen Gegensatz zur Inszenierung, aber vielleicht macht auch gerade diese Beschränkung ein kennzeichnendes Merkmal von 'La La Land' (der Stadt, nicht des Films) aus.
Es geht um die Erfüllung und das Zerplatzen von Träumen, um Musik im Allgemeinen und um Jazz im Besonderen und natürlich - ganz wie die Jury es traditionell mag - um eine gehörige Portion Hollywood-Selbstbeweihräucherung. Aber während etwa 'Hail, Caesar!' eher Stückwerk (im Sinne einer Nummernrevue) bleibt, wird hier eine kleine, aber runde Geschichte erzählt.
Gewissermaßen lässt sich 'La La Land' auch als Komplement zu 'Whiplash' begreifen. Beide Filme repräsentieren die beiden Seiten derselben Münze. Zumindest in Bezug auf das Erreichen von Zielen und Scheitern von Wünschen (auch und besonders in Bezug auf die Musik bzw. Kultur oder auch hinsichtlich Liebe und Beziehungen). Um es mal absichtlich pointiert zuzuspitzen: Wenn man so möchte, hat Chazelle hier die weibliche Inszenierungsvariante gewählt, während Whiplash eher vor Testosteron trieft. Nicht umsonst hat Chazelle so manche Rück- und Querverweise auf seinen Vorgängerfilm mit einfließen lassen ( - so will z. B. die von J. K. Simmons gespielte Figur, dass kein modern Jazz gespielt wird; und auch das Zitat bzgl. Jazz und Zukunft kann in diesem Zusammenhang gesehen werden).
Trotz ein paar kleinerer Unebenheiten ist 'La La Land' ein Film, der einen restlos überwältigen und in den Bann ziehen kann. Genau für solche Filme wurde das Kino erfunden (oder zumindest wurde es dafür im Studiosystem populär).
'Den Sternen so nah' hat auf jeden Fall Potential. Der Film punktet mit sehr schönen Bildern, einer angenehmen Atmosphäre und einigen guten Darstellern. Leider steht sich der Regisseur bei der Inszenierung aber selbst im Weg. Die Geschichte wurde viel zu dick aufgetragen, krankt an so manchen Logikmängeln und leidet an einer übertriebenen Simplifizierung. Natürlich sollte man die Plausibilität bei derartigen Filmen nicht allzu hoch hängen, aber wenn [ACHTUNG SPOILER!!] Scheunenbrände von der NASA(!) untersucht werden oder ein kurzer (natürlich improvisierter und nicht genehmigter) Stratosphärenflug ausreicht, um einem todkranken vorerst das Leben zu retten, ist das schon ein bisschen zu viel des Guten. Grundsätzlich ist ja nichts gegen künstlerische Freiheit einzuwenden, aber man hätte diese Geschichte auch ohne solche Trashelemente erzählen können. Vermutlich wäre sie dann sogar noch besser geworden.
Britt Robertson ist ja okay, aber als 17-jährige Schülerin ist sie eine glatte Fehlbesetzung. Da hätte man 10 Jahre früher damit ankommen müssen...
Leider vorhersehbar und eher lustig als spannend. Aber im Prinzip bekommt man das, was zu erwarten war.
++ Ab hier SPOILER ++
Der Trailer war/ist ein schlechter Witz und verrät zwei wesentliche Wendungen (darunter sogar das Ende).
Ice Cubes Auftritt war ganz nett, führt Gibbons Aussage am Ende des zweiten Teils, wonach es einen völlig neuen XXX geben werde, aber völlig ad absurdum.
++ Enthält SPOILER (was aber vermutlich egal ist bei so einer Premium-Produktion...) ++
Jetzt habe ich es schon wieder getan und mir einen dieser Tierhorror-Schundfilme reingezogen. Naja, selbst schuld :-)
Die Filmmusik ist legendär, sie mit "Holzhammer" zu beschreiben, wäre noch maßlos untertrieben. Die Hai-Animation ist selbst für Trashfilm-Verhältnisse schlecht. Die Dialoge sind hier nicht ganz so doof, was Fluch und Segen zugleich ist: Dadurch wirkt der Film nicht ganz so übertrieben hirnbefreit wie manch andere Produktionen, es gibt letztlich aber auch deutlich weniger zu lachen.
Das Ende ist übrigens episch... :-)
Offen bleiben folgende Fragen:
1. Ist der Hai mit seinem Kopf-ab-Sprung vielleicht schon als Attraktion in Seaworld aufgetreten?
2. Woran genau merkt man, dass dort ein starker Sturm tobt?
3. Abgelegene Insel mit nur noch wenigen Einwohnern drauf schön und gut, aber wohin führt die viel befahrene Autobahn, die man minutenlang im Hintergrund bewundern darf? :-)
4. Was denkt sich der super geheime Militär-Hai-Experte bitte bei der Sprengung (hätte er nicht noch 2 Sekunden warten können?) und wieso springt Sophie dann völlig sinnfrei über die Reling?
"Ich ertrage es nicht mehr, es wird immer schlimmer. Ich bin so müde."
Selten hat eine Dialogzeile aus einem Film das Geschehen auf der Leinwand so treffend beschrieben.
Das Positive zuerst: Die düstere Atmosphäre wurde ziemlich gut umgesetzt und die erste Stunde spult zwar 08/15 Horrorklischees ab, macht aber trotzdem einigermaßen Spaß. Nach ungefähr zwei Dritteln der Laufzeit wurde das oben genannte Zitat gesagt und es trifft den Nagel auf den Kopf. 'Rings' schleppt sich von da an ins Ziel - ähnlich mühsam wie Samara sich fortbewegt. Immer wieder überlegt man kurz, wo die Witze bleiben - bis einem einem einfällt, dass hier ja gar nicht Scary Movie, sondern ein Teil der "ernsten" Ring-Reihe läuft.
Naja... Wer schon fast alle relevanten Horrorfilme kennt und frischen Stoff braucht, kann ruhig mal reinschauen. Alle anderen: Zieht euch lieber erstmal die besser gelungenen Filme rein...
Die Geschichte ist nicht wirklich neu, aber sie wurde sehr geschickt aus Versatzstücken anderer Filme zusammengepuzzelt und sehr charmant in Szene gesetzt. Drei nerdige Außenseiter bahnen sich ihren Weg durch so manche heikle, aber auch skurrile Situationen. Nicht alles an 'Dope' ist perfekt, aber die kleineren Schwächen verzeiht man diesem Film gerne.
Mittelmäßiges Action-Abenteuer für die ganze Familie. Vom Aufbau her folgt der Film den üblichen Blockbuster-Konventionen. Die Handlung ist völlig unlogisch, die Effekte sind okay und die Botschaft kann man so stehen lassen. Insgesamt ein durchwachsenes Fazit. Zumindest ist der Film nicht so schlecht, wie ein Teil der Kritiken es befürchten lässt. Für Kinder okay und für deren Eltern zumindest deutlich besser zu ertragen als so manch anderer Film. Immerhin.
Völlig unausgegorener Genremix, der gegen sämtliche Regeln des Drehbuchschreibens und des Schnitts verstößt. Warum Kevin Smith beide Bereiche an sich gerissen hat, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben.
Fast schon unerträglich sind das einschläfernde Geschwätz und die bestechende Logik des David-Koresh-Verschnitts: Homosexualität führt also zu vermehrten Abtreibungen. Aha.
Schon klar, Smith wollte diese religiösen und politischen Fanatiker, die frappierend an die Davidianer aus Waco erinnern, lächerlich machen. So richtig gelungen ist ihm das aber nicht. Wer so einen Film dreht, sollte ihn entweder so bissig und kritisch wie nur möglich inszenieren oder das Gehabe der Figuren noch viel mehr übertreiben. So aber bleibt Smiths Film ein zahnloser Tiger.
1 Punkt für die unzähligen namhaften Darsteller (John Goodman, Melissa Leo, Anna Gun, Kevin Pollak, Stephen Root, Kerry Bishé, Matt Jones, David Marciano usw.) und einen weiteren Punkt für die eigentlich gut gemeinte (aber dennoch völlig missratene) Botschaft, die Kevin Smith mitteilen wollte.
Die Handlung ist natürlich völliger Unfug und könnte vorhersehbarer kaum sein, aber als leichte und niveauarme Kost für zwischendurch ist diese Komödie schon okay. Typischer Kevin James Film halt... Wobei: Besser als seine letzten Filme war er allemal.
"Live By Night" bewegt sich thematisch und stilistisch irgendwo zwischen "Lawless", "Road To Perdition" und "Last Man Standing" - ohne allerdings ganz deren Höhe zu erreichen. Auch wenn die Kritiken und Kommentare eher durchwachsen sind: Der Film ist absolut nicht schlecht und hat auf jeden Fall seine Qualitäten; nur anscheinend trifft er nicht unbedingt die Erwartungen des Publikums. Auch wenn ich Affleck grundsätzlich nicht allzu viel abgewinnen kann: Seine Regieleistung ist gar nicht mal so schlecht. "Live By Night" kommt zwar relativ trocken, humorlos und erwachsen daher, was vielen Zuschauern auch missfallen dürfte, aber in den letzten Jahren verkamen unzählige Action-, Krimi und Gangsterfilme zu reinen Klamaukveranstaltungen; da schadet es nichts, wenn es auch mal etwas ernster zugeht. Rein schauspielerisch empfand ich sein Repertoire auch in diesem Film als enorm limitiert - nur ein Gesichtsausdruck ist einfach zu wenig für so einen Film. Aber dennoch war der Film für mich absolut sehenswert! Vielleicht wird "Live By Night" ja in ein paar Jahren der DVD-Ausgabe einer Zeitschrift beigelegt. Wäre jedenfalls ein typischer Kandidat dafür.
++ Enthält Spoiler ++
Ang Lees 'Die irre Heldentour des Billy Lynn' setzt dort ein, wo David Simons 'Generation Kill' endet. Das Drama zeigt, wie mit einer Gruppe vermeintlicher Helden um perspektivlose junge Leute als neues Menschenmaterial (die Bezeichnung "Personal" wäre hier nur zynisch...) für Kriegseinsätze geworben wird. Was diese Gruppe junger Männer zu Helden macht? Man weiß es nicht so genau. Ihr Erfolg im Kriegseinsatz scheint eher mäßig gewesen zu sein. Auch die viel beschworene Heldentat Billy Lynns war allenfalls teilweise von Erfolg gekrönt. Die Soldaten selbst, die aus einfachsten Verhältnisse zu entstammen scheinen, sind heillos überfordert. Im Kriegseinsatz - und in ihrem Heimatland erst recht. Es scheint, als wissen sie gar nicht so recht wie ihnen geschieht. Letztlich treiben sie wie Flipperkugeln durch die Handlung. Billy fällt zunächst naiv auf die Annäherungsversuche der Cheerleaderin herein, die die meisten seiner Altersgenossen mit weniger Militär- und dafür mehr Lebenserfahrung wohl deutlich schneller durchschaut hätten. Seine Kameraden haben - außer Gewalt - keinerlei Strategie gegen die Provokationen durch die Bühnenarbeiter oder den großmäuligen Zuschauer parat. Selbst der ranghöchste dieser Einheit hat wenig bis gar nichts entgegenzusetzen, als er und seine Leute von dem Filmproduzenten oder von der Organisatorin der Stadion-Show vereinnahmt werden sollen. Lediglich im Gespräch mit dem Ölinvestor kontert er auf deftige Weise. Den Grund dafür lässt er zwar vordergründig offen, jedoch liegt er auf der Hand: Die Behauptung, Ölindustrie und Militär seien (vereinfacht gesagt) in derselben Mission unterwegs kann und will er nicht unwidersprochen lassen. Sonst müsste er sich letztlich selbst eingestehen, dass er nicht (oder nicht nur - je nach Sichtweise) zum Schutz seiner Landsleute in der Heimat in den Kriegseinsatz geschickt wird, sondern dass damit von einigen Spekulanten und Geschäftemachern auch ordentlich Geld verdient wird. Auf Billys Frage, was er tun würde, wenn er eine Wahl hätte, kann und will er - passend dazu - keine Antwort geben.
"Die irre Heldentour des Billy Lynn" ist ein Anti-Kriegsfilm der leisen Töne, der einen interessierten und aufmerksamen Zuschauer voraussetzt. So gesehen ist der Film geradezu prädestiniert fürs Kino. Aufgrund seines unspektakulären Erzähltons wird er sich aber möglicherweise eher als Kassengift erweisen. Für ein halbwegs anspruchsvolles Nischenpublikum dürfte er aber durchaus interessant sein.
Völliger Müll und dennoch einer der besseren Asylum-Filme. Die Latte hängt ja nicht sonderlich hoch. Manche Szenen sind peinlich schlecht und viele der Witze sind völlig missraten. Aber einige Sprüche sind derart dumm, dass trotzdem für einige herzhafte Lacher gesorgt ist :-) Die deutsche Synchro (mit teilweise echt grenzwertigen Sprechern) bewegt sich zwischen sagenhaft schlecht übersetzten Passagen und doch recht lustig gestalteten Dialogen - je nach Szene. Legendär in Sachen Filmfehler ist die Autofahrt. Da reihen sich so viele Patzer aneinander, dass es selbst für Asylum bemerkenswert ist.
Das Fazit ist dasselbe wie bei allen Asylum-Filmen (außer bei den ganz schlechten): Wer Bock auf einen Trash-Abend mit einer derben Komödie hat, kann ruhig mal reinschauen. Alle anderen: Finger weg!
Oscar Madness Film 121 (1 Auszeichnung, 3 weitere Nominierungen)
Irgendwie nicht mein Ding. Der Vorgänger war recht unterhaltsam, aber Teil 2 hat mich leider ziemlich gelangweilt. Die dünne Story wirkt auf mich ziemlich konfus und lieblos zusammengeschustert, manche Elemente wiederholen sich immer und immer wieder. Leider nur unterer Durchschnitt.
Ganz unabhängig von meiner doch höchst subjektiven Meinung sollte man jedoch nicht unerwähnt lassen, dass 'Fluch der Karibik 2' von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences im Rahmen der Oscarverleihung 2007 in mehreren Kategorien mit Nominierungen bedacht wurde. So wurden dabei die Tonmischung und der Tonschnitt ebenso berücksichtigt wie das Szenenbild. Zwar musste man sich in allen drei Kategorien der Konkurrenz in Gestalt von 'Dreamgirls' (Tonmischung), 'Letters from Iwo Jima' (Tonschnitt) und 'Pans Labyrinth' (Szenenbild) geschlagen geben, konnte den Gewinn der prestigeträchtige Trophäe hingegen in der Sparte "Beste visuelle Effekte", in der bereits der Erstling 2004 antrat (aber bei der Verleihung leer ausging) für sich verbuchen.
Zu Cronenberg habe ich irgendwie ein gespaltenes Verhältnis. Einerseits sind mir viele seiner Filme ein wenig zu trocken inszeniert, andererseits bieten sie auch sehr oft intelligente Unterhaltung auf allerhöchstem Niveau. "Videodrome" ist in vielerlei Hinsicht geradezu visionär, seine Botschaft vermittelt der Film allerdings auf höchst kryptische Weise. Es dürfte nahezu unmöglich sein, den kompletten Film in all seinen Facetten bei einer einzigen Sichtung vollends zu erfassen (zumindest wenn man nicht schon ein gewisses Vorwissen mitbringt). Ich war vollkommen ahnungslos, was mich erwarten würde und bin auch jetzt, nach der Sichtung, immer noch ein wenig überfordert. Die Handlung an sich ist noch einigermaßen leicht zu erfassen, beim Subtext, der Symbolik (z.B. Fleisch oder Glas) und den zahlreichen Metaphern hingegen sieht es schon deutlich komplexer aus - wobei man natürlich auch immer darauf achten muss, nicht überzuinterpretieren.
Ich persönlich habe den Eindruck, dass Cronenberg bei aller Weitsichtigkeit in Hinblick auf psychische Auswirkungen stellenweise auch ordentlich daneben gehauen hat, aber sehenswert ist sein kauziger und sperriger Film allemal (zumindest für ein Nischenpublikum).
Die Geschichte ist so albern, dass man sie am Besten noch nicht mal ansatzweise hinterfragen sollte und die Zaubertricks sind teilweise viel zu dick aufgetragen. Andererseits ist der Film jedoch auch relativ humorvoll und kurzweilig umgesetzt. Wenn man nicht mit allzu hohen Erwartungen herangeht, kann man durchaus seinen Spaß dabei haben.
Atmosphärisch extrem gut gelungen - (nicht nur) für deutsche Verhältnisse. Schade, dass die Geschichte fast nur auf die Flüchtlingsthematik und die Schuldbewältigung des Protagonisten verengt wurde - da wäre noch mehr drin gewesen.
Inhaltlich erscheint der Film wie eine (um ein paar Jahre) in die Zukunft verlegte Version von "Triple 9" oder "The Shield". Aber eigentlich trifft diese Aussage nur auf Deutschland und einige andere Länder zu. An vielen Flecken der Erde geht es schon heute so oder so ähnlich zu (80er Jahre Autos - wie in "Volt" - inklusive...).
Der Film hat so manche Schwächen, ist aber allein schon aufgrund seiner Atmosphäre deutlich sehenswerter als der Großteil der anderen deutschen Kinoproduktionen in den letzten Jahren.
Kenny Powers für Arme. Leider ziemlich unlustig. Die Figur der Hope Greggory ist enorm anstrengend, aber nur mäßig witzig. Auch als Drama verfängt die Geschichte nicht so richtig. Am Flair mangelt es ebenfalls ein wenig. Das alles ist nicht absolut schlecht, aber gut ist es ebenso wenig.
Der Film beginnt etwas zäh, aber wird nach ungefähr einer Stunde Laufzeit immer skurriler und dadurch enorm unterhaltsam. Meine Bewertung würde deutlich höher ausfallen, wenn man entweder die erste Stunde um ca. 10-20 Minuten gekürzt hätte (das meiste, das in dieser Zeit gezeigt wird, folgt sowieso den üblichen Klischees) oder man von Anfang an mehr Mut zum Trash bewiesen hätte. Klar ist das nicht jedermanns Sache, aber hier haben die Trash-Elemente wunderbar funktioniert, finde ich.