Framolf - Kommentare
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Alle Kommentare von Framolf
Ruhiger und relativ nachdenklicher Film. So ganz anders als die meisten anderen deutschen Sachen, die es sonst so ins Kino schaffen. Die Inszenierung hat fast schon meditativen Charakter. Ohne Ironie: Für Leute, die in einer persönlichen Krise stecken (Stress, Krankheit, Verlust von nahenstehenden Menschen) kann dieser Film durchaus heilsam sein, indem er zum Nachdenken anregt und vielleicht sogar etwas Linderung verschafft - oder zumindest den passenden Ton für die aktuelle Situation trifft. Von vielen anderen wird er aber eher als etwas laue Komödie wahrgenommen werden. Anders formuliert: Inhaltlich hat "Ich bin dann mal weg" nicht übertrieben viel zu bieten, aber die ruhige Inszenierung kann durchaus zur Entspannung beitragen.
Der Zeitpunkt, an dem die Erzählung einsetzt, ist etwas eigenwillig gewählt. Eigentlich war zu erwarten, dass direkt an den Vorgänger angeknüpft wird, aber damit wurde es nichts... Der Schnitt ist extrem gewöhnungsbedürftig. Die schnelle Schnittfrequenz scheint hier eher ein Taschenspielertrick zu sein, um die Action rasanter wirken zu lassen. Aber in den ersten zehn Minuten wurde dieses Prinzip extrem übertrieben. Das macht einfach keinen Spaß mehr. Auch inhaltlich ist die erste Hälfte des Films eher mau geraten; ein Logikloch jagt das nächste.
++ Leichte Spoiler ++
Ab dem Hive wird es aber deutlich besser. Es gibt ein paar richtig ansprechende Szenen (z. B. der Lüftungsrotor oder die Falltür-Klappe) und es werden ein paar Lücken und plot holes aus den vorherigen Teilen beseitigt bzw. aufgeklärt (etwa die Motiviation der Umbrella Corporation).
++ Spoiler Ende ++
Insgesamt bekommt man genau das, was man erwarten konnte: Einen typischen Resident-Evil-Film, der immer wieder Bezug auf die Vorgänger nimmt und in allererster Linie auf cool gestylte Bilder (statt auf die Handlung) setzt. Als Abschluss der Reihe ist dieser Film durchaus gelungen (sofern es denn tatsächlich der Abschluss ist).
Ach ja, die deutsche Synchro ist im letzten Teil nun doch endlich vom Maskulinum zum Neutrum gewechselt, wenn es um das grammatikalische Geschlecht des Virus geht - aber das nur am Rande...
Oscar Madness Film 387 (2 Auszeichnungen, 4 weitere Nominierungen)
Kenneth Lonergans Drama 'Manchester by the Sea' verstößt zwar gegen zahlreiche Genre-Konventionen, vermag aber dennoch (oder gerade deshalb) auf bizarre Weise zu unterhalten. Nicht in dem Sinne, dass es Spaß machen würde, den Protagonisten Lee Chandler bei seinem Martyrium zu begleiten, aber der Film mit seiner Thematik so nah am realen Leben, dass er (zumindest Genrefans) einfach nicht mehr loslässt. Dies liegt nicht zuletzt an Hauptdarsteller Affleck, der hier eine hervorragende Leistung abruft.
Die größte Errungenschaft von Casey Afflecks grandiosem Spiel liegt noch nicht mal in seinem traurig leeren Blick, seiner bemerkenswerten Körperhaltung oder seiner minimalistischen und doch so ausdrucksvollen Mimik, sondern auch (und vor allem) darin, dass er in manchen Szenen seine Rolle mit einer Natürlichkeit spielt, wie man sie bisher nur von sehr wenigen Darstellern gesehen hat. Vielen der größten Darstellerleistungen der letzten Jahre haftet bei aller Brillanz dennoch etwas theatrales an, was die Leistung zwar als sehr gutes Schauspiel, aber eben als SCHAUspiel kennzeichnet. Affleck hingegen gelingt es in einigen Szenen, den Eindruck zu erwecken, er sei nicht unbedingt ein Schauspieler, der einen Charakter namens Lee Chandler spielt, sondern er sei Lee Chandler persönlich. Viele der Schauspieler, die immer und immer wieder dieselbe Rolle (oder gar sich selbst) spielen, können das auch, aber gerade im Kontext seiner bisherigen Rollen, die großteils doch deutlich anders beschaffen waren, ist seine Leistung umso höher zu bewerten.
Zurück zum Film an sich: Thematisch befindet er sich in enger Verwandtschaft zum ebenfalls oscarnominierten Drama 'Jackie', in dem Natalie Portman ebenso mit einer großartigen Leistung aufwartet. Beide Filme decken vorrangig die Zeitspanne zwischen Tod und Bestattung eines engen Angehörigen ab und bleiben sehr nah an den jeweiligen Protagonisten. Die Umsetzung erfolgt jedoch auf völlig unterschiedliche Weise. Während bei 'Jackie' die Pein auch (und besonders) über den fast schon quälenden Score Ausdruck findet und die Darstellerin eng an die Imitation der wahren Jackie Kennedy Onassis gebunden ist, die stets einen gewissen äußerlichen Schein zu wahren versucht, kann Affleck etwas freier agieren. Dementsprechend kommt hier die Musik auch eher unterstützend zum Einsatz.
++ Ab hier leichte Spoiler ++
Was kann man aus diesem Film nun mitnehmen? Hätte Lee Chandler im Nachgang der (ersten) Tragödie etwas anders machen können? Er hätte vielleicht einen zweiten Versuch wagen und versuchen können, erneut zu "leben". Aber vermutlich wäre dies in Anbetracht der Ausweglosigkeit seiner Situation nur schwerlich von Erfolg gekrönt gewesen. Er ist ein gebrochener Mann, der unter der Last seiner (vermeintlichen?) Schuld zu erdrücken droht. Objektiv betrachtet ist ihm nicht sehr viel mehr als Fahrlässigkeit vorzuwerfen. Vielleicht besteht auch genau darin die Lehre: Oftmals entscheiden Nuancen über den Fortgang mehrerer Leben. Dessen sollte man sich immer wieder gewahr werden.
Kann gut sein, dass andere Zuschauer etwas anderes aus diesem Drama für sich mitnehmen. Aber genau darin besteht vermutlich der Sinn dieses Films: Er regt zum Nachdenken über das Leben an sich und über die eigene Situation an. Was der einzelne Zuschauer davon mitnimmt, ist seine Sache. Hauptsache, er macht etwas daraus.
Was Robert Thalheim aus diesem abstrusen Drehbuch (an dem er selbst maßgeblich mitgeschrieben hat) rausgeholt hat, ist aller Ehren wert. Ganz offensichtlich ist er ein deutlich besserer Regisseur als Drehbuchschreiber. Der recht eigenwillige Soundtrack, der für diesen Film eingespielt wurde, sowie an die Ästhetik der 70er angelehnte Schnitte, Grafiken und Kamerabilder verleihen der Produktion einen gewissen Charme, ohne ins Lächerliche abzudriften. Zwar wird kaum ein Klischee ausgelassen, aber dies geschieht stets mit einem gewissen Augenzwinkern. Die eingerosteten Agenten sorgen mit ihrer Fixierung auf das Gestern für so manchen Lacher (ohne jemals der Lächerlichkeit preisgegeben zu werden).
"Kundschafter des Friedens" ist so ziemlich all das, was 'Vier gegen die Bank' gerne wäre. Wer Filme wie "R.E.D." oder "Last Vegas" mag, kann hier ruhig mal eine Sichtung riskieren.
Ein ganz starker James McAvoy macht diesen Psychothriller mit Horrorelementen erst zu dem, was er ist. Sein wirklich eindringliches Spiel, an dem so manche seiner Kollegen bestimmt gescheitert wären, wirkt stellenweise regelrecht verstörend. Shyamalan, der in der Vergangenheit gelegentlich auch mal daneben gegriffen hatte, bettet McAvoys bemerkenswertes Spiel in eine beeindruckende Atmosphäre ein. Ähnlich wie schon in "10 Cloverfield Lane" dient auch hier der kammerspielartige Rahmen dazu, auf spannende Weise düstere menschliche Abgründe metaphernreich sichtbar zu machen. Nicht die Entführungsgeschichte ist es, die hier den größten Schrecken verbreitet, sondern vielmehr der Schrecken, der sich unter der Oberfläche abspielt. Shyamalan ist wieder da!
Die erste halbe Stunde mit ihrem völlig überzogenen Pathos hat mir gut gefallen. Danach knickt die Kurve leider ein wenig ein, wodurch auch die relativ kurze Laufzeit eher positiv als negativ zu sehen ist. Matt Damon treibt sein berühmt-berüchtigtes Anti-Schauspiel hier auf die Spitze. Die Handlung ist relativ dünn und auch nicht immer logisch, aber egal, der Unterhaltungsfaktor stimmt einigermaßen und die Bilder sind überwiegend gut. Zwar müffelt der Film stellenweise ein wenig nach Trash, aber aufgrund der aufwändigen Produktion ist es dann doch eher Premium Trash. :-)
Tragikomödie vielen bekannten Darstellern und einem recht feinen Sinn für Ironie. Die aus der Ausgangssituation resultierenden Befindlichkeiten wie Melancholie, Lethargie oder auch Wut werden zwar recht gut eingefangen, aber irgendwie fehlt auch etwas. Ich bin normalerweise nur sehr selten um Worte verlegen, aber hier fällt es mir schwer, festzumachen, was genau diesem Film abgeht. Irgendwie ist alles ganz okay und der "Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt" ist auch in keiner Kategorie wirklich schlecht - weder technisch noch künstlerisch. Dennoch hätte man mehr daraus machen können. Das Ergebnis ist durchaus in Ordnung, aber man wird bei der Sichtung das Gefühl nicht los, dass hier mehr möglich gewesen wäre. Trotzdem: Man kann ihn sich ruhig anschauen. Aber einmal reicht.
Innovativ ist dieser Film zwar nicht, aber er spricht Herz und Verstand gleichermaßen an. "Bob, der Streuner" funktioniert als Buddy-Movie, als Musikfilm, als Drama, als Hommage an die Freundschaft, als Loblied auf Katzen sowie als Feelgood-Movie. So gesehen dürften ihn nur die allerwenigsten Leute wirklich schlecht finden. Es ist einer jener Filme, die man eigentlich fast nur mögen kann. Sozusagen "Once" mit Kater.
Knapp 30 Jahre nach "Scott & Huutsch" verfilmt Roger Spottiswoode wieder eine Freundschaftsgeschichte zwischen Mensch und Tier und trifft erneut voll ins Schwarze. Klare Empfehlung für alle Liebhaber von Singer/Songwriter-Musik und für alle Tierfreunde im Allgemeinen. Für Katzenfans im Speziellen ist "Bob, der Streuner" ohnehin ein Pflichtfilm. :-)
7,5 Punkte plus einen Bonuspunkt für Bob :-)
Eigentlich so gut wie alle Topfavoriten dabei, die erwartet wurden. Aber Benghazi hat wohl kaum jemand kommen sehen.
Oscar Madness Film 29´2 (3 Nominierungen)
Meisterwerk. Zumindest in Teilbereichen. Natalie Portman wächst erneut über sich hinaus und liefert eine schier meisterhafte Performance ab. Auch die Musik wird hier zwar höchst unkonventionell eingesetzt, untermalt aber leitmotivisch Jackies Psyche bzw. Gefühlswelt auf eindrucksvolle Art. Ebenfalls ungewöhnlich ist die Kameraführung, die (zumindest in Bezug auf das Kino) ungewöhlich oft auf Close Ups setzt und sich dabei voll und ganz auf die Hauptdarstellerin verlässt - und von ihr nicht im Stich gelassen wird. [Nachtrag: Für die schlichte Eleganz der markanten und einprägsamen Kostüme wurde Madeline Fontaine 2017 für einen Oscar nominiert. Weitere Nominierungen wurden für Hauptdarstellerin Natalie Portman sowie Mica Levi (Filmmusik) ausgesprochen.]
Die Entscheidung, die erzählte Zeit auf wenige Tage zu begrenzen, wirkt zunächst etwas befremdlich, stellt sich im Nachhinein aber als höchst sinnvoll heraus. Zum einen sind viele Aspekte aus Jackies Leben ohnehin bereits hinlänglich bekannt, zum anderen führt die hier vorgenommene Fokussierung zu einer besonderen Intensität, in der sich Natalie Portmans eindringliches Spiel erst so richtig entfalten kann.
'Jackie' ist zweifellos einer jener Filme, die das Publikum zu spalten vermögen. Nicht alles an Pablo Larrains (in stilitischer Hinsicht) südamerikanisch eingefärbten Werkes ist perfekt. Und nicht jeder Zuschauer steht darauf, (passend zu Jackies Martyrium) phasenweise auch mal gequält zu werden. Aber die positiven Aspekte des Films strahlen so hell, dass man vielleicht besser gar nicht erst nach möglichen Haaren in der Suppe suchen sollte..
Coole Bilder, haarsträubende Story, blasser Hauptdarsteller, ständige Wiederholungen sowie reihenweise Goofs und unfreiwillig komische Szenen. Für einen überlangen Audi-Werbespot ganz okay, als Fortsetzung oder Reboot der original Filme allerdings absolut enttäuschend. Einfach absoluter Unfug. In "richtigen" Filmen kommt es manchmal vor, dass jemand fernsieht und sich dabei irgendeinen trashigen Action-Schund reinzieht, den man auf einem Fernseher im Bildhintergrund laufen sieht. Und genau sowas ist "The Transporter: Refueled". Naja, zumindest sind ein paar halbwegs unterhaltsame Szenen dabei und auch ansonsten ist der Film eher kurzweilig geraten. So gesehen schrammt er zumindest an einem kompletten Reinfall vorbei.
Rein vom Genre her lässt sich 'The End of the Tour' wohl am besten mit einem Oxymoron beschreiben: Man könnte den Film durchaus als Kammerspiel-Roadmovie bezeichnen - wobei er aber in allererster Linie den Regeln eines Kammerspiels zu folgen scheint. Ich mag solche eher minimalistischen Filme, aber für meinen Geschmack hätte dieser hier noch ein wenig mehr Druck auf dem Kessel vertragen können - nicht im Sinne von Action, sondern einfach im Bezug auf die Dramaturgie der Gespräche. Der Dialog, der durch zahlreiche Aphorismen geprägt ist, ist durchaus interessant, hätte aber vielleicht noch etwas pointierter dargestellt werden können.
Dennoch ein sehenswerter Film über die Begegnung zweier interessanter Charaktere.
+ Bewertung bezieht sich auf die Extended Version +
Viele namhafte Darsteller, ein paar interessante Aspekte und eine Menge heißer Luft. Gut gefallen hat mir die Analyse des Gemäldes und alles, was sich drum herum abspielt. Das vermeintliche Geheimnis lässt sich schon sehr früh erahnen bzw. vorhersehen, worunter auch die Spannung merklich leidet. Es ist bemerkenswert, wie sehr sich die Sehgewohnheiten in den letzten zehn Jahren geändert haben. Die Rückblenden wurden für meinen Geschmack etwas zu inflationär eingesetzt, aber im Großen und Ganzen ist der Film schon okay.
Die Handlung lässt sich leider nicht bewerten; es gibt sie nicht. Unter völligem Verzicht auf so etwas ähnliches wie eine Geschichte ballert und prügelt sich Alice ihren Weg frei. So richtig Sinn ergibt das alles nicht mehr, aber es sieht zumindest cool aus. Flair bzw. Optik erinnern tatsächlich an ein Computerspiel und praktischerweise liegen ja auch immer direkt die benötigten Gegenstände in der näheren Umgebung herum, wenn man sie braucht. Aber im Zweifelsfall lieber so, als wenn noch mehr hanebüchener Unsinn erfunden wird, nur um die Illusion einer Story aufrechtzuerhalten.
Absoluter No-Brainer. Die erste Stunde enthält noch homöopathische Spuren von Handlung, danach folgen quasi anderthalb Stunden Endkampf; die reinste CGI-Orgie. Die Kameraarbeit ist gut, die Effekte sind es größtenteils auch. Der Rest: Schwamm drüber.
Nur selten sieht man einen Film, der so viel Licht und Schatten zugleich aufweist. Atmosphärisch hervorragend wird eine düstere Seite Wiens gezeigt, die man so nur selten zu sehen bekommt. Die Story an sich ist schnell erzählt: Die Zeugin eines Verbrechens gerät selbst ins Visier des Täters, während das wahrscheinlich unfähigste Ermittlerduo der jüngeren Filmgeschichte (bezogen auf die Figuren, nicht auf die Darsteller) versucht, den Mörder zu ermitteln. Schauspielerisch ist von sehr guten Leistungen (Friedrich von Thun) bis hin zu peinlichen Auftritten (die schwangere Dame) so ziemlich alles dabei. Vielleicht hätte der Regisseur letzterer auch einfach nur ein paar Takes mehr zugestehen müssen, keine Ahnung. Aber das nur am Rande. Violetta Schurawlows Schauspielstil, der sich wie eine Michelle-Rodriguez-Gedächtnis-Vorstellung anfühlt, ist Geschmackssache.
Der Score ist größtenteils völlig überzogen, trägt auf diese Weise aber auch zu einer Intensivierung der Atmosphäre bei - auch wenn hin und wieder einige Aussetzer dabei sind, die an billige Fernsehkrimis aus den 90er Jahren erinnern. Beim Drehbuch wechseln sich gute Einfälle und leichtfertige Patzer quasi im Minutentakt ab, aber im Großen und Ganzen ist es durchaus gelungen. Grenzwertig stellt sich allerdings der Schnitt zu Beginn des Films dar. Der Cutter scheint in den ersten zehn bis fünfzehn Minuten völlig außer Rand und Band zu sein und verstößt gegen so ziemlich jede Regel seiner Zunft. Allerdings wird es im weiteren Verlauf des Films dann deutlich besser.
Insgesamt kann man diesen Thriller all jenen Leuten empfehlen, die im Zweifelsfall lieber einen halbwegs ungewöhnlichen Film sehen wollen, als sich zum x.ten mal biedere Standardware anzutun, die zwar gut gemacht ist, aber einfach nichts neues bietet.
Solider Film mit einem namhaften Cast, der auch recht ansprechend agiert, aber aus dem wahrscheinlich noch mehr herauszuholen gewesen wäre. Der Film an sich ist von der Handlung her zwar reichlich abstrus, aber wenn man ihn als das nimmt, was er ist, funktioniert er durchaus. Es ist eben kein um Realismus bemühtes Drama, sondern vielmehr ein Märchen in modernem Gewand. Und als solches vermag "Verborgene Schönheit" durchaus zu unterhalten. Sicher kein Meisterwerk für die Ewigkeit, aber zu ordentlicher Unterhaltung reicht es allemal.
Die Idee, die 'Mr. Church' zugrunde liegt, ist alles andere als neu oder innovativ, aber Bruce Beresfords Drama punktet durch Herz sowie einen Sinn für Kultur und die kleinen Freuden des Lebens. Im Vordergrund stehen Werte wie Freundschaft, Loyalität, Hilfsbereitschaft, Fürsorge und Zuverlässigkeit (und das bezieht sich nicht nur auf die Beziehung von Charlie zu Mr. Church, sondern umfasst auch die Nebenfiguren wie Larson, Poppy, Marie, Owen usw.). Eddie Murphy steht diese eher ernste Rolle gut zu Gesicht. Kann gut sein, dass er sich durch diesen Film eine Art zweites Standbein geschaffen, was die Auswahl seiner Rollen betrifft. Man darf gespannt sein.
Typische US-Komödie nach Schema F. Ein Großteil der Witze besteht daraus, dass jemand einfach nur "Schwanz" sagt. Oder die krasse Steigerung (Achtung, festhalten!) "Doppelschwanz"! Was auch immer das sein soll, lustig ist es jedenfalls nicht. Total verrückt auch die Idee, zwei gegensätzliche Welten aufeinander prallen zu lassen (spießiger Druckereibesitzer vs. rockstarmäßiger Millionär in papierlosem Haushalt) - das gab es ja noch nie...
Zumindest für eine mittelmäßige Bewertung reicht es dann doch, da "Why Him?" relativ kurzweilig geraten ist und eine Reihe von Skurrilitäten und absurden Einfällen den Film dann doch noch irgendwie ins Mittelmaß rettet.
Ziemlich vorhersehbar, aber dennoch recht kurzweilig und charmant inszeniert. Die Chemie zwischen Omar Sy und Gloria Colston wirkt stimmig und auch Clémence Poésy und Antoine Bertrand überzeugen auf ganzer Linie. Die Geschichte an sich folgt den üblichen Regeln und Formeln, macht aber dennoch Spaß.
Bemerkenswert ist, dass abgesehen von Gloria keine einzige der Figuren in all den Jahren zu altern scheint, aber das trübt den Gesamteindruck nur unwesentlich.
Die erste Hälfte ist noch halbwegs okay, doch dann geht es steil bergab. Die (dünne) Handlung an sich ist ziemlich vorhersehbar und wird mit zunehmender Laufzeit immer abstruser. Die deutsche Synchro, die nicht nur Kim Coates ('Sons of Anarchy') Charakter zur Witzfigur degradiert, gibt dieser ohnehin schon recht schwachen Produktion den Rest.
Gerade noch 3,5 Punkte.
Solide (und leicht vom Arthouse-Kino angehauchte) Tragikomödie mit relativ namhaftem Cast. Margo Martindale spielt zwar dieselbe Rolle wie (fast) immer, überzeugt aber vielleicht gerade deshalb auf ganzer Linie. Auch Sharlto Copley liefert eine überzeugende Vorstellung ab. Richard Jenkins und Anna Kendrick spielen solide, können aber eigentlich mehr. Charlie Days Charakter ist hier nicht ganz so brutal blöd wie in 'Kill the Boss' oder 'It´s always sunny in Philadelphia'. Namhafte DarstellerInnen wie Mary Elizabeth Winstead und Mary Kay Place in Nebenrollen runden den Cast ab.
Der Film an sich erzählt eine Geschichte, die man so oder so ähnlich schon unzählige male gesehen hat, hat aber trotzdem einen gewissen Charme. Auch wenn die Handlung extrem vorhersehbar ist, so sind die Figuren (und besonders die Darsteller) dennoch interessant genug, dass der Film einen gewissen Reiz ausstrahlt. Natürlich gibt es deutlich innovativere Filme, aber für Genrefans ist er durchaus eine Sichtung wert.
Sehenswerter Neo-Western mit enorm stimmiger Atmosphäre, sozialkritischen Untertönen, einem gewissen Hang zur Melancholie und einer (bis in die Nebenrollen) gut aufgelegten Darstellerriege. Ben Foster liefert erneut eine gute Leistung ab. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis ihm sein Meisterstück gelingt. Jeff Bridges ist in derartigen Produktionen ohnehin eine sichere Bank und Chris Pine ist hier ebenfalls am oberen Level seiner bisherigen Darbietungen unterwegs.
Rein vom Genre her bewegt sich "Hell or High Water" in ähnlichen Gefilden wie etwa "Justified", nur eben deutlich ruhiger und anspruchsvoller. Eigentlich wartet man ständig, dass Timothy Olyphant um die Ecke biegt, aber er kommt einfach nicht :-)
Unter dem Strich zielt "Hell or High Water" in eine ähnliche Richtung wie etwa "American Honey", nur mit völlig anderen Mitteln. Der Winter ist und bleibt einfach eine gute Zeit für hochwertige Unterhaltung im Kino. Daumen hoch!
Es ist schon recht lange her, dass ich das Buch gelesen habe (welches mir gut gefallen hat), daher kann ich mich nur noch in groben Zügen daran erinnern. Wenn ich mich nicht täusche, setzt der Film deutlich später in die Handlung ein und akzentuiert die Ereignisse völlig anders bzw. es werden auch mehrere Elemente weggelassen oder hinzugefügt. Rein von der Handlung her hat mich die "Z for Zachariah"-Verfilmung allenfalls teilweise überzeugt, die Umsetzung hat jedoch großes Lob verdient. Die Atmosphäre ist ansprechend, die Darsteller agieren gut und überhaupt: Ich mag einfach detailverliebte Filme, in denen der aufmerksame Zuschauer gelegentlich für´s Dranbleiben belohnt wird (beispielhaft sei hier einfach mal das "A is for Adam"-Buch genannt).
Wenn man so möchte, bekommt der Film von mir 6 Punkte in der A-Note (für den Inhalt // Abzüge u.a. wegen einer gewissen Trivialisierung) und 10 Punkte für die Ausführung in der B-Note.
'Die 5. Welle' spielt sich irgendwo zwischen 'Die Bestimmung', 'Twilight' und ähnlichen Verfilmungen ab und ist so ziemlich alles, nur nicht innovativ. Trotzdem kann man sich den Film schon antun, wenn man seine Erwartungen nicht allzu hoch schraubt. Die Atmosphäre ist okay, die Darsteller spielen routiniert ihre Parts (ohne dabei Bäume auszureißen) und das Drehbuch hätte durchaus Lob verdient - vor zehn Jahren... So ist es eben eine mittelmäßige Verfilmung, die meinetwegen fortgesetzt werden kann - oder auch nicht... Mir egal.