FumerTue - Kommentare
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Alle Kommentare von FumerTue
"Saving Private Ryan" hat vor allem zwei große Schwächen:
1. Die Musik. Sie ist nix Besonderes. Das wäre weiter ja nicht schlimm, muss sie ja auch nicht sein. Jedoch: die ganzen verdammten 170 Minuten enthalten ungefähr 7 Minuten, in denen nicht mal im Hintergrund irgendein Ton aus dem Off zu hören ist. Wäre das ganze ein Stummfilm, dann müsste es ja so sein. Aber das ist kein Stummfilm und ich brauch nicht zwangsweise in jeder gottverdammten Szene eine Musik, die mir sagt, ob das jetzt traurig ist oder fröhlich oder herzergreifend oder weiß der liebe Gott wie... SCHWEIG! SCHWEIG! Du doofe Musik, halt die Fresse! Ich will selbst sehen, wie das alles ist und wie soll ich denn in eine Situation eintauchen, wenn immer aus dem Off irgendein Orchester schreit? Ich mag es, wenn ein Film mich voll mitreißt und ich allein von den Bildern und den "Geräuschen vor Ort" überwältigt bin und auch mag ich schöne Soundtracks, meinetwegen AB UND ZU (!) auch mal in den Situationen selbst. Nicht jedoch mag ich es, wenn (fast ausschließlich) die Musik mir (und zwar sehr aufdringlich) diktiert, wie ich mich jetzt fühlen soll und dass ich jetzt bitte heulen soll. Das erinnert mich an die Schilder im Publikumsraum bei der "Krusty The Klown Show", auf denen steht: "Applaud", und wenn sie aufleuchten, klatscht das Publikum.
2. Die Länge. 170 Minuten sind verdammt lange und alleine von der letzten Schlacht hätte man bestimmt vier Stunden rauskürzen können. Aber nein, der alte Spielberg will uns dann noch ganz ganz deutlich zeigen, dass diese Waffen hier tatsächlich - man hätte das nicht gedacht - Menschen töten. Und deshalb sieht man das in 1000 verschiedenen Einstellungen aus Sicht des Schützen oder durch das Scharfschützenvisier oder mit Blick auf die schwindende MG-Munitions-Kette. Auch die Handlung hätte insgesamt reduziert werden können und zweifelsohne hätte man ohne Qualitätsverluste den ganzen Streifen auf 90-120 Minuten auslegen können...
Fazit: Stellenweise recht gut, stellenweise viel zu US-freundlich, doofe Musik und alles in allem viel zu lange. Spielberg hat ein paar Klassiker geliefert, aber teilweise ist er halt doch nur ein sehr mittelmäßiger Filmemacher. Dass er allmählich senil wird, sieht man spätestens daran, dass er bei allen drei Transformers "Executive Producer" war (Quelle: Wikipedia). Und auch Tom Hanks hat man schon wesentlich besser erlebt. In diesem Film hat er eigentlich nur ein paar verschiedene Gesichtsausdrücke, ansonsten spielt er ja super!
Also, als ich in der Grundschule war, hab ich den Film richtig gern gemocht! Aber ab Teil 3 wurde es dann albern...
Auch möchte ich den Film heute nicht mehr sehen, da ich denke, dass ich ihn aus heutiger Sicht ziemlich schlecht fände! Für Drittklässler sind die Wilden Kerle aber cool!
Ignoriert den Müll doch einfach :P
Tatsache ist leider jedoch, dass es genau solchen Trash und erhobenen Zeigefinger braucht, um die dumme breite Masse zum Nachdenken anzuregen... Bestes Beispiel ist da KONY 2012 ( http://www.youtube.com/watch?v=tVLSZcJPPzQ )
"Never trust a nigger!" - "He could have been white." - "Never trust anyone!"
Nur einer von etlichen genialen Sprüchen aus "The French Connection". 1971 lieferte William Friedkin uns hier ein perfekt umgesetztes Katz-und-Maus-Spiel, mit einer Menge sehr genialer Szenen. Am besten ist wahrscheinlich die Szene, als Popeye, einer der beiden Drogenfahnder und Protagonisten, einen Verdächtigen an der U-Bahn-Station "Grand Central Station" beschattet, was dieser merkt und deshalb immer in Züge einsteigt, dann doch wieder aussteigt und letztlich wieder einsteigt, bis er nach mehreren Minuten endlich einmal fliehen kann.
Besonders die wunderbaren und rasanten Kameraeinstellungen machen den Film so besonders. So gebraucht Friedkin beispielsweise den Zoom als Stilmittel.
Vor allem GTA-Fans dürfte der Streifen sehr gefallen, so mit wilden Fahrten mit Höchstgeschwindigkeit durch den zähen, vielen Verkehr New Yorks, Polizei-Straßensperren oder einzelnen Autos, die von 10 Polizei-Wagen verfolgt werden. Auch viele Orte, wie U-Bahn-Stationen, sind dem GTA-Freund aus Liberty City bestens vertraut.
Fazit: French Connection ist auf jeden Fall ein kleiner Klassiker und wer die Möglichkeit hat, sollte ihn unbedingt im O-Ton erspähen (wobei dann auch Untertitel zu empfehlen sind, da teilweise sehr schwer zu verstehen), um Popeyes teilweise laute Art voll und ganz "genießen" zu können.
Der erste (bewusste) Franze war glaube ich "Die Kinder des Monsieur Mathieu", den hab ich vor allem als Kind geliebt!
Irgendwann hat dann meine Mutter "Die Frau des Leuchtturmwärters" angeschaut und mit der Zeit kamen dann herrliche französische Streifen wie "La Haine", "À bout de souffle", "Auf Liebe und Tod" oder "Amélie" dazu.
Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich ob meiner Französischkenntnisse keinen dieser Filme im O-Ton gesehen habe und dies sehr gerne noch nachholen möchte! (Da fällt mir ein: Die Sch'tis hab ich im Original gesehen, ich glaube aber, die kann man auch nur im Original kosten ;) )
Ach, und erst die letzten Monate "Au revoir les enfants" im Französisch-Unterricht, dementsprechend also auch im Original...
Eine Sache kann ich auf jeden Fall sagen: noch nie hat ein französischer Film mich enttäuscht!
"It's Impossible to Learn to Plow by Reading Books" - Linklaters erster Spielfilm, hab ich leider noch nicht gesehen; der ist nicht mal hier in moviepilot verzeichnet o.O
Kein Plan... bis auf Nummer 4
Für einen verkaterten Karfreitag reicht er allemal. Mehr aber auch nicht.
"Waking Life" ist ein schöner Filmtitel und auch "À bout de souffle" (Außer Atem).
Zwar mag ich "Eyes Wide Shut" nicht so sonderlich, doch, dass er einen schönen Titel hat, lässt sich nicht abstreiten!
Und selbstverständlich auch der Mongoletten-Film, der bald auf Sat1 läuft...
Quentin Tarantino zählt "Dazed and Confused" zu seinen 20 Lieblingsfilmen, und das kann ich sehr gut verstehen. Der Film hat alles, was Tarantinos Herz begehrt: eine total schräge Handlung, ebenso verdammt schräge Charaktere, die eigentlich doch ganz gewöhnlich sind, die dann auch noch perfekt gezeichnet werden, schräge, coole, abgefahrene und teilweise sogar philosophiosch-intellektuelle Dialoge und ein perfekter Soundtrack aus Rockmusik, und das alles noch in den wilden Siebzigern.
Die wilden Siebziger in der Linklater-Version.
Jede Schule hat ja so halblegale Rituale, an unserer Schule zum Beispiel leisten sich die zwei Oberstufen-Jahrgänge immer vor Weihnachten ein Glühwein-Wetttrinken. An dieser Schule in Texas - wo Linklater übrigens herkommt - verprügeln die Seniors den Jahrgang der zukünftigen Seniors am letzten Schultag. An diesem Tag im Mai 1976 findet man alles, was man an so einer durchschnittlichen High-School an einem Tag im Mai 1976 halt so fand: die Kiffer (gekifft haben sie aber eh alle), die Halbstarken, die Normalos, die Nerds, die auch mal auf den Putz hauen wollen und besonders unter Drogeneinfluss natürlich die geilsten, zugleich aber tiefsinnigsten, Dialoge liefern.
"Ich meine, hast du nie das Gefühl, dass alles, was wir tun und was man uns beigebracht hat, nur darauf hinausläuft, der Zukunft zu dienen?" - "Ja, als wär alles nur 'ne Art Vorbereitung." - "Genau, aber worauf genau bereiten wir uns eigentlich vor?" - "Den Tod" schallt es von der Rückbank, von Mike, der zuvor festgestellt hatte, dass er Misanthrop ist, mit Außnahmen natürlich. - "Du Stimmungskanone..." - "Also im Grunde genommen hat Mike vollkommen Recht! Wenn wir sowieso alle sterben, sollen wir uns dann nicht jetzt amüsieren? Wisst ihr, ich würde gerne aufhören, die Gegenwart, sagen wir mal: diesen Augenblick, nur als unwichtige Vorstufe zu etwas anderem zu betrachten." - Darauf Mike: "Und genau das ist es, was jeder Insasse dieses Fahrzeugs braucht: ein cooles, reales Erlebnis mit echtem Feeling!"
Gleichzeitig sind aber alle von diesen stereotypen Charakteren so besonders gezeichnet, dass jeder ein Unikat ist!
Naja, und die feiern am letzten Schultag schön, die ganze Nacht durch, und die Kleinen machen ihre erste Erfahrungen mit Party, Marihuana und Alkohol und Mädels und zuvor natürlich mit dem doofen Ritual.
Wie man Richard Linklater so kennt, beinhaltet der Film wie gesagt wunderbare Dialoge, viel Liebe zum Detail (was Kulissen und so angeht) und eine saugeile, total abgefahrene Handlung, wie sie nur verrückten Genies wie Linklater oder Tarantino entspringen könnte.
Pflicht für jeden, der mit Tarantino oder Linklater - beides Männer, die als Regisseure und Filmliebhaber genau den Beruf ausüben, zu dem der Herr sie geschaffen hat - halbwegs was anfangen kann, geschweige denn mit den beiden über Filme fachsimpeln möchte. Wer mit beiden noch nie was anfangen konnte, macht besser einen weiten Bogen um dieses Meisterwerk!
"Wenn ich zum Beispiel was lese über Jackson Pollock oder Ernest Hemingway... Man liest nie, wer gewonnen oder verloren hat, nur, dass sie geprügelt haben."
Schade, wie die gravierenden "das"/"dass"-Fehler den Text sehr holprig zum Lesen machen... -.-
Am Ende fehlt noch ein "I'll be back" ;)
Oh je, das will mir irgendwas sagen... Ohne es gewusst zu haben tagesgenau am 3. April, 130 Jahre nach Jesse James' Ermordung, schau ich mir also "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" an...
Das ist genau so ein Film, so eine Geschichte, wie die Amerikaner sie lieben und wie ich sie mag, einer von den Filmen, die so eine Geschichte so richtig ausführlich und anschaulich und spannend erzählen, alle Höhen und Tiefen mit reinbringen und die am Ende auch noch nachwirken... Der Streifen ist wie sein Titel recht lange, aber irgendwie geht er doch in angemessener Zeit rum. Sollte man auf jeden Fall gesehen haben, weil schlecht ist der nicht!
Leider im Englischen sehr schwer zu verstehen, da eher gehobene Sprache und undeutliche Aussprache. Aber die deutsche Übersetzung und Synchronisation ist in der Tat sehr gut gelungen! (Kein so doofer Übersetzer war da am Werke, der "Are you okay?" zum Beispiel mit "Bist du okay?" übersetzen würde, sondern einer, der sich dann auch noch überlegt: "Wie würde man da jetzt im Deutschen wohl sagen?"; ist mir voll sympathisch!)
Der Cameron ist voll schwul!
Etwa 15 Jahre nach George Orwells Dystopie-Roman "1984" entführte uns Jean-Luc Godard 1965 in Mitten des Kalten Krieges nach Alphaville in ein schlimmes totalitäres System.
Noch stärker als Orwell betont Godard hier den Einfluss auf die und die Manipulation mit Hilfe der Sprache, mit der wir denken und über die man folglich das Denken beeinflussen kann (Und auch, wie das auf "die gesamte Logik verstehen" getrimmte System selbst die Sprache, die nie logisch ist - weshalb es auch nie einwandfreie automatische Übersetzer à la Google Translate geben wird -, verstehen möchte). Das hat mir als Möchtegern-Linguist natürlich sehr zugesagt. Als Möchtegern-Cineast hat mir generell eh der ganze Film zugesagt, weil er so wunderbar umgesetzt ist und die Stimmung wunderbar vermittelt wird und klare Kritik am ständigen Fortschrittsdenken der Menschen geübt wird.
"Sie glauben, was in der Bibel steht?" ;)
Ich kann mich da meinem moviepilot-Freund Broda voll und ganz anschließen:
"Bitte so wenig wie möglich über diesen Film lesen und vorab schauen. Am besten gar nichts, am besten lest ihr nicht mal den Kommentar. Diese Warnung kam wahrscheinlich ein wenig zu spät, aber .. was solls."
Wahrscheinlich habt ihr schon diese mp-Filmbeschreibung hier gelesen, aber wenn nicht, dann lasst es auch bleiben.
So viel zum Film: er ist wahnsinnig nahegehend, ziemlich traurig und verdammt bedrückend und wirkt so wahr und echt.
Immerhin ist die deutsche Fernsehlandschaft zumindest was Satire angeht recht cool: heute-show, Neues aus der Anstalt, etc.
Das sind eigentlich die einzigen Sachen neben Spielfilmen und Serien, für die ich den Fernseher noch manchmal anschalte...
Was juckt denn mich hier in Deutschland das? Sind halt Amis... Solange die das bei uns nicht machen (und das werden sie nicht; bei uns wird schon teilweise in FSK-6-Filmen geflucht), geht mir das anal vorbei!
Schon stolze 2 gesehen (dafür aber gleich den ersten auf der Liste muhaha)!
Hatte aber den ein oder anderen bereits vorgemerkt (vor allem die europäischen à la Fahrraddiebe, Sie küßten und sie schlugen ihn, Angst essen Seele)
"I never had any friends later on like the ones I had when I was twelve.
Jesus, does anyone?"
Nie habe ich einen Film gesehen, der so bedrückend aber auch schön und romantisch war, ganz ohne dabei irgendwie kitschig zu werden, wie "Stand by Me".
Wohl jeder von uns hatte in der Grundschule, oder auch noch mit 12 einen besten Freund, mit dem er alles gemacht hat, wo er sich heute fragt, wie man das geschafft hat, sich jeden Tag zu treffen und ganz ohne Spielkonsolen oder Computer niemals Langeweile zu haben. Und die wenigsten von uns sind wohl heute noch mit dem befreundet. So ist das im Leben, und im Nachhinein will man wieder 10, 11, 12 Jahre alt sein, Erfahrungen machen, die einen das ganze Leben lang prägen werden und sich dabei nichts sehnlicher wünschen, als erwachsen zu sein, naiv wie man ist, mit 12.
Die 4 Jungs, um die es in "Stand by Me" geht, sind 12 und wohnen in einer kleinen Kleinstadt in Oregon in den 50er Jahren und sie kommen alle irgendwie aus schwierigen Familien. Unser Protagonist, Gordon (Wil Wheaton) ist sehr intelligent, aber sein Vater will lieber einen kräftigen Burschen, wie es sein großer Bruder war - der vor ein paar Monaten starb. Sein bester Freund, Chris (River Phoenix), ist auch intelligent, aber bei seinen Familienverhältnissen wird er wohl auch mal nur ein Handwerker und aus der Stadt wird er niemals herauskommen. Dann sind da noch der etwas minderbemittelte dicke Vern (Jerry O’Connell) und Teddy (Corey Feldman), den sein Vater schlägt und der sehr aggressiv ist. Sie wandern entlang der Bahngleise, um eine Leiche zu entdecken.
Der ganze Streifen ist zudem sehr geprägt von der Gewalt, die im kleinbürgerlichen Nachkriegsamerika durchweg präsent war und mit der die Jungs von klein auf aufwuchsen. Homophobie macht sich in fast jeder Beleidigung bemerkbar. Schwäche darf man auf keinen Fall zeigen und wer intelligent ist, ist gleich anders und wird als schwach angesehen. Wer dann schwach ist und gleichzeitig noch etwas langsam im Kopf, wie Vern, der wird auch kein schönes Leben vor sich haben. Der Durchschnittliche wird Handwerker und wenn's blöd geht Gefängnisinsasse. Ganz blöd ist es auch, wenn man zwar intelligent ist, aber einen ach so virilen großen Bruder hat und aus einer solchen Familie kommt, dass kein Mensch einem mehr zutraut, als ein mal ein versoffener Kleinbürger zu werden und die Stadt sein Leben lang nicht zu verlassen.
Gleichzeitig ist dieser Film aber auch sehr romantisch und schön, wie es da vom Aufwachsen und Groß-Werden erzählt, denn was ist schöner als eine richtige Freundschaft zwischen Zwölf-Jährigen? Zumindest jeder Mann, der diesen Film sieht, wird da bestimmt nostalgisch, denkt zurück an die Zeiten, als man selbst mit seinem besten Freund die große weite Welt entdeckt hat, sieht das aus einer Sicht, wo man dann weiß, dass die große weite Welt und das Erwachsensein eigentlich gar nicht so toll sind, vor allem verglichen mit der Kindheit.
Einfach ein wunderschöner Film, denn wann hat man noch einmal so Freunde, wie mit 12?
1984 kann man nicht verfilmen! Das muss man lesen! Hab mir erst gestern gedacht, das ich genau das mal wieder tun sollte.
First World Problems :P
Was allerdings Casablanca und Citizen Kane damit zu tun haben bleibt mir schleierhaft!
Der erinnert mich optisch verdammt an den Andreas von Frauentausch :D
"Full Metal Jacket" war eigentlich gar nicht mein erster Kubrick, sondern sein anderer Anti-Kriegsfilm, "Wege zum Ruhm", in dessen Genuss ich irgendwann in der 8. oder 9. Klasse im Geschichtsunterricht kommen durfte.
Freilich hatte ich ihn kaum mehr in Erinnerung (nur ein paar markante Szenen, wie die im Büro[?] des Generals Broulard, im Kerker, im Schützengraben oder die berühmte Hinrichtung), weswegen ich ihn nun wieder gesichtet habe.
Von der ersten Minute an zeigt uns "Paths of Glory", wie zynisch der Krieg doch eigentlich ist, als die Colonels und Generäle durch den Schützengraben ziehen, begleitet von Marschmusik und unbeeindruckt von den Bombeneinschlägen im Hintergrund. Wie Geschäftsleute, der ihre neuen Wirtschaftspläne besprechen, sprechen sie zynisch von "5% Verlust", am Ende bleiben dann also noch "65%", sodass man kaum meinen würde, es ginge hier um Menschen. Beeindruckend zeigt uns Stanley Kubrick, wie unbeeindruckend und gleichgültig im Krieg der Tod eines Soldaten ist; in der Szene, als man die französischen Soldaten beim Vordringen auf dem Schlachtfeld begleitet und ab und zu mal einer tot liegen bleibt und seine Kameraden einfach weiterziehen, weiter schießen, weiter töten, im Niemandsland.
Dann der große Prozess, der beischwingende Zynismus, wenn die Verantwortlichen eigentlich genau wissen, dass sie hier drei Unschuldige aus dem eigenen Volke, die fürs eigene Land gekämpft haben (für Patrioten sollte das normalerweise ein Argument sein; ich persönlich bin da ja eher Anhänger von Samuel Johnson: "Patriotism is the last refuge of a scoundrel.") zum Tode verurteilen, weil sie zu "feige" waren, den Schützengraben zu verlassen, als sie dabei nämlich mit einer Sicherheit von etwa 99% getötet worden wären.
Der Zynismus, als sie dann hoffen, als einer der Verurteilten sich schwer verletzt und fast stirbt - am Tag vor der Hinrichtung -, dass er überlebt, um ihn tatsächlich erschießen zu können. Und dann tragen sie ihn tatsächlich auf einer Bahre ans Kreuz und stellen die Bahre senkrecht auf, um ihn wirklich erschießen zu können.
Letztlich war alles nur, um dem Volke, der Presse zeigen zu können, wie gewissenhaft man in der französischen Armee doch sei und dass man in den eigenen Reihen die "Schlechten" auch bestrafen würde und so... Alles nur Facette, so eine läppische Hinrichtung braucht es da halt manchmal.
Alles sehr zynisch und Stanley Kubrick weiß einmal mehr, das alles in diesem frühen seiner vielen Meisterwerke rüberzubringen, dabei an unsere Moral zu appellieren, ganz ohne den Moralapostel zu spielen, ganz ohne die Moralglocke zu schwingen.
"Full Metal Jacket" ist zwar auch ein Anti-Kriegsfilm von Meister Stanley, aber halt ein ganz anderes Kaliber (welch Ironie, im Zusammenhang mit Vollmantelgeschützen und Kriegsfilmen vom Kaliber zu sprechen :D), irgendwie schwer zu vergleichen. "Paths of Glory" zeigt mehr das Versagen der Kriegsführung im Krieg, "Full Metal Jacket" ist mehr eine psychische Analyse der Soldaten und über das Verhalten der Soldaten im Kriegseinsatz. Alles in allem gefällt "Full Metal Jacket" mir aber noch besser.
Nach Streifen wie der Komödie "School of Rock", den Liebesfilmen "Before Sunrise"/"Before Sunset" oder experimentellen Philosophie- oder Science-Fiction-Ausflügen à la "Waking Life" und "A Scanner Darkly", entführt uns der begeisterte und begnadete Filmemacher und Philosoph Richard Linklater ans Theater im New York der 30er Jahre.
Die Handlung des Filmes ist sehr gut erklärt in der hiesigen Filmbeschreibung, weshalb es diese ja misswürdigen würde, wenn ich das Ganze jetzt aufs Neue erzähle... ;)
"Me and Orson Welles" ist eine wunderbare Hommage, aber auch kritische Betrachtung, an den wohl etwas gewöhnungsbedürftigen Regisseur Orson Welles, ein selbstverliebter, arroganter Egoist, der aber dennoch Großes geleistet hat. Auch weiß der Streifen uns zu erzählen, was das Schauspielen, die Kunst, das Theater, die Musik, die Literatur und auch den Film so besonders macht, für den Künstler, der sich damit ausdrückt und genießt.
Linklater bringt die Atmosphäre dieser Zeit wunderbar rüber, auch dank des Soundtracks, der nach Musical aus den 30ern oder 40ern klingt, und auch durch die ausgezeichnete Besetzung. Ich habe (zum Glück) High School Musical noch nicht gesehen, wegen dem Zac Efron durchaus nicht das Image hat, ein klasse Schauspieler zu sein. Ihr solltet "Me and Orson Welles" sehen, dann seht ihr, dass der Kleine eine Menge drauf hat!
Wie schon mehrfach erwähnt ist die Regiearbeit in üblicher Linklater-Manier klasse!
Fazit: Den Streifen sollte man sich nicht entgehen lassen, er ist eine wunderbare Hommage an Orson Welles und auch an die, die von seiner Art gleichermaßen profitiert haben wie sie darunter gelitten haben.
"We're gonna have a project. And it will test your head and your mind... and your brain, too!"
Es gibt so Filme, die eigentlich keine Meisterwerke sind und die man trotzdem einfach nur lieben kann. Vielleicht, weil man in genau der perfekten Laune war, als man sie betrachtete... Jedenfalls ist "School of Rock" genau so einer, und das ganz unabhängig davon, dass ich Richard Linklater schon nach Waking Life meine Liebe geschworen habe.
Jack Black passt nicht nur optisch in die Rolle, sondern spielt auch grandios den (Pseudo-)Aushilfslehrer Dewey, der gescheiterte aber gutmütige, liebenswerte Rocker, dessen "Rock-Ausbrüche" vor der Schulklasse perfekt inszeniert werden! Der Soundtrack ist - wie sollt's auch anders sein - wunderbar rockend!
Die Handlung ist absehbar und wäre in zwei Minuten erzählt, und dennoch liebe ich diesen Film, weil er einfach so saucool ist!
Auch auf Englisch ziemlich verständlich. Also: unbedingt im O-Ton anschauen!
Sollte keiner, der halbwegs auf Rock'n'Roll, Grunge, Indie, Punk oder Hard Rock abfährt, sich entgehen lassen!
Wenn auch aus starker Euphorie heraus: 10/10 Punkte!