Geistertexter - Kommentare

Ich finde Ang Lees Filme(z.B. Sense and Sensibility, Hulk) mitunter ein wenig opportunistisch und diffus, wenn nicht sogar seicht in ihren Aussagen. Handwerklich sehr gut, fehlt ihnen oft das Herz. "Brokeback Mountain" ist da anders. Kein radikaler Film, keine Neuerfindung des Genres. Wie immer wandelt Lee auf etablierten Erzählpfaden, aber er hat es verstanden aus einem lauten Thema, einen verdammt leisen Film zu machen. Ein echtes Meisterstück.

Viele großartige iranische Filme werden als Kinderfilme produziert, um der iranischen Zensur eins auszuwischen. Doch die Intelligenz, der Humor und die Kraft der Bilder dieser kleinen großen Geschichten sprechen Erwachsene genauso an. Das iranische Kino eines Kiarostami, Majidi u.a. hat eine ganz eigene Filmsprache entwickelt, weit ab vom amerikanischen oder europäischen Mainstream. Majidis märchenhafter "Kinder des Himmels" ist dafür neben "Wo ist das Haus meines Freundes" von Kiarostami eines der schönsten und überzeugendsten Beispiele.

Irgendwie zu nett und spannungsarm. Costner ist mir zu brav, hängt noch zu sehr am Rollenklischée vom unverbesserlich draufgängerischen good guy früherer Filme. Also, warum sich Sorgen machen? Laura Dern nervt. Und Eastwoods Inszenierung fehlt der Mut, etwas tiefer ins Tal des Todes zu reiten. "Perfect World" ist keiner seiner besten, gehört aber auch nicht zu seinen (sehr wenigen) mißlungenen Filmen.

Misslungener Film von Proyas (The Crow). Will Smith kämpft - tapfer wie wir ihn kennen - nicht nur gegen moralisch fehlgeleitete Roboter, sondern oft vergeblich gegen eine dünne Story an, die fantasielos ein Klischee ans andere reiht. Spannend ist der Film zwar - bis auf ein paar Löcher, die den Auftritten seiner müden und überfordert wirkenden Kollegen geschuldet sind - aber angesichts des Namens und der großartigen Ideen eines Asimow oder Lem, die dem ganzen Projekt irgendwo? irgendwie? zugrundeliegen sollen, kommt zu wenig rüber, was den Namen Science Fiction verdient.

Die Liebe und der Zufall, ein furioses Melodrama mit Humor und hintergründigem Biss. Herausragende Schauspieler, wunderbare Musik, alles sehr ausgewogen und temporeich inszeniert. Nach dreimaligem Sehen die Bestnote!

Einer der intelligentesten, lebendigsten und schönsten Filme der Geschichte. Er vereinigt auf erzählerisch grandiose Weise die großen Themen des Kinos: die Liebe und den Krieg. Ein Meisterwerk!

Tarantinos Filme sind intellektuelle Oasen im öden und dummen Einerlei, das uns ansonsten aus den Reagenzgläsern Hollywoods auf die Leinwand gekippt wird, und "Pulp Fiction" ist seine größte.

Herausragendes Familienportrait, verpackt als Thriller, ausgezeichnet mit einem Oscar für James Coburn. Die anderen Darsteller sind aber auch allesamt große Klasse.

Für mich eine der besten Skakespeare-Verfilmungen. Welles düstere Othello-Fassung beschränkt sich auf das Wesentliche, stützt seine Spannung auf Jagos Charakter und dessen monströs finsteres Intrigenspiel. Großartige Darsteller und die atemberaubend schöne Natur-Kulisse an der Küste Marokkos fesseln die Aufmerksamkeit bis zum letzten Vorhang.

Tausendfach zitiert. Herausragend!!!

Viscontis einzigartiges Familienportrait ist ein Meisterwerk, dass die gesellschaftlichen Zusammenhänge von Arbeit und Brot thematisiert als auch ein tief bewegendes Melodram über die verschiedenen Formen der Liebe. Delon und Cardinale noch ganz jung und begeisternd, drei Jahre später sieht man sie zwar etwas reifer, aber ungebrochen vital und sexy in Viscontis Monument "Der Leopard" wieder.

Einfach und großartig!!!

Ein Genreremix, temporeich, aber leider witzlos. Die Geschichte lässt viele Möglichkeiten aus und setzt auf Action. Schade für Ewan McGrrgor, der mir hier viel besser gefällt als in den Star-Wars-Prequels.

Es wird auf drei Lolas für Fatih Akin hinaus laufen: Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch. Keine wirklichen Überraschungen unter den nominierten Filmen, obwohl "Die Welle" hätte ich nicht unbedingt unter den Besten Filmen erwartet. Die Darstellerpreise sollten an Brandt und Trauttmansdorff für "Gegenüber" gehen. Der Rest ist für mich ganz offen.

Bette Davis - der große Star in dieser Zeit - brilliert als boshafte Lady. Eine dramatische wie feinsinnige Story vom jungen William Wyler einfühlsam und mit glaubwürdigen Charakteren umgesetzt.

Spannender Klassiker mit einigen Größen der Dreißiger und einem Bogart kurz vor dem großen Sprung.

Überzeugendes Drama mit überzeugenden Darstellern zum Thema deutsche Schuld gestern und heute.

Der große Jean Gabin als Maigret, das hat was. Der Film reicht aber an die psychologisch viel nuancierteren Romane von Simenon nicht heran. Solide spannendes Handwerk.

Eine kleine marxistische Groteske über die Befreiung von den scheinheiligen bürgerlichen Dogmen, die - so der Film - der Erniedrigung und der Unterdrückung der Werktätigen dienen, mit einem Piccoli in Höchstform. Erinnert an Bunuel und Tati gleichermaßen. Sehr sehenswert!!

Kurz und bündig: Herausragend!

Bildgewaltiges Kino voller Geschichten, Anekdoten und technischer Details aus dem nicht gerade spannungsarmen Leben des visionären Tycoons Howard Hughes. In seiner Fülle heutzutage ungewohnt, von M. Scorsese aber brilliant inszeniert. Sehr sehenswert!!

Der Western. Herausragend!!!

Schön, intelligent und gut gebaut: Herausragend!!!

Sehenswert!

Sehenswert!