GlorreicherHalunke - Kommentare

Alle Kommentare von GlorreicherHalunke

  • Ich hatte da mal die erste Staffel bei rebuy bestellt und auch mal reingesehen, soweit ich mich erinnere.

    Da war ich dann aber soweit, dass ich genervt mit "nicht noch eine 08/15-KrimiSerie" für immer ausgeschaltet habe.

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    • Da hatte ich maximal die erste Staffel gesehen. Und diese beiden Damen hatten mir aus irgendeinem Grund nicht zugesagt.
      Vermutlich war mein Pensum an crime procedurals auch einfach erfüllt gewesen.
      Es basiert auf einer Buchvorlage; kann sein, dass ich als ideeller Komplettist das Buch mal gekauft, aber dann doch nicht gelesen hatte...

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      • GlorreicherHalunke 16.03.2024, 20:37 Geändert 16.03.2024, 20:48

        Hachja... die sympathischste TV-Krimi-Oma der westlichen Hemissphäre.

        Wenn ich einmal alt bin, möchte ich in 30 Jahren jeden SonntagAbend eine Folge "Mord ist ihr Hobby" sehen. Das könnte ich mit (264/52 = 5,irgendwas) also 6 Jahre (Ausnahmen gibt es immer) durchziehen, ohne eine Folge doppelt sehen zu müssen.

        Damals habe ich laut meiner Liste die ersten 4 Staffeln und glaubich den Abschlussfilm? gesehen.
        Entschleunigt, Charmant, Altbacken, aber doch mit Herz und viel Verstand hat Angela Langsbury eine Ikone des "altehrwürdigen Krimis" geschaffen; nicht ganz so legendär wie Margaret Rutherford in ihren 4 Auftritten als Miss Marple, aber doch im nächstem Atemzug nennbar.

        Wer hätte nicht gern so eine Oma (ohne die ganzen Morde) gehabt?

        Ihr MiniCameo in "Glass Onion" war mir bis dato entgangen.

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        • GlorreicherHalunke 16.03.2024, 20:32 Geändert 16.03.2024, 20:53

          Ich hatte da wohl mal die erste Staffel bei rebuy gekauft und dort auch wieder verkauft.
          Über mehr als ein paar Folgen kann ich nicht gekommen sein.

          Weder hatte mich Tim Roth davon überzeugt, mein nächster Lieblingsberater (es sind in den KrimiSerien der 2000ern meist immer BERATER!) zu werden noch hat mich seine Methode, Menschen das Lügen anzumerken, überzeugt.

          Mein damaliger Religionslehrer (oder eine Kursteilnehmerin) fanden die Serie gut; keine Ahnung, warum ich mir das gemerkt habe.

          Für mich war es eher die billige Kopie von "The Mentalist".
          Dass eine solche Serie es zur damaligen Zeit auch auf nur 3 Staffeln gebracht hat, spricht Bände.

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          • über Heroes

            Der allgemeinen Empfehlung folgend hatte ich damals Mitte der 3. Staffel abgebrochen, obwohl ich dank rebuy alle Staffeln auf DVD habe.

            Staffel 1 hat trotz seiner übervielen Episoden (26?) durch die catchphrase "Rette die Cheerleaderin. Rette die Welt." einen gewissen Kultstatus inne.
            Am erinnerungsträchtigsten ist dabei für mich Masi Oka als Hiro Nakamura (fast wie der Weltschachspieler Hikaru N. :D).

            In der ersten Staffel finden viele Menschen auf der ganzen Erde heraus, dass sie übernatürliche Kräfte haben (jeder eine andere) und zusammen müssen sie sicherlich die Welt vor dem Untergang bewahren. Wohlgemerkt gab es 2006 das MCU noch gar nicht und die bis dato gedrehten SuperheldenFilme waren eher von zweifelhafter Qualität.
            Die erste Staffel habe ich als sehr unterhaltsam in Erinnerung, wenngleich ich mich zu wenig erinnere, um es genauer erklären zu können. Spannend, Lustig, Dramatisch, bunt (und noch ohne den Ballast, dass gleich jemand "wokeness" geschrieen hat).

            Reinschauen würde ich da mal wieder, aber ab Staffel 3 wurde es wirklich abstrus; beenden also nicht.

            Die Wiederauflage vor ein paar Jahren ist wohl auch nach einer Staffel wieder eingestampft worden.

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            • 7 .5

              Diese Serie habe ich ganz gesehen, auch wenn mir die verkürzte 5. und letzte Staffel nicht so sehr zugesagt hatte.

              Nachdem JJ Abrams Lost in der vierten Staffel einmal an die Wand gefahren hatte, hat er mit dieser SciFi-Serie für neue Mystery gesorgt.
              So kann ich mich sehr gut daran erinnern, dass der Pilot ebenfalls mit einem Flugzeugabsturz beginnt.
              So muss ein verwirrter, älterer Wissenschaftler namens Walter aus der Psychiatrie entlassen werden, um sich um die zunehmenden paranormalen Vorfälle zu kümmern und die Gefahr wöchentlich zu bannen. Unterstützt wird er durch Sohnemann, FBI-Agentin, einer Sekretärin, deren Name er sich nie merken kann, und der legendären Kuh im Labor. Lance Reddick hat auch wiederkehrende Auftritte und spielt gewohnt mysteriös.

              "Fringe" hätte sich früher trauen sollen, vom "case-of-the-week" hin zur fortlaufenden Handlung umzuschwenken. Die "Lore" rund um Erinnerungstank und das Paralleluniversum war nach Staffel 1 und 2 sehr interessant und erst in Staffel 5 hat man das alles viel zu schnell abgehandelt.
              Nichtsdestotrotz hatte mich damals die Atmosphäre der Serie gepackt und die Ungestalten waren visuell auch sehr ansehnlich in Szene gesetzt.
              Ab einem gewissen Punkt spielt die Serie dann tatsächlich auch in beiden Universen und es kommt heraus, dass Walter seinen in "unserem" Universum verstorbenen Sohn durch den Parallel-Peter ersetzt hatte, was zu Verwerfungen führte. So ist der andere Walter ("Walternative" rofl) im Paralleluniversum auch der Bösewicht, aber ganz genau bekomme ich es nicht mehr auf die Kette. Zum Schluss wird jedenfalls das Universum gerettet oderso; war dann auch ziemlich dämmlich.

              Also gilt wie bei Lost - der Aufbau war besser als die Auflösung. Emotional längst nicht so packend wie Lost, aber als kleiner Bruder weist man durchaus eigene Qualitäten vor.

              Auch an das Kuriosum der AnimationsFolge, die zur Senkung der Produktionskosten eingestreut wurde, kann ich mich erinnern.

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              • Dann kommentieren wir heute Abend eben mal ein paar Serien von früher.

                Akte X habe ich nur vereinzelte Episoden angeschaut, nachdem ich schon das m.E. bessere "Fringe" gesehen hatte.

                "Die Wahrheit ist irgendwo da draußen." wird wohl noch lange in der Popkultur herumgeistern.
                David Duchovny war mir damals schon aus dem versexten "Californication" bekannt; mit Gillian Anderson wurde ich in dieser Serie aber nicht warm.

                Die visuellen Effekten sind m.E. nicht gut gealtert, was damals für mich der Killer für diese Serie war; da hatte Fringe einfach schon zu gut nachgelegt.

                Ich werde diese Serie nicht mehr nachholen.

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                • 6 .5
                  über Castle

                  Auch eine KrimiSerie, die ich nie zu Ende geschaut habe, aber der Reihe nach.

                  Ich kann mich noch erinnern, wie ich vor 12 Jahren nach meinem Abitur die erste und zweite Staffel für je 12,99 € gekauft habe (meine Obergrenze für eine Staffel war eigentlich 9,99 € pro Staffel, weswegen ich manchmal entweder sehr lange warten oder mal ein Auge zudrücken musste).

                  Nathan Fillion als KrimiAutor, der dann zum ermittelnden Berater wurde, verkörpert durch seine locker-leichte als auch spitzbübische Art den Flair der Serie formidabel.
                  Klar kommt auch er mit der Polizistin zusammen und lebt den PatchWorkFamilienTraum samt seiner TeenieTochter und Schwieger?Mutter.

                  Jede Folge hat den obligatorischen Wendepunkt, in der Nathan über etwas ganz anderes spricht und plötzlich unabsichtlich den Fall löst.

                  Wie jede KrimiSerie wird auch diese mit der Zeit nicht besser und ab Staffel 6 oder 7 war ich nicht mehr interessiert. Und an die Nebencharaktere kann ich mich gar nicht mehr erinnern.

                  Nostalgisch würde ich nochmal einen Blick in eine der ersten Staffeln werfen; sollte sich auf DVD bei mir noch was finden lassen.

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                  • 7
                    GlorreicherHalunke 16.03.2024, 19:51 Geändert 16.03.2024, 20:21

                    Ich weiß bis heute nicht, wer "Red John" ist.

                    Ähnlich wie Monk ist Patrick Jane als titelgebender Mentalist eine Figur, welche durch seine Nemesis "Red John", der bei seinen Mordopfern immer einen blutig hingeschmierten Smiley hinterlässt, seine Familie verloren hat und sich seither als beratender Ermittler für die Cops in Sacramento verdingt hat.
                    Durch seine scharfe Beobachtungsgabe, die er als junger Sprößling einer vagabundierenden Zirkus erlernt und als "Mentalismus" verkauft, löst er jeden Fall.
                    So kann er die Körpersprache lesen (woraus "Lie to me" dann eine ganz eigene Serie gemacht hat), hat eine perfekte Erinnerung und hat immer noch einen Trick auf Lager, um den Täter zu überführen.

                    Simon Baker verkörpert mit seinem flachsblonden Wuschelkopf und seinem gebrochen-milden Lächeln samt edlen Anzügen mit Westen seinen Charakter perfekt.
                    Ob er eine Liebschaft mit der Polizistin hatte, kann ich gar nicht mehr so genau sagen.
                    Dann gab es noch eine weibliche und einen männlichen Polizisten, die hatten wohl etwas zusammen.

                    Nochmal anschauen würde ich es mir nicht, aber ggf. noch die Folge nachholen, in der "Red John" enthüllt wird.

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                    • 6 .5

                      Weil ich gerade schon dabei bin, über KrimiSerien nachzudenken.

                      "Bones" hatte ich vor etwa 15 Jahren bis zur 8. oder 9. Staffel gesehen und dann das Interesse verloren.

                      Die KrimiSerie "schockte" damals durch die Darstellung übel zugerichteter Leichen, die bis zum Schluss zum schaurigem Gesamtkonzept der Serie gehörten.
                      Dr. Brennans Aufgabe ist es, dem "heißen Cop" Booth bei der Aufklärung der Mordfälle zu unterstützen, bei dem die Leichen nur noch aus Gerippe und nunja allem, was daran so kleben kann, bestehen.

                      Was also anfangs noch schockte und teilweise wirklich geschmacklos war, war dann ab Staffel 2/3 eben normal, da die Grenze zum Gore aus SlasherFilmen stets gewahrt blieb, aber man gleichzeitig den Zustand der Leichen nicht morbid romantisierte.

                      Die Chemie zwischen dem warmherzigen "Mann der Tat" Booth und der rationalen "Frau des Denkens" Brennan war mir immer etwas zu aufgesetzt und auch unrealistisch. Mit dem Psychologen ab Staffel 5 oderso hatte man nochmals einen Publikumsliebling aufbauen können, der sich dann aber in der 10. oder 11. Staffel hat raus schreiben lassen.

                      Die anderen Nebenfiguren waren als funktionelle Pappfiguren inszeniert.
                      Man hatte glaubich mit "The Finder" sogar mal ein SpinOff aufgelegt, welches aber nach spätestens zwei Staffeln eingestellt worden ist.

                      10
                      • 7 .5
                        über Monk

                        Da es "Monk" nunmehr mal zu NF geschafft hat, habe ich mal wieder einen Blick riskiert. Im Keller sollte zwar auch noch irgendwo (eigentlich wüsste ich genau, wo) die erste Staffel rumfliegen (nein, sie ist tatsächlich in der richtigen Kiste einsortiert!), aber wie das immer so ist.

                        Ein Schulkollege, mit dem ich damals aus meiner Sicht viel zu tun hatte und nunmehr freiwillig aus den Augen verloren hatte, war als Nicht-Cineast damals großer Fan der Serie und hob bei jeder Debatte darüber stets hervor, dass man diese Serie in Vergleich zu anderen Crime-Procedurals (Fachbegriff war ihm selbstredend unbekannt) auch öfter anschauen kann.

                        Ich fand die Serie damals gut.
                        Aber ich möchte sie nicht nochmals sehen.
                        Wie man aus obigen Klammerzusätzen klar erkennen kann, könnte ich für mich "monksche" Charakterzüge nicht abstreiten (Freitag ist schließlich FilmNews und TrailerTag, wie aufmerksame Kollegen ggf. schon erkannt haben).
                        Jedoch wird "Monk" viel zu sehr überzeichnet dargestellt, was freilich der Clou der Serie ist, mich aber nicht mehr anspricht. Tony Shalhoub verkörpert das GefangenSein in den eigenen Zwängen sehr gut, allein - es hilft mir nicht.

                        Aus der Zeit gefallen ist auch die Genese seiner Zwangsneurosen; durch den Tod seiner über alles geliebten Trudy, die man nie sieht, verstärken sich diese so sehr, dass er wiederum natürlicherweise eine weibliche Haushaltshilfe braucht, um seinen Alltag bestreiten zu können. Warum diese Rückkopplung an eine Frau? Weil es eben das leichteste Mittel ist, um einfühlsame Tragik zu evozieren. Wäre Monk einfach schon immer so gewesen oder hätte er sich als Single in einen solch beziehungsunfähigen Menschen gewandelt, hätte dies einen zu bitteren Beigeschmack gehabt. So kann sich das Publikum immer sicher sein, dass tief in Monk eine nie verglühende Liebe steckt. Dekonstruiert ist diese Trope durch Ricky Gervais "After Life" worden.

                        Die Nebendarsteller aus Monk sind irgendwie sympathisch, aber hätten die Serie nicht selber tragen können. Ted Levine als der gutmütig-strenge Polizeichef gefällt mir noch am besten, aber auch der leicht vertrottelte Randy hat seine Momentchen.

                        Solche langlebigen Serien wie "Monk", bei denen der Ermittler wichtiger als die Fälle sind, gab es in den 2000ern mit "Castle" (da würde ich tatsächlich nochmal reinschauen; der Ton war immer sehr locker-leicht), "The Mentalist", "Bones" etc. zuhauf. Sie tauchen nicht mehr auf meinem Radar auf, aber werden durch die wohl eingebildeten Logiken der Streamer (nur noch max. 3 Staffeln pro Serie) uninteressant zum Verkauf, was ich nicht tragisch finde, da sich auch die Unterhaltungsindustrie immer wandeln wird.
                        "Monk" hat m.E. im Geiste den Erfolg des ähnlich gelagerten Charakters von Sheldon Cooper aus "TBBT" und "Young Sheldon" vorbereitet, der bis dato keinen wirklichen Nachfolger gefunden hat.

                        Als nostalgische Erinnerung werde ich Monk in Ehren halten können, aber nicht ohne im selben Atemzug auf meine Sicht der Dinge beinahe 1 1/2 Dekaden nach der Erstsichtung hinzuweisen. Es wäre ja auch tragisch, wenn sich da gar nichts geändert hätte.
                        Den kürzlich veröffentlichten Film werde ich mir zu gegebener Zeit aber auch noch anschauen wollen.

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                        • 5

                          Recht unterhaltsamer ComicCyborgActioner, der zahlreiche Elemente aus anderen Filmen (s. Spoilerbereich) aufgreift, ohne ihnen etwas hinzusetzen zu müssen und doch nicht überfrachtet zu wirken.
                          Leider ist der Bösewicht so schlecht, dass daneben selbst MarvelSchurken schon wieder besser aussehen, aber insgesamt hebt es sich durch den raueren und gewalttätigeren (wenn auch ausbaubar) angenehm von der HandySpielOptik Marvels ab.
                          Die visuelle Ausstattung kann sich wirklich sehen lassen und gerade in der zweiten Hälfte bekommt man viele Kämpfe bei Tageshelle zu sehen!
                          Wer sich mit Vin Diesel, der in der krönenden Szene mehr wie Lord Voldemort als Dom Torretto aussieht, nicht anfreunden kann, wird es auch hier nicht tun.
                          Wer den Film auslässt, verpasst auch sonst nichts Nennenswertes.

                          Ein typischer VinDieselActioner eben. Der Rest der Schauspieler ist bis auf den ComicRelief-Hacker nicht auffällig.

                          SPOILER
                          Gerade die Wendung der Erzählung ist die invertierte Form des Twists aus Nolans "Memento".
                          Die punktuelle Einarbeitung virtueller Welten erinnert entfernt an "Ready Player One".
                          Der CyborgTeil ist auch nicht innovativ umgesetzt und mir persönlich zuerst in Andreas Eschbachs Roman "Der Letzte seiner Art" begegnet.

                          Zu billig aufgelöst fand ich die LoveStory. Da bandelt er einfach mit einer Neuen an.
                          Anfänglich dachte ich, dass der KultHit "PsychoKiller" hier vollständig verschwendet und gar verhöhnt wird; durch die Wendung hat man dann doch noch die Wende bekommen; das sollte absichtlich scheiße aussehen.

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                            GlorreicherHalunke 15.03.2024, 21:34 Geändert 16.03.2024, 21:21

                            Ich habe tatsächlich noch nie oder höchstens einen WerWolfFilm gesehen.

                            Dennoch kann ich behaupten, dass dieser Film sehr durchschnittlich ist.
                            Mir haben die CGI-Effekte gefallen; allzu viel Gore gab es zum Glück nicht; spannend war es nicht wirklich, aber auch nicht zäh...
                            Anschaubar. Zumindest durch das offene Ende (Biss Vater/Ehemann; unbenutzte Kugel für Tochter) beinahe ein kleiner Twist.
                            Für GenreKenner wohl uninteressant.

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                              GlorreicherHalunke 15.03.2024, 20:42 Geändert 15.03.2024, 21:36

                              Dann werde ich das schnell hinter mich bringen. Nachdem ich Anatomie eines Falles, ZoI gesehen habe, dann auch noch diesen OscarHit, auch wenn ich sehr, sehr skeptisch bin, dass er mich ansprechen, geschweige denn gefallen wird...

                              "Nach den Oscars im Stream: "Poor Things" mit Emma Stone ab dem 20. März auf Disney+" (moviebreak)

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                                Ja doch, würde zu Nolan passen.

                                "Was hat Christopher Nolan als nächstes nach seinem Oscar-Erfolg mit Oppenheimer vor? Das ist natürlich eine Frage, über die viel spekuliert wird. Doch laut Variety hat der Regisseur möglicherweise ein lang gehegtes Wunschprojekt in petto. Es soll sich um eine Adaption der Kultserie The Prisoner handeln, auch bekannt als Nummer 6. Schon 2006 war Nolan in die Umsetzung eines Remakes der Serie involviert, verließ das Projekt jedoch vorzeitig, noch bevor die Mini-Serie mit Ian McKellen und Jim Caviezel 2009 erschien."

                                Link: https://www.moviebreak.de/stories/25913/was-kommt-nach-oppenheimer-angeblich-soll-christopher-nolan-interesse-an-einem-remake-haben

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                                  GlorreicherHalunke 14.03.2024, 23:04 Geändert 14.03.2024, 23:12

                                  Kino in Hof die zweite (und letzte...für dieses Jahr).

                                  Dem Auslandsoscar zu verdanken ists, dass dieser Film in Hof nochmals? gezeigt wird; leider nicht im altehrwürdigem ScalaKino, sondern dem "großem" CentralKino.

                                  Der kleine Kinosaal 6 ist gut gefüllt. Eine Zuschauerin hat eine mittelgroße Tüte Popcorn; alle anderen im Saal haben vorher von dem Film etwas mitbekommen und verzichten diesmal auf Süßigkeiten, soweit ich es überblicken konnte.

                                  In keinem anderem Film wurde die Musik als durchgängiges Stilmittel so ausgereizt wie in diesem Film. Als Soundtrack legt man sich diese Untermalung nicht freiwillig auf. Bürokrat Höß seine Gattin "Königin von Auschwitz" Hedwig, deren Kinder, das Gesinde und eine Mauer, die sicher bald noch zuwächst.

                                  Ein ambivalenter Film über eine eindeutige nicht in Worte zu kleidendes Menschheitsverbrechen. Nackt und bloß muss es sein, aber nicht in diesem Werk, welches sich so sowohl als MetaKommentar auf bisherige HolocaustFilme als auch als eine Pervertierung des Gleichnis vom Barmherzigen Samariter (Wer ist denn wirklich mein Nächster?) als auch als grundlegende Beschreibung des existenziellen Unbehagens in der Welt lesen lässt.

                                  Der kunstvoll arbeitende Film erzählt seine Geschichte langsam, der große Twist wird schon von Anfang an weggenommen; der Zuschauer weiß, dass sich nichts ändern wird, niemand aufbegehren wird (oder doch?). Ist es das Mädchenhafte, in dem der Mut verborgen liegt? Des Jungen strammer Hand erhoben, der Bruder wiegelt ab...beinahe so routiniert wie sein bürokratischer Vater. Seine diktierten Sätze passen auf Anhieb.

                                  Auch eine weitere feministische Note. "Operation Höß" - "Es ist ja dein Name, Darling."
                                  Auch entscheidet die Mutter, dass sie in ihrem Paradies mit der Hölle nebenan ihren Lebensraum gefunden hat. Der Mann arbeitet also auswärts in Oranienburg ob des politischen Personalkarussell. Alles Routine. Alles abgesteckt.

                                  Höß steht bei der Gala ganz oben und denkt darüber nach, wie er in dieser hohen Halle die Festgesellschaft vergasen könnte; stets ambitioniert, immer der Arbeit, dem großem Werk verbunden. Genauso wie man sich den idealen Mitarbeiter vorstellt.

                                  In der interpretationsbedürftigen SchlussSzene sieht man Reinigungspersonal, in der Gedenkstätte "Auschwitz". Ganz routiniert gehen sie ihrer stupiden Arbeit nach; ggf. mehr im Geiste Höß als ihnen lieb und recht ist. Dort die Überbleibsel des Gräuels und da die Reinigungskräfte, die dem nichts entgegenzusetzen haben, als die Erinnerung daran frisch und transparent (Fensterputzen) zu halten. Ein noch niederschmetterndes Ende wäre gewesen, dass die Gedenkstätte ihre Pforten schließt, da sie keiner mehr besucht.

                                  Nie wieder ist also nun jetzt. Fragt sich nur, wo, wer und was. Überall auf der Welt finden Verbrechen statt und überall auf der Welt schauen Menschen weg; das dumpfe Unbehagen bleibt und kann auch in der allerschönsten Stunde nicht überhört werden. Wenn man nur hinhören würde,...
                                  Wann wolltest du dich das letzte Mal übergeben und konntest es nicht? Warum nicht?

                                  "ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
                                  dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen
                                  Er ruft spielt süßer den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland
                                  er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in die Luft
                                  dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng"

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                                    GlorreicherHalunke 13.03.2024, 22:39 Geändert 13.03.2024, 22:48

                                    Hey Blubber, mich hats mal wieder nach Hof verschlagen; und da bin ich in eine sog. Prosecco (vormals Lady´ s) Night im Central Kino gestolpert :D

                                    "Trailer.
                                    EliteSchülerin Jenna Ortega mit dem Schreiblehrer Martin Freeman.
                                    Bei Ortega schwingt immer viel Melancholie mit - gefällt mir."

                                    Ein gelungenes Regiedebüt.
                                    Dieser 90Minüter kam mir vor wie ein 60Minüter und ich wurde in jeder Sekunde durch das fabelhafte Schauspiel aller Beteiligten, allen voran Jenna Ortega und Martin Freeman jeweils in ihren Paraderollen (08/15-Dude und Nymphe), als auch der verrucht-modern-viktorianischen Ausstattung unterhalten.
                                    Die Explizität eines Nymphomaniacs wird freilich nicht erreicht, aber wer sich auch im Kino mit vorgelesener pornographisch-erotischer Literatur wohlfeil tun kann, der macht hier nichts falsch.
                                    Klar könnte man es als dann wieder zu zahm und seicht verwerfen, aber in meinen Augen erzählt diese schwarze LiebesGroteske eine LolitaStory von dem (scheinbar) emanzipierten Teenie her; und nicht alles, auf dem das Label "Lolita" klebt, muss im Jahr 2024 zwingend "schocken".
                                    Der Film geht in seinem Prolog jedoch auf Nummer sicher, als er die Protagonistin erzählen lässt, dass sie gerade 18 geworden sei und auch nicht mit dem Stilmittel der unzuverlässigen Erzählerin handelt; juristisch muss man also auf der sicheren Seite stehen. Ansonsten ist das pointierte Drehbuch von Vulgärausdrücken für alles rund um die TriebBefriedigung geprägt, was sich aber beinahe schon zu harmonisch in die Inszenierung mittels plakativ, aber effektiver Bildsprache einfügt (definitiv ein Film, den man als Teenie nicht mit den Eltern sehen möchte).

                                    Ein, zwei intensiv erotische Szenen, bei denen man sich überhaupt nicht fremdschämen musste, waren auch dabei. Die drei Nebendarsteller waren auch unterhaltsam, ohne zwingend Tiefe vorweisen zu müssen.

                                    Ein ungewöhnlicher Film über Liebe, Verlangen und Geilheit, der mit GenreGefälligkeiten bricht, ohne vollständig provokativ sein zu müssen.
                                    Mir hats gefallen; zumindest heute - definieren würde ich mich darüber aber nicht ;)

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                                    • 7 .5
                                      GlorreicherHalunke 12.03.2024, 20:35 Geändert 12.03.2024, 20:35

                                      Die erste Staffel war definitiv besser als die zweite, was für eine SitCom schon recht ungewöhnlich ist.
                                      Gerade Boyles Attitüde, Jack in den Himmel zu loben, nervt und Captain Holt wird auch noch bessere Momente haben.
                                      Rosa & Terry bleiben stabil und Hitchcock&Scully mausern sich langsam ins Ihnen gehörige Rampenlicht.

                                      Ende der Staffel kommen sich Jake und Amy dann näher.

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                                      • 5 .5
                                        GlorreicherHalunke 12.03.2024, 19:11 Geändert 12.03.2024, 19:13

                                        Mittelmäßiger Katastrophenfilm, der sich mehr als viel zu dunkel abgefilmte SurvivalNummer entpuppt. Die Anfangsidee mit doppelten Spannungseffekt (Meteoriten und die Auswahl) sog mich direkt rein in diesen Film.

                                        So sieht man nicht allzu viel von den Meteoriteneinschlägen. Dafür hat man viel zu dunkle gefilmte Szenen, in denen das Überleben der Protagonisten auf dem Spiel steht.
                                        Das hat mich aber kaum gepackt, da > 99% der Bevölkerung ohnehin dem Tod ausgeliefert sind. Warum sollte ich da eine Katharsis verspüren, dass der solide schauspielernde Gerard Butler samt Weib und Kind gerettet werden, zum Schluss gar auf unglaubwürdige Art & Weise. Zieht man diesen emotionalen Kern, der in den guten Kritiken stets gelobt wird, ab, landet man eben eher im Mittelfeld. Der Film wird zudem aufgebläht durch eine Menge unsympathische Nebendarsteller, die alle ein abruptes Ende finden...

                                        In puncto Gesellschaftskritik hat der thematisch ähnlich gelagerte "Don` t Look Up" die Nase weit vorn.
                                        Und wenn ich einen solchen Film schaue, dann nerven mich Füllinhalte wie generische Eheprobleme und heilsam aufgelöste DaddyIssues nur noch; da gilt der alte Satz von Buster Keaton (paraphrasiert): Ich kann genauso gut ein Pferd wie eine Frau retten; das tut der Action keinen Abbruch und erspart mir viel Gezanke am Set."

                                        Bezeichnenderweise funktioniert der Film gerade im PandemieJahr 2020 wohl unfreiwillig privatistisch. Wo Bruce Willis den Meteor noch die glühende Stirn bietet, gibt man sich hier einer gesellschaftlichen Fatalität hin; es gibt keinen Moses, keinen Messias, keinen Helden für die Menschheit mehr.
                                        Das Ende ist besiegelt; Rettung gibt es nur in der Arche...äh im titelgebenden Grönland. Kein Aufbegehren gegen die Macht der Urgewalten, sondern ein beinah evolutionäres "survival of the fittest".
                                        KLEINER SPOILER
                                        So werden die "Fähigen" wohl anhand eines Zufallsgenerators gerettet; ob dies die Reichen einschließt, bleibt unklar, aber wird definitiv nicht so inszeniert wie etwa bei "2012"; dennoch wäre hier Raum gewesen mit den BullShitJobs (Banker, Börsenheinis und auch Politiker) abzurechnen und auch festzustellen, dass es "ScheißJobs" in einen solchen Szenario wohl nur untergeordnet braucht; in diesem Sinne hätte man einen echten "HarteArbeiterFilm" drehen können. Im Fokus steht die Möglichkeit zum Wiederaufbau einer Zivilisation. Die Unterschicht wird dadurch abermals "wegrationalisiert" genauso wie die chronisch Kranken, was hart gesprochen eben der "ratio" entspricht; zumindest dem erste Teil des sozialistischen Leistungsprinzips "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!" wird man so in Teilen gerecht. Den Bedürfnissen kann man in einer solch existenziell-globalen Notlage unmöglich nahe kommen.
                                        Dass man nach solch einen verheerenden Einschlag noch die Oper in Sydney erkennen würde und auch der Eifelturm nur halb eingeknickt ist, lassen wir mal als dichterische Freiheit durchgehen; alles in allem hätte es dieses destruktive Bilderbuchende aber auch nicht gebraucht.
                                        SPOILER ENDE

                                        An dem Sequel hätte ich dennoch Interesse; das liest sich dann schon mehr nach dem Setting von "The Book of Eli".

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                                        • GlorreicherHalunke 11.03.2024, 22:38 Geändert 11.03.2024, 22:39

                                          Ich werde diese Dokumentation nicht mit Punkten bewerten. Wie sollte man auch?
                                          Formal gesehen gefällt mir der Einsatz punktueller Musik als auch der deutsche Synchronsprecher (Schlafzimmerstimme) nicht. Ich brauche keine unheimliche Musik, wenn sie die Leichensäcke in behelfsweisen Gräben schmeißen und kenne auch keinen, der das bräuchte. Da müssen die Bilder einfach für sich wirken, zumal der Erzähler ja so tut als würde er im historischem Präsens und nicht aus dem sicheren Schnittraum sprechen.
                                          Man kann auch wieder lang und breit darüber streiten, was man als Journalist auf Kamera aufnehmen sollte und was nicht.

                                          Aber all das wird so verschissen nichtig, wenn man sich den Aufnahmen aussetzt.
                                          Unerträglich ist kein Wort dafür.

                                          zu sehen hier bis 19.05.24: https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JlcG9ydGFnZSBfIGRva3VtZW50YXRpb24gaW0gZXJzdGVuLzIwMjQtMDItMTlfMjItNTAtTUVa

                                          Zurzeit diskutiert man über die Deutungshoheit über "The Zone of Interest".
                                          "20 Tage in Mariupol" begibt sich mitten hinein in das menschliche Leid; keine weitere Deutung möglich. Aber die Frage, die "TZoI" stellt, scheint doch auch hier in der Luft zu liegen, da die Doku fast zu sehr darauf bemüht ist

                                          Ergo auf die Frage, ob man Taurus liefern sollte oder nicht, schwirren in meinen Kopf so viele Gedanken, die ich hier nicht teilen werden, da hier Dilemmata in Dilemmatte verschränkt sind - wie so oft in der Geschichte, die schon immer auch von Dummheit und Grausamkeit geprägt (gewesen) ist.

                                          Freilich könnte man eine solche Doku über so viele andere Kriege drehen.
                                          Krieg schafft Leid. Unermesslich. Nicht in Worte zu fassen.
                                          Wird auch diesmal eine antiautoritäre HippieBewegung entstehen oder framet man diese vorher als rechtsextreme Prepper?

                                          "Filmt das, damit die ganze Welt dieses Chaos sieht." - so oder so ähnlich werden die Kameraleute gebeten.
                                          Oh, wenn sich "die ganze Welt" nicht schon an das "ganze Chaos" gewöhnt hätte. Noch ein sinnloser Krieg mehr - und ganz böse, ja böse jenseits aller Zynik, gefragt: Wo war die Ukraine, als der Russe in Georgien und Syrien gezündelt hat? Hat man da auch gedacht, dass es einen selbst nicht träfe, so wie es jetzt Deutschland tut? ICH WEIß ES NICHT, aber die Frage soll doch noch erlaubt sein, oder? Freilich ist die Frage sinnlos, so wie alles an Sinn verliert, wenn das Leid den Glauben an etwas Transzendentes brutal erstickt.
                                          Was soll man von solch einer Doku für sich mitnehmen? Vermutlich nicht viel, denn der egozentrische Medienkonsum zerschillt an dieser Doku. Man sieht wehrlose und verzweifelte Opfer beinah höherer Mächte jenseits von Naturgewalten; das Setting wäre nicht anders, wenn Außerirdische oder sonstwer die Bomben werfen würde.
                                          "Sie schießen und ich laufe." - so fasst es ein älterer Herr, der wortwörtlich mit Sack und Pack durch Mariupol streunert.
                                          Kein Mensch ist aber immer nur Opfer, wenngleich er es eine Zeitlang sein kann. Und erst recht kein Land oder sonstige Menschengruppe in Generationenabfolge. Aber darum geht es hier nicht.

                                          Auch die im Lichte der Doku lächerliche Behauptung des russischen Staatsfernsehens, dass das alles inszenierter Informationsterrorismus gewesen wäre, wird kurz Raum gegeben.

                                          "Krieg ist wie ein Röntgenbild. Es bringt das Innere nach Außen. Gute Menschen werden besser. Schlechte Menschen werden schlechter." - Nein, das klingt viel zu pauschal und was will man mit solch einer Binse auch bezwecken außer Schubladendenken? Und die Doku zeigt ja nur die Ausnahmesituation und nicht das gewöhnliche Leben zuvor.

                                          P.S. "Der Dokumentarfilm 20 Days in Mariupol bebildert (!) die Angriffe Russlands während der Invasion in der Ukraine." Gibt es dafür kein angemesseneres Verb?

                                          P.P.S. FSK 12 - WTF!? also trotz zeitgeschichtlicher Bedeutung muss da ne FSK 16 aufwärts stehen. Spätestens bei der Szene mit dem Baby - um Himmels willen!

                                          Dann wälze ich mich jetzt in mein weiches Bett.

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                                            GlorreicherHalunke 11.03.2024, 20:16 Geändert 11.03.2024, 20:17

                                            Es wäre leicht, diesen Film schlecht zu finden.
                                            Und es wäre noch leichter, dies in einen abgrundtiefen Verriss über diesen KatastrophenFilm (Erdbeben durch intensiven Erdbau) zu gießen.
                                            Allein: so einfach ist es nicht bzw. fällt es mir eben nicht.
                                            Die Grundidee in einer Gegend zu leben, wo ständig kleine unvorhersehbare Erdbeben passieren und auch der große Wumms nie ausgeschlossen werden kann, überzeugt als solcher.

                                            Der Film tut so, als würde er auf wahren Begebenheiten beruhen. Und ganz so entfernt vom Gerüststurz und der Grundhandlung von Spidey ist man nicht; jedoch ist in der betroffenen schwedischen Stadt bisher noch kein Mensch bei einem solchem Erdbeben gestorben und die Umsiedlung ist auch schon längst im Gange. Der Film ist sich auch zu fein dazu, wenigstens am Ende in ein paar Texttafeln darauf hinzuweisen.

                                            Und dass ein 90Minüter in Form eines Liebesdreieck und einer nie wirklich relevanten lesbischen Beziehung noch viel Leerlauf hat, ist eben auch dem wohl sehr beschränkten Budget, welches alles in die paarminütige KatastrophenSzene, die in Vergleich zu Blockbustern kraftlos wirkt und auch als solche kaum UnderdogCharme versprüht, floss, geschuldet.
                                            Die Spannung kommt in den Momenten auf, die an EscapeRoomSzenarien erinnern; man muss akzeptieren können, dass nicht die Gefahr als solche, sondern die sich daraus ergebenden Szenarien, Mittelpunkt des Films sind. Zum Ende hin ist die Rettung der Kernfamilie eine Familienleistung, auch wenn das alt-patriarchale Opfer nicht fehlen darf.
                                            Unterhaltungswert entfaltet der Film so nur an wenigen Stellen, aber diese hieven das Gesamtwerk zumindest in halbwegs akzeptable Fahrwasser.

                                            Bezeichnenderweise hört der Film dann einfach auf.

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                                              Dieser Film wäre gern intelligenter als er dann wirklich ist.
                                              Auf den ersten Blick wirkt es wie eine unterhaltsame Variante aus dem Grundkonzept aus "Mord im Orientkonzept", einer gehörigen Portion Coolness aus "Snatch"/Tarantino und der philosophischen Tiefe von "Magnolia".

                                              Je länger der Film geht und sich die Gags und Handlungsabläufe wiederholen, desto mehr wird die Eindimensionalität deutlich.
                                              Freilich macht es Spaß, sich anzusehen wie sich Brad Pitt in seinem 2. (oder 3.) Frühling durch die Gegend schnetzelt, wenngleich der Umgang mit menschlichen Leben wirklich jenseits vom Martialischem zu verorten ist. Der Film gibt vor, mit StarPower aufzutreten, aber außer Brad Pitt (und mit Abstrichen Aaron Tylor-Johnson) ist nicht wirklich aus der A-Reihe etwas zu sehen; alle anderen großen Namen sind mehr Cameos.
                                              Nach 75 Minuten wäre es aber für meine Belange auch mal gut gewesen. Aber da tritt ja der eigentliche Bösewicht erst auf den Plan und verlängert den bunten Quark nochmals um 45 Minuten, ohne dass nochmals etwas wirklich Relevantes oder Sehenswertes passiert; richtig spannend war es ohnehin nicht und auch die Auflösung ist von einem Aha-Effekt verschont.
                                              Die Action in den ersten 2/3 ist launig inszeniert und der Film nimmt sich auch nicht so ernst, auch wenn er wohl irgendetwas Wichtiges über das Leben an und für sich aussagen will, kämen ihn nicht die ständigen Morde, Slapstick und dummen Sprüche dazwischen.

                                              Dementsprechend sehe ich "The Fall Guy" von David Leitch mit deutlich gesenkter Erwartungshaltung entgegen.

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                                                Kimis & Halunkes Reise in Ghiblis Zauberland
                                                Station 7/9: Chihiros Reise ins Zauberland

                                                Erstsichtung: 24.04.2019
                                                Bewertung: 7 (+ 1)

                                                Diesen Ghibli hatte ich im Frühjahr 2019 für meine nunmehr längst Ex-Freundin gekauft und dann als allerersten Ghibli mit ihr angesehen.
                                                Damals hat mir dieser OscarContender nicht gar prächtig gefallen; heute gefällt er mir (sehr)gut, wenngleich dieser Ghibli ganz anders ist als die restlichen Filme.
                                                Mir gefällt, dass der Streifen keine typische Heldenreise beschreibt und die Protagonistin am Ende auch halbwegs ratlos von ihrem Aufenthalt im Zauberland zurückkehrt. Auch das Fehlen eines love interest hat hier nicht geschadet. Allerdings wird einiges in dem Streifen dann narrativ nicht richtig aufgelöst, aber so geht das nun mal zu im Ghiblis Zauberland.
                                                Ergo ein Beitrag, der auf jeder GhibliReise schon ob seiner Andersartigkeit dennoch nicht fehlen sollte.

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                                                  Als die Serie in Deutschland richtig durchstartete, war ich so in der 8./9. Klasse.
                                                  Neben "How i met your mother", "scrubs" und abstrichsweise dem verruchten "taahm" legte diese Serie den Grundstein dafür, konformistische Nerds plötzlich cool zu finden.
                                                  Inhaltlicher Natur wird der ewige britische Geheimtipp "The IT-Crowd" in diesem Metier qualitativ aber immer die Nase vorn haben.

                                                  Es dauerte dann noch ein paar Jahre, bis ich mir selbst ein Bild der beiden Serie machte, aber nunmehr ist das auch schon über 10 Jahre her.
                                                  Heute habe ich die letzten zwei Folgen dieser Ausnahmeserie gesehen.
                                                  Die Serie konnte nur so lange laufen, da man spätestens ab Staffel 6 einen inoffiziellen Reboot startete. Die ersten 5 Staffeln waren von verschrobenen Nerds und einer Blondine geprägt, die ab Staffel 6 durch weitere Frauenfiguren ergänzt wurden. Eine Änderung, die mir bis heute nicht gefallen hat. Staffel 7+8 habe ich dann tatsächlich als Bügelserie verkonsumiert, bevor es mir irgendwann Mitte der 9. Staffel zu dumm wurde. Um ein für allemal mit der Serie abschließen zu können, habe ich sie heute durch die Sichtung der finalen Doppelfolge ein für allemal erledigt.

                                                  Die letzten beiden Episoden sind an Lächerlichkeit nicht zu unterbieten und werden gerade dadurch zum perfekten Abschluss. Insbesondere die letzten 10 Minuten sind so hanebüchen, dass man fast abschalten möchte. Da reisen alle Freunde zusammen nach Stockholm, damit sich Ehepaar Cooper endlich den Nobelpreis abholen können und Sheldon verdirbt durch seine unnachahmlich dümmliche Art alles - und nein! ich kann ihm seine Behauptung "ich liebe euch alle auf meine Art" nicht abkaufen. Wer über 270 Folgen immer dieselben Fehler macht und dadurch noch an eine bildhübsche Frau gerät, der kann nicht in den letzten 3 Minute in einer Dankesrede alles gut machen. Ja, ich übertreibe und steigere mich dadurch zu sehr rein. Aber eine Serie, die nie auf Charakterentwicklung wert gelegt hat, hätte ein anderes Ende verdient.

                                                  Das titelgebende "Stockholm-Syndrom" trifft dann umso mehr die Freunde dieses "schrulligen" Professors. Obwohl er es verdient hätte, ist er doch eben so "schrullig", dass man ihn einfach mögen muss, weil "er meint es ja nur gut.". Ja, dann steht auch dazu und tut nicht so, als ob ihr über längste Strecken von ihm enttäuscht worden wäret. Und selbst die guten Absichten sind mehr behauptet als dass sie durch irgendetwas in der Serie untermauert würden; seine romantischen Momente mit der fabelhaften Amy werden allesamt der Lächerlichkeit preisgegeben.

                                                  Man deutet kurz ein düsteres Ende an, in dem Sheldon ohne seine Freunde und ohne seine Frau seinen Nobelpreis, den er stets als wichtigstes Ziel seines gesamten Lebens erachtete, entgegennehmen und sein restliches Leben in sozialer Isolation verbringen würde.
                                                  Freilich wählt man den kitschigen Weg und schafft es selbst durch diese Andeutung nicht ein Hauch von Ambiguität aufkommen zu lassen. So fühlt sich auch dieser Scheinkonflikt wie ein letzter Filler für eine Serie, die seit vielen Staffeln nichts mehr zu erzählen hatte, an.
                                                  Am allermeisten stört, dass die Serie kein vernünftiges Abschlussbild findet. Schon der Schnitt zuvor von der kotzenden Penny hin zu der Blitzverleihung des Nobelpreises ist eine recht appetitliche Angelegenheit und zeugt von mangelnder Planung. So sitzen die Freunde am Ende ohne jeden Zusammenhang wie eh und je da, mampfen Asia-Frass und eine melancholische Stimme singt den Introsong langsam zu entsprechenden Gitarrengedudel. Ja, wow! Da hatte der Writers Room nochmal so richtig viel Kreativität im Frühstück. In Friends wurde wenigstens noch die Bude leergeräumt und der letzte Kaffee bleibt nur angekündigt. Warum etwas zeigen, was die Fans ohnehin immer im Gedächtnis abgespeichert haben werden.
                                                  TBBT war somit eine Serie, die heimlich, still und leise auslief und auch noch weiter lief, als gar nichts mehr drin war.
                                                  Wo scrubs mit Staffel 8 ein emotionales Feuerwerk zündete und himym zumindest mit der letzten Staffel/Episode etwas wagte, passiert bei TBBT nichts Entscheidendes mehr, einfach, weil es nie um etwas ging und man die Serie 7 Staffeln länger als ihr gut getan hätte hat laufen lassen.
                                                  Ähnlich wie bei scrubs werde ich als offiziellen Kanon nur die ersten 5 Staffeln in Erinnerung behalten und so tun, als hätte es alles andere nicht gegeben; so leid es mir auch um Amy tut.

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                                                    6-teilige schwedische Miniserie, die man lieber um 2, 3 Folgen hätte kürzen sollen; ggf. wäre ein 2stündiger Film auch ausreichend genug gewesen, um pointiert zu bleiben.
                                                    Die 1. Episode gelingt grandios in ihrer Figurenvorstellung sowie des Grundkonfliktes.
                                                    Die mittleren 4 Episoden tümpeln so vor sich her und aus der angelegten Krimihandlung wird ein verkapptes Drama, das sich nie ganz entfalten kann.
                                                    Die abschließende Episode zeigt ein oftmals gezeigtes Dilemma auf.

                                                    Im Fokus steht Stella, die als junger Teenie vergewaltigt wird, wobei sich hier früh Nuancen zeigen. Habe ich vorher Vergewaltigung mit rabiater Gewaltanwendung verbunden,... . So küsst sie ihren Trainer, welcher sich dadurch zu weiteren Handlungen animiert fühlt, bis er auf ihr liegt und sie "nein" sagt, auch noch, als er längst in ihr ist. Wie sich das als Frau anfühlt; das verdrängt Stella, da ihre Mutter als Staatsanwältin weiß, dass eine Anklage kaum zu einer Verurteilung führen würde. Doch familienintern wird die Untat totgeschwiegen; auch von ihrem Vater, dem Pfarrer.
                                                    milde SPOILER
                                                    Ein paar Jahre später trifft sie mit 19 einen charismatisch-reichen Kerl, etwa 10-15 Jahre älter als sie. Als Zuschauer bekommt man ein dumpfes Gefühl, welches sich in den nächsten Episoden erhärtet. Am Ende der Episode wird Stella in U-Haft gebracht; sie hätte diesen Kerl umgebracht.
                                                    Die nächsten Episoden ist von einer eisern schweigenden Stella geprägt; bildhübsch sitzt sie in ihrer Zelle, selbst der Wärter entwickelt (väterlich/brüderlich) Gefühle zu ihr und auch mit ihrer Psychologin wird sie warm.
                                                    Ihr Vater glaubt an ihre Unschuld und geht in seinen Eigenermittlungen zu weit, während die Mutter daran werkelt. das Verfahren formal scheitern zu lassen.

                                                    SPOILER zum Ende
                                                    Das Ende lässt etwas ratlos zurück. Die Anklage wird vom Gericht abgewiesen, da auch ihre beste Freundin als Täterin in Frage kam. Prozessual lässt das etwas unbefriedigend zurück; da hätte man noch etwas mehr Informationen einbringen können; denn warum wird dann nicht Stellas beste Freundin angeklagt - Ich kann mir nicht vorstellen, dass man realiter so einfach aus der Nummer herauskommt; zumal die Freundin vorher bei der polizeilichen Vernehmung etwas anderes zu Protokoll gegeben hatte.
                                                    Erst in der letzten Einstellung sieht man, dass sie den Kerl tatsächlich umgebracht hat, nachdem sie ihn dabei erwischte, wie er ihre beste Freundin vergewaltigte; dass er diese noch unter Drogen gesetzt hatte, war ihr da noch nicht mal richtig klar. Perfide wird die Szenerie dadurch, dass sie ihn erst mit Pfefferspray außer Gefecht setzt und er die beiden jungen Damen auf offener Straße mit Messer verfolgt, welches ihn bei einem Sturz aus der Hand gleitet. Die Damen wären also in relativer Sicherheit gewesen, wenn sie einfach weitergerannt wäre. Warum Stella dann zurück geht und ihm mehrfach in den Oberkörper sticht, bleibt offen.
                                                    Die Tragweite dieses Freispruchs gewinnt an erzählerischem Gewicht durch das genervte Aufschauen der Stinkstiefel-Staatsanwälten, die auf Biegen und Brechen eine Verurteilung sehen möchte, auf die Bemerkung hin, dass Vergewaltigung kaum verfolgt und verurteilt wird. Durch diese Metaparallelisierung zwischen den beiden Freisprüchen wird die Frage, ob nun strafrechtlich unverfolgte Vergewaltigung oder prozessual ausgehebelte Verurteilung des Mords an einen Vergewaltiger durch ein ehemaliges Vergewaltigungsopfer das schlimmere Übel der Welt ist, in den Raum gestellt. Die Frage gewinnt dadurch, dass Stella auch nicht ganz freiwilligen oder je nach Lesart unfreiwilligen Sex mit ihrem späteren Opfer hatte. Und überhaupt: Wer hat mehr gelitten? Der nach Aufmerksam gierende und seine Partnerinnen kontrollierende übergriffige Mann oder die ein Leben lang an den Folgen der Vergewaltigung lebenden Frau? Diese Fragen lassen sich nicht wie theoretisch-philosophische Probleme wegwischen, da sie wohl tagtäglich Teil unserer Weltgemeinschaft sind. Eine angezündete Kerze in fernen Ländern kann das in ein fast zu schönes Sinnbild dieser grausamen Aporie gießen. Der Rest ist Schweigen. Leider.

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