GlorreicherHalunke - Kommentare

Alle Kommentare von GlorreicherHalunke

  • 5 .5
    GlorreicherHalunke 04.02.2024, 02:28 Geändert 04.02.2024, 02:38
    über Argylle

    Guy Ritchie verhält sich zu Quentin Tarantino wie
    Matthew Vaughn zu Guy Ritchie.

    Trailerreaktion vom 29.09.23
    "Wie dick möchtest du auftragen?
    Der Trailer: Ja :D

    sieht herrlich brachial-komödiantisch aus; wird zwar nicht an die Verrücktheit von "RRR" rankommen, aber ggf. Vaughns leichtfüßigstes Werk werden."
    Da hatte ich mir insgesamt mehr erwartet. Aber ersetze "leichtfüßig" durch "hanebüchen" und es kommt eigentlich ganz gut hin, wobei es nicht herrlich brachial komödiantisch ist, aber der Reihe nach.

    Irgendwo zwischen tarantinoscher Raffinesse und Hitchcocker Suspense möchte dieser optisch glatt gebügelte (allen voran AI-Face-Cameo Henry Cavill) Spionage/(Doppel-)AgentenStreifen mit mehr Twists (ungefähr 127,3) als ein Knitterhemd changieren und währenddessen leichtfüßig die Stunts aus Mission Impossible nacheifern sowie die Grundidee von The Lost City mit Sandra Bullock auf die Spitze zu treiben; kurz: das "RRR" der Agentenfilme werden, was in den 2 BollywoodAnklängen (vom fahrendem Motorrad holen + "Holy"-Schlacht) unterstrichen wird.

    All das möchte (!) der Film, was man ihm anmerkt, da er sich am Ende doch irgendwie zu ernst nimmt; da fehlen einfach die ironischen Brechungen aus Kick-Ass und v.a. KingsMan 1.
    Sicherlich gibt es einige Sachen, die einem der Film nicht so aufs Auge drückt und die erst bei der zweiten Sichtung klarer werden; jedoch hatte ich nach dem 87. Twist ein "Ach geeeh" auf den Lippen. Ich hab es verstanden, dieser Film lebt von den Twists und nichts anderem; dabei bleibt lustigerweise die Spannung auf der Strecke und es fühlt sich ungefähr so an wie wenn ein Kind, das von den Eltern längst entlarvt ist, stur seine Lügengeschichte weitererzählt (Ich spreche da nicht aus Erfahrung; aus beiden Richtungen). Der Haupttwist war sogar ganz gut, viele Nebentwists hätte man sich wie insgesamt 25 Minuten Laufzeit sparen können.

    Kann man mit dem Film Spaß haben? JAA, definitiv. Für einen launigen Kinoabend mit Kumpels oder mit der Holden ist das sicherlich ne sichere Bank. Anhaltende Freude bekommt man nicht serviert.

    Erschwerend kam für mich hinzu, dass ich weder mit Bryce Dallas Howard (hat mir schon in Jurassic World nicht gefallen) wohl generell noch mit Sam Rockwell (unnötigerweise auch noch mit der nervigen Adam-Sandler-Stimme synchronisiert) in dieser Rolle etwas anfangen konnte; auch die Chemie der beiden empfinde ich als unglaubwürdig.
    ...und mit Jason Fuchs, der bisher für Meisterwerke wie "Wonder Woman", "Pan" und "Ice Age 4" verantwortlich war, hat man sich wohl auch keinen Gefallen getan.
    "Überraschungsauftritt" Sam L. Jackson war zu gewohnt witzig, aber irgendwie ist da auch die Luft raus.

    Ich habe die Befürchtung, dass dieses Seherlebnis auf viele Apple TV Produkte zutrifft. Klasse Trailer, Klasse Optik - und doch wenig dahinter. So langsam sollte ich mir davon mal ein größeres Bild machen.

    Kuriosum:
    Das war m.E. meine erste Spätvorstellung, die bis nach Mitternacht ging; das führt dazu, dass der Film in der KinoBesuchsListe auf den 03.02.24 datiert wird (Beginn des Films) und in der Bewertungsliste auf den 04.02.24 (da mehr als 50 % an eben diesem Tag gesehen). Ja, das musste jetzt noch gesagt werden.

    SPOILER
    Am Ende wird das irgendwie noch mit "Kings Man" verknüpft; da bin ich dann aber endgültig gegangen.

    14
    • 9

      Kimis & Halunkes Reise in Ghiblis Zauberland
      Station 3/9: Die letzten Glühwürmchen

      Erstsichtung: 09.02.2020
      Wertung: 9/10 (+1)

      Die erste Aufwertung also.
      Und legitimerweise hat dieses schmerzhaft-melancholische Meisterwerk Chancen auf Vergabe des roten Herzens, aber dafür haben mich heute 2, 3 Kleinigkeiten gestört, auf die ich gar nicht näher eingehen möchte.

      SPOILER
      Ich hatte den Film gar nicht mehr richtig in Erinnerung. Japan, 2. Weltkrieg, 2 Kinder, Schmerz.
      Welcher "Kinder"Film beginnt schon mit dem Foreshadowing, dass der große Bruder stirbt.
      Und welcher "Kinder"Film endet dann damit, dass auch die kleine Schwester, die so viel Lebensfreude ausstrahlte, an den Folgen der Unterernährung stirbt?
      Hatte man doch gehofft, ja sich darauf eingestellt, dass das Leiden und der Tod des Bruders zumindest dem Mädchen Leben schenkt, aber nein...

      Der Film übersieht nicht, dass es freilich auch andere, ja glücklichere Schicksale gab. Zum echten Meisterwerk macht es die letzte Sequenz. Die kleine Schwester ist schon gestorben und der Bruder steht am Rande, als ein paar landverschickte Kinder wieder zurückkommen und sich darüber freuen, endlich wieder daheim zu sein. In einem riesigem Haus, sogar der Plattenspieler funktioniert noch. Und ein paar hundert Meter weiter muss der Bruder seine kleine Schwester verbrennen und sie in die FruchtbonbonMetallbox verscharren.
      Das macht traurig, wütend und ohnmächtig zu gleich.
      Diese Szene spricht eine meiner Urfragen an. Warum geht es manchen so gut und manchen so schlecht? Und wo ist das gerecht?
      Und an dieser Stelle gibt es dann auch gar nichts mehr zu schreiben, weil man bei Lichte betrachtet, nie wirklich über die Dunkelheit nachdenken kann. Man kann nur nahe an sie herangeführt werden. Und genau das macht dieser herzzerschmetternde Film.

      Nächste Station: Only Yesterday

      13
      • 10
        GlorreicherHalunke 31.01.2024, 07:59 Geändert 31.01.2024, 08:00

        Vor genau 10 Jahren erstmals im Kino geschaut!
        ...und seitdem sicherlich 12-15x gesehen.
        Zuletzt heute in den grauen Morgenstunden.
        Ein abgefucktes Meisterwerk, bei dem einfach alles sitzt.
        Noch immer entdecke ich winzige Details, die mir vorher entgangen sind.
        Es kribbelt mir in den Fingern, dazu eine nicht nur ellenlange Abhandlung zu schreiben, aber wie das mit großen Ankündigungen so ist ;)

        9
        • 7

          Geschirr zum Film - schön und gut.
          Aber mit Charakter OhnGesicht gar nicht mal so schön...

          https://www.anime2you.de/news/761366/chihiros-reise-ramen-geschirr/

          7
          • 9

            1. Rewatch.
            Staffel 1+2 hatte ich beim ersten Mal nicht bewertet.
            Wie dem auch sei.

            Sicherlich kommt die erste Staffel nicht ohne ein paar Schönheitsfehler aus; so macht es beispielsweise wenig Sinn, dass Boyle anfangs auf Rosa steht, was man ja nach einigen Episoden korrigiert hat.
            Aber ansonsten ist das für ComedyVerhältnisse eine bombige Angelegenheit. Die Charaktere funktionieren gleich von Anfang an und man blickt ziemlich schnell durch und es macht auch noch einen Haufen Spaß dazu.
            Hitchcock & Scully sind nur Randfiguren (die nur im Abspann genannt werden), aber das stört nicht weiter, ist eigentlich ganz cool, da sie nie die wirklichen Bringer waren.
            Alleine Gina nervt mich viel mehr als beim ersten Schauen; so eine Arbeitskollegin braucht beileibe keiner.
            Die Romanze zwischen Jake und Amy wird ziemlich früh angebahnt, was ich als Stärke sehe; so wird dem Zuschauer jahrelanges Schmachten erspart.

            Schade, dass spätere Staffeln Patton Oswalt als Feuerwehrmann oder den IT-Nerd nicht mehr aufgegriffen haben (soweit ich mich erinnere).

            P.S.: Ich konnte es nicht glauben, aber "Norm Hiscock" scheint kein Künstlername zu sein.

            9
            • 60 Minuten
              Victoria

              beide Berlin

              2
              • 6

                Octa erlebt in einer Stunde mehr als manche in einem ganzem Leben.

                Das ist aber ein kleineres Problem dieser grundsoliden Rocky-Unchained-Lolarennt-Mixtur.
                Der emotionale Kern ist sehr dünn; geradezu hanebüchen und kindisch von der Kindsmutter, ihm eine unrealistische Frist zu setzen, damit er eine allerletzte Chance auf das in all den Jahren mehr oder minder verwirkte Sorgerecht hat.
                Am besten gefallen hat mir die Eingangssequenz. Bisher wäre es mir in keinem anderem Film untergekommen, dass der Hauptcharakter dadurch eingeführt wird, wie und was er (nicht) schreibt.
                Die Grundidee ist gut, die inszenatorische Ausführung in meinem dahingehend ungeübtem Auge gut, allein das Drehbuch verhebt sich zum Schluss mit immer noch zufälligeren Treffen mitten in der Millionenstadt "Berlin". Das letzte StandOff war mir dann zu viel; da wäre ein 60Minuten-Film vielleicht noch pointierter gewesen; auch das Zusammentreffen mit der Polizei war unnötig; als ob ein Berliner Polizist an die Decke geht, wenn er "Clown" genannt wird. Nein, das war unnötiges PolizeiBashing.

                Dennoch eine sehenswerte deutsche NF-Produktion, wenngleich nicht solche Höhen wie in "Blood&Gold"/"Paradise" erreicht werden. Aber definitiv etwas, was der ÖRR so niemals produziert hätte. Und alleine dafür kann man schon 1 Pünktchen mehr geben.

                Kommende deutsche NF-Filme
                14.02 - The Heartbreak Agency (RomCom, Issi & Ossi war sau lustig!)
                2024 - Blame the Game (Komödie)
                ohne Start - Exterritorial (Action Thriller; schon abgedreht seit über einem Jahr?!)

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                • Falling Down - Michael Douglas Anti-Cancel-Culture-War in L.A.

                  4
                  • 3 .5
                    über Berlin

                    "Uff.
                    Wenn ein Trailer mit dem obercoolem "Im a Man" (auch in Guy Ritchies RocknRolla verwurstet) ankommt, dann schwingt meine eigentliches DesInteresse in Neugier um, ob man die Coolness wirklich so rüberbringen kann - oder ob das wie die MutterSerie alles gestreckt und zäh ist."

                    Tja, da hatte mich der Trailer am 30.11.2023 getäuscht, was ich ja vorher ahnte; aber der umständlichen Reihe nach.
                    Starten muss und will ich mit einem langem Zitat aus "Ein Schuß im Dunkeln" (1964) zwischen Inspector Clouseau und seinem Adjutanten.

                    "Hercule LaJoy: Maria Gambrelli killed the chauffeur.
                    Clouseau: What? You idiot! It's impossible. She's protecting someone.
                    Hercule LaJoy: How do you know that?
                    Clouseau: Instinct!
                    Hercule LaJoy: But that facts...
                    Clouseau: You are forgetting the most important fact - motive.
                    Hercule LaJoy: He beat her.
                    Clouseau: He was Spanish!
                    Hercule LaJoy: He tore her dress off.
                    Clouseau: Oh, don't be ridiculous. Would you kill someone who tore your dress off?
                    Hercule LaJoy: No, I suppose not.
                    Clouseau: No, of course not! No, no. No, there is no doubt in my mind, whatsoever, Hercule. Maria Gambrelli is most definitely protecting somebody. Find that somebody, and you have found the murderer. And I shall find the murderer before the day is out. Maria Gambrelli will tell me who he is. Oh, yes."

                    In der Auseinandersetzung relativiert Inspector Clouseau das etwaige Motiv der Dame, die von dem Opfer geschlagen wurde, mit dem Verweis auf dessen "spanisches Blut".
                    Nun könnte man einräumen, dass dies gar an jovialem Rassismus grenze. Könnte man und sollte man auch. Die vorliegende Serie, die von spanischen RäuberInnen in Paris erzählt, dekonstruiert dieses Stereotyp jedoch mitnichten. Da wird geliebt, gevögelt, und der Raubzug verkommt zum Nebenschauplatz für die kleinen Liebesgeschichten, die sicherlich so auch in GZSZ oder auch einer x-beliebigen spanischen Telenovela schon ähnlich oder gar besser erzählt worden ist; allein in der allerletzten Folge kommt mit den verschenkten beinahe (Cameo-)Auftritten der Sierra und Inspectora das gute alte Haus-des-Geldes-Feeling auf. Ansonsten stümpert man von sich hin, verwirft Pläne von jetzt auf gleich, und wenn man mal was Geniales macht, geschieht es meist im Off. Klar darf ich vom Charakter "Berlin" eben nicht den SchachStrategen des "El Professore" verlangen, aber auf "seine Weise" tut er es eben auch nicht. So richtig kommt nie das Gefühl auf, dass sie geschnappt werden könnten.
                    Berlin faselt irgendwas von der Liebe, meint aber Ficken und muss zum Schluss wenigstens freierhaft dafür bezahlen..
                    Die prüde IT-lerin verliebt sich ungevögelte Muschi über Hirn in den Proleten mit HinguckerBody.
                    Und die zwei anderen Weirdos finden auch zueinander.
                    Und Damian, der alte Rappe, darf auch einen Tunnel of Sex n Drugs im Wohnwagen erleben.
                    Das war fast unglaubhafter als der Raub an sich.
                    Dargestellt werden die Liebesszenen expliziter als anderswo, aber in den richtigen/falschen Momenten blendet man ab, was ich auch ok finde (Nymphomaniac wurde ja schon gedreht), aber wenn es der Fokus ist, ja - da bin ich ehrlich - dann bitte auch mehr Gerammel; wenn ich n ActionFilm schaue, will ich ja auch nicht, dass Dom Torretto mit angezogener Handbremse fährt - Feuer Frei. Peng Peng.

                    Und was will uns der Künstler damit sagen?
                    Dass die Spanier ein heißblütiges Volk sind, die nie zufrieden sind und beim Stierkampf über den Sinn des Lebens oder eben den nächsten Raub philosophieren?
                    Ja, weil das so schön verklärt, augenzwinkernd, aber zuletzt doch ein Wahrzeichen des nationalen Charakters ist? Und selbstredend kann die Serie nicht in Madrid spielen. Nur in der Stadt der Liebe kann der Spanier seinen Urtrieben frönen; was ein Schwachsinn. Und ja ich steigere mich da gerne hinein, man zeige mir das Gegenteil auf.
                    Hoffentlich kommt keine zweite Staffel; ich befürchte, ich würde sie aus lauter Unmut doch noch schauen, um zu sehen, wie tief man noch sinken kann.

                    Kaum Suspense, generische Liebesgeschichten. Mehr Fisch als Fleisch.
                    Wer Prison Break, Haus des Geldes, Hustle, Leverage wegen der Spannung mochte, braucht hier nicht wirklich einzuschalten.
                    Wer eine aufgemotzte Telenovela sehen möchte - Bitteschön!

                    6
                    • 6 .5

                      Die Bonusfolge zu Joey Kelly ist

                      nach der umständlichen Einführungssequenz, die nochmals die Abreise Schlappens behandelt (warum?) und die Macher + Fritz nochmal erklären lässt, warum man Joe auch alleine hat weitermachen lassen (ja, das war das Grundkonzept aus den ersten beiden Staffeln!!!),

                      eine angenehme Reminiszenz an den Charme der ersten Staffel.

                      Ja, 7 Tage und noch mehr hätte ich ihm locker zugetraut.

                      6
                      • 6
                        GlorreicherHalunke 24.01.2024, 07:46 Geändert 24.01.2024, 08:19

                        Auf den Tag genau 3 Jahre nach dem Erstling gesehen.

                        Der herb-ostfriesische Polizist Sörensen, der irgendwo zwischen Berthold Heisterkamp und "Schotty" changiert und dann noch seine ureigensten Ängsten mitbringt, ist Bjarne Mädel, der abermals auch Regie führt, auf den Leib geschrieben. Einzig, dass seine Angstattacken nur noch beiläufig erwähnt werden und mehr die Sehnsucht nach Liebe im Blickpunkt steht, irritiert zunächst, wenngleich sie sich in die zaghafte Charakterstudie einfügt.

                        Der Fall rund um die Sekte und ein versteckt gehaltenes Mädchen/Frau ist nicht sonderlich spannend, wenngleich er bei der Stange hält.
                        Bei dem Gespräch zwischen Sörensen und dem Glatzkopf blitzt gar etwas Tatortreinigerhaftes auf; diesen Dialog hätte auch Schotty nicht anders geführt.

                        Einige Regieeinfälle waren sehr gelungen wie z.B. die EnthüllungsSzene am Bett und das abschließende SpeedDating, welches mit einigen trockenen Krachern auffährt.
                        Alles in allem hebt man sich so sicherlich aus der versumpften KrimiLandschaft Deutschland, in die ich aber kaum Einblick nehme, ab.

                        Auch einen 3. Teil würde ich mir anschauen. Vielleicht ja in genau drei Jahren.

                        9
                        • 5

                          Heute früh/nacht im Halbschlaf auf dem YT-Kanal Cinenet angeschaut.

                          Für die damalige Zeit war der sicher gut gemacht; ist aber nicht gut gealtert.
                          Wer "Die Schneegesellschaft" gesehen hat, braucht den Streifen nicht.

                          Für mich war einzig "die" Diskussion spannend, da dort auf das biblische Fluchwort ("ihr werdet eure Familienangehörigen essen") als handlungsleitendes Element angespielt wird. Ansonsten war das Bild schon sehr krieselig.

                          Für Nostalgiker sicherlich n Blick wert; alle andere schauen den Film aus 2024...

                          10
                          • 8
                            GlorreicherHalunke 21.01.2024, 22:00 Geändert 21.01.2024, 22:08

                            Kimis & Halunkes Reise in Ghiblis Zauberland
                            Station 2/9: Mein Nachbar Totoro

                            Erstsichtung: 09.02.2020
                            Wertung: 8/10 (-1)

                            Wie bereits das "Schloss im Himmel" muss nun auch Totoro ein Pünktchen einbüßen.
                            Die Magie der ersten Sichtung übertrug sich nicht komplett auf die Sichtung 4 Jahre später. Die Bilder bleiben jedoch voll unschuldiger Schönheit, ohne verkitscht zu wirken.
                            Die Melancholie ist förmlich greifbar. Nie zuvor ist mir aufgefallen, dass Ghibli die Geschichten meist aus den Augen der Kinder erzählt, und dem Zuschauer noch ein,zwei Infos mit auf dem Weg zu geben, welche die eigentliche Tragik verdeutlichen.

                            So ist es hier die kranke Mutter, die stets "bald" aus dem Krankenhaus entlassen wird. Statt traurig zu sein, genießen die zwei Schwestern ihre Kindheit.
                            "Wir besuchen unsere Mutter im Krankenhaus", rufen sie der gutmütigen Oma voller Vorfreude zu. Ja, es ist ein hohes Gut, sich diese kindliche Freude bewahren zu können; sich auf die Mutter zu freuen statt sich über deren Krankheit zu beschweren.
                            Und wer genau aufpasst, merkt auch, dass es dafür gar keine Waldgeister braucht - seien sie auch noch so knuffig.
                            Werdet wie die Kinder.

                            Auch die nächste Station wird aus den Augen eines Kindes erzählt. Außer dass es sehr tragisch und traurig wird, kann ich mich an kaum etwas erinnern.

                            3/9: Die letzten Glühwürmchen.

                            11
                            • 5 .5

                              Kleines GrönlandFilmchen.

                              Thomas & Thomas, die beide aussehen wie der 70ies-Disco-Wollowitz (TBBT), den man mit einem 70erJahre-Otto Waalkes verschmolzen hat, reisen aus Frankkreich nach Grönland, um den Vater des einen Thomas zu besuchen.

                              Die Landschaftsaufnahmen sind sehr gelungen.
                              Die Story ist mehr ein Vehikel für einen unaufgeregten Film über eine unaufgeregte Gegend der Welt, in denen die Männer Robben jagen & zerlegen (und auch einmal einen Bären), es auch sehr schöne Frauen gibt und abends gesungen und getanzt wird. Auch die Schattenseiten wie die nachweislich erhöhte Suizidrate und das Alkoholverbot werden thematisiert.

                              Dann werden noch ein paar Crepes verteilt und Abflug.

                              7
                              • 4 .5
                                GlorreicherHalunke 21.01.2024, 13:03 Geändert 21.01.2024, 13:04

                                1,9 Mrd. Dollars hat dieser Marvel eingespielt. Vielleicht so viel, wie nach ihm kein weiterer mehr. Mir ist nach der Sichtung der Grund für diesen Kracher nicht ersichtlich, außer dass es womöglich der erste Post-Covid-AAA-Blockbuster gewesen ist...

                                Ich hatte mich seit dem Kinobesuch des überragenden zweiten Teils (9,0 - Rewatch wäre dringend zu erledigen) am 06.07.2019 auf den Abschluss der TomHolland (Phillipp Amthor)-Trilogie gefreut.
                                Nunmehr nicht im Kino, sondern gleich in der Extended (wobei, wenn ich das mit Schnittberichte vergleiche, scheint NF einen MischMasch aus Extended und Kino kreiert zu haben - wie dem auch sei).

                                Nein, selbst als Marvelableger enttäuscht der Film auf ganzer Linie. Ich erwarte mir ein paar gute Actionszenen, ein paar funktionierende OneLiner, viel Ironie und etwas Emotionales.
                                Das StandOff bei einer gar nicht beleuchteten Freiheitsstatue war peinlich; man sieht quasi vor lauter Dunkelheit nicht wirklich viel. Die einzig visuell ansprechende Szene war der MiniAusflug in die SpiegelDimension (Dr. Strange 2 will ich daher noch sehen; auch der Trailer am Ende wirkte visuell reizend).

                                Zuerst scheint der Film eine direkte Fortsetzung des 2. Teils zu sein, aber je länger die Einführung dann dauert, desto behäbiger wirkt das Ganze. Die erste halbe Stunde hätte man einfach rausschneiden können; da wird zwar hier und da noch auf Mysterio verwiesen, aber wenn die Haupthandlung dann mal langsam loslegt, verliert man diesen Faden völlig. Warum also nicht gleich ein Zeitsprung zwischen den beiden Teilen? Und achja, der initiale Handlungsmoment mit Dr. Strange ist hanebüchenst; als ob so ein MeisterMagier einfach anfängt zu zaubern und vorher nicht abklärt, was nun Phase ist. Das war schon hochnotpeinliche Schreibe ("irgendwie brauchen wir ein neues Problem."); ich mein, Dr. Strange hätte Peter auch einfach mitteilen können, dass aus diesem und jenem Grund die Universen ineinander verschachtelt worden sind und Peter hätte sich dann entscheiden können, ob er persönlich dagegen ankämpft oder ob ihn alle vergessen.

                                Der Film hat dann noch den Malus, dass mit dem animierten Spiderman: A new Universe sowieso ein viel kreativeres Werk 2 Jahre zuvor die Kinoleinwände eroberte.
                                Die Rückkehr von Maguire und dem amazing dude geht für mich nicht wirklich auf; auch fügen sich diese in die Haupthandlung nicht wirklich ein bzw. leisten sie bei näherer Betrachtung gar keinen Anteil zum Sieg (im Gegenteil einer verletzt sich noch sehr schwer).

                                So besteht der Film aus viel zu viel Gelaber, welches keinerlei Spannung erzeugt und das zusammengewürfelte Allerlei wirkt wie abgestandener Obstsalat; zwar irgendwie bunt, aber doch ungenießbar.
                                Auch J.K. Simmons als cholerischer Nachrichtensprecher (Julian Reichelt) ist mehr bemüht, als kraftvoll. Und das Ende nivelliert ja dann sowieso alles.

                                Vor einer noch schlechteren Wertung retten den Film 2 1/2 Punkte.
                                1. Das Ende ist stimmig und erinnert mich an das Ende der CopSerie "The Shield". Beide Protagonisten gehen wieder "back to the roots" und fangen quasi von Neuem an. Ein schöner FullCircle-Moment, der dadurch bittersüß wird, dass er seine beiden Wegbegleiter hinter sich lässt.
                                1.5. Eben das charmante Trio ist emotionaler Kern der Trilogie und das hat für mich sehr gepasst.
                                2. Die für Marvel revolutionäre Idee, dass man Bösewichte einfach umprogrammiert, hat schon etwas für sich, auch wenn sie nicht wirklich zu Ende gedacht worden ist, aber immerhin ist man zumindest von den ausgetretensten Pfaden positiv abgewichen.

                                Somit haarscharf an einer Vollkatastrophe vorbeigeschlittert.

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                                  Klassisches Beispiel von fehlgeleitetem Trailer.
                                  Dieser lässt auf ein dynamisch-actionhaftes Spektakel hoffen.
                                  Bekommen hat man dann ein slowburn-independent-Drama, bei dem das Setting nicht wirklich erklärt wird und für die beinahe zeitlose Geschichte auch gar nicht wichtig ist.
                                  Warum also die Mühe, eine mit angezogener Handbremse Episode "Black Mirror" zu drehen, wenn es um den emotionalen Kern der Geschichte geht? Ich weiß es nicht.

                                  Ein Junge verliert seine Mutter, wird dadurch Vollwaise und vom Angestellten des futuristischen Bestattungsinstitut unter die Fittiche genommen und im Elendsviertel "Kitchen" aufgenommen. Dann lernt er das Viertel erstmal kennen, schießt eine Drohne ab, fährt etwas Bike, ab+an marschieren gepanzerte Polizisten ein und verprügeln die Leute - ohne das so wirklich klar wird, warum -, schlussendlich kommt dann eine Person zu Tode, der Junge und der Bestatter sind jeweils auf ihrer emotionalen Reise - und schwupps ist der Film dann auch fertig, nachdem sich die beiden auf ein gemeinsames Narrativ geeinigt haben.
                                  Cinematographisch gibt es nichts zu mäkeln. Man merkt zwar, dass das Budget nicht unendlich war, aber das ist schon alles sehr stimmig inszeniert.
                                  Emotional abgeholt hat es mich eben gar nicht.
                                  Und warum im Jahr 2024 ein solches Elendsvierteln von zwei dunkelhäutigen Regisseuren nur mit dunkelhäutigen Einwohnern gezeigt wird, muss ich nicht verstehen. Menschen anderer Hautfarbe sieht man in dem Film nicht, zumindest mir nicht erinnerlich; ggf. im Bestattungsinstitut als Statisten...
                                  Auch die zwei halben Zukunftstechnologien reißen es nicht heraus.
                                  Ziemlich halbgares Werk, über welches man Ende des Jahres kein Wort mehr verlieren wird.
                                  Wenn ich die Filme gesehen hätte, würde ich behaupten, in "The Kitchen" trifft "Sonne + Beton" auf "The Creator" und der Film zieht dann an beiden Fronten den Kürzeren.

                                  (Leiche wird zu Humus, auf dem eine Pflanze/Busch/Baum gepflanzt wird - sehr umständliches storytelling an der Stelle, da wird extra eine Person eingeführt, die den Rest des Films gar keine Rolle mehr spielt und die Idee der Reerdigung wird real - zumindest in Schleswig-Holstein "geduldet" - schon umgesetzt: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/08/berlin-beerdiguung-reerdigung-tod-sterben-bestattung-modern.html)

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                                    Ernsthaft?!
                                    "So soll die härtere und längere Version von Rebel Moon Part 1 - Kind des Feuers im Sommer diesen Jahres veröffentlicht werden." - also erst nach Teil 2. seltsam.

                                    https://www.moviejones.de/news/news-wann-denn-nun-snyder-verraet-releasezeitraum-der-rebel-moon-langfassung_47841.html

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                                    • 7

                                      Reverse-MeToo Geschichte...

                                      soso...na, Kinderlein, da sind wir doch alle gespannt, wie die ARD die Vergewaltigung eines Mannes mittels eines StrapOns durch eine Frau inszenieren wird.

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                                        GlorreicherHalunke 19.01.2024, 08:26 Geändert 19.01.2024, 08:27

                                        Etwas Gutes lässt sich über diesen low-budget-EndzeitFilm kaum sagen.
                                        Als nach einigen Minuten die Katastrophe hereinbricht, hat der Film seinen Höhepunkt.
                                        Auch mit wenigen Mitteln schafft man es ein zumindest glaubhaftes und an ganz wenigen Stellen auch atmosphärisches Setting zu kreieren, jedoch verflacht dies alsbald zu absoluten BibelKitsch und - so könnten Spötter behaupten - als das Budget ausging, endet der Film relativ offen.

                                        Viel interessanter ist, dass die Sony-Tochter "Triumph Films" mit diesem Film wohl ihr Grab geschaufelt hat, was nach Recherche so gar nicht stimmt. Das bereits mehrfach stillgelegte Studio wurde bis dato ein letztes Mal wiederbelebt, um diesen Film zu vermarkten. Verstehe das, wer möchte.

                                        1982 brachte dieses Studio den deutschen Filmklassiker "Das Boot" und ein Jahr später den französischen EverGreen "La Boum - Die Fete" auf die Leinwand.

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                                          GlorreicherHalunke 14.01.2024, 17:57 Geändert 14.01.2024, 18:05

                                          Kimis & Halunkes Reise in Ghiblis Zauberland
                                          Station 1/9: Das Schloss im Himmel

                                          Kollege Kimikohori und ich schauen in den nächsten Wochen 9 GhibliFilme, die immer Sonntag abends kommentiert werden. Ob Woche für Woche wird der Fahrplan ergeben; für die ersten Stationen sieht es gut aus.

                                          Erstsichtung: 03.02.2020
                                          Wertung 7/10
                                          Kommentar: "Rasanter Abenteuerstreifen, der lediglich im Mittelteil ein paar Längen aufweist.
                                          Tolle Charaktere, verhältnismäßig tiefgründige Story und Animationen, die zu der Zeit Disney sicherlich die Show gestohlen haben."

                                          Nunmehr hat der Film ein Pünktchen verloren und ich muss so gut wie alles revidieren, was ich damals schrieb. Welch ein Start.
                                          Dieser Streifen war damals mein Einstieg in die chronologische Erstsichtung der Ghibliwerke (Chihiro hatte ich davor schonmal gesehen und Nausicäa dann abrundend angehängt.). Und scheinbar hatte mich die Euphorie etwas zu sehr gepackt. Nunmehr also ein Pünktchen Abzug.
                                          Ja, man hat es hier mit einem in Teilen rasanten Abenteuerstreifen zu tun, der etwas zu lange geraten ist.
                                          Und ja es sind tolle Charaktere dabei, insbesondere die beiden Protagonisten, aber daneben wird es schon magerer. Der Bösewicht ist auch nicht besser als ein x-beliebiges Marvel-Versatzstück. Und warum die Piraten samt der strengherzigen Matriarchin mit weichen Kern zu Verbündeten werden, wird auch ziemlich schnell abgehandelt.
                                          Die Story ist nicht wirklich tiefgründig, auch nicht verhältnismäßig; vermutlich habe ich damals in der doch recht generisch geratenen Geschichte etwas gesehen, was mir jetzt verschlossen bleibt. Familienloser Junge trifft einsam gewordenes Mädchen, das Geheimnis an sich trägt und deswegen von verschiedenen Parteien verfolgt wird. Ein bisschen hin&her und zum Schluss ein HappyEnd.

                                          Zu den "Animationen, die zu der Zeit Disney die Show gestohlen hätten."
                                          Mittlerweile weiß ich, dass Ghibli das besser und viel, viel detailfreudiger kann; da wirkt dieser Film beinahe leer. Disney hat in den 80ern aber bei Ihren Meisterwerken tatsächlich eher B-Ware geliefert, die man heute außer Arielle (89) kaum mehr kennt.

                                          Dennoch ein immer noch sehenswerter Start in ein Franchise, auch wenn sich die GhibliMagie beim zweiten Teil nicht mehr so recht eingestellt hat. Außer dass eine schwebende Frau vom Himmel in die arme des unbedarften Junges fällt; dieser Magie könnte ich wohl auch nicht widersetzen, würde sie mir angeboten.

                                          Nächster Halt: Mein Nachbar Totoro

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                                          • 7 .5

                                            Horror, den der diesbezüglich öfter mal Kostverächter Halunke mag.
                                            90 Minuten. Ein einfaches Konzept. Toller Thrill, dichte Atmo und gutes Schauspiel, insbesondere Emily Blunt überzeugt mich völlig, was nicht immer so ist.
                                            So schwer ist es doch gar nicht. Dann schaue ich auch nicht explizit nach LogikLücken Ausschau, nur um mir einen Film madig zu machen.
                                            Und noch nie hat eine HorrorFortsetzung mehr Sinn gemacht als hier.

                                            Warum nicht 8+/10.
                                            Weil mir die Monster zu laut waren, insbesondere beim Töten.
                                            Das hätte konzeptuell schon mehr Sinn ergeben, wenn sie sich an die eigenen Regeln gehalten hätten, aber das läuft wohl nach dem antiken "Quod licet Ioves, not licet boves."
                                            Im GilgameschEpos senden die Götter übrigens die Flut, weil ihnen die Menschen zu laut wurden. Daran knüpft dieser postapokalyptische Film an. Der Alltag auf dem Lande, ganz unter dem Vorzeichen, dass man absolut still sein muss; sonst kommen die Kreaturen und zerfetzen dich.

                                            Ich mag es ruhig; also stand ich in dem Streifen beinah auf der Seite der Monster, was mir bei einem HorrorFilm auch noch nicht unterkam.
                                            Das evolutionäre "Survival of the fittest" wird zum Überleben der Stillsten.
                                            Gesellschaftspolitisch hat dieser Film beinahe den stillen Terror der Pandemie vorweggenommen; dort hat es m.E. auch die Extrovertierten am härtesten getroffen, für introvertierte Eremiten wie mich hatte sich ja kaum etwas geändert.

                                            Doch zeigt der Film eben auch, dass der Mensch nicht dafür geschaffen ist, um komplett still zu sein, wenngleich es doch klappt, Beziehungen auch mittels Zeichensprache und kleinen Gesten zu führen. Das wäre mir in einer realen Liebesbeziehung schon wichtig, sich ganz ohne Worte mittels Gesten und Blicken zu verstehen.

                                            SPOILER
                                            Das Ende bzw. der eigentliche Anfang hat mir sehr gut gefallen.
                                            Die Tochter hat nicht an die Hoffnung des Vaters geglaubt, eines Tages die richtige Frequenz zu treffen, um die Viecher töten zu können. Schon vor der Selbstopferung des Vaters entdeckt sie, dass er recht hatte, was sie ihm jedoch nicht mehr sagen - ähm - mitteilen kann.
                                            Durch den Tod der einen Bestie werden viele seiner Kollegen angelockt. Emily Blunt lädt durch und ihr Blick sagt: Lass sie uns alle zur Strecke bringen.
                                            Ich hoffe, Teil 2 knüpft nahtlos daran an!

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                                            • 6 .5
                                              GlorreicherHalunke 13.01.2024, 20:48 Geändert 13.01.2024, 21:09
                                              über Dune

                                              Weiter unten habe ich behauptet, dass ich den Streifen in einem hitzigen Sommer schauen werde. War wohl nichts. Und ich behaupte, dass er mir im Sommer auch nicht besser gefallen hätte.

                                              Dieser Dune ist kein Sommerfilm. Nur sehr selten sieht man die gleisende Hitze; ansonsten ist es düster und - insbesondere bei der "großen" Angriffsszene zu - dunkel gefilmt. Da ist der Film zu nah beim Buch. Im Buch ist es schließlich egal, ob in der Nacht oder am Tag angegriffen wird, aber in einem Film will ich doch etwas seh-en (!); bei der Grundoptik lehnt man sich beinahe an formalistische FincherWerke wie etwa Gone Girl an bzw. erinnert es auch an den später erschienenen Oppenheimer.

                                              Ich kann Villeneuves retrofuturistische Vision als Anti-HerrDerRinge/Star-Wars/MadMax-Epos goutieren; allein der vorgeblich slowburn-hypnotische Effekt hat mich nicht wirklich erreicht. Ich hatte vor Erscheinen des Films den Soundtrack "blank" gehört und das hatte mir damals besser gefallen als während des Films. Auch die Sandwürmer sieht man kaum und schon gar nicht in voller Pracht, was ich mutig entschieden empfinde.
                                              Als ob Villeneuve bewusst mit gezogener Handbremse fährt.

                                              Der einzige Schauspieler, der wirklich schauspielern darf, ist Chalamet; der Rest wirkt beinahe wie Statisten für die inneren Qualen des sich selbst allmählich als solchen begreifenden Messias.

                                              Das Buch ist gut umgesetzt worden, einerseits fast zu gut, andererseits fehlen die Nuancen, die Frank Herbert in seinem Werk anlegt; der Dialoge sind viel, doch gehen sie selten so tief wie im Buch; aus dieser Hinsicht wäre eine High-End-HBO-Serie das passendere Format gewesen.

                                              Der zweite Teil, in dem der erste von sechs Bänden abgeschlossen wird, wird entscheiden in welchem Licht der erste Teil stehen wird.
                                              Teil 2 wird der Buchvorlage getreu epischer werden; ob daraus aus der Reihe ein Meisterwerk wird, bleibt erstmal abzuwarten.

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                                              • 5 .5

                                                wirkt wie das deutsche "Weiße Rauschen".
                                                bleibe skeptisch.

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                                                • 5
                                                  GlorreicherHalunke 12.01.2024, 17:50 Geändert 12.01.2024, 17:54

                                                  Hm. Diesen in allen Belangen generischen Thriller soll ich also schonmal gesehen haben.
                                                  Das Buch hatte ich gelesen und an den Twist/Auflösung konnte ich mich noch erinnern; sonst aber an gar nichts.
                                                  Da ich sowohl bei MP als auch bei ImdB bewertet habe, wohl auch kein "Unfall".

                                                  "Sieben" auf dem inszenatorischen Niveau von "Nicht auflegen" und zum Ende hin ein paar der größten KinoTwists der Filme Ende 90/Anfang00er.

                                                  Jede Viertelstunde explodiert etwas, jedoch derart schlampige Spezialeffekte, dass man sich schon fragt, worin der Mehrwert stecken soll oder ob das Drehbuch hier nicht etwas dem Budget Angemesseneres hätte finden können.
                                                  Der dustere Grundfilter ist aus diesen Thrillern der 00ern (etwa "Mord nach Plan" oder "Oxford Murders") bekannt; reißt aber nicht (mehr?) vom Hocker. Das Schauspiel ist zweit- bis drittklassig.

                                                  Grundsätzlich bietet die Grundidee und die Motive, bestehend aus Kriminalistik, Philosophie und der Streitfrage "Dualismus" ein wahrhaftes Brett an Möglichkeiten, das jedoch sehr breimäßig verwurstet wird. Wems schmeckt...

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                                                  • 5

                                                    So langsam werd ich heiß auf den Streifen.
                                                    Connie Nielsen wird Ihre Rolle als Lucilla wieder aufnehmen.

                                                    Spannend daran ist, dass "Gladiator" im Subtext sehr wohl kommuniziert, dass "Lucius" (nunmehr Protagonist des 2. Teils) aus einer Affäre zwischen Maximus und ihr stammt; und somit nicht vom Kaiser Commodus gezeugt worden ist.

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