Helmholtz - Kommentare

Alle Kommentare von Helmholtz

  • 9 .5
    Helmholtz 23.06.2015, 14:13 Geändert 15.11.2015, 13:06

    Intensiv, fesselnd, brutal oder einfach nur unfassbar gut. Es fällt schwer über diese vierte Staffel von "The Wire" etwas zu schreiben das ihr ansatzweise gerecht wird. Simon erweitert seine, so und so schon sehr breite Erzählung, hier um das Schulwesen sowie noch eindeutiger auf Politik. Das bringt vor allem zwei Dinge mit sich: Zum einen Bedeutet das mehr Screentime für Thomas Carcetti (Aidan Gillen), was an sich schon eine gute Sache ist, ist er doch eine der interessantesten Figuren der Serie, zum anderen treten durch den Blick auf das Schulwesen auch neue Charaktere auf den Plan. Vor allem die Schüler Randy, Naymond, Michael und Duquan rücken stark in den Mittelpunkt der Serie. Dass Simon diese Veränderung nicht nur dafür nutzt das Schulsystem mit seinen Vor- und Nachteilen, seinen Dynamiken und Mechanismen zu untersuchen sondern vor allem die Schüler und deren Probleme, Wünsche, Träume und Perspektiven in den Mittelpunkt stellt beweist vor allem eines: "The Wire" hat sich von seinem eher journalistischen Ton der ersten Staffel genauso losgelöst wie von der Einteilung ins Genre der Copserie. Die Serie hat in dieser Staffel ganz zu sich selbst gefunden. The Wire ist in erster Linie Poesie. Poesie von der Straße. Hart, unprätentiös und ehrlich. Es verwundert außerdem wie filmisch diese Serie im Grunde gestaltet ist. Die Bilder von Baltimore sind faszinierend, düster und detailreich, die grandiosen Dialoge stehen ihnen in nichts nach. Und doch profitiert die Serie wie kaum eine andere von ihrem episodenhaften erzählen. Die ständige Wiederholung, der genaue Blick, den eben nur die Fernsehserie und nicht der Kinofilm bieten können, hier machen sie tatsächlich Sinn.
    Was aber an The Wire nach wie vor das schönste ist, was der tatsächliche Grund ist warum ich mir eine Folge nach der anderen ansehe ist nicht die Virtuosität oder die inszenatorische Brillianz, nein es ist nach wie vor der mitfühlende, liebevolle und menschliche Blick auf ihre Figuren. Diese Serie begegnet ihren Figuren nämlich immer auf Augenhöhe. Sie verurteilt nicht, sie erklärt. Und kann dabei sogar auf billige Tricks wie Flashbacks zur psychologisierung verzichten. Wir sehen ergreifenden Idealismus und sein brutales Scheitern. Aber manchmal, nur manchmal eben erreicht dieser Idealismus auch einmal etwas. Oft nur etwas kleines, aber das sind dann doch die wirklich großen Momente der Serie. Keine Beschönigung, kein schwarzmalen. Am Ende verabschiedet sich dann auch eine der wundervollsten Figuren der Serie. Staffel vier Endet mit einer Träne in den Augen und einem doch unendlich hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Und allein dafür lohnt es sich schon diese Staffel zu sehen.

    10
    • 7 .5

      Und Schmitt hatte doch nicht recht.

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      • Ein längst überfälliges Kompliment von meiner Seite: Ganz großartige Liste, eine der besten zu dem Genre die ich bis jetzt gesehen habe. Danke dafür! :)

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        • Wow. Mit der Filmanalyse ist es ja wirklich ein auf und ab aber das hier ist jetzt mal ein ordentlicher Tiefpunkt. Anstatt auch nur irgendetwas konkretes über den Film zu erzählen, erzählt Schmitt mal wieder über die verhasste Leihmutterschaft (ok, die ist Scheiße, habs verstanden) sowie irgendwelche Udo Jürgens Lieder und arbeitet sich an einer eher langweiligen Ideologiekritik ab. Mit Film hat das dann schon kaum was zu tun und ein so ideologischer Blick auf Filme (gerade im Fall von Spielberg) wirkt auf die Dauer auch verkopft, trocken und fantasielos.
          Richtig peinlich wirds aber erst im Angesicht der Lobeshymne auf "Duell" in der er kaum eine Minute verstreichen lässt um Spielberg als "Meister" zu bezeichnen (https://www.youtube.com/watch?v=iMre5mIGVvE) während es hier nach kaum einer Minute heißt Spielberg tauge nichts.
          Die Analyse zu "Victoria" war aber schon wieder sehr schön.

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          • Schön, auch der Artikel in der Spex. Auch wenn mir gerade die letzten Filme, die ich von Dano gesehen habe nicht sonderlich zugesagt haben (12 Years a Slave, Prisoners, Youth) besteht für mich kein Zweifel, dass der Mann ein Filmveredler aller erster Klasse und einer der besten, wenn nicht sogar der beste seiner Generation ist. Seine Rolle in "There Will Be Blood" bleibt unvergesslich. Ich hoffe auf eine noch lange anhaltende und weiterhin so großartige Karriere.

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            • 4 .5

              Tatsächlich zwiespältig: Auf der einen Seite stellt Michael Bays oft verrissener, oft zum selbstironischen Meisterwerk des Regisseurs hochgejazzte Film eine durchgehend amüsante, teilweise gar spannende und -durch die Bank- auch durchaus gut gespielte Film sicherlich eine Ausnahme im Gesamtwerk Bays dar. Durch eine ganz offensichtlich satirische Überspitzung jener Klischees, die Bay seit Jahren in seinen Filmen selbst reproduziert stellt "Pain & Gain" durchaus einen interessanten Film dar, dem man auch eine ganz besondere zeitgeistige Relevanz zusprechen muss, parodiert er doch so viele Folgeerscheinungen einer unersättlichen Konsumgesellschaft. Hier beeindruckt vor allem Dwayne Johnsons selbstironische Darstellung, eine einzige Abrechnung mit Matchohaften Geschlechterstereotypen und Posen, für die er sonst selbst steht. So muss man Bays Satire in gewisser Weise wohl auch ihre Konsequenz anerkennen, denn sie bringt eine gerade im Mainstream beachtliche, sowie erfrischende Priese an Tabulosigkeit mit.
              Auf der anderen Seite mag weder die überladene Optik, noch der zynische Grundton begeistern. Die Charaktere werden, ob männlich oder weiblich von Bay dauergedemütigt, bloßgestellt und in jeder einzelnen Szene zum Abschuss freigegeben. So bleibt der behauptete Anspruch von Gesellschaftskritik äußerst oberflächlich und legt viel mehr ein reaktionäres Weltbild frei: Es gibt auf der Welt eben nur Hoes und Pimps. Tolle Erkenntnis. Verbittert und Weltfremd wirkt der Film wenn er beginnt alles zu verurteilen, was seinen geistigen Radius übersteigt. Totalitär und manipulativ arbeitet der Film obendrein, denn letztendlich rechtfertigt er seinen eigenen Zynismus und den des Zuschauers denkbar unbeholfen und oberflächlich: Das (vermeintlich) unmoralische - in diesem Fall wohl eher "unsittliche" - Handeln seiner Hauptfiguren sowie deren Blödheit, die dem Zuschauer das Gefühl geben soll er wäre ihnen Haushoch überlegen sollen jeden menschenverachtenden Witz kaschieren.
              Im Normalfall schließe ich ja nur ungern von einem Film auf sein Publikum aber wer diesen Film liebt schimpft wohl auch gerne außerhalb des Kinos über "Pimps und Hoes" ohne sich Gedanken darüber zu machen wie unfassbar respektlos es ist Menschen in solche Schubladen zu stecken. In einer Hinsicht ist "Pain & Gain" aber doch eine Art Guilty Pleasure: Ich habe tatsächlich sehr gelacht. Gut habe ich mich danach aber nicht gefühlt.

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              • 9
                Helmholtz 10.06.2015, 14:39 Geändert 10.06.2015, 18:45

                Leichte Spoiler im letzten Absatz, ein gewisses Grundwissen über Handlungsverlauf und Charaktere der Serie sind zum Verständnis Voraussetzung.

                Was Staffel drei so sehr auszeichnet ist vermutlich, das was ich an der Serie bis jetzt so bewundere: Den absoluten Verzicht auf oberflächliche Schauwerte durch Gewalt, Twists, Action und ähnlichem. Auch die dritte Staffel ist somit auf eine Vielzahl interessanter Themen fokussiert, die um Polizeiarbeit und organisiertem Verbrechen, um Moral, Armut und Politik kreisen. Unter anderem profitiert die Serie von einigen großartigen Neuzugängen (Cutty, Colvin, Carcetti) und entwickelt zum anderen die schon dagewesenen Charakter interessant weiter (Stringer, Bodie, Omar). Zu keinem Zeitpunkt trivialisiert die Serie die ihr zugrunde liegenden sozialen Probleme oder schlägt sich auf irgendjemandes Seite, viel mehr seziert, analysiert und dokumentiert sie die sozialpolitischen Probleme ihrer Entstehungszeit und bleibt somit ein so akkurates wie aktuelles Zeitzeugnis. Gerade der Handlungsstrang um Major Calvins Drogenprojekt wirft dabei interessante moralische Fragen und Probleme auf. Hier wird auch klar, dass die Serie nicht einfach ein bloßes Abbilden eines realen Zustands darstellt, sondern es auch spielerisch schafft reale Problematiken in ein fiktionales Konzept zu übertragen und es somit neben ihrer (sicher nicht weniger beeindruckender) journalistischer Komponente auch schafft ein beachtliches (Fernseh-)Gesamtkunstwerk zu sein.
                Generell befinden sich allerdings die meisten Handlungsverläufe auf einem erstaunlich hohem Niveau, was in Zusammenspiel mit den anderen Handlungssträngen ein äußerst komplexes und stimmiges Gesamtpaket ergibt.
                Die letzte Folge und gerade die letzten zehn Minuten stellen dann sogar einen neuen Höhepunkt der Serie da. Die Musikmontage und der anschließende Dialog zwischen Major Colvin resümieren grandios die Essenz dieser hervorragenden Staffel: Auch wenn vieles verloren schien, auch wenn gerade das Scheitern von Colvin und Stringer einen großen Rückschlag bedeuten, eine Verhärtung der Fronten und sowieso eine Niederlage der Gerechtigkeit, spricht aus diesem Ende eine tiefe Hoffnung und ein tiefer Glauben an die Menschen. Wenn wir im Abspann Cutty und Carv sehen, die die trainierenden Jugendlichen beobachten wird klar wie wertvoll die Arbeit Cuttys ist, egal ob sie je wirklich anerkannt werden wird. Und wenn Jimmy McNulty durch das Western District zieht und sich lachend mit den Leuten am Straßenrand unterhält, dann ist er vielleicht das, was Major Colvin gegen Mitte der Serie als "good police" bezeichnet, als eine Art ganz volksnahen, interessierten, humanistischen Polizisten. Vielleicht ist eben gerade Jimmy McNulty dieser Polizist und vielleicht ist das auch der richtige Weg: Mehr Kommunikation und ein echtes Interesse am Menschen. Wenn man dann noch die Wahlplakate Frank Sabotkas aus der zweiten Staffel sieht und sich Bubbles am Ende im Dialog mit Major Colvin fast schon Nostalgisch an früher erinnert, dann ist eines klar: The Wire hat sich ganz den Helden des Alltags verschrieben, an diejenigen die nie anerkannt werden, an die sich wohl keiner je erinnern wird. Und ja, so viel Liebe zum Menschen kann einem schon - auch im Angesicht der großen Probleme und Tragödien, die die Serie freilegt - das Herz erwärmen.

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                • "Der Meister und Margarita" von Michail Bulgakow ♥

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                    Text enthält Spoiler.
                    Eines muss man Paolo Sorrentino sicherlich zugestehen, nämlich dass er sein Handwerk beherrscht. Zwar ist er von der absoluten Elite der zur Zeit aktiven Regisseure (Thomas Alfredson, Paul Thomas Anderson, Lars von Trier, Terrence Malick) in dieser Hinsicht zwar noch klar entfernt, dürfte aber trotzdem immer noch besser sein als viele andere absolut Hochbegabte Regisseure. Auch was die Eigenständigkeit des Regisseurs angeht gibt es nichts zu meckern. In Ansätzen erinnert das zwar schon an Fellini oder Malick, dennoch eine eindeutig erkennbare Handschrift hat Sorrentino ganz klar entwickelt. Seine Bilder sind glatt, artifiziell und hervorragend durchkomponiert, was ihnen aber gleichzeitig fehlt ist Emotion. Handschrift ist da, aber kein Herzblut. Es ist ein oberflächlicher Film über Oberflächlichkeiten aber so war er vermutlich von Anfang an angelegt. Man muss ihn vielleicht diese Konsequenz vielleicht auch positiv anrechnen, immerhin geht der Film sogar so weit den Tod eines Charakters lakonisch, distanziert und geradezu unterkühlt darzustellen. Eine linear erzählbare Geschichte ist sowieso nicht im Interesse Sorrentinos, ihm geht es mehr um eine detailreiche Momentaufnahme, um das schildern aller Fassetten, Schattierungen und Regungen innerhalb eines Moments im Leben eines Menschen. Dieser Film ist somit der komplette Stillstand, mehr filmisches Gemälde als filmische Erzählung. Das kann man großartig finden, jedoch findet man das auch bei Antonioni oder Tarr. Und dort weitaus ausgefeilter. Vor allem auch da aus den Charakteren ein starker Zynismus spricht, der auf die Dauer nur mehr ermüdend ist. Ich bin kein Schönredner oder gezwungener Optimist aber ich kann nicht zustimmen wenn man Popstars zur Schande des Menschengeschlechts hochstilisiert, wenn man mir Klischeehaft arrogante Richkid-Stereotypen vor die Nase hält um mir dann noch den Künstler zu zeigen der für seine Kunst sein ganzes Privatleben ruiniert. Das ist dann einfach zu dick aufgetragen.
                    Vor allem aus Fred und Jimmy spricht ein ziemlich anstrengender Zynismus, den man auch gerne hinterfragen darf.
                    Zynismus, Distanziertheit und ja auch ein gewisses Maß an Prätentiösität ersticken letztendlich alle guten Ansätze und so bleibt dann auch nur mehr ein Film übrig, der weder von seinem großartigen Schauspielerensemble, allen voran die wunderbare Rachel Weisz, noch von seiner glatten Schönheit sondern einzig und allein durch die Eigenwilligkeit seines Regisseurs gerade so über den Durchschnitt gehievt wird. Irgendwie ist das eben schon sehr einzigartig.

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                    • "Vallhall wird immer wieder erwähnt und wir denken bei der Rockmusik natürlich an die Rock and Roll Hall of Fame"
                      What. The. Fuck? :D

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                      • 5 .5

                        Zuallererst: Ich bin ein großer Fan davon wenn Filme widersprüchlich sind. Wenn sie Widersprüche in sich vereinen und diese auf einmal ganz wie von alleine beginnen zu harmonieren. Oder wenn sie das auch nicht tun, wenn Filme ihre Widersprüche ganz offen und selbstbewusst in sich tragen. Als Teil ihres Charmes eben. Ich liebe es wenn mir ein Film diese Widersprüche ganz offen entgegenwirft und es mir als Zuschauer überlässt sie selbst irgendwie zusammen zu flicken.
                        Aber es sollte jedem Filmemacher der mit dem Widerspruch an sich experimentiert bewusst sein, dass es sich hierbei um ein zweischneidiges Schwert handelt und das Ergebnis mitunter ziemlich in die Hose gehen kann.
                        Bei "Mad Max" hatte ich dann tatsächlich das Gefühl, dass sich seine Macher dieses Umstandes zu keiner Zeit bewusst waren. Der Film ist gewissermaßen so sehr von Widersprüchen durchzogen, dass er beinahe Paradox anmutet.
                        Da wäre einmal die Ambition ganz "Oldschool" zu sein, ganz "back to the roots". Ein Actionabenteuer wie in den (guten) alten Zeiten als auch noch ein James Cameron große Actionepen schaffen konnte. Handwerklich solle er sein, voller Energie, voller Pathos. Abgedrehte Regieeinfälle, kein lahmes CGI. Oder so. Und dann ist da aber doch noch der Wunsch etwas ganz neues, ja geradezu visionäres zu schaffen. Großes 3D, große Bilder, eben Kino dass sich auf dem neusten Stand der Technik befindet - und eben auch noch irgendwie oldschool wirken soll.
                        Ein zweiter krasser Widerspruch zeigte sich bereits im Vorfeld durch einige frühere Kritiken: Auf der einen Seite war da von purem, kinetischen, sogar testosterongeladenem Actionkino die Rede, auf der anderen von der "Symbolik eines Terry Gilliam oder Alejandro Jodorowsky" die Rede, von einer gar feministischen Botschaft obendrein. Aber wie sollen solche krassen Gegensätze denn bitte unter einen Hut gebracht werden?
                        George Miller gibt sich hier leider gar keine Mühe und so versagt sein Film leider auf den jeweils gegenüberliegenden Seiten:
                        Während es "Mad Max" tatsächlich schafft in einigen (Faust)Kampfszenen so etwas wie einen Oldschoolflair zu entwickeln wirkt das Ganze in weiten Teilen erstaunlich aufgesetzt. Das total übertriebene Teal-Orange color grading wirkt nach einigen Minuten sehr ermüdend und hässlich, der verdammt ernste Grundton im Vergleich zu der sehr absurden Ausgangslage total fehl am Platz. Sonderlich handgemacht sieht hier eigentlich sowieso gar nichts aus. Die Action wirkt wuchtig aber meist auch unübersichtlich und schlecht choreographiert. Wumms, auf die Fresse - das ist Actionkino ala Fury Road. Ok, aber warum ist das jetzt gleich so innovativ?
                        Auch die Figuren hieven den Film nicht auf ein überdurchschnittliches Niveau. Max, Furiosa, Splendid und Co. sind letztendlich auch nur stumpfe Abziehfiguren wie man sie in dem Genre schon gefühlte eintausend Mal gesehen hat. Zwar funktioniert der Cast rund um Tom Hardy und Charlize Theron für das was das Drehbuch zulässt solide bis gut (was aber zu erwarten war) jedoch frage ich mich dennoch: Versprochen Rettung des Actiongenres, wo warst du?
                        Vor allem da ein Actionfilm nicht zuletzt auch aufgrund gut ausgearbeiteter Charaktere steht und fällt - wenn man für die Figuren keine Empathie empfinden kann ist die Spannung eben schnell futsch. Zumindest die Liebesgeschichte zwischen der Rothaarigen (Capable?!) und dem Warlord (hießen die schon so?) Nux war in dieser Hinsicht ein Lichtblick. Wenn auch ein seltener.
                        Nun hätte der Film immerhin mit einer interessanten Symbolik oder dem versprochenen Subtext punkten können, so etwas finde ich tendenziell eh spannender als ewig lange Actionszenen in einer Staubwolke. Und klar, wer will kann in diesem immensen Potpourri an wirren Symbolen tatsächlich den einen oder anderen Hieb gegen kultische Anbetung und totalitäre Systeme oder Geschlechterklischees finden. Und doch bleibt der Film auch hier erstaunlich oberflächlich. Denn das bisschen Symbole streuen ist für mich weder sonderlich originell noch irgendwie visionär. Vielmehr gehört es zu einem unausgesprochenen Packt zwischen Zuschauer und Maistreamkino, dass eben jenes seine Blockbuster -spätestens seit Matrix- auch mit etwas (wenn auch vorgegaukeltem) Tiefsinn würzt. Das ist etwa so wie McDonalds in seinen TV-Werbungen immer wieder unterstreicht ihr Fleisch stamme aus gutem, ökologischem Bioanbau: Es ist die Ablenkung davon, dass es in Wirklichkeit auch nur Junkfood ist und die Illusion wir würden irgendwie doch etwas besseres futtern. So arbeitet auch Mad Max.
                        Ich könnte jetzt noch lange über dies und das schreiben, über das wieder mal sehr widersprüchliche Frauenbild des Films (Spoiler: Es ist nicht feministisch) oder über dämliche One-Liner und ich würde sicher auch über den einen oder den anderen positiven Punkt stolpern aber Tatsache ist: Das ist Mad Max mir nicht wert. Denn der Film steht zwischen zwei Türen und kann sich für keine entscheiden. Wo er einen Schritt nach vorne machen müsste, da macht er zwei zurück. Er will nie ganz oldschool sein und nie ganz Neuland betreten, er kann sich nicht entscheiden zwischen Action und Anspruch, zwischen Schauwerten und Charakteren, zwischen Feminismus und Michael-Bay-Frauenbild.
                        Wenn das die Rettung des Genres ist, dann will ich nicht wissen wie es nach der Rettung aussehen wird. Denn Mad Max ist weder gut noch schlecht sondern einfach unentschlossen. Also Mutlos. Also Standardware. Also schnell wieder vergessen.

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                        • Helmholtz 07.05.2015, 14:02 Geändert 14.08.2015, 02:03

                          Lars von Trier macht es einem nicht einfach. Lars von Trier macht es aber auch sich selbst nicht einfach. Was jetzt folgt ist meine ganz persönliche Meinung zu diesem Ausnahmeregisseur und ich beginne am besten mit einem kleinen Geständnis, einem Versuch der Wiedergutmachung. Vor nicht ganz einem Jahr schrieb ich einen rückblickend sehr naiven und schlechten Text über Lars von Trier. Ich hatte damals "Nymphomaniac" gesehen und mich -obwohl mich der Film enorm faszinierte- über das in meinen Augen unpassende und unverschämte Ende des zweiten Teils aufgeregt. Lars von Trier sei ein großes Genie, würde es aber wohl nie in den Kreis meiner persönlichen Favoriten schaffen, zu stur, zu eigensinnig.
                          Heute, ein Jahr, eine Menge Filme und einer Miniserie des guten von Trier später stehe ich nun vor der unangenehmen Situation gestehen zu müssen dass Lars von Trier mittlerweile nicht nur einer meiner Favoriten geworden ist sondern unter diesen auch noch zur Zeit die Nummer eins einnimmt. Wenn man sich jetzt meine Bewertungen zu seinen Filmen ansieht, würde man das allerdings nicht vermuten. Nein, bis auf Dogville hat es bis heute keiner seiner Filme geschafft mich restlos zu überzeugen. In jedem seiner Filme finde ich Elemente, Szenen, kleine Details die mich davon abhalten den Film einfach so zu lieben wie andere. Szenen, die etwas hässlicher aussehen, Passagen, die mir zu Plakativ sind, Charaktere, mit denen ich wenig anfangen kann oder Charakterentwicklungen, die unpassend wirken.
                          Doch (und hier wirds kritisch) gerade wegen dieser Unstimmigkeiten faszinieren mich Lars von Triers Filme so unglaublich.
                          Da wäre zum Beispiel "Riget", eine Serie so wahnsinnig schön in ihrer Bildgestaltung, so unglaublich witzig auf ihre ganz eigene, düstere Art, so an ihren liebenswürdigen Figuren interessiert, so überladen mit Symbolen, die sich teilweise gegenseitig ergänzen, sich dann aber doch lieber gegenseitig ein Bein stellen nur um den Interprätations- und Erklärungswütigen Zuschauer letztendlich mit leeren Händen zurückzulassen - Lars der Prankster, wie es ein User hier so treffend beschrieb. Aber Lars drehte diese Serie nie zu Ende und so wirkt das ganze auch sehr unrund, es fehlt ein Schlusspunkt der zumindest die ganzen vorherigen Gedankengänge zu Ende führt und noch einmal etwas klärt. Und doch: Nein, nicht mit Lars.
                          Oder der brutale, visionäre und atmosphärische "Antichrist", der sich dann doch wieder ab und zu in der eigenen Ästhetik suhlt und am Ende doch eher unter seiner tonnenschweren Symbolik leidet als profitiert. Ein Essenzwerk von Triers, ein einziger Depressiver Alptraum und damit ein Spiegel der Seele seines Schöpfers. Wie bewertet man so einen Film? Vielleicht bestenfalls: Gar nicht. Muss auch nicht sein. Seine pure Existenz, die Tatsache dass er einfach da ist reicht schon.
                          Das macht für mich auch Lars von Triers Filme aus. Sie lassen sich gar nicht bewerten, sie wollen sich gar nicht bewerten lassen. Seine Filme haben Ecken und Kanten, sie ziehen an und stoßen ab. Ich bin nicht immer einverstanden mit seiner Art Filme zu machen aber was sollte ihn das auch kümmern? Was kümmert es ihn ob sein Film überhaupt verständlich oder bewertbar ist. Der Tag an dem ich einen von Trier Film eine 10 gebe ist vielleicht der Tag an dem er aufhört für mich interessant zu sein. Er ist ein Querdenker und Querschläger. Kaum einem Film merkt man das so sehr an wie seinem Zweiteiler Nymphomanic, der einer möchtegern aufgeklärten und toleranten Gesellschaft schonungslos den Spiegel vorhält. Auch ein Film der schmerzt, der eigentlich nichts weniger möchte als dumm abgefeiert zu werden. Ein Film der einem in die Eier tritt - Gottseidank.
                          Anders als viele Verehrer von Triers kann ich mich mit seinen Figuren eigentlich recht selten identifizieren und wenn ich es kann ist das oft schmerzlich und es macht mir manchmal auch klar, dass ich selbst im Leben oft gar nicht so sicher auf der richtigen Seite stehe wie ich denke. Es ist die Begegnung mit dem Andersartigen, dem Fremden das mich an seinen Filmen fasziniert. Mit einem Blick auf die Welt, die Menschen, die Kunst, das Kino und noch so viel mehr der so kompromisslos, so eigen, mal naiv und unschuldig, mal brutal und nihilistisch zieht mich von Trier immer und immer wieder in seinen Bann. Er sensibilisiert uns für das Abseitige und Verdrängte, kurz: für das, was niemand sehen will. Damit ist und bleibt Lars von Trier auch nach mittlerweile über 30 Jahren im Filmgeschäft nicht nur einer der interessantesten, faszinierendsten und begabtesten Filmemacher die wir haben sondern auch der wichtigste.
                          Was für ein Künstler, was für ein Regisseur.

                          "A film should be like a rock in the shoe."
                          Fair enough Lars, you did it.

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                          • So 'ne schöne Liste, kann von dem was ich bis jetzt gesehen habe fast alles unterschreiben, der Rest sieht auch sehr interessant aus :)
                            Wenn die du die Liste mal auf den neusten Stand bringen könntest, das wäre super :)

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                            • 8

                              Wäre die deutsche Synchro nicht so unbeschreiblich schlecht und wäre ich gestern nicht so verdammt müde gewesen hätte dieser Film wohl eine weitaus höhere Bewertung bekommen. So bleibt es eine gute 8 mit reichlich Luft nach oben.
                              Großartiger Film.

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                              • 7 .5
                                Helmholtz 17.04.2015, 23:22 Geändert 18.04.2015, 02:00

                                Manchmal ist es nicht leicht etwas über einen Film zu sagen, nein es ist sogar höllisch schwer.
                                Vielleicht fange ich mit einem kleinen Bekentnis an: Als ich vor -wie lange wird es gewesen sein- drei (oder mehr?) Jahren das erste Mal den Originalen "Halloween" von John Carpenter sah brach ich ihn nach circa zwei Dritteln ab. Ich war damals begeistert von "The Thing" diesem unglaublich fiesen, reinen Horrorfilm den Carpenter vier Jahre später drehte. Carpenters nächsten Horrorfilm zu sehen und ihn genauso zu lieben, das war mein Plan. Und es gelang mir schlicht gar nicht. Ich konnte mich nicht anfreunden mit diesem für meine damaligen Sehgewohnheiten unglaublich langsamen Spannungsaufbau, konnte nichts anfangen mit dieser klischeehaft zugeknüpften Hauptfigur und mit diesem Michael, diesem angeblich personifizierten Bösen konnte ich schon gar nichts anfangen. Den Punkt an dem ich letztendlich ausstieg kann man sich hier (http://www.retrocrush.com/scary/hal1.jpg) ganz konkret ansehen.
                                Natürlich würde ich heute ganz anders an den Film herangehen, würde viele Dinge in einem ganz anderen Licht betrachten, würde mir vor allem Laurie und Michael noch einmal ganz anders ansehen. Und doch halte ich mich immer noch etwas von diesem Film fern. Denn mittlerweile hat sich bereits ein anderer Film der Reihe bei mir eingeschlichen und mich auf eine ganz andere Art und Weise begeistert und dieser Film ist Halloween 2, das Remake oder eher: die Vortsetzung des Remakes von Rob Zombie.
                                Die Vorwürfe, die Zombie bezüglich dieses Films einstecken musste sind die, die Zombie sich ja schon immer gefallen lassen musste: Zu brutal, zu sperrig und natürlich (bietet sich bei einem Remake ja an) zu respektlos gegenüber dem Original. Dazu muss man zuerst einmal natürlich sagen: Wenn 1978 jemand einen Film dreht und einen Killer ins Zentrum stellt, dem er all seine menschlichen Aspekte aberkennt mag das auf jeden Fall legitim sein und es kann definitiv auch wirkungsvoll sein, es heißt aber nicht, dass es einem anderen nicht Jahrzehnte später verboten ist mit diesem Mythos zu brechen. Zombie verfolgte schlich und einfach einer völlig anderen Intention. Er interessierte sich nicht für den grausamen, gesichtslosen Buhmann. Nein, es war das verstörte, unsichere Mädchen Laurie Strode das es ihm angetan hat. Mit der größtmöglichen Sensibilität inszeniert und zeigt er uns eine ganz normale Teenagerin die von ihrem Trauma gebeutelt einfach nur ihren eigenen Weg gehen will. Craven zeigte es bereits in "Nightmare" und "Scream": Slasherkino muss eben nicht nur ein fröhliches Teenagermorden sein, nein es kann auch mehr sein. Zombie schließt sich Cravens Tradition an nicht der Carpenters.
                                Doch wer ist eigentlich diese Laurie Strode? In Laurie, und das ist es auch was es mir so schwierig macht, sehe ich eben auch mich selbst. Ich sehe so viel in Laurie das sie einfach wie eine Teenagerin wirken lässt. Ich sehe in ihr den unschuldigen jungen Menschen der versucht irgendwie seinen kindlichen Blick auf die Welt zu bewahren, während um ihn herum schon Zynismus und Verdorbenheit regieren (->siehe Dialog der beiden Männer im Polizeiauto die am Anfang Michaels Leiche abtransportieren), ich sehe ein Mädchen das von einem Moment zum anderen von der verträumten Melancholikerin zum launischen Biest werden kann. Ich sehe eine Figur die von ihrem Regisseur ganz ernst genommen wird. Und ich sehe ein menschliches Wrack. Zombie will aber nicht im Leid seiner Figuren baden, er zeigt letztendlich dass Freude und Trauer, Lebensdrang und Melancholie unzertrennlich miteinander verbunden sind. Keine Schwarzmalerei, nur Ehrlichkeit. Hier sind die Menschen füreinander verantwortlich. Sie sind es, die Schuld sind am Leid, sie sind es aber auch die die glücklichen Momente verursachen.
                                Und wer Scout-Taylor Compton hier Overacting vorwerfen will, kann das gerne machen, ich für meinen Teil sehe hier eine der authentischsten Darstellung einer Jugendlichen die ich je gesehen habe. Eine die total ungeschönt ist, eine die bereit ist alles zu zeigen, jede einzelne Gefühlsregung, so unbedeutend sie auch erscheinen mag.
                                *Spoiler bis zum Abwinken*
                                Es ist ein Film der sich langsam entwickelt. Schon in der Sequenz im Krankenhaus gibt es ein Gefühl der Eingeengtheit, des nicht-fliehen-könnens, das sich über den ganzen Film durchzieht. Doch irgendwann kann Laurie nicht mehr davonlaufen, irgendwann geht es einfach nicht mehr. Warum nicht einfach nur Leben? Laurie geht auf eine Party, Laurie betrinkt sich und Michael schlägt zu. Doch auch das ist kein konservativer Vergeltungsschlag gegen ein paar freizügige Teenies wie es die Regeln des Slasher vorhersehen würden, nein es passiert einfach. Es ist Schicksal, Fatalismus, grausame Vorsehung. Es passiert weil die Menschen eben manchmal alles richtig machen und trotzdem Versagen. Es passiert weil Michael sich nicht von seinem Mutterkomplex losreißen kann. Es passiert weil Sherrif Lee, so sehr er auch an seinen Töchtern hängt, sie nicht beschützen kann. Es passiert weil Loomis das letzte Körnchen Idealismus und Menschlichkeit erst viel zu spät aus sich herauskratzt. Es passiert weil Laurie ihr Trauma einfach nicht überwinden kann. Zu tief saß es, zu schwach war sie.
                                Es sind letzendlich diese Charaktere mit denen wir leiden. Wir leiden mit dem armen Lee, einem dieser wenigen denen wir vertrauten, denen wir wünschten sie könnten alles noch zum Guten wenden. Wir leiden wenn er die Leiche seiner Tochter sieht, wenn er zu Boden sinkt, wenn für einen Moment alles still wird und wir dann auf einmal ganz unerwartet Bilder aus einem Familienvideo sehen. Wir leiden mit Anne, die ihrer gequälten Adoptivschwester eigentlich nur helfen wollte und sie damit nur noch weiter von sich weg scheuchte. Wir leiden in dem Moment wenn der erste Schuss auf Laurie losgeht und wir Lees markerschütternden Schrei hören ("Hold your fire") und dieser absolut nichts bewirkt. Doch auch dieses Leid vergeht. Langsam lösen sich die dreckigen, verwaschenen Bilder Haddonfields auf. Saubere, weiße Wände tauchen auf, es erklingt Musik und wir sehen Laurie. Irgendwie sieht sie glücklich aus, irgendwie verträumt, ein seltsames Lächeln auf den Lippen.
                                *Spoiler ende*
                                Vielleicht war sie einfach irgendwie von Anfang an immer nur eins, eine todtraurige Außenseiterin. Irgendwie fühle ich mich in diesem Moment sehr verbunden mit ihr, irgendwie leer und doch irgendwie glücklich. Ich frage mich immer noch was diesen Film eigentlich ausmacht, warum er für mich so etwas besonderes ist. Ist er vielleicht ein wuchtiges Charakterdrama das so empathisch mit seinen Figuren umgeht, dass ich nicht anders kann als für diese Figuren die selbe Empathie aufzubringen? Ist es vielleicht ein Film für Jugendliche oder solche die gerne noch einmal wissen wollen wie es war jung zu sein, mit all den guten und schlechten Seiten die dazugehören?
                                Verdammt ich werde diesen Film wohl nie verstehen, da kann ich schreiben wie viel ich will, also fuck it. Love Hurts.

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                                  Obwohl ich hier auf MP schon einmal meinen Senf zu diesem Film abgegeben habe, kam mir heute eine Überlegung zu dem Film in den Kopf, der mein gespaltenes Verhältnis zu diesem Film vielleicht am besten beschreibt:
                                  Ob "Whiplash" nun faschistoide Züge aufweist oder nicht, darauf möchte ich nicht eingehen, zu komplex ist dieses Thema, zu undurchsichtig ist der Film in diesem Punkt, zu unklar welche Position er gegenüber dem Verhalten seiner Hauptfigur einnimmt. Das hat -ich gebe es ja zu- sicher auch seine Vorteile, da der Film dem Zuschauer damit zutraut sich seine eigene Meinung zum gezeigten zu bilden. So ganz meins ist das nicht, auf jeden Fall aber eine Freiheit des Regisseurs und damit auch legitim.
                                  Was mich allerdings stört ist die Inszenierung die mit ihren ständigen Close-Ups, dem wildem Schnitt,den glattgebügelten Bildern und der ungewöhnlichen Tonabmischung zwar technisch makellos ist aber eben auch verdammt aufs technische fixiert. Und irgendwie ist es doch ironisch zu sehen wie Chazelle mit dem Finger auf arrogante Collegestudenten zeigt die, im dummen glauben große Kunst ließe sich NUR auf einwandfreies technisches Können zurückführen ihr ganzes Leben dem streben nach ebendieser Perfektion opfern, man es seiner Inszenierung aber jede Sekunde ansieht wie er selbst dieser technischen Perfektion nacheifert. Es klingt vielleicht absurd aber die große Schwäche dieses Films liegt gerade in seiner einwandfreien Inszenierung. Denn sie ist einwandfrei im Stil eines Klassenbesten auf einer Filmhochschule, nicht im Stil eines großartigen, eigenständigen Regisseurs. Die Ironie ist, wie ich finde folgende: Der Film sieht aus als wäre er von einem jener Schüler gedreht die Fletchers Credo (Technik=Kunst) komplett verinnerlicht haben. Wäre der Film eben etwas hässlicher, mit etwas weniger Augenmerk auf technisches Können inszeniert, wäre er vermutlich wesentlich besser.
                                  So erstickt viel seiner Wucht unter der Technokratie.
                                  Und vor allem würde Chazelle dann außerhalb des Systems stehen, das er so leidenschaftlich verurteilt. So aber glaubt er nur außerhalb zu stehen, das Dogma dieses Systems jedoch hat er schon selbst verinnerlicht.

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                                    Exzentrisch, eigenwillig, einsam. Kanye ♥

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                                    • Was ich mich bei dieser Liste schon öfters gefragt habe: Warum Zombie?
                                      Der wird ja generell eher gehasst, mit Ausnahme von erwähnten Fanboys...
                                      Und außerdem hebt er sich ja vom Rest des derzeitigen Horrorkinos angenehm ab vor allem durch seine Handschrift und der Liebe zu seinen Figuren, also Stangenware wie bei Fincher, O'Russell oder Nolan ist das schon eher nicht, behaupte ich mal...
                                      Woran lags denn genau, dass der auf diese Liste kam?

                                      • Schöner Text über einen großartigen Regisseur :)
                                        Terry ♥

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                                          Helmholtz 03.04.2015, 21:10 Geändert 11.04.2015, 22:37

                                          D'Angelo: Now look, check it, it's simple, it's simple. See this? This the kingpin, a'ight? And he the man. You get the other dude's king, you got the game. But he trying to get your king too, so you gotta protect it. Now, the king, he move one space any direction he damn choose, 'cause he's the king. Like this, this, this, a'ight? But he ain't got no hustle. But the rest of these motherfuckers on the team, they got his back. And they run so deep, he really ain't gotta do shit.
                                          Bodie: Like your uncle.
                                          D'Angelo: Yeah, like my uncle. You see this? This the queen. She smart, she fast. She move any way she want, as far as she want. And she is the go-get-shit-done piece.
                                          Wallace: Remind me of Stringer.
                                          D'Angelo: And this over here is the castle. Like the stash. It can move like this, and like this.
                                          Wallace: Dog, stash don't move, man.
                                          D'Angelo: C'mon, yo, think. How many time we move the stash house this week? Right? And every time we move the stash, we gotta move a little muscle with it, right? To protect it.
                                          Bodie: True, true, you right. All right, what about them little baldheaded bitches right there?
                                          D'Angelo: These right here, these are the pawns. They like the soldiers. They move like this, one space forward only. Except when they fight, then it's like this. And they like the front lines, they be out in the field.
                                          Wallace: So how do you get to be the king?
                                          D'Angelo: It ain't like that. See, the king stay the king, a'ight? Everything stay who he is. Except for the pawns. Now, if the pawn make it all the way down to the other dude's side, he get to be queen. And like I said, the queen ain't no bitch. She got all the moves.
                                          Bodie: A'ight, so if I make it to the other end, I win.
                                          D'Angelo: If you catch the other dude's king and trap it, then you win.
                                          Bodie: A'ight, but if I make it to the end, I'm top dog.
                                          D'Angelo: Nah, yo, it ain't like that. Look, the pawns, man, in the game, they get capped quick. They be out the game early.
                                          Bodie: Unless they some smart-ass pawns.

                                          Soll noch mal jemand behaupten Fernsehen könnte nicht genauso Kunst sein wie Kino...

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                                            Es gibt solche und solche Filme. Es gibt Filme die einen, wenn man sie sich ansieht verzaubern, mitreißen und faszinieren. Ihre Bildkompositionen oder Montagen ziehen einen unmittelbar in ihren Bann, vielleicht fasziniert einen ihre Abgründigkeit und/oder die Präzision mit der sie sich mit Themen auseinandersetzen die Menschen von Grund auf ausmachen oder vielleicht fesseln sie einen einfach mit der Tabulosigkeit und dem Mut mit dem sie ihren Themenbereich angreifen. Es gibt aber auch Filme bei denen die große Bewunderung erst im Nachhinein einsetzt, die sich einbrennen beim Zuschauer, die ihn komplett bestätigen und doch alles hinterfragen was es zu hinterfragen gibt. "The Graduate" schafft es sich in die zweite Kategorie zu befördern.
                                            Das beginnt schon in der Titelsequenz, die schon all das ist was Beispielsweise Wes Andersons "Rushmore" nur sein wollte. Dustin Hoffman auf dem Flughafen und es erklingen Simon and Garfunkel. Simpel und doch effektiv, denn schon aus dieser Szene spricht eine gewisse Unsicherheit, Orientierungslosigkeit. Regisseur Mike Nichols findet für dieses Gefühl auch konsequent die richtigen Bilder. In einer Szene sehen wir Ben an seinem 21. Geburtstag. Vor versammelter Menge soll er nun in seinem Geburtstagsgeschenk, einem Taucheranzug nach draußen kommen um im Pool der Familie zu tauchen. Was zuerst aussieht wie absurde Situationskomik entpuppt sich als wundervoller Regieeinfall. Ben unter Wasser, alleine, abgeschieden, missverstanden. So schön kann man das visualisieren. Generell vertraut Nichols in erster Linie auf Bilder, Montage, Schauspieler und Ton/Musik und eher selten auf Dialog, für einen Regisseur mit einer Neigung zum Theater schon etwas beachtliches. Wenn man Ben und Mrs. Robinson im Hotelzimmer sieht und zum zweiten Mal "Sound of Silence" erklingt nutzt Nichols die Möglichkeiten des Match Cuts um zu zeigen was eigentlich in dieser Szene steckt. Ben schließt die Tür seines Schlafzimmers und die verblüfft dreinschauenden Eltern bleiben draußen. Er ist nun allein - mit Mrs Robinson. Wie Ben sich von seinem Elternhaus loslöst, wird hier ganz visuell dargestellt, ein abstrakter Vorgang in Bilder gefasst. Das ist ganz einfach gute Regiearbeit.
                                            Nichols Film strotzt nur von solchen Szenen. Oft sieht man Ben auf seiner Luftmatratze im Pool der Eltern umhertreiben. Melancholisch und verloren wirkt er in diesen Szenen und sie stehen auch für eine ganze Generation. Der Generationskonflikt der 60er ist nämlich durchgehendes Thema des Films. Hier unterscheidet er sich auch von Zeitgeistfilmen wie beispielsweise "Boyhood" die in erster Linie auf Teufel komm raus nostalgische Gefühle evozieren wollen indem sie die großen (Popkultur) Phänomene auflaufen lassen. Nein, "The Graduate" setzt sich mit dem Zeitgeist auseinander und arbeitet das Subtile aus seiner Entstehungszeit heraus und beschreibt und dokumentiert somit das, diese wirklich ausmacht. Obamawahlkampf und Xbox sind austauschbar und oberflächlich, Generationenkonflikt und Emazipation sind Zeitlos.
                                            Dabei ist sich der Film jedoch jederzeit bewusst, dass es nicht einfach ausreichen würde mit dem Finger auf das repressive Elternhaus zu zeigen, ihm an allem die Schuld zu geben und ihm zwei glorreiche Helden gegenüber zu stellen. Auch eine Mrs. Robinson ist eine komplexe und irgendwie tragische Figur. Deutlich wird das unter anderem in einem Dialog zwischen Ben und Mrs. Robinson in dem Ben sie zwingt mit ihm zu reden und sie ein Gesprächsthema vorschlagen soll. "Kunst", lautet die spontane Antwort. Auf die Frage welche Art von Kunst sie denn interessiere antwortet Mrs. Robinson kalt: "Keine". Im späteren Verlauf gesteht Mrs. Robinson dann, dass sie selbst Kunst studiert hat, das Studium aber aufgrund ihrer Schwangerschaft abbrechen musste. Es spricht ein trauriger Pessimismus, eine unglaublich bittere Melancholie aus dieser Szene.
                                            Mrs. Robinson verlangt schließlich auch strickt, dass Ben sich nie mit ihrer Tochter trifft. Ben bricht jedoch sein Versprechen und verliebt sich auch prompt in ihre Tochter, Elaine. Das resultiert in ein unglaublich schönes, wenn auch etwas konstruiertes Schlussbild: Ben stürmt Elaines Hochzeit und beide fliehen in einem Bus. Hier offenbart sich eine seltsame Doppeldeutigkeit: Ist dieser Schluss nun positiv oder negativ zu deuten? Wenn am Ende noch ein letztes Mal Sound of Silence läuft und die Kamera besonders lange auf den Gesichtern verweilt fragt man sich unwillkürlich ob Mrs. Robinson doch nicht nur aus Selbstsucht handelte als sie Ben verbot sich mit Elaine zu treffen. Was wenn sie eine der Liebe gegenüber desillusionierte Frau war, die nicht wollte, dass ihrer Tochter das gleiche Schicksal widerfährt wie ihr? Was wenn sie die Konsequenzen einer solchen ungestümen Jugendlichkeit kennt und fälschlicherweise denkt im Interesse der Beiden zu handeln? Was wenn die Liebe der Beiden erst jetzt auf die Reifeprüfung gestellt wird, wenn die Autorität gegen die man zuvor so leidenschaftlich zusammen bekämpft hat nicht mehr da ist?
                                            Aber was wenn es tatsächlich klappt? Da ist in diesem einen Moment so viel Glück, so viel stille Zufriedenheit und Liebe in diesen Gesichtern, dass es sich am Ende wohl doch alles irgendwie gelohnt hat. Ben hat durch seinen unerschütterlichen Glauben an die Liebe das gefunden wonach er gesucht hat, wonach wohl jeder Mensch insgeheim sucht: Verständnis, einen Sinn in seinem Leben und eine Person die ihn liebt. Es bleibt dennoch ein bisschen Melancholie, ein bisschen Leere, ein bisschen Bitterness. Vielleicht weil sich diese Leere einfach nie ganz füllen lässt.

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                                              Arschlochlehrer bringt Arschlochschülern mit unkonventionellen Mitteln (Gewalt, komplettes Desinteresse und Beschimpfung) Manieren bei, damit sie keine Harz 4 Empfänger werden. Das deutsche Schulsystem braucht eine Generalüberholung denkt sich Dagtekin, aber Zeki Müller ist letztendlich auch niemand der Bildung vermittelt, im Gegenteil noch radikaler das bestehende Schulsystem stützt.
                                              Dazu Charaktere, die konsequent erniedrigt werden, nur um das Publikum dann ungeschickt mit gezielt eingesetzter, grausiger Kitschmusik unterlegten "emotionalen" Szenen doch noch irgendwie an die Charaktere fesseln zu wollen. Generell ist die Haltung des Films ziemlich grausam, wenn er sich gerade die Ausgestoßenen und Außeneiter der Gesellschaft als Opfer seines Hohns aussucht. In zwei Szenen kamen außerdem Suizidversuche vor die dermaßen nach dem Klischee "Die wollen sich eigentlich nicht wirklich umbringen, die wollen nur Aufmerksamkeit" gehalten sind, dass ich kotzen wollte. Bis auf den irgendwie ganz sympathischen M'Barek ein Totalausfall.

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                                                Die Schweinchen-Schlau-Version eines Hitchcockfilms.
                                                Aber das mal positive zuerst: Wenn Fincher einmal ganz unerwartet seinen Twist in die Mitte verlagert und ein seltsames Abhängigkeitsverhältnis zwischen Amy Dunne (Rosamund Pike) und Desi Collings (Neil Patrick Harris) beschreibt, wenn Collings zu ihr sagt:"Ich will, dass du wieder die alte wirst", er ihr Kleider kauft und sie vielleicht auch nach seinem Idealbild zu formen versucht sieht das ganze wie eine -ja nicht sonderlich subtile, ja nicht sonderlich geschickte- aber doch irgendwie gut gemeinte, ganz nette Hitchcock(Vertigo)Hommage aus.
                                                Abseits dieses und einiger anderer Momente bleibt "Gone Girl" David Finchers bis dato uninspiriertester und schwächster Film und bestätigt einmal mehr seinen absoluten Mangel an qualitativer Konstanz (und die oft gebrachte Frase bei Fincher würde auf einen guten Film immer ein enttäuschend schlechter folgen).
                                                Würde ich eine Liste aufstellen über Dinge, die ich schon 100 Mal in Film oder Fernsehen gesehen habe und diese Liste dann verfilmen würde vermutlich ein Film wie "Gone Girl" herauskommen. Das reicht von der Figurenkonstellation rund um Amys Familie (reich und intellektuell, aber im Kern total verdorben) über Ehemann Nick (frustriert, uninteressiert, aber am meisten wohl: dümmlich-naiv) bis zu den Twists (vorhersehbares Tatortniveau) inklusive moralinsaurem Ende. Über menschliche Beziehungen hat der Film dann doch nur Plattitüden zu erzählen, doch wen wundert das, hat Fincher schließlich seine ganze "komplexität" ja in ein unnötig verkopftes und verschachteltes Drehbuch investiert anstatt in eine halbwegs interessante Figurenkonstellation. Der Inhalt ist wie die Bilder, ganz schön aber auch total belanglos, flach, kalt. So bleibt eigentlich nichts mehr zu sagen außer drei Punkten die mich an diesem Film besonders verärgert haben:
                                                1. Die Rezeption: Die Rezeption die diesem Film vorschnell den Meta-Stempel aufgedrückt hat. Und auch wenn dieser Stempel von Filmkritikern gerne auch im Übermaß verwendet wird, selten traf er so wenig zu wie hier. Das ist kein augenzwinkerndes Spiel mit dem elendigen getwiste in Hollywoodproduktionen über die letzten Jahre, er bedient sich dieses herumgetwistes schlussendlich selbst, hat abgesehen davon eigentlich kaum etwas zu erzählen. Dieser Film ist DER Twistoramafilm schlechthin. Meta? Are you shitting me??
                                                2. Diese Dummheit: Nicht nur will dieser Film nur strohdumme Figuren zeigen, er will auch sein Publikum für dumm verkaufen. Der Film hat ja sowas wie eine Obsession mit den Medien. Aber nicht nur dass in den Medien konsequent alles verdreht wird und konsequent gehetzt wird, was ja nur ein ausgelutschtes Klischee ist, nein die Medien kommen auch konsequent damit durch. Es geht darum die Masse zu manipulieren und das gelingt auch immer wieder. "Menschen sind dumm", das schreit einem Fincher förmlich ins Gesicht. Und wir sollen uns dann auch noch auf seine Seite stellen.
                                                3. Der Antagonist (*Massive Spoiler*): Hatte ich schon in "Seven" ein Problem mit dem Antagonisten - der großes Potential gehabt hätte verstörende Fragen zu Themen wie Religion, dem Werteverfall in der Gesellschaft oder ganz einfach zum aktuellen Zeitgeist aufzuwerfen, es aber nicht tat da er ganz einfach nur ein Füller für den Plot war, eine leere Hülle, ein Klischeepsychopath- so geht das ganze mit Pike einfach noch weiter und damit zu weit. Pikes Figur könnte die Ehe als Institution, die die Frau unterdrückt, den "modernen Mann", der Punkt an den der Femminismus gelangt ist, das amerikanische Familienideal und so vieles mehr radikal hinterfragen. Sie hätte vielleicht das Potenzial gehabt eine emanzipatorische, femministische Figur zu sein, aber sie wurde es nicht. Sie ist einfach eine Psychopathin, sagt Fincher. Diese Figur wurde total einfach gehalten, für den Plot funktionalisiert, wohl um das Publikum nicht in seiner Wertevorstellung anzugreifen, was eine femministische/emanzipatorische Figur vielleicht geschafft hätte. Ein enttäuschender, fauler Kompromiss in einem enttäuschenden Film.

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                                                  *Enthält Spoiler*
                                                  Ein Zombie-Ratten-Affe, ein Priester der Untote vermöbelt, ein übergewichtiger Mann dem alle paar Minuten irgendwas in die Eier fliegt, unter anderem auch ein Zombiebaby, ein Typ der mit einem Rasenmäher auf eine Partygesellschaft losgeht... Das sind nur ein Bruchteil der skurrilen Ideen, die Jacksons Kulthorror in sich vereint und alle eint sie eines: Der Hang zur Geschmackslosigkeit.
                                                  Jacksons Film ist nämlich in erster Linie vor allem eines: ein Schlag ins Gesicht des Spießbürgertums, eine konsequente Grenzüberschreitung, ein makaberer Angriff auf den guten Geschmack. Täuschende Familien- und Vorstadtidylle und Religion kommen da noch am besten Weg. Viel interessanter und weitaus subversiver ist es allerdings wie Jackson die Mechanismen des Splatter-, Gore- und Zombiegenres zum Angriff auf das Spießbürgertum verwendet.
                                                  Verwesendes, verfaulendes Fleisch, das ist für uns alle irgendwie etwas obszönes, ob wir wollen oder nicht. Wenn das Fleisch nicht mehr seine organische Funktion erfüllt sondern sich in all seiner Hässlichkeit zeigt, dann erkennen wir dadurch unsere eigene Imperfektion und Vergänglichkeit. Es ist ein Angriff auf unseren Wunsch nach einem unversehrtem, intakten Körper. Während dieser Angriff auch damals nicht unbedingt das neuste war und bereits von einigen Regisseuren von Brakhage bis Raimi vorgenommen wurde, so fügte Jackson dem doch etwas neues, revolutionäres hinzu. Und zwar einen grausamen Sarkasmus, der gerade diesen menschlichen Wunsch nach der unversehrtheit des Körpers verwendet um darauf seinen grausamen, visuellen Humor aufzubauen und ihn damit konsequent nicht nur infrage stellt sondern hämisch verlacht. Jacksons Film schafft es so (und das noch 1992) ein visuelles Tabu zu brechen und hat seine gleichermaßen ekelige wie subversive Kraft bis heute eingebüßt. Darin liegt allerdings auch vielleicht seine einzige Schwäche: So manche Szene scheint wirklich ausschließlich auf Tabubruch aus zu sein, was einen bitteren Nachgeschmack von kompfloser Provokation hinterlässt. Trotzdem: Allein die Art wie der Film ganz bewusst die schockierenden Effekt des Gorefilms erkennt, verwendet, umfunktioniert und karikiert, verschafft ihn im diesen Genre eine Sonderstellung und ich würde sogar noch weitergehen und sagen: Mehr kann man aus dem Genre nicht herausholen.
                                                  Und auch sonst hat "Braindead" einiges zu bieten, von erstklassigen "Psycho" und "Evil Dead" -Verweisen, über einen großartigen Einsatz von Musik bis hin zu einigen der großartigsten Filmfiguren der 90er. Auf jeden Fall ein interessantes Erlebnis

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                                                  • Hätte nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde aber: Wes Anderson gönne ich das Teil irgendwie am meisten, auch wenns wohl Linklater wird.
                                                    Mein Favorit dieses Jahr (Lars von Trier) wurde aber (mal wieder!) gnadenlos übergangen...