jacker - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+18 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+16 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning182 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines118 Vormerkungen
Alle Kommentare von jacker
Der Herr TheDrPepperPower (http://www.moviepilot.de/users/thedrpepperpower) und ikke haben in einem kleinen Podcast über Miyazaki geplaudert. Ab 4h 4min geht es etwas knapper um diesen Film hier. Viel Spaß!
Der Herr TheDrPepperPower (http://www.moviepilot.de/users/thedrpepperpower) und ikke haben in einem kleinen Podcast über Miyazaki geplaudert. Ab 1h 56min geht es etwas knapper um diesen Film hier. Viel Spaß!
Der Herr TheDrPepperPower (http://www.moviepilot.de/users/thedrpepperpower) und ikke haben in einem kleinen Podcast über Miyazaki geplaudert. Ab 3h 17min geht es um diesen Film hier. Viel Spaß!
Der Herr TheDrPepperPower (http://www.moviepilot.de/users/thedrpepperpower) und ikke haben in einem kleinen Podcast über Miyazaki geplaudert. Ab 2h 50min geht es etwas knapper um diesen Film hier. Viel Spaß!
Der Herr TheDrPepperPower (http://www.moviepilot.de/users/thedrpepperpower) und ikke haben in einem kleinen Podcast über Miyazaki geplaudert. Ab 2h 50min geht es etwas knapper um diesen Film hier. Viel Spaß!
Verspätete Promo: Mit der guten Schlopsi habe ich ihren Lieblingsfilm INFERNAL AFFAIRS in meinem Podcast besprochen. Die Technik war zwar doof zu uns, aber ich denke das Ergebnis ist dennoch ganz passabel geworden. Einfach den undercover-Link unter diesen Zeilen klicken.
[...] Hier wird (noch) nicht ausformuliert, wie dieser spleenige Mann zum kriminellen Anwalt und Anlaufstelle Nummer eins für Geldwäsche, etc. mutiert, sondern es wird zunächst, nachdem die vorherigen 10 Episoden bereits erfolgreich an der (nun als solche klar zu erkennenden) Oberfläche kratzten, ein tieferes Verständnis für das Wesen unseres Protagonisten geschaffen. [...] Er ist nicht glücklich, denn in seinem Innern herrscht der altbekannte, elementare Konflikt zwischen dem vor, was man denkt zu müssen (weil es wie „das Richtige zu tun“ erscheint) und dem was man tief im Herzen will, weil es sich so viel richtiger anfühlen würde. Jimmy versucht mitzuspielen, doch es soll nicht sein [...] Jimmy also insgeheim auf einer Reise in die Selbstfindung – je mehr er dies realisiert, umso mehr kristallisiert sich heraus, dass die Triebkraft seiner Anstrengungen sowieso nie der Wunsch nach genau diesem Beruf (des Anwalts) war, sondern es viel mehr immer (und in tragischen Rückblicken vermittelt uns die Serie, dass immer hier „sein ganzes Leben lang“ meint) darum ging, zumindest ein Quäntchen Anerkennung von seinem großen Bruder Chuck zu erhalten. [...]
[...] Die vielschichtige Satire, welche Schalko [...] entspinnt, ist zwar hochgradig grotesk und eindeutig der Marke Österreich, verfehlt aber keinesfalls, ganz wie obig genannte Kollegen, zu einem wahren Kern vorzudringen und den dort vergrabenen (unbequemen) Wahrheiten auf den Zahn zu fühlen. Das traurige Miteinander in gescheiterten Beziehungen, welches keins mehr ist, weil, diese sich nur noch über ein trostloses NEBENeinander definieren, kommt dabei ebenso auf den Tisch, wie eine Abrechnung mit falschen Fassaden und der dörflichen Gerüchteküche. Vordergründig bloß keinen schlechten Eindruck machen und hinter vorgehaltener Hand über jeden Fehltritt eines jeden Nachbarn pikieren? Kein Problem, denn ein einfacher Abgleich mit den Regeln des „bibeltreuen“ Lebens hilft dabei, jeden noch so kleinen Ausrutscher sofort zu identifizieren. [...]
[...] Was macht die Einsamkeit aus uns und unserem Miteinander? Wie zeichnen uns Erlebnisse in einer sterbenden Welt? Z FOR ZACHARIAH bietet als Antwort auf diese Fragen grundverschiedene Charaktertypen an und zeichnet so den Menschen als ambivalentes Wesen: Als Margot Robbie’s Ann – schwer gläubig, in Karohemd und Truckercap ein wenig Redneck’ish und gezeichnet vom Verlust ihrer Familie, dem jahrelangen Alleinsein und dem daraus resultierenden Bedürfnis nach menschlicher Interaktion – plötzlich den unbekannten, an akuter Vergiftung leidenden Chiwetel Ejiofor vor sich stehen (bzw. baden) sieht, greifen ohne nachzudenken Güte, Hilfsbereitschaft und Freude über das Auftauchen eines anderen lebendigen Menschen. Statt ihn, aus Angst er könne ihre die lebensnotwendigen Ressourcen streitig machen, einfach sterben zu lassen, päppelt sie ihn mit Medikamenten auf und heißt ihn in ihrem Haus willkommen. Will das richtige tun. Er hingegen scheint im ständigen Kampf mit nagendem Misstrauen zu stehen – spätestens als eine dritte Person auf den Plan tritt, zeigen sich unangenehme Seiten an Mister Loomis. [...]
(Neuer) deutsch(sprachig)er Genrefilm #11: HADES
[...] Und wie es assoziatives Rauschkino so an sich hat, bietet HADES, dessen inhaltlichen Leitfaden lediglich einige Texttafeln bilden, die jedem der fünf Flüsse des Hades eine menschliche Emotion zuordnen und so jeweils das nächste Segment des Werkes einleiten, reichlich Projektionsfläche, um abseits der packenden Atmosphäre die eigenen Gedanken und Stimmungen darin zu finden. Laut eigener Aussage des Regisseurs (sowie Autors, Komponisten und Cutters) handelt der Film von “einer jungen Frau, die in einem Traum gefangen ist und die fünf Flüsse überqueren muss, um ihre Erinnerung wieder zu erlangen“. Doch woran? An die Liebe und den Menschen der ganz nah (aber doch so fern) im Nebenraum unter dem heißen Wasser steht? An die Welt und das Leben auf einer viel allgemeineren, übergeordneteren Ebene? Oder gar an die eigene Identität und die Definition des Selbst? Alles und nichts davon, denn in Summe ist HADES wohl vor allem ein in (HD und Super Bild(ern) und (von Kopacka selbst produziertem, großartigen Trip-Hop) Ton eingefangenes Gefühl, ein Spiegel von Verlorenheit und Entfremdung, sowie der heftigen Angst, diesem Zustand nie wieder entfliehen zu können. [...]
Mehr deutsche Genrefilme hier: http://www.moviepilot.de/liste/neuer-deutscher-genrefilm-un-moglich-jacker
In einer endlosen Kettenreaktion aus mechanischer Bewegung, chemischen Reaktionen, Einwirkung der Schwerkraft, etc. bleiben umgenutzte Alltagsgegenstände in Bewegung. Etwa eine halbe Stunde lang. Dabei schaffen die zwei Künstler Frischli und Weiss tatsächlich im stetigen Wechsel zwischen schleichendem, kaum merklichem Fortschritt und eruptiven Momenten eine Dramaturgie, aus der Action, Suspense und eine Art filmisches Erlebnis erwachsen. Zudem ist mit DER LAUF DER DINGE wohl der perfekte Titel gewählt, weil dieses stetige Auf und Ab, welches die Zeit immerfort weiter treibt, auch - so man denn eine gewisse Interpretationsfreudigkeit aufweist - als gelungenes Abbild unseres Lebens funktioniert. Mal geht es voran, mal gerät man ins Straucheln, mal windet man sich im letzten Moment durch Situationen hindurch, mal meistert man sie spielend und was vielleicht das wichtigste ist: oft hinterlässt man eine ziemliche Sauerei. Zwischen den Zeilen steht in großen Lettern, dass egal wie holprig der Weg und ungewiss das Ziel, es doch immer irgendwie weiter gehen wird.
Für mich gerade genau das richtige Werk zur richtigen Zeit!
[...] Es brennt in Hell’s Kitchen [...] Ein unbekannter Gegenpol zu Daredevil ist aufgetaucht. Einer, der ebenfalls mit der Intention die Straßen zu säubern umher streift, allerdings nicht davor zurück schreckt weitaus drastischere Mittel zum Erreichen dieses Ziels zu wählen – der seine Opfer mit Kopfschüssen exekutiert, oder sie an Fleischerhaken ausbluten lässt, um sicher zu stellen, dass sie nie wieder ein Verbrechen begehen werden. [...] Wie weit darf man gehen, um erwiesene Mörder und Vergewaltiger unschädlich zu machen? Wie weit muss man vielleicht sogar gehen, um eine Gefahr für die Nachwelt zu vermeiden? [...] DAREDEVIL’s Season #2 ist in beeindruckendem Maße an den psychologischen Aspekten dieser Themenkomplexe interessiert und formuliert sie aus, indem sämtliche Figuren eine ebenso starke psychologische Charakterisierung erhalten und skriptseitig in Situationen gezwungen werden, die das Beziehen einer klaren Position erfordern. Was sind die Folgen all dieses angeblichen Heldentums? Was fordert es? Starke Charaktermomente liefert die Serie vor allem für die Dreierkonstellation Matt Murdock, Foggy Nelson und Karen Page, die sich immer wieder mit dem eiskalten Rachedurst des Punishers konfrontiert sehen. Alle drei stehen mehrfach vor Weichen, die tiefschürfende Entscheidungen erzwingen, denn Murdocks Doppelleben kommt nicht ohne Opfer aus und diese nagen zu gleichen Teilen an der einst so tiefen Freundschaft der Männer und dem Verhältnis von Page zu ihnen. [...]
Eins ist gewiss – wenn die Wachowski-Geschwister etwas anpacken, dann wird es, völlig unabhängig von der subjektiven Meinung über Qualität oder Scheitern des Endresultates, etwas einzigartiges. [...] SENSE8 ist ein zehnstündiger Fluss aus purer Sinnlichkeit, der dem Kern des Menschseins, dem Gefühl der erfüllenden Gemeinsamkeit von tiefer Freundschaft und wahrer Liebe, so nah kommt, wie es nur allzu selten ein cineastisches Werk vollbringt. [...] In wundervollen Parallelmontagen heben die Wachowskis Räume und vor allem die Zeit auf – was auf dem Schirm nacheinander gezeigt wird, formt dennoch eine Einheit, enthebt die verbundenen Menschen ihres Aufenthaltsortes, lässt sie kurzzeitig eins werden, durch die selben Augen sehen und verweilt in einem schwer beschreibbaren Zustand der fühlbaren Gleichzeitigkeit. Perfekte Momente. [...]
Wieso sind hier eigentlich bei sämtlichen Ghibli Filmen ganz oben die US-Sprecher im Cast gelistet? Großer Quark!
Hatte insgeheim auf einen zweiten SAMURAI COP gehofft, bekam aber vor Augen geführt, dass dieser wohl wahrlich ein Once-In-A-Lifetime-Totalausfall ist.
KILLING AMERICAN STYLE kommt zwar von (und mit) den selben Leuten (und teilweise identischer Filmmusik), ist aber in jedem nur erdenklichen Aspekt kompetenter als der später veröffentlichte Trash-Klassiker inszeniert. Hier wird aneinander geschnitten, was auch aneinander gehört - meistens zumindest - man kann der Story problemlos folgen und Szenen spielen durchweg in den gleichen Kulissen.
Was soll daran nun so verkehrt sein, fragt der geneigte Zuschauer? Ganz einfach, im Resultat bekommen wir einen "objektiv" besseren, daher aber leider MAßGEBLICH in punkto Unterhaltsamkeit hinterher hinkenden Film. Zwar tragen Z'Dar und co. wundervoll dick auf, betonen hundertfach jemand müsse dies oder das tun "or they are going to fucking kill him", ständig werden ohne Sinn überhastet Leute (mit Vorliebe Cops) erschossen und der Hauptdarsteller ist mit Goldkette, Pferdeschwanz und fliederfarbenem Outfit optisch ganz sicher nicht zu verachten (erst recht nicht, wenn er gerade Karate gegen einen Haar-Zombie im Ring macht), aber es will nicht so recht Klick machen. Da helfen leider auch kein Polizei-Chef, der als Schlaftablette des Jahrhunderts durchgeht und kein "spektakulärer" Shootout.
Ab und an blitzt die unfassbare Größe von SAMURAI COP in kurzen Momenten mit enormem Verstörungspotential durch, insgesamt ist der Film aber "nur" ein 80er-Jahre DTV Actioner von maximal C-Qualität. Schade. Mal sehen was HOLLYWOOD COP so kann.
[...] Steckt nicht unheimlich viel wahres in derartig skurriler Überzeichnung?
Und ob, denn im Kern der leidlich interessanten Grundstory um die Erlangung (und Gefährdung) des Senders, George’s Lebenskrise und Beziehungsprobleme, sowie Konkurrenz zum skrupellosen Marktführer Channel 8, teilen UHF und seine so sympathisch wie grenzdebilen Figuren mächtig aus. In absurden Spots bewerben dauergrinsende Menschen ein Mall in der es einzig Pfannenwender zu kaufen gibt, im lang erwarteten Sequel GHANDI II lässt dieser die Karate-Handkanten spielen („No more passive Resistance!“), in Stanley Spadowskis Kindersendung stehen die Regler auf zwölf – nicht elf. Zwölf! – aber all dieser groteske Quatsch existiert neben seinem humoristischen Potential eben auch aus dem Grund, uns halb mahnend, halb frech anzugrinsen: „Schaut mal Leute, es fehlt nicht mehr viel, dann sind wir genau hier angekommen!“ [...]
[...] Und so nah THE SURVIVALIST seiner Hauptfigur auf Schritt und Tritt folgt, so sehr ist der irische Filmemacher Stephen Fingleton auch an deren Innenleben interessiert – primäres Anliegen des Films ist die Ergründung von Isolation, Verzweiflung und dem Verfall gesellschaftlicher Werte. Was macht das alles aus uns? Was bleibt, wenn uns all die Dinge, über die wir uns im modernen Leben definieren, genommen werden? Entwicklung und Fortschritt nicht nur gestoppt, sondern regelrecht umgekehrt werden? Als letzte Bastion einer unwiederbringlich vergangenen Epoche, klammert der Survivalist sich an eine Handvoll Fotos – seine Mutter, sein Bruder, die Frau die er einst liebte – doch in einem symbolischen Akt, müssen selbst diese rettenden Fäden, die ihm seit (mindestens) sieben Jahren emotionale Orientierung im Leben spendeten, der kargen Realität weichen. Träumerei endgültig durch Pragmatismus ersetzt, die Fotos füllen seinen Magen nicht, ebensowenig hindern sie seinen Körper nachts am erfrieren. [...]
Nicht gänzlich rund, ab und an schauspielerisch etwas zu dick aufgetragen und erst in der zweiten Hälfte voll im Fluss, aber dennoch stecken einige spannende Gedanken in diesem Film. Mehr dazu im Podcast (http://enoughtalk.de/diverse-talk-012-manager-sind-auch-nur-woelfe-feat-jan) von mir und Jan Peschel (cinecouch.net).
[...] Wie die meisten Doppelgänger-Filme, bzw. streng genommen wahrscheinlich sogar jeder, spielen in diesem rational unmöglichen, in der Filmwelt aber dennoch existenten Setting, die Wünsche und Ängste unseres Protagonisten eine tragende Rolle. Der introvertierte Typ, zu schüchtern zum Leben, bekommt das, was er in einer anderen Realität sein könnte vor Augen gesetzt – am Ende steht meist ein geläuterter Charakter, der seine Probleme überwunden hat. Doch so einfach macht es sich THE DOUBLE nicht, lässt Simon einen harten Krieg ausfechten und geht thematisch sogar ein Stück weiter – lotet nicht nur individuelle charakterliche Defizite aus, sondern spannt den Bogen bis hin zur generellen Lebenswegen in der privaten sowie beruflichen Welt. [...] Wenn Simon dann meterweit vor einem Schalter warten muss, um gesagt zu bekommen, dass seine Existenz gelöscht wurde, oder der Pfleger im Altenheim seiner Mutter auf die Aussage „They carry weapons, did you know? How long has this been going on?“ gelangweilt und knochentrocken seinen Revolver zeigt und brummt „A while.“, kann vor Skurrilität tatsächlich losgeprustet werden. Primär ist THE DOUBLE neben einem eigensinnigen Selbstfindungstrip in einer verzerrten Version unserer Realität mit sozial-dystopischen Anleihen, nämlich vor allem eine weirde Groteske (die nicht selten tatsächlich direkte Gilliam-Vergleiche herauf beschwört). [...]
(Neuer) Deutsch(sprachig)er Genrefilm #13: DER NACHTMAHR
[...] DER NACHTMAHR ist ein beklemmender Film, weil er sich (und da steht Akiz tatsächlich in gewisser Weise in der Tradition der großen genannten Namen) gnaden- und schonungslos in der Psyche der eigenen Hauptfigur einnistet, dort Traumata zu Tage fördert (ob sie drogeninduziert sind, sei dahingestellt, weil es eigentlich nichts zur Sache tut) und sich über lange Zeit in garstiger Manier verschanzt, ohne der dunklen Entität, welche Tina das Leben immer schwerer macht, ein Ventil zum Ausbruch zuzugestehen. [...] Diesen seelisch wie psychischen Verfall erzählt DER NACHTMAHR nicht nur, er macht ihn in perfekter Symbiose aus Form, Klang und beeindruckendem Schauspiel fühlbar – weil wir mit Tina leiden und Teile ihrer Hoffnungslosigkeit als die unsere empfinden, wird die Filmerfahrung zu einer zehrenden. [...] Getrübt wird dieser Eindruck eigentlich nur davon, wie hierzulande leider (!) von den Major-Kinoketten alles daran gesetzt wird, der Masse an potentiell interessierten Kinogängern ein derart brillantes Werk vorzuenthalten, anstatt sie neugierig zu machen. Dass man ein international auf Festivals gefeiertes Werk im Land seiner Entstehung selbst in Großstädten aktiv suchen muss, und Glück dazu gehört, es in kleinen Hinterhofkinos auf einer von drei offiziellen Vorstellungen noch zu erwischen, ist einer von vielen Distributions-Skandalen im Land der Keinohrhasen und sagt mehr als genug über das deutsche Verhältnis (und Vertrauen) zum eigenen Kino. Traurig aber wahr.
Mehr deutsche Genrefilme hier: http://www.moviepilot.de/liste/neuer-deutscher-genrefilm-un-moglich-jacker
[...] Die inhärent verstörende Wirkung, welche das Gros an lebensechten Puppen auf die meisten Menschen entfaltet, macht sich das Horrorkino seit jeher zum Instrument: Von CHUCKY, über die PUPPETMASTER-Reihe, bis jüngst ANNABELLE erwecken die gruseligen, vermeintlich leblosen Objekte allein durch ihre Anwesenheit ein ungutes Gefühl, auf welchem Filmemacher dankend aufbauen. [...] In der Architektur heißt es „form follows function“, im Horrorkino lässt sich dieses Leitmotiv problemlos umdrehen – die Stimmung (also Funktion) eines Films ist sogar ganz maßgeblich von der Form abhängig und Bell (bzw. sein Team für visuelles und Set-Design) setzen alles daran, diese Form möglichst wirkungsvoll zu gestalten. Nicht dass ein verlassenes, Schloss-artiges Anwesen in der Einsamkeit als Kokon für eine befremdliche Puppe bereits genügend Eigenwirkung entfalten würde, schmücken die Wände der mit schwerem Holz verkleideten Gänge zahlreiche sonderbare Tierköpfe und einschüchternde Gemälde der familiären Ahnen – und sie alle scheinen Greta auf Schritt und Tritt zu beobachten. Mahnend auf sie herab zu blicken, im Wissen um etwas schlimmes, dass sich in diesen Wänden ereignen wird – ein leichtes Unwohlsein wird zum ständigen Begleiter. [...]
So, dafür werde ich auf's Maul kriegen...
Klassiker hin oder her, wirklich warm bin ich mit AKIRA nicht geworden. Mir scheint es, als ob die massive Herunterschrumpfung eines Mangas, aus dem man sicher rein vom Umfang drei Serienstaffeln hätte bauen können, sich arg auf die Tiefe der enthaltenen Themenkomplexe ausgewirkt hat - AKIRA schneidet nämlich unfassbar viele Aspekte an, aber formuliert nichts zu Ende.
Wer sind diese Hauptfiguren eigentlich und wie stehen sie zu einander? Wie funktioniert diese Dystopie/kaputte Welt über die Info hinaus, das Kids Motorradbanden bilden und alles mit Graffiti voll ist? Was hat es mit der Figur Akira und den anderen Kindern auf sich und wieso werden diese mysteriösen neuen Kräfte NUR für Zerstörungsorgien genutzt? Welchen Antrieb hatte diese Widerstandsbande? Was verspricht sich das Militär von den Experimenten? Und, und, und...
Optisch natürlich brillant und zwischendurch atmosphärisch klasse, aber immer wenn ein Sog aufkommt, würgt der Film sich selbst ab, weil entweder stumpf Dinge explodieren, oder der Score abrupt endet, oder das Tempo raus genommen wird. Und irgendwie fand ich den Action-Abriss selbst in EVANGELION 1.11, etc. motivierter als hier. Hmm. Muss den mal in OmU gucken, hab immer nur Johnny Depp und Schorsch Clooney vor dem inneren Auge gesehen - das war ebenfalls nicht förderlich.
Erstmal sehr enttäuscht, aber ein Rewatch kommt nach BD-Erwerb
Wo wollen wir hin mit unserem Leben?
In Form eines wunderschönen kleinen Films geht BROOKLYN dieser Frage nach und lotet die Zerrissenheit zwischen der festen Verwurzelung in angestaubten Strukturen ohne wirkliche Zukunft und dem Aufbruch in ein neues, ein EIGENES Leben aus.
Über weite Strecken funktioniert das brillant, weil Saoirse Ronan wie erwartet grandios spielt und eine gelungene innere Spannung aus dem Ansatz abgeleitet wird: Vor endlosen Möglichkeiten stehen, eine aufregender als die andere, aber doch nur umdrehen und nach Hause wollen - als Ellis, tausende Kilometer von ihrer Familie entfernt, beim Lesen eines Briefes ihrer Mutter wie ein Häufchen Elend in Tränen ausbricht, kauft man ihr die emotionale Schwere dieser Lage bis ins Letzte ab. Und auch ihre Entscheidungen, ihre Wünsche und ihre Hoffnungen im weiteren Verlauf.
Fast droht der, bis dahin souverän aus den Motivationen seiner (sich selbst immer mehr kennen lernenden) Protagonistin heraus voranschreitende Film jedoch, in der zweiten Hälfte in die verkitschte Schmonzette zu kippen. Wurde zuvor noch mehrfach die Rolle der Frau (und ihrer Lebensziele) als Teil einer Welt im Wandel angesprochen - sowohl passiv über Ellis berufliche Ziele, als auch aktiv in kleineren Dialogen - droht John Crowley auf den letzten Metern BROOKLYN und die starke Figur der Ellis durch eine "Zuhause ist, wo der bessere Mann wartet"-Aussage an die Wand zu fahren.
Aber nur fast, denn auch wenn Liebe und Beziehung eine große Rolle spielen, wie im Leben halt auch, bestimmt Ellis ihren Werdegang zuletzt vor allem SELBST - und hat sich somit erfolgreich aus den Fängen der Tradition freigestrampelt.
Wirklich schön.
Sag mal welche Fassung von REVENGE OF THE WARRIOR kennst du eigentlich? Denn wenn ich deine Beschreibung "Hätte dieser Film eine vernünftige Story, dann wäre er vielleicht sogar besser als THE RAID 2. Die Kämpfe sind die beeindruckendsten, die ich jemals gesehen habe, aber inhaltlich ist THE PROTECTOR einfach nur knuffiger Murks" lese, schießt mir in den Sinn, dass die Export-Fassung fast 20 Minuten kürzer als die Thai-Fassung ist, allerdings kaum durch Gewalt, sondern überwiegend aufgrund von Handlungs-Schnitten! Falls du nur die deutsche kennst, vielleicht mal die Originalfassung besorgen? Ob die Story da maßgeblich runder ist, weiß ich nicht, einige völlig sinnlose Löcher sollen aber geschlossen sein.
Eine kleine Einschätzung des zäh inszenierten, trotz wichtiger Themen nicht fesselnden Films, gibt es von mir im Podcast.