jacker - Kommentare

Alle Kommentare von jacker

  • 9

    Ganz klar ein wundervoller Film!

    Aber: Um die unglaubliche Fülle an Metaphern, Andeutungen, Sinnbildern, verschiedensten Inhalten und überhaupt diese ganze bunte Welt, rund um das Badehaus in ihrer Gänze greifen zu können, muss CHIHIROS REISE INS ZAUBERLAND noch mindestens einen zweiten Durchgang bekommen. Was der Film auch wird, denn allein die Optik und das kreative, abgefahrene Design der Figuren und Bilder sind sowas von sehenswert, dass ich mich jetzt schon auf Runde zwei freue.

    Da der Film ja sehr beliebt ist mal die Frage in die Runde: Was seht ihr da alles drin (abseits der, über jeden Zweifel erhabenen, Bilder)?

    In meiner vagen Idee der Inhalte fliegt von Coming-Of-Age-Geschichte - mit den dazugehörigen Problemen des Älterwerdens, kompletter Realitätsflucht wegen fehlender Akzeptanz des neuen Lebens, etc. - über Kapitalismus- und Systemkritik, Anprangerung von Umweltverschmutzung, bis hin zu versteckten Andeutungen über die familiären Verhältnisse von Chihiro und einer kleinen niedlichen Liebesgeschichte absolut alles drin! Allerdings nie so offensichtlich verpackt, wie wir "Westler" (:D) das von Disney und co. gewöhnt sind.

    Ich glaube Ghibli never fails!?
    Zumindest waren alle Filme, die ich bis jetzt kenne wunderhübsch anzusehen, bewegend, mitreißend und haben ihre eigene Welt geschaffen!

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    • Auch wenn ich eigentlich sagen würde, es handelt sich bei KILL THE BOSS um einen amüsanten Film, der aber absolut keine zweite Runde notwendig hat, ist das natürlich eine großartige Meldung und eine Rolle die wohl kaum jemand besser ausfüllen könnte!!

      • 8

        [...] Damals, 1969, die übliche Behauptung: In einem x-beliebigen Dorf in Süddeutschland, repräsentativ für jedes andere, lebt eine glückliche Dorfgemeinschaft. Die Menschen verüben fröhlich ihre Arbeit und die Sonne scheint bis tief in die Herzen hinein.

        Hier gezeigte Realität: Die fröhliche Gemeinschaft ist in Wahrheit eine zutiefst verrohte Sippschaft in der Intoleranz, psychische und körperliche Gewalt, sexuelle Übergriffe und Alkoholismus tief verwurzelt und gedudelt sind, allerdings durch eine scheinheilige Doppelmoral unter dem Deckmantel der gottesfürchtigen-Angepasstheit totgeschwiegen werden. [...]

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        • 7

          [...] Hat er, trotz aller ausufernden Liebe zu seinem Werk meinerseits, ganz objektiv betrachtet in den Neunziger Jahren wirklich, obwohl die Bezüge zu Gesellschaft und der Absurdität des menschlichen Daseins immer da gewesen sind, hauptsächlich genialen, albernen, ziemlich bekloppten Dadaismus mit extrem eigener Note abgeliefert – Helge halt – so wurde es doch Anfang des neuen Jahrtausends zunehmend nachdenklicher, melancholischer und einfach anders. [...] Die Filme sind gereift, wie auch ihr Macher es ist. True blue, erwachsen geworden und nostalgisch verqualmt, wie die Atmosphäre der aus der Zeit gepurzelten Jazzclubs, in denen Helge sich nach wie vor am wohlsten zu fühlen scheint. [...] Es ist die reine, selbstverständliche Art, mit der vollkommene Absurditäten so unaufgeregt gezeigt werden, dass sie oft erst auf den zweiten Blick zu bemerken sind. Es ist der Helge-Charme der omnipräsent mitschwingt. Es sind die neuen, alle unheimlich kauzigen und liebenswerten Nebenfiguren wie Special-Agent Cole, oder Tante Tyree aus America, die ihm aufs Neue tolle Gegenüber darstellen. Und es ist vor allem auch das Auflodern des alten, mal sinnfreien, mal pointiert die Eigenarten der deutschen Kleinstadt-Hölle aus dem großen Kuchenstück des Lebens heraus filetierenden Helge-Wahnsinns zwischendurch. [...] Eingestaubte, vergilbte Kulissen, ausschließlich – vom Transistor-Radio bis zur Richtfunk-Abhör-Anlage – verwendete Technik von anno Dazumal (60er kommt hin), Lotto-Scheine, die seit Jahrzehnten schon nicht mehr so aussehen – die Liste ließe sich, von den verwendeten Autos bis zur Einrichtung der Wohnungen und Büros, endlos weiterführen. Die Schrulligkeit, die dieser neuste seiner Filme durch die Wahl der Mittel erlangt, stellt das dagewesene in den Schatten. [...]

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          • 9

            [...] Durch den tieferen Sinn, der (offensichtlich) zwischen den Zeilen verborgen liegt, gelingt dem Filmemacher jedoch zusätzlich eine starke Parrabel auf omnipräsente Urängste des Menschen – damals ganz sicher auf ein anderes Ziel projiziert (in den 80ern tobte der kalte Krieg, es herrschte eine tiefe Angst vor AIDS und Homosexualität, etc.) und dennoch heute so aktuell wie nie zuvor. Unauffällige Bedrohungen unter dem Radar sind, nicht zuletzt dank medialer Aufbauschung gewisser Events der jüngsten Vergangenheit, mehr denn je Ziel individuellen Misstrauens. Welches zu Angst führt. Welche zu Gewalt führt. [...]

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            • 6

              [...] Marc Webb möchte uns zeigen was für einen tollen Musik-Geschmack er hat, was für hippe Figuren in stylischen Outfits er liefern kann und was für glänzende visuelle Einfälle ihm im Kopf herumspuken. Das Resultat fühlt sich leider mehr wie ein Werbespot für urbanes Leben in L.A. oder das ominöse schwedische Möbelhaus, als ein gefühlvoller Film über die Probleme des Zwischenmenschlichen an. [...]

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              • 8

                [...] Die Zahlen sprechen eine klare Sprache und übersetzt sagt diese Sprache: In Amerika besteht ein massives Problem mit nervösen Fingern am Abzug. Siebenfach höhrer Todeszahlen durch Schusswaffen – das kommt nicht von irgendwo. Ammo bei K-Mart. Ammo bei Wal-Mart. Ammo wahrscheinlich auch im Liquor-Store [...] Das Amerika in BOWLING FOR COLUMBINE ist dem gemeinen Deutschen (in der Regel mehr oder wneiger unerfahren mit Schusswaffen) scheinbar so fremd, dass sich die Dokumentation wie eine groteske Freakshow anfühlt. Am Ende bleibt Ernüchterung – Moore ist auf der Suche nach einer Antwort, einem „Warum?“. Doch finden tut er nichts, außer den klaren Worten eines Marylin Manson, der als einer der wenigen unter den Interviewten verstanden hat, was um ihn herum eigentlich los ist. [...]

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                • 9

                  [...] Nach einer heftigen ersten Episode (die wohl als Ausläufer des krassen Finales der dritten Staffel gewertet werden kann) bremsen die Autoren erstmal vollkommen ab. Durchatmen, neu ordnen – dies gilt für Zuschauer und die Figuren des Serienuniversums. Im Resultat fällt das Tempo tatsächlich auf den Startpunkt Null und macht einige Episoden lang, 7-8 um genau zu sein, kaum Anstalten, daran maßgeblich etwas zu ändern. Dies wirkt nach dem gewohnten rasanten Thrill zunächst vielleicht etwas befremdlich, stellt sich aber mittelfristig als kluger Zug heraus, da die Zeit effektiv und sinnvoll genutzt wird, um sich tiefgehend um die Figuren bzw. die Konflikte in ihren Köpfen zu kümmern.

                  Jesse ist am Boden und hat hart mit seinen Taten aus dem Finale der vorhergehenden Staffel zu kämpfen, Walt verfällt zunehmend in (berechtigte) Paranoia und überschreitet die Schwelle zum widerlichen Arschloch ein für allemal (und anscheinend irreversibel) und Skyler entwickelt endgültig ein beachtliches Maß an krimineller Energie. [...]

                  Den Rest lesen: http://jackers2cents.de/?p=306

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                  • Der wasting away podcast zu diesem 'Film' ist übrigens sehr zu empfehlen :D

                    • "Der letzte Exorzismus: The Next Chapter"

                      Einfach nur herrlich :D

                      • 5

                        [...] Diese Tour-De-Force haut natürlich inhaltlich niemanden vom Hocker, ist aber audiovisuell in ein kühles, bedrückendes Gewandt gehüllt, überzeugt somit atmosphärisch und schleicht sich Schritt für Schritt ins Bewusstsein der Zuschauer. Die graue Vorstadt-Tristesse harmoniert mit dem überzeugenden Spiel von Natasha Calis – wieso sind diese Kinder immer so verdammt creepy? [...]

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                        • Schön, dass hier auch mal was vom Tee gewürdigt wird! Schickst Text (wie immer! )
                          Mir hat der Film auch gefallen, weil er genau die von dir beschriebene 'kindliche Begeisterung' geweckt hat! Da störte mich das holpern ab und an wirklich gar nicht :)

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                          • 9

                            [...] Realität mutiert zu unscharfer Fiktion – die eigenste, direkteste und doch zweifelhafteste aller Erzählungen. Schönes wird zum Himmel, schlechtes zu einer düsteren, von Dämonen bevölkerten Hölle.

                            Von Trier schickt uns mit Detective Fischer zusammen in eine solche Vergangenheit. An seiner Seite tief in sie (und somit auch in ihn) hinein – Geschehnisse direkt im Kopf eines Menschen, unscharf begrenzt, Jahre her, verschwommen. Die Welt in der wir uns fortbewegen ist unsere und doch ist sie es nicht – könnte sogar nicht weiter von unserer entfernt sein. Sie ist rationale Analyse und freie Assoziation zugleich, echte Erinnerung und purer Wahnsinn in einem, Erinnerung und Traum. [...]

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                            • 8

                              Ohne auch nur ein Wort darüber im Vorfeld gehört oder gelesen zu haben und ohne mir Kritiken, Reviews oder Deutungen anzusehen bevor ich was schreibe oder auf eine Zahl klicke, hier mal direkt nach der Sichtung, frei aus dem Bauch raus eine Deutung dazu, was ich in dem Kurzfilm von Bunuel (glaube zu) sehe(n):

                              Es geht um einen Mann, der aufgrund von Einsamkeit immer mehr von seiner dunklen Seite vereinnahmt wird, welche in der Vergangenheit schlussendlich über ihn gesiegt hat (Pistolenschüsse). Die Einsamkeit - welche essentiell mit seinem Appartement verknüpft ist - hält ihn im weiteren Verlauf seines Lebens davon ab, seine Lebensfreude wieder zu entdecken und seine Weltsicht kippt vollends ins negative (Unfälle vor seiner Tür). Als er eine Frau kennenlernt, verbietet er ihr - vielleicht aus Angst sie zu verlieren, vielleicht aufgrund seiner tiefen Schlechtigkeit - den Rest der Welt weiterhin wahrzunehmen (Pupillenschnitt) und fordert, sie solle sich ausschließlich ihm und seinen Launen und Gelüsten hingeben (Bedrängung / sexuelle Phantasien). Die schlimm verlaufende Beziehung fordert bereits gesundheitlich ihren Tribut (Ameisen) und eskaliert nach und nach. Alle Rettungsanker, die man zur Genesung greifen kann - Glaube, Zwischenmenschlichkeit, Künste - versagen (Tonenschwere Klaviere mit toten Priestern daran) und es bleibt beiden nur die Flucht in ein völlig neues Umfeld (Strand und Wald anstatt Appartement). Durch den Neuanfang glaubt der Mann seine dunkle Seite besiegt zu haben, gewinnt die Frau zurück und beide hoffen auf ein schönes gemeinsames Leben. Doch die Chance auf Versöhnung ist ein Trugschluss, das letzte Bild zeigt ihr gemeinsames Scheitern.

                              Völliger Unsinn, ganz plausibel, eine von 1000 Bedeutungen?
                              Was seht ihr in dem Film?

                              Bin gespannt.

                              Zahlenwertung dafür ist noch (oder generell?) unmöglich..

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                              • 6

                                [...] Die Macher trauen sich, mehr als nur kunterbunte Unterhaltung zu liefern und mit zahlreichen Referenzen und Huldigungen an die Geschichte des Gaming zu versehen, sondern weben im Subtext die ein oder andere mehr als relevante Parabel auf das Leben und unsere heutige Gesellschaft ein. Themen wie fehlende Anerkennung für gewisse Formen der Arbeit, Abwertung von „unsichtbarer“ Leistung auf ein unwürdiges Niveau und später im Film vor allem die Ausgrenzung von Individuen, die den gemachten wirtschaftlichen Systemen und dem zugehörigen, mittlerweile immensen Druck nicht mehr standhalten können – die nicht richtig „funktionieren“ im High-Speed-System der Leistungsgesellschaft – werden hier nicht nur angedeutet, sondern klar und verständlich an den Mann gebracht. Vanellope – der Glitch – ist problemlos als Vorzeigemodell einer ganzen Heerschar von Menschen anzusehen: Wer nicht perfekt geölt im Getriebe des Konzerns seiner stillen Zahnradfunktion nachgeht, muss weg. Gefahr für die Firma, Leistung zu schwach. [...]

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                                • Wenn Platz 1 und 2 jeweils ein Lieblingsfilm sind, dürften bei den folgenden auch noch einige Perlen bei sein!

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                                    Visuell ist EVANGELION 2.22 über jeden Zweifel erhaben.
                                    Auch wer im Jahre 2013 an Animation und Zeichentrick schon viel gesehen hat (ich eher weniger), wird sicher feststellen müssen, dass innerhalb dieses Stils (nicht konkret Anime, eher allgemein moderner Zeichentrick) nicht viel existiert, was diesem Film das Wasser reichen kann.

                                    Leider sind tolle Bildästhetik und kreatives visuelles Design hier massiv dem Inhalt übergeordnet worden. Wo in EVANGELION 1.11 noch innere Konflikte der Protagonisten die Handlung voran trieben, sitzt in der Fortsetzung wirre, ungeordnete Leere, die allerhöchstens die bekannten Probleme der Figurenkonstellation aus dem Vorgänger plump zitiert, anstatt sie weiter auszuarbeiten. Die dünne (aber vorhandene) Bindung zu Shunji und Misato reisst ab, ihr Schicksal ist kaum noch von Interesse.
                                    Schade.

                                    Dem Technik-Orgasmus fällt auch das Spannungsgefühl zum Opfer. So recht Weltuntergangsstimmung, speziell Furcht vor eben diesem kommt nicht auf - die Kämpfe weisen zweifellos einen gewissen Unterhaltungswert vor, beim dritten oder vierten setzt jedoch die altbekannte TRANSFORMERS-Ermüdung ein. Es knallt, scheppert, strahlt, blinkt und kracht unaufhörlich.

                                    Hoffentlich bietet 3.33 äquivalente Optik, aber wieder mehr Gefühl!

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                                    • Haha, als ob je ein Studio nicht den Final Cut wollen würde..
                                      Immer schön Blümchen und Sonnenschein ans Ende. Und Hochzeit natürlich!!

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                                      • Bei seinem Talent wäre auch jede Minute PR-Rummel verschenkte Drehzeit!

                                        • Ich wurde bei dem Film das Gefühl nicht los, dass auf Teufel komm raus Kunst- bzw. ganz konkret Jarmusch-Kino gemacht werden wollte.
                                          Vielleicht ist aber auch etwas ganz essentielles an mir vorbei gegangen, weil ich die Nacht lieber hätte schlafen, anstatt noch nen Film sehen sollen. Viel zu müde gewesen!

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                                            [...] Was führt zu Fremdenhass? Nicht Fakten, denn Fakten die so etwas rechtfertigen existieren nicht. Nicht Wahrheiten, denn die Wahrheit ist nun mal, dass wir alle die selben sind, egal ob wir Schweinebraten oder Couscous essen, egal was unsere Muttersprache ist und egal ob wir hell oder dunkel sind. Der Grund ist Angst. [...] Und wie hält man sich die „Bedrohung“ vom Leibe? Am einfachsten ist es wohl, schnell die Fronten zu klären, sich selbst auf der hierarchischen Leiter des Lebens weiter oben zu positionieren, sich einzureden, dass man diesem fremden Gesindel überlegen ist. Wer immer energisch schimpft und die Nase rümpft, hat keine Zeit sich der Falschheit seiner vorschnellen, an den Haaren herbeigezogenen Verurteilungen bewusst zu werden. [...]

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                                              Sollte tvtropes.org jemals einen Crash erleiden, THE FUGITIVE liefert in einem Durchlauf genug Material, um die Datenbank komplett wieder aufzufüllen. Boah... Lee Jones als Mr. Obercool, nur am Sprüche kloppen, nur am zackig herumkommandieren, nur im Laufschritt unterwegs (und dadurch primär eins: nur am Nerven!) bildet die Speerspitze, aber auch sonst wird ganz tief in die Trickkiste der 08/15-Banalitäten gegriffen:
                                              Alles basiert auf Glück, alles löst sich immer in der allerletzten Sekunde auf - egal ob Harrison Ford entkommt, der Gangster vor dem Pullen des Triggers umgehauen wird, etc. etc. - der Protagonist überlebt ca. einhundert lebensgefährliche Situationen (in denen er natürlich auch immer 2 ms vor dem Knall entkommt), indem er auf Fahrstühlen landet, von hundert Meter hohen Dämmen springt, Züge über ihn fliegen. Dabei geht sein Verfolger natürlich auch mehrfach einige Zentimeter an ihm vorbei, oder Glasscheiben fangen Projektile ab.

                                              Vielleicht kommt irgendwann im Leben eines jeden Filmfreundes der Punkt, an dem er diese ganze Einheitsgrütze einfach nicht mehr ertragen kann und vielleicht ist genau dieser Punkt nun für mich gekommen. THE FUGITIVE hat mich durchweg angeödet und nicht einmal darüber hinaus auch nur ansatzweise auf die Folter gespannt, mitgerissen, bewegt, oder zumindest auch nur stumpf unterhalten.

                                              Nichts.
                                              Liegt das an diesem exzessiven Stereotypen Einsatz?

                                              Der wäre als halb so wild einzustufen, wenn inhaltlich und/oder inszenatorisch irgend etwas gerissen worden wäre.
                                              Was leider nicht der Fall ist - anscheinend wurde keine Sekunde mehr als nötig in das Skript gesteckt, der Plot ist lediglich Vehikel für das ewig andauernde Katz und Maus-Spiel. Ewig! Mit 130 Minuten ist der Film, dafür dass man das alles schon hundertfach gesehen hat VIEL (genaugenommen 130Minuten) zu lang, was der trägen Stimmung den Todesstoß versetzt. Inszenatorisch versagt Andrew Davis wie immer auf vollster Linie. THE FUGITIVE fehlt jegliche Dynamik und Geschwindigkeit! Untermalt vom unerträglich-schrottigen 90er Jahre C-Movie-Score-Geblubber (verbrochen von James Newton Howard, der wohl keine Gage bekam, anders kann dieser Totalausfall nicht erklärt werden) schleppen sich Protagonist Dr. Kimble und die Story um ihn rum von Eckpfeiler zu Eckpfeiler, merken aber nicht, dass diese Pfeiler auf zwei Seiten eines Kreises stehen und sie immer wieder am Anfang ankommen:

                                              Flucht.. Jagd.. Knappes Entkommen.. Flucht.. Jagd.. Knappes Entkommen.. Flucht.. Jagd.. Knappes Entkommen.. Flucht.. Jagd.. Knappes Entkommen..

                                              Und so weiter.
                                              Andrew Davis kann einfach gar nichts und legt hier - durch die tragische Abkehr von der Art Trash, die seine Seagal-Filmchen noch einigermaßen sehenswert machte - den Grundstein für eine Laufbahn, die mit Müll wie AUSSER KONTROLLE und COLLATERAL DAMAGE ihre Tiefpunkte fand.

                                              Wie dieser Film zu seinem Status gelangen konnte ist mir ein Rätsel, in meinen Augen ein ganz schwacher NORTH BY NORTHWEST Abklatsch, knapp über RTL II Niveau. Wer Ford auf Hetzjagd sehen will, sollte sich an Polanski's FRANTIC halten!

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                                              • 9

                                                [...] Nach dem gemütlichen Einstieg bricht spätestens ab Episode #6 der absolute Wahnsinn los! Vince Gilligan und seine Drehbuchautoren drehen durch: Konsequent, brutal, ungeschönt, markerschütternd, in-your-face! Das Geschehen beginnt sich langsam und unaufhörlich in die Eingeweide zu fressen – mal perfide und unbemerkt, mal offenkundig schmerzhaft für die Seele und vor allem unaufhörlich. In schnell steigender Frequenz hinterlassen die Geschichten aus Albuquerque, New Mexico einen bitteren Nachgeschmack auf der Zunge – es wird immer offensichtlicher und schnell endgültig klar, dass Walt und Jesse in Kreise und Territorien abgerutscht sind, in die kein Kleindealer von der Straßenecke und erst recht kein Normalsterblicher, unbescholtener Bürger geraten möchte. Diese dunkle Welt beginnt ihren Tribut zu fordern, der Preis ist hoch.

                                                Immer wieder erschaffen die Macher Momente, die tief berühren, in denen man mitleidet, in denen alles aufschreit: „Tut es nicht!“ – aber sie tun es doch. Walt und Jesse im Wandel – leider nicht zum Guten und leider auf einem Weg, der nur noch leicht bergab in den Vorhof der Verdammnis führen wird. [...]

                                                Den Rest lesen: http://jackers2cents.de/?p=292

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                                                • Ich finde der gesuchte Film verdient mal ein BluRay Release!!

                                                  • Erwin.. lass mich nicht allein hier inner Tropsteinhöhle.. HAAAALLO!

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