Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Dichtes, fast klaustrophobisches Psychodrama, das ausschließlich die Zeit von kurz nach der Tat bis zum Beginn des Prozesses beleuchtet - und das ohne Anspruch auf Wahrheitsgehalt. Der messerscharfe Mametspeak zieht einen von Sekunde 1 mitten rein ins Geschehen; so gut führt kaum ein anderer Figuren ein und macht die Parameter seiner Story klar. Der Film ergreift nicht unbedingt Partei für Spector - der wird dank einer grandios nuancierten Performance von Pacino zur zwiespältigen Monstrosität zwischen Genie, Wahnsinn, und Nervensäge - aber dafür um so mehr für den zweifelhaften Zweifel am Tathergang und Spectors Schuld. Das ist schon ein recht verblüffender Ansatz. Ein sperriger, sehenswerter Film mit darstellerischen Highlights und - leider - schlechter Filmmusik.
Die beginnende Filmkarriere von Dorothy Stratten wurde jäh beendet, als ihr eifersüchtiger Junkie-Ex sie erschoss. Die ganze Geschichte kann man sich in Bob Fosses STAR 80 ansehen, wo allerdings ihre erste Hauptrolle unerwähnt bleibt. Diese fand statt im superräudigen kanadischen Exploiter AUTUMN BORN, in dem sie die 17jährige Erbin eines Firmenimperiums spielt. Ihr Onkel kann sie nicht leiden, sie geht nämlich ständig shoppen und außerdem wird sie ihn als Chef der Company ersetzen, wenn sie 18 ist. Was macht man da? Na klar, man steckt sie in eine "Schule für Disziplin", wo sie in einer dreckigen Zelle gefangen gehalten und so lange gespankt, gepeitscht und mit Dauerbeschallung zermürbt wird, bis sie nur noch eine folgsame, leere Hülle ist.
Das klingt natürlich nach schmierigstem Sleaze-Festival, aber man bekommt nur selten nackte Tatsachen zu sehen und alle sexuellen Handlungen, gewaltsam oder nicht, werden eher angedeutet als ausgespielt. Da der Fokus auf der psychischen Zerstörung liegt und die filmische Umsetzung zwischen psychotronisch und imkompetent rangiert - nicht zu vergessen die Tatsache, dass das Budget bei ungefähr zwofuffzich gelegen haben muss - ist AUTUMN BORN eher deprimierend und zäh als sabberfummlig. Über die schauspielerische Leistung Strattens ist viel gelästert worden, aber ich finde, sie macht ihre Sache gar nicht so schlecht; immerhin muss sie dramatische Psycho-Szenen mit einer Spielzeugmaus absolvieren. Ein Happy Ending hat die Sache allerdings nicht - ausser der Tatsache, dass der Onkel selber in die Röhre guckt.
Slasherfilm, der in den USA an der Kinokasse ziemlich abgeräumt hat und dennoch nie den Weg in eine deutschsprachige Verwertung fand. Kurios! Der Film mischt die bekannten Klischees des Genres (der Prank einiger College Girls geht zu weit, also muss eine nach dem anderen dran glauben) mit Anlehnungen LES DIABOLIQUES und einer erstaunlich ansprechenden Stilistik irgendwo zwischen Fassbinder und De Palma. Das kommt nicht von ungefähr: Der Regisseur war mal Assistent vom grossen Brian und die Sets hat ein Production Designer von John Waters gebaut. Da auch die Schauspielerinnen durch die Bank überzeugen und die Kills zwar nicht ultra-gory, aber zackig und zahlreich sind, darf man hier von einem überdurchschnittlichen Killervergnügen sprechen! Nur der hohlbirnige Schluß und der absolut bekloppte Töterötö-Score von Richard Band trüben den Gesamteindruck. Sonst: Toll!
Der ist schon hart scheiße. Rodriguez sieht am Anfang original aus wie Conchita Wurst. Die Story trägt maximal für ne Geschichte aus der Gruft. Hill merkt das irgendwie auch und dehnt den Blödsinn mit völligen Quatschgimmicks. Comic-Elemente und so. Nervt. Weaver macht das gut, aber ich will die in so nem billigen Krams nich sehen. Ist alles unglaublich langweilig, man mag irgendwann gar nicht mehr hingucken. Skip it.
Amtliche Besetzung. Cavill als somnambuler Ermittler, Kingsley als der Simon Wiesenthal für Sex Offenders, Tucci als eisenharter FBI-Boss, die unansehnliche Daddario als mousy Profiler und Fillion als die Frisur des Todes. Schauspielerisch aber Licht und Schatten: Kingsley und Tucci top, Cavill scheintot, Daddario überfordert und Fillions Haare albern. Top sind Eliana Jones als Kingsleys kodderschnauzige Köder-Göre und Brendan Fletcher in einer bis zur Anstrengung entgrenzten Psycho-Performance (wie der gegen die Tür pullert!). Der Film selbst hat ganz andere Probleme. Dank einer unnötig komplizierten Story und verstolperter Dramaturgie verliert man immer wieder den Faden. Die Dauerbeschallung mit trübsinniger Billo-Musik aus dem Setzbaukasten für DTV-Movies sorgt für ein Gefühl der unüberwindbaren Fadesse. Schade! Denn immer wieder kommt es zu guten Momenten, die einen plötzlich aus dem beginnenden Schlaf hochschrecken lassen. Möglicherweise hätte das alles was werden können, aber so rangiert das zwischen doof und supernervig, mit kleinen Lichtblicken hier und da.
Hochkonzentriertes Politkino vom Meister dieses Genres. Costa-Gavras beschäftigt sich wie im Vorgänger Z mit den Machtverhältnissen in einem autoritär geführten Regie und greift dabei erneut auf wahre Vorkommnisse zurück. Der Film rollt in Rückblenden die Hintergründe des Mordes an einem Entwicklungshelfer (Montand) in Uruguay auf und legt dabei die bis heute gültige politische Agenda der USA, nämlich im Dienste eigener Interessen in Südamerika faschistoide Machthaber einzusetzen. Dabei ist sowohl die freie Presse (hier repräsentiert durch O.E. Hasse) als auch der organisierte Widerstand so gut wie machtlos. Wie in allen seinen besten Filmen glückt Costa-Gavras die Balance zwischen politischer Agenda und dichtem Spannungskino aufs Vortrefflichste. Besonders faszinierend sind die Szenen, in denen Montands Entführer auf gewaltfreie Art und Weise nach und nach dessen wahre Motive freilegen. Mikis Theodorakis bespielt das mit einem ungewöhnlichen, dabei verblüffend passenden Score. Grosses, ernsthaftes Kino frei von Kitsch und Lüge.
Bestseller-Verfilmung, die bis auf eine schöne Sinatra-Performance reichlich wenig zu bieten hat. Weder sind die Ermittlungen sonderlich aufregend noch wird der Killer ordentlich als Bedrohung aufgebaut. Faye Dunaway wurde noch nie so brutal verheizt - wieso hat sie diese Rolle angenommen? Der ständige Wechsel zwischen Polizei-Procedural und den Besuchen am Krankenbett der Ehefrau ermüden zusehends, bis alles in einem erschütternden Finale endlich Sinn ergibt, nicht zuletzt auch der Titel.
Firmiert zwar als Comedy, erweist sich aber trotz einiger schwarzhumoriger Momente als recht typischer 80er-Slasher. Der Killer ist ein widerlicher Fettsack in dreckigen Latzhosen, der sich nur wie ein Schwein zu artikulieren weiss und sich daher den ganzen Tag mit den Säuen im Gatter tummelt! Das Schlachthaus-Setting sorgt für einige eklige Momente und die Kills sind dementsprechend gory. Das Blutbad wird bespielt mit einem ulkigen Score, der mal angemessen blubbert und mal unangemessen pluckert. Ich fand das alles recht unterhaltsam und ansehnlich!
Stinklangweilige Schnurre um 10.000 Dollar, die "Djangos" Vater einem mexikanischen Unhold abgeluchst hat. Als der alte Herr dementsprechend in die ewigen Jagdgründe übersetzt, schwört "Django" Rache. Ivan Rassimov tritt hier unter dem mittelmässig klangvollen Namen "Sean Todd" auf und wird von Rainer Brandt gesprochen. Der hält sich aber ungewöhnlich stark zurück, nur einmal rutscht ihm ein leises "Gell?" raus, nachdem "Django" einen abgeknallt hat. Der Film sieht nach nichts aus und ist auch nichts.
Absoluter Müll. Will sich auf der einen Seite mit schönen Frauen in schönen Klamotten dem Girls & Guns-Genre andienen, nimmt sich auf der anderen Seite bierernst und steigert sich in absolut lächerlichen Pathos hinein. Ein hässlicher Videolook und komplett vergeigte Actionszenen - hier werden acht Millionen Schuss verballert, bis mal einer getroffen wird - mit horrend mies getimten Zeitlupen tun ihr Übriges. Kann man unmöglich spulfrei ertragen, auch die Musik ist zum Davonlaufen. Unterm Strich bleibt nur der fromme Wunsch, auch hierzulande würden weibliche Kriminalbeamte mit Hotpants und schwarzen Overknees zum Einsatz schreiten!
Kein Bernie-Madoff-Biopic, eher der Versuch der Charakterisierung eines Soziopathen im ausschliesslichen Rahmen seines Niedergangs. Die (weit) weniger grelle Version von Ferrars WELCOME TO NEW YORK sozusagen. Von Levinson dicht, düster und modern inszeniert und von De Niro angenehm unaffektiert gespielt. Hank Azaria klaut jede Szene, in der er auftaucht. Ein unaufdringlich intensiver Film mit einem eindringlichen Score, der allerdings keine neuen Erkenntnisse bringt und sich für meinen Geschmack viel zu wenig mit dem unglaublichen Betrugssystem Madoffs auseinandersetzt. Gut, aber nicht megagut.
Wow! Ein Film, der absolut gar nichts zu bieten hat. Also wirklich mal überhaupt gar nichts. Fühlt sich an wie die x-te Variante von 80er-Horror à la DREAM WARRIORS und BAD DREAMS, ist aber auch 80mal langweiliger. Schauspieler und Spezialeffekte auf maximalem Fremdschäm-Niveau. Alle Horror-Elemente komplett abgestanden, schal wie ein Glas Puffbrause von vorgestern. Die Comic-Vorlage habe ich nicht wiedererkennen können, außer wenn am Ende plötzlich der kleine Drache Lockheed auftaucht, das ist dann auch wirklich der einzig vertretbare Moment. Totale Scheisse, eine Art Anti-Film.
Die absolute Gaga-Show. Genialer Schachzug: Die Figuren unterhalten sich selber miteinander darüber, wie überkandidelt und unmöglich das alles ist! Das muss auch so sein, denn hier wird wieder geflogen und gesprungen wie im Zeichentrickfilm. Vieles kommt leider aus dem Rechner gepurzelt, aber dazwischen kriegt man noch mehr als genug monsterfette Stunts aus dem heiligen Hause Razatos zu sehen - die Autojagd durchs Minenfeld, holy moly! Schauspielerisch gesehen ist das grösstenteils Kolbenfresser, Rodriguez und Brewster und besonders Eisenkinn Cena sind zum Piepen, Tyrese und Ludacris wirken von sich selbst ermüdet und die Cameos von Helen Mirren und Nicki Minaj ziehen einem die Klöten auf links. Riesenbaby Diesel hab ich irgendwie lieb gewonnen, der hat diesen einen Gesichtsausdruck, wo er mit leicht geöffneter Fressluke und Mini-Smirk andere anschaut, den find ich zum Verlieben. Insgesamt eine herrliche Sause, die sich bondiger angefühlt hat als der neue Bond.
Starkes Sequel. Hat mir besser gefallen als der Vorgänger! Kein Gramm Fett, einfach nur 90 Minuten Hochspannung ohne Gefühsduselei (bis auf die unsinnige Szene mit dem Ehering) und ohne Erklärbär-Gelaber. Tatsächlich, und das ist ja so selten im aktuellen Kino, erklärt sich fast alles aus sich selbst heraus, ohne dass irgendwer darüber endlose Monologe halten müsste. Beltrami hält sich auch zurück und fiedelt die Atmosphäre nicht mit Schmonzesgeigen zu, sondern setzt vermehrt auf sonische Impulse. Mit Cillian Murphy steht Krasinski dieses Mal auch ein deutlich besserer Hauptdarsteller zur Verfügung! Top Entertainment mit dem wohl konsequentesten Schluss der jüngeren Filmgeschichte: Monster tot, Film aus!
Solider Grusler ohne echtes Horror-Feeling; sämtliche Jump Scares gehen komplett am Zuschauer vorbei. Ansprechend gefilmt und mit schönem Zeitkolorit versehen, aber zu keiner Sekunde irgendwas anderes als derivativ. Ohne Farmiga und Wilson würde man wahrscheinlich überhaupt nicht am Ball bleiben. Dennoch, passable Unterhaltung für den späten Feierabend. Extrem irritiert hat mich die musikalische Untermalung: Da wird zwar ein gewisser Joseph Bishara als Komponist genannt, die Tonspur besteht aber vornehmlich aus der Musik aus ganz anderen Filmen (SICARIO, THE PURGE, THE EXORCISM OF EMILY ROSE usw. usf.)?!
An sich horrender Unsinn, aber dank PWSAs dicken Klöten zur maximalen Powersause aufgeblasen und daher in weiten Teilen ausgesprochen unterhaltsam. Milla Jovovich überzeugt, scheinbar alterslos, ein weiteres Mal mühelos als unkaputtbare Amazone. Überhaupt halten Menschen hier auch die übelsten Schläge aus und stecken Stürze aus großen Höhen locker weg! Der Film ist ein dauerbewegtes Visual Bonanza, in dem sich Jovovich und Jaa im Survival-Modus kabbeln und in gut inszenierten Effektszenen den Monstern nach Hause leuchten. Absolut käsig wird's dann aber mit Ron Perlman (mit Gottschalk-Perücke) und seiner Piratencrew. Perlman gibt sich nicht die geringste Mühe, auch nur den Hauch von Schauspiel ans Set zu schleppen, der labert einfach nur rum (akzentfreies Ami-Englisch, obwohl Alien aus Monsterworld) und schwingt die Leuchtaxt. Bekloppt! Schluß ist sensationell doof.
Die 20minütige Pre-Title-Sequence ist ein absolutes Brett, da ist alles drin, was das Leben ausmacht; Drama Liebe Trauer Action, der Aston Martin und sogar "We have all the time in the world". 20 Minuten lang Kino vom Allergrössten. Sieht fantastisch aus, ist spannend, laut, macht einen ganz verrückt vor Freude. Bond is back.
Danach muss man halt den nichtssagendsten Bond-Song aller Zeiten durchleiden, aber selbst die begleitende Animationssequenz holt einen als Fan ab: Es geht los mit den bunten Punkten aus dem Vorspann von DR. NO. Man ahnt: Hier soll der ganz große Bogen geschlagen werden. Und tatsächlich: Ein weiteres Vintage Bond Car kommt zum Einsatz, an einer Wand hängen Portraits der alten Ms, Felix Leiter hat seinen letzten Auftritt, es gibt eine Böswatz-Basis auf einer Vulkaninsel und auf der Tonspur erklingt komplett unmotiviert das Thema von OMSS.
Das alles macht über lange Strecken richtig Spaß, 007 darf wieder Fun bedeuten und alles fühlt sich so bondig an wie zuletzt vielleicht bei TOMORROW NEVER DIES. Craig sieht härter aus als jeder Bond vor ihm und ist gleichzeitig relaxter als Roger Moore. Als freiwillig ausgemusterter Superagent feiert er ein glorioses Comeback beim MI6, denn M und Q und Moneypenny und sogar die neue 007 müssen anerkennen: Nobody does it better.
Leider wird selbst dem Autor dieser Zeilen im weinseligen Freudentaumel bald klar, daß hier einiges im Argen liegt. Warum darf Hans Zimmer mit einem seiner zimmerigsten Zimmer-Scores einen James-Bond-Film zuzimmern? Spielt Rami Malek jetzt nur noch komplett sediert? Wieso braucht Bond ein Team, ist er jetzt Ethan Hunt? Und wieso zum Teufel gibt es in diesem Film nach dem Vorspann keinerlei nennenswerte Action? Von den großen, sensationellen 007-Set-Pieces hatte sich ja schon Mendes verabschiedet, hier bei Fukunaga wird es spätestens ab dem schlaffen Insel-Showdown sogar richtig zäh.
Naja, und dann wird halt doch irgendwann klar, daß der Bond der Craig-Ära um jeden Preis zur tragischen Figur zurechtgeklöppelt werden muß; alle Kreise sollen sich schließen, alles ist ein grosser Masterplan und alles ist am Arsch. Folgerichtig beschliesst dieser mit 164 Minuten absurd lange Film die Zeit des traurigsten aller 007 mit einem gleichzeitig zynischen und kitschnudeligen Ende, das echt nur noch die Wurst vom Teller haut. Der Schluss macht nicht nur 007, sondern auch mich als Fan zum begossenen Pudel, und ganz ehrlich, jeder, dem das gefällt, ist mit dem Klammerbeutel gepudert oder weich in der Birne. Diese Wut wird noch lange kochen.
CASINO ROYALE > SPECTRE > SKYFALL > NO TIME TO DIE > EIMER PISSE > QUANTUM OF SOLACE
Unrhythmisch erzähltes Computerspektakel, das dank Scotts Regie aber immer wieder imposante Momente zu bieten hat. Die werkgetreue Darstellung biblischer Schnurren ist in ihrer Direktheit fast bewundernswert, da ist vom brennenden Busch bis zur Heuschreckenplage alles dabei und plötzlich gibt's unvermittelten Krokodilsplatter. Was diesem Koloss den dicken Arsch rettet, sind die Darstellungen der konkurrierenden Hauptfiguren; Bale und besonders Edgerton machen das mit Gusto.
In den Fabrikszenen durchaus beklemmend und in der Charakterzeichnung des privaten Umfelds stimmig, aber unfokussiert und angesichts des bekannten Ausgangs dieser Geschichte auch zu fahrig und langatmig erzählt. Überdurchschnittliche Leistungen einer durch die Bank namhaften Besetzung, die selbst in kleinsten Nebenrollen noch bekannte Gesichter auffährt, und ein glaubwürdiges Working-Class-Ambiente sind ein großes Plus, aber Nichols stolpert hier leider ab und an ins Melodramatische. Es ist ihm und Streep hoch anzurechnen, daß sie Karen Silkwood nicht als Heldin der Arbeiterklasse, sondern komplexen und auch durchaus unsympathischen Menschen charakterisieren. Streep spielt das überzeugend, aber ihre heute längst unerträglichen Manierismen brechen sich auch hier schon Bahn.
Ein Film, in dem nichts authentisch ist, in dem jede Figur im selben Duktus spricht und sich niemand wie ein echter Mensch verhält. Vergnüglich gespielt und inszeniert, aber fahrig und unfokussiert erzählt, ohne Sinn und Verstand konstruiert und am Ende doch wieder nur lauwarme Luft. Es geht nie um irgendwas, und, wie sich am Ende herausstellt, ging es von Anfang an um nichts. Ein kurzweiliges, aber unbefriedigendes Erlebnis.
Seelenloser, stinklangweiliger Computerquatsch mit miesen Digitaleffekten, vor sprottenhässlichen Greenscreen-Hintergründen fantasie- und einfallslos zusammengekloppt. Boseman muffelt sich müde durch ein Nichts an Geschichte und leidet an akuter Charismafreiheit. Tipp: Es ist immer schlecht, einem schwachen Helden einen so starken Bösewicht wie Michael B. Jordan entgegenzusetzen. Tipp 2: Es ist geradezu fahrlässig, den starken Bösewicht auch noch mit einem Plan auszustatten, gegen den sich nur schwer Argumente finden lassen. Ein sagenhaft öder, generischer und doofer Stinker, der von mir nur wegen der verhältnismäßig starken Frauenfiguren und wegen Jordan jeweils einen Punkt bekommt.
Temporeiches und intensives Dschungelabenteuer, in dem man die Hitze flirren sehen und die Luftfeuchtigkeit fast spüren kann. Leider bleibt dem Film ein anständiges Finish versagt - und daß es mal wieder die Frau ist, die mit einer emotionalen (moralischen?) Handlung das Unternehmen gefährdet, stieß mir auch ein bißchen sauer auf. Trotzdem, gute Unterhaltung!
Hape Kerkeling spielt einen leicht verhuschten Anwalt, der sich den juristischen Kampf gegen den verbrecherischen Chemie-Mogul DuPont zum Lebensinhalt macht. Keiner kann so schön eine Schnute ziehen wie Hape Kerkeling! Todd Haynes, ein Meister des modernen Melodrams, hat hier ein erschütterndes Beispiel für weitreichende Umweltskandale zum Filmstoff gemacht und vermittelt dabei Erkenntnisse und Fakten, ohne dabei jemals ins Predigen zu verfallen. Seine Bildsprache bleibt dabei konsequent düster und niederdrückend und verspricht zu keiner Zeit Hoffnung; so macht er den aussichtslosen Kampf des Einzelnen gegen ein korruptes und menschenfeindliches System tatsächlich fühlbar. Kurios ist allerdings, was Haynes teilweise mit seinen Schauspielern anstellt: Bill Pullman scheint sich für Broderick Crawford zu halten und Anne Hathaway, uff, ja, Anne Hathaway. Die wurde in beinahe jeder Szene kostümiert und frisiert wie eine amerikanische Hausfrau in den 50er Jahren; auch die Rolle wirkt antiquiert, sie hat eh nicht viel zu tun. In ihrer großen Einzelszene im Hospital spielt Hathaway dann so affektiert und grotesk auf wie in ihrer unvergeßlichen Homeland-Parodie bei SNL. Bizarr.
Fängt an wie erwartet: Strunzdummes Computerspektakel mit dem Riesenaffen als Komiker (kratzt sich am Arsch und kriegt Formatradio-Hits als persönlichen Soundtrack) und der Riesenechse als Aggro-Viech (Ähnlichkeiten mit Godzilla rein zufällig). Dazwischen absurd schlecht motiviertes Menschenvolk, deren Handlungen man nicht verstehen kann, was wollen die Guten, was will der Böse? Einigermaßen namhafte Schauspieler verzweifeln an nichtssagenden Dialogen und lassen darstellerisch die Hosen in die Kniekehlen fallen. Aber dann dreht der Film plötzlich komplett am Rad und reist zum Mittelpunkt der Erde, die offenbar hohl ist und wo Berge von oben und unten hängen und lauter irre Monster vor sich hin flattern! Mit diesem Irrsinn kommt ein Sense of Wonder auf, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hätte. Die finale Schlacht samt der willkommenen Rückkehr von Mecha-Godzilla ist dann durchaus vom Amt, auch wenn Wingard zu keiner Zeit die visuelle Grandezza von Edwards' GODZILLA oder die Firepower von SKULL ISLAND entwickelt. Ließ sich aber doch alles ganz gut gucken, ein unerwartetes Ergebnis nach dem mülligen Vorgänger!
Subtile Verfilmung des satirischen Romans von Ira Levin, die statt greller Effekte auf leise Paranoia setzt und die satirischen Spitzen der Vorlage ebenfalls nicht zu vordergründig ausspielt. Bryan Forbes lässt den wachsenden Schrecken durch sonnendurchflutete Bilder schleichen und macht damit das unheimliche Finish um so wirkungsvoller. Mich hat nur Katharine Ross' Performance in der Hauptrolle ein wenig irritiert, weil sie von Anfang an leicht somnambul wirkt und dringend auf die mal wieder unwiderstehliche Paula Prentiss angewiesen ist, um Leben in die Bude zu bekommen. Vielleicht ein heute zu oft übersehenes Kleinod, dessen Titel immerhin in den amerikanischen Sprachgebrauch übergegangen ist.