Klopper - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Dept. QDept. Q ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Scott Frank mit Matthew Goode und Alexej Manvelov.+24 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+18 Kommentare
-
Das ReservatDas Reservat ist eine Drama aus dem Jahr 2025 von Ingeborg Topsøe mit Marie Bach Hansen und Danica Curcic.+16 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
28 Years Later390 Vormerkungen
-
The Fantastic Four: First Steps93 Vormerkungen
-
Jurassic World 4: Die Wiedergeburt93 Vormerkungen
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens87 Vormerkungen
Alle Kommentare von Klopper
Aus irgendeinem ungewissen Grund lässt mich die Kombination Burton und Depp nicht mehr so jubeln wie einstmals.
Ich hätte es besser wissen sollen. Aber er war doch so verführerisch, dieser endlos lange Titel. Magisch zog er mich in seinen Bann, lies mich nicht mehr los. Sollte das die Trash-Perle aller Trash-Perlen werden? Wochen verbrachte ich damit, diesen Film aufzutreiben. Das war nicht leicht. Fündig wurde ich ausgerechnet eher zufällig in der Uni-Bibliothek, wo so manche seltsame Filme lauern, weil noch seltsamere Professoren sie einst in den ebenso seltsamen 80ern beschafften.
Und dann schob ich die Videokassette(!) in den extra dafür aus dem Keller geholten VHS-Player. Und dann begann es, dieses Etwas. Offenbar mit der ersten VHS-Kamera der Welt aufgenommen. In grau/weiß. Schwarz konnte man das beim besten Willen nicht nennen. Ich kann nicht genau sagen, worum es ging. Aber es wurde viel getanzt. Und dann wurde noch irgendwie Gewalt angedeutet. Und Sex. Generell gab es viele Andeutungen von Andeutungen in der verwaschenen, grauen Masse dort auf der Bildröhre. Laienschauspieler vollbrachten laienhaftes zu monotoner Synthiemucke. Das ganze ging seltsam emotionslos an mir vorbei, wie ein Folge TeleGym auf BR. Man schaltet nicht weg, man schaut auch nicht wirklich zu. Irgendwie langweilig und schlecht, aber nicht genug, um mich aufzuregen. Die Raufasertapete unter den Kunstfilmen. Und damit diesem überragend guten Verleihtitel nicht gerecht.
Günter Ludolf ist tot. Eine Nachricht, die mich Vorgestern wirklich getroffen hat. Dabei kannte ich diesen Menschen gar nicht, aber ich glaubte ihn zu kennen. Ich kannte ihn als den stillen, traurigen Mann, der jeden Tag auf dem gleichen Stuhl in der Ludolfschen Küche saß, sich von Kaffee und Zigaretten ernährte und sich am Telefon immer wortkarg mit den Kunden unterhielt.
Ich kann mir die Trauer seiner drei Brüder vorstellen, diese einfachen, etwas skurrilen, aber sensiblen Menschen. Sie kamen nie über den Tod ihrer Eltern hinweg, über den Tod ihrer kleinen Schwester. Nun auch noch Günter.
Ich glaube die Ludolfs zu kennen, diese seltsamen Schrotthändler aus Dernbach. Wenn auch nur durch Doku-Soap und Film. Doch die Ludolfs sind authentisch. Es gibt sie wirklich, genau wie ihren Schrottplatz, und sie sind wirklich so, wie sie sind. Und auch wenn das Produktionsteam sie auf die Rennstrecke schickt, wenn sie Autos vor die Tür gestellt bekommen, die sie sonst nie zu Gesicht bekämen, wenn sie für den Film nach Italien fahren, sie bleiben immer die Ludolfs: Diese erwachsenen, groben Männer, die sich das Kind im Innern bewahrt haben.
Nur Günter war anders. Günter war traurig. Und nun ist Günter tot. Das gibt dem Film eine völlig neue Dimension, denn hier redete er so viel wie sonst nie. Teilte seine Trauer. Und auch sein kleines Glück. Ein würdiges Vermächtnis.
Ich werde dich vermissen, Günter!
Ich habe bei den diesjährigen Nominierungen an sich wenig bis bis gar nichts zu meckern. "The King's Speech" Habe ich selbstverständlich noch nicht gesehen, doch scheint es ja ein sehr guter Film zu sein. Mir ist es allemal lieber, wenn so ein kleiner, günstiger Film groß abräumt, als wenn ein "Inception" allein des Erfolges wegen zehn Trophäen in den Arsch geschoben bekommt. Denn so eine Farce wie bei "Titanic" möchte ich nicht mehr sehen...
Sein Tod kommt sehr unerwartet. Ich muss zugeben, dass ich mit Eichinger gestern zuerst eine Schwemme von Schrottfilmen wie "Harte Jungs" oder "Ballermann 6" in Verbindung brachte. Und tatsächlich hat er solches Zeug am Fließband produziert. Als ich mir seine Filmografie anschaute, stellte ich jedoch fest, dass er auch einige Perlen hervorgebracht hat. Man kann also sagen, selbst wenn nur 5-10 Prozent seiner Filme etwas taugten, so sind das bei der schieren Menge seiner Produktionen immerhin schon sicher 10-20 gute Filme. Und das ist weit mehr als viele andere Produzenten in ihrem Leben schaffen.
Damit die Menschheit all den Käse überlebt, den sie in den letzten Jahrhunderten so angerichtet hat, werden ein paar von ihnen in einer unterirdischen Stadt eingechlossen um dort 200 Jahre zu verweilen. Im Lauf der Zeit geht das Wissen um die Oberfläche jedoch Größtenteils verloren, während die Stadt beginnt zu verfallen. Gut, dass zwei Teenies auf einige Ungereimtheiten stoßen und damit beginnen, einige Geheimnisse zu lüften...
Sonderlich innovativ ist die Geschichte von "City of Ember" wirklich nicht. Es ist einer dieser typischen Teenager-enttarnen-Verschwörung-Filme für die ganze Familie und als solcher funktioniert er auch ganz gut. Besonders macht den Film aber die schön anzusehende Stadt unter der Erde, die sehr detailiert und mit vielen tollen Ideen umgesetzt wurde. Man bekommt regelrecht lust, Ember selbst zu erkunden, durch seine Tunnel zu streifen und die skurrilen Bewohner zu beobachten. Da verzeiht man gerne die fehlende Tiefe und die überraschungsarme Story. Hinzu kommen zwei gute Jungschauspieler und mit Bill Murray und Tim Robbins zwei hochkaräter in den Nebenrollen.
Hätte man die innovationslose und an manchen Stellen recht hakelige Geschichte noch mal überarbeitet, hätte "City of Ember" wirklich toll werden können. So ist es immerhin noch ein nettes Filmchen in toller Umgebung.
"Ray-Ban is proud sponsor of the post-apocalypse."
So könnte es vor Beginn des Films stehen, denn die Endzeit wird verdammt cool! Seltsame Sonnenstrahlen zwingen zu einer permanenten Blues-Brothers-Kopie. Aber auch sonst wird aufs Äußere geachtet, könnte Mila Kunis Outfit doch glatt aus dem neuen H&M-Katalog stammen. Der Road Warrior von heute ist übrigens nur mit seinem iPod komplett.
Fashion Victims müssen die Apokalypse also nicht fürchten. Bibel-Fans schon eher, denn ihr teures Büchlein, das Gott persönlich in einer kreativen Stunde geschrieben haben soll, wurde nach der großen Katastrophe, die die Welt in ein schickes Monochrom getaucht hat, großflächig vernichtet. Das vermutlich einzige existierende Exemplar besitzt ein gewisser Eli (Denzel Washington), kugelresistenter Kampfpilger und iPod-liebhabendes Sonnenbrillenmodel. Der möchte es aber nicht hergeben, was doof ist für Gary Oldman, der die unglaubliche Macht der Bibel für sich nutzen möchte. Wie auch immer.
So läuft in bester Italo-Western-Manier der eine weg und der andere hinterher. Dann wird geschossen und dann läuft man weiter. Und so fort.
"The Book of Eli" ist schon ein seltsamer Film. Da wird mit vielen schönen Bildern und Ideen eine tolle Endzeitstimmung aufgebaut, die aber regelmäßig durch unpassende Dinge wie iPods vernichtet wird. Ein starker und verheißungsvoller Beginn mündet in einer fundamentalistischen Bibelgeschichte mit einem reichlich grotesken Ende. Kennern der Videospielreihe "Fallout" wird übrigens so ziemlich alles bekannt vorkommen, nur Mutanten gibt es hier nicht. Unterstützt wird der monochrome Bilderreigen durch einen stimmungsvoll elegischen Soundtrack. Denzel Washington fährt das Tough-Guy-with-Heart-Programm souverän ab, Gary Oldman mimt einen annehmbaren Bösewicht und Mila Kunis wackelt hübsch mit dem Hintern ohne sonst weiter zu überzeugen.
Herausgekommen ist ein nicht immer stimmiger Endzeit-Western, der gelegentlich gut ist, gelegentlich langweilt. Die reichlich tendeziöse Bibelstory ist nicht mein Cup-of-Tea, zu extrem wirds dann aber doch nicht. Schöne Bilder, verschenktes Potential.
Brazil ist für mich ganz klar das kafkaesteste Werk der beschriebenen, da es so ziemlich alle Kafka-Trademarks aufweist, besonders Humor. Denn es wird oft vergessen, dass Kafka ziemlich witzig war. Gerade der verzweifelte Kampf der Protagonisten gegen die undurchdringbaren Bürokratien ist voll von absurder Komik. Das ist bei Brazil sehr gut umgesetzt.
Ansonsten bin ich immer wieder betrübt, dass es nur so wenige (gelungene) Kafka-Adaptionen gibt. Orson Welles' Prozess ist anständig, das wars aber auch schon. Und die beiden Kurzfilme "Franz Kafka's It's A Wunderful Life" und der Anime "Inaka Isha - Ein Landarzt" sind ebenfalls zu empfehlen.
Da ich mich durchaus als Kafka-Fan bezeichnen würde, fordere ich da Nachbesserung! Zumindest so lange Uwe Boll aus "In der Strafkolonie" keinen Splatter macht...
Das war jetzt also mein erstes Familien-Cyberspace-Liebes-Anime-Komödien-Action-Drama. Ein noch junges Genre, dass bisher nur einen Film zählt: Summer Wars.
Wer sich Summer Wars anschaut, sollte also wissen, auf was für einen bunten Mix er sich da einlässt. Besonders Actionfans sollten sich darauf einstellen, dass der Film kein Cyberspace-Thriller ist, sondern sehr viel Zeit auf die Strukturen, Probleme und Herzlichkeiten einer japanischen Großfamilie zwischen Tradition und Moderne verwendet.
Kontraste dominieren den Film: Da gibt es das alte, historische Anwesen der Famile, vollgepackt mit Samurai-Rüstungen, durchdrungen von Tradition. Ihm gegenüber steht die verrückte Cyberwelt Oz mit ihren 4 Milliarden Mitgliedern, eine Fusion von Second Life, Facebook und World of Warcraft. Die ultimative Verbindung aller Kommunikationskanäle, faszinierend schillernd, beängstigend riesig und mächtig.
Da gibt es zwei Familien. Die Großfamilie mit ruhmreichen Stammbaum und ihren verschiedenen Charakteren, zusammengehalten von der Großmutter. Und die Internetgemeinde, mehr als die Hälfte der Erdbevölkerung, zusammengehalten durch Oz.
Doch beide werden durch den selben Feind bedroht und beide müssen zusammenhalten, um ihn zu besiegen.
Die simple Geschichte des familiären Zusammenhalts, der sicher durch die Krise führt, wird bei Summer Wars erfrischend durch die parallele Online-Hacker-Story aufgewertet. Sie bietet das überdreht bunte Gegenstück zu den konservativen Familienwerten. Nebenher gibt es noch eine kleine Romanze, Streitigkeiten, einen Trauerfall und einige Lacher. Summer Wars bietet viel, dadurch kann man den Film allerdings auch vorwerfen, dass er zu viel bietet. Gerade bei der Charakterisierung gibt es Einbußen, denn so viele Familienmitglieder kann man in knapp zwei Stunden einfach nicht gebührend vorstellen. Dafür wird der Film allerdings auch zu keiner Sekunde langweilig.
Oz ist eine visuell beeindruckende Welt, die vielleicht nicht sonderlich realistisch ist und von PC-Nerds belächelt wird, die jedoch im Kern das ausdrückt, wohin sich unsere Welt mehr und mehr entwickelt. Ein kommunikativer Zusammenschluss, eine virtuelle Parallelwelt, voller Möglichkeiten, aber auch stetig bedroht. Hacker und Datenklau, Viren und Missbrauch sind die Gefahren. Störungen bedrohen nicht nur das virtuelle, sondern auch das reale Leben. Wer nicht glaubt, dass es soweit kommen kann, sollte sich mal über Stuxnet und das iranische Atomprogramm informieren.
Technisch ist Summer Wars erhaben. Die Zeichungen sind flüssig und detailreich. Besonders Oz ist ein Augenschmaus. Auch bei der musikalischen Untermalung gibt es nichts zu meckern. Unterm Strich also eine klare Empfehlung, an die man unbefangen herangehen sollte.
Kann es einen besseren Film geben, als den Kampf eines Dinosaurierkrokodils gegen einen Superalligator? Vermutlich ja. Sehr viele sogar.
Dennoch werde ich ihn nachholen. Der Kinorelease muss wohl irgendwie an mir vorbeigegangen sein...
Wenn es wirklich eine Charakterrolle werden sollte, dann Naomi Watts.
Der Rest taugt doch eher als schmückendes Beiwerk. Kate Mara und Charlotte Riley kenne ich nicht einmal...
Bochum im Jahr 2000, Donnerstagabend, ein Multikinokomplex.
Gut 200 Menschen drängen sich wie jeden Donnerstag in die Sneak. Die Qualität der Überraschungspremieren schwankt von Woche zu Woche stark. Die regelmäßigen Zuschauer sind einiges gewöhnt. Der Film beginnt. Bootmen. Nie was von gehört, wie die meisten. Also zurücklehnen und überraschen lassen.
Eine Stunde später.
Im Kino sind noch drei Personen. Die übrigen 197 haben den Saal bereits verlassen. Bootmen rieselt immer noch vor sich hin. Zwei Menschen schlafen, der dritte bin ich. Ich kann nicht gehen. Mein Fahrer ist einer der Schlafenden.
Bootmen ist eine lange GZSZ-Episode, nur in Australien. Über Stahlarbeiter. Steppende Stahlarbeiter. Klingt grotesk, ist es auch. Raue Männer kämpfen ums finanzielle und gesellschaftliche Überleben und natürlich um Frauen. Und zwischendurch tanzen sie in Michael Flatley-Manier über die Bühne.
Neben den Tanzeinlagen geht es überaus soap-operesk zu. Die eine ist mit dem zusammen, wird aber von dem begehrt. Da gibt es eine Intrige, hier droht Arbeitslosigkeit. Dort ein schlimmer Streit, daneben eine Tragödie. Das Leben als steppender Stahlarbeiter muss hart sein.
Das Ganze ist befreit von Spannung, von der ersten bis zur letzten Minute vorhersehbar und mir fällt auch sonst kein nennenswerter Grund ein, Bootmen zu schauen. Anders als der ähnlich gelagerte "Ganz oder gar nicht" nimmt sich Bootmen zudem sehr ernst, was das Geschehen noch bizarrer erscheinen lässt. Immerhin sind die Tanzszenen ziemlich gut, so dass der Film hier sein Publikum finden kann.
In einem Kinokomplex in Bochum war jedoch wohl kein Tanzfan anwesend. Nur zwei Schlafende und trauriger Klopper.
Oh Gott, wie formuliere ich das jetzt am besten? Hmm, vielleicht einfach so:
Arrgh!
Ja, ich glaube, das trifft es am besten.
Das Leben im New York der Postapokalypse könnte so schön sein! Golf spielen auf dem Flugzeugträger, im Ford Mustang durch die Stadt rasen, kostenlos Filme aus der Videothek ausleihen, mit dem Köter auf dem Broadway Rentiere jagen oder die Schaufensterpuppe von nebenan anbaggern. Hinzu kommen Strom, Wasser und Nahrung im Überfluss. Woher? Besser nicht hinterfragen, genießen!
Ja, das alles wäre so schön, wenn nicht CGI-Löwen die Rentiere verspeisen würden und nachts gruselig animierte Mutanten die Stadt unsicher machen würden.
Aber da hier nicht irgendein einsamer Überlebender haust, sondern Will Smith, sind die Tage der Monster bald gezählt. Schließlich ist der einzige Überlebende zufällig ein junger, durchtrainierter, unverschämt gut aussehender, hyperintelligenter, handwerklich geschickter Genwissenschaftler, dazu noch Mustersoldat, guter Jäger, ausgezeichneter Autofahrer und sicher auch perfekter Liebhaber, es mangelt nur an der Frau zum testen. Bei so viel Präsenz wundert man sich, warum die nachtaktiven Mutanten nicht direkt aufgeben. Sie haben doch keine Chance.
"I am Legend" ist so sehr One-Man-Show, dass der Ausdruck schon gar nicht mehr reicht. Man könnte eher von einem Will-Smith-Porno reden. Zur Verdeutlichung: Der Nebendarsteller mit der meisten Screentime ist ein Schäferhund.
Das wäre ja alls gar nicht so wild, schließlich soll Big Will da ja alleine rumlaufen. Aber durch die lockeren und ausgefallenen Freizeitaktivitäten des Fresh Prince kommt das gewünschte Gefühl der Einsamkeit nicht ein Mal auf. Das Leben scheint ziemlich spaßig zu sein, so allein unter Mutanten. Die sind für einen Film dieser finanziellen Größenordnung bemerkenswert schlecht animiert. Sie sind häßlich, unscharf, unecht und unglaubwürdig. Ihre Intelligenz schwankt stark. Sind sie anscheinend in der Lage, eine hochkomplizierte Falle nachzubauen, die Bear Grylls nicht besser hinbekommen hätte, lösen sie sämtliche anderen Probleme damit, dass sie mit dem Kopf davorrennen.
Zumindest das einsame New York sieht gut aus und die Aufnahmen einer Megametropole, die langsam von der Natur zurückerobert wird, sind eindeutig das Highlight des Films. Weitere Highlights bleiben leider aus.
So ist "I am Legend" leider ziemlich überflüssig, denn das Thema wurde schon mehrfach verfilmt. Und dazu besser.
Für Hancock als Person gilt das Gleiche wie für Hancock als Film: Er versucht vieles, kriegt aber kaum was hin. Er taugt nicht als Komödie, nicht als Drama und nicht einmal als Superhelden-Film. Es hätte vielleicht geholfen, sich auf eines zu beschränken. Hancock beginnt vielversprechend, denn haben wir uns nicht alle schon einmal gefragt, wer all den Schaden bezahlt, den Superhelden-Kämpfe so hinterlassen? Wer bezahlt mein neues Haus, wenn Superman einen Schurken durchs Dach schmeißt? Und wer macht Spidermans Spinnweben weg, die ganz New York verkleistern müssten? Irgendwer ist sicher ziemlich angepisst darüber.
Aber anstatt weiter auf die Wut der Bevölkerung einzugehen und die gesellschaftlichen Probleme eines verkommenen Helden zu verfolgen, kippt der Film auf einmal um in eine Superhelden-Romanze. Und von da an wirds richtig schlecht.
Neben dem misslungenen Drehbuch gibt es sonst auch nicht viel zu entdecken. Will Smith fährt seine übliche Show ab, hat aber schon deutlich mehr geglänzt. Charlize Theron ist immerhin nett anzusehen, trägt aber auch nicht zu glaubhafter Tiefe bei. Dafür gibt es einige schöne Demolagen zu bestaunen und Hancocks Umgang mit seine Superkräften ist wirklich herzallerliebst. Bei Interesse reicht aber auch ein Zusammenschnitt bei YouTube, denn zwischen der Action muss man durch ziemlich viel Langeweile durch.
Chance vertan. Muss man nicht sehen.
Hallo? Hat hier jemand Zombies gesehen? Hier müssen doch irgendwo Zombies sein? Hallo? Haaaallooohoooo? Zooooombiiiiiies?
Nein, Geisterkinder suche ich keine, aber nett, dass ihr hier seid. Habt ihr vielleicht irgendwo Zombies gesehen? Auch nicht? Aber da stand doch was von Zombies! Ihr seid hier ganz alleine? So so, sonst nur noch eine alleinerziehende Mutti mit zwei Blagen hier, die sich vom Immobilienhändler haben bescheißen lassen. Aber keine Zombies?
Na gut, da kann man nichts machen. Dann suche ich mal weiter.
Lohnt nicht? Hier finde ich nichts als abgedroschene Horror-Klischees aus dem Handbuch sagt ihr? Gruselige, dunkle Wälder? Die üblichen seltsamen Dorfbewohner? Dumme Teenies, die sich bereitwillig abschlachten lassen? Eine schreckliches Unrecht vor langer Zeit, das euch zu Geistern werden ließ?
Na, das klingt wirklich ziemlich bekannt. Und wirklich keine Zombies?
Nicht?
Na dann will ich auch gar nicht weitern stören. Ich verschwinde dann mal und schaue stattdessen, ob bei "Naked Lunch" wirklich nackt gespeist wird.
Das ist kein Film, das ist ein Rausch. Ein Sog, der einen in die Hölle zieht. Der keine Erklärung liefert, nur Leid und Schmerz inmitten unberühter Wälder. Häßliche, dreckige Menschen gefangen in der Hölle einer grausam schönen Natur. Und in deren Mitte steht ein Mann wie ein Monolith. Stumm und emotionslos, abstoßend doch faszinierend. Entfesselte Naturgewalt und ruhender Riese.
"Walhalla Rising" ist schwer zu fassen. Am ehesten würde ich ihn noch als eine Mischung aus "Stalker", "Apocalypse Now" und "Aguirre" bezeichnen. Eine Reise ins Herz der Fisternis, wie ein schmerzhafter Drogenrausch in rauer Natur.
Christliche Glaubenskrieger, die das heilige Land erobern wollen, um Ruhm und Reichtum zu erlangen, doch auch um von ihren Sünden befreit zu werden. Sie werden das heilige Land nie erreichen, denn sie haben sich den Antichrist ins Boot geholt. Er wird sie nicht in die Erlösung führen, sondern in die Hölle.
Es ist äußerst beeindruckend, wie viel Mads Mikkelsen sagt, ohne zu sprechen. Kein Wort verlässt seine Lippen. So steht er mahnend da. Schrecklich und geheimnisvoll, faszinierend und tödlich.
Bilder und Musik verzaubern, hypnotisieren geradezu, führen hinein in eine gottlose Welt aus der es kein Entrinnen geben wird. Einer der intensivsten Filme der letzten Jahre. Einer der mutigsten dazu.
Und vermutlich auch einer der missverstandesten. Lasst euch von Hülle und Beschreibung nicht blenden. Das hier ist kein Actionfeuerwerk. Kein "13. Krieger", kein "Pathfinder". Das hier ist so viel mehr.
Eine glatte Neuner-Vorhersage, ein gigantisches Medienecho und unzählige überschwängliche Kommentare, die nicht selten gar vom besten Film der Welt reden. Das ergibt eine Erwartungshaltung, bei der ich an sich nur enttäuscht werden konnte. Ein wenig bin ich das auch, aber längst nicht so schlimm wie befürchtet. Inception ist ein sehr guter Film, aber längst nicht das geniale Meisterwerk zu dem er stilisiert wird.
Hier agiert eine klasse Schauspielergarde auf sehr hohem Niveau, die Musik von Hansi Hinterzimmer (Danke, Mr Vincent Vega!) passt auch. Die Geschichte ist spannend erzählt und Nolan spielt gekonnt mit ihrer verschachtelten Erzählweise auf mehreren Traumebenen. Das erste Drittel ist vielleicht ein wenig zu langatmig geraten, nachdem der Traum-Heist aber losgeht, nimmt der Film auch zügig an Tempo auf, das er bis zum Ende behält.
Das Prunkstück von Inception ist neben der verschachtelten Traumwelt sicherlich deren Optik. Die Szenen im Hotel in Schwerelosigkeit sind wirklich eine Wucht und dürften ihren Platz in der Filmgeschichte sicher schon eingenommen haben. Und auch sonst gibt es viele eindringliche Bilder zu sehen.
Ein wenig enttäuschte mich dann aber doch die angebliche Tiefgründigkeit und Verworrenheit. Denn wenn man sich nicht von den Traumebenen und den vielen geschwollenen Worten blenden lässt, ist Inception ein ziemlich straighter Film ohne große Überraschungen. So wird ziemlich schnell klar, an welchem Punkt der Mission es durch wen Schwierigkeiten geben wird. Das Ende ist reichlich vorhersehbar und die Wette, mit welcher Einstellung der Film enden würde, hätte ich risikolos gewonnen.
Inception erweckt den Anschein mehr zu sein, als er wirklich ist. Er ist ein Action-Thriller, ein unkonventioneller Heist-Movie, der angenehmerweise noch nicht ganz so ausgelatschte Pfade betritt. Hochtrabend Philosophisch ist das aber beileibe nicht und neu schon gar nicht. Wer mal den Anime "Paprika" gesehen hat, wird in Inception sehr viel davon wiederentdecken.
Inception nimmt sich also vielleicht ein wenig zu ernst. Oder wird von vielen Zuschauern vielleicht auch einfach nur zu ernst genommen. Dennoch ist er ein sehr guter Action-Film und auf jeden Fall sehenswert.
Auf das er mindestens 100 Jahre alt wird um uns weiterhin mit wunderschönen Filmen zu versorgen!
Ein cleverer und stark besetzter Heist-Movie der alten Schule, der mich an sich vollends überzeugen sollte, es aber nicht tut.
Warum das?
Nun, der Raub ist wie gesagt clever geplant und sehr gut inszeniert. Der Zuschauer darf ein wenig miträtseln und am Ende überrascht und beglückt AHA! rufen. Clive Owen ist zudem so etwas wie die neue Referenz des cool agierenden Bankräubers. Sein Spiel ist bemerkenswert gut. Auch Denzel Washington ist nicht ohne, auch wenn er nicht an Owen heranreicht. Einzig Jodie Foster versagt in ihrer ohnehin irgendwie überflüssigen Rolle.
Was jedoch wirklich an Inside Man nervt, ist das schreckliche Drumherum. Da werden sämtliche billigen Clichés des Polizeifilms bemüht, von Korruption über Konflikte zwischen den verschiedenen Abteilungen, bis hin zum rassistischen Cop. Hinzu kommen unglaubwürdige Deals und Verschwörungen, wenn eine Dame im Minirock ohne viele Erklärungen munter zwischen den Mächtigen, Polizisten und Bankräubern hin und herläuft, sowie ein naives Ende, wenn ein kleiner Polizist glaubt, die mächtigsten Menschen New Yorks bedrängen zu können und damit einfach so davon zu kommen. Für einen Film, der sich selbst sehr ernst nimmt, ist das ein wenig schwach.
Die Krone der Lächerlichkeit ist jedoch Washingtons Frau, die sich anscheinend den ganzen Tag dauergeil auf dem Bett räkelt und ihren Mann zu überreden versucht, die Geiselnahme doch mal links liegen zu lassen, damit sie mit "Big Willie und den Zwillingen" (sic!) spielen kann. Bei der Szene wollte ich ins Sofa beißen.
Ohne diese überflüssigen und teils unglaubwürdigen Nebenschauplätze, die dem Film zu oft die Spannung rauben, wäre Inside Man richtig gut geworden. So reicht es nur zum Mittelmaß.
Charles Dickens bescherte der Welt einige der bedeutendsten Werke der Literaturgeschichte. "Oliver Twist" geht auf seine Kappe, ebenso wie "Große Erwartungen" oder "David Copperfield" (Nein, das hast nix mit dem Zauberer zu tun...). Leider hat er uns auch "Eine Weihnachtsgeschichte" hinterlassen. Das "leider" bezieht sich dabei nicht auf die Qualität der Erzählung - denn die ist hervorragend! Es bezieht sich auf eine beispiellose Rezeptionsgeschichte. Denn das Märchen vom kaltherzigen Scrooge, der in der Weihnachtsnacht von drei Geistern heimgesucht wird, wurde so oft verwurstet wie keine andere Geschichte der Welt! Sobald die Menschheit mit Kameras gesegnet wurde, ging der Verfilmungsreigen auch munter los. Bereits 1901(!) wurde der Stoff zum ersten Mal verfilmt. Seitdem gab es so ziemlich alle Varianten, die vorstellbar und unvorstellbar sind. Ob Disney oder die Muppets, Al Bundy oder Spongebob, die Flinstones oder die Simpsons. Alle mussten sie sich schonmal mit drei Geistern rumplagen. Das war mal mehr, mal weniger gelungen. Sicher ist aber, dass bei dermaßen vielen Versionen natürlich auch unendlich viel Schrott dabei ist...
Ich wage hier einfach mal eine These aufzustellen: Unter all den tausenden Versionen ist "Die Geister, die ich rief..." die beste Verfilmung des Stoffes aller Zeiten. Punkt. Ihr könnt gerne versuchen, mich vom Gegenteil zu überzeugen, doch ich werde euch nicht zuhören. Bill Murray ist der beste Scrooge, die Medien- und Konsumkritik der beste Rahmen, die Gags sind wirklich gut, die Geister originell und intensiv und der nicht zu vermeidende Weihnachtskitsch nimmt zum Glück nicht allzu unerträgliche Formen an.
Vielleicht wäre er sogar der beste Weihnachtsfilm überhaupt, wenn es da nicht noch "Schöne Bescherung" gäbe...
Ich habe ja mit allem gerechnet, von Top-Komödie bis lieblose Fortsetzung, Klamauk bis Kinderquatsch. Ich war gut darauf vorbereitet, entweder erfreut zu lachen oder grimmig zu grummeln. Aber dann hat es mich ganz kalt erwischt; Etwas, das ich nicht kommen sah: Emotionen.
Nie hätte ich damit gerechnet, dass mir dieser Film das Pipi in die Augen treibt! Und nun sitze ich hier und versuche mich zu erinnern, was mit meinem alten Spielzeug geschah. Habe ich es verkauft? Verschenkt? In gute Hände abgegeben? Vergammelt es im Keller? Habe ich es gar weggeschmissen? Oh Gott, bitte nicht letzteres! Nach Toy Story 3 könnte ich mir das nie mehr verzeihen!
Pixar hat mich als emotionales Wrack zurückgelassen. Morgen werde ich Spielzeug kaufen! Gebrauchtes Spielzeug, dass nicht mehr geliebt wird. Und ich werde mit ihm spielen! Ich werde ihm ein neues zuhause geben! Das werde ich tun!
P.S.: Haben Lego-Steine eigentlich auch eine Seele? Die liegen nämlich definitiv im Keller...
Was haben Titanic, Avatar und Vom Winde verweht gemeinsam?
Ersteinmal sind es die drei erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Zweitens aber sind alle drei lang, schwülstig und kitschig. Scheint also ein Patentrezept für Erfolg zu sein.
Vom Winde verweht hat die Viskosität von Schweröl und wälzt sich langsam und zäh über vier Stunden hin. Dabei ist er aber so süß wie nachgezuckerter Honig. Der Zuschauer befindet sich also in der misslichen Lage, dass er sich im Schneckentempo kurz vor dem Zuckerschock stehend durch die rassistischen Südstaaten schleppen muss.
Allerdings wird das ganze erheblich aufgewertet durch das hervorragende Zusammenspiel von Vivien Leigh und Clark Gable. Auch die Bilder im kräftigsten Regenbogen-Technicolor wissen zu überzeugen. Kulissen, Kostüme: Fabelhaft. Für den Film wurde ein gigantischer Aufwand betrieben. Alleine die Zahl der Statisten ist beeindruckend.
Somit kommen wir wieder zum Vergleich mit Titanic und Avatar: Gigantischer Aufwand, technische Perfektion, aber maue Geschichte. Denn bis auf die epische Länge und den Bürgerkriegshintergrund ist Vom Winde verweht nichts anderes als eine kitschige Romanze voll übertriebenem Pathos.
Den Kultfaktor kann ich hier also kein bißchen nachvollziehen. Vom Winde verweht ist ein Durchschnittsfilm, scheinbar nach einem Groschenroman gedreht, der allerdings durch seine guten Schauspieler und schönen Bilder wenigstens auf ein paar Ebenen überzeugen kann.
"Nerd sucht was zum Ficken-Movie"
Völlig egal, wie er heißen wird. Besser macht es das sicher nicht.
Gerade eben mal bei Kollegen reingeschaut
Ohne zu ahnen, was für ein scheiß sich da aufbaut
New School Rapper dissen rum so laut
Zerren an den Nerven, dass es mich umhaut
Oh, so schlecht sind nur Bushido und seine Crowd!
Habt ihr denn aus der Vergangenheit nichts gelernt?
Aus 'nem Rapper wird kein Filmstar, es bleibt euch verwährt
Typen wie ihr gehören von der Leinwand entfernt
Rapper checkts endlich, ihr gehört nicht auf den großen Screen
Eminem taugt nur als Todesopfer bei Halloween
Cool J und 50Cent sollen sich genauso verziehen
Haut ab! Zeit, zurück in eure Ghettos zu fliehen!
Talentlosigkeit wie dieser würde ich mich gerne entziehen
!