kobbi88 - Kommentare

Alle Kommentare von kobbi88

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    „The Last Stand“ ist eine blutige Ballerorgie, die sich voll und ganz auf die Präsenz von Uns Arnie verlässt. Der kann aber in seinem ersten Film nach seiner Gouvernatorschaft nicht mehr die Coolness aufbringen wie früher und sieht oft älter aus, als er ist. Dennoch ist er der Lichtblick in einer Reihe viel schauspielerischen Schattens. Ganz so, als hätte jemand verboten, dass man auch in Action-Filmen angemessen spielen kann. Die Story ist folglich nicht der Rede wert und nur dazu da, die einzelnen Schießereien mehr oder weniger plausibel miteinander zu verbinden, auch wenn sie hin und wieder mit ein paar witzigen Einlagen aufgepeppt wird und so nicht wirklich langweilig wird. Die Actionszenen tingeln auch irgendwo im Mittelfeld, haben hin und wieder zwar Ausreißer nach oben, fallen aber auch recht schnell wieder in den Durchschnitt zurück, von dem man dann doch sehr schnell übersättigt wird. Für Arnies Comeback hatte man sich einfach mehr erhofft als das spröde Mittelmaß. Und irgendwie ist das enttäuschender, als wenn er so richtig scheiße geworden wäre. Ein Film, wie man ihn schnell wieder vergessen wird.

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    • "Was haltet ihr von den Spekulationen zum Inhalt des ersten Trailers?"

      Ich halte überhaupt nichts davon. Es reicht doch schon, wenn der Trailer dann irgendwann mal draußen ist, muss man denn schon über den Inhalt dieses Trailers Wochen davor ohne wirkliche Grundlage spekulieren?
      Die Nachrichten zum siebten Star Wars-Film werden im kommenden Jahr doch ohnehin schon ins Extreme getrieben und uns verrückt machen (manche positiv, andere negativ).

      Also bitte, macht nicht jetzt schon aus jeder Mücke einen Elefanten. Diese Zeit wird noch früh genug kommen.

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      • Wer "Der Flug des Phönix" noch nicht gesehen hat, der hat 1. einen hervorragenden Film verpasst und sollte 2. diese Bildungslücke dringendst schließen, da es sich 3. verdammt nochmal lohnt.

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        • 2

          Oft sagt man ja scherzhaft: „Das hätte ich auch noch hingekriegt.“ Wenn ich mir Jaden Smith so ansehe, dann könnte es diesmal zutreffen. Und wenn sein Papi immer wieder seinen mindestens verkniffenen, oft fast schon verzweifelt schmerzhaften Blick aufsetzt, dann könnte man meinen, auch ihm tut die Leistung seines Sohnes in der Seele weh. Andererseits könnte es auch das Drehbuch gewesen sein. Oder beides. Aber wer weiß das schon.

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          • Catweazle auf der großen Leinwand? Warum denn eigentlich nicht!

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            • Ein erneuter Beweis dafür, WIE genial Johnny Depp immer noch schauspielern kann. Selten einen besseren Betrunkenen gesehen. So gut, dass man glauben könnte, es wäre echt.

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              • Da Waltz nur den charmanten Fießling (bis hin zum charmanten Ultraarsch) kann, sollte er doch in Gottes Namen auch den Bösewicht spielen. Sonst könnte es böse enden für den neuen Bond.

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                • Lange lanweilig, dann plötzlich total spannend - und dann vorbei. Insgesamt einfach nur durchschnittlich. Hätte Aljinovic einen denkwürdigeren Ausstieg gegönnt als das.

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                  • ♥ Batfleck ♥

                    Wer wenn nicht er könnte Val Kilmer als besten Bruce Wayne ablösen.

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                      Richtig spannend wird der letzte Tatort mit Boris Aljinovic leider erst nach einer dreiviertel Stunde. Da waren meine Eltern aber bereits eingeschlafen und haben immerhin ein würdiges Finale verpasst. War aber auch tatsächlich schwierig, die stumpfsinnige und langweilige erste Hälfte zu überstehen

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                      • 7

                        Das muss man sich mal vorstellen - es ist Fernsehkrimi-Zeit und man kriegt Vadim Glowna, Iris Berben, Leslie Malton, Christian Brückner (The Voice!), Jockel Tschiersch und Gunter Schoß, einer überzeugender als der andere.
                        Gut geschriebener, ansprechend aussehender und vor allem verdammt spannender Krimi-Thriller, der sich von Klischees fern hält und stattdessen mit seiner sich immer mehr zuspitzenden Atmosphäre den Zuschauer von Anfang bis Ende in seinem Bann hält.

                        "Ja, ich hab überlebt. Aber wird sie's überleben?"

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                          Schon klar, die Unterschiede zwischen Schein und Sein. Kritik an der Party-Generation und das auf schon ziemlich krasse Weise. Die vier Mädels als abschreckende Beispiele, wie es eben nicht sein sollte, was alles schief läuft, wie etwas eskalieren kann, weil man nur noch Party und Luxus in der Birne hat. Ist ja nicht so besonders kompliziert zu kapieren, dafür sorgt Regisseur Harmony Korine ja scheinbar ganz bewusst.

                          Aber warum, WARUM wird das alles so überdeutlich gemacht? Traut der Filmemacher seinen Zuschauern überhaupt nichts zu? Warum wird alles stääändig wiederholt, warum zum hundertsten Mal die abstoßenden Partybilder, in kack (überwiegend Neon)-Farben (die so nicht mal was zur Aussage beitragen, sondern ebenfalls wohl einfach zum scheiße Aussehen bewusst verwendet wurden), schrecklich geschnitten, mit dieser grauenhaften Musik unterlegt? Warum so viel? Halten die Macher uns für blöde? Wenn man nur kritisieren wollte, dann hätte ein Bruchteil davon bei weitem gereicht, denn schon nach wenigen Minuten ist jedem klar: Ein solches Leben und Verhalten geht gar nicht. Aber wenn etwa 35 Minuten des Films nur aus solchen Exzess-Szenen bestehen, die stets mit einem antithetischen Text unterlegt sind, um zu zeigen, wie beschissen dieses Partyleben eigentlich ist und wohin es führt, dann ist das nicht mehr nur, weil man wachrütteln will. Nein, es ist, weil die Macher dieses abstoßende Verhalten doch tatsächlich genießen, so scheint es mir. Und das kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht übertreib ich ja und es ist einfach nur, um auch ja alle bei der Stange zu halten. Solche Bilder ziehen da meist recht gut. Aber dass sie so penetrant und in einer schier endlosen Dauerschleife gezeigt werden, das ist einfach beleidigend. Dass alle Figuren dabei auch noch jede noch so kleine Information stetig wiederholen, bis sie auch der letzte Depp kapiert hat, das fällt da kaum noch ins Gewicht, zeigt aber erneut, wie wenig der Regisseur seinem Publikum zutraut. Weniger wäre hier bei weitem mehr gewesen, denn im Grunde hat er ja recht.

                          Die vier Mädels haben mich positiv überrascht, darstellerisch passen sie sehr gut in die Rolle. Besonders Vanessa Hudgens zeigt, dass sie auch in einer scheinbar völlig untypischen Rolle spielend leicht zu recht kommt. Franco hingegen war, nach den vielleicht zu enormen Vorschusslorbeeren, eine Enttäuschung. Er konnte schon in „Homefront“ keinen überzeugenden Badass spielen, er schafft es auch hier nicht. Es wirkt einfach stets aufgesetzt, nicht mal unbedingt übertrieben, das hätte gut gepasst, sondern einfach nur künstlich, eben nur gespielt. Noch schwächer als Franco ist aber der Charakter „Archie“, der als Gangster nun wirklich fehlbesetzt ist. Aber gut, ist eh nur ne Nebenrolle.

                          Die tolle kritische Grundstimmung und seine Aussage ist aller Ehren wert, eigentlich hätte „Spring Breakers“ auch das Meisterwerk werden können, das viele unbedingt drin sehen wollen. Nur leider hapert es an der zu holzhammrigen Umsetzung, die sehr schnell anödet. Außerdem ärgert mich, dass der Film mir so extrem ins Gesicht predigt, dass er mir nichts zutraut. Er brüllt mich regelrecht an: „Ich weiß, dass du nichts kannst, also kau ich dir alles hundertmal vor“. Vor allem darum ist ein besseres Abschneiden irgendwo zwischen den zwanzigsten Champagnerübergossenen Titten verschwunden gegangen ist.

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                          • Yeah, hoffe, er kann sich damit endlich international so richtig halten. Toller Schauspieler.

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                            • Die beste Band der Welt und die beste Live-Band des verdammten Universums mit einem fantastischen Videoclip. Hach, ich liebe ihn, sie, alles ♥

                              Ein bisschen kommt mir der Song übrigens auch wie aus einem Italo-Western vor - aber das könnte auch der Kill Bill (2)-Einfluss sein. Und das neue Album wird mir nach anfänglichen Schwierigkeiten auch immer sympathischer, auch wenn es nicht an die großen drei "Living Targets", "Smack Smash" und "Limbo Messiah" rankommt

                              Übrigens: Auch andere Videoclips erinnern teilweise immer wieder an bekannte Filme...

                              Der hier zum Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=2T-_7atmX-0

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                              • 3

                                Das interessanteste ist die Parallele von Film und der Herstellung eines Quilts. Es gibt viele unterschiedliche Elemente, die alle irgendwie ähnlich sind aber doch Unterschiede erkennen lassen. Beim Quilt ist dies der Stoff, der in seinen Einzelbestandteilen unterschiedlich aussieht und doch zu einem harmonischen Ganzen umgesetzt wird. Auf den Film bezogen sind es die einzelnen Liebesgeschichten, die trotz ihrer Vielfältigkeit am Ende ein Ganzes geben sollten. Diese Einzelelemente werden dann in einem schier endlos langen, gleichtönigen Vorgang zu einem Endprodukt verarbeitet. Dem Quilt/Film.

                                Bei „Ein amerikanischer Quilt“ sind die einzelnen Episoden genauso langweilig zusammengeschustert wie bei einer dieser titelgebenden Steppdecken. Man nehme irgendwelche Fetzen und versuche, ein schönes Ganzes draus zu machen. Schon ist der Film fertig. Dass die Darstellerinnen und Darsteller dabei auf Seifenoper-Niveau spielen und die, das muss man zugestehen, immerhin vielfältigen Einzelepisoden die Qualität eben jener billig zu produzierenden Vorabend-Serien erreichen, das fällt vor lauter Langeweile kaum auf. Allen voran Hauptdarstellerin Winona Ryder scheint heillos überfordert, wenn sie wie ein zwar niedliches, großäugiges Küken ziemlich unbeholfen durch die Szenerie stolpert und dabei offenbart, dass sie das so nicht freiwillig macht. Auch Ellen Burstyn und Anne Bancroft haben bereits bessere Zeiten gesehen.

                                Dass es in diesem Film um Liebe geht, merkt man als Zuschauer sehr schnell. Auch dass verschiedene Facetten von Liebe beleuchtet werden, was immerhin ein kleiner Pluspunkt ist. Nur leider verpasst es der Film, dieses Gefühl der Liebe auch dem Zuschauer zu vermitteln. Man spürt sie einfach nicht - ganz schlecht für einen Liebesfilm, der vielleicht noch mehr von der Möglichkeit des Mitfühlens lebt als andere Filme. Wahrscheinlich ist er dafür auch einfach zu sachlich und zu langsam erzählt, so dass die Langeweile jeden der wenigen positiven Ansätze im Keim erstickt. Er ist eben wie eine dieser Steppdecken, die irgendwo rumliegen oder -hängen, die nicht gerade schön aussehen, die aber da sind und den geschmückten Raum (wohl eher nicht) aufwerten, ganz im Gegenteil. Schade um die Zeit, die für die Herstellung des Quilts verwendet wurde, genauso wie für den Film. Eine weitere interessante Parallele: Genauso wie das Quilt-Herstellen ist der Film vor allem für ältere Damen gemacht (Ausnahmen möglich, is klar). Idealerweise hört man die Dialoge dann auch nicht mehr so klar und merkt so nicht, dass die Drehbuchautoren (und die Romanvorlage) scheinbar nicht ein einziges Mal Korrektur gelesen wurden, sonst hätte man die schwachsinnigsten Dialoge noch ändern können. Aber wer will schon Korrektur lesen?

                                Was haben wir bei diesem Film gelernt? Ein Quilt ist eine Steppdecke. Er wird aus vielen einzelnen Bestandteilen zusammengebastelt, bis man ein (angeblich) schönes Produkt erhält. Es hat einen emotionalen Wert und man erinnert sich ein Leben lang an seine Quilts. Genauso verhält es sich mit der Liebe, auch sie sind wichtig für uns und auch an unsere Liebesgeschichten erinnern wir uns lange. Mal ist sie schön, mal nicht. Aber an Erfahrung werden wir immer reicher, wir müssen nur die richtigen Schlüsse draus ziehen, zu einem Ergebnis kommen. Tja, und schlussendlich kann man diese Erkenntnisse eben auch auf den Film als solchen anwenden. Es kommt ein Ergebnis heraus, aber schön ist das nicht. Wie ein Quilt eben.

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                                • Und wieder wird er die eine Rolle spielen, die er wie kaum ein zweiter in Perfektion beherrscht.

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                                  • So dokumentarisch ist "Das Wunder von Bern" nun wirklich nicht. Aber immerhin sind die Fußballszenen relativ originalgetreu umgesetzt worden...

                                    Ansonsten: The Damned United :) Sehr schön, dass der hier zu finden ist :)

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                                    • Letztlich will doch jeder, dass auch andere die heißgeliebten Filme sehen und gut finden. Darum auch immer eine überraschte Reaktion kombiniert mit "den musste aber noch sehen"....

                                      Dass man natürlich nicht alle Filme sofort sehen kann, das ist ja klar, das ist auch jedem bewusst. Das sagen die ja auch nicht. DIe sagen dir damit letztlich nur: "Schau den an, es lohnt sich". Das ist nicht negativ gemeint, sondern lediglich ne Empfehlung. Wenn ich dir sage: !Was, du hast Moderne Zeiten noch nicht gesehen? Wie kannst du nur! Meisterwerk. Maaaaaaan, schau den an! Sofort!", dann sagt ja kein Mensch, dass du nicht auch aktuelle Filme anschauen solltest. Bleibt doch eh am Ende dir überlassen, was du kuckst, da hat ja sonst keiner EInfluss drauf^^

                                      Außerdem ist es meiner Meinung nach ohnehin nicht sinnvoll, zu viele angeblich gute Filme in einem zu engen zeitlichen Rahmen zu sehen, da man dann einfach die Qualität nicht mehr so erkennen kann. Ich schau kreuz und quer, aus allen Zeiten, Genres, Vorhersagen usw. Wichtig ist letztlich nur, dass du Lust auf den Film haben solltest.

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                                      • Interessanter Artikel. Allerdings bin ich kein großer Dokumentations-Freund. Da muss schon das Thema richtig passen. Besonders Sport oder Geschichte find ich da total interessant. Ansonsten sind mir geschriebene Artikel deutlich lieber als ganze eineinhalb Stunden-Dokus...

                                        Aber schöner Service, den du da ablieferst :)

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                                          Neben den tollen Darstellern, den opulenten Bildern, den tatsächlich herausragenden Effekten, der über eine lange Zeit unglaublichen Intensität, den ergreifenden Emotionen und der lange Zeit sinnvollen und realistisch erklärten Geschichte bleiben mit vor allem zwei Kernaussagen des Filmes im Gedächtnis:

                                          1. Der Mensch ist selbst verantwortlich dafür, wie es mit ihm weitergeht. Und wir sollten aufwachen und vor allem uneigennützig Handeln, auch wenn es natürlich alles andere als leicht ist.

                                          2. Das wichtigste Gefühl, die wichtigste Emotion ist die Liebe. Und damit hat er recht.

                                          Interstellar – ein unromantischer aber dafür wahrer und emotionaler Liebesfilm und eine bombastische Ode an die Menschlichkeit.

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                                            Es scheint fast, als hätte Rilke sein wahrscheinlich bekanntestes Gedicht nur für diesen Film geschrieben. Drei Strophen, die alles sagen, was gesagt werden muss. Der Panther.

                                            „Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
                                            so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
                                            Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
                                            und hinter tausend Stäben keine Welt.“

                                            Leonard Lowe schläft. Er schläft schon seit vielen Jahren, seit er als Junge in einen komatösen Zustand gefallen ist. Das heißt, er schläft nicht richtig. Er ist wach, aber er kann sich nicht bewegen, bekommt wahrscheinlich nichts mit und wird seitdem rund um die Uhr gepflegt. Leonard ist gefangen. Gefangen in seinem eigenen Körper, der ihn einengt, der ihn zurückhält. Wie Rilkes Panther.

                                            „Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
                                            der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
                                            ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
                                            in der betäubt ein großer Wille steht.“

                                            Doch da ist Hoffnung. Hoffnung in Form eines engagierten Arztes, der sich nicht mit dem Ist-Zustand zufrieden geben will. Dr. Malcolm Sayer, dargestellt vom unglaublichen Robin Williams, glaubt daran, dass da mehr ist als der müde Körper, als dieser Käfig, der den wachen Geist gefangen hält. Er glaubt, dass man die tückische Schlafkrankheit besiegen kann. Und tatsächlich, mit Hilfe eines neuen Medikaments, das eigentlich gegen Parkinson helfen soll, gelingt ihm das Unfassbare. Der Panther, dieses edle Geschöpf, wird aus seiner Lethargie erweckt.

                                            Robin Williams‘ grandiose Leistung wird nur noch von Robert De Niro getoppt, der hier als Leonard Lowe nicht weniger als die größte Darstellung seiner gesamten Laufbahn abliefert. Nie war er so gut wie in „Zeit des Erwachens“, nicht als Vito Corleone, nicht als Max Cady, nicht als Travis Bickle und nicht einmal als Jake LaMotta. De Niro ist hier eine der beeindruckendsten Schauspielleistungen aller Zeiten gelungen und zusammen mit Williams harmoniert er in solch ausgeklügelter Perfektion, dass man sich schon allein von deren Zusammenspiel verzaubern lassen muss. Zusammen mit den herrlich aufgedrehten Patienten, den Pflegern und besonders der hinreißend lächelnden Schwester Eleanor (Julie Kavner, bekannt wohl am ehesten durch ihre Rolle als Marge Simpson) hat der Film einen wunderbaren Cast, der in einem sympathischen Zusammenspiel die verschiedensten Gefühle im Zuschauer erwecken kann, egal ob nun Freude, Trauer oder Mitgefühl.

                                            „Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
                                            sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,
                                            geht durch der Glieder angespannte Stille –„

                                            Regisseurin Penny Marshall, die sich auch für die Filme „Eine Klasse für sich“ oder „Big“ verantwortlich zeigt, zeigt in einfühlsamen Bildern das Leben zweier Männer, die sich in einer verändernden Phase befinden. Sie erzählt uns von Leben, von Liebe, von Freiheit, von Glück und vom Recht auf Selbstbestimmung. Dass der Film dabei bewusst auf die Tränendrüse drückt, wirkt sich allerdings nie negativ aus, da „Zeit des Erwachens“ gleichzeitig und trotz aller Tragik auch ein sehr warmherziger Film geworden ist. Er berührt den Zuschauer direkt im Herzen. Dennoch ist der Film nicht frei von Klischees, sei es der Arzt, der aufgrund seiner Arbeit die Schwärmereien einer Schwester nicht bemerkt, oder der Patient, dem das Gefühl der Liebe plötzlich ein zweites Leben schenkt. Natürlich sind das Klischees, besonders wenn sie mit der sentimentalen Musik von Randy Newman unterlegt sind. Aber manchmal im Leben sind Klischees genau das Richtige, weil sie auch wahr sein können.

                                            Dass in einer Tragödie, mag sie auch noch so sympathisch daherkommen, nicht alles gut ausgeht, das sollte niemanden verwundern. Es gibt Rückschläge und Hindernisse. Aber es lohnt sich stets, dagegen anzukämpfen, das Beste draus zu machen und sein Leben zu nutzen. Man hat ja nur eins. Auch das lehrt und dieser Film. Auch wenn das Glück vielleicht nur für eine begrenzte Dauer vorhanden sein mag und eine launische Diva ist, so lohnen sich auch die kurzen Momente des Glücks. Denn wenn man alles dafür tut, dann sind es diese kurzen Momente, die uns erst zu einem vollständigen Leben führen.

                                            „und hört im Herzen auf zu sein.“

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                                            • Meine Gedanken beim Durchscrollen der Gewinner:

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                                              "Revolverheld als beste deutsche Bands? Krass."

                                              "Kobbi, du kennst ja 85 Prozent der Namen nicht. Von 95% haste nicht mal n Lied gehört und von 100% könntest du kein Lied benennen, das in diesem Jahr erschienen ist."

                                              "Schön für die Jungs von BAP, dass sie in Ostasien immer noch so durchstarten...ihr letzter Hit ist ja auch schon verdamp lang her" - naja, das dachte ich nur, bis mir gekommen ist, dass da sicher nicht unser BAP gemeint war.

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                                              • Schöne Antworten. Und Fincher darf tatsächlich alles machen :) Aber ich bin guter Dinge, dass er auch weiterhin nur klasse Sachen macht^^

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                                                  Aber was macht die erste Staffel von „Homeland“ so gut? Ich persönlich fand es einfach fantastisch, wie die Serie mit den Erwartungen des Zuschauers spielt und diese dann immer wieder täuscht. Und das so einfach und nicht einmal versteckt. Das ist echt klasse. Immer wenn ich denke, jetzt hab ich raus, wie es eigentlich ist, dann gibt‘s eine Wendung, mit der ich nie gerechnet hätte und, schwupps, seh‘ ich den oder einen anderen Charakter in einem ganz anderen Licht. Dadurch wird dann ein unheimlicher Spannungssog entfacht, der einen immer neugieriger macht, wie es denn weitergeht. Man kann einfach nicht mehr aufhören. Und genau das ist es doch, was eine Serie erreichen muss. Man muss als Zuschauer unbedingt wissen wollen, wie es weitergeht und das über eine lange, lange Zeit.

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                                                    Ich bin eigentlich keiner, der viel mit diesen so genannten „Drama-Serien“ anfangen kann. Zu selten halten sie das, was die euphorischen Kritiken versprechen, sind meiner Sicht nach langweilig, ziehen sich ewig hin und die oft vorgeschobene intensive Charakterzeichnung, besonders im Vergleich zum Film, ist absolute Grundlage und keine Besonderheit, denn wenn eine Staffel oder eine komplette Serie über zig Stunden geht, dann müssen auch die Figuren deutlich näher beleuchtet werden als bei ihrem großen Bruder aus dem Kino. Serien haben’s einfach schwer bei mir. Und dennoch gebe ich ihnen immer wieder eine Chance. Zumindest eine gute Staffel sollte es sein, wenn mich die Serie dann nicht gepackt hat, dann kann immerhin niemand behaupten, sie hätte ihre Chance nicht gehabt. Nach gescheiterten Versuchen bei „Dexter“, „Game of Thrones“ oder „The Walking Dead“ und einer großen Ausnahme bei „Breaking Bad“ (tatsächlich die vielleicht beste Drama-Serie, die ich je gesehen habe), hab ich mich also auch mal an „Homeland“ herangewagt. Oft empfohlen (gut, das passiert ohnehin ständig, denn die Fanboys sind überall) und dann doch mal ausprobiert.

                                                    Was soll ich sagen? Diese 13 Folgen über den langjährigen Gefangenen Nicholas Brody und sie CIA-Agentin Carrie Mathison waren sicher kein Fehler, ganz im Gegenteil. Folge eins und zwei konnten mich direkt fesseln und machten neugierig auf mehr. Leider wurde ich mit Folge drei dann doch ziemlich enttäuscht. Sollte es das schon gewesen sein? Geht der so gepriesenen Serie schon jetzt der Saft aus? Eine kleine Pause musste wohl her, zu viel Binge-Watching ist vielleicht auch nicht das Ideale. Pause, vielleicht zwei Wochen. Und dann mit Folge vier weitergemacht. Und siehe da – ja, die Serie macht wieder Spaß. In Folge vier noch schleppend, aber dann ging es immer mehr bergauf. Von da an, eigentlich bis zum Ende, hielt die erste Staffel trotz ihrer optischen Langsamkeit das Tempo unheimlich hoch und als Zuschauer wurde ich gefesselt wie selten von einer Serie. Das Staffelfinale, aufgeteilt auf mehrere Folgen, war dann tatsächlich der Höhepunkt und ein Ende, das viel Spielraum für die nächste(n) Staffel(n) offen lässt.

                                                    Aber was machte die erste Staffel von „Homeland“ so gut? Ich persönlich fand es einfach fantastisch, wie die Serie mit den Erwartungen des Zuschauers spielt und diese dann immer wieder täuscht. Und das so einfach und nicht einmal versteckt. Das ist echt klasse. Immer wenn ich denke, jetzt hab ich raus, wie es eigentlich ist, dann gibt‘s eine Wendung, mit der ich nie gerechnet hätte und, schwupps, seh‘ ich den oder einen anderen Charakter in einem ganz anderen Licht. Dadurch wird dann ein unheimlicher Spannungssog entfacht, der einen immer neugieriger macht, wie es denn weitergeht. Man kann einfach nicht mehr aufhören. Und genau das ist es doch, was eine Serie erreichen muss. Man muss als Zuschauer unbedingt wissen wollen, wie es weitergeht und das über eine lange, lange Zeit.

                                                    Dass es (zumindest in dieser Staffel) keinen richtigen Sympathieträger gibt, das funktioniert dennoch erstaunlich gut. Carrie hat zwar ihren sturen Schädel, Brody ist sowieso ein komplett undurchsichtiger Charakter, seine Frau ist ein zu unterwürfiges Hausfrauchen und auch Saul wirkte von Beginn an nicht wirklich zugänglich. Natürlich haben sie alle ihre angenehmen Phasen, aber dennoch fehlt mir das Mitgefühl für die Figuren. Umso erstaunlicher, dass ich dennoch an ihrem Schicksal so sehr interessiert bin. Diese Kombination gibt es nicht allzu oft und schon dafür muss man der Serie großen Respekt zollen. Ob dieses Schema auch in den weiteren Staffeln funktioniert, das wird die Zukunft unter Beweis stellen müssen. Natürlich ist auch das großartige Spiel der Darsteller zu erwähnen, allen voran natürlich die Steckenpferde Damian Lewis und Claire Danes. Letztere zeigt zahlreiche Facetten ihrer Carrie und scheint völlig in ihr aufzugehen, während Lewis, zumindest sinnbildlich, eine Maske trägt, mit der er weiterhin diesen undurchsichtigen Nick Brody verkörpert. Sein Spiel passt sich seiner Figur an. Von echter Charakterentwicklung kann man zumindest in dieser Staffel auch nur bei diesen beiden Figuren sprechen, wobei dies in der ersten Staffel auch noch nicht das entscheidende Kriterium sein konnte, denn erst einmal muss man die Figuren kennen, bevor wir ihre Entwicklungen wahrnehmen.

                                                    Neben dem kleinen Durchhänger zu Beginn der Staffel ist ein weiterer Kritikpunkt tatsächlich so etwas Profanes wie das Intro der Serie. Irgendwie wirkt es nicht wirklich ausgefeilt. Diese Collage aus realen und fiktiven Bildern, Satzfetzen und irgendwelchen Effekten soll natürlich neugierig machen und gleichzeitig auf die stetige Aktualität der Terrorismus-Thematik hinweisen, doch bei mir bewirkt sie vielmehr das Gegenteil: Das Intro langweilt und ist vor allem auch auffällig lang. Aber das ist natürlich nur ein nebensächlicher Aspekt. Insgesamt hat zumindest die erste Staffel von Homeland zurecht einen so guten Ruf, besonders die Spannungsentwicklung ist auf allerhöchstem Niveau und die Darsteller nicht nur fabelhaft ausgewählt, sondern wohl auch auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft. Bleibt für die nächste Staffel eigentlich nur zu hoffen, dass die Autoren weiterhin solch kreative Einfälle haben und so spannend weitererzählen wie in der herausragenden ersten Staffel.

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