kobbi88 - Kommentare
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Alle Kommentare von kobbi88
Schöne Liste. Aber es fehlt der Drei Farben-Zyklus von Kieslowski :)
EWS+++BREAKING NEWS+++BREAKING NEWS+++BREAKIN
Wie die renommierte kob-Nachrichtenagentur soeben exklusiv aus oscarnahen Kreisen erfahren hat, wird der Oscar für die beste weibliche Hauptrolle an Meryl Streep gehen. Ein Insider zu kob: "Wer denn auch sonst, andere talentierte Schauspielerinnen gibts doch eh nicht." Bei den Männern muss Topfavorit trotz der besten Darbietung aller Zeiten geschlagen geben, stattdessen wird der halbseitig gelähmte, afroasiatische Inuit Hans-Xaver Espinoza aus Sierra Leone für seine übereugende Leistung als misshandelter Freiheitskämpfer im Aids-Rassismus-Kätzchen mit großen Augen-Biopic "Vote me for Oscar" ausgezeichnet.
Überraschenderweise erhalten Barack Obama und sein Film "I love USA, Fuck the EU and Russia" den Oscar für beste Regie und bester Film. Überreicht wird der Preis von Ehefrau Michelle, die in einem besonders tollen Kleid live aus dem Weltall von der Red-Bull-Space-Fun-Area zugeschalten wird.
Bester fremdsprachiger Film wird übrigens der deutsche Nazi-Nachkriegs-DDR-Geschichts-Krimi "Die Weltretterinnen" mit Christine Neubauer und Veronica Ferres als Zwillingspaar Pimpi und Pumpi.
Und als kleines Schmankerl des Abends:
Bei der Dankesrede für seinen Ehrenoscar erklärt Regisseur Peter Jackson, noch so viele tolle Ideen und noch so viel Material von seinen Hobbit-Drehs übrig zu haben und eine weitere Hobbit-Trilogie zu veröffentlichen, in denen Bilbo dabei gezeigt wird, wie er sich seine Pfeife mit "Alter Tobi" stopft und dazu ein bisschen Käse isst.
Was ist Liebe? Ist Liebe ein Wort? Eine Tat? Ein Gefühl? Schwer zu beantworten ist dieser Begriff allemal und jeder wird hierin etwas anderes sehen. Nach dem Töten beschäftigt sich Krzysztof Kieslowski auch mit diesem Thema. Und es ist sicher nicht einfacher, vielleicht sogar schwieriger.
Was ist denn nun Liebe? Für Kieslowski ist Liebe, dass man immer und überall an den anderen denken muss. Für ihn ist Liebe, dass man wissen will, was der andere tut. Dass man sich für den anderen interessiert. Dass man aufsteht wenn man ein Geräusch hört, nur weil man hofft, dass es die Person des Herzens sein könnte. Und dass man das jedes Mal wieder macht. Für ihn ist Liebe, dass man die verrücktesten Sachen tut, nur um in der Nähe des anderen zu sein. Liebe ist auch Alltag. Ein Anruf, ein verschüchterter Blick, Tränen, Lachen, auch mal eine in die Fresse zu kriegen. Liebe ist für ihn, dass man den anderen nicht gehen lassen, nicht ohne ihn sein kann, dass man nicht leben kann ohne den anderen. Liebe ist Zusammensein. Körperlich, aber auch im Geist. Und soll ich mal was sagen? Kieslowski hat Recht.
Und das alles zeigt er so subtil, auf so gefühlvolle Weise, wie ich es bisher eigentlich noch nie gesehen habe. Unaufdringlich wie niemand, wie schon bei seinem Bruderfilm auch hier ohne Holzhammer. Er zeigt die Liebe im Alltag, wie sie jedem passieren könnte, wie sie vielleicht schon vielen passiert ist. Er lässt mitfühlen, ohne diese Gefühle dem Zuschaue aufzudrängen. Jeder kann seine eigenen Assoziationen machen, jeder kann seine eigenen Gedanken einbringen. Aber letztlich wird sich jeder in die beiden Hauptcharaktere, den jungen Postbeamten Tomek und die beinahe doppelt so alte, abgeklärt wirkende Magda, hineinversetzen. Wir fühle Verzweiflung und Hoffnung, wir weinen und freuen uns mit ihnen. Und wir wissen genau, was sie fühlen. Und dann ist da noch ein Name: Zbigniew Preisner. Natürlich. Muss man eigentlich nichts mehr sagen, oder? Diesmal wirkt die Musik fast schon wie ein eigenes, ruhiges, romantisches Gedicht, das vielleicht eine Truppe von Spielleuten vor 600 Jahren an irgendeinem Königshof zum Besten gab, woraufhin sich der junge Thronfolger und seine Angebetete mit Tränen in den Augen in die Arme nehmen. Traurig, schön, liebevoll.
Kieslowski und Preisner, die beiden schaffen tatsächlich, was so gut wie keinen Filmschaffenden gelungen ist, besonders nicht in dieser Form. Ohne einen Hauch von Kitsch, ohne Pathos, ohne falsche Übertriebenheit, ohne Holzhammer und ohne aufdringlich zu werden haben sie, wieder in ihrer Kombination aus Film und Musik, einen Film erschaffen, der von der ersten Minute an voll von Liebe ist. Und sie beide bieten uns an, uns in die beiden Hauptpersonen Magda und Tomek hineinzuversetzen. Und, ob wir wollen oder nicht, am Ende, spätestens am Ende verstehen wir es, was Liebe ist: Eine Flasche voll Milch.
„Ein kurzer Film über das Töten“ ist wohl, etwas plakativ gesagt, ein Film über und ein Film gegen die Todesstrafe und das Töten an sich. Egal, was ein Mensch getan hat, den Tod als Bestrafung hat er nicht verdient. Kieslowski kritisiert die damals geltenden Gesetze in Polen und die Todesstrafe ganz allgemein. Töten ist schlimm, töten ist brutal. Das zeigt der Film, das Töten ist immer ein Kampf. Angst, ja Panik übermannt einen, man kämpft im wahrsten Sinne ums Überleben. Grausam, vielleicht anders grausam, ist das Warten auf den Tod, auf das Getötet werden. Man erleidet Qualen, seien sie nun körperlich oder auch psychischer Natur. Man weiß, ich werde bald sterben und klammert sich an einen kleinen Strohhalm, der doch bald reißen wird. Lang kann das Sterben dauern und genauso das Töten. Für alle beteiligten ist es eine Qual, die nicht zu ertragen ist.
Darüber hinaus ist Kieslowskis Film, der in einer gekürzten Form auch den fünften Teil seines berühmten Dekalogs bekleidet, eine Studie über Menschsein an sich. Über das Schlechte und auch über das Gute. Über überwiegend negative Weltanschauungen, über Perspektivlosigkeit, über schlimmes Verhalten gegenüber anderen Menschen – und über ein wenig Hoffnung. Kieslowski zeigt, dass es in einer eher negativen Welt auch positive Elemente gibt. Zwar kann es Zweifel geben, zwar kann die Lage aussichtslos sein, doch es ist eben nicht alles schlecht. Es lohnt sich zu kämpfen und vor allem lohnt es sich, zu seinen Idealen zu stehen, auch gegen äußere Widerstände. Und dies wird eben durch die hoffnungsvolle Figur des unsicheren, humanistisch denkenden Anwalts Piotr verkörpert, der sich seines Kampfes gegen Windmühlen bewusst ist, der ihn aber trotzdem vollzieht, weil es das Richtige ist. Und eben hier wird wieder die Verbindung zum Töten, zur Todesstrafe und damit zum eigentlichen Thema des Films hergestellt.
Wie in eigentlich allen Kieslowski-Filmen hat Zbigniew Preisner für eine traumhaft schöne, bittersüße Musikuntermalung gesorgt, die in den richtigen Momenten große Trauer hervorruft, die aber auch Kraft und Hoffnung spendet und immer genau das richtige macht. Kieslowskis Filme und Preisners Musik, das harmoniert so sehr, wie man es wahrhaftig nirgendwo anders zu sehen und zu hören bekommt. Die Musik verbindet sich mit dem Inhalt zu einem anziehenden aber schrecklichen Gemälde. Auge um Auge? Damit ist niemandem, aber auch gar niemandem geholfen. Das sagt Kieslowski, das zeigt Kieslowski. Und mit „Ein kurzer Film über das Töten“ ist ihm nicht nur gelungen, die Schrecklichkeit der Todestrafe auf eine doch leichte Art und ohne mit erhobenem Zeigefinger zu präsentieren, nein, er prangert das Töten als solches an. Er zeigt die Qualen von Opfer und Täter. Er zeigt, dass es keinen Gewinner gibt, wenn jemand getötet wird. Niemals.
Passt nicht, auch wenn er ihn sicher gut spielen würde. Optisch kann ich mir ihn einfach nicht als Steve Jobs vorstellen.
So muss wohl ein andauernder Trip aussehen.
Zappelig, hibbelig, alles so verdammt crazy. Es gibt keinen Stillstand.
Aber es gibt Langsamkeit in diesem rasanten Wahnsinn.
Alle durchgeknallt. Alle auf einem totalen Selbstzerstörungstrip.
Dealer
Junkies
Cops
Alle so skurril, als ob sich Wes Anderson, die Coens, Tim Burton und Terry Gilliam zusammengetan hätten. “Trainspotting” trifft „Fear and Loathing in Las Vegas” trifft “Burn After Reading” trifft noch viele abgedrehte Scheiße. Dazu ein bisschen Ernsthaftigkeit, ein bisschen Ekel, ein bisschen Gewalt, ein paar Cameos…
Fuck, beschreiben geht nicht, das muss man einfach gesehen haben. Fühlt sich aber verdammt echt an.
Sound, Lichter, Schnitt, Kamera so krank, so wild, so unkontrolliert. Perfektion in der Unperfektion, technische Verspieltheit, Musik, was für eine Kamera, die Bilder…DIE BILDER!
Woah, was ist das hier, wo bin ich hier gelandet. Ich muss hier raus, ich muss hier weg. Aber ich kann nicht, kann nicht. Will nicht.
Ein satirischer Trip geradewegs in die Hölle. Aus der Hölle. Vom Teufel höchstpersönlich. Vom lustig-bösen Teufel.
Mit "Hundstage" Pacinos beste Leistung überhaupt. Und ja, ich habe "Heat", "Scarface" und "Der Duft der Frauen" gesehen....
ANSEHEN!!!!
Jetzt hab ich auch endlich mal den ersten Teil des völlig unnötigen Reboots der Spinnenmann-Reihe gesehen.
Tja, Andrew Garfield ist einfach kein Tobey Maguire. Es fehlt das Sympathische, das Verplante, das Nerdige, das Chaotische, das Witzige und irgendwie auch das Glaubwürdige, das Maguires Peter Parker ausstrahlt. Garfield hat das nicht. Er ist irgendwie trotzdem zu cool, mit seinem Skateboard, mit seiner frechen Art. Wohlgemerkt: Als Peter Parker! Als Spidey hingegen macht er keine schlechte Figur! Immerhin, auch wenn mir schon bei den anderen Superheldenfilmen die Szenen wichtiger sind, in denen der Held NICHT in seinem Kostüm steckt. Bruce Wayne ist mir lieber als Batman, Tony Stark lieber als Iron Man und Peter Parker find ich auch tausendmal interessanter als sein Alter Ego Spiderman. Naja, man kann aber halt nicht alles haben.
Darüber hinaus ist der Film eigentlich cool gemacht. Die Actionszenen sind ziemlich gut umgesetzt, starke Effekte, nur wirken die Figuren manchmal ein wenig wie aus einem Computerspiel entliehen. Bei den Maguire-Filmen wäre mir das so zumindest nie aufgefallen. Darum macht Rhys Ifans auch solange einen tollen Job, solange er als Dr. Connors unterwegs ist und nicht als Lizzard. Zum Glück ist er lange Mensch, sehr schön Emma Stone ist viel taffer, selbstständiger und vor allem bei weitem nicht so nervig wie Kirsten Dunst. Letztlich bleibt sie aber auch nur Spideys Love Interest und eine Damsel in Distress, die es zu retten gilt.
Man merkt, wie der Humor versucht wird in Form cooler Sprüche reingequetscht zu werden, aber das passt nicht. Weder bei Garfield, noch bei Stone. Einzig Tante May und Onkel Ben kriegen im Zusammenspiel den ein oder anderen Lacher zu Stande. Hier zeigt sich vielleicht auch die Qualität zweier so toller Schauspieler wie Sally Field und Martin Sheen.
Aber: Wo liegt der Unterschied zu den Maguire-Filmen?
Es gibt eigentlich keinen. Kaum einen. Gut, anderer Gegenspieler, andere Freundin – aber das ist vernachlässigbar.
Man kann sagen, dass er düsterer ist als die doch (relativ!) bunt-schrillen Maguire-Filme. Das sagen die Macher, das sieht man auch. Aber so richtig konsequent wurde diese Düsterheit dann doch nicht umgesetzt. Sehr schade. Wenn schon, denn schon. So n Mittelding, weder Fisch noch Fleisch. Kinderkacke.
Immerhin, und das gefällt mir, wird ein bisschen mehr versucht, die Kräfte Spidermans zu erklären, seine Spinnweben werden nicht einfach von ihm selbst produziert, das ist dann schon cool.
Insgesamt macht der Film schon Spaß und ist auch ein ordentlicher Blockbuster geworden, ohne aber an den Unterhaltungswert der zumindest ersten beiden Raimi-Maguire-Verfilmungen heranzukommen. Aber er hat ja mit Teil 2 nun die Chance, alles ein wenig besser zu machen. Dann wird das schon.
Da fällt mir einzig und allein "Gangs of New York" ein. Immer wenn ich den sehe, dann denk ich mir: Marty wollte am liebsten 500 Stunden über die verschiedenen Figuren erzählen. Und ich würde es mir ankucken :)
Wenn ich ihn nicht vor ein paar Tagen (an Chaplins 125.) gesehen hätte...
Hoffentlich kommt er in seiner originalen Stummfilmfassung. Durch die nachträglich eingesprochene Erzählstimme Chaplins geht einiges verloren, was den Reiz des Filmes ausmacht.
Oje, Gravity?!?!? Oje... :O
95: Pulp Fiction
96: Sinn und Sinnlichkeit
97: Lügen und Geheimnisse
98: Titanic
99: Das Leben ist schön
00: Insider
01: Gladiator
02: Gosford Park
03: Gangs of New York
04: Mystic River/Herr der Ringe
05: Million Dollar Baby
06: L.A. Crash
07: Departed
08: There Will Be Blood
09: Milk
10: Hurt Locker
11: Inception
12: Hugo Cabret
13: Argo/Les Misérables
14: Wolf of Wall Street
Ich sag ja, du magst Cate Blanchett sehr :D
Ansonsten ist alles gut so, nur die Roberts ist ein schlechter Scherz. Hätte da entweder Burstyn oder Allen gesehen. Die hätten es bei weitem mehr verdient ;)
Hm, insgesamt okay, auch deine persönlichen Sieger.
Nur 2007, da ist Forest schon in Ordnung, aber wenn man jemand anderen will, dann doch auf keinen Fall Will Smith. War das nicht das Jahr, in dem Leo so geil in Blood Diamond war, Peter O'Toole in Venus und Ryan Gosling in Half Nelson? Naja, ich mag zwar den Smith-Film, aber Oscar-Leistung? Never!
Und ja, Leo in diesem, Oldman vor zwei Jahren. Und letztes ist zwar Day-Lewis okay, aber alternativ MUSS es einfach Phoenix sein und nicht Cooper.
Joah, so weit
Höchstens noch 99, da muss es eigentlich Norton werden.
Mir scheint, du stehst auf Cate Blanchett :D
Mir scheint, dass die Oscars (bis auf Frau Zellweger und Frau Zeta-Jones) alle einigermaßen verdient sind. Weiß zwar nicht, wer noch so alles nominiert war, aber die falschen dürfte es selten getroffen haben :D
OSTERWICHTELN FÜR *FRENZY_PUNK<3
Stups, der kleine Osterhase
Fällt andauernd auf die Nase.
Ganz egal, wohin er lief,
immer ging ihm etwas schief.
Osterwichteln ist angesagt. Wie, der Kobbi hat doch schon!?! Stimmt, aber es ist ja auch ein Fest, an dem Nächstenliebe und so weiter groß geschrieben wird (übrigens sehr ähnlich auch wie in diesem Film), und als die arme *frenzy_punk<3 völlig verzweifelt und aufgelöst vor mir stand und sagte, dass sie niemanden zum Bewichteln hat, da hab ich mich natürlich sofort dazu bereit erklärt, einen zweiten Kommentar zu schreiben. Der hier ist also Kobbikommi #2, für frenzy. Also ran an die Eier :D
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Vor einigen Tagen war ich ratlos. Ich wusste es mal, aber ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. An was, werdet ihr fragen? Nun, an den besten Spruch aus einem Robin-Hood-Film, natürlich. Sprüche, die hängen bleiben, gibt es viele. Aber es gibt nur den einen außergewöhnlichen. Und ich Depp hab ihn vergessen. Es ließ mir keine Ruhe und als es unerträglich wurde, da beschloss ich das einzig Sinnvolle in dieser Situation: Ich gehe an die Quelle und frage die Leute, die sich damit auskennen. Ich machte mich auf, natürlich nach England, stellte mich in meiner mittelalterlich wirkenden Kluft auf den Marktplatz, versammelte die Leute um mich und schrie:
[ANMERKUNG: Die folgenden Zeilen sind im Original auf Englisch gesprochen worden, doch das wollte ich dem Publikum hier nicht zumuten, darum die wortgetreue Übersetzung]
„Hört mir zu, geschätztes Volk von Moviepilotingham. Ich, der ehrenwerte Sir Kobbiol Flynn, rufe euch auf, mir zu helfen. Sicher fraget ihr euch „warum?“. Es möge euch zu Teil werden. Ich bin auf der Suche nach dem wohl besten Satz aus einem Filme über den Vagabunden, Stromer und Edelmann Robin Hood, der einst aus dem Adel verbannt, geächtet und von den Schergen des Sheriffs von Nottingham gejagt wurde. Im Sherwood Forrest soll er hausen.“
Aus der Menschenmenge schrie der junge Cary Elwes „Leiht mir eure Ohren… das ist ja eklig!“
Ich schüttelte mit dem Kopf: „Nein, das ist zwar ein ziemlich witziger Spruch aus einer total blöden aber dennoch köstlichen Parodie, aber den Film meine ich nicht. Mein Film ist schon ein bisschen älter. Er ist zwar auch ziemlich witzig, aber sicher keine Komödie. Er hat auch so einige ernste und traurige Momente.“
Wieder ertönt es aus der Menge, diesmal eine dunkle, australisch angehauchte Stimme: „Was wir fordern, Euer Majestät, ist Freiheit - Freiheit per Gesetz!"
„Nein, mein ehrenwerter Russell, auch dieses Zitat ist nicht gut genug. Das Zitat, das ich meine, stammt aus einem sehenswerteren Film und auch wenn hier durchaus lobenswerte Einstellungen vertreten werden, so kann der Film doch nicht bei der Vielzahl guter Hood-Filme mithalten. Nein, ich erinnere mich dunkel, dass in meinem Film der ein oder andere im Kerker schmachten musste, dass es einen Wettstreit in der ehrenwerten Disziplin des Bogenschießens gab und vor allem, dass das Machwerk schon einige Jahre mehr auf dem Buckel hat. Achja, und die Musik. Die spielt eine ganz ganz wichtige Rolle!
Da meldete sich ein Mann mit adrettem Bart, trat hervor, öffnete den Mund und: „…“
Ich, halb belustigt, halb irritiert, blickte den Mann an und sagte: „Sprich nur, mein Freund. Keiner wird dich belächeln. Nur Mut!“ Wieder öffnete der Mann den Mund, doch Laute kamen erneut nicht heraus. Langsam wurde ich ungeduldig. „Was ist denn jetzt?“, fragte ich bereits ein wenig schroff. Doch der Mann konnte weiter nicht sprechen. Da trat der Stadtvorsteher hervor, ein Sheriff war er wohl, und flüsterte mir in mein geliehenes Ohr: „Entschuldigung, Sir, aber das ist Douglas Fairbanks, dieser Mann kann doch gar nicht reden.“ „Was, er kann nicht reden? Das ist ja furchtbar, da müssen wir doch was machen.“ Und zu diesem armen Tölpel rief ich: „Schreib dich nicht ab!“
Dem Zitat war ich aber noch immer nicht wirklich nahe. „Musik, meine Freunde. Musik ist wichtig! Kleine, manchmal echt witzige Lieder!“
Da ertönte wieder eine Stimme, die ein Liedchen anstimmte: „Ein reicher Mann aus No-hottingham, der wollte über den Fluss. Aber er war nicht schlau, fiel über ein Tau, da war mit der Reise Schluss.“
Die Menge lachte und auch ich hatte großen Spaß an diesem Lied, doch es war immer noch nicht das Zitat, das ich gesucht habe.
„Bitte, es muss doch jemanden geben, der diesen Spruch kennt! Vielleicht hilft ja noch, dass die Figuren alle gezeichnet sind. Es sind keine echten Menschen, ach was, es sind ja nicht mal Menschen, nein es sind Tiere! Robin Hood und Lady Marian sind Füchse, Little John ein Bär, Prinz John ein Löwe und sein Assistent Sir Hiss ist eine Schlange. Die Charaktere sind durch die Bank weg äußerst sympathisch, was auch an ihren wunderbar gelaunten Sprechern liegt. Besonders hat es mir übrigens Prinz John angetan, der wie auch im englischen Original von Sir Peter Ustinov (nebenbei noch alles Gute nachträglich!) gesprochen wird. Die Musik mischt sich aus verschiedenen Stilen zusammen. Mal folkige Gitarrenmusik, dann wieder große, militärische Märsche oder eine gefühlvolle Liebesballade. Sogar swingende Musicalnummern sind mit dabei. Ja, und dann haben wir noch einen sehr schönen Zeichenstil der Figuren, bei denen man noch die Handarbeit erkennen kann. Lediglich bei den Hintergrundbildern ist wohl ein bisschen zu wenig Zeit aufgewendet worden, was ich schon ein wenig schade fand. Dazu wird nicht alles durch eine rosarote Brille gesehen, sondern durchaus auch das Elend der Bevölkerung eindrucksvoll zur Schau gestellt. Außerdem ist der Vorspann mit seiner Musik ebenfalls super gelungen. Ich finde, der Film ist eine wunderbare sehr schöne und kurzweilige Interpretation des Robin-Hood-Stoffes!“
So, jetzt MUSSTE doch einfach jemand draufkommen, welchen Ausspruch ich meinte. Immerhin hatte ich nun wirklich alles gesagt, was mir zu diesem Film eingefallen ist. Aber nein, weiterhin blickte ich nur in ahnungslose Augen.
Enttäuscht sagte ich mir: „Oo-de-lally, dann muss ich halt unverrichteter Dinge wieder von Dannen ziehen.“
Und das tat ich dann auch. Jetzt in diesem Augenblick bin ich auf der Rückreise. Dann werd ich mir den Film gleich wieder ankucken, dann bekomm ich es ganz sicher mit. Und falls nicht, dann schau ich den Film eben nochmal an, denn den kann man sich immer und immer wieder ansehen.
PS: In diesem Film kommen auch Hasen vor. Warum ich das sage? Weil mir keine elegantere Überleitung eingefallen ist. FROHE OSTERN, frenzy! Frohe Ostern, ihr Moviepiloten.
OSTERWICHTELN FÜR CODEBREAKER
So, die Osternacht in der Kirche ist vorbei, Ostern hat offiziell begonnen. Und obwohl ich seit etwa... sehr langer Zeit nicht mehr in der Kirche war (zumindest nicht für irgendeinen Gottesdienst), hat mich spätestens jetzt das Osterfieber gepackt. Könnte auch an der traditionellen österlichen Ben-Hur-Sichtung liegen. Naja, zumindest hier eine kleine kobbianische Osteranekdote, bevor ich starte...
Es gab mal ein Osterfest, ich glaube, ich war etwa sechs Jahre alt, da haben mir meine Eltern mein erstes Fahrrad geschenkt (Also das erste nicht gebrauchte Fahrrad). Hat ein bisschen wie ein Mountainbike ausgesehen, in den Farben blau und grün. Mann war das cool. Nicht so cool aber war, dass ich das Fahrrad nicht gefunden habe. Das müsst ihr euch mal vorstellen, ein komplettes grün-blaues Fahrrad! Gut, es war ein Kinderrad, aber trotzdem – so klein ist es nicht. Ich such im ganzen Haus. Und im Keller, wo damals die Fahrräder standen (ich wusste natürlich nicht, dass ich ein Fahrrad kriege), da stand eben auch mein neues Rad mit dabei. Tja, ich also rein in den Fahrradkeller, kurz umgeblickt, NICHTS DA und wieder raus. Dann kam mein Bruder, gerade zwei Jahre alt, schaut sich um, sagt „Fahrrad!!“ und ich komm, peinlich berührt aber hocherfreut, in den Keller zurück. Meine Eltern haben gelacht wie sonst was. Und das schlimmste: WIR HABEN DAS AUCH NOCH AUF VIDEO!!!
Wie ihr seht, kann Ostern manchmal genauso beschissen sein wie Brügge. Und damit komm ich nun zum Osterwichtelkommentar für Codebreaker. Frohe Ostern :)
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Ken und Ray sind Auftragskiller. Ja, sie teilen sich ein- und denselben Job. Dabei könnten die beiden unterschiedlicher nicht sein. Auf der einen Seite der Alte, Ken. Für ihn zählen die leisen Töne, er ist ruhig, belesen und kultiviert. Er kann sich mit Brügge voll identifizieren, fühlt sich hier pudelwohl und versucht mit seiner positiven Art, den Aufenthalt in Brügge zu genießen. Auf der anderen Seite der Junge, Ray. Er ist impulsiv, hibbelig, laut und ziemlich durchgeknallt. Für ihn ist Brügge eine schreckliche Bestrafung, er hasst es hier, findet es stinklangweilig. Was für den einen der Himmel ist, ist für den anderen die Hölle. Für die beiden Rollen haben die Macher die idealen Darsteller gefunden. Brendan Gleeson ist Ken, Colin Farrell ist Ray. So verschieden die beiden aber auch sein mögen, Ken und Ray verbindet eine intensive Freundschaft. Eine Freundschaft, die nach einem verpatzten Job auf eine harte Probe gestellt wird.
Halt, Moment… Brügge? Ja, richtig gehört, diese mittelalterliche Stadt, die trotz seiner über 100.000 Einwohner so verschlafen wirkt wie eine Kleinstadt. In dieser belgischen Stadt Brügge, die der eine Killer so faszinierend, der andere so langweilig findet, sollen sie auf Befehl ihres Chefs warten. Warten auf weitere Anweisungen. Dieser Chef, das ist der durchgeknallte, irgendwie schräge Harry, herrlich übertrieben gespielt von Ralph Fiennes. Überhaupt, er und die beiden Hauptdarsteller Gleeson und Farrell zeigen hier ganz großes Schauspiel, so unterschiedlich sie auch spielen. Der eine (Gleeson) ruhig und zurückgenommen, der andere (Farrell) niederschmetternd und selbstzerstörerisch und der dritte (Fiennes) eben übertrieben. Aber alle drei wahnsinnig gut.
Brügge sehen… und sterben“ zeichnet sich durch eine wunderbare Balance aus. Wie auch die beiden Hauptdarsteller ein Gleichgewicht aus Heißsporn und Ruhepol herstellen, so halten sich Tragik und Komik die Waage. Die lustigen Elemente sind dabei aber so tiefschwarz, dass sie sicher nicht jeder lustig finden wird. Da ist nicht mehr viel von politischer Korrektheit übrig, wenn Ray die fetten Amis oder kleinwüchsige Schauspieler beleidigt. Wortwitz und groteske Situationskomik Hand in Hand. So schwarz, dass man freiwillig auf den Feldern Baumwolle pflücken will. Die tragischen Stellen werden dann wiederum von einer intensiven Melancholie begleitet, die nachdenklich und schwer daherkommt. Ein bisschen so wie das verdammte Brügge mit seinen riesigen, steinernen Gebäuden, den Pflasterstraßen, den Kanälen.
Überhaupt ist Brügge ein weiterer Darsteller in diesem Film. Diese Kulissen, gepaart mit der melancholisch-schönen Musik von Carter Burwell, haben ihre eigene, fast schon magisch anziehende Atmosphäre, der man sich als Zuschauer nur noch schwer entziehen kann. Rückständig, alt, grau und man könnte meinen, dass die Zeit hier stehen geblieben ist. Aber dennoch ist es wunderschön, warum und auch einladend. Eine angenehme Ruhe und Gelassenheit bettet sich über den ganzen Film, nimmt zunächst Ken und irgendwann auch Ray, einfach jeden in seinen Arm und begleitet die beiden Killer auf ihrem Weg, um den verpatzten Job, der tiefe Risse in ihr Gemüt geschnitzt hat, zu verarbeiten. Für einen modernen Gangsterfilm ist das eigentlich ungewöhnlich, teilweise sehr nachdenklich und langsam. Aber es funktioniert, eben wegen dieser schwarzen und gewöhnungsbedürftigen Komik, die immer wieder dazwischen gestreut wird. Und um dann doch auch ein wenig die gängigen Gangsterkonventionen zu bedienen, spritzt auch das Blut nicht schlecht.
„Brügge sehen… und sterben“ wird, das ist sicher, extrem unterschiedlich aufgenommen. Für die einen ist er ein tieftragisches Drama, das in die Psyche seiner beiden Hauptfiguren abtaucht. Für die anderen kann er zum kultigen und schwarzen Gagfeuerwerk aufsteigen. Für Dritte könnte der Film sogar einfach nur langweilig sein. Vielleicht ist er sogar alles zusammen. Aber was man auf jeden Fall konstatieren kann ist, dass Martin McDonaghs Regiedebüt anders ist. Ein kleiner Film, der zwei völlig konträre Stimmungen einfängt, die von Ken und die von Ray. Und die er uns auf seine eigene Weise, die sicher nicht jedermanns Sache ist, näher bringen will. Sicher sagen, dass es funktioniert, kann man bei diesem Film nicht, weswegen man sich in besonderem Maße darauf einlassen muss, dann kann man viel Freude mit diesem Film haben.
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Cody, ich hoffe, der Kommi gefällt dir :) Frohe Ostern, nochmal :D
2013 hätte es Hoffman werden müssen. War schon ne extreme Fehlentscheidung. Nicht weil Waltz besonders schlecht gewesen wäre, sondern weil Hoffman wirklich alles niedergespielt hat, was es jemals bei den Nebenrollen gegeben hat :D
Bei Brad, Colin, J-Law, Leo und Daniel kann ich das ehrlich gesagt nicht wirklich nachvollziehen. Ansonsten versteh ichs oder teile sogar diese Ansicht.
Grimmepreisverdächtig. Ultrakunst.
Zum kotzen...
Einer der großartigsten Filme, die je gemacht wurden. Wer ihn nicht kennt, der hat heute eine fantastische Chance, diesen Make in seiner Biographie zu beseitigen.
Wobei - der Film gehört eh in jede gut sortierte DVD-Sammlung ;)
"Shutter Island" und "Sieben"....enttäuschend... ähm... Was?
[...]
Eigentlich würde das ja schon genügen, aber da ist noch mehr. Eine unheimlich interessante Thematik, die die drei Hauptfiguren miteinander teilen. Alle drei sind Gefangene. Frank im wörtlichsten Sinne, denn er ist wegen Mordes zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden. Adele leidet an Depressionen und ist somit Gefangene ihres eigenen Geistes. Ihr Sohn Henry ist von der Vorstellung gefangen, ihr auch den Ehemann ersetzen zu müssen, was er aber, wie er mit seinen 13 Jahren noch nicht wusste, nicht in allen Aspekten schaffen kann. Diese drei Gefangenschaften nun werden durch das Zusammentreffen, durch das „Familie sein“ plötzlich gebrochen. Die Figuren erreichen eine neue, nie oder zumindest nicht mehr geahnte Freiheit, die ihr Leben für sie selbst wieder positiver erscheinen lässt. Familie, Vertrauen und Liebe als wunderbare Sache, die das Leben lebenswerter macht oder wenigstens machen kann.
[....]
„Labor Day“ ist also mehr als ein einfacher, klischeebehafteter Liebesfilm. Er bringt trotz seiner recht unglaubhaften Geschichte und seiner ruhigen und teilweise sachlichen Art ein intensives und verständnisvolles Gefühl für seine Charaktere auf, er weiß mit tollen Darstellern aufzuwarten und er blickt über die Dimensionen eines einfachen Liebesfilms hinaus. Er bringt zusätzlich, zumindest in Ansätzen, die Probleme eines heranwachsenden Jungen auf den Punkt, der einerseits einen Vaterersatz bekommt, andererseits aber plötzlich seine Mutter mit ihm teilen muss. Er zeigt, dass auch nach massiven Schicksalsschlägen wieder Hoffnung, wieder Glück, dass wieder schönere Zeiten kommen können. Angenehm ruhig erzählt, teilweise sogar spannend ist „Labor Day“ ein sehr schöner Film geworden und Jason Reitman beweist, dass er nicht nur Tragikomödien kann.
Cronenberg...
oje
Mord im Orient-Express ♥