kobbi88 - Kommentare
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Alle Kommentare von kobbi88
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Große, schwülstige Worte werden den oft einfachen Menschen in den Mund gelegt, die so einfach nicht authentisch wirken. Es wird von Ehre und Opfer für die Heimat und die Freiheit gesprochen, ohne dass für einen Außenstehenden, also einen Nicht-Letten, je wirklich deutlich wird, warum die Letten überhaupt ihre Unabhängigkeit erreichen wollen. Aufgesetzte Gefühle, Tränen, Ehre Patriotismus und Schwulst ziehen sich wie ein roter Faden durch jede Szene. Manchmal passt dies durchaus, aber leider nicht allzu oft.
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Erst neulich wieder in "Der Duft der Frauen" gesehen. Er hatte das, was man wohl landläufig als "Haltung" beschreiben würde. Haltung und Stil. Machs gut.
Bester Film: Departed
Am besten gespielt: Boogie Nights
Interessante Liste... gleich mal ein Abo geholt :)
Sehr schöner Artikel. Danke.
*TEAM BATMAN*
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„Crazy, Stupid, Love.“ ist eine große Überraschung im Bereich der RomComs. Mit seinen Schauspielern, die tatsächlich so etwas wie Tiefe hineinbringen, mit seiner Vielzahl an unterschiedlichen Liebesproblemen, die harmonisch zu einer großen Geschichte zusammengebaut werden, mit seinem wirklich tollen Humor, der schönen Optik und mit seiner einfach sympathischen Machart ist er ein höchst unterhaltsamer Streifen geworden, der neben einem hohen Spaßfaktor auch enormes Wiederanschauungspotential bietet und somit seiner großen Beliebtheit gerecht werden kann.
Mann, ist der Film stark gefilmt.
Mann, ist der Film stark geschnitten.
Mann, ist die Musik von Clint Mansell stark.
Mann, ist die Musik von Clint Mansell stark.
Mann, ist die Musik von Clint Mansell stark.
Mann, sind Burstyn und Leto super.
Mann, sind Connelly und Wayans auch noch gut, aber nicht so gut wie andere.
Mann, ist das Ende intensiv.
Mann, warum ist die erste Stunde bis auf die Szenen mit Burstyn so lahm.
Mann, Aronofsky.
Ich finde, mit diesem Foto von Uli Hoeneß hat MP viel Humor bewiesen
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Aber wir haben es hier ja auch nicht mit einem authentischen, sozialkritischen Drama zu tun, was manch einer hier und da vielleicht vergessen hat. Es ist ein Liebesfilm, ein relativ stereotyper und von Klischees durchzogener Liebesfilm. Hier sind die Charaktere eben vorhersehbar, die Geschichten ebenso. Wichtig ist darum, ob man es den Figuren innerhalb dieser Geschichte abnimmt, und nicht, ob es in der Realität so funktionieren würde. Und hier lässt sich feststellen, dass es bei der Beziehung zwischen Tatum und Seyfried doch hin und wieder hakt und nicht immer der Funke auf den Zuschauer überzuspringen vermag. Manches wirkt dann eben doch auch ein wenig zu konstruiert und nicht echt – wohlgemerkt innerhalb des Films. Erst als die Briefe das Sprechen ersetzen, da scheint der Funke ein Feuer zum Lodern zu bringen.
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Alles in allem ist „Das Leuchten der Stille“ genau das, was man erwarten kann. Ein schöner, vor allem sehr hübsch aussehender Liebesfilm, in dem in der Beziehung von John zu seinem kranken, alleinerziehenden Vater eine zweite Komponente sehr viel Platz erhalten hat. Klischees dürfen genauso wenig fehlen wie ein Soundtrack voller zu laut aufgedrehter Popballaden. Aber wer es schafft, sich hierauf einzulassen, der wird vom Gefühl des Films doch sehr gut gepackt und keinesfalls gelangweilt werden. Da hätte er deutlich schlechter werden können.
Verdammt, was war das für ein durchgedrehter Trip. 7 Psychos in ein Drehbuch geklatscht, in dem ein Drehbuch über 7 Psychos geschrieben wird, während der 7 Psychos-Autor direkt oder indirekt mit den Psychos konfrontiert wird.
Fuck, klingt verwirrend, ist aber in erster Linie ziemlich abgedreht und saukomisch.
Skurrilität, die man in der Form nicht glauben möchte.
Eine Achterkrassbahnfahrt.
Roter Körpersaft bis zum spritzigen Blutgasmus.
Sprüche, die nicht nur unter der Gürtellinie sind, sondern die Eier beinahe zum zerquetschen bringen.
Figuren, die man nur in zugedröhntem Zustand erfinden kann – oder eben über eine Zeitungsannonce.
Es gibt Szenen, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ob nun Woody Harrelsons hundeliebender Mafiaboss, der seine Gassigängerin killen will, weil sie seinen Hund verloren hat. Colin Farrell, der bei der Konfrontation mit den Psychopathen einen Blick drauf hat, bei dem man genau versteht, was er sich gerade denkt – und der trotzdem mega-komisch ist. Oder Sam Rockwell, der seine Version des Drehbuchs vorstellt, mit ausgeschmückten Bildern und einem Showdown auf einem Friedhof.
Verdammt, überhaupt: SAM ROCKWELL. Dieser Kerl ist der Hammer. Scheiße, wenn es ihn noch nicht gäbe, man müsste ihn schleunigst erfinden. Seine Figur ist nicht nur ausgeflippt, sie ist durchgeknallt, wahnsinnig, geisteskrank – und gleichzeitig liebenswert und wie der beste Freund, den man sich nur wünschen kann. Sam Rockwell, ich liebe dich.
„7 Psychos“ ist so krank, dass er sicher nicht jedem gefallen wird. Er ist anders als vieles andere. Aber er ist hammermäßig stark, lustig, blutig, bunt, ein wenig melancholisch, verdammt liebenswert und unvorhersehbar. Man erwartet was, wird dann aber getäuscht und während man getäuscht wird, wird man nochmals getäuscht. Vorhersagen kannst du bei diesem Film nichts.
Eine Komödie für Leute mit Humor. Krankem Humor. Aber Spaß ist garantiert.
Nicht wirklich lustig....
Ein Film, der hier verdammt schlecht wegkommt. Warum das so ist, das kann ich mir persönlich aber nicht wirklich erklären. Kein reiner Kriegsfilm, kein reines Drama, keine reine Komödie. Sondern eine Mischung aus allem mit interessanter Thematik.
Gut, der Film erfindet das Rad natürlich nicht neu, aber er unterhält doch ziemlich gut, hat einige verdammt witzige Paralleleinstellungen und Running Gags. Und besonders die Darsteller um Bill Murray, George Clooney, Matt Damon und John Goodman haben sichtlich Spaß dabei. Die Zweiergespanne, die über einige Phasen zusammen agieren, harmonieren ausgesprochen gut. Und die vielen kleinen Auftritte bekannter oder unbekannter Gesichter, unter anderem auch Justus von Dohnanyi, runden das alles sehr schön ab.
Dazu kommt, dass die Thematik hochinteressant ist. Wie weit geht man, um Kunst zu schützen. Wie wichtig ist sie? Riskiert man tatsächlich sein Leben dafür, nur für ein paar Skulpturen oder ein paar beschmierte Leinwände? Was ist Kunst und welchen Wert hat sie? Klar, die Frage kann jeder nur für sich selbst beantworten, aber sie ist durchaus gerechtfertigt und wird angemessen behandelt. Opfer für ein bisschen Kekrakel auf Leinwand. Aber was für den Einen der größte Krempel ist, das ist für den anderen Kunst und lohnenswert, auch unter sehr hohem Einsatz, bewahrt zu werden.
Interessante Thematik und unterhaltsam aufbereitet, dazu übrigens auch eine herausragende Filmmusik von Alexandre Desplat. Wieder hat Clooney als Regisseur nicht enttäuscht. Mehr will man doch gar nicht. Und warum das so viele anders sehen, das verstehe ich ehrlich gesagt nicht.
Sehr schöne Liste, Lydilein :)) Sieht nach ner Menge Arbeit aus, die ganzen Drehorte raus zu suchen. Respekt :))
Sorry, falls es überhaupt noch jemand liest, aber ich finde, dieser Film ist so mit das Schlechteste, was je gedreht wurde.
Holla, die Waldfee! Der Film hat mich richtig überrascht! Zumindest die erste Hälfte. Klar, wir dürfen nie mehr die größte Subtilität von Uns Uwe erwarten. Aber besonders in dieser ersten Hälfte, da stellt er doch den Schrecken des Krieges anhand der Tunnelkämpfe im Vietnam so gut dar, dass man sich nicht überrumpelt und bevormundet. Erst lernen wir die Jungs, die im Vietnam da kämpfen sollen, als ganz normale Typen kennen. Mit ihren Ängsten und Hoffnungen, ein paar nett, ein paar nicht. Und dann, wenn die Kämpfe tatsächlich losgehen, dann wird das Grauen für sie und für uns umso deutlicher. Natürlich sieht man das meistens so. Oft besser, aber eben auch oft schlechter!
Doch dann begeht Boll den Fehler, den Film zu einem reinen Gemetzel aus Effekten und Blut werden zu lassen. Das verwässert den positiven Eindruck, den ich bekommen habe. Brutalität muss nicht immer gezeigt werden, um sie zu verstehen. Interessant sind die zu großen Teilen improvisierten Dialoge. Diese, die doch auch passend eingesetzte Kamera und das fehlende Licht bringen Authentizität in den Film, auch wenn besonders durch den letzten Aspekt oft nur wenig zu erkennen ist. Wenn er den zweiten Teil des Films interessanter gestaltet hätte, dann hätte es noch mehr Punkte gegeben.
In „The Final Storm“ werden Religion und Endzeitstimmung zu einem plumpen Mischmasch zusammengerührt, der an Verwirrung und Oberflächlichkeit schwer zu überbieten ist. Außerdem hat diese Rahmensituation eigentlich kaum wirklichen Einfluss, wird höchstens als merkwürdige Rechtfertigung für alles böse handeln im Film herangezogen. Aber auch das kann die Logiklöcher nicht im Ansatz kaschieren, vielmehr wird deutlich, wie ideenlos die ganze Geschichte ist. Die drei Grady-Darsteller hätte man ebenfalls besser aussuchen können, eigentlich zeigt nur Luke Perry, dass er vielleicht zu Höherem berufen sein könnte.
Die Kernstory um einen mysteriösen Gast bei einer abseits wohnenden Familie könnte vorhersehbarer nicht sein, alles daran hat man genau so in hundert anderen miesen Filmen gesehen. Nur eben nicht unbedingt in Kombination mit dieser schmerzhaften Religionsrahmenhandlung, sodass es hier nochmal mehr weh tut und zu keinem Zeitpunkt wenigstens so etwas Ähnliches wie Spannung aufkommt. Die Effekte sehen sehr billig aus. Gut, liegt bestimmt am geringen Budget, aber dass überhaupt jemand für diesen Film Geld zu Verfügung stellt ist ein Schlag ins Gesicht für alle nicht realisierten Filmproduktionen.
Eine Verfilmung eines Fantasy-Computerspiels, die immer wieder versucht, wie „Der Herr der Ringe“ zu wirken, es aber nicht schafft. Hauptdarsteller Jason Statham ist gewohnt cool, ein paar Schauspieler (John Rhys-Davis, Burt Reynolds) sind in diesem Film leider in ihren Rollen verschenkt, andere (wie Ron Pearlman) spielen so gut, wie sie eben können und wieder andere (Matthew Lillard, Leelee Sobieski und, ja, Ray Liotta) können nicht mal das.
Der Film versprüht Witz, das ist nicht zu verheimlichen. Allerdings finde ich wohl eher die Stellen lustig, die nicht dafür vorgesehen waren. Die eigentlich gewollt witzigen Szenen, wie zum Beispiel der Zusammenprall am Seil, der ist eher peinlich. Regisseur Uwe Boll macht das alles trotzdem recht ordentlich. Der Film ist gut anzusehen und die Action ist dann gut, wenn sie rau in Szene gesetzt ist. Ein bisschen viel Matrix ist aber leider auch dabei und die Tarzan-Ninjas – gut, die sind scheiße. Problem ist nicht Bolls Regie, sondern das leider absolut hirnrissige Drehbuch von Doug Taylor. Die Geschichte – eine Vollkatastrophe, die Gespräche reinste Plattitüden. Und die Figuren so blöd wie belanglos. Tja, und ein scheiß Drehbuch hat noch jeden ansonsten soliden Film nach unten gezogen.
Bram. Stoker's. Dracula.
Ihr. Banausen.
!!
Brendan Gleeson
darf alle erschieß'n
Kamera voll wackel
Ryan is'n Dackel
Denzel voll lahm
er kennt kein Erbarm'
Ich geb' ihm 4 Punkte
weil's einfach nich' funkte.
[...]
Leider wird der Film immer wieder von hochtreibendem Gequake durchzogen. Da will der Film sowas wie Philosophie oder wenigstens verbale Tiefe hineinbringen, lässt aber oft nur dünne Verbalplörre zurück. Und auch die Geschichte reiht sich hier hervorragend ein. Wobei, die erste dreiviertel Stunde lässt sich wirklich sehr gut an. Ein Unfall im All, in dessen Folge es zwei Tote gibt und sich Spencer Armacost sehr zum Leidwesen sein Frau Jillian verändert. Eine wirklich spannende Grundgeschichte, die aber im weiteren Verlauf immer stiefmütterlicher behandelt. Irgendwann wird dieser mysteriöse Vorfall im All, ein „Naja-so-halb-MacGuffin“, dafür verwendet, um jede noch so kleine Handlungsentwicklung irgendwie zu rechtfertigen. Träume, Verhalten, Morde, Gefühle – alles. Das ist verdammt unkreativ und plump.
[...]
Muss ich aus Gruppenzwang jetzt auch nen Kommentar schreiben? Na gut.
Ich mag Fleisch. :)
Und ich will kein einziges "vorgemerkt" sehen, sondern lauter Bewertungen! 1:11 hat jeder Zeit!
30 Tage in Dunkelheit – und 30 Tage lang müssen die zurückgebliebenen Einwohner von Barrow in Alaska die Angriffe von Monstern, von Vampiren überstehen. Zunächst versucht man sich zu verstecken und mit Hilfe von Vorräten die 30 Tage irgendwie zu überstehen, aber Auge in Auge mit einer übermächtigen Gefahr sind sie ihnen schutzlos ausgeliefert. Die Vampire haben übermenschliche Kräfte und scheinbar nichts kann sie aufhalten – es sei denn, man schlägt ihnen den Kopf ab. Für Humor ist in diesem Film also kein Platz, für Logik oder Sinn ebenfalls nicht. Ist ja auch keine Geschichts-Doku, sondern basiert auf einer unheimlich erfolgreichen Comicreihe.
[...]
„30 Days of Night“ ist ein blutiger, harter und schnörkelloser Horrorslasher, der nicht nur Genrefans prima unterhalten, sondern auch den Gelegenheitshorrorfilmschauern gefallen dürfte. Zwar drückt er manchmal ein wenig zu sehr auf die Tränendrüse, wenn es um die Ausweglose Situation der Bewohner Barrows geht und auch die Vampire haben in den ruhigeren Momenten eher eine (unfreiwillig) belustigende Strahlkraft, aber ansonsten ist der Film richtig spannend und lässt uns mit den sich (natürlich) immer weiter dezimierenden Protagonisten mitfiebern. Bis nach 30 Tagen wieder die Sonne aufgeht.
Hervorragender und spannender (Verschwörungs-)Psychothriller, der einem stellenweise das Blut in den Adern gefrieren lässt. Zwischendrin gibts mal einen kurzen Hänger, aber der ist schnell überwunden. Laurence Olivier als ehemaliger KZ-Arzt Christian Szell spielt noch kälter und ist das pure Böse. Auch ein bisschen Wahnsinn, aber das soll ja oft in Kombination vorkommen. Roy Scheider, Marthe Keller und William Devane machen ihre Sache gut, ohne jedoch zu glänzen. Und Dustin Hoffman als Geschichtsstudent Thomas "Babe" Levy spielt ohnehin klasse, braucht man eigentlich gar nicht gesondert erwähnen.
Ja, und aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen: Das Leben als Geschichtsstudent ist WIRKLICH so.
Zwei Leben verbunden, zwei Leben sind eines. Die Polin Weronika, eine junge und hochtalentierte Sängerin, und die Französin Véronique, ebenfalls eine junge und hochtalentierte Sängerin. Sie gleichen sich bis auf die Haarspitzen, sehen beide sehr hübsch aus. Sie sind beide verliebt, in einen jungen Mann und in die Musik. Doch als Weronika bei ihrem ersten großen Konzert wegen ihres kranken Herzens tot zusammenbricht, da verändert sich das Leben Vèroniques von Grund auf. Sie weiß nicht genau wieso, aber sie gibt ihre erfolgsversprechende Gesangskarriere auf, nimmt einen Job als Musiklehrerin an und lässt sogar ihr eigenes Herz untersuchen. Sie verbeißt sich nicht mehr in irgendwelchen Dingen, sondern beginnt zu leben.
Kunst und Leben. Geht das gemeinsam? Oder muss man sich entscheiden? Ihr Leben für die Kunst, allein für die Kunst bis in den Tod, so scheint es die polnische Veronika zu stellen. Ob es das Wert ist, das lässt der Film offen. Die französische Veronika hingegen springt aus dieser Kunstwelt ab, führt ein „normales“ Leben, ohne wirkliche Höhepunkte, dafür sicher. Beides, also ein gutes Leben zu führen und gleichzeitig sich der Kunst zu verschreiben, das scheint nicht zu gehen. Eine andere, eine darauf aufbauende Sichtweise ist eine politische. Hier stehen die beiden Veronikas als Allegorie für die politischen Einheiten Polen bzw. Frankreich. Beide durchaus sehr künstlerisch und kulturell hoch entwickelt, hat nur ein Land die freie Entscheidung, das auch frei und ohne Angst vor Repressionen auszuleben – Frankreich. In Polen bezahlt man dafür mit seinem Leben, wie Weronika.
Beide Interpretationsweisen haben durchaus Hand und Fuß, aber scheinen nicht den Kern des Films zu erreichen. In erster Linie spielt der Film für mich einfach mit der Liebe in verschiedenen Formen. Mit der Liebe zur Kunst und mit der Liebe zu anderen Menschen. Und das macht er weniger über eine Geschichte, sondern über ein Gefühl. Denn die Geschichte mit ihrem Doppelgängermotiv, die verläuft leider irgendwann mehr oder weniger im Sand oder wird zumindest aus den Augen gelassen. Stattdessen kommt der Film eben enorm über das Gefühl. Kieslowski verzaubert den Zuschauer, der, auch wenn der Film mit seinen übersinnlichen Motiven vielleicht nicht die größte Geschichte aller Zeiten erzählt, sich dieser Geschichte voll hingeben kann. Und das liegt in erster Linie an zwei Faktoren:
Einmal an der Hauptdarstellerin. Beide Veronikas werden gespielt von er bezaubernden Iréne Jacob, die ihre Sache himmlisch gut macht. Wenn sie zu sehen ist, dann achtet man nicht mehr auf die übrigen Figuren, man kann nur noch ihr und ihrer Leichtigkeit zusehen, die sie auch später in Kieslowskis „Drei Farben: Rot“ an den Tag legte. In beinahe jeder Szene ist sie zu sehen und doch kann man sich nicht satt sehen an ihr. Wenn sie lächelt, dann lächelt man als Zuschauer. Wenn sie leidet, dann leiden auch wir. Wir hoffen und bangen, wir freuen uns und trauern. Das, was Iréne Jacob hier zeigt, das nennt man wohl Bildschirmpräsenz par excellence. Das zweite Prunkstück ist die Musik von Zbigniew Preisner. Besonders sein Konzert in e-Moll ist einfach fantastisch. Die Musik eines bombastischen Symphonie-Orchesters kombiniert mit Glockenläuten, einem Chor und der engelsgleichen Stimme von Weronika macht dieses Stück zu einem beinahe schon hypnotischen Erlebnis, das nicht nur die Ohren in Verzückung bringt, sondern dem ganzen Körper ein unbeschreibliches Gefühl beschert.
Auch wenn „Die zwei Leben der Veronika“ gegen Ende hin ein wenig an Fahrt verliert und das Interesse an der Geschichte, das in den Anfangsminuten mit seinem Doppelgängermotiv noch vorhanden war, nicht mehr ganz halten kann, so ist der Film doch ein sehr schöner, ein liebevoller Film geworden. Ob er nun tatsächlich eine politische Aussage beinhaltet, das kann ich nur schwer beurteilen. Wenn, dann ist das aber nur nebensächlich, denn viel wichtiger erscheint das Gefühl, das uns Krzysztof Kieslowski beschert. Ein angenehmes, wohliges Gefühl, dass er besonders durch die wunderbare Iréne Jacob und die nicht minder wunderbare Musik Zbigniew Preisners aufbaut. Ein Film, der einen auf mehr als nur einem Sinn anspricht. Ein Gefühlsfilm.
Bin wohl einer der wenigen, die sich uneingeschränkt freuen. Ich spar da jetzt massiv Kohle, große Filmauswahl - mehr brauch ich nicht, um glücklich zu sein.