kobbi88 - Kommentare
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Alle Kommentare von kobbi88
Starbesetzter Spionagefilm, der die echte Figur des Doppelagenten Eddie Chapman zu einem coolen Draufgänger macht und auf historische Hintergründe pfeift. Ein bisschen spannungsarm, aber wegen der starken Darsteller (Gert Fröbe♥) kann man ihn sich gut ansehen.
Robert Zemeckis hat "Zurück in die Zukunft", "Forrest Gump" und "Cast Away" gemacht! Tja, hat ja fast jeder seine dunklen Flecken in der Filmographie. Und das ist ganz klar einer von seinen.
Walle! walle
manche Strecke,
dass, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
über’m Filme sich ergieße.
So sehr ich Nicolas Cage mag und so gut ich hier mal ausnahmsweise seine Frisur finde, so sehr muss ich auch sagen: Nein, nein, nein. Lass es doch einfach. Du kannst so viel mehr! Ein paar gute Sprüche, ein paar ganz witzige Szenen. Das wars dann auch größtenteils. Jay Baruchel ist eh einer der miesesten Schauspieler überhaupt. Viele CGI-Kämpfe, wenig Hirn. Was soll man über diesen Film auch sonst groß sagen. Gesehen und gleich wieder vergessen.
Auch Goethe würde den nicht gut finden.
Oh, meine liebe Marie :) Welch große Ehre, dass die Liste der Königinnen nach mir benannt wird ;)
Dann will ich mich nicht lumpen lassen, mir fällt von Evita (Eva Perón) ein. http://www.moviepilot.de/movies/evita-2
Pocahontas darf wie ich finde auch nicht fehlen http://www.moviepilot.de/movies/pocahontas
Ja, und dann noch stellvertretend für die größten und besten Königinnen überhaupt, für die stärksten Frauen, für alle Mamas dieser Welt http://www.moviepilot.de/movies/die-schone-mama
Spoiler in Filmen finde ich nicht tragisch. In Serien, wo man sich über zigtausend Stunden durchquälen muss und dann mitkriegt, Mr. X ist in der nächsten Staffel dann doch tot, das ist natürlich dann schon doof. Kann ich mir vorstellen.
Aber bei Filmen halte ich es mit Vega.
Freitag, 26. September 1980. Am Haupteingang des Münchner Oktoberfestes explodiert eine Bombe. 13 Menschen starben, unter ihnen auch der nach den Untersuchungsergebnissen Einzeltäter Gundolf Köhler, der anscheinend in der rechten Szene integriert war. Über 200 Menschen wurden verletzt, 60 davon schwer. Und man fand eine Hand. Eine Hand, die weder einem der Getöteten gehört hatte, noch einem der registrierten Verletzten. Merkwürdigerweise tauchen die Fingerabdrücke dieser Hand im Keller von Köhlers Wohnung auf. Ein Zufall? Allein schon dieser Hinweis lässt zumindest den Schluss zu, dass Köhler nicht alleine gehandelt hatte, wie die Ermittler weismachen wollten. Aber dennoch wurden in diese Richtung keinerlei Ermittlungen angestellt. Und diese Tatsache ist nur die Spitze des Eisbergs.
Diese kleine Episode wiederholt sich in vergleichbarer Weise immer wieder. Da ist ein Kronzeuge, der von heute auf morgen von der Polizei fallen gelassen wurde und der nur kurz darauf unter merkwürdigen Umständen starb. Da ist das Missachten vieler übereinstimmender Zeugenaussagen, denen nie wieder nachgegangen wurde. Da sind falsche Täterprofile, vernichtete Beweismittel und Asservate und vieles mehr. Dem Journalisten Ulrich Chaussy fällt dies auf. Immer wieder merkt er, dass hier etwas nicht stimmen kann, dort eine Ungereimtheit – und vor allem glaubt er zu keinem Zeitpunkt daran, dass es die Tat eines Einzeltäters war. Vielmehr merkt er, dass vieles vertuscht wird – und seitdem ist er auf der Suche nach der Wahrheit, seit nun schon über 30 Jahren.
Diesen Ulrich Chaussy, den gibt es wirklich. Noch heute ist er Journalist beim Bayrischen Rundfunk. Und der Film zeigt wahre Abläufe. Keine Spekulationen, sondern nur Fakten werden verarbeitet. Gut, aus dramaturgischen Gründen wurden die drei Brüder des Attentäters in eine Schwester umgeändert und die meisten Namen, sollten sie nicht von historischer Bedeutung sein, wurden ebenfalls geändert, doch tut dies der Aussage und der Faktentreue des Films keinen Abbruch. Aber ansonsten enthält er bei der Beschreibung der Vorgänge wahre, zeitgeschichtliche und politisch hochbrisante Fakten. Er zeigt, wie von staatlicher Seite wichtigen Indizien scheinbar nicht nachgegangen wurde, wie Informationen vertuscht, gezielt dafür andere Dinge an die Presse weitergegeben wurden, um so ein bestimmtes Bild der Situation zu kreieren. Und er zeigt, dass nicht erst bei den „Döner-Morden“ der NSU so manche Behörde den blinden Fleck auf dem rechten Auge haben musste.
Lange waren Ulrich Chaussy und Werner Dietrich, der Anwalt der Opfer des Wies’n-Anschlags, die einzigen Kämpfer. Doch mit dem jungen Regisseur Daniel Harrich haben sie, hat vor allem Chaussy einen jungen Mitstreiter gefunden. Für die beiden, die auch für das Drehbuch verantwortlich waren, war es darum auch letztlich nicht die Frage, ob, sondern wie man dieses Thema, das konsequent von Behörden verschwiegen und klein gehalten wurde, der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen konnte. Eine Doku mit allen Fakten? Ein Fernsehfilm, irgendwann um halb zwölf auf ARTE? Nein, es sollte ein Kinofilm werden, um so die maximale Aufmerksamkeit zu erreichen. Natürlich mit den bereits angesprochenen Zugeständnissen. Aber die sind nachvollziehbar. Viel wichtiger ist ohnehin, dass dieses brisante Thema endlich möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht und Denkanstöße geliefert werden können.
Ein Spielfilm also. Und dafür hat man sich so einige bekannte Namen geangelt. Besonders Benno Fürmann kann in der Hauptrolle des Radiojournalisten Chaussy mit seiner tollen Stimme punkten und so auch die sehr dialoglastigen Sequenzen ordentlich rüberbringen. Zu Beginn wird viel mit Archivmaterial gearbeitet und zusätzlich Authentizität geschaffen. Im weiteren Verlauf konzentriert sich dann der Film auf die Ermittlungen Chaussys und besonders in der ersten Hälfte des Films herrscht auch ordentlich Tempo vor, doch genau wie Chaussys Ermittlungen im Lauf der Zeit immer mehr ins Stocken geraten, so wird auch der Film in der zweiten Hälfte eine Spur langsamer und zäher. Es ist auch kein angenehmes Kino. Bei einem solchen Thema wäre es aber auch schlimm, wenn der Film unterhält. Natürlich tut er das phasenweise, keine Frage, aber es sollte und darf auch nicht der Hauptzweck dieses Films sein. Sehenswert ist er, der Politthriller, auch wenn er keine konkreten Ergebnisse liefern kann. Und er ist schockierend. Schockierend in Hinblick auf das Wegsehen. Wegsehen von Staat, Wegsehen von Gesellschaft, wie auch lange bei den NSU-Morden. Brisant ist „Der blinde Fleck“ deshalb vielleicht mehr denn je.
Im Hinblick auf die politische Dimension vor der Bundestagswahl 1980 übrigens auch. Kanzlerkandidat Franz-Joseph Strauß (CSU) schob den Anschlag sogleich Linksextremen in die Schuhe, aber Köhler hatte nachgewiesene Verbindungen nach rechts, in die „Wehrsportgruppe Hoffmann“, eine rechtsextreme Organisation, die bewaffnet an Wochenenden durch den Wald robbte und den „Ernstfall“ probte - und die von Strauß als gefahrlos abgetan wurde. In diese Richtung wurde daher nicht einmal ernsthaft ermittelt! Heute, über 30 Jahre nach dem Attentat, da spricht der bayrische Innenminister Joachim Herrmann davon, diese Gruppe „Kolossal falsch eingeschätzt“ zu haben. Irrwitzigerweise sind übrigens nach erneutem Nachhaken etwa 15000 Seiten der angeblich komplett vernichteten und verschollenen Akten wieder aufgetaucht. Nicht bei der Bundesstaatsanwaltschaft, sondern im Keller des bayrischen LKA. Anwalt Dietrich erhält nun Einsicht. Chaussy und Regisseur Harrich erhoffen sich dadurch, dass die Hintergründe des Attentats doch noch aufgeklärt werden können und damit das Ende des Films umgeschrieben werden muss.
Schöner Artikel.
Dazu fällt mir übrigens Woody Allens "Midnight in Paris" ein, der dieses Thema ebenfalls sehr schön aufgreift.
Bin auch schon gespannt, was hier alles so reinkommt :)
Steve McQueens dritter Film geht, oh, Überraschung, um Gefangenschaft. Während in „Hunger“ McQueens Dauerbesetzung Michael Fassbender als IRA-Terrorist im Gefängnis in einen Hungerstreik tritt und in „Shame“ gefangen von der Sucht nach Sex ist, so ist er diesmal ein Plantagenbesitzer in den Südstaaten der 1840er und 1850er Jahre, der andere Menschen gefangen hält. Er besitzt Sklaven. Und einer dieser Sklaven ist Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor), ein eigentlich freier Schwarzer, der aber entführt und als Sklave verkauft wurde. Northup ist die Hauptperson und McQueen zeigt die Stationen seiner 12-jährigen Gefangenschaftsodyssee.
Schauspielerisch ist eigentlich nichts zu bemängeln. Oscars werden zwar weder Fassbender, noch Ejiofor erhalten und auch Lupita Nyong’o als beste Nebendarstellerin dürfte keine Chance haben. Schauspielerisches Aushängeschild in diesem All-Star-Cast ist ohnehin Paul Dano. Mit geschätzten 10 Minuten Screentime beeindruckt er als feiger aber bösartig rassistischer Vorarbeiter so nachhaltig, dass ich auch jetzt noch sein Gesicht vor Augen habe, während er singend und klatschend die Sklaven verhöhnt. Dazu ist der Film richtig gut gefilmt. Eindrucksvolle Bilder, lange und immer wieder originelle Einstellungen machen richtig was her. Auch hier sind keine Mängel zu entdecken.
Woran liegt es dann, dass der Film nicht übers gehobene Mittelmaß hinauskommt?
Es ist Emotionslosigkeit. Und zwar die Emotionslosigkeit, mit der der Film bei mir ankommt. Zu keiner Zeit schafft es der Film, Gefühle bei mir herauszulocken. Und das trotz einer Thematik, die emotionaler nicht sein könnte. Solomon wird von seiner Familie getrennt, verschleppt, versklavt, gefoltert und um ein Haar getötet. Er hat seine Familie, sein Leben, seine Freiheit verloren. Und dennoch hatte ich zu keiner Zeit den wirklichen Eindruck, dass er sein altes Leben wieder zurück haben will. Anfangs vielleicht noch, aber das hört schnell auf. Und dann? Abgefunden mit seinem Schicksal und das Beste draus machen? Scheint so! Ein paar Mal fragt er noch zaghaft, ob nicht diese oder jene Person etwas unternehmen könnte, aber wirklich mit Leidenschaft, mit der echten Entschlossenheit, seine Freiheit wieder zu erlangen, die sehe und spüre ich einfach nicht. Letztlich ist es mir darum auch egal, ob Solomon Sklave bleibt oder zu seiner Familie zurückkommt.
Dazu kommt, dass der Film wie ein Episodenfilm daherkommt, der zwar einzelne Episoden aus Solomons Gefangenschaft aufgreift, aber nie einen echten Gesamtzusammenhang herstellen kann. Kaum ist eine Geschichte an dem Punkt angekommen, an dem es anfängt, interessant zu werden, endet sie auch schon wieder und wird mit einem Naturbild zur nächsten Teilepisode übergeleitet. Dass es interessante Ansätze gibt, das ist keine Frage. Die Geschichte um den im moralischen Zwiespalt stehenden William Ford (Benedict Cumberbatch), um die Sklavin Patsy (Lupita Nyong’o) oder um viele weitere Charaktere. Alle angedeutet, alle recht oberflächlich abgehandelt und nie so, dass sie mich irgendwie emotional erreichen könnten. Natürlich denkt man zwischendrin immer wieder mal so etwas wie „Das kann doch nicht sein“ oder „So ein Arschloch“, aber das bleibt nicht lange, sondern wird schnell wieder vergessen. Auch wegen dieser unterkühlten und abgeschnittenen Erzählstruktur.
Vielleicht, und darauf hoffe ich insgeheim, will McQueen aber auch einfach die Sklaverei analysieren, vielleicht sogar lediglich darstellen. Und zwar aus allen möglichen Blickwinkeln. Dafür gibt es auch einige Anhaltspunkte, die vielen unterschiedlichen Figuren, die Emotionslosigkeit, die relativ kurzen Teilepisoden, die manchmal recht langatmig daherkommen. Vielleicht ja, weil er dem Zuschauer Zeit geben will, um darüber nachzudenken. Aber, um ehrlich zu sein, reicht hier dann eine einzelne Sichtung des Films nicht, um sich in dieser Hinsicht ein abschließendes Urteil zu erlauben. Ich hoffe daher sehr auf die Zweitsichtung, da es auch bei „Hunger“ und „Shame“ seine Zeit gebraucht hat, bis sie ihre volle Wirkung erreichen. Bis dahin bleibt also nur zu sagen, dass „12 Years a Slave“ zwar toll gefilmtes und gespieltes Kino ist, aber auf emotionaler und erzählerischer Ebene über weite Strecken versagt.
Anfang der 50er Jahre. Vera Drake lebt in London. Langsam, ganz langsam lernen wir diese Vera Drake kennen und lieben. Viel Zeit lässt sich Mike Leigh, uns eine lebensfrohe, aktive, ältere, kleine Frau nahezubringen, immer ein Liedchen auf den Lippen, für jeden ein offenes Ohr und herzensgut. Sie kümmert sich um ihre Familie, um kranke Nachbarn. Sie verdient durch Putzen Geld dazu. Wir lernen auch Veras Familie kennen und auch das Glück, das der Familie passiert durch eine Verlobung ihrer Tochter. Und sie hilft jungen Mädchen. Jungen Mädchen, die ungewollt schwanger geworden sind, das Kind aber nicht austragen wollen und auch nicht können. Die aber auch nirgendwo anders hingehen können. Aus Geldmangel, aus Scham, aus Angst. Und Vera hilft ihnen.
Vera Drake nimmt illegale Abtreibungen vor. Nicht für Geld, vielleicht nicht mal im richtigen Unrechtbewusstsein. Sie sieht das einfach nur als Hilfe für die Mädchen an. Das geht auch lange gut, es ist nur ein kleiner Eingriff, mit Hilfe von heißem Wasser, etwas Seife und einem Gummischlauch. Aber eines Tages stirbt eines ihrer Mädchen beinahe an diesem Eingriff und die Polizei muss sich damit beschäftigen, was große Auswirkungen auf Veras Glück und das ihrer Familie haben sollte. Besonders toll ist der Spannungsbogen gelungen. Wie bereits erwähnt lässt sich der Film besonders anfangs viel Zeit, um das Familienglück der Drakes und besonders die sympathische Vera näher kennenlernen zu können. Doch nach und nach erscheinen immer wieder mal kleine Risse in diesem Glück. Erst klein, dann, ebenfalls langsam, immer größer – bis dann eine Sturmflut auf die Familie zurast, von der sie vollkommen unerwartet getroffen wird und in eine mögliche Katastrophe geschleudert wird.
Der Film stellt anhand dieser Geschichte um Vera Drake viele interessante Fragen. Ist ein Embryo schon Leben? Ist er es noch nicht? Und wie darf man damit umgehen. Wie ginge es den werdenden Müttern mit ihren ungewollten Kindern, wenn es keine Vera Drake gäbe? Und wie geht es ihnen eben mit ihr? Und wie werden die „Täter“, also Vera, aufgenommen und behandelt. Macht eine solche Tat, begangen aus Hilfsbereitschaft und Mitleid, jemanden zu einem bösen Menschen? Und wie steht das Gesetz dazu. Überhaupt, was ist Recht? Das, was in Gesetzbüchern steht? Oder das, was moralisch richtig ist. Aber auch da kommen neue Fragen. Was ist dann moralisch richtig? Die Abtreibung, auch auf die Gefahr hin, dass eines der Mädchen sterben könnte? Und anhand der Reaktionen der diversen Protagonisten werden diese Fragen aufgearbeitet. Allerdings nicht wertend, sondern relativ neutral. Die Positionen werden dargestellt, ohne die eine richtige benennen zu können.
Natürlich hat man Mitleid mit Vera Drake, wenn sie, auch ein wenig naiv, nur das Beste für die Mädchen will. Aber auch hier muss man bedenken: war es wirklich richtig, was sie tat? Hat sie verdient, was nach Auffliegen ihres Tuns auf sie zukommt? Schwierig, wirklich schwierig. Ich selbst bin mir nicht sicher, zu viele Sichtweisen, die alle irgendwo ihre Berechtigung haben, werden hier dargestellt. Wie dem auch sei, Imelda Staunton, den meisten wohl bekannt als Dolores Umbridge aus dem fünften Harry Potter-Film, spielt Vera Drake in all ihren Facetten. Und sie tut es so gut, dass sie so ziemlich jeden wichtigeren Preis einheimsen konnte, darunter den Darstellerpreis in Venedig, bei den BAFTAs, den EFAs und beinahe jeden Kritikerpreis, den es gibt.
„Vera Drake“ ist insgesamt ein sehr gutes, sich langsam aufbauendes Drama mit der ausgezeichneten Hauptdarstellerin Imelda Staunton, das den Zuschauer emotional trifft und empört machen kann. Aber es bewirkt auch, dass man plötzlich heftig über die aufgeworfenen Fragen nachdenkt und sich die komplizierte Situation, noch dazu in den 50er Jahren, einer Zeit, in der Abtreibungen an sich sehr kritisch gesehen wurden, vor Augen hält. Was ist richtig, was ist falsch? Gerade in diesem Fall eine außerordentlich schwierige Frage.
Wenn er bei der Schauspielerei geblieben wäre, dann hätte ich nichts gegen ihn. Aber seine "Musik" find ich einfach nur verdammt schlecht. Und vom "Singen" will ich da ohnehin nicht wirklich reden. Und die Texte - nee, also bitte.
So gar nicht meins. Aber wirklich so gar nicht.
[...]
Ich bin mir bewusst, dass ich den vielleicht schlechtesten und billigsten Film aller Zeiten gesehen habe. Schlechter als „Die Bettwurst“. Schlechter als alles, was Til Schweiger jemals machen wird. Schlechter als alle Asylum-Produktionen zusammen. Aber was soll ich sagen: Der Film ist so schlecht, so billig, so blöd, so hirnverbrannt, dass er zumindest phasenweise wieder richtig Spaß macht, wodurch auch die paar Punkte zu erklären sind. Ob das nun Selbstschutz vor der endgültigen Verblödung ist oder ob es wirklich schon um mich geschehen ist, das steht dabei auf einem anderen Blatt Papier.
"Bube, Dame, König, grAS"
...is doch klar. Beser Statham, bester Ritchie, bester Vinnie Jones...
Vellyyyyyy :) Mein Glückwunsch. Und sowas von verdient :) Toller Kommentar. Aber das hab ich dir ja schonmal gesagt^^
[...]
Inszenatorisch macht Jodie Foster nichts falsch, handwerklich ohne Mängel, aber mehr als solide ist das eben auch nicht und es gibt kaum etwas im Film, an das man sich länger erinnern dürfte. Wäre da eben nicht der Biber. Eine Figur, die skurril, witzig, unheimlich, völlig merkwürdig und doch irgendwie passend ist. Wegen dieser ungewöhnlichen Idee, die dem standardisierten Familiendrama ungewohnte Komödien- und Thrillerelemente beisteuert, und wegen eines entfesselt und sehr gut spielenden Mel Gibson kann man sich diesen Film ohne Probleme ansehen.
Ui, da darfst du dich ja noch auf einige (viele) richtig tolle Filme freuen :)
Nee, also solange der Schnitt dieser Serie 0.1 Punkte niedriger ist als von "Die Alm", solange weigere ich mich, mit meiner Wertung hier weiter nach unten zu gehen.
Huch, das is der Arnie? Dachte, der hat längere dunkelblonde Haare und ne Tischtenniskelle in der Hand...
„Anonymus“ ist nicht herausragend, aber auch nicht schlecht gespielt. Er sieht aber sehr gut aus und hat tolle Kostüme, sodass man schnell in die Welt um das Jahr 1600 eintauchen kann. Die Geschichte, dass nicht William Shakespeare seine Werke selbst geschrieben habe, sondern der Adelige Edward de Vere, die ist zwar interessant und wird in der Literaturwissenschaft intensiv diskutiert. Problem ist aber, dass hier zu viel gewollt wurde. Denn die Verbindung von politische Machtkämpfen und der Shakespeare-Thematik, die lässt in dieser Ausführlichkeit den Film einerseits zu voll, aber gleichzeitig auch relativ leer und damit langweilig wirken. Vielleicht wäre es besser gewesen, sich auf einen Teil intensiv zu konzentrieren. Im Übrigen grenzt die Darstellung von Mr. Shakespeare schon, Theorie hin oder her, an eine bodenlose Unverschämtheit.
Naja, aber „Anonymus“ ist wohl in letzter Konsequenz doch das geworden, was Roland Emmerich am besten kann: reines, auf historischen Spekulationen basierendes Unterhaltungskino, ähnlich wie „Der Patriot“, nur insgesamt ein wenig kleiner und nicht so gut und unterhaltsam.
Huch, mal wieder eine wunderbare Liste :)
Achja, und Happy Birthday, Jim ;)
Der "Hamburger Hill" in Vietnam wird so genannt, weil dort verdammt viele Menschen zu Hackfleisch verarbeitet wurden. Der dieses Ereignis im Jahr 1969 erzählende Film zeigt eindrucksvoll die Idiotie, die Sinnlosigkeit dieses Einsatzes und damit auch des Krieges insgesamt. Eigentlich nach Schema F aufgebaut - wir lernen die Soldaten kennen, merken, dass sie völlig normale Menschen sind, und dann wird einer nach dem anderen abgeschlachtet. Aber das wird hier erschreckend gut gezeigt und die Aussage ist so einfach wie deutlich: Krieg ist scheiße und muss unter allen Umständen vermieden werden.
Der Film schlägt ein wie eine Bombe. Im wahrsten Sinne...
Ich will nen Mantel- und Degen-Film
Jordan Belfort? Wer zur Hölle ist das? Fuck, nach „Wolf of Wall Street“ werd ich diesen Namen nicht mehr vergessen. Aber wie will man ihn beschreiben? Das einzige, das vielleicht noch größer ist als Jordan Belforts Drogenkonsum, seine Sucht nach Geld und Sex, das ist sein Ego. Verdammt noch mal, er ist nicht nur der verschissen Wolf of Wall Street, er ist auch noch Löwe, Tiger, Bär, Bulle, ne Königskobra und ein schwarzer Panther, jederzeit bereit zum Absprung, um seinem Gegner das Gesicht wegzureißen. Leo, du scheiß geiler Kerl, du bringst hier die Performance deines Lebens. Auch du bist wie ein wildes Tier. Total durchgeknallt, brutal, besessen, abhängig, grausam. Ein, vielleicht das größte Arschloch vor dem Herren. Ein arrogantes, oberflächliches, verbrecherisches Dreckschwein. Leo, du spielst das aber so geil, dass ich dich hasse und gleichzeitig liebe. Ich liebe dich, weil du so geil spielst. Und ich hasse dich, WEIL du so geil spielst. Du spielst dir deine verfickte Seele aus dem Leib. Die Pussys von der Drecksacademy MÜSSEN dir dafür einfach den Oscar geben. Sie müssen einfach.
Aber Leo is ja nicht der einzige durchgedrehte Typ im Film – sie alle sind es! Kacke, wie geil sind die eigentlich drauf? Alle Darsteller müssen doch total zugedröhnt gewesen sein. Sowas hab ich noch nicht erlebt. Die Wall Street als reinste Irrenanstalt, als Edel-Swinger-Club, als Zirkus zum Mitmachen. Und jeder kommt…auf seine Kosten. Da bläst die Sekretärin dem Hausmeister aber sowas von einen (ihr wisst schon, die mit der genialen Technik), nachdem sie es sich vom Top-Broker und drei bis vier Angestellen gleichzeitig besorgen ließ. Da laufen Huren aller Preisklassen rum, Irre, Verrückte, total Durchgeknallte. Und wer nicht ohnehin schon fertig genug ist, der schmeißt sich eben ein paar Pillen, kokst ne Line oder säuft sich die Birne zu, bis sie zu explodieren droht. Leo, der saulässige Jonah Hill und Co machen am liebsten alles gleichzeitig.
Man, dann ist der Film so verdammt lustig, hat aber auch immer wieder die genau richtige Dosis Ruhe, um uns wieder runterkommen zu lassen. Aber wie es so mit einem kalten Entzug ist – wir wollen wieder drauf sein. Und Marty, du kleiner augenbrauiger Mann mit Hornbrille, du gibst uns, wonach wir uns so sehr sehnen. Ekstase, immer und immer wieder. Es ist so geil gefilmt, mit so ziemlich jeder Art von Musik unterlegt (und geilerweise immer passend), alles ist so supergut in Szene gesetzt. Aber scheiße, es sind die verfickten Kleinigkeiten, die den Film so geil machen. Das detaillierte Beschreiben der Wirkung dieser oder jener Luxus-Droge, ein beherzter Griff an einen Arsch da, ein liebevolles Saugen an Titten dort. Und ne Muschi im Vorbeigehen lässt auch keiner einfach so stehen. Scorsese weiß, wie er uns glücklich machen kann. Fuck, ich weiß ja nicht, was genau in Belforts Buch steht, aber wenn nur die Hälfte des Films annähernd wahr ist, kacke ey…
Ja, und dann ist da noch die Sache mit der Verherrlichung. Stimmt, lange wird dieser Betrüger, dieser Verbrecher, dieser Finanzhai Jordan Belfort verherrlicht bis zum geht nicht mehr. Er wird zu einer gottgleichen Lichtgestalt aufgebaut, der durch Drogen, Sex und Geld scheinbar die Welt beherrscht. Aber so überhoch dieses Monument aufgebaut wird, genauso wird es auch wieder eingerissen. Die übertriebene Dekadenz des Jordan Belfort, dieses Luxusleben, die Drogen, die Fotzen und Titten, der Alkohol und die wilden Vögelorgien und vor allem die Sucht nach mehr, nach mehr Geld, Macht, Drogen, Sex, nach mehr von allem, die wird ihm, dem Riesenarsch Belfort, zum Verhängnis. Er ist geblendet, er meint, ihm gelingt alles. Aber das stimmt eben nicht. Nur durch Verrat, nur durch Deals mit Behörden bleibt dieses Ekelpaket straffrei. Das ist unfair. Aber das ist auch fucking Amerika. Trotzdem zeigt Marty auch Belforts Fall. Er fällt. Er fällt richtig fett auf die Fresse. Und mit ihm so manches amerikanisches System. Das Justizsystem, die Wall Street, der fucking American Dream und auch das System von Moral und Anstand. Und am Ende steht seine Hauptfigur wieder am Anfang. Ohne alles. Und er fängt von vorne an. Arschlöcher bleiben eben Arschlöcher. Und letztlich zeigt Marty nichts anderes als das. Dass Jordan Belfort ein riesengroßes Arschloch ist. Aber manch einer will das in seinem ekstatischen Rausch, von dem er geblendet und nach dem er süchtig wurde, anscheinend nicht sehen.
Fazit: Fucking geile Satire
Oh mann, ich bin so verdammt heiß auf den Film. Und jetzt diese (gut, zu erwartende aber trotzdem super) Nachricht machts nicht einfacher, noch so lange auszuharren.
Ein alter Mann, Bart, zerzauste Haare, leicht verwirrter Blick, läuft alleine einen verschneiten Seitenstreifen entlang. Es wird nicht gesprochen, man sieht ihn einfach nur in schwarz-weißen Bildern angestrengt humpeln. Wenig später sieht man denselben Mann auf dem Highway laufen. Ein Polizist sieht das, hält an und fragt den alten Mann, woher er denn komme. „Von da“, meint der Mann nach hinten zeigend. Dann deutet er nach vorne: „Und ich will nach da.“ Und das war der Moment, an dem mich Alexander Paynes „Nebraska“ für sich gewonnen hatte. Gleich zu Beginn.
[...]
Aber das ändert nichts daran, dass „Nebraska“ ein langsam erzählter, zauberhafter und vor allem ehrlicher Film über Familie und Freunde ist, der zeigt, welcher Reichtum wirklich wichtig ist. Ein Film über Leben. Ein Film aus dem Leben.