Kubrick_obscura - Kommentare

Alle Kommentare von Kubrick_obscura

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    über Passion

    Der alte Glanz, er ist schon lange verflogen. Brian de Palma, einst launiger Hitchcock-Epigone mit Schmutzfimmel und danach Beherrscher hollywoodianischer A-Filmemacherei, hat mit "Passion" das Ende seiner Karriere verfilmt. Hier stimmt nun wirklich wenig bis gar nichts mehr und selbst rudimentärster Chic scheint nicht mehr möglich. In seinen interessanten Momenten wirkt der Film wie die Hommage eines De-Palma-Groupies. Seltsamerweise demonstriert gerade diese krude Mischung aus Softporno und TV-Krimi de Palmas endgültige Umarmung seines eigenen Kinos. Hitchcock hat ausgedient. Von nun an plagiert sich der Regisseur selbst. Dafür reichte anscheinend auch ein in Deutschland spielendes US-Remake eines französischen Films von 2010 als Korsett. Der fertige Film ist anders als sein Titel eher lustlos und dennoch ein faszinierendes Kuriosum genialischen Scheiterns. Ja, Brian de Palma hat das Zeug zum nächsten Tommy Wiseau zu werden!

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    • 9

      Auch wenn "Leviathan" spätestens gegen Ende komplettierende Totalen und statische Perspektiven sucht, die dem vorherigen Kamerastrudel aus Zeit und Raum zumindest Koordinaten der Orientierung verleihen, stürzt Paravels und Castaing-Taylors Dokumentation zum Schluss wieder in die unübersichtliche, kalt-nasse Dunkelheit des Ozeans, wo er schon begann. In diesem Kreislauf industrieller Fischerei und systematischer Schlachtung geht es dem Film weniger um eine lückenlose Beobachtung des Geschehens als vielmehr um dessen Abstraktion. Die kleinen, sehr weitwinkeligen Kameras sind physisch präsent und wie Fliegen scheinbar unsichtbar. Alle Lebewesen, ob Fische oder Menschen, werden durch sie hindurch gleich verzerrt wahrgenommen. Das wenige Licht treibt das Kamerarauschen in die Höhe, trotzdem versinkt vieles in Finsternis, Wasser und Blut. Konturen verschwimmen, neue Formen entstehen und Pixel werden zu Pinselstrichen. "Leviathan" ist das lebendigste Stillleben, das Rembrandt nie gedreht hat.

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      • In den wenigen Bildern vom Film, macht sich schon eines äußerst positiv bemerkbar: Hoyte Van Hoytema hinter der Kamera. <3

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          • "Upstream Color" und "Spring Breakers" gehören eher zu den besten Filmen des Jahres! :P

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              • Hui, gleich nochmal Nicolas Roeg im Rampenlicht bei MP. Sehr schön! "The Man Who Fell to Earth" ist einer der Schlüsselfilme der 70er und wahrscheinlich Roegs radikalstes Meisterwerk. Anschaupflicht! :-)

                • 9

                  "There are two kinds of pain. The sort of pain that makes you strong, or useless pain. The sort of pain that's only suffering. I have no patience for useless things."

                  Seit ein paar Wochen gibt es auch hierzulande die Netflix-Serie HOUSE OF CARDS im Free-TV zu sehen, die darüberhinaus am 17. Dezember bei uns auf Bluray und DVD erscheinen wird. Netflix- und Sky-Abonnent_innen kamen schon im Februar bzw. Mai in den Genuss dieser herausragenden Quality-Series über den Kongressabgeordneten Frank Underwood (Kevin Spacey) und seinen intriganten Weg nach oben.

                  Zeit für einen Podcast also, dachten sich Moviepilotin Sonse und meine Wenigkeit. Der House-of-Cast war geboren. Wir werden uns jede Episode einzeln vornehmen, werden eindringlich auf Kevin Spacey zu sprechen kommen und immer wieder Vergleiche zur britischen Originalserie aus den 90er Jahren ziehen.

                  In der ersten Folge unseres Podcasts geht es u.a. um die Auftaktepisode der Serie, inszeniert von Kult-Regisseur David Fincher. Viel Spaß!

                  Zur Folge 1:
                  http://bit.ly/18Ahrir

                  iTunes-Link:
                  https://itunes.apple.com/de/podcast/house-of-cast/id770894879?mt=2

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                    <3³ :D

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                    • Da kann dir die deutsche, sexistische Sprache zum Verhängnis werden. Ist es definitiv ein Held oder kann es auch eine Heldin sein?

                      • Ich habe den Text mal geliket, obwohl natürlich klar sein sollte, dass das hier kein Plädoyer GEGEN die Bluray oder FÜR die DVD ist, aber die Handhabe gewisser Labels bzgl. DNR etc. muss angesprochen werden und das macht der Text ja hier ausführlich.

                        Es gibt viele tolle Seiten (z.B. DVD Beaver), wo man sich Tests zu VÖs durchlesen kann und die in ihrer Philosophie sehr auf die Textur von Filmmaterial vertrauen und u.a. auf Formattreue genau achten. Ansonsten sind Labels wie Criterion und Masters of Cinema grundsätzlich zu empfehlen (letzteres noch mehr), da dort auch eine ähnliche Philosophie herrscht.

                        Fazit: Die Bluray ist im Vergleich zur DVD sowieso das bessere Medium (das sollte klar sein), aber man muss sich auch informieren und solchen Schund wie "Predator" einfach im Regal stehen lassen und anfangen das Filmkorn zu umarmen, das man von DVDs halt bisher nicht gewohnt war, dann klappt's auch mit HD. :-)

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                        • 6

                          [...] Anscheinend war es sogar dem deutschen Verleih zu doof den Film „Die Schneekönigin“ zu nennen, denn auch wenn im Abspann kurz Hans Christian Andersens Märchen genannt wird, hat der Film fast gar nichts mehr damit zu tun und übernimmt allenfalls Motive des Originals sowie einen eindeutig skandinavisch geprägten Handlungsort. „Die Eiskönigin“ sucht dagegen viel lieber die Nähe zur Superhelden-Welle der letzten Jahre. [...]

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                          • 7

                            Vielleicht ist "Europa Report" der beste Found-Footage-Film bisher. Jedenfalls fällt mir kein Film ein, der die immanente, ästhetische Verknappung so für sich nutzt, dass es so wirkt als würde er mehr erzählen können als gewöhnlich gedrehte Spielfilme. Form und Inhalt sind eine Einheit. Die Kamera(s) nehmen eine fast göttliche Perspektive ein und ebenso urteilslos dokumentieren sie auch die wahrscheinlich größte Entdeckung in der Geschichte der Menschheit.

                            -> Mehr zu "Europa Report" bei den Abspannern im Podcast!

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                            • 7 .5

                              [...] Tore ist reinen Glaubens und Benno verkörpert, besonders im System des Horrorfilms, das Urböse. Dank der Besetzung von Julius Feldmeier und Sascha Alexander Gersak behält diese Allegorie stets ihre Bodenhaftung. Die Liebäugelei zwischen Arthouse-Drama und Genrefilm verkürzt letztendlich die Distanz des einen und verwischt den Eskapismus des anderen. Übrig bleibt ein wütender, grübelnder Film mit hämmerndem Soundtrack und lauten Bildern; eben keine "Berliner Schule", sondern der leibhaftige Tanz der Teufel.

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                              • 6 .5

                                Vielleicht war "A Serious Man" der letzte zynische Aufschrei des einstigen unangepassten Regie-Autoren-Gespanns und selbst dieser Film besaß bereits eine besinnliche, nostalgische Note. Danach kam der, nur noch in der Vergangenheit schwelgende, epische Western "True Grit" und nun erscheint "Inside Llewyn Davis", eine fiktive (wieder nostalgische) Biografie eines Folksängers in den 60ern. In der Hauptrolle brilliert Oscar Isaac, ohnehin brilliert hier jeder Schauspieler und jede Schauspielerin, sogar Carey Mulligan und Justin Timberlake, denen eigentlich die Reife für so einen Film fehlt, jedenfalls auf dem Papier, aber die Coens wären keine Meister-Regisseure (Das sind sie!), wenn sie nicht mit solchen (Jung-)Stars hantieren könnten. "Inside Llewyn Davis" ist im besten Fall ein Alterswerk, makellos inszeniertes Erzählkino, in das man eintaucht wie in einen großen Roman. Bruno Delbonnel macht sich hinter der Kamera bemerkbar, taucht Llewyns Amerika in schwelendes Grau-Blau, den Schleier der Melancholie. Die oftmals erzählte Geschichte des scheiternden Künstlers wird nie zur Passion stilisiert. Sie geschieht beinah beiläufig, Schritt für Schritt, kleine Enttäuschungen, fatale Begegnungen. In mehr oder weniger losen Vignetten lassen die Coens ihre Hauptfigur mit anderen "gescheiterten" Existenzen kollidieren und erlauben sich nur am Rande die für sie typischen narrativen Spielereien, wie z.B. das Schicksal des Katers Ulysses oder die angetäuschte Rahmenhandlung, die den Film leider mit einer seltsamen Gleichgültigkeit enden lässt. Letztendlich kann man für so einen Film nichts anderes als den größten Respekt hegen und dennoch wirkt er im Vergleich zu den leicht-boshaften, ironisch-distanzierten Werken der Brüder wie "The Man who wasn't there", "Fargo" oder "Barton Fink" etwas blass. Ja, "Inside Llewyn Davis" ist ein schöner Film, aber er ist auch ziemlich harmlos.

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                                • 10

                                  [...] Aufgrund der großen Liebe zu dieser Serie haben der Blogger Sebastian Moitzheim, Moviepilot-Redakteurin Jenny Jecke (aka The Gaffer) und meine Wenigkeit den ERSTEN deutschen „Community“-Podcast ins Leben gerufen. Unser Baby hört auf den Namen „Pillows and Blankets“. Jede Folge besprechen wir eine Episode der Serie. Wir haben logischerweise mit der 1. Staffel angefangen. Wer die Serie also erst beginnt zu schauen oder einen Rewatch starten will, kann parallel unseren Podcast genießen, wo wir jeder Episode genau auf den Grund gehen werden [...]

                                  http://cinemaforever.blog.de/2013/11/05/beste-podcast-beste-serie-welt-16755930/

                                  Podcast (iTunes):
                                  https://itunes.apple.com/de/podcast/pillows-and-blankets/id726500698?mt=2

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                                  • 6

                                    Während "A Horrible Way to Die" (2010) nur am Rande die Talente seines Regisseurs/Cutters Adam Wingard ins rechte Licht zu rücken wusste, geht sein, im darauf folgenden Jahr gedrehter, zweiter Film "You're Next" deutlich andere Wege. Statt monotoner Narration und vorgeschobenem Arthouse-Ernst, wird uns ein Slasherfest mit festgezogener Spannungsschraube sowie interessantem Perspektivspiel serviert und anstatt einer "Damsel in Distress" verkörpert Sharni Vinson das Kick-Ass-Final-Girl des Jahres.

                                    In seinen besten Momenten erinnert "You're Next" an einen jungen John Carpenter, inklusive herrlich synthetischem Score. Ohnehin, und das bewies bereits "A Horrible Way to Die", begeistert Wingard durch seine süffigen Sound-Designs, die stets verspielt und vielschichtig, aber nie überladen wirken und den dann leider doch recht flachen Bildern eine besondere Tiefe verleihen. Über die ungemein hässliche Handkamera möchte ich am liebsten kein weiteres Wort mehr verlieren. Die spannende zweite Hälfte macht Wingards unbeholfene Ästhetik zumindest ansatzweise wett. Bis zum Show-Kill am Ende behindern sich Ironie und Horror zu keiner Zeit. Irgendwie auch wunderschön so gestandene Indie-Größen und Festivallieblinge wie Amy Seimetz, Joe Swanberg und Genre-Hoffnung Ti West in diesem launigen Thriller zu erleben. Bitte mehr davon, Mr. Wingard!

                                    -> Mehr zu "You're Next" bei den Abspannern im Podcast!

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                                    • Du hast Amy Seimetz lobend erwähnt! <3 Ich habe ja gestern Wingards "A Horrible Way to Die" geguckt, der leider ein horrible film to watch war. Ich hoffe doch "You're Next" ist besser. Ich vertraue deinem Urteil. ;-)

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                                      • Seien wir mal ehrlich! Das schlimmste an der Nachricht ist, dass Abrams immer noch der Regisseur ist.

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                                        • Toller Film, gerade wegen der "von Flashbacks überladenen Erzählung aus der Sicht eines Teenagers". :-)

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                                            Hübsches Opening, tolle Masken und Live-Action-Dolls, irgendwie möchte man "Hänsel & Gretel: Hexenjäger" mögen. Die Idee Hänsel, aufgrund des zu hohen Süßigkeitenverzehrs, zum Diabetiker zu machen, hat sogar locker eine Oscar-Nominierung verdient, aber trotzdem strotzt Wirkolas Film nur so vor Dilettantismus, angefangen beim hingerotzten Drehbuch, völlig planloser Schauspielführung und einem Kamera-Schnitt-Gulasch, das selbst Youtube-Musikvideos wie Hitchcock aussehen. Über das Teal-Orange-Grading kann man ja vielleicht noch hinweg sehen, nicht aber, dass es diese Direct-To-Video-Produktion, dank deutscher Fördergelder, in unsere Kinos geschafft hat.

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                                            • Ja, Feige ist Produzent. Das merkt man leider zu jeder Sekunde...

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                                                • Beste Serie auf der Welt des Universums und so! #streetsahead

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