L-viz - Kommentare

Alle Kommentare von L-viz

  • Und vor allem: Warum geht es weiter? Fragen über Fragen...

    • 0 .5

      Dazu bleibt nicht mehr viel zu sagen. Nach wie vor handelt es sich um kalkulierten Trash. Der Hype ist absolut unverständlich. Nein, es ist nicht irre witzig, dass die Macher den Film selbst nicht ernst meinen. Witzig wäre, wenn man das Niveau bewusst niedrig halten würde. Das setzt aber voraus, dass man es grundsätzlich besser könnte. Und jetzt seht euch mal die anderen Asylum-Produktionen an und ihr könnt euch diese Frage selbst beantworten.
      Das kennt man auch aus der komödiantischen Branche: Da gibt es Pocher, Barth und Co., die niederstes Niveau präsentieren, es aber auch nicht besser können. Auf der anderen Seite gibt es z. B. Harald Schmidt oder Monty Python, die bisweilen auch das Niveau (bewusst!) niedrig halten, aber eben immer wieder zeigen, dass sie es besser können. Man denke nur daran, wie die Jungs von Monty Python nach diversen sinnlosen Sketchen einfach so eine Satirebombe, wie "Das Leben des Brian" raushauen.
      Das alles gibt es hier nicht. Man gibt sich bei dem Film hier keine Mühe, sagt aber dazu, dass das Absicht war und....nein, dann wird es nicht plötzlich witzig, sondern ist immer noch Müll.

      1
      • Geht vielleicht etwas am Thema vorbei, weil Scorsese hier von Bildern spricht, hat aber troktzdem Gültigkeit:
        Das Blockbusterkino muss man ab 2015 für Tod erklären, da führt kein Weg dran vorbei. Mit solchen aufgewärmten Machwerken, wie Star Wars, Jurassic Park und Terminator ist ein Tiefpunkt erreicht, gerade auch, weil es immer noch von den Konsumenten ohne zu hinterfragen geschluckt wird. Da hilft auch das obligatorische Gejammer der Konsumenten, man müsse sich den neuesten Sequeltrash ja einfach nicht ansehen, nichts, denn jeder dieser aufgewärmten Filme dürfte zig innovative Drehbücher töten. Wenn nämlich Jar Jar Abrams mit einem Scheißdrehbuch ankommt, auf dem aber groß Star Wars steht und gleichzeitig jemand mit einem neuartigem Drehbuch kommt, mit einem Titel, einer Idee, wovon noch nie jemand was gehört hat, ist es nicht schwer zu erraten, welches Drehbuch im Müll landet.
        Ernsthaft dagegen steuern könnte man nur, wenn man Spielberg, Nolan oder eben Scorsese ist. Wenn die mal irgendwann sterben sollten, wird es ganz bitter, weil man den Jüngeren keine Chance gegeben hat, sich einen Namen zu machen, sondern sie nur mit den genannten Fließbandproduktionen betraut hat.

        • 2

          "Transcendence" befasst sich mit dem sicherlich interessanten Thema der technischen Singularität und vermeidet dabei konsequent jeden Spannungsaufbau. Die Technologiefeindlichen bekämpfen dabei den Johnny-Depp-Charakter mit allen Mitteln, ohne dass wirklich klar wird, warum.
          SPOILER Macht er eigentlich irgendetwas, was man als Böse bezeichnen könnte? Gut, er heilt sämtliche Krankheiten, was sicher für die Pharmaindustrie schlecht ist, aber das ist doch nicht die Motivation der Technologiefeinde, oder? Gut und Böse werden hier umgekehrt; Johnny Depp wird nicht zum neuen Skynet. Ist aber trotzdem (oder desewegen?) langweilig.

          • 0 .5

            Dieser Film versprach höheren Anspruch zu stellen, allein schon aufgrund der Tatsache, dass Sprache vollständig weggelassen wurde. Schon nach 5 Minuten kippt die Stimmung aber, als die Insekten mit völlig blödsinnigen Geräuschen vertont werden. Umherschwirrenden Insekten werden mit Autogeräuschen, (böse) Mücken mit schrillem Gelächter und Motorradgeräuschen der Titelheld in Gestalt eines Marienkäfers mit Getröte und Ameisen mit Pfeifen unterlegt. Was für ein Tiefschlag! Das reicht schon, um jeden noch so nieveaulosen Pixarfilm zu unterbieten! Da hätte man auch gleich bei den vermenschlichten Tiergestalten mit verblödetem Humor bleiben können.
            Der Film an sich ist lahm von der Handlung her und sehr gestreckt. Kurzfilm wäre ausreichend gewesen. An allen Ecken und Enden werden die physikalischen Gesetze gebeugt - wenn z. B. die Dose der roten Ameisen im Fluss voll Wasser läuft, aber trotzdem an der Oberfläche schwimmt. Der Film würde sicher besser wegkommen, wenn er gar nicht erst versucht hätte, anspruchsvoll zu erscheinen, anstatt an diesem Anspruch zu scheitern.

            3
            • 4

              Ah, ein Tarantino-Klon! Und das ist nicht als Kompliment gedacht, denn der Film hat ebenso mit den Schwächen der berühmtesten Tarantino-Filme zu kämpfen. Diese äußern sich in bedeutungslosen Dialogen und zwar skurrilen, aber dennoch uninteressanten, weil zu wenig bleibenden Eindruck hinterlassenden Figuren. Verschiedene Gruppierungen haben es auf dasselbe Ziel abgesehen (oder das Gegenteil). Das FBI, der Typ, der sich verkleiden kann, die Pussies, die Neonazis (= ich frage mich, was die eigentlich zu Neonazis macht. Die sehen eher aus, wie Punks. Und welcher Nazi zieht sich schon im Aufzug die Hose runter?), die Zielperson selbst mit ihrer Gang und noch diverse andere, die ich schon wieder vergessen habe. Der bunt zusammengewürfelte Haufen bleibt insgesamt eher farblos. Der Gewaltgrad ist tarantinogemäß hoch angesetzt und die Handlung führt letztlich ins Nichts. Im Mittelteil gerät der Film sogar zum klassischen Aufzugfilm - sollte es ein solches Genre geben (ansonsten wurde es hiermit erfunden). Ich werde mich nicht mit dem Film anfreunden können.

              1
              • Gut, das waren jetzt die gekauften Rezensionen. Dann kommt jetzt noch wochenlanges, gehaltloses Fanboy-Gesülze, bis dann in zwei Jahren die ersten ernsthaften Kritiken erscheinen.

                1
                • Hoffentlich ist der Steinzeitidiot nicht mehr dabei.

                  • 5

                    9 Typen in Gefangenschaft und keiner weiß warum. Das "Warum?" zu entschlüsseln, die Verbindungen der Personen untereinander zu entschlüsseln, darin soll der große Reiz des Films liegen. Liegt er aber nicht. Nach und nach wird das Gesamtbild entschlüsselt. Jeder steht irgendwie in Verbindung zu einem großen Verbrechen, das sich aber nicht so clever darstellt, dass es einen von den Socken hauen würde. Vieles bleibt eher trivial konstruiert. Das Ende ist dann auch noch so seltsam abgeschnitten.
                    "Warum seid ihr hier?"
                    Wird sich manch einer auch gefragt haben. Warum war ich nicht in einem wirklich guten Film?

                    1
                    • 1 .5

                      Stellenweise ein ziemlicher Shining-Abklatsch. Jedoch funktioniert das mit Babyface Ryan Reynolds einfach nicht. Dazwischen gibt es ein überflüssiges Intermezzo mit einem Priester, das genau nirgendwo hinführt. Die Hintergrundgeschichte zu dem Haus und seinen früheren Bewohnern ist kurz und knapp (und langweilig) gehalten. Der Rest setzt sich aus dem üblichen Schmonz solcher Filme zusammen.

                      2
                      • Billigste Promo! Das kommt ja nicht zufällig zu dieser Zeit, um schnell noch eine gewisse Klientel in Rogue One zu zerren (sollten alle anderen Maßnahmen noch nicht gefruchtet haben).

                        • Uninteressanteste Figur aus den echten Star-Wars-Filmen. Aber da ohnehin alles ausgeschlachtet wirde, kann man gerne auch mit diesem Nicht-Charakter anfangen.

                          • 6 .5

                            "Kubo" hätte ich liebend gerne deutlich besser bewertet. Technisch ist das alles sehr schön und eindrucksvoll gelungen - die überlegene Stop-Motion-Tricktechnik eben. Die kämpfenden Origami-Faltfiguren, die japanisch angehauchten Kulissen, die Bösen. Alles schön!
                            In diesem Fantasymärchen begibt sich der junge Kubo, begleitet von einer Äffin und einem Käfer, auf eine gefahrvolle Queste, um dem Mondkönig und seinen Töchtern (die gleichzeitig seine Tanten sind, was nicht weniger bedeutet, als dass der Mondkönig sein Opa ist) das Handwerk zu legen. Insoweit orientiert sich der Film leider zu sehr an der allseits bekannten Videospieldramaturgie. Die Stationen werden der Reihe nach abgearbeitet auf der Suche nach magischen Waffen, um den Endgegner zu besiegen. In jedem Level wartet ein Zwischengegner, der den Waffenteil bewacht. Für einen Film gibt das inhaltlich zu wenig her. Das macht es schwer, den Film über die magische 7,0 Punkte-Grenze zu heben, wenn doch der technische Aufwand danach schreit. Bleibt leider zu weit hinter "Coraline" zurück.
                            Gleichwohl ist der Film immer noch deutlich besser, als die oberflächliche Disney/Pixar-Stangenware. Das zeigt sich auch in dem Humor, der hier nicht dümmlich daher kommt, wie in den Massenprodukten der genannten Studios. So könnte man trotzdem sagen, dass Laika vergleichbar mit den ehemaligen Disney-Studios ist, welche damals lange Zeit Filme mit gewissen Qulitätsstandards produzierten.

                            3
                            • 1
                              L-viz 20.11.2016, 17:22 Geändert 20.11.2016, 17:24

                              Die erste Stunde schleicht so dahin, dass man sich fragt: Wann macht das Orphan endlich mal was? Bis dahin hält sich der Bodycount extrem in Grenzen (ich glaube der eine Vogel ist das einzige Opfer). Faktisch lebt das Orphan dann aber nur von der außergewöhnlichen Dummheit der anderen Charaktere. Gerade der Vater stellt sich hier dümmer als Homer Simpson an. Das stresst enorm und
                              SPOILER wäre eigentlich nur noch zu rechtfertigen, wenn es sich bei dem Kind um eine dämonische Entität handelte, die den Geist der Opfer verwirrt. Selbst dann wäre es aber nur schwer erträglich SPOILER ENDE.
                              Ähnlich ist das auch mit den anderen Kindern. Warum sollten die sofort unter der Fuchtel des Orphans stehen? Gerade wenn sie verängstigt sind, werden sie wohl kaum so rational handeln können. So weit denken Kinder nun mal nicht, sondern fangen lieber gleich an zu quengeln. Dieser stumpfe Vater tut da natürlich sein Übriges.
                              Ähnlich unglaubwürdig gestaltet sich der finale Endkampf.
                              SPOILERDenn wenn das Orphan sich erst mal nicht mehr in der Opferrolle verstecken kann, dürfte es relativ leicht sein, es zu besiegen. Ist es aber dann doch nicht.SPOILERENDE
                              Ich finde den Film sehr schlecht und überhaupt nicht innovativ.

                              2
                              • 9 .5

                                ...und die hat es wirklich in sich. Es handelt sich nämlich bislang um die beste Staffel, die dann auch endlich ein gewisses Suchtpotenzial entfaltet. Musste ich mich in der ersten Staffel noch zum Weiterschauen zwingen, war es hier umgekehrt. Bis zu drei Folgen am Stück, bis ich es endlich geschafft habe abzubrechen - jedenfalls bis zum nächsten Tag. Das ist insofern beachtlich, da ich Binge Watching grundsätzlich ablehne und eigentlich ein Limit von 2 Folgen hintereinander habe.
                                Die Haupthandlungsstränge werden noch weiter ausgeweitet und die Beziehung der Charaktere verfestigt. Ein Schwerpunkt bei der Charakterzeichnung wird jetzt so richtig deutlich.
                                Die vorliegende Staffel hebt stärker den Krimiaspekt der Serie hervor, als ein übellauniger Killer mit Bolzenschussgewehr sich seinen Weg durch die Einwohnerschaft Havens bolzt. Wer ist er? Was will er? Warum will er, was er will? Im Grunde also ein episodenübergreifender Kriminalfall. Nicht zuletzt besteht seine erste Aktion in der Entführung Audreys und in einem Verhör derselben, bei dem sich herausstellt, dass er so einiges über sie und den Gesamthintegrund der Stadt weiß.
                                Dwight ist wieder mit dabei. Das ist gut, weil es etwas mehr Beständigkeit im Cast bringt, wenn man sich beispielsweise mal die ganzen (bis dahin und hiernach) verschließenen Gerichtsmediziner ansieht. Neu dazu stößt Psychologin Claire, die Audrey zunächst helfen soll, die missglückte Entführung aufzuarbeiten, sich aber bald schon als wichtigen Bestandteil des Teams etablieren kann. Zudem stößt der leicht undurchsichtigte Cop Tommy dazu, der ebenfalls auf der Jagd nach dem Killer ist.
                                Was in der ersten Staffel noch zu stören schien, dass nämlich ziemlich ziellos von einer Episode zur nächsten gehangelt wird, wird hier endgültig behoben. Wir erfahren hier einiges über Audreys Inkarnationen - insbesondere in einer sagenhaften Zeitreiseepisode, in der wir sie in den 50ern als Sarah erleben dürfen - und ihr Schicksal. Auf dieses - nämlich den unvermeidlichen Gang in den Scheune genannten interdimensionalen Raum - steuert alles in der dritten Staffel unerbittlich hin.
                                Im grandiosen Staffelfinale geschieht dann das Unglaubliche, das verhindert, dass die Serie an dieser Stelle endet, sondern wieder eine neue unerwartete Richtung einschlägt.

                                1
                                • 4 .5

                                  Der Blindheitseffekt ist natürlich ganz toll gemacht und wird auch zielführend eingesetzt. So sieht man in Zeiten der Blindheit auch als Zuschauer nie die Gesichter der handelnden Personen und muss, ähnlich wie Prot. Chulia, seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen. Der Mysery-Ansatz um den großen Unsichtbaren wird schnell hintergründig und der Film bewandert die ausgetretenen Pfade eines handelsüblichen Thrillers.

                                  • 2 .5

                                    #Horrorctober 2016 Nr. 10
                                    ...und blaustichig war der Tag. Das erinnert ja fast an einen Stummfilm! Dafür ist das Licht in der Nacht gelb ausgeleuchtet. Eine grauenvolle, teufelsähnliche Kreatur schleicht nachts um die Häuser. Zum Glück haben die Leute ihren Sheriff zu dem sie aufsehen können. Der ist zwar eine depressive Luftpumpe - und das sagt ihm auch jeder - trotzdem ist er ein Held. Am Schluss wird dann sogar ein bisschen gekämpft. Am sehenswertesten ist eigentlich der Abspann, der noch einmal über die Verstorbenen blickt. Sonst nix zu machen.
                                    Ende bei Nr. 10, denn jetzt ist schon November.

                                    • 8 .5

                                      #Horrorctober 2016 Nr. 9
                                      Dieser Film ist in jedem Fall als lynchesk zu beschreiben. Ist er damit aber auch genau so gut? Die Frage ist schon schwierig, ich glaube aber, sie letztlich doch mit "ja" beantworten zu können.
                                      Was war vorgefallen?
                                      Der Film gibt sich äußerst dialogarm und wo sie doch mal vorkommen, da muss man oft in diese selbst einen Sinn hinein legen. Das hat Smolders mit Lynch gemeinsam: Filme schauen ohne Stützräder oder Geländer. Ja, das habe ich noch nie so gesagt, aber das trifft es!
                                      Was also sehen wir?
                                      Es fängt schon wirr an: Zwei greise Gruselzwillinge, die in einem Puppentheater die Fäden ziehen - ein Werwolf - ein zerstückeltes Kind (damit wird der Film also auch den sehr konventionellen Vorstellungen von Horrorfilmen gerecht und passt absolut in den Horrorctober, falls es jemand bezweifelt hätte).
                                      Bald schon folgen wir dem Insektenforscher Oscar durch die (fast) immerwährende Nacht. Die Schauplätze sind beschränkt: Oscars Wohnung, sein Arbeitsplatz im Museum und der Weg zur Arbeit/zurück. Die Nacht scheint dabei mehr eine Art Dauersonnenfinsternis zu sein. So meint der Radiosprecher auch: "In einer Minute wird es für 15 Sekunden sehr hell." - also die Nicht-Sonnenfinsternis als Ereignis, wie es hierzulande umgekehrt wäre.
                                      Merkwürdige Typen laufen uns über den Weg, sei es, dass Oscar beinahe von den greisen Gruselzwillingen überfahren wird oder ein irrer Waffennarr auf dem Heimweg lauert. Immer wieder werden Bilder aus der Kindheit des Protagonisten eingeblendet, seine Schwester scheint die entscheidende Rolle zu spielen. Ergänzt werden diese durch Filmaufnahmen einer Safari. Nicht zu vergessen die immer wieder eingeblendeten Großaufnahmen abscheulichster Insekten. Klar, das ist ja naheliegend bei dem Beruf. Ein verrückter Tierpräparator, lebende Exponate, ein selbstgezüchteter Kokon - man könnte hier nichts spoilern, weil man es schon selbst gesehen haben muss. Wer sich jetzt noch traut, kann ja mal reinschauen. Den Film gibt`s bestimmt auch irgendwo bei Youtube.
                                      Weiter bei Nr. 10: "Dark was the night"

                                      1
                                      • 7
                                        L-viz 07.11.2016, 22:57 Geändert 20.11.2016, 16:09

                                        ...verliert jedoch schnell an Wirkung. Das Ringen zwischen Real- und Fake-Audrey wird sehr schnell abgehandelt, ohne dass es in erhofftem Maße die Handlung beeinflusst. Jedoch wird, wie schon vermutet, der teuflische Reverend zum neuen Hauptgegner der drei Freunde. Tatsächliche verleiht McHattie seiner Figur das nötige diabolische Antlitz (kann natürlich auch an dem fiesen Bart liegen). Passenderweise geht es zum Einstieg denn auch um die 7 Plagen. Mehr oder weniger dicht zieht sich das Thema Spaltung zwischen Normalen und Unnormalen durch die Staffel, ohne gleich zum Ausbruch zu gelangen. Es wird also schon ein stärkerer Schwerpunkt auf den Haupthandlungsstrang gelegt. Vor allem werden aber die Beziehungen zwischen den Hauptcharakteren stärker herausgehoben. Neben den beginnenden Eifersüchteleien findet dies vor allem in Dukes Vermächtnis, nachdem er erst einmal eine Kiste voller Waffen gefunden und einen finsteren Auftrag erhalten hat, seinen Ausdruck. Es liegt nun an ihm zu beweisen, dass er seinem Schicksal enteilen kann. Die Angelegenheit gewinnt an Brisanz, erhält er doch die Prophezeiung, von einem Mann getötet zu werden, der ein seltsames Tattoo trägt. Wir erfahren gegen Ende der Staffel, wer auch so ein Tattoo trägt und fragen uns natürlich, ob dies zu einer neuen Fehde führen wird - also auch in diesem Zusammenhang spielt das Thema Spaltung eine Rolle.
                                        Neu eingeführt wird mit Dwight, dem Aufräumer, ein Typ der ein Stück weit etwas Rustikales in die Serie einbringt. Das ist sicher gut. Weniger gut stellen sich dabei die Ex-Frau Dukes - auch wenn sie zugegebenermaßen die Handlung mit voranbringt - und der Typ, der mit Audrey anbändelt, dar. Letzterer entpuppt sich schnell als weinerlicher Jammerlappen. Nathan datet unterdessen eine Hexe (aha, deshalb ist im Titel von "Wytchcraft" die Rede? Wir werden noch sehen, was es damit auf sich hat).
                                        Dazwischen gibt es viele mittelmäßige und einige interessante Fälle zu lösen. Schließlich kommt es noch zu einem mittelspannenden Finale und einem überaus gelungenen Weihnachtsspecial. Alles in allem eine tendenziell gute Staffel, die aber noch nicht ganz zu faszinieren weiß. Der Durchbruch gelingt erst in Staffel 3...

                                        1
                                        • Gerade die Tierwesen selbst sprechen eher dagegen. Die waren schon in HP das schwächste Glied in der Kette. Einerseits, weil sie von der Autorin aus der gesamten bestehenden Sagenwelt zusammen geklaubt (oder sollte ich geklaut sagen?) wurden. Da wird Cerberus, der dreiköpfige Höllenhund, zum harmlosen Hofhund in Hogwarts umgestrickt usw. Andererseits gibt schon der Trailer einen Ausblick auf die lausigen CGI-Effekte. Beides ist bei HP nicht so ins Gewicht gefallen, weil der Schwerpunkt auf der Charakterentwicklung lag. Aber jetzt ein Film rund um die Viecher..?

                                          1
                                          • 10

                                            #Horrorctober 2016 Nr. 8
                                            Endlich ein Animationsfilm fernab der bunten Pixar-Welten mit ihren inhaltslosen Stories, platten Witzen und nervenden Sidekicks. So bleibt auch mehr Raum, eine Geschichte zu erzählen und eine treffende Botschaft zu vermitteln.
                                            Es handelt sich hierbei um eine Alice-im-Wunderland-Variante. So wechselt die Handlung von realer Welt und Wunderland bzw. Traumwelt.
                                            Nachdem Familie Jones in ein altes Herrenhaus umgezogen ist, wurde Tochter Coraline nicht nur von ihren Freunden getrennt, sondern kann sich auch mit der tristen neuen Behausung nebst verwahlosten Garten nicht so recht einleben. Die Eltern stecken bis zum Hals in Arbeit, im Ober- und Untergeschoss wohnen verwirrende, fast schon gruselige, Nachbarn und der einzige Junge in der Nachbarschaft in Coralines Alter ist eine dauerquasselnde Nervensäge, die unter der Fuchtel ihrer Großmutter steht. So könnte es tagein tagaus in geregelter Langeweile weitergehen, tauchte nicht plötzlich eine Coraline-Puppe auf und erhielte Coraline daraufhin nicht Zugang zu einer anderen Welt hinter einer kleinen unscheinbaren Tür im Wohnzimmer.
                                            Dort wartet eine andere Welt auf Coraline. Eine Welt, die geradezu auf Coraline zugeschnitten zu sein scheint. In der ihre anderen Eltern ihr ihre volle Aufmerksamkeit schenken. In der die skurillen Nachbarn eine große Show liefern und der nervende Nachbarsjunge die Klappe hält. Eine Welt, wie sie wirklich sein sollte... oder doch nicht?
                                            Fortan wechselt Coraline immer wieder zwischen den Welten, wobei gerade zu Beginn die graue, verregnete und in Nebel gehüllte Realität teils gruseliger wirkt. Doch merkt sie bald, dass etwas nicht stimmt. Schnell bröckelt die Fassade der Traumwelt. Eine mysteriöse schwarze Katze weist Coraline den Weg. Sie begegnet Geisterkindern, die sie um Hilfe anflehen und erblickt schließlich das wahre Antlitz der anderen Mutter.
                                            Wunderbare Gruselatmosphäre, die ganze Zeit liegt etwas in der Luft und die Wahrheit wird Schritt für Schritt enthüllt. Der Schlussteil mag vielleicht zu sehr an Videospieldramaturgie erinnern (Finde erst Gegenstand X, um den Endgegner zu besiegen).
                                            Dass der Film frei von albernem Pixar-Humor ist, heißt nicht, dass es an Humor grundsätzlich fehlen würde. Beweis genug ist dafür die Szene, in der Coraline dem echten Wybie in wirren, aber zusammenhängenden Worten erklärt, was los ist. Die Reaktion ist ausgesprochen witzig, aber glaubhaft, wenn man bedenkt, wie sich das für jemanden anhört, der nicht das soeben Geschehene kennt und versucht den Zusammenhang zu erfassen ("Die Puppe ist ein Spion von meiner Oma?"). Schließlich muss er vor der scheinbar Verrückten fliehen.
                                            Coraline als Figur kann dabei einiges an Sympathie gewinnen, da sie einfach normal ist, also weder hyperaktiv noch vollständig lethargisch. Hier wurde ein gesundes Maß getroffen. So ist sie anfangs gelangweilt und genervt von Eltern und sonstigem Umfeld, macht das aber in einer emotionalen Szene wieder gut, als sie sich ihre Eltern aus Kissen nachbaut. Schließlich lernt sie auch etwas Wichtiges und darin liegt die Botschaft:
                                            1. dass ihre Eltern sie auch dann lieben, wenn sie nicht rund um die Uhr für sie Zeit haben.
                                            2. im Gespräch mit dem anderen Bobinski, verspricht dieser ihr, wenn sie hier bliebe, würde sie immer Spaß haben, jeden Tag ihr Lieblingsessen bekommen usw., worauf Coraline nur meint, er würde GAR NICHTS verstehen. Und das stimmt schließlich auch.
                                            Abseits davon hält sich der Film glücklicherweise auch mit Gesang sehr zurück. Und schon das Intro enthält eine der TOP10 Lieblingsfilmszenen aller Zeiten, die Herstellung der Coraline-Puppe:
                                            https://www.youtube.com/watch?v=haW0vKj99tk
                                            Wunderschön gestaltet!
                                            Weiter bei Nr. 9: "Nuit Noire"

                                            1
                                            • "Die Bibel warnt eindeutig vor dieser Art von okkulten Praktiken und Hexerei, die der Held in diesem Film zu gebrauchen lernt, in [diversen Bibelstellen]."

                                              Ah, diverse Bibelstellen also. Die werden aus welchem Grund zensiert? Ich vermute, er bezieht sich auf diese:

                                              "Ihr sollt nicht Wahrsagerei noch Zauberei treiben" (Lev 19,26)
                                              "Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen." (Ex 22,17)

                                              Da hat er nun mal recht.
                                              Weiter unten wird er als Fanatiker, der den durchschnittlichen Christen auf den Sack geht, diffamiert. Warum das? Er bezieht sich eindeutig auf eine biblische Gesetzesgrundlage. Also soll das Christentum vor Kritik geschützt, aber auf dem Fundi weiter rumgetrampelt werden?

                                              • Schade. Also überschwemmt Disney den Markt auf unbestimmte Zeit weiter mit seinen überteuerten Trashfilmen.

                                                • Nun ja, was soll sie auch anderes sagen? Zugeben, dass sie einen langweiligen und einfältigen Charakter gespielt hat? Letztlich dürften empfindliche Strafandrohungen des Disney-Konzerns sowas verhindern.
                                                  Den Unterschied zu Luke sollte eigentlich jeder klar erkennen, weshalb der Vegleich schon etwas dreist ist. Gerade dadurch, dass Luke scheitert und dieses Scheitern letztlich überwinden muss, macht ihn als Charakter interessant. Das ist spannender, als diesen neuen unbesiegbaren Superhelden zuzusehen, denen alles ohne Anstrengung sofort gelingt.

                                                  1
                                                  • 9

                                                    #Horrorctober 2016 Nr. 7
                                                    Der kleine Horrorsnack für zwischendurch. Ein jeder sollte diese 3 Minuten Zeit dafür haben.
                                                    In seriösem schwarz-weiß gehalten, durchflutet graues Sonnenlicht das Appartement des Mannes, der eine finstere Tat begehen will. Gehetzt wirkt er. Einen Schuh in der Hand; geht er auf Ungezieferjagd? Ein Blick auf die Uhr, ihm läuft die Zeit weg. Das Telefon klingelt - keine Zeit dafür. Da bewegt sich was! DA! Die Hose kriecht über den Boden! Also doch was Größeres. Eine Maus? Gar eine Ratte? Er nimmt die Hose weg und offenbart schließlich die ganze Wahrheit...Aber jetzt gibt es wohl kein Zurück mehr...Ein Schuh, ein Schlag und.....
                                                    Weiter bei Nr. 8: "Coraline"