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Alle Kommentare von lieber_tee
Die Story könnte kaum einfacher sein. Verzweifelte mexikanische Dorfbewohner, ausgeblutet durch lokale Banditen, heuern eine Gruppe von fast ebenso verzweifelten Revolverhelden an um ihr Hab und Gut zu verteidigen.
Mit prominent, typengerecht gecasteten Schauspielern lässt John Sturges die "Sieben Samurai" durch das farbige Kino der US-60er Jahre reiten, ebnet den Weg für das später folgende Spagetti-Genre. Die traditionelle Western-Prämisse bekommt Brüche. Denn wenn auch große amerikanische Gründungsmythos-Werte wie Ehre, Tapferkeit, Liebe, Aufopferung, Stolz, Familie weiterhin romantisch verklärend, heroisch propagiert werden, so schleichen sich von Anfang an düsterer Realismus, Tragik und Verbitterung in das Testosteron-geprägten Cowboy-Ideal. Die Prärie ist nicht gut und böse, Opfer können Täter oder andersherum sein.
Sieben gestörte aber tödliche Typen auf ihren staubigen Weg zur Läuterung. Aus der nicht zivilisierten Stadt kommend finden sie bei Mutter Natur, bei den Bauern ihren Seelenfrieden, ihre Menschlichkeit. Sie sind Söldner mit schlechtem Gewissen, leben nach ihren eigenen Regeln, auf Kosten anderer. Im Kampf um moralisches Recht werden sie von ihrem Individualismus gereinigt, finden sinnstiftenden, aufopferungsvollen Teamgeist, eine Gemeinschaft. Tun Buße für ihre (selbst-) zerstörerischen Taten.
Die packende erste Hälfte des Films ist präzise, prägendes Archetypen-Kino in Reinkultur. Der weitere Verlauf verplätschert, trotz starker Momente, in ein salbungsvolles und verkitschtes Drama mit überraschend hausbackender und unspektakulärer Action. Das platte Frauenbild, die entsprechend oberflächliche Liebesgeschichte, die Idealisierung von Land und Leute mit folkloristischen Tanzeinlagen nehmen den Drive heraus, treffen auf theatralisches Abschießen und Umfallen von un-bedrohlichen Pappkameraden. Der böse Bandenführer wirkt wie eine harmlose Witzfigur. Dazu schweißt sich ein geohrwurmte Score von Mr. Bernstein in den cineastischen Kult, dieser wirkt aber auch oftmals unangemessen beschwingt zur gezeigten Tragik und Grausamkeit.
Der Streifen ist eine prägende Sonntagabend-TV-Kindheits-Erinnerung. Ein Grund warum ich als cooler Revolverheld jahrelang zum Fasching gestolpert bin. Der "größte Western aller Zeiten" ist er allerdings nicht, da blättert Lack von 50 Jahre Filmgeschichte ab. Ein sehenswertes, nostalgisches Erlebnis bleibt er aber für mich immer noch.
Oscar-Verleihung 2014:
„Setzen Sie sich, sie sind zu alt, um zu stehen“, so Blanchett zum Publikum, als sie auf die Bühne kam.
Hihihi...
Vorhersehbarer, unblutiger, unaufregend-träger Giallo, mit baufälliger Kloster-Stimmung, Nunsploitation-Momenten und trottelig-trockenem Humor. Das vermurmelte Arschlochkind hätte gerne sterben dürfen, die unfassbare Papier-Flieger-Kopfbedeckung der Nonnen verstärken den sanft-surrealen, lächerlichen Charme des Films.
Goldie ist der Macker des Jahres, mit dicken Eier und Geldbündel. Als schwarzer Lude hat er einen Masterplan. Mit Knarren, Kohle und Pferde im Stall schneidet er sich Stücke vom weißen Kuchen ab, will ein reicher Neger sein.
Ist das das "neue" 70er Jahre Selbstbewusstsein einer nach Anerkennung schreienden US-Bevölkerungsgruppe?
Drogen sind Scheiße, seine eigene Community und Frauen ausbeuten ok. So wenig reflektiert und selbstherrlich der Protagonist ist, so wenig ist es auch der Film. Aufstieg und Fall eines armen Wichtes, der frustriert nach Respekt schreit aber ständig nur Scheiße baut, dessen zitierbare, coolen Sprüche aber in den Kult gehoben werden.
Blaxploitation-Kino, das in seiner Selbstgefälligkeit nervt.
»SoulReaver und lieber_tee in den Untiefen des ganz normalen Genrewahnsinns«
#4
D wie Drama.
Im Filmgenre „Drama“ steht das spürbare Ergründen von Menschen und ihr Verhalten im Vordergrund. Erzählt in Geschichten, die sich anschaulich mit sozialen und emotionalen Themen beschäftigen. Dabei können gewagte und kritische Inhalte in die Öffentlichkeit getragen werden.
Ist Humanität, Zivilcourage im Sperrfeuer von Politik und ethnischer Verfolgung möglich?
Ruanda 1994. Das 100-Tage-Massaker, in dem eine Millionen (!) Menschen barbarisch von der Hutu-Miliz abgeschlachtet werden ist ein Kapitel für das sich die "zivilisierte", westliche Welt zutiefst schämen muss. Denn wegen mangelnder Positionierung der Weltöffentlichkeit, schwafelnden Politiker und fehlendem Eingreifen der UN-Soldaten wurde diese hohe Opferanzahl möglich. Aber was interessieren „uns“ ein paar Neger in der Pampa, die keinen ökonomischen Nutzen haben und sich gegenseitig umbringen...
An Hand der "wahren" Geschichte Paul Rusesabaginas, der während den gewalttätigen Unruhen sein Hotel als Flüchtlingslager und Schutzraum für die verfolgten Tutsis öffnete, sich dabei in Lebensgefahr brachte, wird ein unfassbarer Akt von parteilicher Menschlichkeit und kühnen Mutes offenbart. Als eine afrikanische Version von Oskar Schindler dargestellt bricht der Film einen der größten Genozide der Geschichte auf ein hoch-emotionales Drama im Mikrokosmos eines Hotels herunter. Etwas Unfassbares wird zu einem erfassbaren, privaten, emotionalen Erlebnis.
Im Kern ist „Hotel Ruanda“ ein Familiendrama, das erstaunlich intensiv, nah und bewegend einen Menschen bei Zivilcourage begleitet. Mit seiner risikolosen, geradlinigen Inszenierung, die alle Regeln des emotionalen und dramatischen Kinos nutzt, entsteht eine Sogwirkung bei dem Zuschauer. So abgefuckt kalt können die dargestellten Geschehnisse keinem lassen. Unterstützt von dem brillant spielenden Hauptdarsteller Don Cheadle, der subtil und glaubwürdig den unprätentiösen, cleveren Normalo-Helden verkörpert.
Die Ursachen der durch biologisierte Rassenlehre begründete, mit Propaganda aufgeheizte und durch Waffenhandel erkaufte Völkermord an die Tutsis werden nur kurz angesprochen. Ziel des Films ist nicht komplexe Zusammenhänge aufzuzeigen sondern ein schockierendes Mahnmal gegen diesen Holocaust in Afrika zu sein. Ein Aufruf sich mit dem bereits vergessenen und wenig öffentlich gemachten Ereignissen auseinander zu setzten. Und er ist in seiner Gesamtheit ein zutiefst menschliches Denkmal für friedliches Verhalten und Handeln in kriegerischen Konfliktsituationen.
Möglicherweise wird am Ende der Betrachter sagen „Scheiße, wie schrecklich“, sein Feierabendbierchen öffnen und nach kurzem Schniefen zur Tagesordnung übergehen.
Das kann aber dem Film nicht vorgeworfen werden.
[http://www.moviepilot.de/liste/soulreaver-und-lieber_tee-in-den-untiefen-des-ganz-normalen-genrewahnsinns-soulreaver]
Gestern, im Kaufmannsladen.
http://25.media.tumblr.com/433de85652dc38f5b5c7888637a1a50c/tumblr_n1cjwiSHdQ1rn7bzro1_500.jpg
Drei arisch-blonde, genetisch modifizierte Super-Nazi-Russen wollen während der Kubakrise New York weg-sprengen, vereisen aber auf halben Weg in der kanadischen Pampa. Fünfzig Jahre später werden sie absichtlich-zufällig wieder-erweckt. Unkontrollierbar wie sie sind arbeiten sie an ihrer Kalten-Krieg-Mission weiter. Ein persönlich involvierter Muskel-Wissenschaftler versucht ihnen Einhalt zu bieten.
"Das Ding aus einer anderen Welt" trifft auf "Universal Soldier".
Im kniehohem Schnee erzeugt TV-Vielfilmer Sturla Gunnarsson einige anschauliche Bilder, stampft fleißig alle Vorhersehbarkeiten ab. Lässt sich Zeit für schaurige Stimmung, rubbelt nicht sofort das üblich-oberflächliche Remmidemmi ab. Findet sogar Gespür für Humor. Im Verlauf verliert er aber seinen Rhythmus und die Figuren eiern herum, sind da weil sie da sein müssen um diesen Unsinn zu ertragen.
Straight-to-DVD-Produktion mit Retro-Reminiszenzen, Dolf Lundren und die 80er schauen um die Ecke.
"Ice Soldiers" erfindet das Rad nicht neu, ist passabel.
Originalität, die
Bedeutung: auf bestimmten schöpferischen Einfällen, eigenständigen Gedanken o. Ä. beruhende Besonderheit; einmalige Note; Unverwechselbarkeit, wesenhafte Eigentümlichkeit.
Was hat das mit dem Film zu tun?
NICHTS!
Wenn du wirklich 16 bist hast du bereits jetzt einen erlesenen Horror-Geschmack.
Kruder Eurocine-Sleaze, dessen Reiz im zuordnen liegt, wann Material aus einem Sexploitation-Fick und wann von einem biederen 60er Spionagefilm benutzt wird.
Dahin gelümmelte Filmkunst, die auf Stichwort vom Beine spreizen im marokkanischen Puff über stocksteife Agentenfilm-Allüren mit Handkantenschlägen, tödlichen Fingernägel und Streunägel-Autoverfolgungsjagd zu unvermittelt eingeführten Figuren hopst um sich letztlich doch nur an die breit ausgewalzten Vergewaltigungen zu ergötzen.
Menschenverachtender Mädchenhandel trifft auf plumpen James Bond für Arme. Das kling für Geschmacksanalphabeten interessant, ist aber auf die Dauer schrecklich eintönig.
Sehr sympathisch das du hier einem zu Unrecht an-geschissenen Regisseur so einen positiven Rahmen gibst.
Wer schon immer glaubte, das hinter der vermummten Fassade von Nonnen nicht fürsorgliche und göttliche Liebe existiert sondern mordgierig-perverse Monster lauern, der wird mit diesem Geständnis volle Bestätigung erfahren.
Schwester Gertrude ist eine krebs-besessene, seidenstrumpf-fixierte Nymphomanin, die wahnhaft-hysterisch, lobotomisch-traumatisiert eine blutige Spur der Gewalt durch ein Hospital zieht. Von der verbraucht wirkenden Ex-Kult-Schauspielerin Anita Eckberg überzeugend verkörpert, ist ihr Amoklauf kontra dritten Zähnen ein schmieriger aber stilvoll gehaltener Crossover aus sanften Giallo und fiesen Nunsploitation, ein frecher Todesstoß gegenüber einer von Heuchelei, Ablehnung, Missbrauch und Verderbtheit geprägten katholischen Kirche.
Skurriler, wenig zusammenhängend erzählter Ausbeuter für Freunde des Kinos am Rande des Geschmacks.
Erste Teil-Adaption von Dean Koonts erfolgreichen Buchreihe als Jugend-Fantasy-Film, der erstaunlich erwachsen, frisch und ironisch für eine Mainstream-Ziel-Produktion daher kommt. Trotz Defiziten wirkt der Streifen angenehm anders und charmant.
Die Chemie zwischen dem blassen Titelhelden und seiner heißen Freundin funktioniert nicht stimmig. Der pausenlos plappernde, alles, aber wirklich auch alles, erklärende Off-Kommentar nervt. Charakterzeichnungen gibt es kaum und die CGI-Effects sind schwach.
In seiner Unbeholfenheit entsteht aber ein betörender Reiz.
Das hohe Tempo wird von Nonstop-Nonsens und erfindungsreicher Action unterstützt, mit spritzig-flotten Wortspielen garniert. Überraschend lässig gibt es keine standardisierte Mystery- und Superhelden-Kost. Der Protagonist hat bereits das Mädchen seiner Träume, seine Wunderlichkeit muss nicht als Ausgrenzung thematisiert werden, kommt wie selbstverständlich aus ihm heraus. Schmalz wird bitterlich gebrochen.
Regisseur Stephen Sommers geht leidenschaftlich an seinen selbst produzierten und geschrieben Film heran, Herzblut ist spürbar. Um so trauriger, das (bislang) wegen eines Rechtsstreites dem Film kein US-Start gegönnt ist und somit die Chancen für mögliche Fortsetzungen gering sind.
"Odd Thomas" ist lustig, gewalttätig, unheimlich, romantisch, niedlich und traurig. Eine angenehme Popkorntüte sanft-schräger Ideen, die gerne mit einem gepflegten Bierchen herunter gespült werden kann.
Ich stricke mir eine Sturmhaube aus groben Verschwörungsthriller-Garn, schneide faustgroße Plot-Löcher rein, damit ich ultra-cool meine Gegner sehen und ausschalten kann. Über den geschmäcklerischen Genre-Kopf gestülpt brauche ich nicht groß nachdenken und blase selbstgefällig selbstgefälligen Widersacher ihr Hirn weg. Denn ich bin ein US-stabiler, unkaputtbarer, scharfer Hund. Wer meine patriotischen Werte, meinen Köter tötet, dem scheiße ich in den Garten. Der Stärkere hat immer recht, Auge um Auge, Zahn um Zahn, darauf ist mein Land, sein Denken und Handeln erbaut. Am Ende reite, äh, fahre ich mit meiner Ische den Sonnenuntergang entgegen, habe nichts verändert und kapiert aber das waffenfetischierte, actiongeile, militarisierte Ziel-Publikum klatscht Beifall. Vielleicht meine ich das alles in meiner Blödheit selbstironisch aber es wirkt zu ernsthaft, so geil und ist ebenso perfide, kaltschnäuzig wie das System das ich vermeintlich anprangern möchte.
Kevin Burns verdichtendes Opus Operatum über die Star-Wars-Legende ist eine intelligente Analyse des kulturgeschichtlichen Hintergrundes der Saga, fundiert mit zeitgemäßen Regisseuren und passgenauen Filmausschnitten.
Im Kern folgt Krieg der Sterne Teil 1-6 den Motiven der griechischen Mythologie.
Von George Lucas in einer unbeständigen Zeit entwickelt, wird die Reise von Helden erzählt, ihre Verwandlung in Gut und Böse bis zur religiösen Erlösung oder diktatorischer Macht. Mentoren geben Halt, Wissen, Weltanschauungen, sind spirituelle Ritter der Weisheit. Sie begleiten den schmerzhaften Weg zur Erleuchtung. Die Gefährten sind Krieger und selbstbewusste Jungfrauen. Narren, sabbernde Drachen funktionieren als emotionales Ventil für den Zuschauer. Der heroische Protagonist wird ständig auf die Probe gestellt, verschluckt, bei seiner Odyssee zum Erwachsen werden. Denn der teuflische Gegenspieler ist selbstbewusst, furchtlos. Er tragt einen coolen Umhang, ist verführerisch, hat eine tragisch-familiäre Begründung für sein Handeln. Erst ein Emo-Kind mit Problemen, dann hochmütig vor seinem Fall, verführt von der dunklen Seite. Das Böse rüttelt gekonnt an den Zerbrechlichkeiten von Demokratien, von innen heraus. Bietet neben Tyrannei Brot und Spiele zur Beruhigung der Masse. In ikonischen Bildern, ob nationalsozialistische Farbgebung oder ethnische Vielfältigkeit, kämpft maschinelle Uniformität gegen Menschlichkeit, Humanismus und die Kraft des Einzelnen. Der Pfad der Selbsterkenntnis endet in der Macht des Volkes.
Burns bestechend-clevere Blick auf das kulturschaffende Phänomen „Star Wars“ ist so überzeugend argumentiert, das ich die von mir abgelehnten ersten drei Teile jetzt mit einen wohlwollenden Blick sehe.
»SoulReaver und lieber_tee in den Untiefen des ganz normalen Genrewahnsinns«
#3
C wie Cyberpunk.
Im Cyberpunk verschmelzen Menschen mit (virtueller) Technik, mit Realität und Fiktion. Angesiedelt in dystopischen Zukunftsvisionen werden Gesellschaften fremdgesteuert, die (simulierte) Macht liegt in den Händen des Kapitals. Das am Rande stehende Individuum begehrt als Gegenpol auf.
Bei „A Scanner Darkly“ wirbeln verschiedene Wahrheiten im drogeninduzierten Kopf, haben mehrdeutigen Interpretationsspielraum.
Ein verdeckter, rauschgiftabhängiger Ermittler, soll gegen sich selbst ermitteln um an die illegale Quelle von „Substanz D“ zu gelangen. Seine Identität verschwimmt zunehmend im Chaos halluzinogener Mittel, ist geplagt von Selbstzweifel, Misstrauen und paranoiden Wahn. Zwischen den Wirklichkeiten kann er in seiner von Suchtmittel geprägten Gemeinschaft nicht mehr unterscheiden.
Der visionäre Mindfuck eines Philip K. Dicks trifft auf die spielerisch-schnodderige Wortakrobatik eines Richard Linklaters und wird als rotoskopische Bilderflut in Szene gesetzt. Scharfzüngig-lässige Dialoge, zwischen düster-witzig-philosophisch, erzeugen einen verplätscherten Rausch. Die ungewohnte Zeichentrick-Realfilm-Kombination visualisiert Lebenswelten im Traumzustand. Eine spielfreudige Prominenz begleitet den Zuschauer zu Fragen über die Existenz des freien Willens, was Identität ausmacht und deren Sinnhaftigkeit. Der konventionelle Krimi-Plot bildet den Rahmen für einen Diskurs über manipulative Gedankenkontrolle und selbstzerstörerische Wahrnehmungsverzerrung.
„A Scanner Darkly“ ist ein hochinteressantes Filmexperiment, dessen Hang kluge Weisheiten im bekifften Dauerzustand zu transportieren ebenso gewöhnungsbedürftig wie faszinierend ist.
[http://www.moviepilot.de/liste/soulreaver-und-lieber_tee-in-den-untiefen-des-ganz-normalen-genrewahnsinns-soulreaver]
Benjamin Rochers und Thierry Poirauds (DIE HORDE) neuster Zombie-Schocker
http://angstrated.com/2014/02/goal-of-the-dead-franzoesischer-trailer-zum-zombie-fussball-schocker/
Wasn Quatsch, wird geguckt...:)
"Foxy Brown", die Superbad-Schwester von "Coffy".
Jack Hills Quasi-Fortsetzung zelebriert Pam Grier als ikonischen Racheengel für finstere Gerechtigkeit. Im großkalibrigen BH kleinkalibrig bewaffnet, den schwarzen Gürtel im Barhockerzuschlagen innehabend, sieht sie selbst nach einer Vergewaltigung und Frauen-Kneipen-Schlägerei rasiermesserscharf aus. Mit funky Klamotten, funky Frisur und zu funky Musik räumt sie im weißen, urbanen Drogen-Sumpf auf.
Bei schwarzer Brüderlichkeit werden umgedrehte rassistische Vorurteile gepflegt, alle Hellhäutige sind Schweine, alle Dunkelhäutige heroisch. Frei von politischer Korrektheit, mit schwarz-weißen Moralvorstellungen wird das Blaxploitation-Etikett kraftvoll, roh, schmutzig und brutal auf die Stirn der afroamerikanischen Zielgruppe geklebt.
70er Jahre Soul-Cinema mit dunkler Seele.
Totaler Reinfall, dumm, eine Katastrophe, Zeitverschwendung, schlechtester Film des Jahres. Ein Shitstorm der Entgleisungen überschwemmt "Smiley" in den Filmforen. Was löst diese Wut aus? Warum gibt es keine Verhältnismäßigkeit? Trifft der Streifen bei der hassenden, anonymen, allwissenden Masse gar einen wunden Punkt?
Michael J. Gallagher preiswerter Einstand ins Filmgeschäft ist offensichtlich nicht so schlecht wie sein Ruf.
Er macht nur den Fehler sich unbequem zwischen alle Stühle zu setzen. Als Teen-Slasher ist er nicht packend und blutrünstig genug. Gore-Hunde gehen enttäuscht vor die Hunde. Logikfaschisten können steif ihren rechthaberischen Arm in den Vernunft-Himmel strecken, dem Streifen geht es nicht um Realitätsnähe. Bachelor-Philosophie-Anwärter fühlen sich in ihr Auditorium versetzt, zu dozierend und reißbrettartig sind die Gedankengänge dargereicht. Progressive Kulturkritiker schlagen die Hände über den Kopf zusammen bei der Darstellung einer virtuellen Manifestation des Bösen als Internet-Hype. Meta-Horror-Fans werden reichhaltig und mit Augenzwinkern aus dem Fundus moderner Gruselfilme bedient, sind aber zu cool um so etwas beachtenswert zu finden. Für geile, titten-fixierte Pornodarstellerinnen-Liebhaber ist die Hauptdarstellerin wohl zu flachbrüstig, dürr und angezogen.
Für meinen Teil habe ich einen überraschend ambitionierten, cleveren, handwerklich anständigen Cyber-Mobbing-Thriller gesehen, der mit einer überzeugend agierenden Protagonistin in ihren bipolaren, labilen Wahn abdriftet. Seiner inneren Logik konsequent folgend hält Candyman-on-Elm-Street Mythen, angebliche Wahrheiten der You-Tube-Generation, einen paranoiden Spiegel vor, karikiert sie scream-artig.
Das ist weit mehr als manch eine Horror-Dutzendware von sich behaupten kann.
Es ist ja nicht so das MP keine Position zu der medialen und privaten Schlammschlacht hat. Nicht berichten darüber (was sie mit diesem Artikel dann aber doch tun), aus nachvollziehbaren Gründen IST eine Meinung zum Thema. Es gibt keine neutrale Position. Nichts sagen heißt auch etwas zu sagen, Schulterzucken ist auch ein zucken. Auch ich hätte es passender empfunden wenn die Mißbrauchvorwürfe innerfamiliär besprochen / geklärt werden, so schmerzhaft das auch ist, und nicht in die Öffentlichkeit getragen werden. Damit ist KEINEM geholfen, im Gegenteil. Allerdings kann ich z. Z. weder Woody Allen ertragen, da denke ich an Kinderficker, noch Mia Farrow, da denke ich an eine keifende Furie.
Ich rasiere meine behaarten Hobbit-Füße und wandere durch Smaugs Einöde.
Treffe auf grimmig dreinschauende Muskel-Orks, hübsch-selbstbewusste Elbinnen, Grummel-Zwerge, goldige Drachen. Fühle mich wohl in Peter Jacksons digitalem Zauberland mit Augenzwinkern.
Und wandere und wandere und wandere...
Endlos lang erscheint dieser Marsch, tausend Abzweigungen die ins Nichts führen aber fasziniert bleibe ich, denn Rafting mit Tonnen macht wilden Spaß und selten sah ein mittelalterliches Venedig so feucht aus.
Manchmal stolpere, manchmal verplappere ich mich bei der Frage nach einer Abkürzung aber tapfer halte ich durch.
Habe Spaß, grinse wenn es lustig, zittere wenn's düster-schaurig wird.
Und hoffe das in der dritten Etappe der richtigen Weg gefunden wird.
(...) "Ihre „Batman“-Phase ist nun endgültig vorbei. Als Nächstes schlüpft Ben Affleck in den Batsuit. Haben Sie ihm Tipps gegeben?
Ja, zwei ganz essenzielle Dinge, die ich ihm nicht vorenthalten wollte: Erstens soll er sich einen Anzug machen lassen, mit dem er seinen Kopf drehen kann. Das macht wirklich einen Unterschied beim Spielen. Und zweitens soll er auf eines achten: dass er auch im Superheldenkostüm allein aufs Klo gehen kann. Es fühlt sich nämlich extrem unheldenhaft an, wenn man beim Pinkeln auf jemanden angewiesen ist, der einem das Equipment festhält, weil man selbst mit den Händen nicht mehr hinkommt. Ich musste da durch, und es war sehr unwürdig."
http://diepresse.com/home/kultur/film/1563260/Christian-Bale_Wir-sind-nicht-die-Besten
Moosköpfe ungespitzt in den Boden rammen, ihnen die Rübe runter hauen bis sie Äpfel spucken. Die Probleme lieber verprügeln um ja nicht das Gesicht zu verlieren.
Tibetanische Lamas als opium-dealende Kampfsäue im Gefecht gegen eine einarmige Kampfmaschine. Theatralisch wird herumgefuchtelt, Kung-Fu als groteskes Ballett. Wenn aufgeblasene Wurzelzwerge zum Zweikampf blasen geht jegliche Ernsthaftigkeit verloren, irrer Quatsch feiert eine Party. Im Subtext findet der chinesische Sieg guter Heilkräuter-Kultur gegenüber dem lächerlich, fremdländischen Bösen statt.
Martial-Arts-Klopper an selbst-parodistischen Grenzen, so unglaublich doof, das er schon wieder gut ist.
Geheimnisvoll, nebulös-fiebriger Neo-Giallo aus Italien, der sich langhaltig an bestialischen Morden ergötzt und (dem Genre entsprechend) reichhaltiges Who-do-it-Geplapper plärrt. Zu verträumten Sitar-Elektro-Klängen begleiten wir eine Karrierefrau in ihre okkulten Darkroom-Unterdrückungs-Phantasien.
Der gelbe Krimi hofiert Soft-Erotik und explizite Gewalt, kommt sympathischer Weise nicht als Kunstaufschrei a la "Amer" daher. Neben hübsch-eleganten Bildern mehren sich die Peinlichkeiten, das ganze Szenario wird einem egal. Den tief eingeatmetem Giallo-Traditionen gehen zunehmend die Puste aus.
Franco Nero als hysterisch-draufschlagender, skrupellos-korrupter Macho mit Arschloch-Herz trifft in einer chauvinistischen Männerwelt auf eine nicht minder unmoralischen, eiskalten Frauenwelt.
Schwarzer Hardboiled-Krimi im gelben Who-do-it-Giallo-Umschlag.
Dialoglastig, erotisch, stylisch, gut.