lieber_tee - Kommentare
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Alle Kommentare von lieber_tee
Sehr informativer, hintergründiger Artikel, der mal anders auf die heutige Oscarnacht einstimmt.
Die anarchisch-albernen Kampf-Pinguine aus „Madagascar“ bekommen nach einer TV-Serie noch ein (zu spätes) Kino-Spin-Off spendiert. Ähnlich wie „Cars 2“ ist eine Agentenfilm-Persiflage entstanden, die mit Action und Tempo punkten kann, nach dem Ende aber schnell vergessen wird. Hintersinnige, popkulturelle Anspielungen laden zum Schmunzeln ein, werden aber zunehmend durch redundanten, lärmenden Witz platt gewatschelt. Kindgerechte Kalauer treffen auf ein wenig erwachsenen Humor und schliddern ohne Nachhaltigkeit ins Aus. Ach, egal, für den schnellen, oberflächlichen Reiz reicht es allemal.
"Der Todesengel" ist eine weitere Verfilmung des Patricia Highsmiths Romans "Der Fremde im Zug". Mit einer barocken Fotografie, morbiden Atmosphäre steht der Handlungsort Venedig als Metapher für den moralischen Verfall der Protagonisten. Die Hauptdarsteller Milian und Clementi passen perfekt zusammen, haben eine (fast homoerotische) Beziehung aus Faszination und extremen Unbehagen zu einander. Das perfide und mörderische Spiel zwischen den beiden hat bemerkenswerte Tiefe, erzeugt einen angenehmen, etwas verhaltenen, Thrill, der sich in ein schaurig-fatalistisches Ende entlädt.
Einer der besten 70er Jahre-Giallos, der elegant über seinen Genre-Deckelrand hinaus schaut.
Der "November Man" ist inhaltlich und erzählerisch eine arg gestotterte Angelegenheit. So sehr die Hintergründe auch einen realen Bezug zu scheinen haben, der verschwörung-theoretische Ost-West-Konflikt ist nicht mehr als eine an den Haaren herbei-zitierte Agenten-Räuberpistole auf Groschenheft-Niveau. Logik ist kein sonderlich wertvolles Gut. Das Drehbuch tut so als ob es irgendetwas Geheimtuerisch-provokatives im schmutzigen Geheimdienstgeschäft zu erzählen hätte, ist aber letztlich nur die Grundlage um einen 61-Jährigen Ex-Bond durch die Straßen von Belgrad zu scheuchen, der dabei traumatisierte Frauen beschützt, einen Vater-Sohn-Konflikt klärt und ein konstruiertes, politisches Konspirativ aufdeckt. Das inszeniert Oldie-Regisseur Roger Donaldson mit beeindruckenden Verve! Das Tempo stimmt, Pierce Brosnan ist trotz seines hohen Alters eine präsente Bank und die Chicks sehen scharf aus.
Altmodisch aber nicht veraltet, gut zentrierter Actioner, der ziemlich doof ist aber flott abgeht.
Es gibt einen neuen Superhelden in der Stadt!
Woher er kommt und warum er so super ist weiß niemand, interessiert auch keinen. Denn er ist ein Gutmensch, der für Recht und Ordnung mit präzisen Timing sorgt. Kannst ihm eine Mail schreiben. "The Equalizer" wird sich um deine Probleme kümmern, solange sie sich im funkelnden Rahmen der unreflektierten Selbstjustiz befinden. Nutten, die eh keine Nutten sein wollen (stattdessen lieber Bücher lesen) denen wird geholfen, böse Russenmafia-Typen dagegen werden nach der Anzahl ihrer Tätowierungen und schrägen Bärten hingerichtet.
Amerika braucht solche Helden! Immer und immer wieder, bis zum Exzess, denn ihre internationale Macht als Sheriff schwindet zunehmend, da sollte wenigstens im eigenen Land ordentlich der (moralische) Dreck weg gekehrt werden.
Nun gut, nix neues...
Der konservativ-rechte Exzess ist ein bewährtes Motiv des US-amerikanischen Action-Films. Besonders Regisseur Antoine Fuqua beherrscht ihn aus dem Effeff. Diagnostiziert oder reflektiert wird das eh von ihm nie, er findet das "Böse" töten einfach nur geil.
Und so sieht dieses, aus jeder Pore nach Franchise schreiende, Machtwerk auch aus. Fast comic-haft überzeichnet wird hier ein Hauch an Geschichte auf Hochglanz poliert, mit roboterhaften Gewaltakten zelebriert und zwiespältigen Werten zementiert. "The Equalizer" ist ein über zwei Stunden aufdringlich langsam erzählter Schmu, der so ober-cool daherkommt, das seine Ernsthaftigkeit kaum ernst zu nehmen ist, haarscharf vorbei an einer unfreiwillig komischen Parodie auf das Rache-Kino der 90er. Denzel Washington darf wieder einmal den sauberen Zaubermann von nebenan spielen, hält seinen charmanten Kopf in die Kamera. Mehr braucht es nicht um sich mit der Dünnbrett-Bohrer-Aussage, jeder kann alles erreichen, notfalls mit Gewalt, anzufreunden.
Chic sieht das Teil aus, wenn man sein Hirn in den Popo steckt funktioniert der auch tadellos...
Ein pelziger Stubentiger streunert durch Geheimgänge und ist Zeuge davon wie Jane Birkin als naiv-nervige Jungfrau hysterisch herum rennt, weil in ihrer Umgebung mit ein wenig roter Farbe und viel gelber Krimi-Konstruktion die Leute reihenweise den Löffel abgeben. Sinnlos stolpert ein Orang-Utan-Kostüm durch die Kulissen, die Figuren machen Auf- und Abgänge wie im Theater und sprechen ebenso geschwollen, während sie alle einen an der skrupellosen Klatsche haben.
Antonio Margheritis wirrer Mix aus Gothik-Giallo und Wer-Ist-der-Täter-Quatsch ist ebenso eigenwillig wie profan. Mit kräftigen, fast psychedelischen Farben wird in barock-düsterer Adels-Umgebung inhaltlicher Unsinn getrieben, der einen angenehmen Hauch von gespenstischen Grusel in den frivolen und unmoralischen 70ern bringt.
Koryphäen des Horrorfilms # 04
Über Peter Jackson muss als wegweisender Filmemacher im Bereich des phantastischen Films wohl wenig Worte verloren werden. Ob im Splatter-Amateur-Bereich oder im filmsprachlich unendlich oft kopierten Rahmen seiner Herr-der-Ringe-Trilogie, er hat felsenfeste Geschichte geschrieben...
Die chemo-technischen Anfänge der (neuseeländischen) Geschichte des Ton- und Farbfilms, nein sogar auch der Luftfahrt, muss allerdings neu geschrieben werden... Regisseur Colin McKenzie entwickelte nicht nur aus Blättern und Eiern eigenes Filmmaterial, er kann sich auch (filmisch belegt) rühmen, knapp vor den Wright-Brüdern, in die Lüfte entflogen zu sein.
Voller Tragik, verschmitzten Humor und kreativen Input feiert Jackson, in seiner kleinen Low-Budget-Doku-TV-Produktion, einen verkannten und unerkannten Visionär des Films. Seine Liebeserklärung huldigt nicht nur die Person sondern auch (vergangenes) Kino, seine Heimat Neuseeland und (später selbst gelebten) Gigantismus.
"Forgotten Silver" ist eine famose Fußnote im Oeuvre des Meisters, ein cleverer Diskurs über Produktions-Widrigkeiten, (politische) Interessen im Filmgeschäft. Aus der Suche nach Selbstachtung eines Filmemachers entsteht ein dokumentarisches Zeitzeugnis der liebenswerten Lügen in denen soviel Wahrheit steckt.
Der markant und prägnant besetzte dänische (Neo-) Western THE SALVATION ist die Übererfüllung eines prototypischen Genre-Films. So artifiziell und kompromisslos der Graphic-Novel-Stile auch ist, so genüsslich, fast manisch-perfekt, hier Klassiker von Leone, Cobucci und Ford gehuldigt werden, auf die Dauer bleibt nur der zunehmend fade Eindruck übrig, das hier das Western-Kino (selbst-) verliebt honoriert wird, ohne den Figuren dabei Seele einzuhauchen. Als Retro-Schmankerl chic anzuschauen, ist die alpenländische Version "Das finstere Tal" die weitaus beachtlichere Alternative.
Man merkt das Dominik Graf komplett den Überblick verloren hat...
Offensichtlich wollte er eine hoch-ambitionierte, geballte Ladung Genrekino abschießen, das Drehbuch ist allerdings nie sauber zentriert. Es verläuft sich in zahllose Nebenhandlungen, der Hauptdarsteller und sein Gegner sind unpassend besetzt und ob der Streifen Drama, Polizeifilm oder Actioner sein will wird nie klar. Die Tonmischung ist eine einzige Katastrophe und letztlich wirkt das Endergebnis so als ob der Regisseur keinen Bock mehr auf diese bis dato teuerste deutsche Produktion (was man nicht merkt) hatte.
Aber „Die Sieger“ ist zeitweise so fulminant inszeniert, in seinem galligen Portrait der Kohl-Ära interessant und bietet einige packende, hervorragend montierte Actionszenen, so dass er, trotz seine Mängel (oder gerade deswegen), zielgenau bei mir eingeschlagen ist.
Auch wenn der Verleih „Wild Card“ als Action-Vehikel von Jason Statham verkauft, der Film ist ein weiterer, wenig gelungener, Versuch des Stars sich von seinem Haudrauf-Image zu lösen.
Irgendwo zwischen Film Noir, empathischen Zocker-Drama und knackig-handgemachter Körperzerstörung in SlowMo angesiedelt, findet der Streifen keine klare Linie. Als Actioner gibt es zu wenig Schauwerte, als Studie über einen lebensmüden und gescheiterten Mann, der im Glücks- und Sündenphuhl Las Vegas versackt, schauspielert Stathem nicht überzeugend genug. Den obsessiven Zocker mit Spielsucht nimmt ihm einfach keiner ab, mit der coolen Kampf-Sau hat er allerdings (weiterhin) keine Probleme.
Ich mag schlichte, geradlinige Geschichten, diese ist aber dermaßen zwanghaft mit dämlichen Drehbuchkniffen garniert, das mir völlig unklar ist warum überhaupt der Roman von William Goldman (auch Drehbuch) bereits das zweite mal verfilmt werden musste. Am Ende bleibt eine nur unbefriedigende Angelegenheit übrig, die im Kino nichts zu suchen hat.
In den Wäldern Alaskas ist Bart der Bär los. Angepisst von barbarischen Wilderern und miesen Holzfällern benimmt er sich wie die Axt im Walde. Starke Männer, Testosteron-abgefüllt, müssen schwache Frauen vor ihrer Ungeschicklichkeit in der Wildnis und vor dem Blut-riechenden Grizzly beschützen.
SAW-Hackl mäht mit der Motorsäge durch das Tier-Horror-ABC, unterstützt von semi-prominenten und semi-begabten Schauspielern. Der Wald fühlt sich feucht-klamm an, die Tierangriffe sind dynamisch-blutig, das Budget offensichtlich etwas fetter als bei vergleichbaren Produktionen.
Nützt aber alles nichts, wenn das Drehbuch, mit seinen wenig ergiebigen, stereotyp-psychologischen Nebensträngen, ohne Sinn für Timing ein Klischee nach dem anderen gnadenlos herunter-rattert und der wenig subtile Regisseur es grob-motorisch bedient.
Koryphäen des Horrorfilms # 03
„Die 50er und 60er Jahre waren für mich ein Goldenes Zeitalter (…) Es war eine unschuldige Ära, und ich denke dabei an Roger Corman und William Castle, an Exploitation, an sehr billige und interaktive Filme“ (Joe Dante)
William Castle wurde zu seinen Lebzeiten als eigenwilliger Freak verkannt, heute gilt er als Gründer des interaktiven Kinos in Kombination von werbewirksamen Gags. Das US-amerikanische Multitalent entwickelte die jahrmarktbudenartige Kino-Idee dahingehend weiter, dass er Zuschauer aktiv am Filmerlebnis teilhaben ließ und der Besuch zu ein Eventerlebnis wurde. Bei den Vorstellungen seiner zahlreichen B-Filmen in den 50er und 60er Jahren gab es immer einen Gimmick, der massiv beworben wurde. Ob eine Versicherungspolice bei möglichen Herzinfarkt, fliegende Gerippe im Kinosaal, Abstimmungen über die Bestrafung des Antagonisten oder sanfte Stromstöße im Kinosessel, das Publikum wusste nie so genau was als Nächstes passieren wird. Die Zuschauer fanden die Masche klasse, die Kritiker furchtbar, so wie die Filme auch.
Nach dem Erfolg von „House on Haunted Hill“ ließ William Castle „The Tingler“ auf die Zuschauer los. Im menschlichen Körper manifestiert sich die physische und psychologische Angst in Form einer Tausendfüßler-Puppe an Fäden, die nur durch panische Schreien zerstört werden kann. Vincent Price verkörpert mit theaterhafter Ernsthaftigkeit den verrückten Wissenschaftler, der dieses Wesen im inneren des Menschen, der Urangst, „einfangen“ möchte und dabei über Leichen geht. Zwischen farbigen Motiven im Schwarz-Weiß-Film, dem ersten visualisierten LSD-Trip der Filmgeschichte und einer filmischen Dopplung im Stummfilm-Kino ist der „Tingler“ ein selbstironisches, irrwitziges und immer noch heute kurzweiliges Kuriosum, das seine wendungsreiche Geschichte pfiffig erzählt, sowohl altmodischen Grusel, trashigen Körperhorror und Schockszenen bietet, während dabei clever der Metabezug zur Angst(-Lust) im Horrorfilm gesucht wird.
Koryphäen des Horrorfilms # 02
Regisseur Mario Bava war wohl einer der einflussreichsten (Horror-) Regisseure aller Zeiten. Seine Werke sind / waren Inspirationen für eine ganze Generation von (italienischen) Filmemachern. Mit "Im Blutrausch des Satans" und "Blutige Seide" hat er die Grundlagen für den Slasher-/ Giallofilm gelegt, mit „Planet der Vampire“ zentrale Motive von „Alien“ vorweggenommen.
Im Fall von "Die toten Augen des Dr. Dracula“ erschuf er das ultimative Gothik-Horror-Kino. Ein Fußabdruck für alle Geistergeschichten / Spukhaus Filme, die danach folgten (von "Shining" bis zu jeden einzelnen asiatischen Horrorfilm mit langhaarigen Kinder-Geistern).
Dieses Meisterwerk klassischer Grusel-Perfektion, mit seiner auffallend-stilvollen Farb-Fotographie, ist nicht nur wunderschön anzuschauen sondern erzeugt auch einen wohligen Strudel aus Unbehagen mit seinen abergläubischen Bewohnern, Nebel-eingehüllten Friedhöfen, seltsam geformten Gebäuden, labyrinthischen Gängen und übernatürlichen Fluch. Der Einfluss des Films auf vielen Genre-Klassikern liegt auf der Hand, nicht nur wegen der offensichtlichen Ähnlichkeit der verschiedenen Sequenzen zu Argentos "Suspiria".
Die Handlung ist, zugegeben, etwas dünn und hat ein banales Ende. Hier siegt der reine Stil über Substanz. Aber wenn der Stil so schaurig-schön ist, möchte ich mich nicht beschweren…
Koryphäen des Horrorfilms # 01
Dario Argento war einer der wichtigsten und prägendsten Regisseure im mediterranen Genrekino. Am Zenit seines Könnens (von Ende der 60er bis Anfang der 80er) erarbeitete er mit visueller Brillanz und unnachahmlichen Stil seinen Kultstatus im Horror- und Giallo-Bereich. Klassische Bewertungs-Kategorien wie Plot, Dialoge und Darsteller greifen bei ihm nicht, denn das waren immer nur notwendige Übel um den kreativen Drang nach präzisen Spannungsmomenten und extravaganten Bildkompositionen auszuleben.
„Il Tram“ ist eine unblutige, etwas steif gefilmt Folge einer italienischen TV-Serie namens „Door into Darkness“, dessen kreativer Kopf der Meister war. Basierend auf eine Idee, die aus dem ursprünglichen Skript von „Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe“ entfernt wurde, wird mit schwarzen Humor ein Mord in der Straßenbahn rekonstruiert um dann in ein packendes Giallo-Finale zu enden. Kein Überflieger aber eine gelungene Fingerübung.
Ultimative Action, coole Helden, pures Adrenalin! 1x im Monat zeigt UCI KINOWELT einen Film in der Heroes Night (!) für heldenhaften (!) Kinospaß!
am 25.02.2015 : American Sniper....
?!
Medialer Sadismus...
http://www.bildblog.de/62806/bild-und-die-sadomaso-sabberei/
Es ist sicherlich ein Leichtes dieses undisziplinierte Gemenge aus „Krieg der Sterne“, „Das fünfte Element“ und „Flash Gordon“ zu verreißen…
„Jupiter“ ist so etwas wie die millionenschwere A-Liga Vertrashung von „Guardian of the Galaxy“, mit ebenso flapsigen wie kreativen Kostümen, barrock-futuristischen Set-Design und kaugummiblasenbunten Bildern.
Ja, der Film macht vieles falsch. Das romantische Liebesdrama zwischen der Prinzessin und dem wilden Tier als Retter in höchster Not auf Inline-Skates funktioniert nur schablonenhaft, denn die Chemie zwischen Mila und Channing stimmt nicht, selbst einzeln haben sie sicherlich schon ausdrucksstärker gespielt. Die Geschichte ist als ambitioniertes, epochales Wundertüten-Weltraummärchen angelegt und hat durchaus einen einladenden Charme mit seinem pop-kulturellen Clash aus unzähligen ähnlich gelagerten Filmen und Holzhammer-Kapitalismuskritik. Der Streifen scheitert allerdings immer wieder an den etwas unbeholfenen Erklärbär-Dialogen und wenig originellen dramaturgischen Geschick. Sein Hang zu Übertreibungen in jeglicher Richtung erzeugt mit seinen zunehmend wiederholenden Elementen mindestens zum Ende hin Ermüdungserscheinungen.
Allerdings dem Film, wie es so ziemlich in jeder Kritik zu lesen ist, mangelnde Logik vorzuwerfen, ist so als ob man über die (physikalische) Glaubwürdigkeit von Laserschwertern mit verschiedenen Griffen zu diskutieren… Hey, „Jupiter“ erzählt das Aschenpuddelmärchen von der Klofrau zur Retterin der Erde. Da scheiße ich auf Logik…
Denn wer den schalkhaften, kindlich-naiven Reiz von ausgelassenen Space-Opera-Futter auf Comic-Niveau, mit staunenswerten und kitschigen Bilden (in 3D) noch spüren vermag, der wird hier von den Wachoswki-Geschwistern auf einen Trip mitgenommen, der mit oberflächlicher Verführung nicht geizt und bei längeren Nachdenken durchaus einen Zugewinn erzeugt. Denn dieses Feuerwerk an (nicht neuen Idee) ergibt durchaus eine faszinierende und (in sich) geschlossene Fantasywelt, die gerne mehr vertieft hätte werden können.
Und außerdem kenne ich jetzt die ultimativ-endgültigen Antworten auf die Fragen warum die Dinos ausgestorben und woher die Kornkreise gekommen sind...
Cleverer Heist-Thriller in der Tradition von "Hundstage", der geschlossen und kühn amerikanisches Action-Kino generiert. Ein Katz-/Maus-Spiel zwischen Räuber und Gendarm mit fesselnden Figuren, die konträr gegenüber stehen. Götz George macht einen auf eiskalten Anti-Schimanski mit Porno-Brille, Heinz Hönig ist der prollig-kindhafte Gangster und Gudrun Landgrebe zieht berechnend-triebfaft die Fäden im Hintergrund. Reizvoll wird zwischen klaustrophobisch-schwitzigen Innenräumen zu weiten, kalt-architektonischen Außenräumen gewechselt. Das ist fern des bedeutungschwangeren 80er Jahre Kunst-Autorenkinos Made by Germany, die pure Quintessenz von Krimi-Genre-Handwerk. Vielleicht Dominik Grafs bester Film.
„Ich werde Ihnen zeigen, wo die eiserne Kreuze wachsen!“
Kriegsverbrechen der Wehrmacht und die allgemeine Verantwortung der damaligen Generation wird geflissentlich ausgespart in diesem zynisch-suggestiven Brett aus Zeitlupe-Montage, düster-existentieller (Anti-)Kriegsstimmung und Gewalt- bzw. Männlichkeit-Fetischismus. Der Mythos des aufrechten deutschen Landsers trifft auf den Irrsinn des Krieges ohne dass der Konflikt psychologisch oder gar inhaltlich zu Ende gedacht wird, es bleibt der reduzierte Eindruck zurück, dass Frontschweine durch übergeordnete Interessen der Politik sinnlos verheizt wurden, Eigenverantwortung wird nur teilweise angesprochen. Der stereotyp gezeichnete 08/15-Konflikt zwischen den aufrichtigen Soldaten und bösen Vorgesetzten wirkt plattitüdenhaft, behandelt den zweiten Weltkrieg (aus deutscher Sicht) zu oberflächlich und unangemessen. Auch wenn schauspielerisch alles im grünen Bereich ist und die Inszenierung zeitweise manisch-magische Bilder erzeugt, Peckinpahs Epos ist nicht wirklich gelungen aber interessant, da es versucht nicht Partei zu ergreifen und fast frei von Aufopferung- bzw. Heldenpathos ist.
Vergessenes italienisches Filmfutter aus den untersten, verstaubten Videoregalen, das so aufregend ist wie eine Dose aufgewärmte Ravioli.
Im Prinzip erzählt der tragischer Mix aus Krimi und Melodram eine interessante Geschichte über Moral und Hoffnung, nur Ursula Anders und Fabio Testi nimmt man nicht ihre Emotionen ab, zu steif agieren sie, sprechen Dialoge wie aus einem Groschenheft.
Thrillern will es auch nur bedingt und der Todesstoß für den Film ist, das das offizielle Ende in der deutschen VHS-Fassung stark gekürzt wurde und so rätselhaft leer, dran-geklatscht wirkt.
Immerhin mit zwei der prominentesten James-Bond-Girls besetzt, rettet den Film aber nicht, im Gegenteil.
1001 Filme, die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist.
Keine runde aber ausufernde Sache, der Film.
Widerstand, Anpassung, Passivität und Verrat in einem von Nazis besetzen Land ist komplex, hier aus verschiedenen Blicken betrachtet und zugleich ein (un-) heroisches Denkmal für den bekanntesten niederländischen Widerstandskämpfer. Die epische Geschichte um den Kriegshelden Erik Hazelhoff und seinen Universitäts-Freunden nach Ausbruch des 2. Weltkrieges ist ein druckvolles Portrait über Verlust von Unschuld und Freiheit. Sie frönt nicht in bloßen Heldentum oder verklärt nostalgisch den Krieg sondern betrachtet die vielen Aspekten der Besetzung in den Niederlanden. Amüsant, chauvinistisch, brutal, tragisch und mit episodenhafter Struktur funktioniert der Film auf mehreren Ebenen. Sowohl als Spionage-Thriller wie auch als menschliches Drama. Der bleibende Eindruck, der am Ende diesen langen (167 Minuten) Films gewonnen wird, ist, dass nichts in diesem Krieg schwarz und weiß war, der Wunsch nach Selbstüberleben immer von moralischen Unsicherheiten geprägt ist.
Wie hättest du dich verhalten?
SciFi-Romanze als Hochglanzbroschüre für Ethik mit ununterbrochen ein-gesprochenen Begleittext aus dem Off, damit der letzte Hansel versteht was die Dialoge und Bilder eh schon mit dem Holzhammer erzählen.
Das adoleszierende Publikum bekommt häppchenweise alle wesentlichen humanistischen Werte serviert, jegliche Überforderung vermeidend wird Intelligenz mit Kitsch verwechselt.
Visuell zwischen symbolisch gelungenen Set-Design und abgegriffener Werbefilmästhetik pendelnd, gibt es für die Zielgruppe ein rehäugiges Mädchen zum Lieb-haben, Gefühle aus dem Stofftier-Surrogat (inklusive Beschützer-Instinkt-Baby) und einen hübschen Feel-Good- Boy für harmlos-feuchte Träume. Die Altschauspieler-Riege macht Dienst nach Vorschrift, ebenso das christlich verbrämte Drehbuch, das Coming-of-Age als Erlösergeschichte versteht.
Lediglich einigermaßen überraschend ist, dass hier (zumindest im ersten Teil) mal nicht militärische und gewalt-propagiende Lösungsansätze gesucht werden...
Ja, ich weiß, diese Form von dystopischen Jugendkino holt das Zielpublikum dort ab wo es vermeintlich steht, aber Sorry ihr um die 16 Jährigen, braucht ihr wirklich solch einen nach Unterforderung schreienden, lehrbuchhaften Zeigefinger und synthetischen Gefühlsgenerator um euch in der zukünftigen Erwachsenen Welt zurecht zu finden?
Das Problem von Zeitreisen-Filmen ist, das sie nicht logisch sein können, immer an ihrem Paradoxon inhaltlich scheitern, wenn der kritische Zuschauer wenige Minuten über das Erzählte nachdenkt.
Der dritte Spielfilm der Spierig-Brüder versucht zunächst überraschend originell, fast gewagt, den Zuschauer auf eine nicht vorhersehbare Fährte zu locken. Je weniger der Betrachter im Vorfeld über die Handlung weiß, desto besser funktioniert das. Wenn ab der zweiten Hälfte allerdings die einzelnen Puzzle-Stücke, die über-deutlich im Vorfeld dargereicht werden, zu einem (im inneren Rahmen des Films) sinnigen Gesamtbild zusammengesetzt werden ufert die ganze Sache aus, wird vorhersehbar und in letzter Konsequenz wahlweise dösig, ärgerlich oder konstruiert.
Weitaus interessanter ist der Subtext des Films, als eine Studie über menschliche Selbst-Identität, schicksalhafte Vorbestimmung und mögliche Perspektiven bzw. Entscheidungen im Leben.
Weit weniger herum-werkeln an mega-cleveren Mindfuck-Konstruktionen hätte dem Film besser getan, denn am Ende stellt sich dann doch nur die Ernüchterung ein, komplett verarscht worden zu sein.
Action-Spezialist Michael Winner (Death Wish) zimmert mit dem Holzhammer grob-motorisch ein krudes Schauer-Märchen zusammen, das fett auf den Pfaden von "Rosemaries Baby" wankt. Am Höhepunkt der Okkult-Welle in Hollywood tummeln sich bekannte und später bekannte Schauspieler/innen in einem paranoid-bizarren Holter-die-Polter-Schocker mit Splatter-Spitzen und Monstrositäten, die die Sahnehäubchen in einer ebenso wirkungsvollen wie aufdringlich-lächerlichen Freakshow des Horrors sind.
Ein auf Hochglanz-Thriller machender Reißer um zwei Kriminelle in Selbstmordmission, dessen Verschwörungs-Plot ebenso beliebig wirkt wie die melodramatischen Todessehnsüchte der Protagonisten. Es gibt ein paar Härten zu bestaunen, kompetent in den Actionszenen inszeniert und mit seltsam unreflektierten Zynismus garniert ist „Break of Dawn“ nur eine durchschnittliche Räuberpistole, die letztlich vorne und hinten nicht funktioniert und als DVD-Beilage für abgehalfterte TV-Zeitschriften prädestiniert ist.