Martin Canine - Kommentare
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Alle Kommentare von Martin Canine
Hallo an alle!
Kurze Frage an alle, die sich mit Urheberrecht und so auskennen... der Film ist ja Public Domain. Darf ich also dessen Bildmaterial unbearbeitet in einem YouTube-Video verwenden? Also ich meine nicht nur einzelne Stillshots, sondern wirklich lange Passagen. Ich weiß, dass der Soundtrack eine Grauzone ist, es geht wirklich nur um den visuellen Teil.
Danke im Voraus
Euer Dingo
(Ich SPOILERE die Pinocchio-Geschichte mehrerer Adaptionen. Nicht, dass sie nicht jedem bekannt sein dürfte.)
Ich habe “Die Legende von Pinocchio” vor Jahren als kleines Kind bei meinen Großeltern gesehen. Keine Ahnung, warum, denn meine Großeltern sehen bereits seit Jahrzehnten nur Kriminalthriller, Shows und alte Filme, die vor den 70er Jahren erschienen sind, aber jedenfalls haben sie ihn damals, aus welchem Grund auch immer, auf VHS-Kasette aufgenommen. Ich weiß noch, dass diese in einer roten Hülle, welche wohl Leder nachempfunden war, aufbewahrt wurde (und diese noch Jahre später zum Aufzeichnen von Serien wie “The Closer” oder “Criminal Intent” verwendet wurde, ehe sie auf digital umstiegen). Ich konnte mich an 4 Dinge aus dem Streifen erinnern:
1. Ein unheimlicher Mann, der Pinocchio eine Chillischote gibt
2. Ein riesengroßer, imposanter und alles zerstampfender Fuß
3. Pinocchios lange Nase, die im Bauch des Wales zerbricht
4. Ich habe diesen Film absolut nicht gemocht.
Ich weiß nicht mehr, weshalb, aber ich verband nur negative Gefühle damit, auch, wenn er als Film wenig bleibenden Eindruck hinterlassen hat, sodass ich kaum mehr etwas von dem Streifen wusste und ihn komplett vergessen hatte. Ich glaube sogar, dass ich, bis ich mich richtig für Filme interessiert habe, niemals ein Werk komplett gehasst habe. Dieses jedoch schon, das weiß ich ganz genau. Und ich muss verdammt jung gewesen sein, kaum imstande, dem Geschehen zu folgen. Ich konnte mich aber nicht erinnern, Angst gehabt zu haben, wie bei so vielen Filmen und Serien, die ich z.T. damals sogar richtig dufte fand. Also muss es etwas anderes gewesen sein. Irgendetwas, dass mich nachhaltig verstört oder angewidert hat.
Durch Zufall bin ich nun, sicher ca. 15 Jahre später, erneut auf den Film aufmerksam geworden. Ich war mir eigentlich relativ sicher, dass es sich für mich aus heutiger Sicht um einen schier belanglosen, vielleicht auch ganz netten, vielleicht eher schlechten 90s Hollywood-Streifen handeln würde; ich habe ja hin und wieder etwas aus meiner Kindheit neu gesehen und festgestellt, dass sich die ach so großen Abenteuer nicht mehr so groß anfühlen.
Aber zu meinem Erstaunen musste ich feststellen, dass ich die negativen Gefühle durchaus auch heute noch nachvollziehen kann. Am Ende des Films war ich deprimiert und unangenehm berührt - das war eine ziemlich unkomfortable Erfahrung. Erstaunlich finde ich rückblickend jedoch, dass ich mich als Kind nicht nachhaltig gegruselt habe, denn ich kenne mich sehr gut und weiß, was mich verschreckt hat, und dieser Film bietet gegen Ende mehr als nur eine Szene, die mir als Kind schon hätte zu viel sein müssen.
Alleine, weil ich meine Hauptprobleme in Sachen Grusel mit Masken, Puppen und Animatronics habe - dieser merkwürdigen Mischung aus Real und Irreal, die mit Eintreten der CGI-Effects Gott sei Dank an Häufigkeit verloren hat, da sie als altbacken und trashig gilt. “Die Legende von Pinocchio” nutzt diesen Effekt ausgiebig, was eigentlich okay wäre, gäbe es da nicht einen kleinen Haken: es ist eine “Pinocchio”-Verfilmung. Und das bringt ein paar grundlegende Probleme mit sich.
Ich bin kein Fan von “Pinocchio”, egal, um welche Adaption es sich auch handelt. Manche Filme schaffen es sogar, diese abstruse Geschichte halbwegs kindgerecht und lustig umzusetzen, aber das räumt meine ganz persönlichen Grund-Unsympathien leider auch nicht aus dem Weg. Es ist eine seltsame und groteske Geschichte, die, würde man sie nicht bewusst magisch und familienfreundlich inszenieren, eigentlich ziemlich gruselig wäre. Es gibt einen Grund, warum Puppen und der Zirkus/das Theater immer wieder in Horrorfilmen auftauchen, und das gesamte Endsegment mit der Vergnügungsinsel hat in seiner gesamten Prämisse etwas unbeschreiblich biederes und alptraumhaftes, dessen Sinn sich mir nicht erschließen will. Es ist so unwirklich und bizarr, allerdings ohne jegliche positiven Gefühle, und es entzieht sich auch rückblickend aus erwachsener Sicht jeder Aussage und Symbolik. Dass Kinder zunächst verleitet werden, sich entgegen der Sitte zu verhalten, dann dafür in Esel verwandelt und als Arbeitsvieh verwendet werden, hat einfach etwas Perverses. Sorry.
Man kann “Pinocchio” durchaus magisch und lieb inszenieren - es steht und fällt mit der Drastik der Vergnügungsinsel und der Darstellung der Hauptfigur.
Nostalgie beiseite, die Geschichte von der lebendigen Marionette klingt nach einem miesen Trip, extrem surreal und dabei zumeist irgendwie unheimlich. Die Disney-Verfilmung ist vermutlich von allen die beste Adaption, da die Figuren sympathisch sind und ein Gefühl von Wärme und Liebe zurückbleibt, nichtsdestotrotz bleibt der zugrundeliegende Stoff ein Schauermärchen im Kindergewand.
Eigentlich müsste ich “Die Legende von Pinocchio” dankbar sein - denn er belegt durch seine Umsetzung all meine Überlegungen im Handumdrehen.
Vermutlich soll sich diese “Pinocchio”-Verfilmung ähnlich anfühlen wie einige Jahre später “Fluch der Karibik” - eine Rundschau an Fantasie, Spaß, Spannung, Abenteuer und ja, auch ein wenig Grusel, dieser soll wohl aber durch humorvolle und schöne Elemente entschärft werden. Das Problem dabei ist, ab einem gewissen Punkt durchbricht er diese in sich stimmigen Zutaten und fühlt sich etwa so an wie der Introtrack “Thaeter” zu Marilyn Manson’s “The Golden Age of Grotesque”-Album. Und das ist bei einem Familienfilm keineswegs positiv gemeint.
Das beginnt schon einmal mit der Titelfigur, welche sich in der Tat wie eine Puppe bewegt, dabei aber doch menschliche Züge hat. Was für das Special Effects-Department durchaus als Lob zu verstehen ist - was sie aber bei dem eindeutig eingefügten Jiminy Grille wiederum verpatzt haben - ist allerdings eine makabere Schau aus abgehackten, unnatürlichen Bewegungen und wenn man sich das Ganze mal ansieht ziemlich komischen Gesichtszügen. Man fragt sich, wer solche Charakterdesigns in einem Familienfilm verantwortet. Pinocchio hat in diversen Filmen und Serien zumeist niedlich ausgesehen - welches Kind möchte sich diesen Pinocchio bitte ins Zimmer stellen???
Auch andere Charaktere sind schlicht und ergreifend zu unbehaglich für den Film. Der Bösewicht Lorenzini erinnert mich stark an den Kinderfänger aus “Chitty Chitty Bang Bang”, dabei muss er nicht viel anderes tun, als einfach von oben auf die kleineren Figuren herunterblicken. Udo Kier spielt perfekt - das ist keine Frage der Qualität. Es ist nur eine Frage davon, ob es in einem Film wie diesem angebracht ist.
Gegen das Ende des Filmes stinkt jede Geisterbahn ab. Eine Achterbahnfahrt verwandelt die Jungen in Esel, wobei diese schauriger kaum hätte inszeniert werden können. Sie riecht schon von weitem nach Tod und Verderben und in ihr sieht es aus wie in einem gewaltigen Ofen - alles ist dunkel und mit roten, warmen, aber viel zu schwachen Lichtern ausgeleuchtet. Die Verwandlung selbst wird dabei als eine Art Mutation inszeniert, durch die Schatten besonders hart gezeichnet - erinnert an die obligatorische Taschenlampe unter’m Kinn beim Lagerfeuer; nur, dass diesmal tatsächlich etwas passiert. Nichts geht aber über die Transformation von Lorenzini zum Wal (warum eigentlich? Waren im Original doch 2 verschiedene Leute, wenn ich mich recht entsinne). Er würgt und stöhnt, sein Gesicht verformt sich grausig und ist mit diversen Spiegelkabinett-Effekten verzerrt. Als ob die Figur nicht bereits unheimlicj genug wäre.
Bei dem Film wurde mir mal wieder klar, dass Kinder die Welt größer wahrnehmen. Der “imposante alles zerstörende Fuß” war eine Theaterrequisite eines Riesen, die eigentlich ziemlich unspektakulär aussieht. In meiner Erinnerung sah sie etwa hundert bis tausendmal so groß aus. Trotzdem zerstampft er andere (nicht lebendige) Puppen on-screen. Ein durchgehendes Stilmittel ist auch, dass der Film fast immer von unten hinauf gefilmt wurde. Dadurch entsteht bei kleineren Zuschauern der Eindruck, das Gesehene wäre wahnsinnig groß und extrem bedrohlich.
Ich habe nach diesem Film großen Respekt vor mir selbst, dass ich ihn als Kind ohne Traumata überstanden habe und ihn einfach nur “nicht mochte”. Es hätte wesentlich schlimmer kommen können. Auf dem IMDB-Message Board und unter manchen YouTube-Kommentaren sieht man immer wieder Bekenntnisse von Leuten, die als Kinder schwer von diesem Film erschreckt wurden, und einige meinten sogar, sie hätten Angst davor, ihn heute im Erwachsenenalter noch einmal zu sehen. Ich frage mich dabei ehrlich, ob man nachgedacht hat, wie der Film auf sein Zielpublikum wirken würde, oder ob man nur seine Fertigkeiten, Suspense zu erzeugen, in Szene setzen wollte. Gruselige Inhalte in Familienfilmen sind durchaus okay. Ich halte die Filme “Fluch der Karibik”, “Harry Potter und der Stein der Weisen” und “Spider-Man” für grandiose Unterhaltung für alle Altersklassen, obwohl sie stellenweise ziemlich gruselige Inhalte für die Kleinen bieten - und da weiß ich wovon ich spreche, denn bei diesen hatte ich in der Tat Angst als Kind. Der Clou daran ist, dass diese Szenen nur kurz sind und rasch aufgelöst werden, oftmals auch sogar lustig gebrochen werden. Die Filme können den Kids trotzdem gefallen und spielen sich auch mit ihrer Spannung. “Die Legende von Pinocchio” hingegen verwandelt sich mit andauernder Laufzeit zunehmend in ein reines Gruselmärchen, welches immer verängstigend statt unterhaltsam wirkt.
Story
Ich habe den zugehörigen Film zwar nicht gesehen, aber die Beschreibung passt wie Arsch auf Auge. Oder so ähnlich.
1. Der erste Satz, den Ihre Frau / Ihr Mann zu Ihnen sagte?
“Wanna give it a try?”
(War zwar nicht der erste, aber der erste, an den ich mich erinner’...)
2. Wann haben Sie zum letzten Mal wie verrückt gelacht?
Als Kader Loth in dem Auto herumgefahren ist.
3. Wenn Sie die vergangenen fünf Jahre Revue passieren lassen: Geht es Ihnen heute besser als damals?
Hhhhmmmm… schwer zu sagen. Eigentlich ging es mir damals ganz gut, aber die gesamte Situation ändert sich halt von 15 bis 20. Es war eher eine U-Kurve. Mir ging es erst gut, dann etwas schlechter, jetzt wieder recht gut, wobei es mir vor ein paar Monaten noch besser ging.
4. Was hat Ihre Mutter für Sie gekocht, wenn Sie als Kind krank im Bett lagen?
Ich wollte dann immer kaum was essen. Aber Suppe habe ich dann immer viel gegessen.
5. Der erste Song, der Sie zum Weinen gebracht hat?
“Du erinnerst mich an Liebe” von Ich+Ich mit 8. Ich glaube aber, es lag großteils am Video.
6. Der letzte Song, in den Sie sich verliebt haben?
Da ich nicht weiß, was früher rauskam… “Sanageyama” von Dat Adam oder “Zero Fucks Given” von Sinners are Winners.
7. Wieviel Zeit brauchen Sie morgens, um Ihre Kleidung auszuwählen?
Paar Sekunden. Schwarze Hose, Shirt mit Neonfarben, go!
8. Lieber ein großer Karpfen im kleinen Teich? Oder umgekehrt?
Am Liebsten ein freier Karpfen in einem passenden Teich, voll von anderen Karpfen, die sich neben ihm wohlfühlen.
9. Gehen Sie nett mit jungen, unerfahrenen Menschen um?
Netter als mit älteren Leuten, diese verstehen mein Movement so wenig.
10. Können Sie gewinnen, ohne sich überlegen zu fühlen?
Eher weniger.
11. Können Sie mit Anstand verlieren?
Eher weniger die Zweite.
12. Haben Sie Tattoos oder Piercings, die Ihnen peinlich sind?
Ich habe weder noch, aber ich hätte gern welche. Müsste dafür mal etwas abnehmen und mich überwinden weil ich recht schmerzempfindlich bin.
13. Besser verreisen oder zu Hause chillen?
Ach, das ist beides toll. Zu Erstem muss ich mich immer erst überwinden, genieße es dann aber doch.
14. Mussten Sie sich jemals nachdrücklich entschuldigen - und haben es tatsächlich ehrlich gemeint?
Zumeist denke ich mir zwar immer noch, dass ich rückblickend alles richtig gemacht habe, aber es tut mir trotzdem leid, da das Gegenüber sich schlecht fühlt und ich gerne Frieden mit diesem schließen will.
15. Was finden Sie anstrengender: einen Streit aufzuarbeiten oder nachhaltig verletzt zu sein?
Nachhaltig verletzt zu sein. Das ist unerträglich, ich will immer Streits aufarbeiten, egal ob das Gegenüber will oder nicht.
16. Sind Sie ein guter Freund / eine gute Freundin?
Ich denke eigentlich schon.
17. Wie lange können Sie die Luft anhalten?
Nicht lange. Kaum 10 Sekunden.
18. Welchen Fehler können Sie Ihrem Partner nie gestehen?
Boah keine Ahnung, grundsätzlich bin ich immer ehrlich.
19. In welchem Moment wurde Ihnen bewusst, dass Sie sterblich sind?
Wurde es das? Ist mir eigentlich ziemlich fick. Ich habe nicht vor, etwas Nachhaltiges für diese Welt beizusteuern, ich bin jetzt schonmal da und will Spaß, das is’ alles.
20. Wofür sind Sie unendlich dankbar?
Für Freunde, Liebe und Kunst/Kreativität.
21. Haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht, wie Sie die negativen Dinge in Ihrem Leben umpolen können?
Ja. Einfach positiv sein.
22. Haben Sie sich schon einmal so unbehaglich gefühlt, dass Ihr Herz zu rasen begann?
Auf jeden Fall. So Phasen kommen immer wieder mal über mich.
23. Falls überhaupt, was haben Sie daraus gelernt?
Nix. Man muss nicht immer aus allem Sinn ziehen.
24. Gefällt Ihnen das neue Titelbild oder hätten Sie gerne das alte Design zurück?
Es gefällt mir wesentlich besser als das alte, klassischer und weniger impressumsartig, aber ich würde mir einen individuellen Touch für die einzelnen Ausgaben wünschen, um diese sofort auseinanderhalten zu können.
Im Science Fiction-Genre hat es sich eingebürgert, neben großen Heldenepen, spannenden Abenteuern und faszinierenden neuen Welten auch Geschichten erzählt zu bekommen, die uns auf andere Art und Weise berühren. Entweder, weil sie uns zum philosophieren bringen, oder aber, weil sie uns Figuren zeigen, welche nicht in das typische Schema des klassischen Popcorn-Kinos fallen und vielschichtigere Rollen bekommen. Im Fantasygenre bekam ich so etwas selten zu sehen. Natürlich, es gibt Filme aus der Fantasy-Ecke, welche aussagekräftig und clever sind, aber zumeist treten sie dafür aus der Rolle heraus. Oftmals erscheinen die fantasievollen Elemente dabei als Tagträume oder Vorstellung einer bestimmten Figur, als letzter Zufluchtsort einer Person, die das reale Leben nicht anders verarbeiten kann. “Harry Potter” bildet eine große Ausnahme, da die Grenzen zwischen Gut und Böse im Laufe der Reihe zunehmend verschwimmen und die Handlung deutlich radikaler wird. Dennoch muss ich sagen bleibt Fantasy zumeist ein reines Abenteuergenre - wogegen ich grundsätzlich nichts habe und worin ich aufgrund der vielen Möglichkeiten, Nicht-Alltägliches zu erschaffen, auch oft träumerisch versinke, aber trotzdem scheint es vielen wohl schwer, innerhalb märchenhafter Welten auf differenzierte Figuren, Antihelden und nicht monströse Bösewichte zu setzen.
“Maleficent” bietet mit wundervollen Effekten, ulkigem und verspieltem Humor sowie unheimlichem Spaß am Kreieren seiner eigenen Welt alles, was das Genre ausmacht und unterhaltsam macht - weshalb er mich allerdings wirklich umgehauen hat, hat einen vollkommen anderen Grund. Zwar bekam ich wie erwartet ein riesenhaften Spektakel geliefert, dieses ging allerdings in der rührendem Geschichte über die glaubhafte Wandlung einer verletzten Frau, die durch ihr vieles Leid hart und rachsüchtig geworden ist, aber wiederentdeckt, dass es auch eine schöne Seite der Welt gibt, völlig unter. Zu meiner Überraschung war “Maleficent” nicht nur ein reiner Augenschmaus, und etwas, das die Kinderseele in mir erstrahlen ließ, sondern tatsächlich eine gefühlsbetonte Geschichte einer starken aber dennoch verletzlichen Frau - inmitten einer Welt von sprechenden Bäumen, Feenzauber und formwandelnden Raben.
“Maleficent” ist einer von mehreren Neuinterpretation von klassischen Märchen und Fantasiegeschichten der letzten Jahre. Manche hielten sich nur extrem vage an das Original und brachten lediglich einige Zitate ein, andere konnte man quasi als reine mig moderner Technik ausgeführte Nacherzählung beschreiben. Manch ein Märchen wurde zur düsteren Horrorvision, andere bekamen eine Vorgeschichte und wieder andere gänzlich neue Facetten. Zu letzterer Gattung gehört wohl auch “Maleficent”, seines Zeichens eine neue Interpretation von “Dornröschen”, mit dem Hauptfokus auf der Figur der Malefiz, die man als Schurkin und finstere Fee - eher Hexe - kennt. Die zentrale Frage, die sich in diesem Film nun stellt, und die ihn von allen anderen Adaptionen des Märchens unterscheidet ist: Wie würde die Geschichte verlaufen, wenn Malefiz nicht die Verkörperung allen Übels, sondern eine Frau mit realistischen und menschlichen Charakterzügen wäre?
Im Märchen “Dornröschen” ist sie eine durchwegs böse Figur, die aufgrund von Nichtigkeiten dunkle Magie über die allseits beliebte, geliebte und verehrte Prinzessin Aurora beschwört. Sie wünscht ihr den Tod an ihrem 16. Geburtstag durch den Stich eines Spinnrades, doch durch den Zauber einer guten Fee wird der Fluch in einen ewig währenden Schlaf abgewandelt, der durch den Kuss der wahren Liebe gebrochen werden kann. Warum sie das tut? Weil sie zu Auroras Geburtstagsfeier nicht eingeladen war. Ich kenne mich mit der Vorlage der Disney-Variante der 50er wenig aus (und bei Märchen gibt es ohnehin zumeist mehrere Ursprungsversionen), aber zumindest laut dieser hätte der Grund für den dunklen Zauber keinerlei Rolle gespielt. Malefiz war die böse Widersacherin, deren einzige Aufgabe darin bestand, hassenswert zu sein. Eine Figur, bei welcher von Anfang an klar ist, dass sie keine guten Eigenschaften besitzt und in der Geschichte schlicht und ergreifend zu dem Zwecke da ist, unsere Helden zu bedrohen.
In “Maleficent” sieht das Ganze komplett anders aus. Nicht nur bekommen wir mit, wie sie zu dem wurde, was sie ist, sie verliert hier zu keinem Zeitpunkt die Fähigkeit, zu fühlen.
Als Kind war Malefiz eine friedliche und verspielte Fee, nicht unähnlich den 3 guten Feen, welche wir schon aus der ersten Disney-Verfilmung kennen - nur eben noch mit kindlicher Neugier und Euphorie. In ihrer Welt leben die Feen und die Menschen voneinander getrennt und nicht im Einklang. Dennoch freundet sich die junge und gutherzige Fee mit einem Menschenjungen an, und sie werden zuerst beste Freunde, und als sie heranwachsen, entwickelt sich mehr. Doch ihre Wege trennen sich und sie leben sich auseinander. Krieg bricht zwischen den beiden Welten aus - Malefiz ist die mächtigste Fee des Landes geworden und verteidigt deren Gebiet mit aller Kraft; mit ihr ist es den Menschen unmöglich, den Wald zu erobern. Eines Nachts kommt Stefan unter dem Vorwand, sie vor einem Hinterhalt des Königs warnen zu wollen, zu ihr, und die beiden verbringen eine Nacht, in der sie alte Zeiten wieder aufleben lassen. Doch Stefan betäubt Malefiz und schneidet ihr die Flügel ab, woraufhin er zum Thronfolger ernannt wird.
Es ist dieser Teil des Filmes, an dem Malefiz einmalig zu der Frau wird, die wir aus dem Märchen kennen. Sie wird verraten und ihr Vertrauem missbraucht, ihr Körper verkauft für Ruhm und Erfolg, von dem Mann, der sie liebte. Es handelt sich um einen vollkommen jugendfreien Film, aber die Intensität dieser Szene wird für erwachsene Zuschauer noch einmal andere Dimensionen erreichen. Und die Hilflosigkeit, in der sich unsere Antiheldin (bis dato noch Heldin) befand, macht alles nur stärker.
Es war dieser Moment, an dem Malefiz ihr Herz verlor, und sie nur mehr Hass verspürte. Sie wollte ihrem Peiniger so weh tun, wie er ihr wehgetan hat - und verflucht sein Kind. Allerdings ruft sie hier sofort selbst den todesähnlichen Schlaf aus - dass man ihn nur mit dem Kuss der wahren Liebe aufheben kann ist reine Zynik, denn sie ist sich sicher, so etwas würde nie existieren, und Stefan (mittlerweile König) wüsste dies ebenso.
Nun kommt der erste Bruch mit der klassischen “Dornröschen”-Sage: Malefiz kann Aurora umgehend ausfindig machen, obwohl die 3 Feen sie verstecken. Doch sie hält sich verborgen und beobachtet, wie Aurora heranwächst. Hin und wieder greift sie dann ein, da die Feen nicht imstande sind, gut für das Kind zu sorgen. Malefiz wird hier zu einer Figur, die einem Baby nie etwas tun könnte. Ihr Fluch richtete sich nicht direkt gegen die Prinzessin, sondern sie wollte den Mann, der ihr Leben zerstört hat, leiden lassen. Als Malefiz nun jahrelang im Hintergrund mitansieht, wie Aurora vom Baby zum Kleinkind zum Mädchen und schließlich zur jungen Frau heranwächst, wird ihr klar, dass sie in ihrer Rage einen folgenschweren Fehler begangen hat - und setzt nun alles daran, sie vor dem Fluch zu bewahren, den sie ausgesprochen hat und nie mehr zurücknehmen kann.
Ein Grund, weshalb “Maleficent” bei der Ausübung seiner emotionalen Geschichte derart erfolgreich ist, liegt darin, dass jegliche charakterliche Veränderung seine realistische Zeit braucht. Als Kind kennt sie keinen Hass und ist von daher auch nicht vorsichtig. Dann wuchs sie zu einer jungen Frau heran, die weiß, dass Gewalt nur zur Verteidigung notwendig ist, doch auch, dass Liebe und Güte die Leitsätze des Lebens sein sollten. Doch genau diese Eigenschaft wurde aufs Brutalste ausgenutzt, und hat in ihr eine schwere emotionale Erschütterung zurückgelassen, die sie ihr weiteres Leben lang prägen wird. Sie wurde von ihrem einzigen Geliebten betäubt und quasi verkrüppelt. Die Wut, die sie verspürt, ist vollkommen nachvollziehbar, und genauso ist es ihre impulsive Strafe ihrem Peiniger gegenüber. Wir merken in der Szene mit dem Fluch, wie sich ihr gesamter jahrelang aufgestauter Zorn entlädt und über Stefan hereinbricht. Erst danach kann sie sich wieder etwas beruhigen und klar denken. Die Grundsympathien für das Kind möchte sie sich nicht eingestehen. Ja, sie weiß, dass sie es instinktiv beschützt, doch sie tut es als lästig, dumm und ähnliches ab. Der Schein der harten Frau muss gewahrt werden. Aber als Aurora heranwächst, wird die Bindung zu ihr immer stärker. Es sind keine schlagartigen Änderungen, sondern authentische Entwicklungen.
König Stefan hingegen wird dabei in etwa zu dem, was Malefiz in “Dornröschen” darstellte - er ist habgierig, kalt, brutal, unfair und berechnend. Und selbst er macht eine Wandlung durch, wenngleich oberflächlicher und weniger erfreulich: als Kind war er reinen Herzens und wusste auch die Freundschaft zu Malefiz zu schätzen. Zwar wusste er schon, er will ins Königshaus, doch war er charakterlich noch unverdorben. Wir wissen wenig darüber, was ihn letztlich so verkommen ließ, aber das ist auch nicht seine Geschichte, sondern die von Malefiz.
Es muss nicht extra betont werden, dass “Maleficent” auch ein exzellentes Fantasy-Abenteuer darstellt, das für den Genrefan nichts zu wünschen übrig lässt und einen dabei in träumerische Welten entführt, aber es ist eben so viel mehr als das, weshalb ein genaues Eingehen auf die liebevoll gestalteten Bilder eher nebensächlich erscheint, wenn man eine so ergreifende Geschichte um Reue und Liebe - und zwar nicht auf kitschig romantische Weise wie im Originalmärchen, sondern auf natürlich mütterliche Art - aufgetischt bekommt, vor Allem dort, wo man sie so wenig erwarten würde.
Kinder!
Sie gute Rose ist 95 (!) geworden! Happy Birthday!
Was für ein Alter. Hoffentlich feierst du eine ausgelassene Party mit Käsekuchen und Sparamöbencrispies, und zur Unterhaltung gibt es Klavier spielende Hühner und Heringsjonglieren zu bestaunen. Mögest du noch viele Geburtstage feiern.
HALLO MOVIEPILOT!
Ich weiß, meine Lieben, es hat lange gedauert, aber zuerst war ich etwas im Stress und dann hat es etwas gedauert, wieder hereinzukommen, aber jetzt ist es endlich da: das Finale meiner 30 liebsten Erstsichtungen 2016. Gemeint sind damit Filme egal welchen Alters, die ich letztes Jahr zum ersten Mal gesehen habe. Und ich kann euch nur sagen: ich habe so dermaßen falsch gelegen, als ich dachte, ich hätte schon alle der großartigsten Filme, die es auf dieser Welt gibt, durch. Ich habe mich in alle Filme, die ihr in diesen Top Ten bewundern dürft, komplett verliebt. So große Glücksgefühle und ein mentales "Jawohl! Genau deshalb wurde ich damals Filmfan!" habe ich schon lange nicht mehr gespürt. Wunderbar.
Na dann, viel Spaß damit, wenn auch verspätet!
Tanz der Teufel ist nun offiziell FSK16. Ich finde es ja als Gegner von Beschlagnahmen und Indizierungen toll, dass er endlich down ist, aber dass der heftig splattrige erste Teil mit ein paar ziemlich verstörend inszenierten Szenen, der zwar immer noch blutige aber slapstickhafte zweite Teil und der als weitgehend unblutige Fantasykomödie inszenierte dritte Teil nun alle 3 dieselbe Freigabe haben finde ich schon etwas doof. Der erste hätte ruhig FSK18 sein können, der zweite passt mit FSK16, und der dritte könnte, da selbst in Herr der Ringe mehr Gewalt und Grusel vorkommt, auch ab 12 durchgehen. Die FSK ist ja eigentlich etwas sinnvolles, da sie junge Leute vor verstörenden oder evtl. moralisch fragwürdigen Inhalten ein wenig schützen kann (manchmal sprechen die Eltern ja doch noch mit) aber sorry, das ist schon ein Würfelspiel^^
(Und keine Sorge, der letzte Part der Top 30 kommt noch)
Wie immer sind die meisten der Darsteller tolle Schauspieler, die sich mal unter Wert verkauft haben...
...achja, immer dasselbe.
Klingt nach genau dem, was ich versuche, zu vermitteln. Good Vibes Only, Lebensfreude und frei sein ohne Zwang. Das Ganze mit cooler Rave-Ästhetik und Neonfarben, Glowsticks und EDM-Musik. Was soll daran so schlecht sein? Raves sind friedliche Festivals, auf denen jeder alles sein kann, egal, wie ausgeflippt, ohne sich rechtfertigen zu müssen, und wo die Herkunft egal ist. Dabei unterwirft man sich keinerlei Limits, die die Society setzt. Wenn der Film dieses Feeling einfängt, kann man doch eig. nur mögen. Warum kommt der so schlecht an, weiß das wer? Kritisiert wird ja in den Reviews vor Allem diese Einstellung. Hab leider kein Netflix, um selbst nachzuschauen.
Klingt aber eher nach Lieblingsfilmstoff.
Hallo werte Filmliebhaber!
Ja, ich habe euch elendslang warten lassen, ich weiß. Ich war etwas verplant und daher ist es sich nicht rechtzeitig ausgegangen, meine Listen fertigzustellen. Nichtsdestotrotz habe ich mich herangesetzt und den nächsten Part fertiggestellt, und vom japanischen Kino über Hollywood bishin zu unbekannten Werken ist wieder alles dabei. Generell kommt mir vor, dass ich 2016 wesentlich mehr fantastische Filme gesehen habe als im Vorjahr (nochmal: hier geht es um Erstsichtungen aus dem letzten Jahr, also nicht zwangsläufig um Filme, die auch dann erschienen sind). Also dürft ihr gespannt sein.
Viel Spaß!
Der Rest kommt etwas später. Sorry.
So, wie versprochen, hier ist er, der erste Teil meines kleinen Recaps der Filme, die ich dieses Jahr erstmals gesehen habe. Wer die Prozedur noch nicht kennt, hier geht es nicht darum, Filme zu ranken, die dieses Jahr erschienen sind - dafür kenne ich zu wenige aus dem Jahr, bin ja mehr DVD- als Kinogucker. Es geht einfach um die 30 besten Filme, die zwischen dem 25. 12. 2015 und dem 24. 12. 2016 zum ersten Mal sichtete, das können alte Klassiker wie auch brandneue Filme sein. Dieses Jahr habe ich überraschend viele Meisterwerke gesehen (wovon die großartigsten erst folgen), dabei hatte ich schon Angst, die besten Filme hätte ich schon bald alle durch. Aber es gibt eben doch noch einiges, was abgeklappert werden musste - und was das ist, seht ihr hier und in den nächsten 2 Parts. Naja, dann werde ich euch mal nicht länger warten lassen!
PS: Ich weiß nicht, ob ich es rechtzeitig schaffe, alle 3 Parts vor dem 1. 1. 2017 zu veröffentlichen. Sollte ich mich verspäten, tut es mir leid.
Ich frage mich, wie man heute, 94 Jahre nach dem Erscheinen des Films, ein Werk wie “Nosferatu” am Besten reviewen kann. Nicht so sehr, weil der Film so alt wäre, sondern vor Allem aufgrund der Tatsache, dass wir diesem Film so gut wie alles zu verdanken haben, was später in der Branche Film entstanden ist, wenngleich oft nur indirekt, und über Ecken. “Nosferatu” hat die 9 Jahre später erschienene “Dracula”-Adaption maßgeblich beeinflusst, welche wiederum bis heute die komplette Popkultur geprägt hat. Das hält ihr für übertrieben? Jedes Mal, wenn das Wort Vampir irgendwo fällt, und das ist in nahezu jeder Serie, nahezu jeder Diskografie irgendeines Musikers, usw. der Fall, haben wir doch Dracula vor Augen. Gäbe es den “Dracula”-Film nicht, dann wäre der Begriff Vampir womöglich kaum so stark verbreitet. Und gäbe es “Nosferatu” nicht - selbst bereits für das ein oder andere ikonische Bild verantwortlich - gäbe es zumindest in dieser Form die andere Adaption nicht. Spielen wir also ein “Butterfly Effect”-Szenario ab, indem es “Nosferatu” nie gegeben hätte, wer weiß, wie sich die Welt entwickelt hätte.
Dieses Wissen im Hinterkopf hat man ja fast mehr Angst davor, “Nosferatu” nicht als ein geniales Meisterwerk zu empfinden als vor dem eigentlichen Film. Und dessen Gespür für das Unheimliche ist auch heute noch schier immens.
Ja, “Nosferatu” ist unheimlich. Weil er nicht so viel zu erklären versucht wie andere und nicht bemüht ist, seinen Antagonisten wirklich und begreifbar zu machen. Graf Orlok, der hier anstelle von Graf Dracula auftritt, erscheint wie alles Scheußliche und Böse dieser Welt, sein Auftreten ist starr und leblos. Oftmals steht er steif wie ein Brett mit weit aufgerissenen Augen da, die langen Krallen von sich gestreckt, und blickt einen nur an. Er schläft nicht im Sarg, er steigt tagsüber in ihn hinein und erstarrt darin wie eine Leiche.
Orlok hat mit dem heutigen Idealbild vom Vampir bei all dem Einfluss doch wenig zu tun. Sind so gut wie alle späteren Vampirfilme bemüht, diese Wesen als Menschen zu inszenieren, die sich nur durch ihren Blutdurst und die beiden Reißzähne, sowie die ein oder andere Eigenschaft (fehlendes Spiegelbild, Unverträglichkeit von Knoblauch, Kreuzen oder Sonnenlicht,...) unterscheiden, ist Graf Orlok ein furchterregender Alp, der gleich bei seiner ersten Erscheinung wie aus einer anderen, bösen Welt wirkt. Dass er jemals ein Mensch war, darauf weist nichts hin. Seine Gestalt wirkt zwar humanoid, aber dennoch nicht komplett befremdlich. Die Reißzähne sind keine verlängerten Eckzähne, sondern lange, spitze Schneidezähne, die jedem sofort ins Auge springen, sein Blick ist teilnahmslos, wirkt aber ständig extrem starrend, seine Körperhaltung krumm und unnatürlich, die Hände lange skelettartige Klauen. Er wirkt wie in Schockstarre verharren und scheint nicht auf andere Figuren, sondern direkt auf uns zu blicken. Er besitzt kein Charisma, keine Gefühle, keine hohe Bildung, keine Fähigkeit, sich als Normalsterblicher zu tarnen - er ist das verkörperte Unheil, ein Wesen der Finsternis; nicht mehr, nicht weniger.
“Nosferatu” konnte komplett ohne eine durch die Popkultur vorgefertigte Vorstellung davon, wie ein Vampir auszusehen hat, entstehen. Ohne einen Bela Lugosi oder Christopher Lee vor Augen zu haben, stand es F. W. Murnau frei, seine im Kopf manifestierten Bilder eines Vampirs, essentiell ein Geschöpf der Nacht, welches nach dem Blut anderer trachtet, auf den Film zu übertragen. Das dadurch entstandene Bild ähnelt so wenig unserer heutigen Version eines Vampires, dass es einen unerwarteten Effekt hat: dieser fast 100 jährige Film wirkt weitaus frischer und unverbrauchter als sämtliche Nachfolger. Man kann seinen Antagonisten aufgrund der vollkommenen Freiheit von Klischees stets ernst nehmen. Hier wird einem sofort klar, wie grausam und abwegig im Grunde die Figur des Vampirs ist, andere Werke sind uns in ihrer Darstellung bereits so vertraut, dass sie schon etwas nahezu harmloses und familienfreundliches besitzen. Dracula erschreckt doch keinen mehr so richtig. Aber Orlok lässt das Blut erschaudern. Und das, obwohl er für einen Antagonisten nur selten zu sehen ist - doch seine Präsenz zieht sich durch die ganzen 90 Minuten.
“Nosferatu” besitzt keine komplexe Geschichte, vielleicht aber genau deshalb das Maximum an Wirkung. Er legt das Hauptaugenmerk darauf, wie er die eindringlichsten Bilder einfängt, Symbolik geht über Erklärbedarf - und dass, obwohl das Werk verglichen mit den wenigen anderen Stummfilmen, die ich kenne, recht viel Text einblendet. So zeigt der Film eine Struktur, in der immer wieder Seiten und Briefe eingeblendet werden, die teilweise im Film gezeigt werden (etwa ein Buch über Vampire), und teilweise über die Geschehnisse berichten. Weitaus einnehmender sind aber die gemäldeartig in Szene gesetzten Aufnahmen, oftmals genauso reglos wie Orlok selbst, die stimmungsvoll ein gespenstisches Ambiente spürbar machen. Schnitt, Licht und Kameraeinstellung malen förmlich, ergeben eine harmonische Symbiose, die einen die Gemütslage der Figuren wie auch die Haptik einiger Gegenstände so unmittelbar zu spüren geben. Hier zeigt Murnau (alp)traumhaft ein Gespür für die Verbindung von Ästhetik und Wirkung, Schönheit und Kälte.
Bedenkt man die Hintergrundgeschichte des Werkes, die von einem heftigen Rechtsstreit zwischen Bram Stokers Witwe und der Produktionsfirma Prana Films geprägt war, lässt sie einen den eigenen Bezug zu Plagiarismus und Urheberrecht doch überdenken. Wäre alles mit rechten Dingen zugegangen, gäbe es diesen Film nicht einmal. Und hätte man das Urteil vollends umgesetzt, dieser Meilenstein wäre für immer vernichtet worden. Mittlerweile ist er jedoch ein unumstrittener Klassiker und seine Auslöschung wäre das weit größere Verbrechen gewese. “Nosferatu” ist inzwischen ein herrenloser Film. Er besitzt kein Recht, zu existieren, und jeder, der Anspruch erheben konnte, ist selbst verstorben; Stokers Original-Dracula-Stoff ist ebenfalls mittlerweile für die Öffentlichkeit frei zugänglich. So wandert der uralte Film in der Geschichte des Kinos umher, wie Graf Orlok selbst durch die kalten Nächte wandert.
Laut dem Quiz bin ich Po...
...ne, nicht wirklich^^
Ich MUSS jemand aus Zoomania sein. Muss!
Frage: kann man das nicht mehr auf dem Profil einbinden?
Hallo!
Ich wollte nur einmal anmerken, dass wie jedes Jahr am 29., 30. und 31. meine Top 30 Erstsichtungen des Jahres erscheinen. Also nur Filme, die ich dieses Jahr erstmals gesehen habe, nicht zwangsläufig welche, die in diesem Jahr erschienen sind. Die Filme habe ich im Zeitraum 25.12.2015 bis 24.12.2016 gesehen, also egal, was ich diese Woche noch sehe, es kommt nicht mehr in die Liste (z.B. werde ich jetzt gleich Nosferatu erstmals sehen. Ich erwarte ein Meisterwerk, aber mal schauen, ob es eins wird - jedenfalls würde es erst nächstes Jahr zählen).
Nur mal so als Update. Man darf gespannt sein.
Lg
M. S. Kelevra
Frohe Weihnachten, meine lieben Moviepiloten!
Ich hoffe, es geht euch allen gut und ihr genießt das fröhliche Fest im Kreise von Familie und Freunden, lasst euch schön beschenken und schenkt selbst wunderbare Dinge her, und genießt die zauberhafte Weihnachtsstimmung vor dem Christbaum bei Glühwein und Keksen.
Weihnachten ist doch was Gefühlsechtes.
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Oh, the irony!
Gerade das Jahr, in dem mein Kommentar zu “Schöne Bescherung” der Weihnachtskommentar der Woche wird, ist das erste, in dem ich den Film nicht in der Vorweihnachtszeit sehe. Stattdessen hat sich die Familie nach doch ein paar Jahren mal wieder die beiden “Kevin”-Filme reingezogen. Und ja, ich weiß, dass es eigentlich noch mehr gibt, aber es wird schon seinen Grund haben, warum es die ersten beiden Filme auch ohne die weiteren Sequels in einem Pack gibt.
Die Geschichte um den 8-jährigen Kevin McCallister sollte mittlerweile so gut wie jedem bekannt sein: in seiner riesengroßen Familie genießt er den Ruf eines Quälgeistes, obwohl er meint, immer nur das Richtige zu tun. Nach einem Streit vor einer Familienreise muss er im 3. Stock schlafen, wo er im Trubel am nächsten Tag vergessen wird. Nun in der Vorweihnachtszeit vollkommen allein zu Haus, genießt er es, nun alles machen zu können, was ihm immer verboten wurde, lernt aber auch, den Haushalt zu führen. Doch all der Spaß hat sein Ende, als zwei Einbrecher beschließen, das Haus der McCallisters auszurauben - oder fängt er dann gerade erst an?
Mir wurde einmal mehr in Erinnerung gerufen, warum John Hughes einer meiner liebsten Drehbuchautoren ist. Seine Komödien haben immer unheimlich viel rasanten Witz und trotzdem einen gewissen hintergründigen Charakter, der in den Film hereinbricht und ihn facettenreicher gestaltet. Die “Kevin”-Filme wären ohne den alten Mann im ersten und die Tauben-Lady im zweiten Teil ein grandioses Gagfeuerwerk, aber diese Figuren bereichern die beiden Filme und machen sie auch als filmische Werke an sich interessant. Solche Szenen wirken bei ihm ehrlich und trotzdem sentimental. Selbst wenn der restliche Film nach Bugs Bunny-Gesetzen funktioniert.
Der Film lässt sich gut in 2 Hälften teilen. Die erste Hälfte bietet sehr, sehr lustige Situationskomik, als man sieht, was Kevin so alles tut, wenn er mal sämtliche Möglichkeiten und keine Grenzen hat. Und auch, wenn meine Mutter wohl den Kopf schütteln mag, müsste ich das Chaos hinterher nicht aufräumen, viel anders würde das bei mir auch heute wohl nicht aussehen. Wir können mit Kevins Albernheiten wunderbar mitlachen und schelmisch schmunzeln. In der 2. Hälfte bricht einer der witzigsten Kämpfe der Filmgeschichte aus, als Kevin den “veuchten Banditen” (das schreibt man mit V!) den Krieg erklärt. Er errichtet die abenteuerlichsten Konstruktionen und Fallen, um den Eindringlingen der Garaus zu machen, eine haarsträubender als die andere und gerade deshalb so aberwitzig. Rasant stolpern die beiden Räuber von Vorrichtung zu Vorrichtung und werden nach Strich und Faden von all dem Schnickschnack bearbeitet. Gott sei Dank hält sich der Film sehr treu an die physikalischen Gegebenheiten von alten Road Runner-Cartoons, und natürlich haben die Bösewichte einen IQ, der Team Rocket aussehen lässt wie Chemie-Nobelpreisträger. Ja, irgendwie tun diese hilflosen Verbrecher einem schon Leid, jetzt, wo sie Kevins Heimtücken ausgeliefert sind, aber hey, spätestens als Joe Pesci 10 Sekunden mit brennendem Kopf verbringt ohne sich zu rühren, kann der slapstickliebende Zuseher nur mehr breit grinsen.
Chris Columbus kann es ja perfekt in Szene setzen, durch die Augen eines Kindes den Film zu erleben - das wird er 11 Jahre später bei den ersten beiden ‘Harry Potter’-Filmen noch auf die Spitze treiben - und so lachen wir uns durchgehend mit Kevin ins Fäustchen, fürchten uns mit ihm und werden mit ihm mutig. Und letztlich: wir lernen mit ihm etwas über Familie. Auch, wenn man manchmal denkt, man hasst sie eigentlich, das genaue Gegenteil ist der Fall. Und umgekehrt genauso. Dafür bewahrt man sich auch diese kindliche Lust auf Abenteuer auf, spätestens bei solchen Filmen wird dieses Gefühl besonders stark.
“Kevin allein zu Haus” ist einfach ein umwerfender Familienfilm mit einer großen Prise rasantem Humor, etwas Tiefgang und durchgehende, aber doch dezente und nicht aufdringliche Weihnachtsstimmung (es geht nicht um Weihnachten, aber die Stimmung der Vorweihnachtszeit wird perfekt eingefangen). Kurzum: zurecht Kult und perfekte Unterhaltung für Groß und Klein. Selbiges gilt auch für Teil 2, wenn auch mit leichten Abzügen in Sachen Originalität.
Ich lasse das hier einmal da, weil ich der Auffassung bin, dass viele, die diesen Film hier als Meisterwerk ansehen, gerade in diesem Moment das genaue Gegenteil von dem machen, was der gute Chaplin hier lobpreist.
Ich lebe nach den Grundsätzen von PLUR. Der Begriff kommt aus der Electro-Szene und steht für Peace, Love, Unity und Respect, also Frieden, Liebe, Einigkeit und Respekt, und es sollten die Grundsätze von allen Leuten dieser Welt sein. Als wir noch klein waren haben wir ganz natürlich nach diesen Attributen gelebt, aber viele haben sie über Jahre hinweg verlernt. Viel bequemer ist es, die Fehler einzelner einer Gruppe von Leuten zuzuschreiben, aber es ist nicht das richtige. Charlie Chaplin hat es bereits vor weit mehr als 70 Jahren gewusst und es ist aktueller denn je. Letzten Endes sind wir verschiedene Kulturen, doch wir sind ein Volk, das Volk das Erde. Und wir sollten trotz unserer Unterschiede in Sachen Herkunft, Glauben, Sexualität, Geschlecht, Spiritualität, Subkulturen, Hautfarbe, Lebensweise und allem, was uns sonst noch so stark zu unterscheiden vermag, nie vergessen, dass wir allesamt gleich viel wert sind, und wir sollten uns an den Händen fassen und Liebe und Güte füreinander empfinden. Das ist meine Überzeugung, und ich vertrete sie bis zu dem Tag, an dem ich sterbe.
With love,
Martin
(Video enthält SPOILER)
https://www.youtube.com/watch?v=YeaCD9-qum0
Bitte schickt mir KEIN Stöckchen. Ich habe aus diesem Jahr tatsächlich nur 2 Filme gesehen, wenn ich mich nicht irre. Ihr wisst ja, wie oldschool ich bin^^ Bitte erst wieder bei einem etwas allgemeineren Stöckchen.
Rose oder Gardenie?
Sind beide hübsch, aber Rosen sind auch aufgrund ihrer poetischen und romantischen Note erste Wahl. Vor Allem rote.
Improvisation oder Planung?
Kommt ganz darauf an, wobei. Ich gehe gerne nach einem fixen Plan vor, um auch alles richtig zu machen. Aber bei künstlerischen Dingen ist Spontanität zumeist besser. Deswegen skripte ich bspw. meine YouTube-Videos nicht.
Theorie oder Erfahrung?
Auch da kommt es wieder auf den konkreten Fall an. Gefährliche Sachen eher Theorie, aufregende Sachen zumeist Erfahrung.
Laut oder Leise?
Auch hier ist wieder der konkrete Fall ausschlaggebend.
Auf keinen Fall laut.de, furchtbare Website. Meine Lieblingsmusik eher laut, Umgebungsgeräusche eher so leide wie möglich.
Zu früh oder zu spät?
Zu früh, aber es wird immer zu spät.
Wer sollte den ersten Schritt machen?
Je nachdem, ob man religiös ist oder nicht, glaubt man einen bestimmten Gott, der angeblich die Menschheit erschaffen hat. Mit dem ersten Menschen kam auch der erste Schritt zwischen den Beinen zustande.
TV-Dinner oder 5-Sterne-Restaurant?
TV-Dinner.
Ihr Lieblingsgericht?
Top 3:
BBQ-Sauce mit Steak und Potato Wedges.
Rahmauflauf.
Schinken-Käse-Nudeln.
(Aber auch Fast Food geht fast immer)
Ihre Lieblingssünde?
Wollust. Höhö.
Ihre größte Angst?
Hässliche Fratzen und Monster in der Dunkelheit. Und etwas abstrakter der Tod.
Ihre leidenschaftlichste Hoffnung?
Das bleibt mein persönliches Geheimnis ;3
Die historische Figur, die Sie am meisten bewundern?
Friedrich Nietzsche.
Die historische Figur, die Sie am meisten verachten?
Adolf Hitler. #klischee
Ein Geschenk, das Sie Freunden mit Begeisterung machen?
Puhhh… das ist schwer. Etwas, wo ich weiß, dass derjenige sich drüber freut.
Wofür liebt man Sie?
Das frage ich mich auch immer. Vermutlich, weil ich anders bin als andere.
Die erste Dufterinnerung Ihres Lebens?
Ich hätte da bewusst keine wahrgenommen. Ich glaube, auf Duft achte ich von den Sinnen am Wenigsten.
Wie riecht der perfekte Sommer?
Nach Zitrone.
Wie riecht der perfekte Winter?
Nach Zimt und Orangen.
Können Sie Schnee fühlen, bevor er fällt?
Ne. Ich warte immer noch auf den Schnee, der ja angeblich kommen soll, aber nie kam.
Ordnen Sie Aromen automatisch Farben zu?
Instinktiv wohl schon. Aber wie gesagt, ich bin keiner, der groß auf Düfte achtet.
Wie sollte Ihre Wohnung duften, wenn Sie nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommen?
Nicht penetrant. Also auch nicht Parfüm, denn darauf reagiere ich allergisch.
Der männlichste Duft, den Sie kennen?
S****a
Der weiblichste Duft, den Sie kennen?
Puuuhhhh… keine Ahnung… irgendwie riechen Frauen anders aber ich hab nie darüber nachgedacht, woran das liegt.
Wann haben Sie sich das letzte Mal auf der Straße nach jemandem umgedreht?
Mach ich zumeist, wenn ich irgendwo alleine bin.
Was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?
“Hier ruht Martin Szandor Kelevra. Möge sein Putschversuch um die Herrschaft der Hölle gelingen.”
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Ich schreib das hier einfach mal hin: es kommt bald wieder etwas regelmäßiger Content von mir. Jetzt ist das erste Semester des Studiums vorbei, meine Top 50 Filmen kommen wohl Anfang 2017, und es kommen bald wieder Reviews. Ist zumindest mein Vorhaben; natürlich wie immer ohne Gewähr.
Von tief unter der Erde hört man...
...man fragt sich bereits, ob man halluziniert...
...dumpf, leise und nur für die Wachsamsten zu vernehmen...
...die Klänge einer Spieluhr.
Was macht Sie glücklich?
Liebe. Freundschaft. Verstanden werden.
Was macht Sie wütend?
Dieses ewige Gehate und Undifferenziertsein. Man kann nicht einfach etwas nicht gut finden und anderen den Spaß daran lassen, man muss gleich respektlos gegenüber dem Macher sein und die Leute, die es dann mögen, mit schlechtem Geschmack empfinden. Es gibt kein gut oder schlecht. Nur mögen und nicht mögen. Bei dem Wort “cringe” würde ich am Liebsten morden. Genau wird zu viel pauschalisiert, anstatt das versucht, zu erkennen, welche Intention dahinter steckt, wo Potenzial wäre und wo doch etwas geglückt ist. Auch mag ich es nicht, wenn Leute über andere Leute und Gesellschaftsgruppen pauschal urteilen, anstatt nur auf das Individuum zu schauen, ganz gleich, wo es zugehörig ist.
Wann empfanden Sie das letzte Mal so richtig Liebeskummer?
Nie begründeten.
Wie verhalten Sie sich nach Trennungen?
Hatte noch keine.
Welche Entscheidung haben Sie das letzte Mal so richtig bereut?
Puuuhhh… vermutlich, ungehalten wegen irgendetwas gewesen zu sein.
Was hat Ihre Welt so richtig zerstört? Was haben Sie daraus gemacht?
Meine Mittelschulzeit. Naja, sie hat mich sicher iwie so beeinflusst, dass ich meine Individualität als Waffe trage.
Sind Sie zufrieden?
Joa, schon. Natürlich ist das aber noch steigerbar.
Glauben Sie an das Prinzip, mehrere Menschen lieben zu können?
Inwiefern lieben? Denn wenn nicht auf romantische Weise, dann auf jeden Fall. Man liebt ja auch Familie und Freunde. Wenn auf romantische Weise - sicher kann man das. Das in die Tat in eine Polyamorous-Beziehung umzusetzen ist am Schwersten, da vielleicht manche auch mit den besten Absichten unweigerlich Eifersucht verspüren.
Wie definieren Sie „Liebe“?
Eine emotionale und spirituelle Verbundenheit, die man mit nichts erschüttern kann.
Lieber zwanzig Jahre in einer lieblosen Beziehung oder fünfzehn Jahre unglücklich Single?
Halte ich beides für Extreme, die ich nicht haben will. Das erste vermutlich.
Karriere oder Familie?
Familie.
Wie empfinden Sie unser Bildungssystem?
Was ich vom deutschen Bildungssystem mitbekommen habe ist es genauso scheiße wie das österreichische, mit dem Unterschied, dass es in anderen Bereichen grauenvoll ist. In Österreich ist beispielsweise alles vorgeschrieben, wie der Unterricht abzulaufen hat und wie zu bewerten ist - der Lehrer hat keinen Spielraum und kann kaum mitgestalten. Außerdem gibt es bei Antworten nur richtig oder falsch bei Prüfungen, was für Leute, die den Stoff so ungefähr können, aber eben nicht perfekt, schon ziemlich scheiße. Dafür ist der Notendurchschnitt komplett irrelevant, solange er positiv ausfällt. Ob mit einem Schnitt von 1.0 oder 4.0 macht keinen Unterschied fürs Studium, wo ja in Deutschland ein gewisser Leistungsdruck da ist, um auch ja die richtige Note zu bekommen. In beiden Ländern wird aber zu wenig auf kreative Leute eingegangen; es sind alle zu sehr auf praktische Berufe oder Wissenschaft fixiert.
Wie empfanden Sie Ihre erste Liebe?
Meine erste und einzige Liebe ist bis zum heutigen Tag ungewöhnlich verlaufen, und es gibt zwischen uns eine so enge Bindung, wie ich sie bei anderen Paaren nicht gesehen habe. Irgendwie agieren andere Paare so scheiß rational...
Glauben Sie an das Prinzip, dass nach dem Verliebt sein Liebe kommt? Wenn nach dem Verliebt sein nicht einfach die Gefühle verschwinden? Wie, glauben Sie, macht sich das bemerkbar?
Keine Ahnung. Es hat sich mein Gefühl seit 3 Jahren nicht verändert.
Wie wichtig ist Ihnen Treue?
Wie definiert man Treue? Wenn sich beide Partner einigen, dass man mit anderen Sex haben darf, ist man ja nicht betrügen… nur offen sollte man sein.
Wie viele One-Night-Stands hatten Sie schon?
Keinen.
Was halten Sie überhaupt von One-Night-Stands?
Joa, wenn derjenige sexy ist und beide geil sind, why not.
In welcher Reihenfolge kommen bei Ihnen "Äußerlichkeit", "Humor", "Verständnis", "Übereinstimmung in Themen", "Sex" und "Empfindungen"?
Ich gehe mal davon aus, hier ist in einer Beziehung gemeint.
Verständnis
Empfindungen
Äußerlichkeit
Humor
Sex
Übereinstimmung in Themen (Solange man Respekt für die andere Meinung übrig hat)
Wie gehen Sie mit Ablehnung um?
Ich vernichte das Gegenüber… also symbolisch.
Heiraten?
Wenn es denn möglich wäre, ja.
Was halten Sie von Paaren, die mit 70 immer noch verheiratet sind? Wie denken Sie, hat sich unsere Generation dahingehend verändert?
Ich glaube, es gibt immer noch Leute, die es schaffen, so lange zusammenzubleiben. Vielleicht nicht verheiratet, da es weniger Leute gibt, die heiraten, aber doch zusammen. Nur kommt das bei vielen vielleicht erst später aufgrund dieser “Karriere kommt zuerst”-Einstellung. Es verschiebt sich alles ein wenig. Meine Mutter meinte auch erst kürzlich, dass sie mit 19 Jahren schon so war, wie Leute heute erst mit 35. Man hat es eben nicht mehr eilig, erwachsen zu werden, was mir eh gefällt.
Können Sie sich vorstellen, mit ein und derselben Person Ihr ganzes Leben lang Sex zu haben?
Auf jeden Fall. Wer würde ein ganzes Leben voller Sex schon ablehnen?
Wie würden Sie reagieren, wenn Sie herausfänden, dass Ihr Partner einen ziemlich beschissenen Film- und Musikgeschmack hat?
Es wäre mir wurscht. Den habe ich doch selber^^ Wieso sollte so etwas überhaupt relevant für die emotionale Bindung zweier Personen sein?
Was erwarten Sie von der Zukunft in Sachen Liebe?
Großes.
Kurz und bündig: was man real darstellen kann, soll man real darstellen, und was nicht, das soll man animieren und dann durchaus auch üppig. Man kann durchaus in einem realen Wald drehen, da gibt es sogar Billigfilme, die dort spielen, Fantasywesen etc. kann man dann dazu animieren. Aber einen Film wie den kommenden Ghost in the Shell, in dem eine extrem ästhetische und futuristisch aussehende Metropole gezeigt wird, kann man eig. nur komplett vor Greenscreen drehen. Generell konmt es auch immer auf das Genre an, denn zu SciFi passt das Künstliche sogar wesentlich besser als echte Kulissen, bei Fantasy ist es genau anders herum.
Kommt hier eigentlich noch etwas?
Oder war es das schon? Oder bin ich blind und habe es verpasst?
Ich mochte Ratchet und Clank sehr. Er ist nur absolut nicht zeitgemäß. Die gesamte Geschichte, ihre Erzählweise, die Botschaften und Art der Animation sind wie aus der Zeit unmittelbar nach der Jahrtausendwende. Heute ist si eine klassische From-Zero-to-Hero-Heldengeschichte bei Animationsfilmen leider kaum mehr gefragt, alles muss irgendwie tiefgängig oder doppelbödig sein. Vielleicht kam er deswegen nicht so gut an.
Aber gerade dass er so oldschool ist macht ihn für mich so spaßig und einfach nur verdammt nice. Da wurde ich wieder ein wenig zum Kind.
Die anderen Filme kenne ich leider nicht.
PS: Ist das derselbe Max Steel, der auf Super RTL in einer Animationsseriw gegen Psycho und Bio-Constrictor gekämpft hat?