Martin Canine - Kommentare
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Alle Kommentare von Martin Canine
Update:
Das Album "Violet" von The Birthday Massacre wird von 4 auf 5 Sterne aufgewertet.
In der originalen Review habe ich den atmosphärischen und einzigartigen Sound gelobt, die surreale Stimmung hervorgehoben. Im letzten Satz habe ich noch anklingen lassen, dass es trotz all dem etwas wenig Abwechslung bietet. In der einen Woche dazwischen habe ich dieses Album nahezu täglich gehört und finde die volle Punktzahl angebracht.
"Violet" kontrastiert gekonnt kindlich-unschuldige Fantasie und Träume mit harten, verstörrenden und verzerrten Klängen und erzeugt dadurch eine Art makabere Atmosphäre, wie es etwa auch das Spiel "Alice: Madness Returns" anstellt.
Es ist außerdem eines DER Hauptwerke der Band und enthält ihren Signature Song "Blue". Das Konzept zieht sich zwar durch das ganze Werk wie ein roter Faden, bleibt aber aufregend.
Hallo Moviepilot!
Ich habe willkürlich den nächsten Stoß an CDs ausgegraben und reviewt. Tja, das ist es auch schon im Großen und Ganzen.
Hallo Moviepilot!
Da mein Versuch, Kurzreviews zu diversen Musikalben zu machen, sehr gut ankam, habe ich beschlossen, das öfter zu machen. Die Alben sind willkürlich gewählt, wie ich gerade Bock habe, über sie zu schreiben.
Feedback und Vorschläge sind nachwievor erwünscht. Der Vorschlag der Anspieltipps wurde übernommen.
Geniales Album!
Perfekt in dieser Review auf den Punkt gebracht.
HALLO MOVIEPILOT!!!!!
Manchmal habe ich einfach so Phasen, da kann ich nicht so richtig über Filme schreiben (meine Top 50 kommt aber noch. Ich weiß nur nicht genau wann), da bin ich ganz auf Musik fixiert.
Nun habe ich etwas Neues ausprobiert und ich hätte sehr gerne FEEDBACK d'rauf, was ihr davon haltet. Da hier verständlicherweise niemand Megainteresse an ausführlichen Reviews zu teils unbekannten Werken hat, habe ich beschlossen, immer als Konvolut mehrere kurze und essenzielle Reviews zu Alben, die ich in letzter Zeit gehört habe, zu verfassen. Ich glaube, das ist interessanter und einfacher zu lesen, und macht auch mehr Spaß zu schreiben. Da wäre dann alles dabei, jedes Genre, bekannte und unbekannte Künstler, usw.
Was haltet ihr davon?
Ich habe mal meine zum Gevurtstag erhaltenen Musik-CDs als Prototyp genommen.
Viel Spaß!
Jawohl!
Ich hätte es kaum besser auf den Punkt bringen können. Und das ist wohl eines meiner Top 5 Alben aller Zeiten.
Die Wertung geht von daher auch klar.
Yeezus auch schon gehört?
Wegen dem Seitenhieb auf "I am a God"? ;3
Und einmal mehr: IHR DA OBEN, MACHT DOCH ENDLICH MUSICPILOT, JA?
BIIIIITTEEEEE!!!!!!
Sie rockt. Also so richtig.
Weil ich nicht glaube, dass diese Dame sonderlich bekannt ist (bzw. hat sie seit 2010 nix rausgebracht, also eher "war"), lasse ich diesen Link mal da:
https://m.youtube.com/watch?v=tM60GAPIXTY
Man kann von Bushido halten, was man will, aber er ist eine wichtige popkulturelle Figur des 21. Jahrhundert und trägt den Mainstreamerfolg und die Richtung des deutschen HipHop zusammen mit Sido quasi allein auf den Schultern. Fanta 4 und Tic Tac Toe waren erfolgreich, keine Frage - aber “Vom Bordstein bis zur Skyline” ist die Stimme einer Generation komprimiert auf eine nun mehr indizierte CD. Das war für deutschen Rap ein Meilenstein, seinerzeit etwas vollkommen Neues und wurde von der Kritik damals bejubelt. Ja, man verglich das Werk in professionellen Reviews sogar mit Größen wie Mobb Deep. Viele Jugendliche, vor Allem Leute mit Migrationshintergrund, oft zu Unrecht in die untere Schicht gedrängt, konnten sich mit der Figur um Bushido identifizieren.
Je erfolgreicher er jedoch wurde, umso lauter auch die Stimmen jener, die mit der für damalige Verhältnisse ungewöhnlichen Brutalität und den oft moralisch fragwürdigen Botschaften nicht umgehen konnten. Bushido wurde hierzulande der beliebteste Feind von Eltern, die ihre Kinder vor schlechtem Einfluss bewahren wollten. Und ich gebe zu, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass viele zu jung mit den Texten konfrontiert wurden, um sie richtig einordnen zu können. Dennoch ist ihm zu Beginn eindeutig etwas Großes gelungen: er brachte zum perfekten Zeitpunkt genau den richtigen Stoff, der den Nerv der Generation traf. Der Rapper adaptierte den Stil, der in den USA das Sprachrohr der schwarzen Minderheit war, für die muslime deutsche Bevölkerung. Wie in Amerika folgten zahlreiche Nachahmer und das einst nur sporadisch auftretende und eher poppiger gehaltene Deutschrapgenre wurde in Form von Gangsterrap kommerzialisiert. Warum Bushido von vielen Personen mittlerweile weniger ernst genommen wird, ist die Tatsache, dass er sein Image schon seit Jahren vermarktet. Bushido wird weniger als Künstler, als als Produkt angesehen. Viele Fans legen mehr Wert auf den Namen als auf die eigentliche Musik. Und dieser Name steht für Provokation, Skandale und ein ausuferndes Auftreten als Bad Boy. Was einst authentisch wirkte (ob es das nun wirklich war sei dahingestellt), wird heute als Show für die Klatschblätter aufgefasst. Trotzdem ist er immer noch relevant und konnte innerhalb der Branche seinen Ruf als Genre-Ikone aufrechterhalten. Und davor ziehe ich den imaginären Hut. Deutscher Rap ist heute anders als damals - man legt weniger Wert auf Härte, dafür mehr auf komplexe Reimketten, gewiefte Punchlines und die Fähigkeit zum Doubletime-Rap - trotzdem nennen viele moderne Hip-Hop-Künstler "Vom Bordstein bis zur Skyline" ihren größten Einfluss.
Ich selbst stehe Bushido neutral gegenüber - seine alten Alben höre ich überaus gerne, obwohl ich (als einer der wenigen meines Alters) nicht damit aufgewachsen bin. Man merkt einfach, dass das Gesamtpaket neu und unverbraucht war, die Stimmung war dreckig und dunkel, das gebrochene Deutsch und die extrem ominösen Beats trugen zur bedrohlichen Atmosphäre bei. Allerdings konnte mich schon lange keine seiner CDs mehr ansprechen. Es wirkt meist sehr glatt, formelhaft und lieblos, zu wenig nostalgisch um zu sagen, er bliebe sich treu, aber trotzdem auch nicht modern. Nichtsdestotrotz liegt Bushidos Stärke heute wie damals in der außergewöhnlichen Produktion.
Warum schreibe ich das alles in dieser Filmreview?
Hauptsächlich um euch diese nächsten 2 Sätze entgegenzuknallen:
Man kann Bushido, ohne zu werten, seinen Einfluss und seine Relevanz für die deutsche Musikgeschichte nicht absprechen.
Ihm ein Biopic zu verschaffen, ist also durchaus gerechtfertigt.
Da mit dem Autor-Regie-Duo Uli Edel und Bernd Eichinger, die uns zusammen auch den grandiosen 'Baader-Meinhof-Komplex' brachten, zwei der begabtesten deutschen Filmschaffenden am Werk waren, erwartete ich mir trotz der vielen negativen Kritiken etwas, dass mir als Interessierten gefallen wird. Immerhin waren zum Zeitpunkt des Erscheinens die Zeiten, in denen Bushido gut rezipiert wurde, schon vorbei, und da ist so ein Film ein leichtes Ziel, um seinen Frust über seine hohe Medienpräsenz abzureagieren, womit sich auch die schlechte Resonanz erklären ließe.
Leider muss ich aber, auch wenn ich “Zeiten ändern dich” nicht so vernichtend behandeln werde wie einige andere Filmliebhaber, sagen, dass es diese Verfilmung ziemlich vermasselt, zu zeigen, weshalb Bushido für die deutsche Popkultur des 21. Jahrhunderts so eine wichtige Figur ist.
In diesem Fall muss ich sagen: das habe selbst ich in dieser Review besser geschafft als Bernd Eichinger.
“Zeiten ändern dich” wirkt über weite Strecken unfokusiert, hält sich zu lange mit Bushidos Jugend und Aufstieg auf, rattert die interessantesten Jahre - Veröffentlichung des bahnbrechenden Debütalbums, Gründung des erfolgreichen Labels ersguterjunge, Aufstieg zum Idol der Jugend, Kritik vom Jugendschutz und Elternvereinen - blitzschnell ab und schildert zu ausufernd die eher belanglosen Stationen in seiner Karriere, die seinerzeit zwar für Schlagzeilen sorgten, rasch aber wieder vergessen waren.
Ich kann mich damit arrangieren, dass Bushido kein begnadeter Schauspieler ist, ich würde ihm den Versuch auch nicht so recht abkaufen, denn den Mythos um seine Person macht es auch aus, ungeschliffen und roh zu wirken - die Voice Overs wirken von daher auch eher deplatziert. Allerdings muss es ein Biopic schaffen, etwas Interessantes im Leben seines Stars zu erzählen.
Die Jugend von Anis Ferchichi kann zwar aufschlussreich sein, um zu zeigen, wie er zu dem wurde, was er ist - und ich muss zugeben, der Film inszeniert sie nicht schlecht - allerdings sollte diese Etappe des Filmes auch auf etwas hinauslaufen. Und da versagt das Drehbuch heftig.
Der Auftritt am Brandenburger am Tor und die 2 Wochen Gefängnis wegen einer Schlägerei, die das Grundzentrum der 2. Hälfte des Biopics ausmachen, sind wohl kaum das, woran man sich, sollte sich Bushido einmal zur Ruhe setzen, zurückerinnern wird. Man wird eher seine 30th Anniversary-Edition von “Vom Bordstein bis zur Skyline” (nach 28 Jahren endlich von Index!) rauskramen und resümieren, wie das damals so war, als der HipHop in Deutschland so richtig durchstartete.
In der jetzigen Form funktioniert “Zeiten ändern dich” weder wie “8 Mile”, der (fiktionalisiert) die Untergrundjahre Eminems schildert, noch wie der aktuellere “Straight Outta Compton”, der perfekt die kontroversielle Karriere einer der revolutionärsten Musikgruppen der jüngeren Musikgeschichte einfängt. Bushido ist für Deutschrap wichtig wie kein zweiter Künstler, doch das wird durch den Film nicht vermittelt.
Eher wirkt er wie ein überlanges Promovideo, welches (damals) aktuelle, aber langfristig nicht sonderlich wichtige Schlagzeilen in der Karriere des Bushido abarbeitet. Da werden seine ersten CDs und sein popkultureller Status unter Wert verkauft, seine Spätwerke und kleine Skandälchen zu schwer gewichtet.
Rein vom filmischen Aspekt ist “Zeiten ändern dich” aber solide. Man hat alles irgendwie schon mal gesehen, der Abou Chaker-Clan stiehlt in seinen wenigen Szenen allen die Show, emotionale Momente wirken nicht zu übertrieben. Das rettet das unförmige Gesamtwerk aber auch nicht. Blickt man auf den Boden rund um die DVD-Hülle, so sieht da immer noch große Pfützen die Ablage umgeben. Diese bestehen allerdings nicht aus Wasser, sondern aus Potenzial.
Schauen Sie Olympia?
Das einzige Olympia, das ich je geschaut habe, war dieser Zweiteiler von Leni Riefenstahl. Ansonsten maximal die Auftritte der Musiker.
Kennen Sie gute Kurzfilme? Wenn ja, welchen würden Sie empfehlen?
2, beide sehr emotional und traurig:
Der Schneemann und Sintel.
Muss aber dazu sagen, dass ich kein großartiger Kurzfilmfan bin.
Schauen Sie Nachrichten im TV oder holen Sie sich die News eher aus dem Internet?
Zweiteres.
Wie lange am Tag hören Sie Musik?
In jeder freien Minute.
Welchen Film haben Sie zuletzt geschaut?
Pappa Ante Portas zum 754. Mal. Immer noch richtig komisch.
Für welche Sache konnten Sie sich zuletzt am meisten begeistern?
Ein Bisschen meinen Style aufzupeppen.
Gehen Sie gerne auf Flohmärkte? Wenn ja, warum?
An und für sich schon, aber dann lieber spezifischere Sachen wie Film- und Musikbörsen.
Haben Sie schon dieses Trendfutter Quinoa probiert?
Noch nie gehört. Passt da BBQ-Sauce dazu? Oder ist es mit Schinken und Käse gefüllt? Ist es zuckerwattensüß? Wenn ja, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich es mag, groß. Wenn nicht, dann eher nicht so :/
Essen Sie, wenn Sie im Ausland sind, gerne auch mal etwas einheimisches oder bleiben Sie lieber beim altbekannten?
Ich bin selten im Ausland, aber ich würde es probieren muss aber ganz genau wissen, was drin ist, weil ich heikel bin und gewisse Sachen einfach nicht im Maul haben will.
Welcher war für Sie der glücklichste Moment in einem Film?
Das Schlimme ist ja, dass mir bei einer Frage nach traurigen Filmmomente mind. 5 sofort einfallen würden und ich beim glücklichsten hartes Kopfzerbrechen hab. Dabei hab ich locker mehr leichte als schwere Filme gesehen. Generell freue ich mich über Happy Ends in Feel Good Movies. So wohlig warm vom Feeling her.
Welche fünf Serien können Sie immer wieder sehen?
1. Golden Girls. Weil einfach die unbeschwerteste Unterhaltung.
2. Family Guy
3. The Big Bang Theory
4. Bares für Rares
5. Medical Detectives
Ihr wundert euch jetzt alle, wo meine geliebten Animeserien hin sind. Fortlaufende Serien sind als Antwort auf so eine Frage schlecht.
Von welchem Film waren Sie zuletzt richtig enttäuscht und warum?
„Opera”, aufgrund Dario Argentos mangelndem Gespür für Logik.
Ihr bisheriges Kinohighlight dieses Jahr?
Hhhhmmm… keine Ahnung, ich komm jetzt nicht drauf; aber mein Nick Wilde-Shirt, -Desktophintergrund und meine -Figur erinnern mich da vage an was.
Welcher Person vertrauen Sie am meisten?
Troublemaker69.
Ihr aktueller Ohrwurm?
Blood on the Dancefloor - “Sexting”
https://m.youtube.com/watch?v=1-cwysgUvgU
Und alle mitsingen: “I wanna fuck you hard / I wanna feel you deep / I wanna rock your body / I wanna taste your sweet / …”
Welchen Film würden Sie nicht einmal geschenkt nehmen?
Ich nehme alle Filme geschenkt an :3
Welche Serie hätten Sie gerne auf DVD?
Alles, was ich als Kind geschaut habe. Leider sind die meisten Serien davon irre teuer, oder es gibt sie gar nicht.
Welches ist Ihr liebstes Geräusch?
Das sage ich nicht, weil mich dann alle für verrückt und pervers halten (was nicht heißt, dass sie damit unrecht hätten).
Welches ist das beste Buch der Welt?
Faust von Johann Wolfgang von Goethe.
Spielen Sie lieber Games oder Brettspiele?
Ich bin generell überhaupt kein Gamer, obwohl ich vom gesamten Bild meiner Person in die Szene passen würde, aber beides kann in der Runde großen Spaß machen.
Finden Sie die heutigen Kinderserien unpassend und wünschten, die Kinder von heute würden das gucken, was wir früher angesehen hatten? Oder sehen Sie das alles nicht so eng?
Ich weiß durch das Internet, dass viele ältere Semester Jahrtauswndwenden-Kultserien wie Pokémon oder Digimon damals auch scheiße fanden. Ich bin froh, dass ich trotzdem selbst entscheiden durfte, was ich sehen wollte. Niemand hat mich je versucht, für etwas zu begeistern, was auch kaum geklappt hätte. Und ich würde es jedem Kind genau so gönnen, ihre eigenen Serien zu sehen. Denn ich weiß: wer nicht selbst dabei ist und in der Serie aufgeht, der wird sie auch nicht so leben können wie ein Kind. Bis heute beeinflussen mich meine Kindheitsserien sehr stark in meinem Geschmack, meinem eigenen kreativen Schaffen, meinem Auftreten und generell meiner Persönlichkeit und genauso soll es auch nächsten Geberationen mit ihren Serien gehen.
Hey Leute,
da ich gerade sehr wenig zuhause bin und von daher schlecht mit der Liste vorankomme, verschiebe ich den letzten Part auf nächsten Monat.
Ich hoffe, damit habt ihr kein Problem, aber dann bin ich selbst auch nicht so gestresst, und dann werden die Kurztexte auch besser.
Lg
Dingo
Da überleg ich mir, als jemand, der Streamingdienste ablehnt und auf Datenträger schwört, sogar, das zu holen.
Ich unterstütze sowas gerne, denn ich liebe es, zu sehen, wie Hatern, das, was sie hassen, besonders hart und provokant in die Fresse gedonnert wird.
Das beste Getränk im Sommer?
Eiskalter Eistee.
Ihr ganz persönlicher Sommerhit?
Jedes Jahr anders. Dieses Jahr (auch wenn es schon etwas ältere Songs sind):
3. Drake - Hotline Bling
2. Aphex Twin - Windowlicker
1.Blood on the Dance Floor - Sexting
Schwimmbad oder Badesee?
Swimming Pool der Großeltern.
Die beste Eissorte?
Cookies.
Strandbar oder Beachvolleyballfeld?
Strandbar. Sportfan bin ich jetzt nicht so.
Welche Film- oder Serienfigur würden Sie zu Ihrer persönlichen Beachparty einladen und warum?
Nick Wilde, weil er Nick Wilde ist.
Welcher Bademodentyp sind Sie?
Mein übertriebenst sexy Körper in einen schwarz-neontürkisen Badehose.
Haben Sie sich schon einmal die Bikinizone wachsen lassen? Wenn ja, was war das für Sie für eine Erfahrung?
Ich trage keinen Bikini. Also ne.
Welchen Klassiker würden Sie gerne einmal in einem Open Air Kino sehen?
Blade Runner.
Was war bisher Ihr bestes Sommererlebnis?
Diesen Sommer? Mein Achterbahndebut. Am Abend hatte ich so starke Halsschmerzen, dass ich nicht mehr sprechen konnte.
Eine Party auf einer Luxusjacht, zusammen mit ihren Freunden: Würde Ihnen das zusagen?
Nur wenn es nicht so eine spießige etepetete High Society-Party ist, sondern etwas Cooles in freakiger Pracht.
Auf welches Sommerfestival würden Sie gerne einmal gehen?
Mit sowas kenn’ ich mich nicht aus.
Was ist Ihre Meinung zu FKK?
Wenn alle extrem heiß und willig sind, gerne.
Wo verbringen Sie den Sommer am Liebsten?
Im Swimming Pool chillend, spielend und musikhörend.
Lassen Sie sich gerne von Sommerhit-Gruppentänzen anstecken oder finden Sie das alles nur üblen Schwachsinn?
Hab ich bislang noch nicht, aber wenn alle mitmachen und genauso mies sind wie ich, mach ich sicher mit^^
Können Sie eine Sommerserie oder einen Sommerfilm empfehlen? Wenn ja, welchen?
Im Sommer schau ich immer gerne hirnlose Filme, Blockbuster oder Komödien. Oder meine liebsten YouTuber wie Rap Critic, Angry Video Game Nerd oder tinNendo.
Tragen Sie lieber Flip-Flops, Sandalen oder verzichten Sie lieber ganz auf Schuhwerk?
Crocs.
Was ist ihr ganz persönlicher Sommertrend 2016?
Trends waren mir schon immer egal. Ich finde mich wie sonst unter’m Jahr auch immer irgendwo zwischen Emo, Anime, Cyberpunk und Crunkcore ein.
Warum habe ich bei dieser Entbeschlagnahme nach 32 Jahren dasselbe Gefühl wie jenes, wenn ich höre, dass erst nach Jahrzehnten ein unschuldig Inhaftierter entlassen wird?
Ein weiteres Mal setzt Dario Argento ein potenzielles Meisterwerk in den Sand, in dem er die beeindruckend gefilmten Szenen auf teilweise kryptischen und zusammenhanglosen Kontexten auffedelt. Inszenatorisches Geschick beiseite ist die Naivität und stellenweise regelrechte Stupidität der Figuren ein Schlag in die Fresse, zumal es sich um einen ansonsten umwerfend guten Film handelt. Schlechten Werken verzeiht man lieber.
Worum geht es erst einmal?
In einer Oper muss aufgrund eines Unfalls die noch junge unerfahrene Zweitbesetzung einspringen. Sie selbst hat trotz eines immensen Talents große Angst vor dem Auftritt, zumal dies ihre erste Aufführung darstellt und ausgerechnet das als verflucht geltende Stück “Macbeth” gespielt werden soll. Und tatsächlich: bereits bei der Premiere geschieht der erste Mord, welcher nur der erste einer ganzen Serie sein sollte. Oftmals entführt der Killer dabei die Protagonistin und zwingt sie, zuzusehen.
Argento holt visuell das Meiste aus dem Thema heraus: beinahe künstlerisch vermischt er das Stilvolle der Oper, die kultivierten und klassischen Züge, mit brachialer und sadistischer Gewalt, durchtrennt dabei die Linie der hohen Kunst und der niederen Triebe. Imposant wirkt das an ein Kolosseum erinnernde Theater, dass in warmen Farben erstrahlt, während es in den Mordszenen oft kalt und schmuddelug wirkt. Selbst im Intro macht sich der Kontrast bemerkbar, als das Krähen eines schwarzen Raben die Arie einer divenhaften Sängerin unterbricht. Reden wir nicht lange drumherum: Argentos Wege, Suspense und Thrill mit Stil und Kultur zu kreuzen, machen denen eines Hitchcock starke Konkurrenz, zumal der Italiener ärabedingt Möglichkeiten hat, die seinem britischen Kollegen seinerzeit verwehrt blieben.
Argentos brillante Inszenierung steht allerdings auf dermaßen vielen wackeligen Beinen, dass nicht selten das Gefühl aufkommt, jegliche Handlungsszene wäre rückblickend entstanden, um auch nur irgendwie etwas Storyähnliches in diesen Thriller zu bringen. Doch wer auch immer einem kontinuierlichen Handlungsverlauf zu folgen versucht, der muss frustriert feststellen, dass ihm der Film irgendwo in einem bizarren, fiebertraumhaften Nirvana zurücklässt - dabei handelt es sich hierbei nicht um ein surreales Werk, sondern um einen Kriminalhorrorfilm mit konventioneller Whodunnit-Handlung, die logisch aufzulösen möglich wäre.
Das kann man entschuldigen oder auch nicht. 10er Wertungen sind, wie auch jegliche negative, weitaus nachvollziehbarer als der Film selbst.
Figuren treten ohne Grund im letzten Moment auf, sodass die Szene noch ausgespielt werden können und es sich trotzdem ausgeht, die Protagonistin im letzten Moment zu retten. Wenn wir schon bei dieser sind: auch sie schweigt lange genug, offenbar um dem Film ordentlich Zeit zu schenken, noch weitere Morde zu zeigen, ehe die Auflösung des Falles eingeleitet werden. Ich hasse es, wenn Argento das macht. Wissen wird, auch wenn es um Leben und Tod geht, schlicht nicht preisgegeben, bis dramaturgisch eine Spannungserhöhung sinnvoll wird. Dadurch wirkt das gesamte Konstrukt enorm wackelig und die Figuren plump gesagt dumm wie Scheiße; oder einfach sehr verpeilt. Alle Charaktere agieren erst dann, wenn ein Szenen- bzw. Situationswechsel von Nöten ist, nicht dann, wenn einem der Verstand sagt, dass man etwas tun sollte. Es sind Morde passiert und unsere kleine Heldin hüpft vergnügt mit verschlossenen Lippen in der Gegend herum. Immerhin will sie weiterleben.
Generell gehen alle Beteiligten mit Morden enorm kalt um. Darüber, dass ihr Freund, mit dem sie zumindest eine sexuelle Beziehung führt, mit einem spitzen Gegenstand mehrmals blutigst erstochen wird, während sie selbst gefesselt, geknebelt und durch Nadeln am Augenschließen gehindert wird, verliert die Hauptfigur kein Wort. Erst später entdeckt die Polizei - aufgrund eines anderen Vorfalls anwesend - den Leichnam. Immer noch kein Wort von ihr. Ein weiterer Mord geschieht unter der Verwendung einer Schere, und sie wird erneut zum Zusehen gezwungen. Immer noch macht sie keine Anstalten, etwas zu verraten. Würde sie nicht zufällig einem Ermittler über den Weg laufen, dem sie nach etwas Dialog in einem Nebensatz die Erlebnisse schildert, würde sie auch am Ende des Streifens noch nichts preisgegeben haben. Nichtsdestotrotz ist das weniger schlimm als die Tatsache, dass ihr Umfeld dieses groteske Verhalten - ihr scheinen die Gräueltaten an geliebten Personen gänzlich egal zu sein - nie hinterfragt und als logisch akzeptiert. Ich habe mich gefragt, wann der Zeitpunkt wohl kommt, an dem sie selbst verdächtigt wird. Er traf nie ein. Niemand ist je erstaunt, dass sie solange gehein gehalten hat, Zeuge eines Mordes und selbst Opfer zu sein. Die besten Polizisten aller Zeiten. Dabei hätte man daraus einen primsma Subplot gestalten können. Theoretisch könnte man meinen, sie würde es verschweigen, weil sie Angst hätte, selbst verdächtigt zu werden, oder traumatisiert ist. Aber nein: sie will einfach nicht daran erinnert werden. Okay.
Also: ich verlange von den Genres Thriller und Horror - irgendwo dazwischen liegt “Opera” - nicht viel Intellekt. Etwas Effeltharscherei und eine grobe Kaschierung von ein paar Ungereimtheiten reichen mir im Grunde aus, um mich zu amüsieren. Was Argento hier aber fabriziert ist, die vielen Logiklöcher, selbstzweckhaften Entscheidungen und komischen Aktionen bzw. Reaktionen quasi auf dem Präsentierteller zu servieren. Es ist, als würde er versuchen, den dramaturgischen Kolleteralschaden als Kunstform zu etablieren. Dass Argentos inszenatorische Fähigkeiten so dermaßen weit über die Grenzen des Genres hinausreichen und eine Qualität erreichen, die man sonst nur von Arthouseregisseuren kennt, macht die Angelegenheit noch unangenehmer, da man ständig im Hinterkopf hat, dass dieser Mann etwas Großes hätte auf die Beine stellen können. Man WILL ja den Film genießen, immerhin offenbaren sich minutenlange filmische Genialitäten. Doch sobald eine Figur den Mund aufmacht, kommt eine Dummheit dabei heraus. Argento ist nicht fähig, auch nur ansatzweise nachvollziehbar die Punkte eines einfachen Whodunnit zu verbinden.
Nach ‘Suspiria’ und ‘Phenomena’ ist dies mein dritter Argento. Es ist der, der mir bisher am Besten gefällt, aber auch der, der die meisten konsequent verworrenen und zerstörerisch zusammenhanglosesten Szenen bietet. Da ich hier auch weitaus interessierter am Ausgang der Geschichte war, ist jeder Fehler, den Argento hier macht umso folgenschwerer. Und er macht hier sehr, sehr viele Fehler.
PS: Trotz Setting in der Oper und einem markaberen Dark Wave-Score trifft in den entscheidendsten Momenten offenbar die Zufallswiedergabe einer Death Metal-Jukebox die Wahl des Soundtracks, was die Stimmung in etwa so senkt als würde “Hit ‘Em Up” von Tupac in “Titanic” gespielt werden. Nichtsdestotrotz sind es an der Stückzahl weniger solche irrsinnigen Muskuntermalungen als in ‘Phenomena’.
Es tut mir leid, die Liste wird sich um noch einige Zeit verschieben, ich bin leider noch nicht fertig. Es tut mir leid, dass sich das alles so verzögert. Nachdem die Liste fertig ist, kommen auch wieder Reviews.
So, meine liebsten Moviepiloten!
Nach einer weiteren Woche Verspätung ist nun endlich der nächste Part meiner Liste draußen - und siehe da: wir sind in den Top 100 angelangt.
Was ich ab diesem Punkt in die Liste aufgenommen hab, hab ich mir dreimal so gründlich überlegt, wie beim Rest der Liste, den ich mir auch extrem gründlich überlegt habe.
Dieser Teil steht im Zeichen dunkler Zeiten des 20. Jahrhunderts - Kriege, Rassismus und Nationalsozialismus werden in einer Vielzahl der besten Filme aller Zeiten thematisiert. Aber trotzdem gibt es auch deutlich leichtere Kost dazwischen.
Also dann, viel Spaß!
Lg
Dingo
(Die Plätze 50-1 kommen entweder nächsten oder übernächsten Montag, je nachdem, wie es sich zeitlich ausgeht)
Da sich alles etwas verzögert hat, kommt der nächste Part erst in ein paar Tagen.
Ich bitte um Verständnis.
Ich hoffe, euch gefällt die Liste trotzdem, hab mir viel Mühe damit gegeben.
Lg
Dingo
Ein wenig fühlt sich "The Complex" von Hideo Nakata an wie diese letzten Alben von Prince, die er im 21. Jahrhundert aufgenommen hat: rein nüchtern betrachtet sind alle Elemente da, wegen denen man den Künstler einst so pries, aber das Feeling ist nicht mehr das Selbe - die Energie ist raus, alles wirkt altbacken und angestaubt. Ich ziehe den Vergleich weiter: "Ring" ist "Purple Rain" und "Dark Water" ist "Sign o' the Times" - erstere das zurecht populäre Werk, die Anderen der Fan-Favourite. Die Frage ist, was ist "The Complex" aus 2013? "Art Official Age"?
Okay, ich sollte mich nicht Nakata-Experte aufspielen. "The Complex" habe ich im Zuge einer Werkschau des Filmemachers entdeckt, und diese ist noch nicht beendet. Aber es steht fest, dass sich im direkten Vergleich zu seinen End-90er und frühen 00er Filmen der Ideenreichtum ziemlich erschöpft hat. Dabei ist das Problem nicht, dass er von den selbst erschaffenen J-Horror-Klischees klaut, sondern, dass er sie nicht als frisch und unverbraucht verkauft. Das Ganze wirkt so formel- und zweckhaft, dass es im Endeffekt schwer zu sagen ist, was denn genau das Besondere an "The Complex" sein soll. Dabei setzt er für einen extrem unspektakulären Twist in der Mitte (!) des Films, den ich im weiteren Text vorwegnehmen werde, eine ganz gute Prämisse in den Sand: nicht der alte Mann, dessen Geist seine Anwesenheit durch Kratzen an der Wand ankündigt, ist die wahre Bedrohung - er möchte sich nur Bedanken, dass die Protagonistin seine Leiche gefunden hat - sondern der liebenswerte Junge, mit dem sie zuvor gespielt hat. Ich frage mich erstens, ob ich der einzige bin, dem diese Geister aus J-Horror-Filmen leidtun, die meist viel Grausames durchlebt haben - denn der Junge tut ihr eigentlich nie etwas, bis zu dem Zeitpunkt, als sie dies erfährt. Und zweitens, wie sehr kann man unbedingt unheilvolle Kinder unterbringen wollen, wenn "The Complex" auch der Film mit dem gebrächlich-kriechenden Geist, dessen Erscheinen bereits zuvor durch das markerschütternde Kratzen seiner dürren Hände hörbar wird, sein könnte. Viel mehr als eine Prämisse mit Wiedererkennungswert und deren effektvollen Einsatz braucht es zuzüglich einer halbwegs spannenden Hintergrundgeschichte eigentlich nicht, um erfolgreich J-Horror zu machen. Und Hideo Nakata weiß das, er hat das Genre zusammen mit Takashi Shimizu mainstreamtauglich gemacht.
"The Complex" versucht, dem Genre entsprechend, eine tragische Hintergrundgeschichte zu seinem Geist zu erschaffen, doch hier wirkt das Ergebnis ausgesprochen grotesk, fast schon wie eine comichaft überzeichnete Parodie. Man fragt sich, ob dem Drehbuchautor nichts einfiel, er aber wusste, dass man es bei dieser Art von Film erwarten würde, und von daher halbherzig irgendetwas ergänzt wurde, dass der absoluten Lächerlichkeit nahe ist. Genauso wie die handlungsirrelevante Exorzismusszene gegen Ende, die nichts zum Film beisteuert, als ihn kurioser zu machen.
Aber wäre "The Complex" ein unfreiwillig komischer Film, wäre ich weniger unzufrieden. Leider ist er in erster Linie einfach lasch, obligatorisch, bringt nichts, was ihn einzigartig oder wirklich unterhaltsam macht. Ebenso wie jemand, der nach einigen Jahren im Geschäft einfach routiniert dieselben paar Zutaten in einen Topf wirft, die ihm auf natürliche und aufregende Weise vor Jahren den Rang als Meister verschafft haben. Seele sucht man vergebens - das Ganze wirkt sehr verbraucht und an Grenzen gebunden. Schade eigentlich - auch, wenn im Westen die Blütezeit des J-Horrors vorbei ist, ich denke nicht, dass das Potenzial schon voll ausgeschöpft wurde. Aber für ein Revival ist "The Complex", auch, wenn er von einer Koryphäe stammt, ein nicht sehr vielversprechender Start. Dann doch lieber noch einmal "Dark Water".
Es hat über 2 Wochen gedauert, doch nun ist er da, der dritte Teil meines epischen Listenprojektes, in dem ich meine Highlight s aus 6 Jahren des Filmfanseins schildere. In dieser Episode erkunden wir sowohl Harmonie als auch die Gewalt des fernen Ostens, tauchen in alte Epochen und fremde Kulturen und fühlen mit gezeichneten und animierten Figuren mit, die mich teils in der Kindheit begleiteten, ich teils aber erst vor kurzer Zeit kennenlernte.
Also dann, viel Spaß!
Lg
Dingo
Hallo!
Tut mir leid, aber es verzögert sich um einen weiteren Tag.
Aber keine Sorge, morgen kommt dr nächste Teil der 250.
Lg
Dingo
(SPOILER zu "The Grudge 2")
Irgendwie ist es ironisch, dass der in den USA spielende, vom Amerikaner Toby Wilkins gedrehte dritte Teil der 'The Grudge'-Reihe die Qualitäten des J-Horror-Kinos besser einfängt als sein vom 'Ju-On'-Erfinder Takashi Shimizu gedrehter Vorgänger 'The Grudge 2'. So setzt er die Geister vollkommen richtig ein und scheißt sich nichts um Jump Scares, dafür geizt er nicht mit unheilvollen Geräuschen und schmerzhaft zuckenden bzw. abgehakten Verrenkungen von Kayako. Der Spaß am Verrückten, Exzentrischen ist wieder da - diesmal aber nicht in Tokio, sondern in Chicago.
"The Grudge 3" hat einen gewissen Vorteil gegenüber anderen Sequels von Horror-Franchises, nämlich knüpft er trotz ganz anderer Figuren direkt am Ende des Vorgängers an. Man kommt sich nicht so vor, als wäre nur zu Marketingzwecken der Name übernommen worden, so wie ich es fast schon befürchtet hatte, sondern es handelt sich trotz Verlegung des Schauplatzes und kompletten Austausches der Filmcrew um eine nahtlose Fortsetzung der Geschichte. Und das, obwohl der Film mit nur 5 Millionen Dollar nicht unbedingt einen sonderlich verheißungsvollen Ausblick versprach.
Anders als beide Vorgänger ist der dritte Teil der US-Saga chronologisch erzählt und behandelt auch nur eine einzige, lineare Storyline. Hierbei handelt es sich um eine Familie, bestehend aus Bruder und Schwester, sowie einem Kind, die in einem Wohnhaus lebt, in welchem der Fluch wiedergeboren wurde. Ein Junge, welcher Teil 2 überlebt hat, wird für verrückt gehalten, bis er während seinem Aufenthalt in einer Anstalt von Kayako heimgesucht und getötet wird. Die leitende Ärztin, die erst durch die Überwachungskamera erkennt, dass der Junge die Wahrheit gesagt hat, beginnt, zu recherchieren und stößt dabei auf die Familie, da in derselben Wohnung die Familie des Jungen gewaltsam starb. Zeitgleich hört auch eine Frau in Tokio von eben diesem Todesfall und wittert einen Zusammenhang mit dem Fluch um Kayako und Toshio und macht sich ebenfalls auf den Weg nach Chicago. Trotz mehrerer Figuren an mehreren Schauplätzen verläuft die Handlung durchgehend; die Charaktere stoßen im Verlauf aneinander.
Wie bereits Teil 1 setzt der dritte Aufguss des 'Ju-On'-Remakes auf besonders düstere, oftmals blutige Bilder, die er überdeutlich ankündigt und sie dann eskalieren lässt. Dabei wirkt der Film viel abgedrehter und direkter als sein Vorgänger, der zumeist auf konventionelle, gar seichte Jump Scares setzte und sich die Atmosphäre nicht erst durch waghalsige surreale Einfälle erarbeitete. Zwar kupfert er an einer Stelle fast schon dreist bei seinem großen Rivalen 'Ring' ab, nichtsdestotrotz weiß der Film genau wie der erste um das Kultpotenzial seiner bereits toten Antagonisten bestens Bescheid und ist daher immer um einen großen Auftritt bemüht. Dass der neue Toshio-Darsteller dabei leider etwas zu alt wirkt, tut dem Ganzen trotzdem keinen Abbruch. Inszenatorisch auf allen Ebenen deutlich besser gelungen als der schlappe Vorgänger.
Letztlich ist "The Grudge 3" dadurch aber noch kein herausragender Film, den man gesehen haben muss. Stellenweise wirken die Figuren sehr platt, und bis auf Shawnee Smith, die auch in 'Saw' bereits in kurzer Zeit unglaubliche Präsenz bewies, handelt es sich auch um den schauspielerisch schwächsten Film der Reihe. Durch das Reduzieren auf eine einzelne Handlung und das Vermindern der japanischen Elemente fehlt auch etwas das Außergewöhnliche und Einzigartige der Reihe, ihre Markenzeichen.
Allerdings, das muss man sagen, lebte 'The Grudge', anders als 'Ring' zumeist von seiner Wirkung, selten von seinem Inhalt, wenngleich dieser auch nicht schlecht war. Und "The Grudge 3" ist sich durchaus bewusst, was den ersten Teil ausgemacht hat, und versucht, dies so gut es eben geht erneut aufzufahren.
Rückblickend hat es für die 3 amerikanischen 'The Grudge'-Filme nicht gereicht, um als Franchise in Erinnerung zu bleiben, dafür gibt es zu große qualitative Unterschiede innerhalb der Reihe. 'The Grudge' ist das große Aushängeschild, 'The Grudge 2' die schwächelnde Fortsetzung, und 'The Grudge 3", auch, wenn er es nicht mit dem Beginn der US-Reihe aufnehmen kann, trotzdem für ca. 80 Minuten großartige Unterhaltung für Genrefans.
Irgendwo, zwischen den etlichen Spinoffs, Prequels und Fortsetzungen, die seine 'Ju-On'-Reihe in Japan erfahren hat, teils ohne sein Mitwirken, und dem kommerziell sehr erfolgreichen US-Remake unter seiner Regie, hat Takashi Shimizu wohl seine Vorliebe für drittklassige Fortsetzungen uninspirierter westlicher Trittbrettfahrer entdeckt, denn, ich muss es leider sagen, nichts anderes ist "The Grudge 2". Ein vergessenswerter, gehetzter und einfallsloser Genrebeitrag, wie es unzählige andere gibt. Dabei hat alles so vielversprechend angefangen.
Zwar ist es sicher dem Erfolg des Asia-Remakes 'Ring' zu verdanken, dass wir 'The Grudge' bewundern dürfen, nichtsdestotrotz erschien der Streifen über die gesamte Laufzeit hinweg ambitioniert und einzigartig im Mainstream. Besonders erfolgreich war er darin, die Eigenschaften des J-Horrors mit denen von westlichen Geisterfilmen zu kreuzen, ohne ihn zu übersetzen oder abzuwandeln. Deshalb habe ich mich eigentlich auf die Fortsetzung dieser Neuverfilmung des japanischen Films 'Ju-On - The Grudge' gefreut, vor Allem, da Takashi Shimizu erneut die Regie übernahm, und ich mir von daher fast schon sicher war, erneut exportiertes Asia-Kino zu erhalten, dass man für den Westen eben mit amerikanischen Darstellern spickte. Leider muss ich aber sagen: "The Grudge 2" hätte jeder x-beliebige drittklassige Hollywoodheini drehen können. Und ich spreche hier nicht von den großen Namen im Business, sondern von den Machern dieser ganz okay beworbenen Durchschnittsfilme, die ihr Budget im Kino wieder einspielen, dann noch etwas Umsatz auf DVD machen und prompt wieder in Vergessenheit geraten. Er wirkt schlicht und ergreifend wie seichte Wegwerfware.
Ähnlich wie das japanische Original des Vorgängers erzählt "The Grudge 2" drei verschiedene Geschichten nicht linear und über den ganzen Film verstreut. Darunter ist beispielsweise die Handlung um die Mädchen, die als Mutprobe das Haus betreten, welche es nicht in den ersten Teil der US-Reihe geschafft hat, obwohl sie in 'Ju-On' vorkam. Dann gibt es da noch Karens Schwester, die von den merkwürdigen Vorkommnissen erfahren hat und ebenfalls nach Tokio reist, und dann eine auf den ersten Blick zusammenhanglose Geschichte um eine zerrüttelte Chicagoer Familie.
In der ersten Szene des Films werden wir an den stimmunsvollen ersten Teil erinnert. Erneut artet eine Alltagsszene vollkommen unvorbereitet in etwas Grauenvolles aus. Leider ruft der Rest des Films so gut wie nie die Qualitäten des Vorgängerfilmes auf, was in erster Linie an der geringen Ausschöpfung der japanischen Atmosphäre liegt. Waren im ersten Teil noch die Protagonisten amerikanisch, Nebenfiguren aber noch Asiaten, es traten viele japanische Eigenheiten auf, oft wurde die Sprache untertitelt gesprochen, generell sah es eher nach einem Nippon-Film aus, in den sich Bewohner des Westens geschlichen haben, so wirkt "The Grudge 2" durchgehend so, als wollte man die Marke Asien auf ein Minimum reduzieren. Eindeutig zu viele Amerikaner treten auf, zusammengenommen mit dem ersten Teil einfach unrealistisch viele auf kleinem Raum (alle in der Nähe des Hauses), japanisch wird kaum gesprochen, auch die Optik des Films entspricht nicht dem, was man aus J-Horror kennt. Jetzt wirkt es nunmehr so, als hätten sich Asiaten in einen Hollywoodfilm verirrt, anstatt umgekehrt.
Dabei wirkt der Film auch klinisch rein und gut ausgeleuchtet - zu perfekt für effektiven Spannungsaufbau. Diesen benötigt der Film allerdings auch kaum, denn wo im Vorgänger noch auf schleichenden Aufbau und ruhige Vorbereitung auf das bald kommende gesetzt wurde (für Thrill wurde sich ordentlich Zeit gelassen), fokusiert sich das Sequel auf plakative und abgenutzte Jump Scares. Ein Schrank, in dem sich eine Figur befindet, geht plötzlich nicht mehr auf. Ein Geist erscheint unter einem Tisch; beim nächsten Mal hinsehen ist er verschwunden. Eine Figur denkt, in Sicherheit zu sein, als sie von hinten zwei Hände packen. Und so weiter. Kayako und Toshio verkommen von effektvoll inszenierten Unheilbringern mit unbändigbarer Präsenz zum Werkzeug billiger Jump Scares, die sie auch nur sporadisch auftreten lassen. Die groteske und bizarr-beunruhigende Natur der Bilder, die 'The Grudge' offenbarte, findet sich in dieser Fortsetzung nur an einer Stelle wieder. Fotos haben etwas damit zu tun, mehr sage ich jedoch nicht.
Takashi Shimizu hat mit der ersten US-Adaption seines eigenen Stoffes einen J-Horror-Film mit amerikanischen Darstellern abgeliefert, wobei er anders als bei vielen anderen Hollywoodremakes ausländischer Filme die kulturellen Unterschiede nicht ausmerzte, sondern genau daraus seine Wirkung zog. Leider ist bei "The Grudge 2" (welcher, wurde mir gesagt, nicht auf 'Ju-On 2' oder 'The Curse 2' basiert, ich habe allerdings beide Filme noch nicht gesehen) genau dieser Fall eingetroffen: der Film hat das vielversprechende Franchise genrekonform und trivial banalisiert. Die vielen Wagnisse, die 'The Grudge' einging, sucht man hier vergebens, es wurde auf Nummer sicher gegangen - dementsprechend hallt der Film nach dem Anbruch des Abspann nicht mehr nach.
Das hatte ich ja total vergessen: hab mich schon vor Monaten zum.3. Mal angemeldet, aber niemand hat geantwortet. Naja, ich wär noch einmal bereit.
Aber ich will mehr von Seltzer und Friedberg, wieso willst du mir das verbieten?
Die beste Entscheidung, die bei "The Grudge" getroffen wurde, ist ihn in Tokio spielen zu lassen. So kommt ein überaus interessanter Culture Clash zustande, der weniger Sprachbarrieren und Traditionen aufeinanderprallen lässt als verschiedene Verständnisse von Horror. Protagonisten, die an die üblichen amerikanischen Gruselhelden erinnern, dringen in eine Welt ausgeflippter schwarzhaariger Gespenster ein. Beide Welten knallen überaus eindrucksvoll zusammen, ohne die andere zu stören, genauer gesagt entsteht gebau darin der Reiz: die typische amerikanische Scream Queen des 21. Jahrhunderts (die nicht wegläuft, sondern versucht, aufzudecken) lernt die Schrecken des J-Horror kennen.
"The Grudge" entspringt einer Welle von amerikanischen Remakes asiatischer, vorwiegend japanischer Filme, die vom Mysterythriller "Ring" von Gore Verbinski ausgelöst wurde, der seine eigene Interpretation des gleichnamigen Films von Hideo Nakata zu Bild bringt. Dabei hält er sich an die Grundthematik, erschafft die Auflösung derselben aber sehr frei. Ich halte beide Verfilmungen des Stoffes für genial, gerade weil sie so unterschiedlich sind, filmisch wie kulturell. So gleicht das Original einer tristen modernen Legende, das Remake einer übernatürlichen, spannenden Enthüllungsgeschichte. Dass beides funktioniert liegt an genügend Respekt dem Original gegenüber, und den für das Genre ungewöhnlich hohen Ambitionen. Auch Filme wie "Dark Water", "The Call" oder "A Tale of 2 Sisters" wurden für die USA adaptiert, allerdings wurden die äußerst schrägen Asia-Vorbilder beinahe schon trivialisiert und leicht verdaulich genrekonform auf den Markt geschmissen (was nicht heißt, dass die Filme zur Gänze schlecht sind, aber die Besonderheit der fernöstlichen Grundlagen wurden oftmals ganz ausgemerzt).
"The Grudge" gehört dabei zu den wenigen, die sich auch in ihrer westlichen Fassung wie ein Teil der Reihe anfühlen, die ihn inspirierten, außerdem hat es der Film zusätzlich noch zu 2 Sequels gebracht. Der Erfolg dieses Werkes liegt vor Allem daran, dass Takashi Shimizu, aus dessen Hirn der Stoff entsprang, selbst am Regiestuhl Platz nahm und dafür sorgte, dass man sein Projekt nicht verwurstet. Es ist somit das dritte Mal, dass er derselben Inhalt verfilmt: erstmals als "Ju-On - The Curse" in Form eines japanischen Direct-to-Video-Filmes, nach dem Überraschungserfolg desselben im gleichen Land als Kinofilm "Ju-On - The Grudge" und zu guter Letzt als dieses Quasi-US-Remake.
Über seine Dauer von nicht ganz eineinhalb Stunden hält sich "The Grudge" sehr nahe an seinen Vorgänger, ohne aber eine vollkommene Kopie darzustellen. Im Gegenteil: die Neuverfilmung übertrifft das Original.
Die Prämisse von "The Grudge" ist seit jeher denkbar einfach: wenn eine Person im Zorn getötet wird, entsteht ein Fluch an dem Ort, an dem der Mord stattgefunden hat. Der Film zeigt mehrere Personen, die ein Haus aufsuchen, an dem eben so ein Fluch sein Unwesen treibt. Manifestiert wird er in Form der Geister Kayako und Toshio. Toshio ist ein kleiner Junge, der zumeist katzenartige Geräusche von sich gibt, allerdings immer still und leise erscheint. Er ist quasi die Vorankündigung, und wird oft gar nicht als Geist erkannt. Kayako ist eine Frau, die in abgehakten Bewegungen und mit einem an Knarren erinnernden Röcheln den Fluch vollführt und die Betroffenen holt.
Wie auch das Vorbild dieses Films ist "The Grudge" nicht linear erzählt, er wirkt allerdings leichter verständlich und fokusierter. Im japanischen Original wurden 3 Geschichten auf 6 Teile aufgeteilt, und unchronologisch über den Film verstreut, was zeitweise etwas willkürlich erschien. Zum Einen war da eine Familie, die nach dem Tod, durch den der Fluch entstanden ist, in das Haus einzog, dann die Krankenpflegerin Rita, die sich um die letzte Überlebende kümmern soll, und dann eine Gruppe von Mädchen, die als Mutprobe das Haus betreten. Letzterer Handlungsstrang wurde entfernt, dafür wurde Ritas US-Pendant Karen zur absoluten Protagonistin, die erste Storyline wird für den Zuschauer rückblendenartig erzählt. Dadurch wird ein Spannungsaufbau möglich, der dem Original durch seine für das Genre unkonventionelle Erzählung etwas gefehlt hat.
Takashi Shimizu übernimmt die für das Land typischen grotesken Spannungsmomente, die nur selten auf Jump Scares setzen, dafür stimmungsvoll aufgebaut werden, und ersetzt sie nicht durch US-konforme billige Thrills. Was er allerdings macht, ist sein nun viel größeres Budget in hochwertige und düstere Optik zu setzen. So spielte 'Ju-On' großteils tagsüber in relativ hellen Farben, wohingegen "The Grudge" einen doch deutlich dunkleren und schmutzigeren visuellen Eindruck aufweist. Auch sind die Bilder schockierender und blutiger, wenngleich das Werk kaum On-Screen-Gewalt aufweist. Tendenziell erscheint die Neuverfilmung weitgehend brachialer, aber keinen Deut weniger japanisch.
Neben dem großen Kultfaktor der Geister, die in Japan zu den großen Horrorikonen gezählt werden, lebt "The Grudge" in erster Linie von einer effektvollen Inszenierung. Und hier macht er etwas cleveres: er bedient die breite Masse wie auch ein Nischenpublikum. Fans der Originalreihe sagen selten, dass der Film die Vorlage versaut hat. Dafür übernimmt er zu viele, ja sogar so gut wie alle Qualitäten von 'Ju-On'. Aber er setzt sie runder, leichter konsumierbar und intensiver in Szene. Und die Rechnung geht zur Gänze auf.
"The Grudge" ist anders als andere Geisterfilme, er wirkt durch die enge Verwebung östlicher und westlicher Sehgewohnheiten verdammt individualistisch, und das auf eine sehr finstere und raue Art und Weise. Ob man die stillere und kalte Variante von 'Ju-On' oder die brodelnde, temporeichere Koproduktion "The Grudge" bevorzugt, ist letztlich eine Frage des persönlichen Geschmackes. Doch hierbei handelt es sich um ein gelungenes und respektvolles Remake eines guten Regisseurs.
Da ich diese Woche öfters aus dem Haus war (Matura im Sack! Yay!), verschiebt sich der Artikel mit den Plätzen 150-101 um eine Woche. Ich bin einfach nicht fertig. Dafür kommt die ein oder andere Review zur Überbrückung.
Tut mir leid,
Dingo