mikkean - Kommentare

Alle Kommentare von mikkean

  • 4

    Will Smith vs. Will Smith. Bei dem Pitch hätte ich doch gerne mal Mäuschen gespielt. Der gute Will hat wohl etwas Besonderes im Projekt gesehen. Und Ang Lee als Regisseur könnte der doch substanzlosen Prämisse etwas philosophische Kontur verleihen.

    Mit "Gemini Man" hat allerdings niemand einen Volltreffer gelandet. Um die ein oder zwei gute Momenten, in denen Smith auf ein digital verjüngtes Ich trifft, ließ sich eben kein guter Film drum herumbasteln.

    Viel mehr ist es abermals das Motiv des (alternden) Vollblut-Kriegers mit der Lizenz für Vielfliegermeilen und europäische Städtetrips. Auch handwerklich betrachtet bringen Lee und sein Team nichts ein, was seit Jason Bourne nicht zum Genre-Standard gehören würde.

    Was nicht sofort mit Langeweile gleichzusetzen wäre. An "Gemini Man" überrascht eher, wie gleichgültig sämtliche versammelten Zutaten doch so wirken können. Weder verkauft Smith seine(n) Charakter(e) mit besonderer Eindringlichkeit (und ist doch okay, wie immer), noch fesseln der Verschwörungs-Plot oder die angeratenen ethischen Fragen hinter dem Konzept der Klon-Armee.

    Überhaupt verschwendet der Film Raum und Zeit für alles andere, als denn die Frage, wie ein ganz aufs Töten geschultes Wesen zum ersten Mal überhaupt für die Menschlichkeit gewonnen werden kann. Oder so ähnlich.

    Es wird halt alles irgendwie abgewickelt. Und doch lässt kaum noch etwas von der Bestimmtheit und dem Einfallsreichtum erahnen, mit der Ang Lee bei seinem "Hulk" Hirn und Muskeln in Einklang bringen wollte.

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    • 3 .5

      Dass Neil Marshall mit Beelzebub im Bunde steht, war ja spätestens bei "Hellboy" klar. Auch, dass da irgendwas mit dem Teufel zugehen muss. Seither müsste Marshall seinen Ruf mal rehabilitieren, was ihm mit "The Reckoning" leider so gar nicht gelingt.

      Viel zu lang gestreckt ist dieser, von allen Trends losgelöste, obskure Wieder-belebungsversuch des Subgenres des Hexenjägerfilms. Hier klar fett markiert als feministisches pièce de résistance im Post MeToo-Zeitalter.

      Die Erinnerungs-Auffrischung über die misogyne und menschenverachtende Brutalität der Hexenverfolgung nehmen wir noch dankend an. So gesehen ist an der Ausgangslage von "The Reckoning" nichts auszusetzen. Anstoß müssen wir da schon an der Umsetzung nehmen.

      Marshall findet einfach keinen goldenen Mittelweg. Zwischen der ausführlichen Darstellung patriachialer Gewaltherrschaft und der glaubwürdigen Selbstbehauptung seiner Heldin. Die sich übrigens, trotz aller Folter, stets eine Frische bewahrt, die sie für die nächste L'Oréal-Werbung empfiehlt. Noch springt irgendein Funke über beim Gedanken, dass in diesem mittelalterlichen Zerrbild zwischen Armut, Pest und Paranoia irgendwo der Gehörnte seine Finger im Spiel hat.

      Denn Marshall blieb keine andere Wahl, als jeden guten Funken zu zertrampeln. Wirkt sein Film denn doch so günstig produziert, dass Kostüme und Ausstattung öfters unter Retro-TV-Standards abrutschen und zum Schmunzeln einladen. Hier hätte der gute Neil durchaus eine Scheibe mehr von Leuten wie Terry Gilliam abschneiden dürfen. Und dass auch das Script problembeladen ist, wird nicht nur Widersprüchlichkeiten und schrägen Einfällen wie der verbrannten Ninja-Leibwächterin von Vincent-Price-Ersatz Sean Pertwee deutlich.

      Wenn "The Reckoning" tatsächlich ein ansehnliches Argument verbergen sollte, dann ist es höchstens das durchaus stimmige Antlitz des Teufels. Aber der ließ auch schon bessere Deals im Austausch für die eigene Seele springen.

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      • 4 .5

        Wenn denn schon drei absolute Vorzeige-Talente des Martial-Arts-Kinos aufeinander-treffen, hoffe ich doch, dass bei jedem Tritt oder Faustschlag mein Bildschirm explodiert. Warum sonst sollte ein Film überhaupt als "Triple Threat" betitelt werden?

        Großer Spoiler: mein Fernseher steht noch.

        Das Teil hat nicht mal ein bisschen gewackelt. Das Kick-ass-Triumvirat bestehend Iko Uwais, Tony Jaa und Tiger Chen begnügte sich dann doch lieber mit einer in die Länge gezogenen Aufwärmrunde, die als zu selten die echte Königsklasse ihrer Stars erahnen lässt.

        Diese sind natürlich alles andere als faul. Mitnichten. Wenn "Triple Threat" glänzt, dann in Sachen Choreografie und Körpereinsatz. Regisseur und Stunt-Profi Jesse V. Johnson beweist das richtige Auge fürs Knochenbrecher-Detail. Was bei einem übersichtlichen Budget auch nicht immer selbstverständlich scheint.

        Die schlechte Nachricht dabei: alles andere kommt zu kurz. Wozu auch Zeit für eine halbwegs ernst gemeinte Charakter-Einführung verschwenden, wenn es kurze Dialog-Abrisse und eingeworfene Story-Brocken auch machen? Den Rest übernimmt eh das Publikum.

        Sinn muss das alles auch keinen ergeben. Wäre dennoch schön gewesen. In seiner finalen Form ist "Triple Threat" nämlich eine verkompliziert erzählte Nichtigkeit (Okay, Rache ist ein simples, aber effektives Motiv), deren Durchschlagskraft leider noch ein ganzes Stückchen von Gamechangern wie "The Raid 1 + 2" entfernt ist. Das bisschen Mehr ist zwar in diesem Genre kein Muss, es wird dennoch immer dankend angenommen. Vielleicht kommt der Reißer beim nächsten Gipfeltreffen.

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        • 6

          Ein Titel wie "The Man Who Killed Hitler and Then the Bigfoot" garantiert ja zwangsläufig eine Nominierung für den Trash-Pokal. Davon einmal abgesehen, versteckt sich hinter Robert D. Krzykowskis sehr eigenwilliger Genre-Mixtur und Geschichts-Umschreibung ein doch gar nicht so schlechtes Trauerstück, das sich wenigstens eine feine Scheibe bei den Coen-Brüdern abgeschnitten hat. Und ich schreibe das ohne Augenzwinkern und gekreuzte Finger.

          Ganz und gar auf die zurückhaltende Art von Sam Ellitott zugeschnitten, werden wir mit der Geschichte eines unbesungenen Helden bedacht, dessen Verdienste der Geheimhaltung obliegen und deren Ausübung ihm das ganze Leben gekostet haben.

          Mit dieser Leseart lässt sich der völlig irren Handlung um Adolf und Bigfoot dann doch noch etwas entlocken. Dieses Etwas mag nicht essenziell sein und macht den Film keinesfalls zum unterschätzten Geheimtipp. Bei all dem Blödsinn finde ich dennoch, dass Sam Elliott stets die Oberhand behält und eine Type verkörpert, die so direkt aus dem Universum von "Big Fish" entsprungen zu sein scheint.

          Nicht das überzeugendste skurrile Kleinod, doch das skurril drücke ich sehr anerkennend aus.

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          • 4
            über Skyfire

            Ja, mei. Da geht dem chinesischen Supervulkan glatt die Hutschnur hoch und er lässt einen riesigen Schwall Magma gen Hollywood los.

            Der kommt aber schnell zum Erliegen und lässt ausgemachte Könner des Fachs wie Roland Emmerich höchstens amüsiert die Schulter zucken. Was haben sich die Köpfe der Volksrepublik bloß dabei gedacht?

            Mit dem importierten Hollywood-Regisseur Simon West sollte wohl eine Inszenierung auf Augenhöhe garantiert werden. Erreicht wird nur eines: die vollkommene Überreizung künstlich generierter Hintergründe und zweitklassiger Effekte. "Skyfire" zerschellt am ansonsten nur von B-Ware gefürchteten Greenscreen of Death. Und weiß bei seinen langatmigen 97 Minuten eigentlich nur eines mit sich anzufangen: der letzten Dämlichkeit immer noch eine größere folgen zu lassen.

            Das ist harsch formuliert. Aber es gibt über einen Katastrophen-Schinken nun einmal nichts Schlimmeres als die Feststellung, dass sich der Unterhaltungswert mit jeder Minute zu halbieren scheint. Doch die Halbwertszeit von Wegwerf-Statisten, die gegen Pfosten knallen und in die Tiefe stürzen oder dem schön ignoranten Unternehmer aus dem Westen, der den Flammentod stirbt, ist eben gefährlich knapp bemessen.

            Und wenn sich dann noch so viele Unmöglichkeiten wie unkaputtbare Heldinnen dazugesellen, bleibt zu sagen, dass es China Katastrophen-Kino nicht unbedingt gleich gut, dafür aber viel bekloppter kann.

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            • 8

              Was waren das noch für Zeiten, als der Westen wild war. Weiße Cowboys und Kavalleristen waren einfach die Guten, Ureinwohner wurden noch mit dem I-Wort bedacht und verkörperten die ideale Schurkenfigur.

              Aber auch diese Zeiten mussten sich zwangsläufig ändern. Und das bedeutet eben auch, dass nicht nur mürrische alte Revolverheld mit anderen Augen auf ihr blutiges Tagewerk zurückblicken dürfen.

              "Hostiles" beispielsweise räumt als Gegenentwurf zum klassischen Western ziemlich radikal mit etablierten Rollenbildern auf. Der (auch ohne FSK-18-Logo) knallharte Anfang lässt noch anders vermuten. Über seine gut 133 Minuten entwickelt sich der Film trotzdem zum bitteren Abgesang zweier Krieger auf alte Feindschaften und die all die Leichenberge, die sich zwischen ihnen auftürmten.

              Dabei ist es schon eine Kunst für sich, bei der langen Laufzeit auf ein unbarmherziges, wie auch vorhersehbares Ende zuzusteuern, ohne das eigene Blatt mit allzu viel dramaturgischem Leerlauf zu überreizen.

              "Hostiles" bleibt auf einem sicheren Kurs und bewegt, obwohl oder vielleicht gerade weil er keine Revolution der Erzählkunst des Genres darstellt. Dafür lässt sich sagen, dass uns die Story einfach nicht kaltlässt und weit in die heutige Zeit reicht.

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              • 4

                East meets West auf die schlechte Art. Der unterbeschäftigte Jean Reno stellt als Kommissar dem Meisterdieb Andy Lau nach, der bei Arsène Lupin und James Bond in die Lehre gegangen ist. Damit wäre im Grunde alles über "The Adventurers" gesagt. Mit dem kleinen, aber nicht unwichtigen Nachtrag, dass der Film noch weniger hält, als er verspricht.

                Obwohl beim hier gejagten Schmuckstück Gaia auch ein bisschen Jackie Chan mit "Der rechte Arm der Götter" grüßen lässt, lag der Fokus hier eher beim Versuch, eine chinesische Antwort auf "Mission: Impossible" zu etablieren. Das bedeutet im Ergebnis natürlich (für Asiaten) exotisch-europäische Schauplätze, ein paar halsbrecherische Stunts und viel aufgesetzte Coolness.

                Jene mag Andy Lau noch gut verkaufen. Über den Rest lässt sich behaupten, dass wir das alles schon einmal besser oder zumindest aufregender gesehen haben. Immerhin unterhalten die Auftritte von Eric Tsang und die weiblichen Co-Stars Shu Qi und Zhang Jingchu. Was allerdings nicht jeden öden Gag vergessen lässt.

                Für eine Produktion dieser Größenordnung ist "The Adventurers" zwar fast noch ordentlich ausgefallen, wirklichen bleibenden Eindruck hinterlässt er dennoch nicht.

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                • 3 .5

                  Ein Film, bei dem ich gar nicht weiß, wie und wo ich anfangen soll.

                  Bei "Like A Boss" wäre so viel drin gewesen: eine Abrechnung mit dem Beautywahn und all der Falschheit der Kosmetikindustrie, die sich an der mangelnden Unsicherheit ihrer Kundschaft bereichert. Eine Attacke gegen die hier auftauchende Konkurrenz in Form zweier männlicher Doofköpfe, die sich zwar ganz als Frauenversteher geben und dennoch nur spackige Sexisten-Ärsche sind.

                  Nicht zu vergessen natürlich die Geschichte zweier beste Freundinnen und Co-Unternehmerinnen, die langsam für sich entdecken, dass es im Leben noch mehr gibt, als mit Mitte vierzig dem College-Lifestyle zu frönen.

                  Wer den Film gesehen hat, kann mir entgegen: Aber mikkean, das kommt doch alles vor. Ich würde dann antworten: Ja, spielt letztlich aber gar keine Rolle.

                  "Like A Boss" ist eines dieser halbfertigen Produkte, bei dem weder Arbeit in eine überzeugende Geschichte, noch in einen überzeugenden Gag investiert wurde. Da nützen eine gut aufgelegte Rose Byrne, die noch so manchem Genre-Kollegen Aufwind verliehen hat, noch Selma Hayek als aufgetakelte Nemesis nicht viel.

                  83 Minuten können so schnell an einem vorbeiziehen und dabei doch so lang erscheinen.

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                  • 4 .5

                    Ein Film wie ein Videogame zu gestalten? Wieso bloß hat noch nie jemand diese glorreiche Idee gehabt? (Sarkasmus-Mode deaktiviert) Seien wir mal nicht allzu hart mit "Boss Level".

                    Hier hat sich jemand immerhin mit einem Vorspann direkt aus der 16-Bit-Ära und einigen anderen Verweisen an die virtuelle Konsolen-Realität etwas Mühe gegeben. Und selbst wenn Joe Carnahans Sci-Fi-Action-Wumms das Pech hat, lange nach "Crank", Hardcore Henry" oder "John Wick" an den Start zu gehen, liegt das Murmeltier doch an ganz anderer Stelle begraben.

                    Frank Grillo mausert sich vielleicht langsam als solider Genre-Darsteller, aber diese Schuhe sind ihm einige Nummer zu groß. Oder der Film ist für das verschwendete Talent von Naomie Watts und Mel Gibson (Ja, ich weiß, diese Personalie. Trotzdem als Schurke eine gute Wahl) viel zu klein.

                    Fakt ist jedenfalls, dass "Boss Level" gleich mächtig in die Vollen geht und dennoch immer wie eine müde Zweitverwertung wirkt. Der Humor ist natürlich Ansichtssache. All die selbstreferenziellen Sprüche und Zitate hören sich trotzdem, vor allem wegen der Wahl der Synchronstimme, wie Deadpool-Outtakes an.

                    Das beginnt dann auch zu nerven, da der ständige Reboot vielleicht ein paar neue Spins einbaut, den größten Teil aber halt mit einer Zweite-Liga-Schurkentruppe verschwendet, die sich aus dem Universum von "Smokin' Aces" oder "Shoot 'Em Up" rüberretten konnte. Filme also, von denen heutzutage kaum noch jemand spricht.

                    Und gerade deshalb ist "Boss Level" eher wie einer dieser Budget-Titel von der Software-Pyramide, der sein Dasein ohne zahllose Auszeichnungen und Nominierungen fristen muss.

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                    • 5

                      Einst auf der berüchtigten Liste der Video Nasty geführt, heute aber schon fast vergessen. "The Slayer" ist ein kurios anmutendes Machwerk, dessen Wikipedia-Eintrag durchaus Lust aufs Anschauen macht. Oder viel eher schon sollte es wohl Studium heißen.

                      Scheinen sich hinter dem abgelegenen Insel-Schauplatz mit all dem Zerfall und der unheimlichen Stille vor dem Monster-Sturm, gleich mehrere Deutungsebenen zu verbergen. Traum, Vorahnung? Oder gar eine vorgeschobene Verdrängung der eigenen blutigen Taten?

                      Na, bei wem springt jetzt nicht gleich das Kopfkino an? Nur schade, dass "The Slayer" uns nicht allein wegen der Interpretation unschlüssig zurücklässt. Aus der Indie-Produktion wurden sicherlich einige Schauwerte herausgekitzelt, dennoch ist der Film schlecht gealtert.

                      Bis zum Erscheinen der titelgebenden Kreatur braucht es einiges an zwischen-menschlichem Leerlauf, den selbst die Präsenz des Unheimlichen nicht aus seiner Lethargie der Nichtigkeit zu reißen vermag. Weswegen gerade das verwitterte Kino als Schauplatz eher in Erinnerung bleibt, als die ganzen Spielszenen drumherum.

                      Erst beim mörderischen Treiben nimmt das Ganz endlich Fahrt auf, auch wenn erst einmal alles nach ziemlichem Genre-Standard schreit. Aber dafür lässt der Auftritt des Slayers den Film ja dann ziemlich am Rad drehen.

                      So positiv, wie auch negativ betrachtet. Schließlich schwingt bei "The Slayer" auch immer der Vibe des Bekloppten mit. Was auch die Auflösung nur in manchen Augen wohl richten wird. Kühn, völlig unvorhersehbar gedacht oder reichlich übertrieben und lachhaft. Dazwischen gibt es wohl nichts anderes.

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                      • 4

                        Wenn ein ursprünglicher Titel "Something Else" lautete, dann denke ich unweigerlich wieder an den herrlichen Übergang von Monty Python. Es ist aber teilweise auch eine unterschwellige Warnung vor dem ganz und gar eigenwilligen Genre-Bastard "After Midnight".

                        Der hat durchaus seine Bewunderer, was einige sehr positive Reviews belegen. Und da Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt, will ich im Geiste des pluralistischen Meinungs-Burgfriedens klarstellen, dass dieser Film durchaus keinen verpeilten Fehlgriff darstellt.

                        Ich sehe in ihm aber auch nicht unbedingt besonders überzeugendes Werk. Die viel beworbene Mischung aus Romanze und Horror besteht hauptsächlich aus einem Typen, der seiner weggelaufenen Freundin hinterher heult. Nachts wird er von einer Kreatur heimgesucht, die sich äußerst heftig Zutritt zum Haus verschaffen will.

                        So weit, so minimalistisch. Ob sich nun das Abtauchen der Lebensgefährtin und das Auftauchen einer Bestie bedingen, ist übrigens völlig zweitrangig. Denn den Großteil verbringt Hauptdarsteller Jeremy Gardner damit, von seinem unheimlichen nächtlichen Besucher und wie sehr ihm das Herz gebrochen wurde. Dass es bei den Gesprächen mit Dritten auch um die Kopulation von Wildtieren geht, hebt das inhaltliche Niveau von auch nicht gerade.

                        Es ist viel mehr festzuhalten, dass "After Midnight" eine durchaus interessante Denkweise anstößt und dennoch nur eine Art behelfsmäßiges Drehbuch nachschiebt. Auch bei 83 Minuten Laufzeit entstehen so Längen, die sich im Kurzfilm-Format hätten glänzend überspielen lassen.

                        Größtes Problem ist nun einmal diese verbale Grundstimmung von "Ach, egal", die sich selbst bei der Rückkehr der Angebeteten nicht groß ändert. Tatsächlich sorgt erst die finale Monster-Attacke für einen Schub Amüsement, der das Vorangegangene ein wenig vergessen lässt. Aber bis dahin hätte sich der Film vielleicht auch wirklich zehn bis fünfzehn Minuten sparen können.

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                        • 3

                          Habt Erbarmen mit uns. Ich glaube langsam, dass Blumhouse insgeheim eine Art Vernichtungs-Feldzug mit dem Genre führt. Bei einem derart großen, wie konstanten Output kommt es schon zu Stinkern.

                          Aber doch bitte nicht solche Titel wie "Mercy Black". Eine derart unbeholfene, wie dümmliche Kreuzung aus Okkult-Horror und Kriminal-Drama, die von übergroßen mythischen Horror-Gestalten (ich sag nur "Candyman" und Co.) bis hin zur Vergangenheits-Bewältigung aus "Psycho II" (Hust, hust), ein weites Story-Feld abgrasen möchte. Und der ich dabei vorsätzlichen Dilettantismus auf allen Ebenen unterstellen muss.

                          Da ist es fast schon ein Segen, dass die hauptsächlich bestimmende Farbe die der Finsternis ist, die den, vor allem, schwachen Grusel beinahe überdeckt. Und im Dunkel der verlorenen Erinnerung darf "Mercy Black" nach zufälliger Sichtung auch schnell wieder verschwinden.

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                          • 4 .5

                            Das Leben der Anderen ist doch die beste Reality Show. Hat uns doch schon Alfred Hitchcock mit seinem Fenster zum Hof gelehrt. Trotzdem zieht es immer noch Filme-Macher:innen hin zu dieser hoffentlich nicht angeborenen Faszination für fremde Schlafzimmer.

                            "The Voyeurs" kann da als jüngstes Beispiel leider nur wenig erfrischende Einblicke, gewschweige denn Substanzielles beisteuern. Mit seinen mutmaßlich Mit- und Endzwanzigern in Designer-Lofts startet die Story denn auch nicht gerade realitäts-orientiert. Und dieser Kurs wird auch knapp zwei Stunden konsequent durchgehalten.

                            Es klingt etwas befremdlich und ist schon zum Fremdschämen, doch es wird wohl vor allem das beherzte Blankziehen von Sydney Sweeney sein, das hier in Erinnerung bleiben wird. Denn den Rest von "The Voyeurs" plagt eine Formelhaftigkeit wiedergekäuter Motive und ein lähmendes Pacing.

                            Hinzu kommt das Pech, dass vor allem Sweeney, wie die Geschichte selbst, derlei viele Widersprüchlichkeiten in sich vereinen soll. Was den Film nicht nur unwahrscheinlich, sondern auch zum Ärgernis werden lässt. Denn die Kurve vom anrüchigen Erotik-Thriller wie "Sliver" hin zum Moralstück kriegt "The Voyeurs" einfach nicht hin.

                            Alle, die dabei den großen Twist zum letzten Akt bereits vorab erahnen, dürfen sich natürlich selbst auf die Schulter klopfen. Für die ansonsten zu offensichtlich gehaltene Symbolik mit dem Filmplakat von "Blow Up" an der Wand des sexhungrigen Fotografen und den omnipräsenten Iriden in der Augenklinik bekommen die Verantwortlichen hingegen einen sarkastisch gemeinten Applaus. Passt einfach besser zu diesem Film.

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                            • 3 .5

                              Du kannst halt nicht immer nur Volltreffer landen. Diese Lektion hat Nicolas Cage in seiner langen und öfters geplagten Karriere schmerzhaft verinnerlichen müssen. Umso trauriger, dass er sich in so einem günstig geschossenen, wie eingebildet vertrackten Kammerspiel wiederfinden muss.

                              Die Köpfe hinter "Kill Chain" dachten sich wohl, ihr "Du killst mich, aber dann kill ich dich" Spielchen würde zünden. Schließlich geht es ja ruppig, schwarz humorig und a bissle dreckig zur Sache.

                              Vielleicht hätten sie vorher aber mal Filme wie "In China essen sie Hunde" studiert, um zu sehen, wie das richtig umgesetzt wird. Ohne dieses Wissen zieht der abgegriffene Schnellschuss ohne glänzenden Eindrücke an einem vorbei. Nicolas, nächstes Mal bitte wieder mehr so etwas wie "Mandy".

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                              • 4
                                über Jolt

                                Was für ein Dilemma. Da hat sich eine Filmchen-Schmiede namens Milennium Film inzwischen einige Male recht verdient gemacht und möchte sich nun an einer weiblichen Hauptfigur der Marke John Wick versuchen. Beim Resultat wollen die Funken aber nicht so recht überspringen, obwohl sich die Heldin regelmäßig massig Strom durch den Leib jagt.

                                Dabei bietet "Jolt" mit der völlig aufgeladenen Kate Beckinsale eine absolute Traum-Besetzung. Nicht nur wegen ihrer bereits gesammelten Erfahrung im Arschtritte verteilen, sondern weil Beckinsale derart viel Power in ihren Part pumpt, als wäre sie eine halb so alte Nachwuchs-Aktrice. Das verdient Respekt.

                                Wie auch der Fakt, dass wir im Grunde eine Comic-Verfilmung ohne Vorlage geboten bekommen. Damit lässt sich die Mischung aus romantischen Anwandlungen und unkontrollierbarem Aggressions-Level verkaufen.

                                Ja, wenn "Jolt" dann nur neben ein paar Lachern nicht auf derart Story-Wendungen aus der Mottenkiste verlassen würde. Oder sich die Fights, nach einem guten Start, irgendwann nicht so verdammt klein dimensioniert und repetitiv anfühlen würden. Da fehlte es nicht unbedingt am Mut, etwas zu zeigen, aber doch an den richtigen Mitteln, um beim Zielpublikum für eine echte Maulsperre zu sorgen.

                                So bleibt "Jolt" oberflächlich gesehen ein netter Zeitvertreib. Genüged Boost zur echten Empfehlung lässt er hingegen deutlich vermissen.

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                                • 3

                                  Was ist noch mal die deutsche Übersetzung von "Extremity"? Richtig! Extremitäten. Auf diese und unsere Weichteile (auch die eingebildeten) zielt diese unbeholfene Low-Budget-Grenzerkundung nämlich ab.

                                  Wie geht es immer noch flacher, stupider und schlecht produziert? Bei "Extremity" finden sich vielleicht die Antworten. Selbst, wenn sie dir nicht gefallen. Dabei ist es durchaus denkbar, dass die Melange aus "Hostel", krassem Underground-Scheiß und Psychotherapie in erfahrenen Händen durchaus hätte reifen können.

                                  In dieser Form bleibt es der armselige Versuch, eine Ästhetik nachzuahmen, die selbst mit diesem Budget, eingeschränktem mimischen Talent und minimalem Gore-Anteil einfach zu poliert daherkommt. Und beim doppelbödigen Spiel mit der wahren Motivation der gestörten Teilnehmerin mussten sich die Macher einfach die Finger verbrennen.

                                  Aus der Rubrik "Hätte, wollen und können" bitte gleich unter "Schnell vergessen" ablegen.

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                                  • 3 .5

                                    Einer dieser seltenen Fälle, in denen ich eine noch so lückenlose Rekapitulation der gezeigten Ereignisse abgeben könnte und mir trotzdem eingestehen muss, keinen Plan zu haben, was das eigentlich alles soll.

                                    Eine postapokalyptische Gesellschaft unter Tage. Aufzüge, die eine Trillion Etagen auf- und abfahren. Sicherheitsleute, die ihre Uniformen aus dem DDR-Museum gemopst haben. Und ein nicht ganz so unschuldiges Schulmädchen, das Gedanken lesen kann.

                                    Bei "Hellevator" werden wir geradezu zugeschüttet mit Ideen. Nur besitzen die allesamt eine kurze Halbwertszeit. Jedenfalls schienen nicht einmal die Macher an der Geschichte interessiert. Ansonsten würden sie nicht ständig das bereits Etablierte wieder über den Haufen werfen. Was, selbst wenn es als ganz schlauer künstlerischer Schachzug gedacht gewesen sein mag, den guten Willen des Publikums schnell verpuffen lässt.

                                    Die Grenze zwischen überwältigenden Mindfuck-Erlebnissen und Murks, der nur am Kopf kratzen lässt, ist eben doch verdammt schmal. Und das hier macht den Eindruck, jemand wäre zwischen Stapeln von Manga und der Spielekonsole irgendwann bei der nächtlichen Wiederholungen von "Abwärts" und "Brazil" eingeschlafen.

                                    Doch selbst als traumwandlerisches Hirngespinst hinterlässt "Hellevator" keinen wirklich überzeugenden Eindruck.

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                                    • 0

                                      HILFE!!! Reggie Bannister steckt in einem miesen Film fest und ich kann ihn nicht befreien! Nicht, ohne selbst in diesen Orkus blutigen Matsches und verteilter Hirn-Grütze gezogen zu werden.

                                      Ich beschwere mich ja sonst kaum über verschwendete Lebenszeit. Bei "The Mangler Reborn" hingegen mache ich gerne eine Ausnahme. Keine noch so positive Lebens-Einstellung, kein Selbstbetrug oder gewitzte, wie elaborierte Wortspielereien könnten diesem Stück !%@/&=#:-( nachträglich irgendeine nachträgliche Rechtfertigung abgewinnen.

                                      In jeglicher Hinsicht unerträglich und wohl mit dem Vorsatz produziert, möglichste viele Todesdrohungen zu provozieren, schafft dieser Müll nur eines:

                                      Den hier zugrunde liegenden "The Mangler" als eine der schlechtesten Stephen-King-Adaptionen noch wie einen Oscar-Kandidaten aussehen zu lassen.

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                                      • 7

                                        Das Gegenstück zu "The Wolf of Wall Street". Darbende Stripperinnen gegen schmierige Geldhaie. In der Welt von "Hustlers" schillert so manches: Haut, Reichtum und die Versuchung, es den Säcken da oben richtig heimzuzahlen.

                                        Klingt oberflächlich, adaptiert dennoch eine wahre Geschichte. Und der Konflikt Jungs gegen Mädchen sah selten schicker aus. Das hat Lorene Scafarias verschwitzte Thriller-Dramedy mit Scorsese gemeinsam. Die Optik ist bisweilen hier alles und das schmälert sicherlich die Chancen von "Hustlers", bei einem breiten Publikum Anklang zu finden.

                                        Doch wie bei jeder Real-Life-Gangsterkiste liegt der Reiz darin, die Lady-Bande letzten Endes scheitern zu sehen. Dabei zeigt J.Lo eine ihrer überzeugendsten darstellerischen Leistungen. Ist ja auch ein Verdienst, obwohl mich Constance Wus Charakter persönlich noch mehr fesselte.

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                                        • 4 .5

                                          Südkorea und seine Katastrophen: In "Contamination - Tödliche Parasiten" schaukeln sich kapitalistische Gier, biochemischer Größenwahn und unzähmbares Wurmvieh gegenseitig in schwindelerregende Bedrohungs-Höhen.

                                          Das Untergangs-Szenario läuft natürlich nicht ohne unfreiwillige Komik ab. Das lässt die Horden Infizierter eher wie eine verunglückte Dance-Video-Choreografie wirken. Und bei der Tabletten-Odysee des gebeutelten Jae-hyuk musste ich doch immer wieder laut auflachen. Kein Genre-Feuerwerk. Trotzdem nicht derart lächerlich, dass es noch als okay durchgeht.

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                                          • 5

                                            In jedem anderen (Kino-)Jahr wäre es nur ein gigantomanisch aufgeblasenes Katastrophen-Szenario mit unfreiwillig komischen Huste-Szenen. Nach 2020 und Corona lässt der Mittelteil mit den endlosen Leichenbergen schon andere Gefühle aufkommen.

                                            Trotzdem bleibt "Gamgi/Pandemie" ein komisches Film-Sandwich, dessen Ober- und Unterscheibe mit Witzen über festgeklemmte Röcke und Pathos-behaftete Reden gegen das Bombardieren der eigenen Bevölkerung die Augenbrauen merkwürdige Verrenkungen machen und die Stirn runzeln lässt.

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                                            • 4 .5
                                              über Ride

                                              "Collateral" für die Uber-Generation. Aushilfs-Psychopath terrorisiert seinen Fahrer und Bella Thorne. Das liest sich dümmer, als es ist und eigentlich sein müsste. Denn irgendwie hat "Ride" etwas für sich. Finde ich jedenfalls.

                                              Die knappe Laufzeit sollte eine gute Eskalations-Kurve garantieren. Und ja, bis der Schurke die Masken fallen lässt, erscheint mir der Film fast sympathisch. Erst wenn es wirklich ans Eingemachte geht, überschlägt sich der Thriller-Flitzer gewaltig und steuert auf ein beleidigendes Finale zu, dass von einer stinkenden Abschluss-Gag-Kirsche garniert wird.

                                              Ansonsten muss ich sagen, dass "Ride" weitestgehend am Totalschaden vorbeischrammt und durchaus ausbaufähig rüberkommt.

                                              • 3 .5

                                                Die Scheren-Frau und die toten Kinder. "Carved - The Slit Mouthed Woman" bietet uns gleich eine Handvoll Handlungs-Ebenen. Vom Entführungs-Thriller, Sozial-Drama und der unheimlichen Verbreitung urbaner Legenden, packt die schnippelnde Cousine vom Candyman alles in eine Ladung morbider Horror-Unterhaltung.

                                                Das gebe jetzt mehr als ein Lob-Sternchen, wenn das niedrige Budget, eine teils stotternde Dramaturgie und mehr belustigendes Acting als nötig das Grauen immer wieder unterbuttern würden. So außergewöhnlicher, wie auch typisch mittelmäßiger Indie-Horror aus Fernost eben.

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                                                • 4

                                                  54 Schulmädchen hüpfen lachend und singend vom Bahnsteig und werden zermatscht.

                                                  Ein derlei grafischer Auftakt sorgt schon für offene Münder. Und hat "Suicide Circle" über die Jahre einen gewissen Ruf eingebracht, den ich an dieser Stelle gleich anzweifeln muss. Worüber wir hier sprechen, ist ein harter Brock J-Horror-Kost. Teils bleibt wahrlich etwas haften, aber nicht immer aus den richtigen Gründen.

                                                  So definiert sich "Suicide Circle" augenscheinlich als (Selbst-)Mörder-Mystery mit satirisch-philosophischen Zügen. Kleine Aufmerksamkeiten wie Ketten aus Menschenhaut sind für Genre-Fans nichts Neues. Der Dreh mit der omnipräsenten Pop-Gruppe Dessert erscheint vielleicht typisch japanisch, bringt aber etwas Abwechslung ins Geschehen.

                                                  Und wäre es nur auf eine offensichtliche Auflösung mit subliminalen Tötungs-Aufrufen hinausgelaufen, dann wäre der Film zwar skurril, wie auch greifbar ausgefallen. Sion Sonos Werk aber schlängelt sich irgendwie unentschlossen und ausgereift zwischen verschiedensten Ansätzen, ohne einen davon je zum richtigen Fixpunkt einer Geschichte zu erheben.

                                                  Charaktere tauchen scheinbar wahllos auf und verschwinden wieder. Mit einer schrillen Verschmelzung aus Charles Manson und Anime-Rocky-Horror-Picture-Show, mysteriösen Kindern oder der Vorstellung eines Selbstmord-Virus, werden uns gleich mehrere Lösungs-Vorschläge angerissen, ohne den dazu nötigen Story-Unterbau zu bieten.

                                                  Nichts dagegen, die Kunst und die dazugehörigen Denkprozesse abstrakt und vieldeutig zu halten. Beim Medium Film und Titeln wie "Suicide Circle" wirkt dieses Vorgehen immer auch wie ein Vorwand. Ihr erkennt da Problem bestimmt schon.

                                                  Subjektiv betrachtet ist diese Produktion wahrhaft eigenwillig, ausgefallen. Kann aber auch als wirr, unbegreiflich und unentschlossen aufgefasst werden. Aus dieser Perspektive können selbst die drastischen Eindrücke nichts an der fehlenden Langzeit-Wirkung ändern.

                                                  Und selbst objektiv betrachtet würde ich meinen, dass die anderen Schock-Momente kaum das Etikett J-Horror rechtfertigen. Nach einem krassen Start mit großer Schock-Wirkung versinkt einer der wohl kuriosesten Genrefilme in einer diffusen Wolke aus Verlorenheit im Gedanken-Wimmel und wachsender Gleichgültigkeit dem Geschehen gegenüber. Wenigstens wollte ich danach nicht vom Dach springen.

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                                                  • 5

                                                    Wem History und Terra X zu den Ohren rauskommt, dem bietet sich mit "The First King - Romulus & Remus" eine Alternative der härteren Gangart. Hier geht es urzeitlich rustikal, blutrünstig und gottesfürchtig zur Sache.

                                                    Da braucht es nicht erst das Studium des Wikipedia-Eintrags. Quasi ab der ersten Minute wird klar, dass "Valhalla Rising" eine Quelle der Inspiration für dieses Unterfangen war. Im Original wird authentisch Altlatein gesprochen. Die Farbgebung ist erdrückend erdig, mit einem gelegentlichen Spritzer roter Farbe.

                                                    Dialog-technisch fällt dieser Aufwand jedenfalls kaum ins Gewicht. Die Gesamtheit der hier gewechselten Worte reicht vielleicht kaum über ein DIN-A4-Blatt. Und das ist nicht einmal als kritische Spitze gemeint. Eher als Kalibrierungs-Hilfe zur eigenen Erwartungshaltung.

                                                    "The First King" ist halt eine verdammt karge Angelegenheit. Aus dem mythologischen Mantel gepult, bleibt von der Vorgeschichte Roms nicht viel mehr als eine geradlinige Erzählung von Gefangenschaft, Kämpfen auf Leben und Tod und vorchristlichen Sumpf-Dörfern. Dabei ergibt sich an mehr als einer Stelle ein spürbarer Leerlauf. Gewaltige 127 Minuten lassen sich mit einer solchen Erzählung dann eben doch nicht ausfüllen.

                                                    Zudem fehlt es dieser Ausgabe von Romulus und Remus an dem entscheidenden Funken Eigenständigkeit und Charisma, um diese Sorte historischen "Reenactments" über das Niveau eines ruppigen Harte-Kerle-Films zu heben. Filme der Marke "Valhalla Rising" oder "Am Anfang war das Feuer" haben ihren Reiz, bieten dem Publikum jedoch auch Geschichten und Seh-Erlebnisse, die es sonst nirgendwo gibt.

                                                    Hat so nicht ganz geklappt. Die Nähe zu den grimmig-düsteren Ausflügen in die Welten von Conan und Co. wurde aber auch schon auf wesentlich lächerliche Weise gesucht.

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