mikkean - Kommentare
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Alle Kommentare von mikkean
Ja, mei. Da geht dem chinesischen Supervulkan glatt die Hutschnur hoch und er lässt einen riesigen Schwall Magma gen Hollywood los.
Der kommt aber schnell zum Erliegen und lässt ausgemachte Könner des Fachs wie Roland Emmerich höchstens amüsiert die Schulter zucken. Was haben sich die Köpfe der Volksrepublik bloß dabei gedacht?
Mit dem importierten Hollywood-Regisseur Simon West sollte wohl eine Inszenierung auf Augenhöhe garantiert werden. Erreicht wird nur eines: die vollkommene Überreizung künstlich generierter Hintergründe und zweitklassiger Effekte. "Skyfire" zerschellt am ansonsten nur von B-Ware gefürchteten Greenscreen of Death. Und weiß bei seinen langatmigen 97 Minuten eigentlich nur eines mit sich anzufangen: der letzten Dämlichkeit immer noch eine größere folgen zu lassen.
Das ist harsch formuliert. Aber es gibt über einen Katastrophen-Schinken nun einmal nichts Schlimmeres als die Feststellung, dass sich der Unterhaltungswert mit jeder Minute zu halbieren scheint. Doch die Halbwertszeit von Wegwerf-Statisten, die gegen Pfosten knallen und in die Tiefe stürzen oder dem schön ignoranten Unternehmer aus dem Westen, der den Flammentod stirbt, ist eben gefährlich knapp bemessen.
Und wenn sich dann noch so viele Unmöglichkeiten wie unkaputtbare Heldinnen dazugesellen, bleibt zu sagen, dass es China Katastrophen-Kino nicht unbedingt gleich gut, dafür aber viel bekloppter kann.
Was waren das noch für Zeiten, als der Westen wild war. Weiße Cowboys und Kavalleristen waren einfach die Guten, Ureinwohner wurden noch mit dem I-Wort bedacht und verkörperten die ideale Schurkenfigur.
Aber auch diese Zeiten mussten sich zwangsläufig ändern. Und das bedeutet eben auch, dass nicht nur mürrische alte Revolverheld mit anderen Augen auf ihr blutiges Tagewerk zurückblicken dürfen.
"Hostiles" beispielsweise räumt als Gegenentwurf zum klassischen Western ziemlich radikal mit etablierten Rollenbildern auf. Der (auch ohne FSK-18-Logo) knallharte Anfang lässt noch anders vermuten. Über seine gut 133 Minuten entwickelt sich der Film trotzdem zum bitteren Abgesang zweier Krieger auf alte Feindschaften und die all die Leichenberge, die sich zwischen ihnen auftürmten.
Dabei ist es schon eine Kunst für sich, bei der langen Laufzeit auf ein unbarmherziges, wie auch vorhersehbares Ende zuzusteuern, ohne das eigene Blatt mit allzu viel dramaturgischem Leerlauf zu überreizen.
"Hostiles" bleibt auf einem sicheren Kurs und bewegt, obwohl oder vielleicht gerade weil er keine Revolution der Erzählkunst des Genres darstellt. Dafür lässt sich sagen, dass uns die Story einfach nicht kaltlässt und weit in die heutige Zeit reicht.
East meets West auf die schlechte Art. Der unterbeschäftigte Jean Reno stellt als Kommissar dem Meisterdieb Andy Lau nach, der bei Arsène Lupin und James Bond in die Lehre gegangen ist. Damit wäre im Grunde alles über "The Adventurers" gesagt. Mit dem kleinen, aber nicht unwichtigen Nachtrag, dass der Film noch weniger hält, als er verspricht.
Obwohl beim hier gejagten Schmuckstück Gaia auch ein bisschen Jackie Chan mit "Der rechte Arm der Götter" grüßen lässt, lag der Fokus hier eher beim Versuch, eine chinesische Antwort auf "Mission: Impossible" zu etablieren. Das bedeutet im Ergebnis natürlich (für Asiaten) exotisch-europäische Schauplätze, ein paar halsbrecherische Stunts und viel aufgesetzte Coolness.
Jene mag Andy Lau noch gut verkaufen. Über den Rest lässt sich behaupten, dass wir das alles schon einmal besser oder zumindest aufregender gesehen haben. Immerhin unterhalten die Auftritte von Eric Tsang und die weiblichen Co-Stars Shu Qi und Zhang Jingchu. Was allerdings nicht jeden öden Gag vergessen lässt.
Für eine Produktion dieser Größenordnung ist "The Adventurers" zwar fast noch ordentlich ausgefallen, wirklichen bleibenden Eindruck hinterlässt er dennoch nicht.
Ein Film, bei dem ich gar nicht weiß, wie und wo ich anfangen soll.
Bei "Like A Boss" wäre so viel drin gewesen: eine Abrechnung mit dem Beautywahn und all der Falschheit der Kosmetikindustrie, die sich an der mangelnden Unsicherheit ihrer Kundschaft bereichert. Eine Attacke gegen die hier auftauchende Konkurrenz in Form zweier männlicher Doofköpfe, die sich zwar ganz als Frauenversteher geben und dennoch nur spackige Sexisten-Ärsche sind.
Nicht zu vergessen natürlich die Geschichte zweier beste Freundinnen und Co-Unternehmerinnen, die langsam für sich entdecken, dass es im Leben noch mehr gibt, als mit Mitte vierzig dem College-Lifestyle zu frönen.
Wer den Film gesehen hat, kann mir entgegen: Aber mikkean, das kommt doch alles vor. Ich würde dann antworten: Ja, spielt letztlich aber gar keine Rolle.
"Like A Boss" ist eines dieser halbfertigen Produkte, bei dem weder Arbeit in eine überzeugende Geschichte, noch in einen überzeugenden Gag investiert wurde. Da nützen eine gut aufgelegte Rose Byrne, die noch so manchem Genre-Kollegen Aufwind verliehen hat, noch Selma Hayek als aufgetakelte Nemesis nicht viel.
83 Minuten können so schnell an einem vorbeiziehen und dabei doch so lang erscheinen.
Ein Film wie ein Videogame zu gestalten? Wieso bloß hat noch nie jemand diese glorreiche Idee gehabt? (Sarkasmus-Mode deaktiviert) Seien wir mal nicht allzu hart mit "Boss Level".
Hier hat sich jemand immerhin mit einem Vorspann direkt aus der 16-Bit-Ära und einigen anderen Verweisen an die virtuelle Konsolen-Realität etwas Mühe gegeben. Und selbst wenn Joe Carnahans Sci-Fi-Action-Wumms das Pech hat, lange nach "Crank", Hardcore Henry" oder "John Wick" an den Start zu gehen, liegt das Murmeltier doch an ganz anderer Stelle begraben.
Frank Grillo mausert sich vielleicht langsam als solider Genre-Darsteller, aber diese Schuhe sind ihm einige Nummer zu groß. Oder der Film ist für das verschwendete Talent von Naomie Watts und Mel Gibson (Ja, ich weiß, diese Personalie. Trotzdem als Schurke eine gute Wahl) viel zu klein.
Fakt ist jedenfalls, dass "Boss Level" gleich mächtig in die Vollen geht und dennoch immer wie eine müde Zweitverwertung wirkt. Der Humor ist natürlich Ansichtssache. All die selbstreferenziellen Sprüche und Zitate hören sich trotzdem, vor allem wegen der Wahl der Synchronstimme, wie Deadpool-Outtakes an.
Das beginnt dann auch zu nerven, da der ständige Reboot vielleicht ein paar neue Spins einbaut, den größten Teil aber halt mit einer Zweite-Liga-Schurkentruppe verschwendet, die sich aus dem Universum von "Smokin' Aces" oder "Shoot 'Em Up" rüberretten konnte. Filme also, von denen heutzutage kaum noch jemand spricht.
Und gerade deshalb ist "Boss Level" eher wie einer dieser Budget-Titel von der Software-Pyramide, der sein Dasein ohne zahllose Auszeichnungen und Nominierungen fristen muss.
Einst auf der berüchtigten Liste der Video Nasty geführt, heute aber schon fast vergessen. "The Slayer" ist ein kurios anmutendes Machwerk, dessen Wikipedia-Eintrag durchaus Lust aufs Anschauen macht. Oder viel eher schon sollte es wohl Studium heißen.
Scheinen sich hinter dem abgelegenen Insel-Schauplatz mit all dem Zerfall und der unheimlichen Stille vor dem Monster-Sturm, gleich mehrere Deutungsebenen zu verbergen. Traum, Vorahnung? Oder gar eine vorgeschobene Verdrängung der eigenen blutigen Taten?
Na, bei wem springt jetzt nicht gleich das Kopfkino an? Nur schade, dass "The Slayer" uns nicht allein wegen der Interpretation unschlüssig zurücklässt. Aus der Indie-Produktion wurden sicherlich einige Schauwerte herausgekitzelt, dennoch ist der Film schlecht gealtert.
Bis zum Erscheinen der titelgebenden Kreatur braucht es einiges an zwischen-menschlichem Leerlauf, den selbst die Präsenz des Unheimlichen nicht aus seiner Lethargie der Nichtigkeit zu reißen vermag. Weswegen gerade das verwitterte Kino als Schauplatz eher in Erinnerung bleibt, als die ganzen Spielszenen drumherum.
Erst beim mörderischen Treiben nimmt das Ganz endlich Fahrt auf, auch wenn erst einmal alles nach ziemlichem Genre-Standard schreit. Aber dafür lässt der Auftritt des Slayers den Film ja dann ziemlich am Rad drehen.
So positiv, wie auch negativ betrachtet. Schließlich schwingt bei "The Slayer" auch immer der Vibe des Bekloppten mit. Was auch die Auflösung nur in manchen Augen wohl richten wird. Kühn, völlig unvorhersehbar gedacht oder reichlich übertrieben und lachhaft. Dazwischen gibt es wohl nichts anderes.
Wenn ein ursprünglicher Titel "Something Else" lautete, dann denke ich unweigerlich wieder an den herrlichen Übergang von Monty Python. Es ist aber teilweise auch eine unterschwellige Warnung vor dem ganz und gar eigenwilligen Genre-Bastard "After Midnight".
Der hat durchaus seine Bewunderer, was einige sehr positive Reviews belegen. Und da Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt, will ich im Geiste des pluralistischen Meinungs-Burgfriedens klarstellen, dass dieser Film durchaus keinen verpeilten Fehlgriff darstellt.
Ich sehe in ihm aber auch nicht unbedingt besonders überzeugendes Werk. Die viel beworbene Mischung aus Romanze und Horror besteht hauptsächlich aus einem Typen, der seiner weggelaufenen Freundin hinterher heult. Nachts wird er von einer Kreatur heimgesucht, die sich äußerst heftig Zutritt zum Haus verschaffen will.
So weit, so minimalistisch. Ob sich nun das Abtauchen der Lebensgefährtin und das Auftauchen einer Bestie bedingen, ist übrigens völlig zweitrangig. Denn den Großteil verbringt Hauptdarsteller Jeremy Gardner damit, von seinem unheimlichen nächtlichen Besucher und wie sehr ihm das Herz gebrochen wurde. Dass es bei den Gesprächen mit Dritten auch um die Kopulation von Wildtieren geht, hebt das inhaltliche Niveau von auch nicht gerade.
Es ist viel mehr festzuhalten, dass "After Midnight" eine durchaus interessante Denkweise anstößt und dennoch nur eine Art behelfsmäßiges Drehbuch nachschiebt. Auch bei 83 Minuten Laufzeit entstehen so Längen, die sich im Kurzfilm-Format hätten glänzend überspielen lassen.
Größtes Problem ist nun einmal diese verbale Grundstimmung von "Ach, egal", die sich selbst bei der Rückkehr der Angebeteten nicht groß ändert. Tatsächlich sorgt erst die finale Monster-Attacke für einen Schub Amüsement, der das Vorangegangene ein wenig vergessen lässt. Aber bis dahin hätte sich der Film vielleicht auch wirklich zehn bis fünfzehn Minuten sparen können.
Habt Erbarmen mit uns. Ich glaube langsam, dass Blumhouse insgeheim eine Art Vernichtungs-Feldzug mit dem Genre führt. Bei einem derart großen, wie konstanten Output kommt es schon zu Stinkern.
Aber doch bitte nicht solche Titel wie "Mercy Black". Eine derart unbeholfene, wie dümmliche Kreuzung aus Okkult-Horror und Kriminal-Drama, die von übergroßen mythischen Horror-Gestalten (ich sag nur "Candyman" und Co.) bis hin zur Vergangenheits-Bewältigung aus "Psycho II" (Hust, hust), ein weites Story-Feld abgrasen möchte. Und der ich dabei vorsätzlichen Dilettantismus auf allen Ebenen unterstellen muss.
Da ist es fast schon ein Segen, dass die hauptsächlich bestimmende Farbe die der Finsternis ist, die den, vor allem, schwachen Grusel beinahe überdeckt. Und im Dunkel der verlorenen Erinnerung darf "Mercy Black" nach zufälliger Sichtung auch schnell wieder verschwinden.
Das Leben der Anderen ist doch die beste Reality Show. Hat uns doch schon Alfred Hitchcock mit seinem Fenster zum Hof gelehrt. Trotzdem zieht es immer noch Filme-Macher:innen hin zu dieser hoffentlich nicht angeborenen Faszination für fremde Schlafzimmer.
"The Voyeurs" kann da als jüngstes Beispiel leider nur wenig erfrischende Einblicke, gewschweige denn Substanzielles beisteuern. Mit seinen mutmaßlich Mit- und Endzwanzigern in Designer-Lofts startet die Story denn auch nicht gerade realitäts-orientiert. Und dieser Kurs wird auch knapp zwei Stunden konsequent durchgehalten.
Es klingt etwas befremdlich und ist schon zum Fremdschämen, doch es wird wohl vor allem das beherzte Blankziehen von Sydney Sweeney sein, das hier in Erinnerung bleiben wird. Denn den Rest von "The Voyeurs" plagt eine Formelhaftigkeit wiedergekäuter Motive und ein lähmendes Pacing.
Hinzu kommt das Pech, dass vor allem Sweeney, wie die Geschichte selbst, derlei viele Widersprüchlichkeiten in sich vereinen soll. Was den Film nicht nur unwahrscheinlich, sondern auch zum Ärgernis werden lässt. Denn die Kurve vom anrüchigen Erotik-Thriller wie "Sliver" hin zum Moralstück kriegt "The Voyeurs" einfach nicht hin.
Alle, die dabei den großen Twist zum letzten Akt bereits vorab erahnen, dürfen sich natürlich selbst auf die Schulter klopfen. Für die ansonsten zu offensichtlich gehaltene Symbolik mit dem Filmplakat von "Blow Up" an der Wand des sexhungrigen Fotografen und den omnipräsenten Iriden in der Augenklinik bekommen die Verantwortlichen hingegen einen sarkastisch gemeinten Applaus. Passt einfach besser zu diesem Film.
Du kannst halt nicht immer nur Volltreffer landen. Diese Lektion hat Nicolas Cage in seiner langen und öfters geplagten Karriere schmerzhaft verinnerlichen müssen. Umso trauriger, dass er sich in so einem günstig geschossenen, wie eingebildet vertrackten Kammerspiel wiederfinden muss.
Die Köpfe hinter "Kill Chain" dachten sich wohl, ihr "Du killst mich, aber dann kill ich dich" Spielchen würde zünden. Schließlich geht es ja ruppig, schwarz humorig und a bissle dreckig zur Sache.
Vielleicht hätten sie vorher aber mal Filme wie "In China essen sie Hunde" studiert, um zu sehen, wie das richtig umgesetzt wird. Ohne dieses Wissen zieht der abgegriffene Schnellschuss ohne glänzenden Eindrücke an einem vorbei. Nicolas, nächstes Mal bitte wieder mehr so etwas wie "Mandy".
Was für ein Dilemma. Da hat sich eine Filmchen-Schmiede namens Milennium Film inzwischen einige Male recht verdient gemacht und möchte sich nun an einer weiblichen Hauptfigur der Marke John Wick versuchen. Beim Resultat wollen die Funken aber nicht so recht überspringen, obwohl sich die Heldin regelmäßig massig Strom durch den Leib jagt.
Dabei bietet "Jolt" mit der völlig aufgeladenen Kate Beckinsale eine absolute Traum-Besetzung. Nicht nur wegen ihrer bereits gesammelten Erfahrung im Arschtritte verteilen, sondern weil Beckinsale derart viel Power in ihren Part pumpt, als wäre sie eine halb so alte Nachwuchs-Aktrice. Das verdient Respekt.
Wie auch der Fakt, dass wir im Grunde eine Comic-Verfilmung ohne Vorlage geboten bekommen. Damit lässt sich die Mischung aus romantischen Anwandlungen und unkontrollierbarem Aggressions-Level verkaufen.
Ja, wenn "Jolt" dann nur neben ein paar Lachern nicht auf derart Story-Wendungen aus der Mottenkiste verlassen würde. Oder sich die Fights, nach einem guten Start, irgendwann nicht so verdammt klein dimensioniert und repetitiv anfühlen würden. Da fehlte es nicht unbedingt am Mut, etwas zu zeigen, aber doch an den richtigen Mitteln, um beim Zielpublikum für eine echte Maulsperre zu sorgen.
So bleibt "Jolt" oberflächlich gesehen ein netter Zeitvertreib. Genüged Boost zur echten Empfehlung lässt er hingegen deutlich vermissen.
Was ist noch mal die deutsche Übersetzung von "Extremity"? Richtig! Extremitäten. Auf diese und unsere Weichteile (auch die eingebildeten) zielt diese unbeholfene Low-Budget-Grenzerkundung nämlich ab.
Wie geht es immer noch flacher, stupider und schlecht produziert? Bei "Extremity" finden sich vielleicht die Antworten. Selbst, wenn sie dir nicht gefallen. Dabei ist es durchaus denkbar, dass die Melange aus "Hostel", krassem Underground-Scheiß und Psychotherapie in erfahrenen Händen durchaus hätte reifen können.
In dieser Form bleibt es der armselige Versuch, eine Ästhetik nachzuahmen, die selbst mit diesem Budget, eingeschränktem mimischen Talent und minimalem Gore-Anteil einfach zu poliert daherkommt. Und beim doppelbödigen Spiel mit der wahren Motivation der gestörten Teilnehmerin mussten sich die Macher einfach die Finger verbrennen.
Aus der Rubrik "Hätte, wollen und können" bitte gleich unter "Schnell vergessen" ablegen.
Einer dieser seltenen Fälle, in denen ich eine noch so lückenlose Rekapitulation der gezeigten Ereignisse abgeben könnte und mir trotzdem eingestehen muss, keinen Plan zu haben, was das eigentlich alles soll.
Eine postapokalyptische Gesellschaft unter Tage. Aufzüge, die eine Trillion Etagen auf- und abfahren. Sicherheitsleute, die ihre Uniformen aus dem DDR-Museum gemopst haben. Und ein nicht ganz so unschuldiges Schulmädchen, das Gedanken lesen kann.
Bei "Hellevator" werden wir geradezu zugeschüttet mit Ideen. Nur besitzen die allesamt eine kurze Halbwertszeit. Jedenfalls schienen nicht einmal die Macher an der Geschichte interessiert. Ansonsten würden sie nicht ständig das bereits Etablierte wieder über den Haufen werfen. Was, selbst wenn es als ganz schlauer künstlerischer Schachzug gedacht gewesen sein mag, den guten Willen des Publikums schnell verpuffen lässt.
Die Grenze zwischen überwältigenden Mindfuck-Erlebnissen und Murks, der nur am Kopf kratzen lässt, ist eben doch verdammt schmal. Und das hier macht den Eindruck, jemand wäre zwischen Stapeln von Manga und der Spielekonsole irgendwann bei der nächtlichen Wiederholungen von "Abwärts" und "Brazil" eingeschlafen.
Doch selbst als traumwandlerisches Hirngespinst hinterlässt "Hellevator" keinen wirklich überzeugenden Eindruck.
HILFE!!! Reggie Bannister steckt in einem miesen Film fest und ich kann ihn nicht befreien! Nicht, ohne selbst in diesen Orkus blutigen Matsches und verteilter Hirn-Grütze gezogen zu werden.
Ich beschwere mich ja sonst kaum über verschwendete Lebenszeit. Bei "The Mangler Reborn" hingegen mache ich gerne eine Ausnahme. Keine noch so positive Lebens-Einstellung, kein Selbstbetrug oder gewitzte, wie elaborierte Wortspielereien könnten diesem Stück !%@/&=#:-( nachträglich irgendeine nachträgliche Rechtfertigung abgewinnen.
In jeglicher Hinsicht unerträglich und wohl mit dem Vorsatz produziert, möglichste viele Todesdrohungen zu provozieren, schafft dieser Müll nur eines:
Den hier zugrunde liegenden "The Mangler" als eine der schlechtesten Stephen-King-Adaptionen noch wie einen Oscar-Kandidaten aussehen zu lassen.
Das Gegenstück zu "The Wolf of Wall Street". Darbende Stripperinnen gegen schmierige Geldhaie. In der Welt von "Hustlers" schillert so manches: Haut, Reichtum und die Versuchung, es den Säcken da oben richtig heimzuzahlen.
Klingt oberflächlich, adaptiert dennoch eine wahre Geschichte. Und der Konflikt Jungs gegen Mädchen sah selten schicker aus. Das hat Lorene Scafarias verschwitzte Thriller-Dramedy mit Scorsese gemeinsam. Die Optik ist bisweilen hier alles und das schmälert sicherlich die Chancen von "Hustlers", bei einem breiten Publikum Anklang zu finden.
Doch wie bei jeder Real-Life-Gangsterkiste liegt der Reiz darin, die Lady-Bande letzten Endes scheitern zu sehen. Dabei zeigt J.Lo eine ihrer überzeugendsten darstellerischen Leistungen. Ist ja auch ein Verdienst, obwohl mich Constance Wus Charakter persönlich noch mehr fesselte.
Südkorea und seine Katastrophen: In "Contamination - Tödliche Parasiten" schaukeln sich kapitalistische Gier, biochemischer Größenwahn und unzähmbares Wurmvieh gegenseitig in schwindelerregende Bedrohungs-Höhen.
Das Untergangs-Szenario läuft natürlich nicht ohne unfreiwillige Komik ab. Das lässt die Horden Infizierter eher wie eine verunglückte Dance-Video-Choreografie wirken. Und bei der Tabletten-Odysee des gebeutelten Jae-hyuk musste ich doch immer wieder laut auflachen. Kein Genre-Feuerwerk. Trotzdem nicht derart lächerlich, dass es noch als okay durchgeht.
In jedem anderen (Kino-)Jahr wäre es nur ein gigantomanisch aufgeblasenes Katastrophen-Szenario mit unfreiwillig komischen Huste-Szenen. Nach 2020 und Corona lässt der Mittelteil mit den endlosen Leichenbergen schon andere Gefühle aufkommen.
Trotzdem bleibt "Gamgi/Pandemie" ein komisches Film-Sandwich, dessen Ober- und Unterscheibe mit Witzen über festgeklemmte Röcke und Pathos-behaftete Reden gegen das Bombardieren der eigenen Bevölkerung die Augenbrauen merkwürdige Verrenkungen machen und die Stirn runzeln lässt.
"Collateral" für die Uber-Generation. Aushilfs-Psychopath terrorisiert seinen Fahrer und Bella Thorne. Das liest sich dümmer, als es ist und eigentlich sein müsste. Denn irgendwie hat "Ride" etwas für sich. Finde ich jedenfalls.
Die knappe Laufzeit sollte eine gute Eskalations-Kurve garantieren. Und ja, bis der Schurke die Masken fallen lässt, erscheint mir der Film fast sympathisch. Erst wenn es wirklich ans Eingemachte geht, überschlägt sich der Thriller-Flitzer gewaltig und steuert auf ein beleidigendes Finale zu, dass von einer stinkenden Abschluss-Gag-Kirsche garniert wird.
Ansonsten muss ich sagen, dass "Ride" weitestgehend am Totalschaden vorbeischrammt und durchaus ausbaufähig rüberkommt.
Die Scheren-Frau und die toten Kinder. "Carved - The Slit Mouthed Woman" bietet uns gleich eine Handvoll Handlungs-Ebenen. Vom Entführungs-Thriller, Sozial-Drama und der unheimlichen Verbreitung urbaner Legenden, packt die schnippelnde Cousine vom Candyman alles in eine Ladung morbider Horror-Unterhaltung.
Das gebe jetzt mehr als ein Lob-Sternchen, wenn das niedrige Budget, eine teils stotternde Dramaturgie und mehr belustigendes Acting als nötig das Grauen immer wieder unterbuttern würden. So außergewöhnlicher, wie auch typisch mittelmäßiger Indie-Horror aus Fernost eben.
54 Schulmädchen hüpfen lachend und singend vom Bahnsteig und werden zermatscht.
Ein derlei grafischer Auftakt sorgt schon für offene Münder. Und hat "Suicide Circle" über die Jahre einen gewissen Ruf eingebracht, den ich an dieser Stelle gleich anzweifeln muss. Worüber wir hier sprechen, ist ein harter Brock J-Horror-Kost. Teils bleibt wahrlich etwas haften, aber nicht immer aus den richtigen Gründen.
So definiert sich "Suicide Circle" augenscheinlich als (Selbst-)Mörder-Mystery mit satirisch-philosophischen Zügen. Kleine Aufmerksamkeiten wie Ketten aus Menschenhaut sind für Genre-Fans nichts Neues. Der Dreh mit der omnipräsenten Pop-Gruppe Dessert erscheint vielleicht typisch japanisch, bringt aber etwas Abwechslung ins Geschehen.
Und wäre es nur auf eine offensichtliche Auflösung mit subliminalen Tötungs-Aufrufen hinausgelaufen, dann wäre der Film zwar skurril, wie auch greifbar ausgefallen. Sion Sonos Werk aber schlängelt sich irgendwie unentschlossen und ausgereift zwischen verschiedensten Ansätzen, ohne einen davon je zum richtigen Fixpunkt einer Geschichte zu erheben.
Charaktere tauchen scheinbar wahllos auf und verschwinden wieder. Mit einer schrillen Verschmelzung aus Charles Manson und Anime-Rocky-Horror-Picture-Show, mysteriösen Kindern oder der Vorstellung eines Selbstmord-Virus, werden uns gleich mehrere Lösungs-Vorschläge angerissen, ohne den dazu nötigen Story-Unterbau zu bieten.
Nichts dagegen, die Kunst und die dazugehörigen Denkprozesse abstrakt und vieldeutig zu halten. Beim Medium Film und Titeln wie "Suicide Circle" wirkt dieses Vorgehen immer auch wie ein Vorwand. Ihr erkennt da Problem bestimmt schon.
Subjektiv betrachtet ist diese Produktion wahrhaft eigenwillig, ausgefallen. Kann aber auch als wirr, unbegreiflich und unentschlossen aufgefasst werden. Aus dieser Perspektive können selbst die drastischen Eindrücke nichts an der fehlenden Langzeit-Wirkung ändern.
Und selbst objektiv betrachtet würde ich meinen, dass die anderen Schock-Momente kaum das Etikett J-Horror rechtfertigen. Nach einem krassen Start mit großer Schock-Wirkung versinkt einer der wohl kuriosesten Genrefilme in einer diffusen Wolke aus Verlorenheit im Gedanken-Wimmel und wachsender Gleichgültigkeit dem Geschehen gegenüber. Wenigstens wollte ich danach nicht vom Dach springen.
Wem History und Terra X zu den Ohren rauskommt, dem bietet sich mit "The First King - Romulus & Remus" eine Alternative der härteren Gangart. Hier geht es urzeitlich rustikal, blutrünstig und gottesfürchtig zur Sache.
Da braucht es nicht erst das Studium des Wikipedia-Eintrags. Quasi ab der ersten Minute wird klar, dass "Valhalla Rising" eine Quelle der Inspiration für dieses Unterfangen war. Im Original wird authentisch Altlatein gesprochen. Die Farbgebung ist erdrückend erdig, mit einem gelegentlichen Spritzer roter Farbe.
Dialog-technisch fällt dieser Aufwand jedenfalls kaum ins Gewicht. Die Gesamtheit der hier gewechselten Worte reicht vielleicht kaum über ein DIN-A4-Blatt. Und das ist nicht einmal als kritische Spitze gemeint. Eher als Kalibrierungs-Hilfe zur eigenen Erwartungshaltung.
"The First King" ist halt eine verdammt karge Angelegenheit. Aus dem mythologischen Mantel gepult, bleibt von der Vorgeschichte Roms nicht viel mehr als eine geradlinige Erzählung von Gefangenschaft, Kämpfen auf Leben und Tod und vorchristlichen Sumpf-Dörfern. Dabei ergibt sich an mehr als einer Stelle ein spürbarer Leerlauf. Gewaltige 127 Minuten lassen sich mit einer solchen Erzählung dann eben doch nicht ausfüllen.
Zudem fehlt es dieser Ausgabe von Romulus und Remus an dem entscheidenden Funken Eigenständigkeit und Charisma, um diese Sorte historischen "Reenactments" über das Niveau eines ruppigen Harte-Kerle-Films zu heben. Filme der Marke "Valhalla Rising" oder "Am Anfang war das Feuer" haben ihren Reiz, bieten dem Publikum jedoch auch Geschichten und Seh-Erlebnisse, die es sonst nirgendwo gibt.
Hat so nicht ganz geklappt. Die Nähe zu den grimmig-düsteren Ausflügen in die Welten von Conan und Co. wurde aber auch schon auf wesentlich lächerliche Weise gesucht.
Cinema Kuriosum für Hartgesottene: Auch die Ukraine wollte mal, mit Unterstützung aus Übersee, eine historische Schlachtplatte abliefern. Herausgekommen ist der mittelprächtige "The Rising Hawk": eine kleine Kostümparty mit bösen Mongolen, die in den Karpaten einfallen.
Das ist schon brutal, allerdings simpel gestrickt und noch übersichtlicher umgesetzt. Die gesamten zwei Stunden Laufzeit hängt der Name "Vikings" unsichtbar über dem Geschehen. Nur sieht da eine einzelne Folge umso beeindruckender und überzeugender aus. Und an "300" reicht das Gemetzel nur heran, wenn wir die Statisten auf beiden Seiten zusammenaddieren.
Kopfschmerzen kommen hier vielleicht auf. So mächtige Emotionen und Bilder "The Rising Hawk" als Titel auch evozieren will, diese Falkenschau ist schnell vergessen.
Wüste, nichts als Wüste. Die Luft ist stickig, die Menschen schlimmstenfalls freundlich abweisend. Und so modern dieses Saudi-Arabien auch wirken mag, es bleibt ein andersartiger, religiöser Staat. Für Tom Hanks ist es der Ort einer Geschäftsreise, die mit reichlich seelischen Altlasten als Gepäck startet und am Ende mehr der Selbstfindung dienen wird.
Tom Tykwers Romanverfilmung "Ein Hologramm für den King" ist ein regelrechter Gegen-Entwurf zu "Cloud Atlas". Sehr intim gehalten, sehr stringent erzählt und vor allem mehr Futter fürs Herz, als für die Augen. Ein bisschen Humor ist auch dabei.
So widersprüchlich das auch klingen mag: die Story eines Mannes, der mit seinen vergangenen und aktuellen Problemen hadert, wirkt nicht revolutionär. Diese Introspektion hingegen lenkt aber auch den Fokus auf das, worum es in jeder Erzählung eigentlich gehen sollte. Kann gefallen, wirkt bisweilen allerdings auch wie ein Promo-Film.
Es brauchte erst einen James Gunn, um aus der Knacki-Einsatztruppe ein waschechtes Himmelfahrtskommando zu machen. Respektloser Witz, ein massiver Body Count und eine gehörige Portion Seestern-Power inklusive.
Erstes Opfer von "The Suicide Squad" ist dabei ganz klar Regie-Vorgänger David Ayer. Der dürfte angesichts der hier abgelieferten Qualitäts-Steigerung Löcher in die Wände schlagen.
Fuck You, Marvel lautet natürlich auch hier der unterschwellige Tenor, den Unterschied macht hingegen das entscheidende Quäntchen künstlerische Vision. Nach über einem Jahr voller Entbehrungen wird uns von Gunn eine erquickende Kino-Alternative zur Garde sonstiger Supermenschen geboten, die sich irgendwelchen Moral-Kodexen verpflichtet fühlen.
"The Suicide Squad" gibt sich lieber ganz dem Charme bekloppter Kostüme und massenhaft zerfetzter Leiber hin. Statt der Reflexion gesellschaftlich relevanter Themen oder erbauliche Botschaften zu verbreiten, wird hier lieber im Genre-Dickicht von "Die Wildgänse kommen", "The Expendables" oder mehreren Dutzend Einzelkämpfer-Lobliedern der Achtziger Jahre.
Die erste Hälfte der Story versprüht mit ihrem Schauplatz und Militärputsch-Grütze geradezu klassisches Flair aus der Hochzeit von Cannon Films. Nur hatten die niemals diese Mittel oder legten eine derartige Geschmacks-Sicherheit an den Tag.
Und auch wenn der Vergleich eigentlich überflüssig erscheint, James Gunn wiederholt im Grunde das gleiche Wunder wie bei "Guardians of the Galaxy". Bei der Besetzung hat er den absolut richtigen Riecher, beim Humor ist er so böse wie teils unvorhersehbar.
Ein dickes Lob nochmals an DC und Warner Brothers. Sie hätten einfach schon beim ersten Mal das Original verpflichten sollen. Jetzt haben sie ihre Lektion gelernt und erleben 2021 einen echten Lauf.
Nur beim Größenmaß ist der Standard ein anderer. "The Suicide Squad" hat vielleicht ein paar Macken und kann es nicht allen recht machen. Aber als aufgeblasene XXL-Variante eines kleinen, schmutzigen R-Rated-Vergnügens überzeugt er in allen wichtigen Belangen. Ob das zum modernen Klassiker oder als Fortsetzungs-Geschichte reicht, muss sich allerdings noch zeigen.
Zu behaupten, COVID-19 habe die Welt verändert, wäre stark untertrieben. Kaum zu glauben, dass mit "Songbird" bereits ein Film am Start ist, der direkt von der Pandemie inspiriert wurde.
Wobei "kaum zu fassen" die passendere Formulierung darstellt. Denn dieser behelfs-mäßig zusammengekratzte Film rast mit einer Geschwindigkeit durch halbgare Ideen und Gedanken-Skizzen, dass es scheint, die Macher hätten gehofft, ihr Publikum leide an ADS oder schnellem Gedächtnisschwund.
Bei einer mit der heißen Nadel gestrickten "Story", einem unterbeschäftigtem Cast, der lediglich Strichmännchen zum Leben erweckt und komplett fehlenden Verbindungs-linien zwischen Motivation, Aktion und Glaubwürdigkeit, lässt sich eines mal festhalten:
"Songbird" ist ein eilig hingerotztes Etwas, dass nicht mal sarkastisches Klatschen verdient.
Viel mehr Vergnügen bereitet es, sich auszumalen, welche Kräfte hier auf die Beteiligten eingewirkt haben. Drogen, Alkohol oder Isolations-bedingte Paranoia?
Welche Faktoren auch im Spiel waren, das Ergebnis wirkt so unlogisch wie auch lustlos. Wer sich damit beschäftigt, darf sich nachher über verschenkte 85 Minuten Lebenszeit beklagen.