Miss_Jupiter - Kommentare

Alle Kommentare von Miss_Jupiter

  • 8 .5
    über Upgrade

    In der Zukunft muss der Mensch fast nichts mehr selbst machen, Computertechnologie hat es ermöglicht, dass nahezu alle Aufgaben von Robotern und anderem technischen Schnickschnack übernommen werden, welcome to a "beautiful" new World: nachdem Grey Trace (fantastisch: Logan Marshall-Green, seine Ähnlichkeit mit Tom Hardy ist wirklich schon verblüffend und unheimlich) und seine Frau nach einem Unfall mit ihrem selbstfahrenden Auto überfallen werden und Asha Trace (Melanie Vallejo) dabei ermordet wird, schmiedet der fortan querschnittsgelähmte Grey Rachepläne.

    Mit der Hilfe des befreundeten Technologiemoguls Eron Keen (Harrison Gilbertson, "Oppenheimer", "Hounds of Love", "Need for Speed"), der ihm einen Computerchip implantieren lässt, kann Grey schließlich wieder gehen. Die Crux bei der Sache: der mit ihm kommunizierende Chip namens STEM entwickelt im Laufe der Zeit ein gefährliches Eigenleben und die Suche nach den Mördern seiner Frau gestaltet sich zu einer brutalen Racheodyssee, die Grey bald nicht mehr steuern kann, denn STEM ergreift immer mehr Besitz von ihm...

    Fazit: atemlos spannender Cyber-Science-Fiction-Action-Kracher von Leigh Whannell mit einem überragenden Logan Marshall-Green, der von Anfang bis Ende zu fesseln weiß, eine intelligente Story zu bieten hat und "Matrix"-ähnliche Kampfszenen aufweist. Durchaus anspruchsvoll, mit leisem Humor, einer intensiven Atmosphäre und genial in Szene gesetzt ist dieser Streifen ein richtiger Geheimtipp.
    Äußerst schade, dass er nicht den Weg auf die großen Kinoleinwände geschafft hat. Dort wäre er bestens aufgehoben gewesen!

    In einer Nebenrolle: Betty Gabriel ("The Purge: Election Year", "Get Out", "Westworld") als Detective Cortez.

    Prädikat: Ausgezeichnet und äußerst empfehlenswert!

    30
    • 9
      Miss_Jupiter 17.02.2024, 20:57 Geändert 17.02.2024, 23:27

      Der wohlhabende Herzchirurg Dr. Steven Murphy (Colin Farrell) lebt zusammen mit seiner Frau Anna (Nicole Kidman), einer Augenärztin und seinen beiden Kindern Kim (Raffey Cassidy) und Bob (Sunny Suljic) in einer wunderschönen Villa. Alles könnte bestens sein, gäbe es da nicht ein Geheimnis in Steven's Leben. Bei einer Herz-OP eines Patienten stirbt dieser und Steven hatte vorher Alkohol konsumiert.
      Der Sohn des Toten, Martin (Barry Keoghan) hat seitdem Kontakt zu dem Arzt. Steven leidet nämlich an Gewissensbissen und versucht mit den Treffen, etwas wieder gutzumachen, das aber unwiederbringlich verloren ist. Martin ist das jedoch nicht genug, er belässt es nicht bei diesen Treffen, sondern schleicht sich geschickt immer weiter in das Leben der Familie ein, bedrängt und bedroht diese und erzählt Steven etwas von Opfergaben, die erbracht werden müssten. Wenig später kann Bob nicht mehr gehen und auch Kim ereilt das selbe Schicksal. Physisch ist bei beiden aber alles in Ordnung. Steven und Anna beschleicht bald das Gefühl, dass Martin etwas damit zu tun haben könnte.
      Nach einer quälenden Zeit der Ungewissheit fasst Steven einen furchtbaren Entschluss...

      Fazit: Yorgos Lanthimos' düsterer und unbequemer Psychothriller sowie brilliantes Drama "The Killing of a Sacred Deer" ist ein krasser und heftiger Streifen, der sich auf die griechische Mythologie bezieht und hier vor allem auf Iphigenia's Vater Agamemnon, der von Artemis bestraft wurde, weil er einen heiligen Hirsch erlegt hatte.

      Eigentlich sehr ruhig inszeniert, aber im Kontrast hierzu mit einer beunruhigenden Kameraarbeit versehen, die oft lange Krankenhausflure entlang fährt, die Großstadt Cincinatti in einem kalten und erbarmungslosen Licht darstellt, die Gesichter der Protagonisten in Close-Ups zeigt und damit eine sehr nervöse, distanzierte und bedrohliche Atmosphäre heraufbeschwört, welche den kaum zu fassenden Plot begleitet. Die Geschichte von Schuld, Sühne und Opfer lässt die Arztfamilie in einer verzweifelten Situation vollkommen auf sich alleine gestellt zurück. Die Normalität weicht einem surrealen und mysteriösen Eingriff in ihr bisheriges Leben, das die vier Menschen von Grund auf verändert.

      Die Dialoge wirken anfangs oft hölzern und unnormal, passen aber in das Gesamtbild und alle Darsteller sind genial in ihren sehr schwierigen Rollen. Vor allem hat mir Kidman als Anna Murphy gefallen, deren Gesicht fast immer ungeschminkt ist und die hier wirklich eine breite Facette an Gefühlen hervorbringt. Barry Keoghan ("Dunkirk", "The Batman", "The Banshees of Inisherin", "Chernobyl", "Saltburn", "The Green Knight") als Martin schafft in "TKoaSD" einen grandiosen Spagat zwischen mitleiderregendem Jungen und berechnendem, manipulativen 'Monster', der beinahe vollkommen gefühllos agiert. Seine Leistung ist hier besonders hervorzuheben.

      Lanthimos' Meisterwerk ist ein erschütterndes, unbehagliches, manchmal unheimliches und deprimierendes Stück ohne Mitleid, dessen ungeheure Aussagekraft ganz besonders zwischen den Zeilen zu finden ist und sehr subtil daherkommt. Der Soundtrack ist stellenweise übrigens ziemlich unangenehm, passt aber haargenau zur höchst anspruchsvollen und verstörenden Story.

      Prädikat: Herausragend.

      32
      • 8 .5
        Miss_Jupiter 17.02.2024, 11:50 Geändert 17.02.2024, 12:42

        Ida (Rakel Lenora Fløttum) und ihre autistische Schwester Anna (Alva Brynsmo Ramstad) leben zusammen mit ihren Eltern in einem plattenbauähnlichen Wohnkomplex in einer norwegischen Stadt.
        Das etwas eintönige und trostlose Leben wird für Ida von Ben (Sam Ashraf) unterbrochen, einem seltsamen und unheimlichen Jungen, der kraft seiner Gedanken Gegenstände bewegen kann. Er ist aber nicht der einzige, der mit solchen Fähigkeiten ausgestattet ist, denn auch Ida, Anna und die kleine Aisha (Mina Yasmin Bremseth Asheim), die ebenfalls dort wohnt, besitzen diese, ohne vorher etwas davon zu ahnen.
        Was zuerst ganz amüsant erscheint, wird im späteren Verlauf aber noch zu schrecklichen Ereignissen führen, denn vor allem Ben übertreibt es irgendwann mit seiner übermenschlichen Kraft...

        Fazit: Der norwegische Thriller "The Innocents" von Eskil Vogt ist ein äußerst ungewöhnlicher und komplett beunruhigender Film, der eine geradezu ausgefeilt eigenwillige und präzise Bildsprache aufweist, die neben der unglaublich bedrohlichen Atmosphäre zu einem permanenten Unwohlsein bei der Sichtung führt.
        Die außergewöhnlichen Kräfte der sehr unterschiedlichen Kids führen bald untereinander zu Misstrauen, einer unverhohlenen Gefahr, die vor allem von Ben ausgeht und zu einem angespannten Verhältnis zu Ida's und Anna's Eltern, die von alldem nichts mitbekommen. Die kindliche Neugierde, gepaart mit einer Grausamkeit gegenüber Mitgeschöpfen, die nicht als solche wahrgenommen wird, sondern einfach dem Spaßfaktor und dem Ausleben der seltsamen Fähigkeiten dient, lassen den Zuschauer/die Zuschauerin komplett fassungs- und ratlos zurück.

        Der Streifen ist merkwürdig kühl, entnervend ruhig, aber dennoch (an)spannend inszeniert, visuell hervorragend, ist distanziert und geht sehr geizig und sparsam mit Gefühlen und dem gesamten Seelenleben der Protagonisten um. Der Horror des Films wächst aus dem Handeln der Kids, den Auswirkungen derselben und ist trotz des meist hellen Sonnenlichts furchtbar düster.

        Mich hat "The Innocents" komplett abgeholt und ich bewunderte die genialen Kinderdarsteller, die sogar berühmte, erwachsene Schauspielkollegen an die Wand spielen könnten. Auf der einen Seite agieren sie natürlich, auf der anderen wirken sie abstrakt, beinahe unbeteiligt und unnahbar und lassen nur selten eine -wie auch immer geartete- Gefühlslage durchblicken. Ab und an erinnerte mich der Film ansatzweise an die X-Men, nur in Miniaturausführung, die aber keinerlei Humor besitzen, im Inneren eine tiefe Schwärze beherbergen und in ihrer ganz eigenen Bubble leben, in die niemand Außenstehender einzudringen vermag. Auch die gezeigte Brutalität hat eine ganz andere, wuchtige und gräßliche Dimension.

        Aufgrund der krassen Story, der gezeigten derben Gewaltdarstellungen, die ziemlich unter die Haut gehen, der absonderlichen, niederdrückenden und depressiven Atmo, der gruseligen und abartig fantastischen Visionen und der kleinen, fast schon unsympathischen Antihelden ist hier die FSK 16 absolut angebracht.

        Prädikat: Ausgezeichnetes, anspruchsvolles Drama, gepaart mit Horror/Mystery- und Thrillerelementen, aber auch ziemlich schwer anzuschauen und deswegen ebenso schwer verdaulich.

        32
        • 9

          Vor über 20 Jahren wurde auf dem Alien-Planeten aus dem ersten Teil eine Kolonie gegründet. Der Kontakt zu dieser reißt jedoch ab. Ripley (Sigourney Weaver), einzige Überlebende der 'Nostromo' wird nach 57 Jahren im Kälteschlaf von einem Bergungsteam gerettet. Ihrer furchtbaren Geschichte wird jedoch vor einer Untersuchungskommission kein Glauben geschenkt.
          Da man aber nicht weiß, was aus den Kolonisten auf dem Planeten geworden ist, bittet man Ripley inständigst, nochmals dorthin zurückzukehren, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Nur äußerst widerwillig sagt sie schließlich zu. Mit einem Haufen vorlauter Marines, die nicht wissen, auf was sie sich einlassen, fliegt das Bergungsteam hin...

          Fazit: James Cameron gelang mit "Aliens" (1986) eine extremst spannende Fortsetzung von Ridley Scott's Erstlingswerk aus dieser Reihe. Darin geht es allerdings nicht ganz so subtil zu wie im Vorgänger, dafür punktet er mit gewaltiger Action und einer diffusen und mysteriösen Angstatmosphäre, die sich wegen ihrer kaum auszuhaltenden Suspense-Momente durch den ganzen Film zieht.

          Die Späße, die die nichtsahnenden Marines vorher zum Besten geben, stehen in einem krassen Kontrast zu den schrecklichen Vorkommnissen, die sich dann auf dem Planeten und in der Kolonistenstation abspielen. Damit hat niemand von ihnen gerechnet und alle dort Anwesenden kämpfen mutig um ihr Leben.
          Ripley versucht, einen kühlen Kopf zu bewahren und rettet noch die kleine Newt (Carrie Henn), die mutterseelenallein in der Station überlebt hat und ihr sehr hilft. Ripley's alter Kampfgeist ist ungebrochen und sie gibt mal wieder alles, um den furchtbaren Kreaturen die Stirn zu bieten. Weaver spielt auch diesmal wieder genial auf, weitere Hilfe erfährt sie dabei von Hicks (Michael Biehn), der fest zu ihr steht.

          In weiteren tollen Nebenrollen: Lance Henriksen als Bishop, Paul Reiser als Burke (ziemlich fies und undurchsichtig in dieser Rolle), Bill Paxton als Hudson und Jenette Goldstein als äußerst toughe und freche Vasquez.

          Herausragender Sci-Fi-Horror mit großartigen Darstellern, einer nervenzerfetzenden Spannung, hervorragendem Setting und brillianter Inszenierung, der sich wahrlich nicht hinter dem ersten Teil verstecken muss.

          40
          • 9
            Miss_Jupiter 12.02.2024, 11:45 Geändert 12.02.2024, 17:55

            Der durchtriebene Soziopath Lou Bloom (großartig: Jake Gyllenhaal) sucht einen neuen Job. Durch Zufall wird er Zeuge eines Unfalls und beschließt, aus ähnlichen Vorfällen, Verbrechen und Katastrophen Kapital zu schlagen, indem er diese tragischen Unglücksfälle mit seiner Videokamera aufnimmt, um sie höchstbietend an Nachrichtensender zu verkaufen.
            Diese Nachrichtensender leben von diesen Unglücken, das Schicksal der Menschen, die dabei verletzt oder getötet werden, spielt für sie keine Rolle. Nur der Profit, die Quoten und die Sensationsgier zählen. Ethik, Moral, Anstand und überhaupt Menschlichkeit haben dort keinen Platz. Bloom wittert seine große Chance und verkauft seine Videos an einen Sender, in dem Journalistin Nina (Rene Russo) mit aller Gewalt die schlimmsten und gefährlichsten Verbrechen und Unfälle den Zuschauern übermitteln will. Ihre fanatische Gier wird durch den am Rande der Legalität operierenden und skrupellosen Lou befriedigt und ihr Sender erzielt die gewünschten hohen Einschaltquoten.
            Mit seinem neuen Praktikanten Rick durchstreift Lou das nächtliche L.A. immer auf der Suche nach dem nächsten schlimmen Ereignis. Eines Nachts wird Lou Zeuge eines brutalen Überfalls auf ein Haus. Da er die Täter beobachtet und auch gefilmt hat, geraten er und sein Partner bald in Lebensgefahr...

            Fazit: "Nightcrawler" von Dan Gilroy ist ein bitterböser satirischer Thriller mit einem überragenden und diabolisch wirkenden Gyllenhaal, der zur Erfüllung seiner perfiden Wünsche rücksichtslos und ohne Gnade und Gewissen sein Ziel verfolgt. Die Menschen, die dabei auf der Strecke bleiben, bedeuten für ihn nur Kollateralschäden. Der Zuschauer ertappt sich leider öfter dabei, wie er -genau wie der Protagonist- ein fast schon perverses Vergnügen dabei empfindet, Menschen in beinahe ausweglosen Situationen leiden zu sehen und das ist fast noch das erschreckendste an diesem Streifen neben dem Fehlen jeglicher menschlicher Gefühle und Regungen. "Nightcrawler" ist vor allem Anklage und Gesellschaftskritik in einem mit einer gehörigen Portion von pathologischem Voyeurismus und einer sehr zynischen Atmosphäre.

            Prädikat: Herausragend.

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            • 8
              Miss_Jupiter 11.02.2024, 10:56 Geändert 11.02.2024, 11:35

              Connie Mortensen (Denise Gough) begeht ein furchtbares Verbrechen, bei dem ihre kleine Tochter sowie deren Freundin schwer verletzt und ins künstliche Koma versetzt werden. Auch Connie ist verletzt. Daraufhin kommt sie in die geschlossene Psychiatrie.
              Die forensische Psychiaterin Dr. Emma Robertson (Emily Watson) soll in Sitzungen mit ihr herausfinden, was Connie zu dieser Tat getrieben hat. Im Laufe ihrer Gespräche lässt Emma sich mehr auf ihre Patientin ein, als ihr schließlich lieb ist. Die manipulative, aber auch sehr labile Connie versteht es, aus Emma Dinge ihres Lebens herauszukitzeln, die diese in ein Gefühlschaos treibt, sie veranlasst, ihr bisheriges Leben zu hinterfragen und sich ihren inneren Dämonen zu stellen. Aber auch Emma gelingt es nach und nach, Connie's Vertrauen zu gewinnen, sie zum Reden zu bringen und ihr letztendlich die Wahrheit zu entlocken.
              Mortensen ist aber bereits das Hassobjekt ihrer Umgebung und die meisten Menschen wollen sie bis ans Ende ihrer Tage hinter Gittern sehen...

              Fazit: Die britische Mini-Serie "Too Close" von Clara Salaman hat mit den zwei absolut herausragenden Hauptdarstellerinnen Gough und Watson das große Los gezogen.

              Die Wahrheit, die dann am Ende ans Licht kommt, ist ziemlich erschütternd und nimmt einen emotional sehr mit. Die traumatisierte und zu Anfang an retrograder Amnesie leidende Connie erzählt ihrer Psychiaterin immer mehr Details aus ihrem tragischen (Vor)Leben, das irgendwann zu dieser Tragödie geführt hat.

              Wieviel ist ein Mensch bereit, zu ertragen? Dies wird in "Too Close" ebenso wie im Titel auf eine fast zu nahegehende Weise erläutert. Denn Connie ist nicht nur Täterin, sondern auch Opfer.

              Äußerst sehenswerte und starke Serie mit einer wie immer genialen und ausdrucksstarken Emily Watson ("Breaking the Waves", "Chernobyl", "Everest", "Kingsman: The Golden Circle", "Angela's Ashes", "Equilibrium", "Punch-Drunk-Love", "Red Dragon"), aber auch der hervorragenden, genauso ausdrucksstarken und mir bis dato unbekannten Denise Gough, die ihr Seelenleben auf furchtbar harte, brutale und sich selbst verletzende Art und Weise ausbreitet.
              In dieser Serie wird sehr gut deutlich, was ein seelischer Zusammenbruch, emotionale Verwahrlosung und Verlustängste aus einem Menschen machen können.

              Vorsicht: "Too Close" ist nicht so leicht zu verdauen und geht wegen der deprimierenden Atmosphäre sehr auf die Psyche.

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              • Miss_Jupiter 09.02.2024, 12:19 Geändert 09.02.2024, 17:20

                Yippie-Ya-Yeah, hier kommt Bruce Willis und rettet die Erde vor einem herannahenden Asteroiden, der ziemlich groß ist. Bei einem Einschlag wäre dann nur noch Pulver übrig.
                Also wird der Ölbohrexperte Harry Stamper (Willis) zusammen mit (s)einem Haufen losgelöster Hinterwäldler-Kumpane, die demselben Metier angehören, vom NASA-Chef Truman (Billy Bob Thornton) damit beauftragt, zu dem Asteroiden zu fliegen, auf ihm zu landen und eine Sprengladung tief im Boden anzubringen.
                Nun denn, einige Anlaufschwierigkeiten und lustige medizinische Untersuchungen später fliegen die Jungs zu ihrem Einsatz. Mit dabei ist auch A.J. (Ben Affleck), der Stamper ein Dorn im Auge ist, hat A.J. doch selbiges auf dessen hübsche Tochter Grace (Liv Tyler) geworfen. Aber die beiden müssen sich zusammenraufen, steht doch das Schicksal der Erde und ihrer Bewohner auf dem Spiel...

                Michael Bay's Katastrophenstreifen "Armageddon" (1998) nach einem Drehbuch von u.a. J.J. Abrams und produziert von Bay, Jerry Bruckheimer und Gale Anne Hurd ist so herrlich durchsetzt von Klischées über typical American sonnyboys, die außer Öl, Frauen, Spielen, Party machen und Herumalbern nichts weiter im Sinn haben, dass es schon fast wieder genial wirkt. Die Schlagabtausche zwischen Stamper und A.J. und auch die Frotzeleien der anderen übertünchen fast den todbringenden Inhalt.

                Mit viel Getöse, Heldengedöns, netten, aber auch gefährlichen Szenen im All und auf dem Asteroiden, Streitereien, ein wenig Liebelei zwischen Affleck und Tyler und den üblichen gängigen Dialogen (die schon oft sehr witzig gehalten sind) gelang Bay ein typischer Naturkatastrophenstreifen, bei dem man nicht viel nachdenken muss, sondern einfach das Ganze genießen soll.
                Viel Anspruch sollte man nicht erwarten, denn das Ganze fokussiert sich einzig und alleine auf die (Helden)Taten der Protagonisten, von denen jeder einzelne ein Unikum für sich darstellt und einfach nur lost ist.

                Die Szenen auf dem Asteroiden und im Weltall sind recht gut inszeniert und der Film gliedert sich nahtlos in die Reihe vieler derartiger Genre-Streifen ein, eigentlich ist die Story genauso aufgebaut wie in ähnlich gearteten Filmen.
                Ich habe den schon so oft gesehen, dass ich manche gesprochene Passagen auswendig kenne, habe ihn aber noch nicht bewertet und weiß auch gerade nicht, wie viele Punkte ich ihm denn nun geben soll.

                Die Nebenrollen sind auch sehr prominent besetzt mit u.a.: Steve Buscemi, Will Patton, Michael Clarke Duncan, Owen Wilson, Peter Stormare als leicht bekloppter russischer Astronaut, Jason Isaacs, Grace Zabriskie, Keith David ("The Thing"), William Fichtner und "uns Udo" (Udo Kier) als NASA-Psychologe.

                Den Aerosmith-Song aus dem Film: "Don't want to miss a thing" kann ich überhaupt nicht mehr hören, da er mir schon aus den Ohren rauskommt und mir sozusagen zum Halse raushängt. Sänger Steven Tyler ist übrigens Liv's Vater.

                Trotz großer Oberflächlichkeiten kann man "Armageddon" ganz gut anschauen, denn er ist spannend, witzig und auf keinen Fall langweilig. Ist halt ein typischer "Bay"-Film.

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                • 9
                  Miss_Jupiter 08.02.2024, 17:47 Geändert 09.02.2024, 11:42
                  über mother!

                  Gott erschuf die Welt und somit Himmel und Erde. Die Erde tut ihr Bestes, um aus sich selbst heraus ein Paradies zu erschaffen. Und Gott sah, dass es gut war. Eines Tages erhält Mutter Erde und ihr wunderschönes Paradies ungebetenen Besuch von Adam und Eva. Da beide sich nicht an die Regeln halten, fliegen sie bald wieder aus selbigem raus. Danach erschlägt Kain seinen Bruder Abel.
                  Kurz darauf steht die Menschheit auf der Matte. Sie nutzt und beutet Mutter Erde auf schamloseste Weise aus. Diese Rücksichtslosigkeit hat schreckliche Folgen und diese sind bald zu spüren. Krieg, Zerstörung, Elend und Hungersnot halten Einzug und mit ihnen Dunkelheit, Verdammnis und ewiges Leiden. Die Apokalypse ist unausweichlich. Hat Mutter Erde noch genug Kraft und Liebe in sich, um Erlösung zu finden und einen Neuanfang zu wagen?

                  Mehr schreibe ich hier nicht, es könnte sein, dass im obigen Text schon ein wenig von mir gespoilert wurde. Dennoch weiß man beim Lesen dieser Zeilen wohl nicht, was einen beim Schauen dieses Werks erwartet! Es erfordert vom Zuschauer auf jeden Fall vollste Konzentration und Aufmerksamkeit...

                  Fazit: Darren Aronofsky's "mother!" ist ein absolut schwer verdauliches, düsteres, verstörendes, einzigartiges und beunruhigendes Meisterwerk mit einer fast schon deprimierenden Atmosphäre, dessen Symbolkraft und Metaphorik hier aus allen Poren hervorsprießt.
                  Die Kamera dreht sich beständig um die Hauptdarstellerin (brilliant: Jennifer Lawrence) und folgt ihr auf Schritt und Tritt. Auch wenn man nicht unbedingt bibelfest ist, so ist man doch schnell in der Lage, um zu realisieren, in wessen Richtung der Streifen sich hinbewegt. Die außergewöhnlich großartige Darstellerriege, bestehend aus Lawrence, Javier Bardem, Ed Harris, Michelle Pfeiffer, den Brüdern Domhnall und Brian Gleeson sowie Kristen Wiig und Stephen McHattie in Nebenrollen agieren brilliant.
                  Jennifer Lawrence spielt sich hier buchstäblich die Seele aus dem Leib. "mother!" lässt den Zuschauer am Ende einigermaßen fassunglos zurück. Der bedeutungsschwangere Inhalt dieses außergewöhnlichen Films sprengt fast schon den Rahmen des filmisch Möglichen und ist dennoch ziemlich schwer einem bestimmten Genre zuzuordnen. Mysteriöser Psychothriller und höchst anspruchsvolles Drama in einem mit Horrorelementen, esoterisch und biblisch angehauchter Handlung und wohl dosierten Gewaltdarstellungen trifft es am ehesten. Dies ist wieder so ein Streifen, der viele nicht abholen wird, weil sie mit der Thematik rein gar nichts anfangen können. Mich hat er aber abgeholt und er fesselte mich von der ersten bis zur letzten Sekunde. Der Film bietet dermaßen viel Interpretationsspielraum, so dass man ganz unterschiedliche Perspektiven wahrnimmt und etwas ganz anderes in ihm sieht, als dass was ich in ihm gesehen habe (siehe oben).

                  Das Ende ist (*kleiner Spoiler*) derbe, krass und in sich sowas von schlüssig, dass alles schlagartig klar und verständlich wird, und dies in einem Ausmaß, welches den gesamten Film vom Beginn bis zum Schluss in einen logischen Kontext setzt und endlich einen Sinn ergibt.

                  Aronofsky ist mit seinem Film ein kleines Meisterwerk gelungen, das sehr viele hassen und ablehnen, für mich ist "mother!" ein intelligenter, außergewöhnlich interessanter, manchmal seltsam abartiger, aber ebenso genialer Film, den man sich -trotz allen Vorbehalten im Vorfeld- dennoch ansehen sollte.

                  'Ist Gott am Ende vielleicht doch eher Satan? Wer weiß das schon so genau?... '

                  (Rubrik: verschwundener Kommi)

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                  • 9

                    "Call Me by Your Name" von Luca Guadagnino, basierend auf dem gleichnamigen Buch von André Aciman, ist die Liebesgeschichte zwischen dem jungen Elio und dem wesentlich älteren Oliver.

                    Elio (Timothée Chalamet) verbringt den Sommer zusammen mit seinen Eltern in deren Haus in Norditalien. Er hat nicht viel zu tun, geht schwimmen, liest viel und spielt Klavier. Bis Oliver (Armie Hammer), ein neuer Assistent seines Vaters, sich für 6 Wochen bei ihnen einquartiert. Elio ist fasziniert von dem intelligenten, leichtfüßigen und charmanten Mann und interessiert sich immer mehr für ihn. Eine zarte Annäherung zwischen den beiden bahnt sich an. Für Elio wird dieser Sommer für immer im Gedächtnis bleiben...

                    In fast poetischen Bildern gleitet der Film dahin, man ist verzaubert von der norditalienischen Landschaft, kann den Sommer fast riechen und ein sehnsuchtsvolles Gefühl beschleicht den Zuschauer. Die zärtliche Beziehung zwischen Oliver und Elio wird in unaufdringlichen, sehr einfühlsamen und ruhigen Momenten festgehalten. Die Liebe zwischen zwei Menschen ist vielleicht vergänglich, aber im Herzen und im Kopf bleibt sie für immer bestehen, ist bittersüß, wunderschön und traurig zugleich und niemand kann dieses Gefühl und diese Erinnerung stehlen. Diese beiden Elemente leben weiter und bleiben im Inneren verschlossen, manchmal bis über den Tod hinaus.

                    Achtung, *Spoiler*: Die liebevolle Beziehung Elios zu seinen Eltern ist ein starker Stützpfeiler für den Heranwachsenden, fängt ihn auf und die Worte seines Vaters (Michael Stuhlbarg) erinnern Elio daran, was für ein Glück ihm widerfahren ist und die Zeit mit Oliver keine vergeudete Zeit war. Auch wenn der geliebte Mensch vielleicht gehen musste und auf keinen Fall bleiben konnte, so ist das Geschehene eine gelebte Konstante und ein wichtiger Faktor für das weitere Fortbestehen eines jeden Individuums...

                    Fazit: sehnsüchtiger Blick auf eine wunderschöne, aber kurze Liebe, eingebettet und umarmt von einer großartigen, emotionalen und gefühlvollen Atmosphäre, die in genauso wunderschönen, faszinierenden und hellen Bildern festgehalten wurde und den Zuschauer sofort gefangennimmt. Die Landschaftsaufnahmen ähneln fast schon Gemälden, die fantastische Musik und die beiden hervorragenden Hauptdarsteller vollenden den sehr positiven Gesamteindruck.

                    Überaus empfehlenswert!

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                    • 8 .5

                      Der Film "The Accused" ("Angeklagt") von Jonathan Kaplan von 1988 ist ein trauriges Beispiel dafür, wie ein Opfer zum Täter stilisiert wird.

                      Die junge Sarah Tobias (großartig: Jodie Foster) wird in einer Bar von 3 Männern vergewaltigt. Ihre Anwältin Murphy (Kelly McGillis) lässt sich auf einen Deal ein, aufgrund dessen die drei "nur" wegen Körperverletzung verurteilt werden. Sie will ihren Fehler wiedergutmachen und klagt nun die Personen an, die während der Tat die Täter dazu angestachelt haben.
                      Jodie Foster spielt Sarah Tobias sehr überzeugend. Man nimmt ihr die äußerlich toughe, aber innerlich sehr verletzliche und schwache Frau in jeder Sekunde ab. Sie kämpft gegen die Vorurteile an, die nach der Tat vermehrt auftreten. Man wirft ihr vor, sich am Tatabend zu sexy gekleidet zu haben, verurteilt ihren "Lebenswandel", ihren Alkoholkonsum und den Umgang mit Männern im allgemeinen. Dieser Handlung beizuwohnen und zu wissen, dass es in der Realität oftmals noch genau so abläuft, tut weh und hinterlässt ein mulmiges, ohnmächtiges, aber auch sehr wütendes Gefühl.

                      Nichts, aber auch rein gar nichts, "rechtfertigt" eine Vergewaltigung. Die Opfer werden nicht selten mit ihrem Schmerz und ihrer Hilflosigkeit alleine gelassen und rutschen ab in Depressionen, Angstzustände und Suizidgedanken. Sarah (Foster) gibt sich tapfer und kämpft mit Hilfe ihrer Anwältin und mit allen anderen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln dafür, um alle Täter (die aktiven und die nicht-aktiven) zur Strecke zu bringen...

                      Fazit: "The Accused" ist weiterhin aktuell und zeigt die zermürbende Zeit für das Opfer nach einer Vergewaltigung. Man kann fast hautnah miterleben, wie solch ein schreckliches Verbrechen die Opfer ein Leben lang begleitet, nie mehr loslässt und Narben an Körper und Seele (vor allem dort!) hinterlässt.
                      Traurige Info am Rande: Kelly McGillis, die die Anwältin spielt, wurde selbst in jungen Jahren vergewaltigt. Es war bestimmt sehr schwer für sie, in diese Rolle zu schlüpfen, um in einem Film mit dieser schlimmen Thematik mitzuwirken.

                      Erschütterndes, aber auch ausgezeichnetes Justizdrama!

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                      • 8
                        Miss_Jupiter 05.02.2024, 09:48 Geändert 05.02.2024, 11:41

                        Alles beginnt mit zwei entführten Kindern, eines davon ist die Tochter der Polizistin Eva Thörnblad (sehr unnahbar und distanziert, aber trotzdem großartig: Moa Gammel). Sie kehrt zurück in ihren Heimatort Silverhöjd in der tiefsten schwedischen Provinz, um den Nachlass ihres verstorbenen Vaters zu regeln. Was das Verschwinden (oder der Tod?) von Josefin mit dem des kleinen Anton zu tun hat, bekommen die Zuschauer in vielen Schritten, Etappen und Geschichten zu spüren...

                        Fazit: Die schwedische Serie "Jordskott" ist so viel mehr als am Anfang nur Krimi und Drama, sondern wandelt sich in den weiteren Folgen in ein höchst interessantes und anspruchsvolles Mystery-Geschehen, das man schon fast als überfrachtet betrachten kann. Dies tut der Spannung jedoch keinen Abbruch, sondern sie steigert sich von Episode zu Episode.

                        In "Jordskott" liegt der Fokus auf der Umweltzerstörung des Waldes, der diesen Ort umschließt und um den sich vielerlei Mythen, Legenden und schwedische Folklore ranken. Diese Themen verbindet die Serie geschickt mit den einzelnen Schicksalen der Protagonisten, bei denen man bald nicht mehr weiß, wer gut oder böse ist, denn das versickert und verschwimmt in dubiosen Verstrickungen, Absichten und grenzenlosem Egoismus. Dieser Egoismus besteht aus Profit- und Geldgier, Machtstreben und rücksichtslosem Verhalten einiger, die im wahrsten Sinne des Wortes "über Leichen gehen".
                        In dem riesigen Wald werden unvorstellbare Schätze vermutet, aber nicht nur das sondern auch geheimnisvolle Kreaturen leben in ihm, die man als Naturgeister oder -wesen bezeichnen kann.
                        Wie das alles zusammenhängt, wird bis ins kleinste Detail aufgeschlüsselt. Bei den vielen verschiedenen Figuren und deren Geschichten muss man schon ziemlich am Ball bleiben, damit man nicht durcheinanderkommt. Hat man dies geschafft, sieht man irgendwann das ganze Bild, das schon ziemlich erschütternd ist.

                        Die Inszenierung dieser Serie ist perfekt und auch morbide, die Darsteller sind klasse, manchmal recht kühl in ihren Charakterzügen, das ist aber in Anbetracht der Story nachvollziehbar und die Naturaufnahmen sind genial, wunderschön und reiben sich an den schrecklichen und auch traurigen Geschehnissen.
                        Atmosphärisch sehr dicht und einnehmend, surreal und intensiv, oft sehr düster und verwoben mit der nordischen Mythologie versteht es "Jordskott", ein unangenehmes Gefühl während der Sichtung heraufzubeschwören. Die unheimliche und gruselige Handlung bietet sogar hin und wieder einige Horrorelemente (sogar Body-Horror), die aber sehr wohldosiert platziert sind und ganz genau dort hineinpassen.
                        Man sieht an dieser Serie mal wieder, dass die Skandinavier in punkto Serien schon fast ungeschlagen sind.
                        Die sehr negativen Bewertungen (2,5 oder 2) und Kommis kann ich überhaupt nicht verstehen, geschweige denn, nachvollziehen. Von "unsagbar langweilig und zäh" bis "großer Mist" ist hier alles zu lesen. Das ist absoluter Bullshit. Denn ansonsten wird die Serie sehr gelobt.
                        Da haben sich wohl einige zusammengetan und sich gegen "Jordskott" verschworen. Anders ist das nicht mehr zu erklären. Von diesen Bemerkungen sollte man sich auf keinen Fall abhalten lassen, sie anzuschauen.
                        Habe Staffel 1 hinter mir und Staffel 2 gestern begonnen, die ersten Folgen sind auf jeden Fall schon ebenso gut wie die vorherigen, momentan geht es um Menschenhandel, sie sind genauso unheimlich, geheimnisvoll und mysthisch. Und auch diese von mir bis jetzt gesehenen Folgen sind erschütternd.

                        Der/die Moviepilot(in) "SwissCorinna" (keine Ahnung, ob er/sie hier noch aktiv ist) hatte sie mir vor einiger Zeit wärmstens empfohlen.
                        Zu sehen gibt es "Jordskott" z.Zt. in der Megathek auf Magenta TV, Amazon und Apple TV. Sie wurde aber wohl auch schon auf arte ausgestrahlt.

                        (Zitat Wikipedia: 'Als „Jordskott“ (auch „Jordkast“) bezeichnet man in Schweden ein Naturphänomen, bei welchem sich zur Winterzeit auf freiem Feld ein scharf abgegrenztes Stück gefrorenen Bodens von seiner früheren Position wegbewegt und dabei ein Loch in der Erde hinterlässt. Damit kann aber auch der Teil eines pflanzlichen Ablegers gemeint sein, der unterirdisch oder knapp oberirdisch lokalisiert ist.'
                        Der "Jordskott" ist aber auch ein Parasit, den man in der Serie höchst plastisch dargeboten bekommt.)

                        Prädikat: Ausgezeichnet und große Empfehlung meinerseits!

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                        • 9
                          über Rocky

                          RIP "Apollo Creed" Carl Weathers...

                          Ist zwar ein trauriger Anlass, aber deswegen werde ich mir "Rocky" bald noch mal zu Gemüte führen.

                          Exzellenter und anspruchsvoller Film, der nicht nur die -oft- martialische Welt des Boxsports zeigt, sondern auch die sehr emotionale Seite des Hauptprotagonisten Rocky Balboa (Sylvester Stallone).

                          Weathers sah ich auch in "Predator", "Action Jackson", "Close Encounters of the Third Kind" und in den Serien "Colony" und "Arrested Development". "The Mandalorian" mit ihm habe ich leider noch nicht gesehen...

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                          • 8

                            "Event Horizon" von Paul W.S. Anderson halte ich persönlich für einen der besseren und auch anspruchsvolleren Science-Fiction-Horrorfilme. Man sollte sich aber die ungekürzte Version anschauen, denn sonst geht hier einiges an Spannung und auch Verständnis verloren.

                            Das Raumschiff "Event Horizon" taucht nach 7 Jahren seines Verschwindens im All wieder auf. Ein Rettungsteam bestehend aus einer Gruppe von Wissenschaftlern, darunter auch Dr. Weir (klasse: Sam Neill), der den Gravitationsantrieb dieses Schiffes gebaut hatte, wollen herausfinden, wo es in dieser langen Zeit gewesen und -viel wichtiger- was mit seiner Besatzung geschehen ist, denn die ist unauffindbar. Womöglich ist die "Event Horizon" durch den Gravitationsantrieb und mit Hilfe eines schwarzen Lochs in eine vollkommen unbekannte Dimension oder hinter den Rand unseres Universums gelangt. Und man möchte nicht unbedingt wissen, was die Besatzung dort vorgefunden und erlebt hat.
                            Die Suche nach der Wahrheit wird für die Protagonisten zu einem schrecklichen Höllentrip im wahrsten Wortsinn...

                            Fazit: höchst spannender, gut gefilmter, gruseliger, kurzweiliger, aber auch recht gewalttätiger Sci-Fi-Film mit stellenweise ekligen Szenen, einer morbiden und düsteren Atmosphäre und einer gut aufgelegten Darstellerriege, bestehend aus u.a. Laurence Fishburne als Captain Miller, Sam Neill, Kathleen Quinlan, Jason Isaacs und Joely Richardson.

                            Schon alleine wegen Sam Neill in einer höchst ambivalenten und undurchsichtigen Rolle ist "Event Horizon" sehenswert, aber auch das Setting, die mysteriöse Story, die hervorragende Kameraarbeit, die intensive Bildsprache und last, but not least das unheimliche Raumschiff tun ihr übriges dazu.

                            Prädikat: Ausgezeichnet!

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                            • 6 .5
                              Miss_Jupiter 02.02.2024, 10:33 Geändert 02.02.2024, 10:45
                              über Knowing

                              Im Jahr 1959 wird eine Zeitkapsel im Boden vor einer Grundschule in Lexington versenkt. In dieser befinden sich Wünsche, Bilder und Notizen der Schülerinnen und Schüler.
                              50 Jahre später, also im Jahr 2009, wird diese Kapsel wieder heraufgeholt und die jetzigen Schülerinnen und Schüler dürfen sich je einen Zettel herausholen. Caleb (Chandler Canterbury), der Sohn von Prof. John Koestler (Nicolas Cage), erwischt eine merkwürdige Notiz, die nur aus Zahlen und Zahlenkombinationen besteht. Sein Vater versucht, diese Zahlencodes zu entschlüsseln und entdeckt dabei etwas Schreckliches...

                              Fazit: Alex Proyas' Sci-Fi-Mystery-Thriller "Knowing" handelt von einer schrecklichen Zukunftsvision, die den Hauptprotagonisten Koestler (Cage) umtreibt und ihn in Sorge um seinen Sohn auf die Suche nach Antworten treibt. Diese Visionen werden leider wahr und sie haben sehr viel mit den Zahlen auf der Notiz der kleinen Lucinda zu tun, die in die Zukunft blicken konnte.

                              Der Film ist relativ ruhig inszeniert, bis auf einige Ausnahmen bleibt dies auch so. Mir hat Cage als besorgter, alleinerziehender Vater recht gut in dieser Rolle gefallen, da er hier kein Overacting betreibt, sondern besonnen und zurückhaltend agiert.
                              Die mysteriöse und stellenweise düstere Atmosphäre des Streifens bleibt auch bis zum Schluss erhalten, der ernste Hintergrund und die eindrucksvolle Bildsprache sind ebenfalls positiv hervorzuheben.

                              Bei den meisten Moviepiloten kommt er nicht so gut an, aber ich kann den mir immer mal wieder ansehen. Die Message hinter "Knowing" ist natürlich sonnenklar, wird aber nicht mit dem Holzhammer präsentiert.

                              In Nebenrollen: Rose Byrne als Diana Wayland, Tochter von Lucinda und ein junger Liam Hemsworth als Koestler's Student Spencer.

                              "Knowing" ist jetzt kein Überflieger, aber ein ganz guter, interessanter und auch spannender Endzeitfilm, bei dem man oft ins Grübeln gerät.

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                              • 8 .5

                                António Campos' "The Devil All The Time" behandelt die Themen Schuld und Sühne, falsch verstandene Religiosität und dahingehend die Verehrung manipulativer Prediger, die mit List, Tücke und rigoroser Rücksichtslosigkeit ihre Schäfchen ins Verderben führen.

                                In diesem Thriller sind einige dieser verlorenen "Schäfchen" miteinander verbunden, ihre Wege und Lebenssituationen dividieren schließlich auseinander, was irgendwann in Gewalt und Tod endet...

                                Fazit: "The Devil All The Time" basiert auf dem Roman "Das Handwerk des Teufels" des amerikanischen Schriftstellers Donald Ray Pollock und bietet eine starke und seltsam düstere und deprimierende Atmosphäre. Die Darstellung von fanatischen Glaubensanhängern in den Südstaaten verschafft einem eine Gänsehaut und entlockt ein ungläubiges Kopfschütteln. Da die Handlung aber in den 50er/60er Jahren spielt, ist dieses ausgeprägte devote Verhalten mancher Menschen in dieser Zeit allerdings nachvollziehbar. Heutzutage ist man dann doch aufgeklärter und steht Religionen, die vorgeben, Nächstenliebe und Menschlichkeit zu predigen und das Gegenteil davon tun, eher skeptisch gegenüber.

                                Menschliche Abgründe tun sich in diesem Film auf, die nach und nach immer ersichtlicher und offenkundiger werden und die die Protagonisten auf schlimme Art und Weise heimsuchen, quälen und sie blindlings ins Verderben stürzen. Allen voran Arvin Russell (stark: Tom Holland) hat es ganz besonders schwer, die Vergangenheit mit seinem Vater Willard (Bill Skarsgård) aufzuarbeiten.

                                Die hervorragende Inszenierung, die guten Darsteller (u.a. Jason Clarke, Mia Wasikowska und Robert Pattinson als widerlicher Prediger Teagardin) und auch der Soundtrack machen diesen Film zu einem kleinen Juwel, das aus den vielen übrigen Netflixproduktionen wunderbar hervorsticht. Produziert wurde "The Devil All The Time" u.a. von Jake Gyllenhaal.

                                Absolut empfehlenswert!

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                                • 8 .5

                                  Basierend auf dem Buch der US-amerikanischen Ordensschwester und Aktivistin gegen die Todesstrafe, Helen Prejean, drehte Tim Robbins 1995 den Film "Dead Man Walking".

                                  Prejean (Susan Sarandon) besucht immer wieder den zum Tode verurteilten Mörder Matthew Poncelet (Sean Penn) in seiner Zelle, um ihm Zuspruch und Mut vor seinem letzten Gang zu geben und ihm beizustehen. Zuerst macht sie es leicht widerwillig, dann aber empfindet sie so etwas wie Sympathie für den verzweifelten Mann, der Jahre zuvor mit einem anderen ein junges Paar tötete.
                                  Parallel zu ihren Gesprächen mit Poncelet versuchte Helen alles, um die Todesstrafe doch noch abzuwenden...

                                  Fazit: Robbins gelang mit seinem Streifen ein einfühlsames, erschütterndes und intensives Drama sowie Plädoyer gegen die unmenschlichste aller Bestrafungen, die leider immer noch weltweit sowie auch in einigen Staaten der USA praktiziert wird.
                                  Der Film soll kein Mitleid für den Täter aufkommen lassen, aber er erreicht doch bei den Zuschauern, dass diese in sich gehen, Zweifel bekommen und das Unrecht der Todesstrafe erkennen, selbst wenn sie eventuell dafür sein sollten.
                                  "Dead Man Walking" erhebt nicht den moralischen Zeigefinger, sondern fokussiert sich ganz auf die eindringlichen Gespräche zwischen der Ordensschwester und dem zum Tode verurteilten Mörder. Prejean setzt sich zusätzlich auch für dessen Familie ein.

                                  Die beiden Hauptdarsteller Sarandon und Penn spielen ihre Rollen brilliant und man bemerkt die immer größer werdende Verzweiflung bei Poncelet, der sich anfangs noch ablehnend und gleichgültig Prejean gegenüber verhält. Diese jedoch lässt nicht locker und Poncelet vertraut sich ihr irgendwann vollkommen an, indem er ihr letztendlich auch den äußerst brutalen Tathergang erzählt.

                                  Man kann es drehen und wenden, wie man will: Wenn der Staat einen Mörder tötet, begibt er sich auf das Niveau des- oder derjenigen, die/der gemordet hat und ist dann keinen Deut besser. Aber in vielen arg religiös geprägten und konservativen US-Bundesstaaten gilt auch heute noch der Satz: "Auge um Auge, Zahn um Zahn" und das kann aus diesen Köpfen leider nicht mehr entfernt werden.

                                  "Dead Man Walking" ist ein äußerst sachlicher, nüchterner und sogar kühler Film, dessen Gefühlsregungen ausschließlich von den beiden Hauptprotagonisten ausgehen. Er gibt keine expliziten Antworten, sondern appelliert an die Vernunft derjenigen, die immer noch einen Funken Menschlichkeit in sich spüren und die Sinnlosigkeit der Todesstrafe erkennen. Außerdem lässt er Raum für Gegner und Befürworter und bringt deren Argumente zum Vorschein.

                                  Prädikat: Ausgezeichnet!

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                                  • 5 .5

                                    " Valerian and the City of a Thousand Planets; Valérian and Laureline" besticht durch seine umwerfenden Effekte, das quietschbunte Ambiente und den fast schon überwältigenden Einfallsreichtum, was die Bewohner der gigantischen Raumstation Alpha angeht. Man ist ganz benommen vom Tempo der Handlung und auch eingenommen von dem farbenfrohen Getümmel, das in diesem weiträumigen einzigartigen Universum herrscht.

                                    Alles andere sowie die Darsteller glänzen nicht gerade durch Bombast, welcher durch die eigentümliche Atmosphäre dieser ganz eigenen Welt kompensiert wird. Das Model Cara Delevingne als Laureline, Dane DeHaan als Valérian, Rutger Hauer als Präsident und Clive Owen als Commander Arun Filitt kommen gegen die überbordenden Special Effects, die wirklich großartig sind, nicht an. Trotzdem ist der Streifen zu keiner Zeit langweilig, Tanzeinlagen von Rihanna als Gestaltwandlerin Bubble inklusive, man kommt sich als Zuschauer vor wie in einem riesigen visionären Freizeitpark, in dem es keine Grenzen und auch kein Ende mehr gibt und in dem man eigentlich alles machen kann, was man möchte und was einem so einfällt.

                                    Fazit: Luc Besson verfilmte dieses Sci-Fi-Märchen nach der Graphic Novel "Valérian" von Pierre Christin und Zeichner Jean-Claude Mézières. Man merkt es diesem Werk schon an, dass der Regisseur mit Herzblut bei der Sache war. Trotzdem fehlt "Valerian..." ein gewisser Charme und auch der gewisse Funke, der anderen -ähnlichen- Sci-Fi-Filmen innewohnt. Er will bei mir nicht so recht überspringen.
                                    Nichtsdestotrotz fühlte ich mich ganz gut unterhalten.

                                    In einer Nebenrolle, in der er kaum zu erkennen ist: Ethan Hawke.

                                    Wegen der hervorragenden Effekte und ganz besonders wegen der wunderbaren Darstellung des sanftmütigen Volkes der Pearl gibt es von mir noch einen halben Punkt obendrauf.

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                                    • 7
                                      über Apostle

                                      "Apostle" von Gareth Evans macht schon sehr vieles richtig, obwohl es jetzt nicht der ultimative "Überflieger" ist, jedoch für eine Netflixproduktion ist dieser Streifen recht gut gelungen.
                                      Das Thema an sich ist höchst interessant und die Geschichte relativ spannend erzählt und auch gefilmt. Der Schauplatz der abgelegenen Insel ist gut gewählt, da der Eindruck der Isolation, der allgemeinen Hilflosigkeit und des Ausgelieferteins dadurch sehr spürbar wird.

                                      Es geht um Sektentum, Hörigkeit, Machtausübung, kultische Verehrung, Okkultismus, Bigotterie und Gewalt, besonders Letzteres hat es an manchen Stellen ziemlich in sich, weshalb die FSK 18 hier doch angebracht erscheint.

                                      Dan Stevens ("Ich bin dein Mensch", "Inside Wikileaks", "Colossal", "Lucy in the Sky", "Beauty and the Beast", "Guillermo del Toro’s Cabinet of Curiosities"), der Hauptprotagonist Thomas, den es auf der Suche nach seiner verschwundenen Schwester auf diese Insel verschlägt, spielt passabel, doch wirkt er manches Mal ein wenig zu bemüht. Der geniale Michael Sheen ("Kingdom of Heaven", "Underworld: Evolution", "Blood Diamond", "Frost/Nixon", "Midnight in Paris", "Passengers", "Nocturnal Animals", "Beautiful Boy", "The Queen") dagegen als Sektenanführer übermittelt eine eindringliche und authentische Performance.

                                      Auf mich hatte "Apostle" eine höchst unangenehme Wirkung, nicht unbedingt wegen der Story oder der Handlung, sondern aufgrund der sehr seltsamen und bisweilen düsteren Atmosphäre und der allgemeinen unterschwelligen und zumeist unsichtbaren Gefahr, die an diesem geheimnisvollen und undurchschaubaren Ort durch alle Ritzen der einfachen Holzhäuser der Sektenmitglieder dringt. Über einige kleine Längen kann man hinwegsehen, aber im Großen und Ganzen ist es ein ansehnlicher und passabler Film geworden, der einige brutale (Gore-)Szenen zu bieten hat.

                                      In einer weiteren Nebenrolle als Andrea Howe: Lucy Boynton ("Bohemian Rhapsody", "Murder on the Orient Express", "Sing Street")

                                      "Apostle" ist ein übernatürlicher, etwas provokanter, atmosphärisch sehr dichter und relativ gewalttätiger Mystery-/Horrorfilm mit Anspruch und einem großartigen Setting und deshalb sehenswert.

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                                      • 6

                                        Höhlenforscher "befreien" bei einem Durchbruch unbeabsichtigt gefährliche fledermausähnliche Wesen, die tief in diesem tunnelartigen Höhlensystem wohl Millionen! von Jahren überlebt haben. (Große Frage: wovon haben die sich all die Jahre dort unten eigentlich ernährt?)
                                        Diese Wesen machen nun Jagd auf die Menschheit, weil sie sehr hungrig und sehr böse sind. Die US-amerikanische Familie Andrews muss deswegen mit 2 Autos aus der Großstadt aufs Land fliehen. Die gehörlose Tochter Ally (Kiernan Shipka) hat aber ihre noch vorhandenen anderen Sinne insoweit geschärft, dass sie die Wesen "erspüren" kann, was erstmal von Vorteil ist. Aber nicht nur die so genannten "Wespen" sind lebensbedrohlich, sondern auch eine aus der Gefahr heraus entstandene, wahnsinnige Sekte, die sich die Zungen abgeschnitten hat, da die blinden Wesen nur auf Geräusche achten...

                                        Fazit: "The Silence" von John R. Leonetti ähnelt in der Handlung sehr "A Quiet Place" und man denkt sofort, dass dieser Streifen sich bei dem Film mit Emily Blunt bedient hat. Aber "The Silence" basiert auf dem 2015 erschienenen Roman von Tim Lebbon. Wer da jetzt von wem zuerst geklaut hat, oder ob "A Quiet Place" sich eventuell auch auf das Buch beruft, weiß man nicht so recht, da beide Filme in kurzem Abstand zueinander rauskamen.

                                        Wie dem auch sei. Im Film gibt es auf jeden Fall einige Logiklöcher. Das größte von allen: die Familie ist wegen der Gehörlosigkeit von Ally der Gebärdensprache mächtig, macht aber trotzdem oft recht viel Lärm, als gäbe es kein Morgen. Von Flüstern halten sie meistens auch nicht viel. Das, was in "A Quiet Place" richtig gemacht (absolut kein Laut) und auch recht subtil mit einer düsteren Atmosphäre inszeniert wurde, fehlt in "The Silence" leider gänzlich.

                                        Ich habe den Streifen wegen dem großartigen Stanley Tucci als Familienoberhaupt Hugh Andrews geschaut. Der macht seine Sache auch ganz gut, kann aber sein Potenzial bei weitem nicht ausschöpfen, ebenso kann das Miranda Otto als seine Frau Kelly aber leider auch nicht.
                                        Leidlich spannend, ein viel zu abruptes Ende, die vielen Unstimmigkeiten bzw. Ungereimtheiten und das nicht immer nachvollziehbare Handeln der Protagonisten lässt die Punktzahl bei mir schrumpfen. Die CGI-Fledermauswesen sehen aus wie hübschere Gremlins, richtig Angst bekommt man bei ihrem Anblick aber nicht und viele Szenen wirken etwas plump.

                                        Einmal anschauen, aber dann vergessen und stattdessen lieber noch mal "A Quiet Place" von John Krasinski sichten. (Wegen Tucci gab es einen halben Punkt obendrauf.)

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                                        • 8
                                          Miss_Jupiter 23.01.2024, 11:06 Geändert 23.01.2024, 17:08

                                          Es ist der 13. Oktober 1972. Die Rugbymannschaft "Old Christian's Club" aus Uruguay stürzt mit dem Flugzeug auf dem Weg nach Chile über den Anden ab. Von den 45 Insassen überleben am Ende nur 16. Die meisten Überlebenden bestehen aus den Teammitgliedern. Nach 72 Tagen gelingt es 2 von ihnen unter widrigsten Bedingungen Chile zu erreichen und somit eine Rettungsaktion einzuleiten...

                                          Dieses Wunder ist schon öfter verfilmt worden, z.B. "Alive" ("Überleben") mit Ethan Hawke aus dem Jahr 1993.
                                          Der Streifen "Die Schneegesellschaft" ("La sociedad de la nieve") von Juan Antonio Bayona ("The Impossible") handelt nun nochmals von dieser Katastrophe und zeigt den schrecklichen Absturz und dessen weitreichende und furchtbare Folgen auf eine höchst realistische Art und Weise.

                                          Nach mehreren Tagen in den hoch gelegenen Anden, nachts bei -30 bis -40 Grad mit den Leichen der anderen im Wrack ausharrend, und auch tagsüber unter lebensfeindlichen und bedrohlichen Umständen realisieren die Überlebenden, dass wohl für sie keine Hilfe und Rettung mehr in Aussicht ist. Außerdem gehen die wenigen Lebensmittel zur Neige. Die Verzweiflung der Menschen, von denen einige auch noch schwer verletzt sind, übersteigt schließlich den Höhepunkt dessen, was menschliches Ermessen und menschliche Vorstellungskraft anbelangt und sie treffen extremste Maßnahmen, um nicht zu verhungern.

                                          Der körperliche und psychische Verfall sowie die unendliche Verzweiflung wird hier ebenso drastisch inszeniert, am Ende sehen die zumeist sehr jungen Männer um die 20-25 Jahre uralt aus, ausgemergelt und abgemagert und in den Gesichtern mit tiefen Furchen versehen. Der anfangs noch vorhandene Lebenswille schwindet zusehends und auch Paranoia macht sich in dem Flugzeugwrack breit. Zu allem Unglück werden sie auch noch unter einer Lawine begraben, aus der sie sich nach 4 Tagen befreien können, jedoch mit noch mehr Verlusten.

                                          Dass Menschen zu fast allem bereit und fähig sind, um zu überleben und auch unmenschlichste Anstrengungen und Strapazen auf sich nehmen können, beweist dieses Unglück auf bittere, aber auch hoffnungsvolle Art und Weise. Die Atmosphäre in diesem Film ist fast genauso eisig und trostlos wie die absolut lebensfeindliche Umgebung und trotzdem weht ein Hauch von Wärme hindurch, diese entsteht durch die tiefen Freundschaften sowie den festen Zusammenhalt zwischen den jungen Männern, die sich selbst und auch die anderen niemals aufgeben.
                                          Die atemberaubende Schönheit der Anden steht im harten Kontrast und Gegensatz zu der schrecklichen und ausweglosen Lage, in der sich die Überlebenden befinden.

                                          Die hervorragenden Darsteller spielen intensiv und überzeugend und man leidet bis zuletzt mit ihnen. Die Stimme von Numa (Enzo Vogrincic) aus dem Off wirkt im Laufe der Handlung umso trauriger auf die Zuschauer, da er *Spoiler* leider auch stirbt.

                                          Ausgezeichneter und überaus sehenswerter Streifen mit harten und sehr emotionalen Passagen, die wie das Eis und der Schnee fröstelnd unter die Haut gehen bzw. kriechen.

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                                            Miss_Jupiter 22.01.2024, 09:56 Geändert 22.01.2024, 10:25

                                            Die Gecko-Brüder Seth (George Clooney) und Richard (Quentin Tarantino) flüchten nach diversen Überfällen mit mehreren Toten aus den USA nach Mexiko. Unterwegs kidnappen sie den ehemaligen Priester Jacob (Harvey Keitel) und seine beiden Kinder Kate (Juliette Lewis) und Scott (Ernest Liu), um mit deren Wohnmobil über die Grenze zu gelangen. In Mexiko angekommen, fahren sie schnurstracks zur Bar "The Titty Twister", um dort jemanden zu treffen. Was sie allerdings nicht ahnen, ist, dass sie in diesem "Etablissement" vom Regen in die Traufe gelangen, denn im Titty Twister eröffnet sich für sie alle ein Tor zur Hölle...

                                            Fazit: Der Kultklassiker "From Dusk Till Dawn" (1996) von Tarantino-Kumpel Robert Rodriguez beginnt als abgefahrenes Roadmovie, das sich schließlich in einen verrückten Vampirthriller -gespickt mit allerlei schwarzem, sarkastischem und zynischem Humor- verwandelt. Die temporeiche und rasante Handlung ist großartig inszeniert und gefilmt, ein Hauch von Trash zieht sich ab der Mitte des Streifens gekonnt durch die Story. Die Atmosphäre in der Bar und ihre seltsame und bisweilen bescheuerte Klientel lassen dem Zuschauer durch deren hektische und gewaltsame Aktionen kaum Zeit zum Luftholen. Am Ende ist die große "Schlachtplatte" angerichtet und der Start in einen Neuanfang wird nur für einen kläglichen Rest der Protagonisten realisierbar.

                                            Clooney ist sehr cool in seiner Rolle als abgebrühter Seth und Tarantino spielt seinen psychopathischen, verhaltensgestörten und unberechenbaren Bruder Richard mit fast stoischer und gefährlicher Ruhe (vor dem Sturm). Keitel ist hervorragend als zweifelnder Priester, der alles für seine beiden Kids tun würde und Juliette Lewis glänzt als unbedarftes junges und braves Mädel, das irgendwann über sich selbst hinauswächst, sich schlußendlich auf einen Schlag mit der herben und brutalen "Realität" konfrontiert sieht und somit seine "Unschuld" verliert.

                                            Der geile Soundtrack mit u.a. ZZTop, Stevie Ray Vaughan & Double Trouble und den fantastischen Tito & Tarantula passt wunderbar und punktgenau zur vollkommen abgedrehten und derben Handlung, man hätte keine passendere Musik für diesen Film aussuchen können. Überdies ist die gezeigte Gewalt im Film so herrlich überdreht und manchmal gewollt übertrieben dargestellt, dass man sich heutzutage doch über die immer noch bestehende FSK18 wundert.

                                            In weiteren Nebenrollen: Danny Trejo, Tom Savini, Kelly Preston und Cheech Marin.

                                            Auch nach vielen Jahren immer noch absolut genial und sehenswert! (Grandios: die Tanzeinlage von Salma Hayek als Santánico Pandemonium)

                                            https://www.youtube.com/watch?v=UTCbnJLYQA8 (Tito & Tarantula/After Dark)

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                                            • 7 .5
                                              Miss_Jupiter 21.01.2024, 13:16 Geändert 21.01.2024, 13:36

                                              Wir befinden uns im Mittelalter in Italien: Der böse und eifersüchtige Bischof von Aquila (John Wood) verflucht die beiden Liebenden Isabeau (Michelle Pfeiffer) und Navare (Rutger Hauer). Sie sind bis an ihr Lebensende dazu verdammt, nicht mehr als Paar zusammenbleiben zu können.
                                              Navare wird nachts zum schwarzen Wolf, während die bei Tage als Falke lebende Isabeau dann wieder zum Mensch wird. Sie sind deswegen nicht in der Lage sich jemals wieder als menschliche Wesen berühren zu können, nur bei Sonnenaufgang sehen sie sich für ein bis zwei Sekunden, bis der jeweils andere sich wieder verwandelt. So streifen die beiden auf Navare's treuem Hengst Goliath umher.
                                              Dieses grausame Schicksal verleitet Navare schließlich dazu, den Bischof zu suchen, um ihn zu töten. Auf seinem beschwerlichen und gefährlichen Weg dorthin begleitet ihn der Dieb Philippe Gaston (Matthew Broderick), der im weiteren Verlauf zu einem guten und treuen Freund wird...

                                              Richard Donner's "Ladyhawke" ("Der Tage des Falken") von 1985 ist ein romantischer Fantasystreifen, dessen warmherzige und wunderschöne Inszenierung, gepaart mit großartigen Landschaftsaufnahmen und dem damaligen Zeitgeist in eine traumhaft märchenhafte Atmosphäre eingewoben ist.

                                              Die Geschichte über eine tief empfundene Liebe, die allem trotzt, was nur vorstellbar erscheint und die Bemühungen, diesem Schicksal zu entfliehen, den Fluch zu brechen und vielleicht eines Tages wieder zueinander zu finden, ist berührend, unglaublich romantisch und beinahe traurig. Die heute eventuell etwas kitschig anmutenden Dialoge und ein gewisses Overacting sind zu verschmerzen, wird man doch als Zuschauer von der herzerwärmenden Story um Liebe, Verrat und eine enge Freundschaft von Anfang an eingelullt und leidet mit Navare und Isabeau bis zum Ende mit.
                                              Der damals blutjunge Matthew Broderick als pfiffiger und cleverer Philippe sorgt zwischendurch immer wieder für Lacher und die bezaubernde Michelle Pfeiffer erobert sowieso jedes Herz im Nu.

                                              Der Film ist Abenteuer, Fantasy, Romanze und spannendes Drama in einem und ist auch heute noch wegen seiner eindrucksvollen Ästhetik und eher ruhigen Erzählweise sehenswert. Die schönen Naturaufnahmen und die engagierten Darsteller, darunter fallen natürlich auch der hübsche Falke (in Wahrheit allerdings ein Rotschwanzbussard), Goliath und auch der Wolf, berühren das menschliche Herz an der richtigen Stelle und der hervorragende Soundtrack von Andrew Powell von 'The Alan Parson's Project' runden das positive Gesamtbild gekonnt ab.

                                              "Ladyhawke" basiert auf einer altfranzösischen Sage aus dem 14. Jahrhundert. Gedreht wurde in Italien in der Provinz L’Aquila und in Parma und Cremona sowie in Campo Imperatore, einer Hochebene nahe dem höchsten Gipfel der Apenninen und bei Cortina d’Ampezzo.

                                              Entgegen vieler negativer Meinungen zu Andrew Powell gefällt mir der rockig-poppige Score außerordentlich gut, weil er einfach passt und dann auch wieder nicht wegen des mittelalterlichen Settings. Dieser Gegensatz macht den Soundtrack zu einem einmaligen Hörerlebnis.

                                              In einer Nebenrolle: Alfred Molina als fieser Cezar.

                                              Auch heute noch ist mir "Ladyhawke" 7.5 Punkte wert.

                                              P.S. Der mp-Zusatz "Werwolf-Film" oben ist ja nun mehr als lächerlich. :-D

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                                              • 8 .5

                                                "Once Upon a Time... in Hollywood" ist im Grunde genommen eine großartige Hommage und Reminiszenz an die nostalgischen Hollywoodfilme und TV-Serien der sechziger Jahre mit all ihren manchmal naiven sowie vorhersehbaren Handlungsverläufen, die vor allem in den Western dieser Dekade und auch in vielerlei Krimiserien zu bestaunen waren. Ein Hauch von Film-im-Film-Feeling schleicht sich schon direkt am Anfang ein.

                                                Die Freundschaft zwischen dem leicht abgehalfterten und dem Alkohol zugeneigten Seriendarsteller Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) und dessen Stuntdouble Cliff Booth (Brad Pitt) ist das eigentliche Thema des Streifens, der den Zeitgeist, die Umbruchstimmung und auch die Musik dieser Ära mit einem tollen Soundtrack und einer realistischen Atmosphäre wunderbar einfängt und rüberbringt.
                                                Die junge, am Anfang ihrer Karriere stehende Schauspielerin Sharon Tate (Margot Robbie) wohnt zusammen mit ihrem Ehemann, dem Regisseur Roman Polanski in unmittelbarer Nachbarschaft von Dalton im Cielo Drive, nur sind sie sich noch nie begegnet.
                                                Booth versucht indessen, den an sich zweifelnden und im Abstieg begriffenen Dalton aufzumuntern, während die obskure Manson-Family um den charismatischen und manipulativen Charles Manson abartige und schreckliche Pläne auf der ehemaligen Spahn-Filmranch schmiedet.
                                                Das Schicksal verbindet Dalton, Booth sowie Sharon Tate, deren Freunde und einige Bewohner der Spahn-Ranch miteinander, ohne dass sie davon überhaupt in irgendeiner Weise etwas ahnen...

                                                *Spoiler*: Das Ende des Films ist ein wenig traurig, wehmütig und hat etwas von dem berühmten "Was wäre, wenn,..."-Gefühl.

                                                Fazit: dialoglastiger typischer Tarantino-Film, der nicht ganz an seine Vorgänger herankommt, aber trotzdem wegen der hervorragenden Darstellerleistungen ungemein fesselnd und sehr interessant ist. Man wird beim Schauen direkt ins Jahr 1969 katapultiert, die Kostüme und das Setting bestechen und die Gewalt am Schluss hat beinahe schon etwas comedyhaftes, wobei einem das Lachen aber im Halse steckenbleibt und darüber hinaus die Tragik der damaligen Geschehnisse überaus bewusst wird.

                                                In Nebenrollen: Timothy Olyphant, Emile Hirsch, Luke Perry, Dakota Fanning, Sarah Margaret Qualley, Damian Lewis, Michael Madsen, Rebecca Gayheart, Lena Dunham, Rumer Willis, Victoria Pedretti, Zoë Bell und James Remar.

                                                Ein Wiedersehen gibt es außerdem mit Kurt Russell, Al Pacino und Bruce Dern.

                                                Prädikat: Ausgezeichnet!

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                                                  Der junge Bruce, Sohn des Milliardärs Thomas Wayne, will aus seiner Angst vor Fledermäusen eine Oper verlassen, ohne zu ahnen, dass seine Eltern kaltblütig erschossen werden. Als Erwachsener landet Bruce Wayne (klasse: Christian Bale) wegen Diebstahls in einem ostasiatischen Gefängnis. Dort lernt er den geheimnisvollen Ducard (Liam Neeson) kennen, der ihn nach seiner Entlassung in die Kampftechnik der Ninjas einweiht.
                                                  Bruce kehrt vollkommen verändert in seine Heimatstadt Gotham zurück. Dort macht er es sich zur Lebensaufgabe, korrupte Polizisten und Verbrecher zu bekämpfen. Es dauert nicht lange, bis seine engste Vertraute und somit die ganze Stadt in ernsthafte Gefahr geraten...

                                                  Christopher Nolan's "Batman Begins" bietet eine düstere Handlung, eine intensive Atmosphäre, viel Action, gut gefilmte Kampfszenen und ist sehr viel mehr als eine reine Comicverfilmung. Die tiefgründigen Charakterzeichnungen und die zum Nachdenken anregende Story vermitteln einmal mehr die Sinn- und Ernsthaftigkeit sowie den hohen Anspruch, die den "Batman-Verfilmungen" zugrundeliegen, nämlich die Kritik an der Gesellschaft und deren Unbelehrbarkeit; die Dekadenz und Oberflächlichkeit der "Oberen Zehntausend" wird hier nur allzu deutlich und die sozialen Gegensätze sind gut herausgearbeitet. Die Reichen werden immer reicher und somit arroganter und zügelloser, während der überwiegende Teil der Menschen in ärmlichen Verhältnissen vor sich hinvegetiert ohne Hoffnung auf Besserung, ganz so wie es leider in der Realität aussieht. Die Polizei ist, wie so oft, äußerst korrupt und skrupellos, und der wunderbar inszenierte Werdegang von Bruce Wayne hin zu Batman bzw. der ernste und erschütternde Hintergrund für sein Handeln und Vorgehen werden hier sehr ausführlich und auf intelligente Art und Weise dargestellt. Ein in seiner Kindheit heftigst traumatisierter Mensch versucht, als lebende Waffe gegen das allgegenwärtige Böse vorzugehen und damit ein wenig die immer mehr schwindende Moral wieder etwas aufzupeppen. Das schreckliche Ereignis in der Vergangenheit ist der Auslöser und der Hauptbeweggrund seiner Metamorphose in Batman, damit der "junge" Bruce Wayne überhaupt weiter- bzw. überleben konnte.

                                                  Trotz aller Düsternis und ernsten Untertönen kommen auch hier leise Ironie und Witz nicht zu kurz, dafür sorgt schon der geniale Michael Caine als Butler Alfred.

                                                  Hans Zimmer und James Newton Howard sorgen für den großartigen Soundtrack, der diesen äußerst bildgewaltigen und psychologisch ausgeklügelten Streifen mit einem oftmals surreal anmutenden Comic-Charakter perfekt abrundet. "Batman Begins" beinhaltet darüber hinaus auch noch realistische Ansätze.

                                                  Weitere hervorragende Darsteller sind u.a. Gary Oldman als Lieutenant James Gordon, Morgan Freeman, Katie Holmes als Rachel, der kürzlich verstorbene Tom Wilkinson, Cillian Murphy (Scarecrow), Rutger Hauer und Linus Roache als Bruce Wayne's Vater.

                                                  Immer wieder sehenswert und einer meiner Favoriten!

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                                                  • 7 .5

                                                    Alles beginnt mit einem enthaupteten Alpaka...
                                                    Dann werden sämtliche Protagonisten von einer ihnen völlig unbekannten Person kontaktiert und mit ihren diversen Geheimnissen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert, die zu ungeahnten, unangenehmen und tödlichen Verwicklungen und Vorkommnissen führen und das Leben aller für immer verändert. Woher die Person das alles weiß, bleibt ein Rätsel...

                                                    (Bitte nicht vom total bescheuerten deutschen Titel "Ich schweige für dich" verwirren lassen und deswegen bitte keinen Abstand von dieser sehr guten britischen Serie nehmen!)

                                                    Fazit: "The Stranger" von Madonna Baptiste nach dem gleichnamigen Roman von Harlan Coben (keine Ahnung, weshalb man diesen Titel nicht so belassen hat) ist eine äußerst spannende, sehr raffinierte und anspruchsvolle Miniserie, die man z.Zt. auf Netflix streamen kann.

                                                    Sie besticht durch eine glänzende Inszenierung, eine reichlich mysteriöse und stellenweise auch düstere Atmosphäre, viele Wendungen und sehr gute Darsteller, die das ganze nachvollziehbar erscheinen lassen. Warum die seltsame Person die von ihr Kontaktierten auf diese Weise mit unschönen Dingen aus ihrem vorherigen Leben konfrontiert, bleibt bis zum Schluss ein Rätsel, das es aufzulösen gilt.
                                                    Als auch noch ein Mord geschieht, klinkt sich die Polizistin Joanne (Siobhan Finneran) ein, da es sich bei der Toten um ihre beste Freundin Heidi (Jennifer Saunders) handelt. Die Ermittlungen führen sie schließlich zu der Familie Price. Adam Price (Richard Armitage, "The Hobbit: The Battle of the Five Armies", "The Hobbit: An Unexpected Journey", "The Hobbit: The Desolation of Smaug", "Brain on Fire", "Ocean's 8", "The Lodge", "Captain America: The First Avenger") vermisst seine Ehefrau Corinne (Dervla Kirwan, "Doctor Who", "Trautmann", "Ondine"), die ebenfalls von der Person angesprochen wurde.

                                                    Wie diese Fälle miteinander in Verbindung stehen, wird hier geschickt eingefädelt und man muss schon am Ball bleiben, um alles zu verstehen, was bei der durchgängigen Spannung absolut nicht schwer fällt. Auch die Kinder der kontaktierten Protagonisten haben "Dreck am Stecken" (Drogen, aus diesem Grund nackt im Wald herumirren, ins Koma fallen, Nacktbilder verschicken und ins Internet stellen, etc.). Jedenfalls ergeben die einzelnen Schicksale irgendwann ein Ganzes, was man so nicht vermutet hätte.

                                                    In einer großartigen Nebenrolle ist hier Stephen Rea als Martin Killane zu sehen. Ihn sieht man leider auch nicht mehr so oft. Hat mich sehr gefreut, ihn in dieser tollen Rolle wiederzusehen.
                                                    Den undurchsichtigen Vater von Adam Price spielt Anthony Head ("Sweeney Todd", "Ted Lasso", "A Street Cat Named Bob", "Scoop")

                                                    Aber ganz besonders hat mir hier Hannah John-Kamen ("Black Mirror", "Star Wars: The Force Awakens", "GoT", "Ready Player One", "Tomb Raider", "Ant-Man and the Wasp") als Chris gefallen. Sie besitzt eine unglaubliche Ausdruckskraft und ist eigentlich der heimliche Star dieser Serie.

                                                    Äußerst sehenswert und zu keiner Sekunde langatmig oder langweilig, aber die FSK 12 ist hier mMn zu niedrig angesetzt!

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