Moe Szyslak - Kommentare
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Alle Kommentare von Moe Szyslak
Immer wieder verblüffend und faszinierend, wie es Filme immer wieder schaffen, einen in die eigene Kindheit zu katapultieren. Seit fast 2 Jahrzehnten nicht mehr gesehen, aber allein schon durch die Titelmusik war die Erinnerungszeitreise in längst vergangene, vergessene und unbeschwerte Zeiten vollzogen. Ich erinnerte mich gerade lebhaft daran, wie ich und meine Freunde als Kinder den Film tausendmal gesehen und vergöttert haben, alle Szenen und Dialoge auswendig konnten und real oder mit Playmobil nachgespielt haben. Jeder wollte so sein wie Lancelot oder Artus und England gegen den bösen Mordred verteidigen. Einer der Ritterfilme meiner Kindheit und durch die lange Zeit, die seit der letzten Sichtung vergangen ist, wirkte er gerade ziemlich intensiv und verschaffte mir desöfteren Gänsehaut. Am Film lag das nicht unbedingt, mehr an den Erinnerungen. Denn der Film an sich ist schon sehr in die Jahre gekommen und die Staubschicht, die darauf liegt, ist höher als die angesammeltenLeichenberge an Rittern. Robert Taylor als Lancelot war super und der Film war opulent, episch und unterhaltsam gemacht. Die unfreiwillige Komik, die lächerlichen und dilettantischen Schlachten, dieses Knallbunte die ganze Zeit (echt clever, so leuchtend in die Schlacht zu ziehen, da weiß der Gegner wenigstens, wo er hinzielen muss), die ewig langgezogenen Szenen teilweise, der penetrante und allgegenwärtige Score, die schmalzig-triefenden Dialoge (hätte nur noch gefehlt, dass alle in Gesang ausbrechen), das Liegenlassen wichtiger Elemente der Artus-Saga (Excalibur und Merlin werden zu Nebenfiguren degradiert) und die zusammengestückelte Story WÄREN Kritikpunkte gewesen, wenn der Film nicht so verdammt alt gewesen wäre und wenn er nicht so viele Erinnerungen beinhalten würde. Somit ist es eigentlich unmöglich, eine halbwegs objektive Bewertung abzugeben. Die Erinnerungen, die dieser Film soeben zurückgebracht hat, sind unbezahlbar und dem Film an sich will ich deswegen auch kein Haar krümmen.
7/10 (?) Kissenschlachten zu Pferd
Lockerflockige und flottes Verwirrspiel mit viel Hetzjagd und Charme, das einem mindestens genauso oft in die Irre und hinters Licht führt wie den Hauptcharakter. Größtenteils stimmte die Mischung aus Spannung, Humor und Miträtseln sehr gut, allerdings gab es für meinen Geschmack einige zu alberne Szenen und Rumblödeleien, die mir nicht sonderlich gefallen haben. Aber es hielt sich noch in Grenzen. Außerdem fand ich die ganze Sache mitunter auch etwas zu konfus, es kam mir immer so vor, als ob viele Szenen überhaupt nicht nötig waren bzw sogar absichtlich keinen Sinn ergaben, um einfach nur für zusätzliche Verwirrung zu sorgen. Und dass man ständig das Gefühl hatte, der Film spiele im Orient, obwohl er in England spielt, fand ich auch irgendwie immer verstörend. Aber trotz alledem macht der Film Spaß, was zu einem sehr großen Teil den beiden Hauptdarstellern zu verdanken ist. Gregory Peck als tollpatschiger aber schelmischer Universitätsprofessor, der stets einen frechen Spruch auf den Lippen hat und Sophia Loren als laszive verführerische Schönheit, deren Lügen und Geheimnisse fast noch umwerfender sind als ihr Aussehen, spielen herausragend. Die spritzigen Dialoge und der Spielwitz der beiden macht ungemein Spaß, die Chemie zwischen den beiden stimmt einfach perfekt. Somit helfen die beiden dem Film zwar nicht über alle Schwächen, aber über die meisten. Klasse war noch der Score von Henry Mancini und das faszinierende Ausnutzen und Filmen durch so gut wie alle Spiegelflächen, die man finden konnte.
7/10 mysteriösen Hieroglyphen
Zeitloser und immer noch fesselnder Psychothriller, wie in Meister Hitchcock nicht besser hätte drehen können. Der Film lässt sich zwar mitunter etwas viel Zeit für den Aufbau und hat in der ersten Hälfte auch einige kleinere Längen, aber die subtile Spannung schwingt immer mit und man wird mehr und mehr mitgerissen. Die Story ist so simpel wie sie nur sein kann, aber dennoch oder gerade deswegen wird, vor allem in der zweiten Filmhälfte, Hochspannung bis fast zum Anschlag erzeugt. Rex Harrison spielt klasse, ebenso wie die Nebendarsteller. Und Doris Day spielt überragend. Ihr Lachen und ihr unwiderstehlicher Charme ist genauso ansteckend wir ihre Angst, Panik, Verzweiflung und Abdriften in den Wahnsinn. Und genau wie sie wird man sehr lange im Dunkeln gelassen, was nun hinter allem steckt, weil man sehr geschickt verdächtige Charaktere, Nebenhandlungen mit Motiven und raffinierten Finten eingebaut hat, die einem gekonnt hinters Licht führen und die einem bei dem Wer, Warum und Ob bis zur klasse Auflösung gut mitraten lassen.
8/10 grausigen Stimmen im Londoner Nebel
Schade, ich hatte mir einiges mehr erhofft. Der Film war zwar an und für sich sehenswert, schöpft aber das epische Potenzial seiner guten Story nicht aus, weil er sich ab Filmmitte einfach nicht mehr darauf konzentriert. Den diabolischen Größenwahnsinnigen Red Skull mit Hugo Weaving zu besetzen war ein Glanzstück, einem besseren hätte man diese Rolle nicht geben können. Und die Handlung mitten in den Zweiten Weltkrieg zu verfrachten, aber dennoch eine andere bzw abgewandelte Welt(geschichte) zu erschaffen, so dass man im Prinzip machen konnte, was man wollte, ohne dass sich irgendeiner extrem angegriffen fühlen musste, wenn der amerikanischste der amerikanischen Superhelden böse Jungs vermöbelt, war auch die richtige Idee und genial gemacht. Zudem noch der klasse Anfang mit Chris Evans, der so schwächlich war, dass ihn auch ein Dreijähriger hätte K.O. schlagen können :-) Und der dann mit viel viel viel amerikanischen Patriotismus und sonstigem Zauber zum titelgebenden Helden großgezogen wurde, im wahrsten Sinne des Wortes. All das zusammen war der hervorragende Grundstein für eine Geschichte epischen Ausmaßes und eines klasse Superheldenfilms. Aber als dann aus dem sympathischen kleinen Kerl mit vielen Ecken, Kanten, Biss und Hirnschmalz durch die Veramerikanisierung ein standardisierter, unsympathischer, glattgebügelter und langweiliger US-Supermuskelheld wurde, der überhaupt keine der vorherigen Eigenschaft mehr aufwies, ging es mit dem Film dann auch langsam aber sicher dahin. Klar, die Effekte waren klasse und so einen ultracoolen Schild möchte ich nun auch haben. Und natürlich gab etliche actionreiche Szenen und auch viel Humorvolles, einiges davon sogar reichlich absurd und selbstironisch. Und Mr. Stark ist eh eine Spezies für sich. Also der Film war schon unterhaltsam, aber aufgrund der richtig guten Grundvoraussetzungen muss ich schon sagen, dass ich ziemlich enttäuscht bin. Red Skull und die klasse epische Story rückt soweit in den Hintergrund und läuft immer nur so nebenbei mit, alles driftet auseinander und der Cap prügelt sich halt etwas durch die Gegend. Für mich unbegreiflich. Da hat so ein Superhelden-Blockbuster außer Action, Sprüche und Effekten ausnahmsweise mal eine klasse Grundstory zu bieten, und dann wird sie einfach links liegen gelassen. Schade schade......
6,5/10 USA-Flaggen
Trolliger Film.
Aus der jüngeren mockumentarischen Filmvergangenheit hat man ja gelernt, dass es jungen Menschen nie gut dabei ergeht, wenn sie irgendwas unheimlich-mystisches erforschen und natürlich gleichzeitig auch filmen wollen. Erst cool rum tun, nichts Ernst nehmen, Witze machen und schelmisch grinsen, wenn der schräge Jäger seine fantastischen und unglaublichen Geschichten erzählt, aber sich dann in die Hosen machen, wenn wirklich mal ein 100 Meter großer Troll vor ihnen steht... Und dennoch immer schön die Kamera draufhalten, trotz Todesangst und Dauer-Wegrennen vor dem Bösen. Es lebe die Wackelkamera ;-)
Trotz einiger Längen, in denen schier unendlich nur im Auto durch die norwegische Landschaft gefahren wird und einigen Verschwörung-Story-Elementen, die bissig sein sollten aber stattdessen einfach nur dämlich waren, macht "Troll Hunter" auf jeden Fall Laune und Spaß. Und wenn dann noch der Troll Hunter wissenschaftliche Theorien und Fakten über die gejagte Spezies raushaut, wusste ich nicht so recht, ob ich lachen oder den Kopf schütteln sollte. Aber war dann doch meistens Ersteres, weil es einfach zu absurd-witzig war. Also man lernt viel, sehr viel sogar. Und ich werde sofort aus der Kirche austreten und alle Ultraviolet-Lampen ins Auto laden, die ich auftreiben kann, um für eine Begegnung mit einem Troll gewappnet zu sein (davon laufen eh zu viele in menschlicher Form auf der Welt rum). Rein von der Inszenierung und vom Aufbau her gab es auch noch einiges an Schwächen, aber das rückte immer wieder sofort in den Hintergrund, wenn unsere Helden nach einer langen Autofahrt mal wieder eine Begegnung mit einem Troll hatten. Denn das waren absolute Highlightszenen voller Humor, Spannung und Faszination. Die Trolle sahen super grausig-witzig aus und ich hätte ja noch so viele mehr sehen wollen. Klasse Szenen und das letzte Aufeinandertreffen war dann das genialste, die apokalyptische Atmosphäre war einfach der Hammer und ebenso wie der Troll und der Kampf gegen ihn richtig geil gemacht. Nur das Ende fand ich irgendwie dämlich, da hätte ich mir auf jeden Fall was Cooleres gewünscht.
7/10 schmackhaften Autoreifen
Indy&Bond im Wilden Westen mit Revolvern liefern sich Shoot-Outs gegen fiese Aliens mit Super-High-Tech-Laser-Waffen. Der schier unerschöpfliche Ideenreichtum Hollywoods kennt mal wieder gar keine Grenzen. Aber immerhin ist das mal kein Remake/Reboot/Sequel/Prequel und ich finde, dass man in das in der heutigen Zeit gar nicht genug loben kann!
"Cowboys&Aliens", der Titel ist Programm. Die irre und absonderliche aber zugleich faszinierende und originelle Idee, zwei Genres zusammenzufügen, die unterschiedlicher nicht sein können, ist über weite Strecken sehr gut gelungen und überaus unterhaltsam anzusehen. Der Zusammenprall klassischer (Spagetti-)Western-Motive mit Sci-Fi-Elementen funktioniert, gerade weil es nicht zusammenpasst. Unten reiten die Cowboys auf Pferden und versuchen, die über ihnen fliegenden UFO's mit Revolvern abzuknallen und/oder gepanzerte Monster-Aliens mit Pfeil und Bogen zu treffen. Verrückt, aber es hat funktioniert.
Seine stärksten Phasen hatte der Film in den wirklich großartigen Wild-West-Szenen, vor allem in der ersten halben Stunde. Craig und Ford passen in dieses Genre wie die Patronen in den Revolver und sind wie geschaffen für die Rolle des wortkargen und grimmigen Cowboys, der erst schießt und dann fragt. Allein die beiden vermitteln durch ihr rohe und unendlich coole Art ein ungemeines Wild-West-Feeling, in dem ich mich als heftiger Fan des Genres gleich optimal aufgehoben und wohl gefühlt habe. Gut besetzt auch die Nebenrollen mit Keith Carradine, Sam Rockwell und Walton Goggins, der leider viel zu wenig Screentime hatte. Und mit Olivia Wilde hatte man natürlich auch ein Augenschmankerl dabei, das oft von Story-Ungereimtheiten ablenken konnte;-)
Gut war auch der Aufbau der Handlung und Spannung zu Beginn, man wurde wie die Charaktere erst einmal im Dunkel gelassen wurde, was eigentlich faul ist in der Prärie. Hat Spaß gemacht und die Idee allein war so interessant, dass man auch die ein oder andere Länge übersehen konnte. Weitere Pluspunkte des Film waren ein gewisser Ekelfaktor, klasse konzipierte Aliens und hervorragende Actionszenen. Schade fand ich es allerdings etwas, dass der Film bisweilen etwas zu ernst daher kommt, etwas mehr ironische Untertöne hätten meiner Meinung nach gut gepasst. Aber nun gut, der Unterhaltungswert war auch so vorhanden.
Dann aber kamen im letzten Viertel des Films unweigerlich Auflösungen und Erklärungen, und so hoch der Spaß und die Laune vorher auch war, so sehr setzte dann ungläubiges Stirnrunzeln ein. Klar, bei einem Film mit diesem Titeln darf man nicht das genial durchdachte Drehbuch und Logik ohne Löcher erwarten, denn im Prinzip war das ja ein No-Brainer, wie er im Buche steht. Allerdings waren da so einige Dinge im Drehbuch, die absoluter Schwachsinn waren, und ein gewisser "Story-Kniff" war so gravierend mies, dass ich gewiss noch öfter wütend den Kopf schütteln werde, wenn ich dran denke. Alles andere kann ich getrost weglachen, aber dieses eine Spezielle war einfach nur Schrott. Hätte man das weggelassen oder anders gelöst, dann wäre dieser schräge Genre-Mix auch in Gänze richtig gut gewesen. Aber wie gesagt ist die Umsetzung der verrückten Idee für meinen Geschmack gut gelungen. Mir hat der Film über große Teile sehr viel Spaß gemacht und allein schon Craig und Ford sind es wert, den Film zu sehen.
7,5/10 futuristischen Alien-Armbandwaffen
Emotional mitreißendes, packendes und aufwühlendes Familien- und Kriegsheimkehrerdrama, dass ich erstmal verdauen muss und dass mir zum Ende hin verdammt tief unter die Haut und an die Nieren ging, was neben der Geschichte vor allem den phänomenal guten Darstellerleistungen zu verdanken ist. Die wunderbare Natalie Portman als zerbrechliche aber zugleich starke Frau des in Afghanistan abgestürzten und für tot erklärten Marines und Jake Gyllenhaal als dessen sympathischer Taugenichts-Bruder spielen sich realistisch und ohne Übertreibungen die Seele aus dem Leib und haben eine schier unbeschreibliche Chemie zusammen. Und werden in der zweiten Hälfte von Tobey Maguire sogar noch an die Wand gespielt, denn was der da ablieferte war beängstigend gut und jagte mir mehrmals einen Schauer über den Rücken, was umso verwunderlicher ist, weil ich ihn in der ersten Hälfte des Films nur so okay fand. Unterstützt wurden sie von hervorragenden Nebendarstellern, vor allem die beiden kleinen Kinder spielten außergewöhnlich gut. Die Familiengeschichte und das Zurechtkommen mir der Tragödie war so dramatisch und wunderschön zugleich erzählt, dass ich immer wieder vergessen bzw verdrängt habe, dass in Afghanistan ja noch Entsetzliches vor sich ging. Heftiger Kontrast zwischen den beiden Handlungsorten, die Welt der einen wird gerade geheilt, die Welt des anderen wird gerade zerstört. In der zweiten Filmhälfte wurde dann noch eine mächtige Portion Drama mehr draufgeschaufelt als eh schon vorhanden war und die erdrückende Stimmung war fast nicht mehr auszuhalten, ich war aufgrund der Unberechenbarkeit von Allem nervlich richtig angegriffen und geistig nur am Fingernägel kauen. Unglaublich intensiv und wahnsinnig gut erzählt, gefilmt und gespielt. Ganz ganz großes Drama, bei dem am Ende die ungemütliche und unbeantwortbare Frage nach dem "Was nun?" aufgeworfen wird, in der trotz all der Depression und Ungewissheit dennoch Hoffnung mitschwingt, denn sonst wäre der Film wegen einer Übderdosis Depression nur noch schwerer zu ertragen und verarbeiten gewesen, als er ohnehin schon ist.
9/10 renovierten Küchen
Gefangene wollen aus dem Gefängnis ausbrechen. Das und nicht mehr oder weniger ist ja immer die auf einen Bierdeckel passende Grundhandlung von jedem Knastfilm, und so natürlich auch hier. Hinzu gehören selbstverständlich auch harte und brutale Szenen und alle gängigen Klischees dieses speziellen Genres, die auch in "The Escapist" bedient, aber nicht allzu sehr überstrapaziert wurden, was ich als recht angenehm empfand. Planung und Ausbruch, das ist auch immer der Standardablauf und daraus bezieht auch dieser Film seine Spannung, auch wenn er sie sich oft irgendwie immer selber kaputtgemacht hat, weil ständig zwischen den beiden Szenarien hin- und hergesprungen wurde, so dass das Spannungspotenzial der Planung oft durch die spannendere Durchführung sofort jäh ausgebremst wurde. Ich muss aber auch sagen, dass gerade diese Erzählweise, so hinderlich sie mitunter auch war, auf eine gewisse Art und Weise faszinierend war und dem Film auch das gewisse Etwas gab. Die Darstellerriege war erstklassig. Damian Lewis als psychopathischer Herrscher im Knast und Bruder des noch psychopathischeren und angsteinflößenden Steven Mackintosh sowie Joseph Fiennes als grimmiger Schläger und Liam Cunningham als sympathischer Typ spielen hervorragend weil realistisch und nicht übertrieben. Aber der Alteingesessene Brian Cox überragt sie alle, denn der spielt schlicht und ergreifend phänomenal gut. Etwas schade fand ich, dass man bis auf Hauptdarsteller Cox den Charakteren keinerlei Profil und Vergangenheit gegeben hat, weswegen es dem Film etwas an Tiefgang mangelte. Hätte man in der Hinsicht noch etwas drauf gepackt, wäre der Film noch besser gewesen. 3 Jahre vor seiner Affen-Prevolution lieferte Regisseur Rupert Wyatt als Erstlingswerk mit "The Escapist" einen grundsoliden, düsteren und realistisch erscheinenden Knastthriller ab, der trotz einiger Schwächen gut unterhält und spannend ist, hervorragend agierende Darsteller aufbietet und der zudem mit einem gänsehauterzeugendem Ende aufwarten kann.
7/10 Dominosteinen
Verdammt, hab ich jetzt Hunger auf Kekse......!
"Schmalspurganoven" ist zwar bei Weiten nicht Woody Allens bester Film, unterhält aber zu großen Teilen wieder ungemein, weil er es wie kein anderer drauf hat, allein durch die spritzigen und aberwitzigen Dialoge über Nichts und Alles für den für ihn so typischen und unverkennbaren Humor zu sorgen. Und wenn er dann auch immer noch selber in seiner Paraderolle als übernervöser Hektiker und Dauerquassler ist, der den Zuschauer ansteckt mit seiner Art, dann ist schonmal fast die ganze Miete erreicht, dass man durchgehend ein Schmunzeln auf den Lippen hat und desöfteren auch laut lachen muss. Zudem noch der teils urkomische Slapstick-Humor, der typische und hervorragende Soundtrack, die grandiose Tracey Ullman mit ihrer schnoddrigen und unverblümten Art und eine hervorragend besetzte Bank an Nebendarsteller mit Michael Rapaport und Jon Lovitz als nicht ganz so kluge Chaoten (von denen man dann leider gar nichts mehr sieht) und in der zweiten Hälfte Hugh Grant als schmieriger Schleimer. Also im Grunde genommen hat mal wieder vieles gestimmt, und allein schon wegen der köstlichen Dialoge ist der Film auf jeden Fall sehenswert, und für Woody Allen Fans sowieso ein absolutes Muss. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mich mit dem Handlungsverlauf nicht unbedingt anfreunden konnte, weil ich aufgrund des grandiosen ersten Drittels, in dem Lachsalven im Sekundentakt abgefeuert wurden, nicht auf das gefasst war, in was sich der Film dann entwickelt hat. Okay, es war natürlich auch in den letzten beiden Drittel lockere und flotte Unterhaltung, und Allen und Ullman waren auch da immer noch sehr geil drauf, aber irgendwie mochte ich da die Handlung nicht mehr, weil sie für meinen Geschmack auch etwas arg ins Satirische abdriftete. Aber nichtsdestotrotz ist das ein weiterer Gute-Laune-Film mit viel Charme vom Meister des Dialoghumors, aus dem man wieder mal seitenweise Zitate, vor allem von Allen himself, bringen könnte, aber das würde denke ich den Rahmen sprengen. Außerdem muss ich jetzt unbedingt Kekse haben!!!! ;-)
7/10 zur Optik beitragenden Harfen
Ein schlägerndes Football-As, das die Schule beherrscht, dessen Vater natürlich der Kleinstadt-Sheriff ist, der den Schulstreber ohne Grund drangsaliert und der der Ex-Freund der Tussi ist, mit dem sich der nervtötende und hochgradig unsympathische Super-Held dieses Machwerks einlässt. Eine Stunde lang darf man alle Übelkeit und körperliche Schmerzen erzeugenden Klischees von Highschool-Schmonzetten über sich ergehen lassen, inklusive dem obligatorischem Herableiern der aktuellen Charthits, unglaublich schlecht spielenden 08/15-Darsteller mit unerklärlichen Handlungsweisen, schier grausamen Dialogen und einer im Hintergrund dahinsiechenden Schwachsinnsrahmenhandlung ohne Sinn und Verstand, dafür aber mit Kratern an Logik- und Anschlussfehlern. Zudem wurde noch der verheerende Fehler gemacht, im Prolog schon zu verraten, um was es geht, und somit jegliche Spannung und Mysterien, die man rund um Nummer Vier hätte aufbauen können, erst gar nicht aufzukommen lassen. Sehr cleverer Schachzug, ein fettes Lob an den Drehbuchautor... Es war eine Tortur sondersgleichen und es blieb mir ja gar nichts anderes übrig, als mich auf die Seite der Bösen zu schlagen, die man versuchte, sadistisch, grausam und zugleich witzig darzustellen, was aber auch ordentlich in die Hose ging. In der letzten halben Stunde wurde es dann etwas besser, was aber nicht viel heißen soll, denn das Potenzieren von Null komma Nichts ist immer noch dasselbe Ergebnis. Effektschlacht in der Schlussphase halt, mit pseudo-coolen Charakteren, Sprüchen, Rumgepose und lächerlichen Feinden und Monstern, bei denen man mehr Angst haben musste, sich nicht zu Tode zu Ärgern oder vor Dauerlachen zu sterben. Es war einfach grausam mit anzusehen und es tat mir in der Seele weh, dass Timothy "Justified" Olyphant dort mitspielt.
1/10 niedlichen Hunden
"The Cottage" streift zwar desöfteren die Grenze zur Albernheit und war mir persönlich auch etwas zu überspitzt in der ein oder anderen Szene, aber es war im Großen und Ganzen ein phasenweise urkomischer Film mit schrägen Typen, absurden Dialogen und einem total verrückten Storyverlauf. Die "Helden" des Films sind temperaturempfindliche Knallchargen und Pantoffelhelden, die sich ständig streiten, mit einer hochaggressiven Standard-Blondine als Geisel zu kämpfen haben und Hobby-Kidnappern auf eindrucksvolle Art und Weise vorführen, wie man eine Entführung bitteschön NICHT aufzieht. Und doppelte Verneinungen in Lösegeldforderungen kommen auch nicht sonderlich gut. Also ich habe mich mehrfach schiefgelacht über die Blödheit der Typen und die köstlichen Nonsens-Dialoge. Herrlich britischer pechschwarzer Humor, der in der zweiten Hälfte ins Groteske übergeht, als der Film fast aus dem Nichts einfach mal eben das Genre wechselt und sich in einen waschechten Slasher bzw Fun-Splatter mit witzigen Kills und Gore-Szenen verwandelt und alle aber auch wirklich alle Klischees des Genres herbeizieht, die man sich nur vorstellen kann. Und spannend wars auch noch, irgendwie. Also ich habe mich größtenteils köstlich amüsiert. "Enttäuscht" bin ich aber über das Ende, denn gerade, als es anfing, noch bizarrer und richtig interessant zu werden, war der Film einfach aus. Frechheit ;-)
7,5/10 Todesängsten vor Motten
Die erste Regie-Arbeit von Clint Eastwood mit Clint Eastwood ist ein solider Psychothriller, der etwas mau anfängt, aber dann eine mehr und mehr beklemmende Atmosphäre und ordentlich Spannung aufbaut, die aber leider nicht durchgehend vorhanden war, weil es zwischendurch, vor allem vor dem Finale, so einige Phasen gab, die etwas arg langwierig und zäh waren. Außerdem fand ich es stellenweise auch nicht sonderlich gut gespielt, auch nicht von Eastwood, der zwar charismatisch wie immer war, aber ab und an doch etwas hölzern agierte, so weh es mir tut, das zu sagen. Genial war aber Jessica Walter als unberechenbare Psychopathen-Stalkerin, die in einer Sekunde total nett und zerbrechlich ist, in der anderen Sekunde mit hassverzerrtem Gesicht in der Gegend rumschreit und zum Messer greift. Beängstigende Leistung, alle Szenen mit ihr waren Highlights und hatten viel Spannungspotenzial zu bieten, weil schwer vorherzusehen war, was sie wohl als nächstes tut. Und ich muss ehrlich zugeben, dass ich mehr Angst vor der Irren hatte als Eastwoods Charakter :-) Die Story war nicht neu und eigentlich total vorhersehbar, aber das "Verhängnisvolle Affäre"-Thema wurde, bis auf die erwähnten zähflüssigen Phasen, spannend umgesetzt. Als Erstling eines ganz großen Regisseurs ist dieser Film durchaus sehenswert.
6,5/10 Misty-Replays
Spielbergs/Abrams' "Super 8" ist in meinen Augen ein Geniestreich geworden, bei dem wirklich so gut wie alles bis hin zur Perfektion stimmt. Sorglose amerikanische Kleinstadt Ende der 70er Jahre und somit ohne High-Tech-Quatsch wie Handys, Facebook, Youtube und Internet, sondern Old-School-Kram wie Walkman, 4:3-Fernseher, Super8-Kameras und Kommunikation von Mensch zu Mensch, ein Traum. Kann mich an keinen Film in den letzten Jahren erinnern, der mich so schnell und so sehr wieder Kind werden ließ und in mir das Bedürfnis hervorgerufen hat, meine Lieblingsfilme dieses Genres wie "E.T.", "Die Goonies", "Stand by me" und wie sie alle heißen in einem Stück zu inhalieren, um dieses unbeschreibliche Gefühl noch möglichst lange beizubehalten. Science-Fiction-Coming-of-age-Horror-Abenteuer-Jugenddrama, die Mischung machts, und das phänomenal gut, weil dieser Film in allen verwendeten Genres eine fantastische Geschichte erzählt, die hervorragend aufgebaut wurde und sich mitreißend entwickelte und die einem sehr lange im Dunkeln lässt, was zum Teufel Mysteriöses vorgeht, woraus der Film enorme Spannung bis fast zum Anschlag bezog. Zudem noch die hervorragend Jungdarsteller, die absolut erstklassig spielten, die für etliche coole Szenen und Lacher sorgten, mit denen man sich sofort verbunden fühlte und mit denen man am liebsten sofort auf Entdeckungsreise des unheimlichen Mysteriums gehen würde. Nicht zu vergessen natürlich der Super 8 Film, den sie dabei immer wieder zu drehen versuchen. Die Effekte, der Humor, die Grusel-Elemente, die emotionalen Tiefgang-Szenen, der wieder mal grandiose Score von Michael Giacchino, der Oldie-Soundtrack, und vieles mehr.... es war ein Erlebnis sondersgleichen, dass mich von Beginn an in den Kinosessel gefesselt und nicht mehr losgelassen hat und das mir gestern im Kino und gewiss auch damals als Kind den Mund vor Begeisterung nicht mehr zuklappen ließ. Kleinen Punktabzug gibts wegen den letzten 20 Minuten, die für meinen Geschmack etwas zu actionlastig geworden sind und irgendwie auch nicht so Recht in dieser bombastischen Form zu dem Film passen wollten, aber das kann man verschmerzen, denn zuvor war alles genial. Und die urkomischen Szenen im Abspann runden das Ganze dann noch perfekt ab. Mich hat "Super 8" mit seiner nostalgischen Machart, seiner Verbeugung vor Sci-Fi- und Jugend-Abenteuer-Filmen der guten alten Zeit und seiner fantastischen spannungsgeladenen Geschichte begeistert. Noch einmal Kind gewesen, mit all seiner Unbeschwertheit und Abenteuerlust.... wenn auch nur durch einen Film und leider nur für 112 Minuten :-(
Super 9,5/10 BMX-Rädern
Gut gebrüllt, Lö.... ähm... Affe!
Hervorragend gelungene Vorgeschichte der "Planet der Affen"-Saga, die von der ersten bis zur letzten Minute hochunterhaltsam und spannend war, was ja bei Prequels immer relativ schwer zu bewerkstelligen ist und nicht selten nach hinten losgeht. Aber hier hat alles perfekt gestimmt, auch deswegen, weil der Film eine gut durchdachte und vor allem glaubhafte Geschichte erzählt, die in einem nicht überhasteten Tempo zielgerichtet, schnörkellos und konsequent aufgebaut wird. Und statt auf Action und Schaueffekte zu setzen nimmt sich der Film erst einmal ordentlich Zeit, um sich einer Charakterstudie des animierten Hauptdarstellers zu widmen, die mindestens genauso spannend ist wie die subtile Suspense-Spannung, die in dieser Phase unterschwellig mitschwingt. Star des Films ist Caesar, aus dessen Perspektive heraus die Story auch erzählt wird und es war einfach faszinierend und spannend zu sehen, wie und vor allem warum er sich zum Prevolution-Führer der Affen entwickelt. Und dadurch dass man ihm und der Geschichte soviel Aufmerksamkeit schenkt und jede Aktion wie ein Rädchen ins andere greift, wird auch das ganze Affentheater am Ende glaubhaft genug, weil man nach allem, was Caesar widerfahren ist, erstklassig nachvollziehen kann, warum er das alles tut. Also das war genial gemacht und zeigt halt mal wieder, dass Story und Aufbau enorm wichtig sind, auch in einem Blockbuster, wie es dieser Film ja ist. Caesars Story war voller schöner, witziger, bitterer, tragischer, bedrohlicher und emotionaler Momente, teils zusammenhängend mit seiner Menschenfamilie, teils mit seiner Affenbande. Letztere waren durch die Bank wirklich atemberaubend gut animiert und genauso beängstigend wie das Szenario an sich, das am Ende in einem Showdown gipfelte, der sich an Effekten, Action und Spannung gewaschen hat. Menschen spielen auch noch mit, Franco war der Hauptnebendarsteller, dessen Geschichte, natürlich auch im engen Zusammenhang mit Caesar auch sehr gut und überzeugend erzählt wurde. Lithgow spielt genial, Felton noch hassenswerter als in den Potter-Filmen. Aber sie alle sind nur Nebendarsteller, denn in diesem Film haben die Affen das Sagen im Dschungel der Großstadt. Also ich bin rundum begeistert, genau so und nicht anders habe ich mit den Beginn des Planeten der Affen vorgestellt und zur Frage nach eventuellen Fortsetzungen strecke ich meine behaarte Faust gen Himmel und brülle laut "JA", wenn man es genau in der grandiosen Form macht wie hier.
9/10 behaarten Schimpansenhintern
Lange lange Jahre nichts mehr gesehen von Peter Weir, der nun mit "The Way Back" den Weg zurück ins Kino gefunden hat. Großartiger Film mit einer ungemein fesselnden Story. Anfangs hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem Film und kam schwer in den Gulag rein, aber als dann die Reise los ging hat mich der Film absolut gepackt und in keiner Sekunde mehr losgelassen. Der Überlebenskampf der Flüchtlinge, die zu Fuß einen Weg von unfassbaren 6000 Kilometern durch eine extreme Witterung in die nächste zurücklegen, von der Eiseskälte Sibiriens (ich war die ganze Zeit nur am Mitfrieren) über die Hitze der Wüste (ich war die ganze Zeit nur am Mitschwitzen) bis in den Himalaja hinauf, war ungemein spannend, dramatisch und faszinierend. Und auch, wenn sie fast den ganzen Film einfach nur gelaufen sind, in der Hoffnung, irgendwann irgendwo irgendwie mal anzukommen und dabei nicht zu verhungern, zu verdursten, zu erfrieren oder auf andere grausame Weise zu sterben, war der Film in keiner Sekunde langweilig, ganz im Gegenteil. Ich persönlich habe den Film fast schon mitgelebt, es war einfach unglaublich mitreißend, wie sie in die unterschiedlichsten Umgebungen, Länder und Witterungsbedingungen gelangen, die man, nachdem sie so lange in den vorherigen gelaufen sind, gar nicht mehr für möglich gehalten hatte. Eine lange Reise für die Flüchtlinge, aber auch für den Zuschauer, der zum Glück nur in der Rolle des Beobachters im gemütlichen Kinosessels war, aber dennoch mitleidet und -fiebert. Hinzu kamen noch die atemberaubenden Landschaftsaufnahmen, wegen denen allein der Film schon sehenswert ist. Ein geschickter Zug war es, etablierte und bekannte Darsteller wie Ed Harris, Colin Farell und Mark Strong mit (zumindest für mich) relativ unbekannten Darstellern zu mischen. Keiner war sicher, jeden könnte es erwischen und viele werden nicht überleben, was natürlich zu vielen bitteren, tragischen und traurigen Szenen führte, bei denen aber trotz all der Dramatik immer der letzte Funken Hoffnung bestehen blieb.
9000/10000 zurückgelegten Kilometern
Mal abgesehen davon, dass die Geschichte so elend zähflüssig und fast schon bis zum Stillstand erzählt worden war, so dass man stellenweise fast gar nicht mehr aus dem Gähnen herauskam, war "Alles, was wir geben mussten" ein durchaus sehenswerter Film, bei dem es aber auch sehr drauf ankommt, in welcher Stimmung man sich gerade befindet. Wenn man eh schon schlecht drauf ist, wird dieser Film einem bis fast zur Vollendung runterziehen, weil alles so wahnsinnig bedrückend und depressiv ist, was da abgeht. Was anfangs noch ein feinfühliges und sensibel erzähltes Jugend-Drama voller Unbeschwertheit aber mit beklemmender Atmosphäre war, entwickelte sich nach der schockierenden Offenbarung, um was es eigentlich geht und was für die Kinder das Ende ihrer Jugend und ihrer Hoffnungen auf ein normales Leben bedeutete und mit einem Schlag jäh zerstörte, zu einer in jeder einzelnen Sekunde verstörenden, hoffnungslosen und extrem depressiven Geschichte mit vielen bitteren aber auch einigen schönen Momenten, die einem desöfteren stark unter die Haut ging, was auch am großartigen Spiel von Andrew Garfield, Keira Knightley und vor allem Carey Mulligan und den Jungdarstellern lag.
Stimmungsbedingte 6/10 gestrandeten Booten
Zwei Gärten, beide an Ansehn gleich, entfachen neuen Streit aus altem Hass in der lieblichen Verona Street, dem Schauplatz dieses Animationsfilmes (natürlich in 3D!) und Zwergenblut beschmutztet Zwergenhände. Aus unheilvollem Schoß der beiden Feinde entspringt ein Liebespaar aus Keramik, unsternbedroht.
Die Idee, die berühmteste und von mir sehr gemochte Liebesgeschichte/-tragödie in einen Garten zu verfrachten und Gartenzwerge und allerlei sonstige Gartengestalten zu ihren Hauptfiguren zu machen, fand ich absolut genial und da hätte man so viel draus machen können... wenn man sich nach einer gelungenen ersten halben Stunde nicht zu sehr kindischen Albernheiten und gegen Ende hin brachialer Action hingegeben hätte, die der Film in dieser heftigen Form nicht gebraucht hätte und mir das Sehvergnügen gründlich verdorben hat. Aber es muss ja (leider) hauptsächlich das junge Publikum bedient und mehr was fürs Auge und den Wow-Effekt veranstaltet bzw verunstaltet werden, anstatt das Potenzial der glorreichen Idee so zu nutzen, wie sie es eigentlich verdient hätte. Und so sind auch die wenigen guten Szenen die, bei denen man zwischen all dem nervigen Brimborium dann doch erkennen kann, dass es auch wirklich das Shakespeare-Stück ist, denn da wurde einiges originell umgesetzt, bevor es dann wieder durch allerlei Quatsch und Unfug abgetötet wurde. Problem war auch, dass Gnomeo so verdammt unsympathisch ist, dass ich desöfteren das zwingende Bedürfnis hatte, ihn einfach an die Wand zu werfen zu wollen, um zu sehen, wie er zersplittert. Generell fehlt es dem Film ungemein an Charme, da können auch einige witzige und skurrile Nebenfiguren und coole running-gags nichts retten. Schade drum, die Grundidee war fantastisch, aber leider hat der Film nichts von dem so umgesetzt, wie ich es erwartet bzw mir es zumindest erhofft habe. Action und Blödeleien ist hier Trumpf, gähn. Hätte man mal lieber diesem kleinen Zwerg zu Beginn des Film das ganze Stück vorlesen lassen, das wäre besser und witziger gewesen.....
Ein Film randvoll mit pechschwarzem, makaberem und morbidem Humor, der zudem auch noch britisch ist, und das alles bis weit über die Grenze von allem hinaus.... und das war einfach zuviel. Mir persönlich wurde die Geschichte, so wie sie verlaufen ist, viel zu grotesk (man möge mir das flache Wortspiel verzeihen) und auch zu geschmacklos, phasenweise auch zu albern. Sting als stoischer, durchtriebener und verschlagener Butler, der eine teuflische Intrige nach der anderen spinnt und dessen Absichten nie so ganz klar werden, war genial und hat die Rolle absolut diabolisch gespielt. Gut waren auch noch einige skurrile und verschrobene Gestalten in dem kleinen Dorf, die dem Film zumindest zu Beginn einen gewissen britischen Charme verliehen, der aber dann durch reichlich bizarre Szenen, Bilder und auch mitunter Grusel-Elementen jäh abgetötet wurden, als der Film von Minute zu Minute grotesker und kranker wurde. Schade, da wäre weniger eindeutig mehr gewesen, die Voraussetzungen waren klasse, aber der Film hatte eindeutig einen sehr großen Zacken zuviel an Humor drauf, der in dieser krassen und unendlich überspitzten Form einfach nicht mehr witzig ist.
5/10 rekonstruierten Vogeldinosauriern
Fiese und mit viel schwarzem Humor und Coolness versehene Thrillerkomödie, die mit einer gehörigen Portion Kaltblütigkeit, Phasen der absoluten Hochspannung, cleveren und klasse geschriebenen Dialogen, vielen überraschenden Wendungen und handfesten Überraschungen und einer verdammt gut ausgefeilten und mitreißenden Story daherkommt. Zudem noch der großartige Cast und hier vor allem wieder mal Christopher Walken als charmanter, charismatischer, ruhiger und undurchschaubarer (Ex-)Gangster, der von 5 Freunden entführt wird, damit sie durch seine Unterweltkontakte und Kohle die entführte Schwester befreien können. Der mit allen Wassern gewaschene und gewiefte Walken verstrickt sie mehr und mehr in Psychospielchen und Paranoia, bis alles, was man bisher zu sehen und erwarten glaubte, immer undurchsichtiger und spannender wird. Wer glaubt, durch die schräge und originelle Ausgangssituation den Film und dessen Verlauf bereits durchschaut zu haben, der wird hier eines besseren belehrt werden ;-) Highlight des Film ist zweifellos Denis "Rescue Me" Leary als eiskalter Killer und Bullshit-laberndes Plappermaul. Die Szenen mit ihm und die Sprüche von ihm sind unendlich cool, sein Charakter und sein Spiel ist so saukomisch wie eiskalt, einfach nur grandios. Klasse Film mit durchtriebener Handlung, schrägen Figuren und Unmengen an Coolness, erstklassigen Dialogen, Spannung und Humor. Unbedingt empfehlenswert.
8,5/10 sündhaft teuren Haifischstiefeln
Ruhiger, sehr ruhiger, fast schon zu ruhiger Film, der sich sehr sehr viel Zeit lässt, seine Geschichte zu erzählen und dabei desöfteren kurz vorm Erstarren ist, der es aber auf für mich fast unbegreifliche Weise schafft, dennoch in keiner Sekunde zu langweilen. Lag zum einen am wieder mal großartigen Spiel von George Clooney, der hier einen nachdenklich, in sich gekehrten Auftragskiller spielt, der versucht, von einem alten Job Abstand zu gewinnen und gleichzeitig einen neuen ausführen und dabei verhindern will, jegliche Art von Menschlichkeit und Emotionen auszuschalten, es aber nicht schafft. Abartig gut gespielt von Clooney, der diesen kleinen Film ohne Probleme in eine höhere Ebene zu heben weiß. Zum anderen lag es an der idyllischen Location mit dieser italienischen Bergstadt, abseits von Großstadtlärm gelegen und in traumhaften Landschaftsaufnahmen nähergebracht, die die Ruhe des Films nur nochmal verstärkt. Und zu guter Letzt lag es an der subtilen Spannung, die ständig hintergründig mitschwingt. Die Geschichte an sich ist schnell erzählt und absolut nichts Außergewöhnliches und ihr Verlauf vorhersehbar, dennoch ist sie durch die Bank interessant und sehr gut erzählt worden. Mehr Drama denn Thriller und schon gar nicht ein Actionfilm, dessen und der laaaangsamen Erzählweise muss man sich bewusst sein, aber gerade das und ein gnadenlos guter Clooney machen den kleinen feinen Film definitiv sehenswert.
8/10 Händchen für Maschinen
Schade, schade... Im Endeffekt dann doch nur eine weitere unnütze RomCom mit vorhersehbaren Verlauf und Ausgang, die absolut vielversprechend anfing und sich dann ganz schnell sehr hart und heftig selber das Genick brach, indem sie sich immer mehr den Konventionen des unflexibelsten aller Genres ergab, bis es nicht mehr zum Anschauen war. So kurzweilig und frech die erste halbe Stunde war, so kitschig und käsig war der Rest. Für mich unbegreiflich, dass man die Richtung auf so krasse Art gewechselt hat. Wie gesagt, es war ziemlich unterhaltsam zu Beginn, versaute Sprüche und anzügliche Szenen gaben sich die Klinke in die Hand und Portman und Kutcher haben in der Phase gut harmoniert. Die Peinlichkeitsgrenze wurde nie gestreift und so hat das Ganze schon einigermaßen Laune gemacht. Aber als dann der ganze Kitsch und die 749 Wendungen reinkamen, die nur dazu da waren, Herzschmerz und nervtötende Langeweile zu verursachen und es auf gekonnte Weise geschafft haben, den Film von Minute zu Minute grausamer werden zu lassen, war dann ganz schnell Feindschaft Plus angesagt, denn es war nicht mehr zum Aushalten. Den Film hätte man locker um 55 Minuten kürzen können und es wäre kein Unglück gewesen. Aber nein, es wird ja alles so in die Länge gezogen, wie es halt immer in diesem Genre ist, wenn einem ganz schnell die Ideen ausgehen. Schade um den guten Anfang. Und man stelle sich vor, die wie immer bezaubernde Natalie Portman wäre nicht in dem Film gewesen.....
3/10 emotionalen Erdnussallergien. Portman sei's gedankt.
So, das war er dann, der letzte Teil der Potter-Reihe.... und er war größtenteils sehr gut. Unendlich düster und trostlos wars, was ich richtig klasse fand und wie es sich auch für eine Phase, in der alles verloren scheint, gehört. Die Depression und die Hoffnungslosigkeit, mit dem Schimmer Licht am Horizont drin, wurde echt gut übermittelt und rübergebracht. Die Effekte waren wie gewohnt großartig, der Fantasie wurde wieder freien Lauf gelassen und es war ein Hochgenuss für die Augen und für mich als Buchkenner faszinierend zu sehen, wie einige der grandiosesten Szenen des letzten Bandes auch in diesem Teil atemberaubend gut und mit vielen Details versehen umgesetzt wurden. Action war auch etliches drin, vor allem am Ende gings Schlachten-mäßig aber mal so richtig ab, und das apokalyptische Szenario war einfach nur genial. Also es war episch, bombastisch und großartig gemacht und nichts anderes durfte man auch als Abschluss dieser großen Reihe erwarten!
Gelungener und sehr guter letzter Potter-Teil, aber nicht leider so gut, wie er hätte sein können wenn nicht sogar müssen, wenn man sich gerade in diesem, dem letzten (!) Teil die Zeit genommen hätte, die man auch benötigt hätte, um die ganze Geschichte rund und ausreichend zu erzählen. Alle Vorgängerfilme dauern immer ewig und gerade bei HP 1 und 2 hätte man auch getrost was rausstreichen können, das hätte der Handlung keinen Abbruch getan (hätte ich aber als Freund der Bücher nicht gewollt). Was ich damit sagen will: In allen Filmen wird sich so viel Zeit gelassen, die jeweilige Geschichte zu erzählen, und hier presst man alles in 130 Minuten rein, so dass alles hauruckartig wirkt. Und selbst wenn man HP 7.1+7.2 hintereinander sieht, ändert das nichts an diesem Umstand. Und so wirkt auch das, was mich sowohl bei den Büchern als auch bei den Film immer am meisten genervt hat, nämlich diese an den Haaren herbeigezogene Willkür, wie man mal schnell eben via Geistesblitz auf die Lösung der Rätsel und Geheimnisse kommt, hier in diesem Teil besonders ärgerlich und verursacht mehr als einmal ungläubiges Stirnrunzeln. Auf ihrer Schnitz---ähm Horkrux-Jagd fällt Harry&Co mal eben so ins Blaue geschossen ein, wo die letzten Teile versteckt sein können, und hey, da waren sie dann auch. Nichts einfacher als das! Warum hat man sich dann in 7.1 so viel Zeit gelassen und keine Idee gehabt, wo die Suche beginnen soll, wenn es doch so einfach ging? Also diese Springen von Rätsel zu Rätsel und das willkürlich und vor allem viel zu schnelle Lösen ging mir in diesem Teil richtig auf den Senkel, so genial die Szenen dann auch gemacht waren. Und es gibt noch etliche andere Sachen, Dialoge und Handlungsweisen, bei der selbst der Buchkenner keinen Schimmer (mehr) hatte, was da eigentlich gemeint ist. Also gerade in diesem Teil kam es mir so vor, als ob man einfach was aus dem Buch "abgeschrieben" hat, ohne vorher mal zu checken, ob das auch die Zuschauen, die nur die Filme kennen, auch schnallen. Und gerade die Finalschlacht bzw die Szenen rundherum hätte man auch zwingend viel länger machen müssen, schon allein deswegen, um der Vielzahl der Charaktere genug Zeit und Platz geben zu können, ihr Auftreten zu rechtfertigen und nicht einfach nur da zu sein, damit man halt einfach alle Figuren nochmal auftreten lässt. Eine halbe Stunde länger wäre da definitiv besser gewesen und es hätte nicht so überladen gewirkt mit den ganzen Kurzauftritten und -szenen der tausend Figuren. So ist es einem fast schon egal, wer da so alles stirbt oder überlebt. Wird alles kurz gezeigt und gut ist. Aber dem letzten Teil geht eh ein ordentliches Maß an Emotionalität ab... Und wieso man das Buch-Ende so heftig abändern musste ist mir auch ein Rätsel. Mich persönlich hat ja kaum was gestört, wenn man in den Verfilmungen mal was abweichend von Buch geändert oder gar weggelassen hat, aber gerade am Ende ein komplett neues Szenario, so genial es auch war, zu erschaffen, ist schon irgendwo eine Frechheit. Da hätte man das mal lieber richtig machen, aber dafür den käsig-kitschigen Epilog weglassen sollen, der bewirkt hat, dass das Kinopublikum sich kaputtgelacht hat. Naja, ist halt dann doch nur eine Kinderbuchreihe gewesen....
Aber trotz aller berechtigter Lästereien (die sich heftiger lesen als es war) ist der allerletzte Potter-Teil in meinen Augen auch wieder sehr gut gelungen und umgesetzt worden. Somit gibts rein subjektive 8/10 Erinnerungstränen von einem Fan der Bücher und auch der Verfilmungen, der aber dennoch froh ist, dass jetzt alles vorbei ist.
Terrence Malicks Film über den Sinn und Wert des Lebens und darüber hinaus und all dessen, was mir entgangen ist und/oder ich nicht verstanden habe und/oder ich für mich selbst deute aber wie es wahrscheinlich gar nicht gedacht war, ist wie das Leben selbst, in all seinen Graustufen zwischen wunderschön und unendlich deprimierend (mir fallen grad Abermilliarden Adjektive ein, die den Film und das, was er über das Leben selbst vermittelt, beschreiben würden, aber aus Platzgründen spare ich das lieber mal aus ;-) ). Aber einen Vergleich zwischen Film und Leben will ich trotzdem kurz anschneiden, mal rein aufs Seherlebnis bezogen: Der Film kam mir so unendlich lang vor, dass ich jede einzelne Minute körperlich gespürt habe, aber als dann Schluss war kam es überraschend und irgendwie war das alles viel zu schnell vorbei. Wie das Leben halt. Aber genug rumphilosophiert, über den Film wird wohl so jeder seine eigenen Gedanken und Meinungen haben, und ich denke mal, gerade dieser Film ist ein rein subjektives Erlebnis. Ich persönlich bin mir nicht sicher, wie ich ihn nun eigentlich fand. Die ersten 15-20 Minuten oder so waren mehr als extrem schwierig zu schauen, es war einfach nur verstörend mit diesen Schwenks "Gegenwart-Vergangenheit-und-zurück-und-durcheinander", der unerschöpflichen Bilderflut und den geflüsterten Voice-Overs. Gleich in den ersten Szenen wurde erkenntlich, dass das alles andere als ein normaler und leicht zu verdauender Film werden würde, was dann in der absolut atemberaubenden Szene von der Entstehung der Welt und des Lebens gipfelte, die audiovisuell unglaublich gemacht war und nicht mit Worten zu beschreiben ist. Muss man gesehen haben. Danach (also nach einer halben Ewigkeit) erzählt der Film dann endlich seine eigentliche Geschichte, in deren Mittelpunkt die Jugend eines Jungen steht, der eingekeilt aufwächst zwischen der unbekümmerten und unbeschwerten Lebensauffassung seiner Mutter und der Strenge und Disziplin seines herrischen Vaters, der ihn fast schon mit Gewalt auf das harte Leben vorbereiten will. Genial gespielt von allen Darstellern, sowohl von den Kids als auch von der wunderschönen und in jeder Sekunde zerbrechlich wirkenden Jessica Chastain und vor allem von Brad Pitt, auf dessen Charakter ich im Verlaufe des Film einen ziemlichen Hass entwickelt habe. In dieser Phase war der Film enorm unterhaltsam (relativ gesehen) und ließ sich auch gut anschauen. Und es verlief wieder wie das Leben: Eigentlich passiert nichts, aber doch irgendwie alles. Faszinierendes und einfach nur schwer zu beschreibendes Erlebnis, dass kongenial verstärkt wurde durch den klasse Score und die Musik und vor allem durch die Kameraführung/--perspektiven und den unglaublichen Bildern, die es in jeder einzelnen Einstellung geschafft haben, dass man das Leben wirklich und wahrhaftig aus der Sicht dieses einen Jungen sieht und auch mitkriegt, wie sich, je mehr er in die harte Realität hineinwächst und erwachsen wird, seine Sicht auf die Dinge des Lebens ändern. Der Film schleppt sich unendlich dahin, aber durch die Machart wird man, ohne es wirklich mitzukriegen, auf emotionale Ebene fast schon hypnotisch mitgerissen. Das Ende habe ich nicht kapiert, gebe ich ganz ehrlich zu, und es war mir auch an spiritueller Symbolik zu überladen, aber es gehört zum Film dazu und werde ich auch ohne Nachlesen irgendwelcher Erklärungen und Deutungen so stehen lassen, so wie auch den Film selbst. Ich habe ihn gesehen, ich habe ihn er- und gelebt, ich habe alle Emotionsfelder, die er zu bieten hatte, durchlebt und ich habe ihn nicht vollends verstanden. So wie das Leben auch.
Bewertung: Schwer zu beurteilen. Eigentlich überhaupt nicht. Zwischen 6 und 10, je nach Gemütslage und je mehr oder weniger ich darüber nachdenke oder nicht. Stand jetzt: 8/10 Urknalls
Guter Thriller von unseren geschätzten holländischen Nachbarn, allerdings hatte ich den um einiges besser und spannender in Erinnerung. In der ersten Filmhälfte war es leider nur mäßig spannend, da schleppte sich der Film phasenweise wie eine Rentnerbootsfahrt am Sonntagnachmittag dahin und außer ein paar brutal-bestialischen Morden, abgetrennten Körperteilen und einer düstere Atmosphäre in den dunklen Gassen Amsterdams war man hier mehr mit beschäftigt, dem Hauptdarsteller Huub Stapel bei seinem Privatleben zuzuschauen und zu erleben, dass es ihm erstmal wichtiger ist, die Taucherin aufzureißen als den psychopathischen Killer zu finden. Also da hat irgendwie die Mischung nicht so recht gestimmt. Klar, die Szenen mit seiner Tochter usw machten den ach so coolen Typen definitiv zugänglicher, aber irgendwie wirkten die grausigen Gräueltaten da nur so mal als Beiwerk eingestreut. Dafür wurde es aber in der zweiten Filmhälfte richtig gut, denn da war die Killerhatz dann auch endlich mal in vollem Gange und der Film lieferte neben einer fulminanten und richtig geilen High-Speed-Verfolgungsjagd durch die Grachten (Highlight-Szene für mich) auch noch Mordsspannung bis zum Anschlag. Also die zweite Filmhälfte entschädigte für das zähe Erzähltempo zuvor und war dann auch wohl das, weswegen ich den Film so gut in Erinnerung hatte. Punktabzug gibts noch für einige Logik- und Anschlussfehler in der Story und für den entsetzlichen Score. Aber ansonsten kann man sich "Amsterdamned" gut anschauen, die zweite Hälfte ist echt mordsspannend und die Auflösung fand ich auch klasse.
7/10 Freifahrten auf den Grachten bei Nacht
"Westworld" ist einer dieser Film, die ich schon so lange nicht mehr gesehen hatte, dass ich mich gar nicht mehr erinnern konnte, ihn überhaupt jemals gesehen zu haben... Also angestaubt wirkt er ja schon sehr, wenn man allein die Frisuren und die Technik der 70er Jahre sieht muss man unweigerlich schon ziemlich oft in sich hineingrinsen. Aber trotz seines Alters und der Staubschicht oben drauf fand ich den Film über die gesamte Laufzeit sehr unterhaltend, im Prinzip gab es keine Phase, in der es irgendwie langweilig war, auch wenn sich der Film sehr viel Zeit lässt, bevor er dann aber mal so richtig aufdreht. Coole Szenen gaben sich die Klinke in die Hand mit witzigen Szenen (die obligatorische Saloon-Schlägerei zum Beispiel) und es wurde ein klasse Wild-West-Feeling vermittelt. Und mittendrin Brolin und Benjamin, die einen auf cool machen und die großen Macker raushängen lassen, ohne Rücksicht auf Verluste auf der mechanischen Seite und in dem Wissen, dass sie nicht zu Schaden kommen können. Fand ich sehr unterhaltsam anzusehen. Das einzige, was mich etwas gestört hat waren die Überblenden zu den anderen Welten, die fand ich einfach uninteressant. Die letzte halbe Stunde war dann mordsspannend inszeniert. Und hey, wer sich mit Yul Brynner anlegt, und das auch noch als schwarzgekleideter Revolverheld und das auch noch im Wilden Westen, der ist halt einfach selber Schuld ;-) Brynner als amoklaufender Terminator des Wilden Westen ist selbst als emotionslose Killermaschine so verdammt cool drauf, dass einem das Blut in den Adern gefriert. Ausnahmslos alle Szenen mit ihm waren sowieso das Highlight des Films. Also "Westworld" hat nach so vielen Jahr(zehnt)en des Nichtsehens bis auf einige Abstriche für sehr viel Spaß, Unterhaltung und zum Ende hin Spannung bei mir gesorgt und deswegen gibts 8/10 hochverdiente Delos-Aktien.