Moe Szyslak - Kommentare

Alle Kommentare von Moe Szyslak

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    Dickste Freunde - Ein schwerwiegendes, Probleme wälzendes Drama über den Wert und die Bedeutung einer Freundschaft, die alle noch so schweren Tiefs übersteht und für immer bestehen bleibt. Ach nee, Moment, das sollte ja eigentlich eine Komödie sein. Aber wo war der Witz? Hat der sich etwa hinter Kevin James versteckt, wo er unmöglich zu sehen gewesen wäre? Mmh, vielleicht wars ja doch ein Drama. Oder einfach nur der missglückte und elend langweilige Versuch von Ron Howard, eine berührende Tragikomödie über das Thema Freundschaft zu machen, was in der Form mit gerade den beiden Hauptdarstellern ja eigentlich nur schiefgehen konnte. Dass Kevin James nicht auf der großen Leinwand funktioniert und lieber mal in Queens hätte bleiben sollen ist seit langem klar. Kann man echt heilfroh sein, dass der nicht allzu viel Screentime hatte, der hat schon seit der ersten Sekunde an genervt. Und Vince Vaughn, über den ich zugebenermaßen oft lachen kann wegen seiner stoischen Art, ist und bleibt halt Vince Vaughn und nervt in diesem Film leider fast genauso wie James. Und die beiden in einen derartigen Film zu packen, der nicht so recht wusste, was er denn nun eigentlich sein will, der bis auf 2-3 kleinere witzige oder zumindest zum Schmunzeln verführende Szenen nicht zum Lachen anregte, und der für ein Drama einfach viel zu öde, langweilig, uninteressant und schlecht gespielt war, ist verheerend gewesen. Ob es mit anderen Darstellern besser geklappt hätte kann ich nicht sagen, weil die Inszenierung so oder so träge und einschläfernd gewesen ist, aber mit den beiden war alles nur noch schlechter. Immerhin sah Jennifer Connelly mal wieder umwerfend aus und Winona Ryder als untreues Biest sorgte, vor allem bei den Szenen, in denen sie sich mit Vaughn verbal an die Gurgel ging, auch für den ein oder anderen guten Moment, aber wenn man letztendlich und ohne sich dafür zu Schämen sagen muss, dass Channing Tatum (!!!) derjenige war, der durch sein Spiel (ohja, ich spreche hier von DEM Channing Tatum!!!) und seine Unverfrorenheit noch für die besten Momente und sogar einmal für lautes Herauslachen bei mir sorgte, dann will das schon sehr sehr sehr viel heißen....

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    • 6

      Jack Sparrow: "Gentlemen, I wash my hand of this weirdness."

      Der dritte und nun doch nicht mehr letzte Teil der Pirates-Reihe ist dankbarerweise um einiges besser als der hanebüchene und teilweise verkorkste zweite Teil, aber der Wellengang ist auch hier enorm schwankend. Ganz starke weil absolut ungewöhnliche erste Stunde in Singapur mit Chow Yun-Fat und dem gruseligen Reich der Toten, in dem sogar die unendlich bizarren Sequenzen mit Captain(!) Slapstick-Jack Hanskasper ähm Sparrow und seinen Steinen klasse weil total verrückt waren. Also das war richtig gut, da wurde vieles richtig gemacht, die Atmosphäre ebenso wie die Sets waren genial und bedrohlich, es war Spannung und sogar einige bitter-tragische Szenen drin und alles war herrlich düster und unheimlich gehalten. Richtig klasse, hat mir außerordentlich gut gefallen. Leider hat man danach wieder Anschluss an die käsige und verworrene Handlung des zweiten Teils suchen müssen, was zur Folge hatte, dass alles nur noch konfuser und phasenweise so richtig langweilig wurde. Gefühlte 17 Nebenhandlungen, von denen man gut und gerne 15 hätte streichen müssen (und somit auch eine geschlagene Stunde sinnlose Zeitverschwendung) töteten den glorreichen Auftakt gnadenlos ab. Wirrwarr total, jeder bescheißt jeden und keiner weiß mehr warum, und irgendwie arbeiten alle gegeneinander und miteinander oder backbord-achtern-steuerbord oder was weiß ich. Es war ein heilloses Durcheinander, in dessen undurchdringbarem und verworrenem Handlungsdickicht selbst die Drehbuchautoren den Faden verloren haben, sofern es denn überhaupt einen gegeben hat. Dazu noch unnötige Charaktere und sinnlose Action und Effekte ohne Ende, einfach alles mal wahllos draufgeladen, koste es was wolle, schließlich muss man ja Teil 2 übertrumpfen und Teil 3 noch größer machen. Und dann wollte man das Ganze auch noch episch erscheinen lassen, was beinahe im totalen Schiffbruch endet, als man mit Calypso um die Ecke kam. Also in dem Moment war die Reihe nahe am Absturz des endlosen Wasserfalls, schaffte aber gerade noch rechtzeitig ein Wendemanöver, indem durch bombastische, effektreiche, atemberaubende und hochunterhaltsame Popcorn-Finalfights aller Charaktere auf hoher See mit Nebel, Strudel und sonstigem fiesen Zeug geschickt davon abgelenkt wurde, dass zuvor alles null Sinn ergab, von Anschluss- und Logikfehlern nur so strotzte und im Endeffekt eh alles hirnrissig war. Gut gemacht, ich habe mich verdammt gut unterhalten gefühlt, so dass ich letztendlich getrost sagen kann, dass der Abschluss der Trilogie durchaus gelungen ist, wenn man eine Augenklappe über das Auge zieht, das die bescheuerte Story und deren gähnend langweilige Umsetzung im Mittelteil im Blick. Ich persönlich war ja schon froh darüber, dass man den penetranten Klaumauk und Cartoon-Slapstick aus Teil 2 bis auf ein Minimum heruntergeschraubt hat und der Film dann doch weniger Captain(!) Jack Sparrow Show war als befürchtet. Weniger ist also doch manchmal mehr, zumindest in dieser Hinsicht.
      Man muss aber doch sagen, wenn man die beiden Fortsetzungen als einen großen Film betrachtet, was ja auch so ist, dass der unerwartete Überraschungserfolg des grandiosen und unerreichten ersten Teils der Reihe keinen Gefallen getan hat und sich damit fast selber ihre nasses Grab beschert hat. Aber nur fast. Denn trotz der teils grausamen Sachen, bei denen man noch weit im Nachhinein verwirrt und verärgert den Kopf schütteln muss, ist und bleibt die Reihe in Summe unterhaltsames Popcorn-Unterhaltung, wobei man die beiden Fortsetzungen sicherheitshalber doch mit ner Buddel voll Rum schauen sollte ;-)
      Yo, ho, yo, ho, ihr dreckigen Landratten, die Segel zu den "Fremden Gezeiten" sind gesetzt!

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        Jack Sparrow: "If we don't have the key, we can't open whatever we don't have that it unlocks. So what purpose would be served in finding whatever need be unlocked, which we don't have, without first having found the key what unlocks it?"

        Teil 1 des Captain(!)-Jack-Sparrow-Nonstop-Nonsens-Theaters ist und bleibt ein wirres Machwerk, das von mal zu mal nerviger zu werden scheint, was, so paradox das auch klingen mag, aber nicht heißen soll, dass es größtenteils nicht unterhält (trotz einiger abnormer Längen), ganz im Gegenteil. Popcorn-Kino halt, aber der nicht ganz so guten Sorte, aber dafür mit all seinen Übertriebenheiten, die wohl zwingend nötig sein müssen (warum auch immer). Vor allem die ersten 45 Minuten, insbesondere die Szenen bei den Kannibalen, stellen die Nerven des Zuschauers auf eine harte Zerreißprobe, denn was einem da an schier endlosen albernen Klaumauk und überzogenen Slapstick mit dem fast schon zu einer Cartoonfigur verkommenen Jack Sparrow in der Hauptrolle zugemutet wird, ist beinahe unerträglich und war alles andere als witzig, sondern einfach nur ärgerlich. Hätte eigentlich nur noch gefehlt, dass Sparrow ein Klavier auf den Kopf gefallen und lauter niedliche Vögelchen um seinen Kopf herumgetanzt wären. Ganz furchtbarer Auftakt, wobei ja letztendlich das Schlimmste daran ist, dass diese ewig dauernde Szene absolut sinnlos und rein gar nicht bedeutend für die Handlung war... Naja, ab da wurde es dann aber besser, es gab etliche gute Szenen im Mittelteil und am Ende, vor allem die mit dem fiesen Davey Jones und seinen grauenhaft guten Meereskreaturen mitsamt der Flying Dutchman, die allesamt mit klasse Masken und Effekten richtig geil konzipiert und umgesetzt waren und die mit den bombastischen Kampfszenen gegen den Kraken das absolute Highlight des Films ausmachen, dass ihn auf jeden Fall sehenswert macht. Leider ging so vieles andere absolut in die Hose. Zum einen wäre das der schon angesprochene cartoonhafte Slapstick, der zu großen Teilen einfach nur nervt, und zum anderen ist dass die Geschichte, die nur aus einzelnen Episoden zu bestehen scheint, so dass man sich desöfteren fragen muss, worum es in dem Film denn nun eigentlich geht. Total wirre Erzählweise ohne Sinn, Verstand und Konzept, von Geradlinigkeit nichts zu erkennen, ein sinnloses Hechten von Szene zu Szene und total überladen mit unnötigem Zeug, dass man getrost hätte von Bord werfen können, ohne wirklich was dabei verpasst zu haben. Und von fehlendem Charme will ich gar nicht erst anfangen. Was in Teil 1 noch alles so wunderbar funktioniert und harmoniert hat, ist in der Fortsetzung total in Schieflage. Der von Johnny Depp wieder mal klasse gespielte Jack Sparrow und seine überdrehten Eskapaden sind der Mittelpunkt, alles andere ist nur Beiwerk, sei es die Geschichte mit ihren unglaublich fragwürdigen Handlungssprüngen, Logik- und Anschlussfehlern oder sei es die anderen Figuren, die, so nett die Anspielungen auf Teil 1 auch sind, größtenteils einfach nur auf den Keks gehen, vor allem die Dreiecksgeschichte zwischen Will, Liz und Sparrow. Größer, weiter, schneller, lauter, abgedrehter und vor allem mehr mehr mehr.... aber nicht besser. Teil 2 setzte einige Segel zu viel und erleidet damit fast Schiffbruch. Pirates 2 oder der Beweis, wie man eine Fortsetzung besser nicht machen sollte. Was aber wie gesagt nicht heißen soll, dass der Film nicht unterhaltsam war ;-) Ach ja: Die Voodoo-Hexe, die man astrein aus "Monkey Island" geborgt hat, fand ich dann doch noch recht cool ;-)

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        • 9

          Barbossa: "You best start believing in ghost stories, Miss Turner. You're in one."

          Unendlich mal schon gesehen, immer wieder klasse. Auch wenn ich zugeben muss, dass sich doch die ein oder andere langweilige Szene eingeschlichen hat, was aber wohl daran liegt, dass ich den Film fast schon mitsprechen kann. Aber davon abgesehen ist und bleibt der erste Pirates-Teil Blockbuster-Popcorn-Kino der allerbesten Sorte. In Sachen Atmosphäre, Tempo, Action, Grusel und vor allem Humor wird von der ersten Minute an voll aufgedreht, die Mischung ist perfekt, es stimmt alles bis auf den allerletzten Seemannsknoten, einfach nur eine großartige Inszenierung und Top-Unterhaltung, da verzeiht man dann auch schonmal die ein oder andere Fragwürdigkeit in der Story. Klasse Sets, klasse Kostüme, klasse Effekte, klasse Schlachten/Kämpfe und natürlich der fulminante Score, der sich ins Hirn festbeißt und einem nicht mehr loslässt, runden das Ganze genial ab. Ebenso genial auch die durch die Bank bis in die kleinste Nebenrolle (so ziemlich jeder hat eine unverkennbare Macke und sticht somit hervor) perfekt besetzten Charaktere (ja, selbst der immerblasse Orlando Bloom bietet hier eine einigermaßen ansprechende Darbietung), allen voran der von Geoffrey Rush teuflisch gut gespielte Captain Barbossa mitsamt seiner knochigen Crew. Und natürlich der alles überragende und überstrahlende Johnny Depp als verschrobener aber gewiefter Captain(!) Jack Sparrow, der dem eh schon grandiosen Film nochmal das gewisse Extra gibt. Jede einzelne Geste und Mimik und jeder Spruch bringen einem zum Lachen, Wahnsinn, wie er durch seine unglaublich komische und abgedrehte Spielweise, die desöfteren klamaukhaften Slapstick streift, dieser eh schon skurrilen Figur unendlichen Kultstatus verschafft hat, der sich dann tragischerweise, und das muss man leider so sagen, negativ auf die Qualität der Reihe geschlagen hat (aber dazu evtl. später zu den anderen Teilen). Erwähnen möchte ich noch die frappierenden Ähnlichkeiten zu vielen Story-Elementen und Figuren eines meiner Lieblingsadventures "Monkey Island", die mich jedes Mal noch mehr zum Schmunzeln bringen, als ich es bei dem Film eh schon tue. Also wenn jemals einer auf die Idee kommen sollte, "Monkey Island" zu verfilmen, dann wüsste ich nicht, wie er das besser machen kann als hier ;-)
          Bloody Pirates - Bloody Good!

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          • 9

            Als Kind mochte ich den überhaupt nicht, aber mittlerweile finde ich den richtig geil, und der scheint auch mit jedem Ansehen noch besser zu werden. Didi als grundsympathischer Taxifahrer gerät in einen Unfall inklusive Gedächtnisverlust, und wird mit einem Wahlkampfexperten verwechselt. Verwechslungskomödie, Didi-Standard quasi, aber bis auf kleinere Ausnahmen ist hier von Albernheiten keine Spur, denn so gut wie jeder Gag zündet und sorgt somit dafür, dass der Film eine unglaubliche witzige Nonstop-Lachgranate ist, der es zudem noch gekonnt schafft, Tiefgang, hintergründigen satirischen Biss und gegen Ende hin sogar bittere Tragik mit einfließen zu lassen. Großartig! Und Hallervorden brilliert. In der ersten Filmhälfte noch als verwirrter Fake-Wahlkampfexperte, der nicht weiß, wie ihm geschieht, und der durch das simple Herunterbeten von dem, was er am besten weiß, nämlich die Automechaniker-Sprache, die Partei auf Vordermann bringt, und keiner weiß so wirklich warum. Und in der zweiten Filmhälfte dann als durchtriebener Politikhasser jeden vorhandenen Politkarren aber mal so richtig fies an die Wand fährt, so dass sich das Dauerlachen aufgrund der absurden Szenen dann in ein hämisches Grinsen der Genugtuung verwandelt. Zudem noch fabelhafte und glaubwürdige Nebenfiguren, die die ganze rücksichtslose Hinrissigkeit eines Wahlkampfes perfekt übermitteln konnten, vor allem Schreihals-Bürgermeister "Hotte" Neumann ;-) Hier stimmt einfach (fast) alles bis auf den letzten Wahlkampfslogan.
            "Wir müssen die Schrauben anziehen!"

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            • 1

              Ui, ist der übel, den hatte ich gar nicht so in Erinnerung. Eine total verworrene Geschichte, bei der überhaupt keiner mehr durchblickt und die Null Sinn ergibt (und die sich am Ende sogar die Frechheit erlaubt, die Zusammenhänge durch den "Privatangelegenheit"-Running-Gag noch nicht mal preiszugeben, vermutlich, weil man selber nicht wusste, was das überhaupt soll) trüben das Sehvergnügen ebenso wie die unglaublich grottig inszenierten Actionszenen und der total missglückte Versuch, eine Mischung aus gewollt ernsten Spannungszenen und total albernen Klamauk-Szenen, die so richtig an die Schmerzgrenze gehen und einfach nur peinlich sind, zu erschaffen, so dass der Film fast durchgehend nervt. Da stimmt überhaupt nichts, von den mehr als platten Gags angefangen bis hin zum kläglich gescheiterten Versuch, eine Kalter-Krieg-Parodie auf die Beine zu stellen. Das ständige total bescheuerte Aufeinandertreffen der dämlichen Amerikaner inklusive dämlichen deutsch-amerikanischen Akzent und den noch bescheuerten Russen ist jenseits von allem, einfach nur grausam schlecht. Didi geht in diesem furchtbaren Machwerk leider auch total unter, ich fand ihn eigentlich nur in den Schnüffler-Szenen gut, aber ansonsten gibt es sich dem peinlichem Klamauk einfach so hin und wirkt dabei genauso uncool wie alles hier. Gut war noch der Gastauftritt von Gustl "Meister Eder" Bayrhammer, aber ansonsten muss selbst ich als alter Didi-Fan sagen, dass dieser Film richtig richtig blöd ist.

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              • 7

                Nicht der beste Didi-Film, aber immer noch gut und witzig. Der in eine teuflische Intrige (von der er natürlich nichts weiß) verstrickte Didi fegt mit seinem zusammengeklauten LKW und vermeintlich hochexplosiven Giftfässern an Bord (wovon er natürlich keine Ahnung hat) durch enge Gassen und Kurven im landschaftlich schönen Frankreich, fabriziert dabei eine Menge Action und Klamauk, klopft coole Sprüche am laufenden Band und verarscht andauernd seinen französischen Sidekick, mit dem er wunderbar zusammenspielt. Macht Spaß und Laune, ist cool, auch nach so vielen Jahren noch. Und Dieter Hallervorden, von dem ich schon als Kind Riesenfan war und auch heute noch bin, ist einfach eine Klasse für sich. Dazu total überzogene, fast schon karikaturenhafte Nebenfiguren und immer wieder lustige Running Gags. Und Spannung gibts sogar auch ab und an, was auch an den fiesen Bösewichten liegt. Meckern kann man eigentlich nur über den Score, der zwar beim ersten Mal cool und passend ist, aber beim x-tem Wiederholen einfach nur nervt. Das Ende fand ich auch irgendwie misslungen, ging doch alles arg schnell. Und auch einige Gags sind zu platt, aber das muss und kann man bei einem Didi durchgehen lassen, gehört ja quasi zum Standard ;-)
                "Ich bin es, der hier die Fragen stellt!"

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                • 8 .5

                  Big Brain: "Kill the baby."

                  Horrorfilm-Remakes sind durch die Bank sinnlos, unnötig und ärgerlich und gehören ignoriert, geächtet und verbannt!!!
                  Aja's Remake von Craven's "The hills have eyes" gehört da meiner Meinung nach nicht dazu, denn das ist außerordentlich gut gelungen.
                  Er fängt ja ziemlich harmlos an und bis es dann mal so richtig heftig los geht ist auch schon die Hälfte des Filmes um, aber was bis dahin an bedrohlicher und unheimlicher Atmosphäre und somit auch Spannung aufgebaut wird ist nervenzerreißend ohne Ende. Man ahnt und weiß, dass etwas Schlimmes kommen wird, aber es lässt sich (noch) nicht blicken. Grandios gemacht, und die felsige, karge und trostlose Location mit der Wüste New Mexicos verstärkt dieses mulmige Gefühl nur noch. Und so sehr klischeehaft die USA-Flagge am Wohnwagen auch wehen und so sehr das auch eine typische US-Standard-Familie aus dem Lehrbuch sein mag, so viel Zeit wird ihnen gewidmet und so sympathisch werden sie einem in der ersten Filmhälfte näher gebracht, so dass das, was dann kommt, einem umso näher geht und persönlich richtig weh tut. Als der Terror dann los geht ist die subtile Spannung mit einem Schlag weg, und der Film wandelt sich in einen ultrabrutalen, grausamen, kranken, blutrünstigen und mit teils ekelerregenden Blut- und Gore-Szenen versehenen Schocker, der ab und an die Grenzen der Perversion streift und sie übertritt, so dass man eigentlich nicht hinsehen möchte, aber es trotzdem irgendwie muss. Was da abging war richtig starker Tobak, in dem es absolut keinen Platz für ironischen Humor gab, sondern einfach alles nur von Härte, Gewalt, Grauen, Terror und Härte³ bestimmt wird. Zudem waren die Mutanten auch noch grauenerregend gut konzipiert und horrormäßig genial umgesetzt. Dieses Remake ist ein Terror-Schocker, der an den Nerven zerrt, schockiert und mit einigen unsäglich heftigen und abstoßenden Szenen verstört.... aber auch (oder gerade deswegen?) unterhält, fasziniert und absolut gelungen ist und somit eine mehr als erfreuliche Ausnahme in der (fast) durch die Bank missglückte Garde der unsinnigen Horrorfilm-Remakes darstellt.

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                  • 7 .5

                    Casey: "If you were going to take over the world, would you blow up the White House 'Independence Day' style, or sneak in through the back door?"

                    Wer hat in der Schule nie gedacht, dass seine Lehrer Aliens sind, die einem nichts Gutes wollen (Bitte jetzt die Hand heben, danke!)?
                    Auch nach dem x-ten Mal Ansehen immer noch gut und sehr unterhaltsam. Dass Kevin Williamson da seine Finger mit im Drehbuch hatte und der Film auf der Scream-Welle damals mitschwamm merkt man auch heute noch sofort und in jeder einzelnen Szene, es gibt zahlreiche augenzwinkernde Querverweise auf Alien-Invasions- und sonstige SciFi-Filme, die in spritzigen Dialogen, wie man sich da am besten verhalten sollte und wie die Chancen so stehen, sowas überhaupt zu überleben, süffisant durchdiskutiert werden und die in vielen Szenen sowohl persifliert als auch gehuldigt werden. Speziell geht es hier um das altbekannte Bodysnatchers-Thema, das ziemlich gut und spannend aufgebaut, umgesetzt und in die Highschool verlegt wurde, und das mit vielen originellen Einfällen, coolen Szenen, einigen wenigen aber dafür recht derben (für damalige Zeiten) Horrorszenen, trashigen Effekten und einem wahnsinnig gutem Soundtrack (die CD steht schon seit damals in meinem Schrank) punkten kann. Der Film macht schlicht und einfach ungemein Spaß. Und zeigt zudem noch eine sinnvolle und gar lebensrettende Anwendung von Drogen auf ;-) Die Darstellerriege ist großartig, angefangen von Robert "T-1000" Patrick als durchgeknallten Coach über eine wandlungsfähige Famke Janssen bis natürlich hin zu den damals eher unbekannten Jungdarstellern rund um Milchbubi Elijah "Frodo" Wood, von denen einige mit diesem Film ihr Kinodebüt gaben (z.B. Jordana Brewster und Josh Hartnett in seiner vielleicht coolsten und charismatischsten Rolle als dubioser Zeke). Die sind durch die Bank supersympathisch und cool drauf und haben das Neben-Thema "Außenseiter-Sein an einer Highschool" auch noch sehr gut übermittelt. Oft gesehen, immer wieder cool, spannend und witzig. Heftigen Punktabzug gibts allerdings für die total an den Haaren herbeigezogene Auflösung der Whodunnit-Handlung, die ich damals im Kino super überraschend fand, aber die heute einfach total unlogisch ist.

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                    • 8

                      Seit Teil 4 ist die Reihe ja nicht mehr das, was im Titel steht, sondern hat sich mehr den Heist-Filmen zugewandt, es gibt weniger Rennen dafür aber mehr Schießereien und "normale" Action, was mich persönlich aber nicht sonderlich stört. Schnittige und heiße Autos bzw Girls gibt es weiterhin. Vin Diesel rockt und ist eine coole Sau wie eh und je, und auch Paul Walker hat es irgendwie geschafft, nicht mehr ganz so nervig zu sein wie früher. Die Chemie zwischen den beiden stimmt, da kommt richtig gut ein vertrautes Buddy-Feeling rüber, es ist irgendwie so, als ob man sie schon ewig kennt und die Melancholie auf die alten Zeiten und Anfänge dieser Freundschaft hat auch gepasst. Jordana Brewster ist auch von Film zu Film netter anzuschauen, und hat hier endlich auch mal ordentlich Screentime und sogar ab und an was Richtiges zu tun als nur schön auszusehen, hat mir auch gut gefallen. Zudem noch The Rock als "alttestamentarischer" Cop, der Diesel und seiner Crew brutalst an den Kragen will und nicht zögert, Waffen und Fäuste einzusetzen, wo es nur geht. Eine coole Gang mit coolen Sprüchen und augenzwinkerndem Witz, Rio als klasse Location, Hirn aus, Logikfehler und Handlungslücken wegschalten, Wahnsinns-Action und Fun rein.... und so sollte mit diesen Voraussetzungen eigentlich nichts schiefgehen mit Teil 5 der scheinbar unendlichen F&F-Reihe.
                      Und leider wars doch nicht durchgehend gut und eher Tendenz zu mittelmäßig, was meiner Meinung nach einzig und allein daran lag, dass der Film mit unfassbaren 130 Minuten viel zu lang war und die 08/15-Rache-Handlung so arg gestreckt wurde durch phasenweise sinnlose, unnötige und bescheuerte Szenen und viel zu langem Aufbau, dass man ein Gähnen desöfteren nicht unterdrücken konnte. Es wird ewig geplant, viel geredet, ernst geguckt, viel posiert, wieder geplant, und ab und an mal zur Abwechslung und Wachmacher etwas Action eingestreut. Und dabei fing alles mit dem grandiosen Action-Opener so gut an. Also die exorbitante Filmlänge verhindert, dass der Film durchgehend im 6.Gang fährt, was er eigentlich sollte und was er besser hätte mal machen sollen, denn wenn man eine halbe Stunde rausgenommen und die Handlung so gestaucht hätte, dann hätte der Film durchaus nonstop Spaß macht. So gab es ein paar heftige Schießereien, Fights und Verfolgungsjagden vor allem mit The Rock, die richtig gut abgingen, aber ansonsten war viel Leerlauf drin. Schade, das hätte nicht sein müssen. Dass der Film irgendwo eine Story erzählen und dem Main Cast etwas Profil geben will ist ja gut und in Ordnung, aber das war eindeutig zu langgezogen und zu viel des Guten und somit eine hinderliche und ärgerliche Spaßbremse. Immerhin entschädigt die letzte halbe Stunde für vieles, denn was da an irrwitzigem Tempo, brachialer Zerstörungs-Action und wahnwitziger High-Speed-Verfolgungsjagd abging war der absolute Hammer, das war unendlich geil gemacht und es ging ab wie Sau. DAS wollte ich eigentlich hauptsächlich sehen, und leider habe ich es erst und nur am Ende so richtig heftig bekommen.

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                      • 5

                        Ich bin Riesen-Fan des Duos Pegg/Frost und die beiden waren auch hier wieder klasse. Nerds ohne Ende, die nerdige Sprüche klopfen und nerdige Dialoge (am besten noch in klingonisch) über SciFi und sonstigen Nerd-Kram halten und merkwürdige Frisuren aber dafür endgeile T-Shirts haben. Die beiden sind einfach absolut sympathisch und cool drauf und sind, ähnlich wie Spencer/Hill, nur im Duett erst so richtig gut. Aber trotz den beiden ist "Paul" nicht wirklich gelungen, was vor allem daran lag, dass man den Witz anscheinend im Weltraum gelassen hat. Elend viele Sprüche und Szenen haben es nicht geschafft, auch nur den Ansatz eines müden Lächelns auf mein Gesicht zu zaubern und einiges war auch richtig dämlich und einfach zu gewollt und übertrieben. Also vom Spaßfaktor her war da nicht sonderlich viel geboten, da fehlte sowohl der trockene britische Humor als auch der brachiale Slapstick-Humor. Mag sein, dass da auch die Synchro einiges verhauen hat. Definitiv liegt es aber am Fehlen von Edgar Wright. Dem Film fehlt einfach etwas Essentielles, das in "Shaun of the Dead" und "Hot Fuzz" noch so hervorragend und richtig geil funktioniert hat, und bei "Paul" eben nicht bzw nur sehr selten. Unterhaltsam ist der Film schon einigermaßen, und nett auch. War gegen Ende hin sogar mal actionreich und spannend, wenngleich natürlich alles vorhersehbar war. Humoristische und charmante Anspielungen auf SciFi-Filme, Alien-Hysterie und Nerd-Sein gab es auch zuhauf. Und Paul, der kiffende, furzende, vulgäre Schwippschwager von ALF, war auch teilweise richtig cool drauf und sorgte dann doch mal für den ein oder anderen coolen Spruch und somit Lacher, und war zudem richtig klasse animiert, aber auch er bringt im Zusammenspiel mit Pegg&Frost nicht den charmanten und zugleich skurrilen Spaß zum Ablachen, den man eigentlich erwarten konnte. Schade drum, da wäre mehr drin gewesen. Aber immerhin wissen wir nun, woher Spielberg seine glorreichen Ideen zu E.T. und Indiana Jones hatte. Und einige derbe neue Flüche haben wir auch gelernt.

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                        • 8

                          Wow!
                          11 Jahre nach der abgeschlossenen Scream-Trilogie durfte und musste man skeptisch sein, ob ein vierter Teil denn wirklich funktionieren würde, aber statt Ernüchterung, Enttäuschung oder gar Verärgerung ist bei mir grenzenlose Begeisterung herausgekommen. Scre4m war wahnsinnig gut und unterhaltsam, unfassbar eigentlich, da hat wirklich alles bis auf den letzten Stich gestimmt.
                          Der Opener war, traditionsgemäß, schon der Hammer. Unglaublich originell, wendungsreich, witzig, spannend und zudem noch eine hochverdiente und ungemein bissige Ohrfeige gegen sinnlose Endlos-Reihen wie Saw mit ihren "Je abgedrehter, twistreicher, hanebüchener, perverser und brutaler, desto besser"-Denken. Da hat mich der Film schon für sich gewonnen, und erfreulicherweise war dann auch noch der Rest des Films klasse. Scre4m ist ein Old-School-Slasher durch und durch, mit dem gewohnt süffisant-augenzwinkernden und Horrorfilm-persiflierenden Witz, einigen (aber deutlich weniger als in seinen Vorgängern) Film-in-Film-Szenen/-Anspielungen, brutales und zahlreiches Teenager-Abstechen und somit fast unzählbare Leichen und Messerstiche, reichlich Blut, spannend gemachte Slasher-Szenen mit wie immer gewollt zu überzogenem Schockscore, Mitraten bei der Whodunnit-Handlung, der alten und liebgewonnenen Garde (die aber durch das Frischfleisch ab und an ganz schön in den Hintergrund gedrängt wurde) und natürlich Ghostface, wie man ihn kennt und liebt: Oft muss er einstecken, aber dafür teilt er noch öfter fies und messerscharf aus. Und nebenbei wird noch kräftig die Messerspitze in den Remake-/Reboot-Wahn und des Allgegenwärtigseinwollens der heutigen Jugend via Facebook, Twitter, Live-Streams und der dazugehörigen Technik (Stimmenverzerrer-App fürs iPhone!!) usw gestoßen und richtig schon und heftig umgedreht, dass es eine wahre Pracht und Freude war. Alles wissen sie und alles teilen sie mit, weil ja alles so transparent ist, aber dennoch wird fleißig nach Klischees und trotz des Kennens und Herunterbeten der altbekannten Horrorregeln eben genau nach diesen gehandelt. Scream in einer neuen hochmodernen Welt, aber zurück zu den alten Zeiten und auch zurück zu sich selbst. Wer der Täter ist ist nicht absehbar, jeder ist verdächtig, jeder könnte Täter und Opfer sein. So wie früher halt. Und als Trumpf setzte man dann noch ein grandioses Ende drauf, dass sich an Einfallsreichtum gewaschen hat. Damit meine ich nicht unbedingt die Auflösung des Täters, sondern einfach wie der Hintergedanke ist und was da so am Ende abläuft (will natürlich nichts verraten). Und gerade auch durch das Ende stimmt bei Scre4am alles und hat mich restlos begeistert. Opener super, Ende super, und dazwischen viel Gemetzel, augenzwinkende Ironie, hohe Killfrequenz, atemloses Tempo, Ghostface, Blut, Spannung, Spaß und Anspielungen auf Horrorfilme/Remakes/Reboots/Stab-Reihe/Scream-Reihe. Und meiner Meinung nach ist Teil 4 sogar als eine Hommage an Teil 1 (und Stab 1, wenn man will) zu verstehen, denn es gab unheimlich viele Anspielungen, Bezüge, Variationen und sogar "Verbesserungen" dessen, was in Teil 1 vorkam, so dass es mir als Fan der alten Reihe desöfteren fast die Tränen der Freude in die Augen getrieben hat. Ungemein gelungener 4.Teil der Scream-Reihe, ich glaube ich, hatte das letzte Mal so viel Spaß und Freude bei einem Slasherfilm vor 11 Jahren...

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                            Blade: "What is this? It's a joke, huh? What the fuck is wrong with y'all? You think this is a joke? You think this is a fucking sit-com?"

                            Blade im Opener mit der realen Welt kollidieren zu lassen war eine sehr gute Idee, die auch einigermaßen gut umgesetzt wurde. Das wars dann aber schon an Positivem, was man über den jämmerlichen Abschluss der zuvor so hervorragenden Blade-Reihe berichten kann, denn Teil 3 ist unglaublich grottig und ich persönlich kann mich gar nicht entscheiden, was furchtbarer ist.... Hannibal King und seine dämliche Kindergarten-Bande? Die saublöde Vampirtussi mit ihrem Catcher und den unglaublich trashigen Vampirhunden (wer sich diesen Schmarrn ausgedacht hat gehört in die Kehle gebissen, ganz ernsthaft!)? Die grenzdebilen Sprüche und pseudo-coolen One-Liner? Das total überzogen-futuristische Waffenarsenal, das anscheinend die einst so coolen und genialen Shoot-Outs und Schwert-Action ersetzen sollte? Oder dass selbst Blade in diesem Streifen so uncool daherkommt, dass es einem in der Seele wehtut? Hier ist wirklich alles mies bis an die Schmerzgrenze, und nicht mal die Action, sofern sie denn vorkommt, kann richtig überzeugen, weil sie genauso lasch und ideenlos ist wie die Story (oder wie auch immer das nennen soll) und der gähnend langweiligen Umsetzung. Aber halt, es gibt dann doch noch was, was alles Miese in diesem Film übertrumpft: Dominic "Prison Break" Purcell als ödester, lahmarschigster und lächerlichste Dracula EVER! Dessen Darstellung des eh schon sauschlechten Charakters verursachte in mir schon damals im Kino einen Blutrausch sondersgleichen und er schafft es immer wieder. Wahnsinn, wie abgrundtief grottig er, alle anderen und vor allem dieser Film mit allem Drum und Dran ist, eine Schande für die Reihe und seine exzellenten Vorgänger.

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                            • 9 .5

                              Nomak: "Vampires... I hate vampires..."

                              Der zweite Teil der Blade-Reihe übertrumpft den sehr guten ersten Teil um ein vielfaches und ist meiner Meinung nach der mit weitem Abstand beste Teil, denn hier stimmt, angefangen beim genialen und fiesen Opener über den extrem hohen Bodycount, den heftigst brutalen Kills und der furiosen Action bis hin zum fulminanten und epochalen Showdown, einfach alles. Der Blut- und Gewaltgrad wurde massiv angezogen und artete teilweise in richtig ekligen Splatter aus, die Fights, Shoot-Outs, Action und Effekte, wenngleich sie ab und an aussehen wie aus einem Computerspiel, gehen richtig geil ab, das Tempo ist enorm und es herrscht durchgehend Top-Unterhaltung. Blade ist cooler denn eh und je und mit dem teuflisch guten Luke Goss mitsamt seiner grausigen Reaper-Bande wurde ein würdiger wenn nicht sogar besserer Nachfolger von Deacon Frost gefunden. Zudem noch der ultrafiese Ron Perlman und sein BloodPack, die sich mit Blade das ein oder andere feurige verbale, physische und hasserfüllte Scharmützel liefern. Und die Story ist diesmal auch annehmbar, gut ausgedacht und inszeniert und die Karten der ungewollten Allianzen werden desöfteren richtig gut durchgemischt. Und was Guillermo Del Toro wieder mal für eine Fantasiewelt und genial-düsteren Look erschaffen hat ist einfach unbeschreiblich, man wird regelrecht in diese faszinierende und befremdliche Welt der Vampire geschleudert und davon überrumpelt. Genialer und wahnsinnig unterhaltsamer Vampiractioner, in dem von der Story, der Action, den Effekten, dem Gewalt- und Blutgrad, den Charakteren, dem pochenden Soundtrack, dem Setting und der Optik her alles bis auf den letzten Blutstropfen stimmt.

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                                über Blade

                                Quinn: "I don't think you understand, I mean, this dude is fucking bad! Like, he's - he's like, he had twenty guys around him - I was there, man! He's got shit he throws at you, like-like the sword..."

                                Der Opener in der Vampir-Disco und der Blut-Dusche ist und bleibt der Hammer und auch sonst ist der erste Teil der "Blade"-Reihe auch nach nun doch schon einigen Jahren auf dem Buckel immer noch ein guter und sehr unterhaltsamer Vampiractioner, der mächtig abgeht und tierisch Spaß macht. Blut fließt in Strömen, es gibt schier unendlich viele und kaum noch zählbare Leichenberge bzw. Aschehäufchen, zudem noch explodierende Köpfe, abgehackte Körperteile und sonstige Gräueltaten, die Blade auf seinen unerbittlichen Kreuzzug mit seinen zahlreichen nachtaktiven Erzfeinden anstellt, es wird gefightet, getreten, geballert, gehauen, gesäbelt und massakriert ohne Ende, freilich immer mit coolen One-Linern auf den Lippen und selten, aber wenn nötig, auch mal ein kurzes Grinsen. Aber Hauptsache ist, die Sonnenbrille sitzt richtig und das Schwert ist geschliffen, alles andere ergibt sich von selbst. Wesley Snipes ist als Daywalker Blade eine kompromisslose und mit der nötigen Härte und Brutalität ausgestattete Killermaschine, wie sie die Vampirwelt noch nicht gesehen hat, und eine verdammt coole Socke dazu. Und er hat mit dem charismatischen Deacon Frost, der die altehrwürdigen und -denkende Vampirwelt mit radikalen Mitteln umkrempeln will, einen teuflisch guten und würdigen Gegenspieler, klasse gespielt von Stephen Dorff in seiner vielleicht besten Rolle. Die Effekte sind ein zwiespältiges Ding, einerseits sind sie richtig gut gemacht, andererseits aber total trashig. Und die Geschichte, die an und für sich eigentlich eine ziemlich gute und interessante Idee in sich birgt, kann und muss man vielleicht sogar wegen ihrer manchmal etwas zu laschen Umsetzung und Logikfehler (sollten das am Ende nicht 12 statt 11 sein?!) auch kritisieren. Aber aus meiner Sicht fällt das nicht sonderlich ins Gewicht, weil "Blade" mit allem Drum und Dran, und dazu gehören auch die manchmal etwas trashigen Effekte, eine coole und rundum gelungene Comicverfilmung ist, die sich nicht scheut(e), Unmengen Blut, Leichen und brutale Kills einzusetzen, ohne großartig drüber nachzudenken und gerade deswegen für Top-Unterhaltung sorgt, die man vor allem in der heutigen Zeit nur umso mehr genießen kann, denn hier wird den heutzutage verweichlichten und zahnlosen Teenie-Vampiren gezeigt, wo der Vampir der guten alten Zeit die Zähne hat.

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                                • 6
                                  über Thor

                                  Nach den mehr als grauenerregend schlechten Bildern und Trailern hatte ich gar Schlechtes erwartet, aber "Thor" war letztendlich doch ziemlich gut ansehbar und um einiges besser als angenommen. Zwar war die ganze Fantasywelt rund um Asgard&Co nicht so mein Ding, da ich persönlich nicht so in eine begeisterungswürdige und fantastisch mitreißende fremde Welt entführt wurde, wie es vielleicht möglich gewesen wäre, und deswegen fehlte mir gerade in diesen Szenen auch desöfteren der Zugriff zum Film, aber es war optisch gesehen auf jeden Fall gut gemacht, die Kälte und die Düsternis kam bildgewaltig und überzeugend rüber. Effekte und Action waren auch klasse, auch wenn das Gehaue manchmal einen großen Zacken zu übertrieben war und vor allem zu sehr in Gepose ausgeartet ist, aber hey, Odin, Thor, Loki und Heimdall sind fremde Wesen, vielleicht können die ja gar nicht anders, als sich so zu gebären ;-) Also äußerlich kann man dem Film eigentlich nichts großartiges ankreiden, bis vielleicht auf die für meinen Geschmack etwas zu fremdartige Welt und die teils lächerlich anmutenden Kostüme der Helden, aber ansonsten hat bei Look, Effekten und Superhelden-Action alles gepasst soweit. Von der Geschichte her gibts natürlich einige arge Fragwürdigkeiten an so ziemlich jeder Ecke, aber das war ja zu erwarten. Allerdings muss ich auch sagen, dass "Mr. Shakespeare" Kenneth Branagh es geschafft hat, seine Handschrift überdeutlich in diesem Film zu hinterlassen, denn gerade die Szenen in Asgard, die um Verrat, Verstoßung, Intrigen und Bruder- und Familien-Zwist und -Drama handeln, waren so, als ob man gerade eine Verfilmung einer großen Tragödie des großen englischen Stückeschreibers sieht, was sich Branagh ja irgendwie zu seiner Berufung gemacht hat. Fand ich richtig gut eingebaut und inszeniert, auch wenn es ab und an schon mal zu viel des Guten war. In Asgard&Co wurde also gewaltig geshakespeart und eine Effektorgie nach der anderen, die manchmal richtig geil, manchmal aber auch unendlich übertrieben und auch nervig war, und einiges an sehr guten Fantasywesen (diese Eisriesen fand ich richtig gut gruselig gemacht) auf die Zuschauer losgelassen. Und auf unserer friedlichen Erde muss der anfangs heißblütige, arrogante und somit Zornesfalten auf der Stirn des Zuschauers verursachende Blondschopf Thor, der sich dann aber doch noch zum Sympathieträger wandelt, sich mit allerlei seltsamen Gestalten namens Menschen herumschlagen, was zu einigen richtig witzigen, coolen, verschmitzten und charmanten Szenen geführt hat und die somit aus meiner Sicht die weitaus besseren Szenen waren als die in Asgard, weil da einfach der Fantasy- und auch der leichte Trashgehalt nicht so hoch war. Klasse waren auch noch die vielen richtig coolen Anmerkungen/Anspielungen auf Avengers und den anderen DC-Helden. Die Darsteller machen ihre Sache ordentlich, Chris Hemsworth als blonder Hüne Thor war okay, und die großen Namen wie Natalie Portman, Anthony Hopkins usw spielen halt mit, wurden aber verschenkt in ihren Rollen als mehr oder weniger Nebendarsteller. Aber insgesamt muss man sagen, dass, so abschreckend alles im Vorfeld von "Thor" gewesen war und ausgesehen hat, der fertige Film trotz einiger deutlicher Abstriche dann doch solides, witziges, action- und temporeiches aber auch etwas zu fantasylastiges und teils zu effektüberladenes Hirn-aus-Popcorn-rein-Blockbuster-Kino geworden ist, dass gut unterhält und selten nervt und dass man sich auf jeden Fall anschauen kann, wenn man nichts großartiges oder, so wie ich, überhaupt rein gar nichts erwartet hat.
                                  3D konnte man bei diesem Film aber voll vergessen, da war ja rein gar nichts zu sehen, was das gerechtfertigt hätte. Ganz miese Abzocke! Aber das soll natürlich nicht in die Bewertung des Filmes eingehen.

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                                  • 7

                                    Sehr guter Streifen, der mich absolut überrascht hat. Der Film wirft gleich in der ersten Sekunde die Ohne-Limit-Droge ein und legt ein ungemein hohes Tempo an den Tag, und sorgt so gleich für mitreißende Top-Unterhaltung, bedingt auch durch die süffisanten und ironischen Kommentare des allgegenwärtigen und allwissenden Off-Erzählers, der aber zugegebenermaßen mitunter schon etwas nervend war. Die Geschichte an sich beginnt etwas holprig und wird von fragwürdigen Zufällen eingeleitet, nimmt dann gehörig Fahrt auf und wird von Minute zu Minute spannender ohne den augenzwinkernden Humor zu verlieren, verliert aber zum Ende hin mehr und mehr den Faden, wird reichlich konfus und verliert sich irgendwie in sich selbst. Aber ansonsten war das ein sehr unterhaltsamer Film über eine unheimlich faszinierende Superhelden-Droge, mit der alles möglich scheint und die natürlich eher ungute Nebenwirkungen hat, so dass der Film weitestgehenden einen eher formelhaften Verlauf nimmt, aber die Szenen, wie Cooper, der eine souveräne aber nicht gänzlich überzeugende Leistung abgab, mit dieser Droge abging und was ihm alles gelang, war klasse erzählt und durch die aberwitzigen Kamerafahrten und -einstellungen sowie die originellen technischen Spielereien konnte dieser Trip und die Euphorie super auf den Zuschauer übertragen werden, das war zum Teil richtig genial gefilmt und visuell beeindruckend gemacht. An dem Film gibts eigentlich nichts großartiges auszusetzen, außer vielleicht, dass Robert De Niro gnadenlos verschenkt wurde, der Film sich in der Mitte etwas gezogen hat und es gegen Ende reichlich konfus wurde. Aber im Großen und Ganzen ein sehr gelungener und vor allem unterhaltsamer Streifen mit richtig guten (optischen) Ideen, der es auch geschafft hat, diesen penetranten und nervigen "Drogen sind nicht gut"-Moral-Holzhammer, mit dem andauernd auf die Zuschauer eingeprügelt wurde, ad absurdum zu führen und so den Zuschauer mit einem bitterbösen und hämischen Grinsen auf dem Gesicht aus dem Kinosaal entlassen konnte.

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                                    • 9

                                      Klasse Boxer-, Milieu-, Familien- und vor allem Bruder-Drama, dem ich aufgrund seiner merkwürdigen Erzählweise und Kameraeinstellungen/-führung in den ersten Minuten skeptisch gegenüberstand und dessen teils brachial-tragikomischer Humor mich überrumpelt und auf den falschen Fuß erwischt hat. Aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase war der Film dann richtig stark und hat mich mehr und mehr in seinen Bann gezogen. Boxszenen gibts es natürlich einige, die Kämpfe waren, bis auf die lauten Treffer, gut gemacht und choreographiert, aber das war eher Beiwerk, denn Hauptaugenmerk lag auf der Familiengeschichte des zweitklassigen Boxers Micky Ward, der ständig hin- und hergerissen wird zwischen der Chance auf eine vielleicht große Boxkarriere und der uneingeschränkten Loyalität zu seiner alles erdrückenden, bestimmenden und verkorksten Familie, die er braucht aber die ihn zugleich hemmt. Diese Geschichte wurden in vielen humorvollen, dramatischen, tragischen, berührenden, spannenden und schönen Szenen erzählt und zudem wurde eine hochinteressantes Bild des Milieus gezeigt, in der sich die Protagonisten bewegen. Arbeiterfamilie in einer öden Stadt, aus der man nicht wegzukommen scheint und die genauso dreckig, abstoßend und phasenweise asozial ist wie die Ward-bzw-Eklund-Familie selbst mit den gefühlt 72 Geschwistern und die sich mit aller Macht an dem kleinen Fetzen Ruhm festhalten, der ihnen noch geblieben ist, zentriert in der Figur des Dicky Eklund, der damals einen Champion kurz auf die Bretter schicken konnte und nun Crack-Junkie ist. Mitreißende und begeisternde Geschichte, sowohl was das Boxen aber vor allem auch die Familiengeschichte betrifft, insbesondere die Beziehung der beiden Brüder, die, so tragisch sie auch ab und an war, unheimlich sympathisch erzählt und durch das hervorragende Spiel der beiden Protagonisten dem Zuschauer vermittelt wird, so dass der Funke aber mal so richtig gut übersprang. Mark Wahlberg spielt den Micky Ward sympathisch und sehr zurückhaltend, was aber zu der Figur perfekt gepasst hat. Außerdem hätte er gegen die Darstellung von Christian Bale eh keine Chance gehabt, denn der ist schlichtweg überragend. Wieder mal krass abgehungert bis auf die Knochen und mit einer hypnotischen und unheimlich faszinierenden Darstellung eines Charakters, der ständig zwischen Sympathie, Abscheu und Mitleid wandelt. Bale spielt sich im wahrsten Sinne des Wortes die Seele aus dem Leib, überstrahlt einfach alles und alle und liefert eine weitere beeindruckende Darstellerleistung ab, die zurecht mit dem Oscar belohnt wurde. Ebenso verdient hat den auch Melissa Leo für die Darstellung der vorsorglichen aber diktatorischen Mutter von Micky Ward. Und alle Nebenrollen waren auch klasse besetzt und machen mit der schön und mitreißend erzählten Geschichte und Umfeldbetrachtung mitsamt dem phänomenal gutem Soundtrack "The Fighter" zum besten Boxerdrama seit "Rocky 1".

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                                      • 7 .5

                                        Randy: "That's the beauty of it all! Simplicity! Besides, if it gets too complicated, you lose your target audience."

                                        Das ist diesmal kein Zitat direkt aus dem Film, sondern aus "Scream 1". Der dritte und (nun doch nicht mehr) letzte Teil der Trilogie hat bei gewissen Aspekten einfach einen großen Zacken zu viel drauf. Zum einen ist die allgegenwärtige und maßlos übertriebene Hektik nahe an der Kopfschmerzgrenze und zum anderen ist die überkonstrurierte finale Auflösung, die gänzlich aus dem Nichts kommt und so extrem an den Haaren herbeigezogen ist, rückblickend auf die gesamte Trilogie betrachtet mehr oder weniger unlogisch, weil alles dermaßen verkompliziert wurde und auf Teufel komm raus ja unbedingt ein Zusammenhang zwischen allem hergestellt werden musste. Die Auflösung ist ärgerlicher und hanebüchener Quatsch und einer des eindrucksvollsten Beweise dafür, dass man Finaltwists besser mal nicht zuuuu überraschend und hinrissig gestalten sollte, denn das verursacht nichts anderes als argwöhnisches Stirnrunzeln und Wut im Bauch. Dennoch ist der dritte Scream-Teil überwiegend gelungen, was an den unglaublich originellen und urkomischen Einfällen bei der Film-im-Film-Szenerie und der aberwitzigen Selbstironie liegt. Diesmal wurden nicht unbedingt bekannte Horrorfilme persifliert und augenzwinkernd betrachtet, sondern die Scream-Reihe selbst. Das fängt schon mit dem wieder mal sehr genialen Opener (also das hat die Reihe wirklich super drauf) an, in dem einfach mal ein in "Scream 2" angeprangertes Klischee aus "Stab 1" in die Realität übertragen wurde (Stichwort "Warum muss die nackt aus der Dusche steigen?!") und somit die Reihe und Sachen Selbstironie, Parodie und Hommage auf ein ganz neues Level hebt. Und das zieht sich dann durch den ganzen Film, angefangen beim Fake-Woodsboro, das einen in die gute alte Vergangenheit zerrt aber zugleich bizarr-unwirklich daherkommt, über die doppelte Besetzung und somit der karikaturgleichen Überzeichnung der Hauptdarsteller durch ihre maßlos überzogenen Ebenbilder (die Dialoge zwischen Gale und "Gale" sind der Hammer) und endend bei dem 10-Negerlein-Prinzip, wie es von einem der vielfachen Skript-Kopien gefordert aber dennoch nicht befolgt wird, weil in Trilogien eh alle Regeln außer Kraft gesetzt sind. In jeder Ecke, in jedem Satz, in jeder Geste und in jeder Szene steckt so unendlich viel Detail und Selbstironie drin, die stellenweise schon in Sarkasmus übergeht, und nebenbei wird auch noch zynisch auf die Selbstverliebtheit und Verlogenheit Hollywoods draufgehauen, so dass auch der dritte Teil im Endeffekt wieder ungemein Spaß macht. Allerdings ist er für meinen Geschmack dann doch zu sehr Satire denn Slasher-Film geworden, denn vor allem in der Mitte des Films hat man das Gefühl, dass das immerwährende Duell Ghostface versus Sidney, die in hier sichtlich psychisch angegriffen ist, nur noch Beiwerk zu sein scheint und nicht mehr sonderlich viel bedeutet, weil man mit der selbstironischen Demontage des eigenen Werkes und der eigenen Regeln (hey, in Trilogien ist alles möglich!) beschäftigt war, um es dann am Ende aber doch nicht zu schaffen, der Trilogie einen schockierenden, bitterbösen und endgültigen Abschluss zu verschaffen. Scream 3 war damals im Kino eine ziemliche Enttäuschung für mich, nun habe ich mich dran gewöhnt und finde ihn auch gut, aber irgendwie ist der einfach zu überdreht und die Balance zwischen süffisanter (Selbst-)Ironie und spannend gemachten Slasher-Szenen mit Kills, Blut und jeder Menge Ghostface (was ja versöhnlicherweise am Ende doch noch reichlich vorhanden war), hat sich für meinen Geschmack in die falsche Richtung verlagert und somit ist Scream 3 meiner Meinung nach der eindeutig und mit Abstand schwächste Teil der insgesamt aber doch großartigen (Ex-)Trilogie.

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                                        • 9 .5

                                          Randy: "Sequels suck! By definition alone, sequels are inferior films! The entire Horror genre was destroyed by sequels."

                                          Trifft beim ersten Scream-Sequel aber zum Glück nicht zu, der ist fast so gut wie Teil 1 und in einigen Belangen sogar noch einen Zacken besser. Mehr Messerstechereien, mehr Blut, mehr Kills, mehr Geschrei. Neue Charaktere und somit neue Opfer und zugleich natürlich auch neue Verdächtige, es könnte mal wieder jeder sein. Der übrig gebliebene Cast aus Teil 1 ist wieder am Start und da sie nun nicht mehr als Verdächtige gelten können sind sie bedingungslos zum Abschlachten freigegeben und gewinnen zudem noch an Profil, weil man ihnen sehr viel Aufmerksamkeit schenkt, sie unerwartet oft in den Mittelpunkt gerückt werden und sie einem deswegen wie alte und lieb gewonnene Bekannte vorkommen. Das ist meiner Meinung nach, neben vielen anderem, auch ein Hauptpluspunkt der Scream-Reihe, dass der feste Hauptcast einem ans Herz wächst (geht zumindest mir so) und man ihn nicht mehr missen möchte, zugleich aber auch doch irgendwie hofft, dass mindestens einer von ihnen oder gar mehr draufgehen (geht zumindest mir so). Zudem wurde noch mit Cotton Weary eine interessante neue und von Liev Schreiber klasse gespielte Figur eingeführt, mit der unter anderem die Story aus Teil 1 fortgesetzt und nicht vollkommen neu aufgesetzt wurde. Und natürlich gibts wieder sehr viel (Selbst-)Ironie und schier endlose Filmzitate, diesmal bezogen auf Sequel-Klischees und -Regeln, die süffisant persifliert und zugleich gehuldigt werden und der Film versetzt sich natürlich auch selbst in die feste Sequel-Rolle, fällt aber auch gekonnt und bewusst desöfteren aus derselbigen (Stichwort "Der afroamerikanische Statist stirbt immer zuerst"). Und zudem gibt es noch unheimlich innovative, originelle, detaliverliebte und urkomische Film-im-Film-Insider-Anspielungen (Stichwort "Stab", Tori Spelling usw.), so dass auch Teil 2 in der Summe wieder ungemein Spaß macht und auch wieder Top-Unterhaltung pur ist. Es passt wieder alles perfekt, angefangen von genialem Opener mit "Stab" und den blutigen Kills von "Dr. Foreman" und der Frau von Will Smith bis hin zu richtig spannend gemachten Szenen, bei denen man sich kaum zu atmen traut(e). So und nicht anders muss eine Horrorfilm-Fortsetzung aussehen! Einzigen Abstrich und Verhindern der Höchstbewertung ist die an den Haaren herbeigezogene und vorhersehbare Auflösung, die mich damals schon im Kino sehr enttäuscht und die einfach einen Twist zu viel drauf hat und alles ziemlich fragwürdig erscheinen lässt. Aber das fällt meiner Meinung nach nicht allzu schwer ins Gewicht, denn alles zuvor passt bis zum letzten Stich.

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                                            Randy: "The police are always off track with this shit! If they'd watch Prom Night, they'd save time! There's a formula to it. A very simple formula! EVERYBODY'S A SUSPECT! "

                                            Weiß gar nicht, wie oft ich "Scream" schon gesehen habe, aber er zieht immer noch und macht unheimlich Spaß. Spannend ist er nach all den Jahren und x-ten Mal Ansehen zwar nicht mehr sonderlich und mitraten, wer denn nur der Täter ist, kann man auch nicht mehr, aber es ist amüsant zu sehen, wie hier aufgrund diverser Aussagen und Gesten geschickt die Finten so gelegt werden, dass man letztendlich jeden einzelnen Charakter verdächtigen kann und muss. Der 12-minütige Opener mit Drew Barrymore ist und bleibt einfach genial, ebenso wie der gesamte Film, der nur so strotzt vor Ironie und Horrorfilmzitaten (und es dabei auch noch geschafft hat, selber Unmengen denkwürdiger Zitate hervorzubringen) und das Subgenre des Slasher-Films gnadenlos persifliert und dessen Klischees und Regeln inklusive der (Sound-)Schockeinlagen mit mehr als nur einem Augenzwinkern hinterfragt, sie aber gleichzeitig konsequent befolgt, durchzieht, überzieht und verdreht, wie es sich für eine Hommage gehört. Und in der letzten halben Stunde wird das alles auf die Messerspitze getrieben, es wird geschlitzt, geschrien, zitiert, gemeuchelt, persifliert, geblutet, zitiert, irritiert, gestorben, hommagiert (gibts das Wort überhaupt?!) und zitiert ohne Ende, dass es immer wieder eine wahre Freude ist. Es passt einfach alles, vom Opener zum Handlungsaufbau bis hin zum überzogen twistreichen Finale. Unterhaltung, Spaß und Sticheleien satt. Und nebenbei hat "Scream" meiner Meinung nach mit Ghostface die beste Killer-Maske, die das Slasher-Genre gesehen hat.
                                            Die im Film oft gestellte Frage, welcher mein Lieblingshorrorfilm ist, kann und will ich zwar nicht unbedingt mit "Scream!" beantworten, aber der definitiv ganz weit oben mit dabei. Und irgendwie animiert er mich auch immer wieder, die ganzen im Film genannten Horrorfilmklassiker in einem Ruck und am besten noch gleichzeitig zu schauen.
                                            Das einzige, was man diesem Film (und auch der Reihe) vorwerfen kann ist, dass er so gut war und ankam, dass er eine schier endlose Reihe an Nachmachern nach sich gezogen und diese unsägliche Teeniehorrorfilmwelle Ende der 90er bzw Anfang der 2000er ins Leben gerufen hat. Aber das ist ja im Grunde genommen nur ein weiteres Kompliment für den grandiosen ersten Teil der "Scream"-Reihe.

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                                            • 9

                                              Plainview: "I have a competition in me. I want no one else to succeed. I hate most people. There are times when I look at people and I see nothing worth liking. I want to earn enough money that I can get away from everyone."

                                              Was für ein Wahnsinnsfilm! Der hat mich gerade so richtig fertig gemacht, es war ein spannendes, atemberaubendes, extrem intensives und unheimlich faszinierendes Erlebnis, sowohl was die Handlung, aber vor allem auch die Charakterentwicklung der Hauptfigur betrifft. Die ein und die andere kleinere Länge gab es zwar und kann man auch nicht leugnen, aber das fällt aus meiner Sicht nicht sonderlich auf, weil es auch in den Szenen, in denen minutenlang nicht ein Sterbenswort gesagt wurde und/oder in denen rein gar nichts passierte, mitreißend und intensiv zur Sache ging. Der beunruhigende, düstere und beklemmende Score begeistert ebenso wie die beeindruckenden Landschaftsaufnahmen sowie die bildgewaltigen Kameraeinstellungen maßlos und man wird durch das Zusammenspiel von allem ausweglos in den Film hineingezogen. Man erhält zudem einen faszinierenden Einblick in die Ölbohrzeit Anfang des 20. Jahrhundert und die einhergehenden Aspekte der harten Knochenarbeit, Gefahren und Chancen auf unermesslichen Reichtum. Und in dieser Zeit spielt sich das epochale Charakter-Drama eines von Menschenhass und Gier zerfressenen und mit Laufe der Zeit immer verabscheuenswerteren Mannes ab, der von Daniel Day-Lewis so überragend und intensiv gespielt wird, dass man für seine Leistung keine Worte finden kann, die das auch nur im Ansatz beschreiben könnten. Wahnsinn, einfach nur Wahnsinn, was der spielt, definitiv einer der besten Darstellerleistungen, die ich je gesehen habe. Bilder, Score, Atmosphäre, Geschichte, Umsetzung, Drama, Tragik, Intensität wäre so oder so sehr gut gewesen, aber die allgegenwärtige Präsenz und das unfassbare Spiel von Daniel Day-Lewis und die Interaktion mit der Welt und den Menschen, die seine Figur mit der pechschwarzen Seele so abgrundtief hasst und verabscheut, machen "There will be blood" zu einem wahnsinnig genialem Streifen mit teils unglaublich guten Dialogen (vor allem mit dem Priester, der von Paul Dano auch herausragend gut gespielt wird), für den man eigentlich das hochverdiente Prädikat "Meisterwerk" auspacken müsste.... wenn da nicht die letzte halbe Stunde gewesen wäre, die mit so vielen eigenartigen und gegen Ende hin immer bizarrer werdenden Szenen und Ereignissen aufwartet, die zusammen mit dem Ende der Geschichte so verstörend sind, dass ich, nach Erstsichtung, nicht weiß, was ich davon halten soll, wie ich sie einordnen soll, wie ich sie bewerten soll und wie das meine Sicht auf den Film, der die 2 Stunden vorher so herausragend inszeniert, erzählt und gespielt worden war, verändert und beeinflusst. Deswegen "nur" 9/10, ich muss das erstmal sacken lassen.....

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                                                Musste mich überzeugen, ob der wirklich so schlecht war, wie überall zu lesen ist und naja, was soll ich sagen.... er war nicht schlecht, sondern mies, grottig und einfach nur furchtbar. Die Idee an sich war ja im Prinzip gar nicht mal so übel und fand ich sogar recht interessant, und der Anfang war auch recht vielversprechend, da kam ein ganz leichter Windhauch von Mystery und unheimlicher Atmosphäre rüber. Aber was Shyamalan draus gemacht hat war einfach nur unterirdisch. Grauenhafte Umsetzung und Inszenierung, unglaublich schlecht geschriebenes Drehbuch, grausam miese Darsteller, die noch grausamere Dialoge führen und von sowas wie Spannung, Mystery, Atmosphäre oder guter Kameraführung war nicht mal der Ansatz einer Spur zu sehen. In Shyamalans bisherigen Filmen wurde mindestens eines dieser Elemente sehr gut umgesetzt, auch wenn es seinen letzteren Filmen wenig geholfen hat, aber immerhin hat er in mindestens einer Hinsicht immer was richtig gemacht. Und hier hat er entweder alles verlernt, alles vergessen oder es war ihm einfach egal. Wie dem auch sei, ich habe selten sowas Mieses gesehen, es war einfach der Wahnsinn, was da (nicht) abging. Und dann noch dieser peinliche Humor (oder was das war), der den Begriff Fremdschämmodus fast neu definiert. Gnadenpunkte gibts aber dennoch, und zwar für die teils sehr heftigen Selbstmordszenen und für die eine spannende Szene am Ende, aber ansonsten war das unbeschreiblich schlecht. Wie gesagt nicht die Story, sondern die Umsetzung mit allen Drum und Dran. Und ich muss jetzt auch aufhören zu schreiben, den hier ist grad ein Luftzug durchs gekippte Fenster rein, so dass es wohl ratsam wäre, dass ich meiner Plastikpflanze mal ein paar Streicheleinheiten zukommen lasse.....

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                                                  "You are fined one credit for a violation of the Verbal Morality Statute."

                                                  Nach all den Jahren immer noch sehr geiler Scheiß....ups, ich meinte natürlich Quatsch ;-)
                                                  In einer verweichlichten Zukunft ohne Verbrechen dafür aber mit viel Langeweile und einer unglaublich bescheuerten Sprache und Ausdrucksweise, in der alles, was nicht gut sein soll, als schlecht deklariert wurde und somit der ganze Spaß aus der Welt genommen wurde, schlagen sich ein semmelblonder und total überzogen durchgedrehter Wesley Snipes und der Anarcho-Cop Sly Stallone, dem die coolen One-Linern nie auszugehen scheinen, nach allen Regeln der Kunst des 80er/90er-Old-Fashion-Actionfilms brachial, aberwitzig und natürlich ohne dabei zu bluten oder gar zu schwitzen, die Köpfe ein, dass es eine wahre Freude ist. Es kracht und knallt an allen Enden, man kann nicht sagen, ob Snipes' oder Stallones Leichenberg höher ist, es wird geschossen, explodiert, getötet, Sprüche geklopft und demoliert ohne Ende. Der Name ist Programm und sorgt für Top-Unterhaltung. Hauptreiz des Films ist zudem der hochamüsante Zusammenprall der beiden Lebensweisen von 1996 und des fiktiven 2032, der fast schon im Minutentakt mit unheimlich originellen Ideen und daraus resultierend urkomischen Szenen daher kommt, die man gar nicht alle aufzählen kann. Jingles als Oldies, Pizza-Hut als Gewinner der Franchise-Kriege, Präsident Schwarzenegger mit eigener Bibliothek, Sly als Näherin, der Running-Gag mit der Fluchmaschine und und und, es hagelt skurrile Sachen am laufenden Band und macht somit den Film auch neben der Wahnsinnsaction zu einem Heidenspaß, der auch beim xten Ansehen immer noch abgeht, weil die Witze einfach immer ziehen. Und das ungelöste Geheimnis, wie zum Teufel man diese verdammten 3 Muscheln benutzt, macht mich nun schon seit fast 20 Jahrzehnten wahnsinnig.
                                                  Schwachsinniger aber total unterhaltsamer und urkomischer Film mit brachialer Action ohne Ende, der freilich absolut gewaltverherrlichend und ohne Sinn und Verstand daherkommt, aber in herrlich selbstironischer Art aufzeigt, wieso und warum die Actionfilme der 80er und 90er zwar die verwerflichsten sind aufgrund ihrer exorbitanten und völlig überzogenen Gewaltdarstellung, aber dennoch oder gerade deswegen die mit Abstand besten, seit es Actionfilme gibt.
                                                  Verdammt geiler Scheiß, die Kacke ist ständig am dampfen.

                                                  "Your repeated violation of the Verbal Morality Statute has caused me to notify the San Angeles Police Department. Please remain where you are for your reprimand. "

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                                                    Wie alle Adaptionen einer Geschichte von SciFi-Autor Phillip K. Dick bezieht auch "Minority Report" einen Großteil seiner Faszination aus der wahnsinnig genialen, facettenreichen und hochinteressanten Grundidee, aber im Vergleich zu vielen anderen eher missglückten Versuchen, die Geschichten adäquat zu verfilmen, schafft es hier Regisseur Steven Spielberg gekonnt, die Story in einen packenden und spannenden SciFi-Actionthriller einzuflechten und so für erstklassige Unterhaltung zu sorgen. Fängt alles etwas zäh an und schleppt sich so dahin in der ersten halben Stunde, weil dort (dankbarerweise) sehr ausschweifend erklärt wird, was es mit PreCrime, den Pre-Cogs und der unorthodoxen und kontroversen Verbrechensbekämpfung in einer düsteren utopischen Zukunft auf sich hat, aber als dann die Haupthandlung losgeht glänzt der Film durch packendes Tempo, Hochspannung, sehr originellen Ideen, einer erstklassigen Kameraführung (alles genial konzentriert in dieser unglaublich spannenden Augen- und-Spinnen-Szene, vor allem die Kameraeinstellungen- und fahrten war hier wahnsinnig gut), vergisst dabei aber erfreulicherweise nicht, der Geschichte weiterhin das Hauptaugenmerk zukommen zu lassen. Die Story steht immer im Vordergrund, und die ist richtig gut, spannend und verwinkelt erzählt und weist zudem hochinteressante Aspekte und Fragen auf, wie in so einem unfehlbaren System des scheinbar unausweichlich vorbestimmten Weges und Schicksals Entscheidungsfreiheit und eigener Wille überhaupt noch möglich sein kann und darf. Klasse Story, sehr gute Umsetzung, allerdings kann man das gravierende und mehr als ärgerliche Ursache-Wirkung-Paradoxon, dass sich im Verlaufe der Handlung auftut, nicht von der Hand weisen, das die Geschichte, so faszinierend und gut sie auch ist und so in sich schlüssig sie auch auf den ersten Blick gewesen sein mag, bei genauerem Hinsehen und Nachdenken dann doch phasenweise etwas arg unlogisch bzw zumindest fragwürdig daherkommen lässt. Weiteren Punktabzug gibts wegen einiger unsinniger und total unnötiger Actionszenen, wegen total überzogenen und ausgeuferten SciFi-Szenen mit z.B. schwebenden Autos, kindischen Schallpistolen und allerlei sonstigen Getöns aus Spielbergs Spielzeugkiste und wegen dem ab und an vorherrschenden unansehnliche Look mit diesem blassen Blauton, der den ganzen Film irgendwie unwirklich erscheinen lässt. Und Tom Cruise ist auch nicht so das Wahre, der kann halt einfach nicht schauspielern und ist somit auch nicht unbedingt die Idealbesetzung, spielt aber immerhin noch besser als Colin Farell, denn der ist eine absolute Fehlbesetzung und nervt ohne Ende. Aber trotz all dieser kleineren und größeren Schwächen ist "Minority Report" ein sehr guter, temporeicher und spannender Film mit einer faszinierenden und interessanten Story, der zu den besseren Dick-Verfilmungen gehört und den man sich auf jeden Fall (auch öfter) anschauen kann.

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