Muffin Man - Kommentare

Alle Kommentare von Muffin Man

  • über DJ Bobo

    Ha, DJ Bobo, diese Träne.
    9 Jahre lang habe ich in Kölliken, seinem Heimatort, gewohnt, und 2 Jahre Unterricht bei einem Lehrer genossen, zu dem auch der Herr DJ Bobo (geb. Peter René Baumann) ging. Besagter Lehrer zeigte uns auch mal eine Bobo-Dokumentation, in welcher er einen Auftritt hatte und dem Interviewer sagte, dass ihm Baumanns Talent damals verborgen blieb (was heisst, dass er damals schon keines hatte).
    Als mich meine Eltern zu seiner noch dort wohnenden Mutter mitnahmen (warum sie das taten, blieb mir schleierhaft), drückte die mir etwa 10 Autogramme von ihm in die Hand. Tags darauf versuchte ich, die Dinger in der Schule zu verschachern, fand aber keinen Abnehmer, weil alle schon solche signierten Lümpen besassen.
    Aber meine Lieblingsepisode ist die hier: Als die Bezirksschule mal wieder ein Jugendfest veranstaltete, erklärte sich DJ Bobo bereit, in "seinem" Dorf aufzutreten - doch die Schule wollte ihn nicht.

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    • 10

      Achtung: Mal wieder ein expliziter Kommentar. (Sollte ich überall hinschreiben, "sex sells" und so.)

      "Let them hate me, so long as they fear me."

      Wer ist Tinto Brass? wiki sagt, er sei ein italienischer Regisseur und gelte als Erotikfilmer. Weiter: "Kennzeichen seiner Werke sind Darstellerinnen mit großen Oberweiten, ausladenden Gesäßen und üppiger Achsel- und Schambehaarung sowie Requisiten wie Spiegel. (.)(.) Für Brass’ Sicht der Dinge bezeichnend ist seine Aussage, Frauen betrügen und lügen, ihre Gesichter seien Masken. Ihre Hintern lügen jedoch nicht, am Hintern sei die Seele eines Menschen ersichtlich."
      Was für ein Kerl!
      Tinto Brass übernimmt die Regie bei einem Film namens "Caligula", welcher von Bob Guccione, seines Zeichens Penthouse-Boss, finanziert wird. Na gut, das wird dann halt ein Porno, der im unzüchtigen Rom spielt. Blickt man aber auf die Darstellerliste, beginnt das Staunen, aus dem man von nun an nicht mehr rauskommt: Malcolm McDowell, Helen Mirren, Peter O’Toole, John Gielgud...
      Was, zur Hölle, ist das für ein Film?!
      3'592 Kostüme, 64 Sets, ein Kickass-Cast, 20 oder mehr Penthouse-Pets (die diesen unterstützen), schwangere Frauen, die vor laufender Kamera gebären, Gerichtsverfahren um Gerichtsverfahren, ein gefeuerter Regisseur, Guccione, der auf eigene Faust weitere Hardcoreszenen dreht und in den Film schneidet, die Polizei, die den Film konfiszieren will, und nochmal Guccione, der ihn nach Paris schmuggelt, wo er fertig geschnitten und, endlich, veröffentlicht wird.
      Wahnsinn.
      Es existieren etwa ein Dutzend Schnittfassungen dieses kontroversen Werks, drei davon sind auf der britischen "Imperial-Edition" drauf: Die Uncut-Version, die Alternative-Version sowie die runtergekürzte Kinofassung.
      Die Bewertung im nächsten, kurzen Abschnitt basiert auf der Uncut-Fassung.

      "Caligula" ist ein Film wie eine Orgie. Ein knapp dreistündiges Faszinosum, von dem man seine ungläubigen Augen nicht abwenden kann.
      Ein Film voller Dinge(r), für die IMAX zu klein wäre, ein Tits & Asses-Video, das in der Antike angekommen wäre.
      Aber beileibe nicht nur.
      Viel mehr als die (in)offiziellen Fortsetzungen, die die Zeit Caligulas bloss als Schauplatz für nicht mehr als plumpe Pornographie einsetzen, ist "Caligula" tatsächlich ein Werk über den verrückten Kaiser, und wie ihn Malcolm McDowell spielt, ist im wahrsten Sinne wahnsinnig gut.
      Die üppigen Sets und detailreichen Ausstattungen, die von viel Phantasie und Können zeugen, sind ein weiterer Grund, weshalb "Caligula" in seiner einzigartigen Weise grandios ist.
      Ist das ein Historiendrama? Oder vielmehr ein Porno? Es ist von allem etwas, und genau diese obskure, mutige Mischung macht die Faszination dieses Films aus.

      Zur Alternative-Version: Hardcorezenen, die Guccione in den Film schneiden liess, wurden hier entweder ausgelassen oder durch weniger explizites Tinto Brass-Material ersetzt. Prominent tritt das bei der Lesbensexszene und dem Schiffsbordell zu Tage. Was Guccione mit Brass' Fassung gemacht hat, mag man als fragwürdig einstufen, allerdings gilt es zu beachten, dass zum Beispiel die von Brass gedrehte Sequenz in Tiberius' Gewölbe nicht minder deutlich ausfällt. Von daher ist Gucciones Ansatz nur konsequent, sein Material fügt sich auch mehrheitlich stimmig in den Rest ein; seine Penthouse-Pets-Lesbenszene wirkt dagegen willkürlich in den Film geworfen. So, das ist jetzt relativ objektiv gesagt: Die Lesbenszene passt nicht wirklich. Und etwas subjektiver: Es ist eine Lesbenszene, also scheissegal, ob sie passt oder nicht.
      (Verdammt, irgendwann schmeisst man mich noch aus dem Forum wegen dieser Statements.)
      Eine weitere Änderung betrifft die Waldszene. In der Uncut kommt die noch vor den Credits, in der Alternative erst (in einer verlängerten Version), nachdem Caligulas Doch-Nicht-Ehefrau aus dem Zimmer getragen wird. schnittberichte.com meint dazu, dass sie so überhaupt einen Sinn ergebe.
      In der Uncut läuft die Sequenz, wie gesagt, vor den Credits, warum muss die dann überhaupt einen inhaltlichen Sinn ergeben? Caligula und seine Schwester laufen durch den Wald, alles friedlich und schön... bämm! Titeleinblendung mit schwerer Musik. Das ist doch viel kraftvoller als zuerst die Credits und dann Caligula, wie er aus einem Albtraum erwacht (so beginnt nämlich die Alternative). In diesem Albtraum träumt er übrigens von Tiberius' Worten an ihn, die er noch gar nicht kennen kann, weil dieser sie noch gar nicht geäussert hat. Hier ergibt dann die Uncut mehr Sinn, wo Caligulas Erwachen aus dem Albtraum erst nach seinem Besuch bei Tiberius gezeigt wird.
      Und nochmals etwas subjektiver gesagt: Was will ich als erstes im Film sehen? Malcolm McDowell, der aus einem bösen Traum erwacht, oder Malcolm McDowell und ein Paar Titten? Genau, gebt mir Malcolm McDowell!

      Aber ich habe wohl genug mit solchen Vergleichen gelangweilt, kommen wir zum Schluss: Scheiss auf diese modernen, gelackten Sandalenfilme. Scheiss auf "Gladiator", auf "Troy" oder auf, brrr!, "300". Ich will "Caligula", das gloriose Experiment, das man gesehen haben muss, ein Film, der absolut keine Kompromisse eingeht. Das tu ich auch nicht. 10 Punkte.

      (Quelle: http://caligulathemovie.com/)

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      • 6

        Ich war in einem CD/DVD-Laden in Edinburgh, als ich am Horrorregal vorbeischlenderte und mein Blick auf "Vampyros Lesbos" fiel. "Toll", dachte ich, "Lesben und Vampire schon im Titel, und das ganze auch noch aus den 70ern! In überarbeiteter Bild- und Tonqualität noch dazu! Uncut! Das kann ja nur ein Knaller sein!"
        Leider nicht ganz.
        Der Trailer zu "Vampyros Lesbos", der wirklich alles beinhaltet, was ich mir vom Hauptfilm versprach, schlägt diesen um Längen. Jess Francos Werk ist nämlich relativ zäh und langweilig.
        Sehenswert ist dieser Film aber dennoch: Wegen der Musik, der Dekos und wegen Soledad Miranda als Gräfin, die als Susann Korda aufgeführt wird und 1970, im Jahr des Erscheinens von "Vampyros Lesbos", tragischerweise bei einem Autounfall ums Leben kam.

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        • Wirklich sehr schöner Artikel, von mir als Woodstock-Fan danke dafür!

          • 8 .5

            "Tropic Thunder" ist eine überbordene, wenig subtile, aber ungeheuer unterhaltsame Hollywoodparodie mit gut aufgelegten Schauspielern, allen voran natürlich Robert Downey Jr. ("Here's my motherfucking farm!") und Tom Cruise.

            Noch was zum Director's Cut: Im deutschsprachigen Raum ist der ja leider nur auf bluray erschienen, in Grossbritannien gibts den aber auf DVD, und, wie ich erfreut festellen durfte, sogar mit englischen Untertiteln.

            • Interessantes über Alan Smithee (96): Seine beiden Filme "Reservoir Dogs" und "Pulp Fiction" liess Alan Smithee unter dem Pseudonym Quentin Tarantino veröffentlichen. Als im Jahr 1997 ein anderer Regisseur gleichen namens "Jackie Brown" in die Kinos brachte, begann er es schwer zu bereuen, sich kein anderes Pseudonym ausgedacht zu haben.

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              • Schauspieler, Gitarrist, Kampfsportler, Sänger, Filmlegende.
                Er brilliert mit seinem durchschlagenden Können und seiner feinen Mimik in jedem seiner Streifen, bringt seinem Publikum die Zen-Philosophie näher, glänzt in immer völlig unterschiedlichen Rollen UND trägt stets saucoole Klamotten.
                Scheiss auf Chuck Norris - Steven Seagal is the man.

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                • 6

                  Cavete spoilers, o lectores.

                  "I think this might just be my masterpiece." - Directed by Quentin Tarantino.
                  Jawohl, Herr Tarantelino, das ist Ihr Meisterwerk, sogar noch besser als Ihr vor Spannung schon fast zerberstender Geniestreich "Death Puff". Was, "Death Puff" ist nicht von Ihnen? Ah, "Death Proof" heisst der? Und Sie sind auch nicht der Herr Tarantelino, sondern Tarantino? Tja, dann ist das wohl doch nicht Ihr Meisterwerk.
                  Aber fangen wir von vorn an. Prinzipiell geht's in diesem Film darum, ein Kino voll von hochrangigen Nazis in die Luft zu jagen. Die Inhaberin des besagten Kinos hat vor Jahren ihre Familie verloren, da ein gewisser SS-Offizier namens Hans Landa irgendwo im von den Deutschen besetzten Frankreich einfach so verdammt gut in seinem Job ist, dass er wohl ständig zum Mitarbeiter des Monats erkoren wird. Dieser Landa wird an der Filmpremiere anwesend sein, die in Shosannas (so heisst die französische Kinobetreiberin) Filmtheater stattfinden wird. Was läuft denn? Was von Riefenstahl? Nein, ein Film über Daniel Brühl, der aus einem Glockenturm auf Moorhuhnjagd geht. Neben Landa wird der Führer himself im Kino sitzen, weshalb auch die Engländer in Kooperation mit einem Haufen Nazikiller, angeführt von Brad Pitt, vorhaben, das Kino in ein flammendes Inferno zu verwandeln, um "den Krieg zu beenden". Das gelingt auch, im Jahr 1944 wird Hitler getötet, weshalb manchen deutschen Kritikern auch schon das Wasser in der Hose zusammengelaufen ist nach Sichtung dieses Films. "Katharsis!", jawohl, aber wie genau stirbt Hitler denn? Er wird von Eli Roth erschossen.
                  Blubb. Blubb Blu... Was?! Adolf Hitler wird von Eli Roth getötet?! Da wandelt sich die Katharsis doch schon fast wieder zu Katarrh.
                  Aber ich weiss schon, ich bin hier nicht gerade fair. Also nochmal etwas nüchterner:
                  Die Geschichte ist endlos bekloppt. Es stimmt wohl, dass Tarantino mit jedem Film unreifer wird. Man vergleiche nur mal "Reservoir Dogs" mit "Inglourious Basterds".
                  Positives gibt's aber auf Seiten der Schauspieler zu sagen: Weniger Brad Pitt, der kaum mehr zu tun hat, als in übertrieben imitiertem Südstaatenakzent den Tod von deutschen Soldaten zu fordern (ob wirklich Nazionalsozialisten oder nicht, interessiert hier keinen, was einem bisweilen sauer aufstossen kann (siehe weiter unten)), sondern sein Gegenpart Christoph Waltz gibt eine famose Vorstellung ab. Auch Diane Kruger und Mélanie Laurent wissen zu überzeugen, von Sylvester Groth als Goebbels sowie Martin Wuttke als Führer ganz zu schweigen. Über Eli Roths Können legen wir hier aber lieber den Vorhang ebensolchen Schweigens, welches einen anderen Inhalt verhüllen soll (er spielt grottig!). Daniel Brühl nimmt man den Überkiller auch zu keiner Zeit ab.
                  Die grösste Schwäche des Films liegt aber woanders. Das erste, was ich während des laufenden Abspanns dachte, war: "Viel zu lang."
                  Eine britische Zeitung brachte es auf den Punkt: "Inglourious Basterds" bestehe aus Szenen, die länger laufen als das Duracell-Bunny.
                  Tarantino versucht sich in Suspense, was im ersten der 5 für einmal chronologischen Kapitel funktioniert, aber im 4., dem Kellerkapitel, seinen absoluten Tiefpunkt findet. In bester "Death Proof"-Manier wird dort der Zuschauer zu Tode gequatscht. Es ist eigentlich schade: Irgendwann interessiert's keinen mehr, wie das ausgeht. Tarantino streckt und streckt und streckt, ohne am Schluss auch nur ein bisschen zu überraschen. Das Schlimmste ist die Figur des Soldaten, der heute Vater geworden ist. Quentin, der alte Sadist, kann es nicht lassen, dem Zuschauer diese eine Information immer wieder um den Kopf zu hauen, um ihn dann, so war es wohl gedacht gewesen, mit dessen Tod zu schockieren.
                  Ja, verdammt, ich hab schon vor 20 Minuten kapiert, dass dieser Typ heute einen Sohn bekommen hat, und ja, NATÜRLICH wird er jetzt sterben und sein Sohn als Waise aufwachsen (ein Satz, der ganz ähnlich so fällt). Hier zeigt sich Tarantino von seiner miesesten Seite: als Sadist, als Vorführer von unpassender Gewalt und jemand, der, wie oben erwähnt, keinen Unterschied zwischen "Deutsch" und "Nazi" macht.
                  Chris Tookey in der "Daily Mail" schrieb dazu: "But he [Tarantino] 's flashy, superficial and takes the unpleasantly racist view that all Germans were Nazi Jew-haters who deserved every bit of torture they received. Were I German, I would find that enormously offensive, and it's incredible that this film was part-financed by the German government."
                  DAS ist etwas, was sich deutsche Kritiker zu Herzen nehmen sollten. Da entschuldigt auch kein "Er meint das ja alles gar nicht ernst." Aber Tarantino, der Liebling von allen, darf wohl alles.
                  Höhepunkt des Films war für mich die erste Begegnung zwischen Landa und Aldo Raine, der sich mit seinen Italienischkenntnissen blamieren darf. Diese Szene ist grossartig vorbereitet und beantwortet auch schmunzelnd die von Kruger gestellte Frage, ob Amerikaner überhaupt eine andere Sprache als Englisch beherrschen.
                  Erfrischend auch, dass Tarantino in diesem letzten Kapitel nicht gerade zimperlich mit seinen Hauptcharakteren umspringt.
                  Ebenfalls gut, dass er seinen Fussfetisch auf ein Minimum zurückschraubt.

                  Diesen Kommentar hätte ich wohl so direkt nach dem Kinobesuch geschrieben, aber manchmal ist es besser, etwas zu warten (in meinem Fall hatte ich keine andere Wahl). Denn es überraschte mich tags darauf, wie wenig mir von "Inglourious Basterds" noch geblieben war. Als Film definitv besser als "Death Proof", erkannte ich plötzlich, was die inglouriousen Basterde sogar noch schlechter macht als das todsichere Grindhousevehikel.
                  In "Death Proof" ging es ja im Grunde um gar nichts. Ein Typ killt Schnitten mit seiner Karre. Da muss man gar nichts mehr erwarten, als was man aus dieser kurzen Inhaltsangabe herausnehmen kann.
                  In "Inglourious Basterds" werden Hitler und seine Schergen getötet, und, wie ein paar mal angedeutet, der Zweite Weltkrieg im Jahr 1944 beendet. Das ist ja riesig! Grosser Stoff! Aber wieso hab ich sofort wieder die Hälfte davon vergessen? Weil es Tarantino schafft, selbst aus DEM Film-Junkfood zu machen, etwas, das man sich reinzieht und sofort wieder vergisst. Ausser Christoph Waltz gibt es nichts in diesem Film, das irgendwie Eindruck macht.
                  Begeben wir uns ans Fazit: "Inglourious Basterds" ist besser als "Death Proof" und kann mit einem umwerfenden Christoph Waltz glänzen, aber er bleibt eine Lichtmeile davon entfernt, irgendwie grossartig zu sein.

                  Ich glaube, dieser Kommentar könnte glatt mein Meisterwerk sein. - Geschrieben von Muffin Woman

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                  • So, hab den Teaser gesehen. Sieht sehr schick aus, aber ansonsten weiss ich nicht recht, was ich davon halten soll...

                    • -1940

                      Mein junger Sohn fragt mich: Soll ich Mathematik lernen?
                      Wozu, möchte ich sagen. Daß zwei Stücke Brot mehr ist als eines
                      Das wirst du auch so merken.

                      Mein junger Sohn fragt mich: Soll ich Französisch lernen?
                      Wozu, möchte ich sagen. Dieses Reich geht unter. Und
                      Reibe du nur mit der Hand den Bauch und stöhne
                      Und man wird dich schon verstehen.

                      Mein junger Sohn fragt mich: Soll ich Geschichte lernen?
                      Wozu, möchte ich sagen. Lerne du deinen Kopf in die Erde stecken
                      Da wirst du vielleicht übrigbleiben.

                      Ja, lerne Mathematik, sage ich
                      Lerne Französisch, lerne Geschichte!

                      -Erinnerung an die Marie A.

                      An jenem Tag im blauen Mond September
                      Still unter einem jungen Pflaumenbaum
                      Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe
                      In meinem Arm wie einen holden Traum.
                      Und über uns im schönen Sommerhimmel
                      War eine Wolke, die ich lange sah
                      Sie war sehr weiß und ungeheuer oben
                      Und als ich aufsah, war sie nimmer da.

                      Seit jenem Tag sind viele, viele Monde
                      Geschwommen still hinunter und vorbei.
                      Die Pflaumenbäume sind wohl abgehauen
                      Und fragst du mich, was mit der Liebe sei?
                      So sag ich dir: Ich kann mich nicht erinnern
                      Und doch, gewiß, ich weiß schon, was du meinst.
                      Doch ihr Gesicht, das weiß ich wirklich nimmer
                      Ich weiß nur mehr: ich küßte es dereinst.

                      Und auch den Kuß, ich hätt ihn längst vergessen
                      Wenn nicht die Wolke dagewesen wär
                      Die weiß ich noch und werd ich immer wissen
                      Sie war sehr weiß und kam von oben her.
                      Die Pflaumenbäume blühn vielleicht noch immer
                      Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind
                      Doch jene Wolke blühte nur Minuten
                      Und als ich aufsah, schwand sie schon im Wind.

                        • Bei diesen Kritikern ist nicht nur ein Rad ab, da ist der ganze Wagen hin, um die wunderbaren Worte von eurosport-Kommentator Sigi Heinrich von gestern abend zu zitieren.

                          • 10

                            "Woodstock" ist im Director's Cut mit seinen 219 Minuten ein ewig langes, aber auch ebenso grossartiges Werk. Es ist ein verblüffend virtuos gefilmter und geschnittener Konzertfilm, dessen elektrifizierende Wirkung den Zuschauer sofort packt.
                            "Woodstock" ist aber mehr als nur ein Konzertfilm: es ist in dem gezeigten Mikrokosmos eine Bestandesaufnahme Amerikas und der Hippiebewegung im Jahr 1969, die sich mit diesem Grossanlass einen eigenen Mythos setzen wollte und dies auch erfolgreich tat, und zwar nicht erst mit Erscheinen dieses Films, der manchmal in leiser Melancholie schwelgt.
                            Aber ich will auch gar keinen "naturalistischen" Woodstockfilm - da hätte man einfach die Kamera in den Schlamm werfen und die Musik als blosses Rauschen von ganz weit vorn wiedergeben können.
                            Was Michael Wadleigh stattdessen mit seinem Film zeigt, sollte von jedem Musik- und geschichtlich Interssierten mindestens einmal gesehen werden.

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                            • 2

                              Diese Ameisen fressen mein Gehirn.

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                              • 7

                                "I was right in the middle of a fucking reptile zoo!"

                                Roland Emmerich entwarf mit "Godzilla" nach "Independence Day" ein weiteres Zerstörungsszenario, das man so gar nicht ernst nehmen kann. Mit der Rieseneidechse verfolgt er das dem Film zugrunde liegende Motto "Size Does Matter" konsequent vom Teaser, der sich gerade mal mit Spielbergs "Jurassic Park" anlegt, bis zum Abspann, der mit einer Brachialversion von Led Zeppelins "Kashmir" unterlegt ist.
                                Ich mag es.
                                Es kommt zwar fast nie Spannung auf und die Charaktere sind blosse Schablonen, dafür gefallen die in ihrer Beklopptheit herrlichen Dialoge und One Liner, es regnet beinahe immer, dementsprechend darf man sich an einem Regenschirmmeer ohnegleichen sattsehen, und wenn mit dem Madison Square Garden ein Wahrzeichen New Yorks in die Luft geblasen wird, dann wird man in heutigen Zeiten, wo Michael Bay locker die Pyramiden zerstört oder in "G.I. Joe" auch schon mal den Eiffelturm das Zeitliche segnet, etwas wehmütig ob der damaligen Effektivität des schieren Sommerfilmwahnsinns, das Wahrzeichen einer Stadt zu demolieren. Mir geht's jedenfalls so.
                                Weitere Pluspunkte sind der übercoole Jean Reno, die schnucklige Maria Pitillo (wieder einmal rede ich nicht vorhandenes Talent mit Aussehen schön, was soll's), sowie der Höhepunkt des Films im erwähnten Garden, der neben so etwas wie wirklicher Spannung auch einen meiner absurden Lieblingsmomente, die mir im Zusammenhang mit Filmen immer einfallen, aufweist: das sich zur Tür Durchkämpfen in der Eingangshalle. Abslout bescheuert und grossartig.
                                "Godzilla" ist in seinen 133 Minuten nie mehr als unterhaltsamer Trash. Aber in dem ist er gut.

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                                • So, hab den Grund für Schulmassaker rausgefunden. Es ist "actress"(!) Megan Fox. Wo ist meine Belohnung?

                                  http://www.youtube.com/watch?v=MRItU6Bob8o&feature=related

                                  • Interessantes über Alan Smithee (80): Alan Smithee durchlebte vor nicht allzu langer Zeit eine tiefe Krise, nachdem ein als Zauberer von Oz maskierter Mann in seine Villa eingebrochen war und sein Drehbuch zur "Gladiator"-Fortsetzung gestohlen hatte.

                                    • Jetzt ist er Alan King... äh King Alan.

                                      • Paris Hitler wurde 1889 in einem österreichischen Kaff namens Braunau geboren. Nachdem sie mit 12 Jahren auch den letzten ihrer 20 Geschwister verloren hatte, wurde sie aus dem Kellerverliess gelassen. Ein Jahr später wurde ihr Vater verhaftet und starb im Gefängnis.
                                        Sie ging nach Wien, wo sie die Akademie für Modelei zweimal abwies. Nach diesen Misserfolgen beschloss sie einen Neuanfang in München, wo sie neben Filmen, Parfüms, Kleidern, Musik, Strom und kleinen Hunden ein weiteres Hobby entdeckte: die Politik. Sie trat der Partei LSDAP bei, in der sie sich schon bald zur Führerin hochschlief.
                                        Aber ein weiterer Rückschlag erfolgte schon bald: Paris Hitler, die sich in den Münchnerjahren bereits ein Image als zügelloses Partyluder gemacht hatte, wurde beim Karneval 1923 verhaftet. Nach einigen Monaten wurde sie aber wieder freigelassen.
                                        Daraufhin nahm sie ihre Funktion bei der LSDAP wieder auf, und es folgte ein kometenhafter Aufstieg, bis sie als Deutschlands It-Girl jeder kannte und verehrte.
                                        Im Jahr 1940 drehte sie in Frankreichs Hauptstadt ihren grössten Erfolg "One Night In Paris" (Regie: Leni Kruppstahl). Ihr Partner in diesem Film hiess Gustave Eiffel, der nach dem überwältigenden Erfolg des Streifens nur allzu gern seinen Namen für den 30 Zentimeter (mal 1000) hohen Turm hergab.
                                        Als "One Night in Paris" im Sommer 1941 in Russland veröffentlicht wurde, schlug er auch dort ein wie eine Bombe.
                                        Paris Hitler war auf dem Höhepunkt und sogar in den USA berühmt.
                                        Von da an ging es abwärts mit der Blondine: Sie hatte sich den Chihuahua "Tinker Blondie" zugelegt und ihn wie ein Kind liebgewonnen, doch 1942 drehte der mittlerweile heroinabhängige Eiffel durch und stahl ihn grad.
                                        Paris Hitler begann, ohne ihren Hund zu vereinsamen, ausserdem wurde ihr der Medienrummel zu gross. Sie beschloss, sich in Berlin den "Neverland Bunker" zuzulegen, in welchem sie ihre letzten Lebensjahre verbrachte.
                                        Von der Welt verlassen und durch ihre damalige Umgebung an ihre schmerzliche Kindheit erinnert, beging sie 1945 Selbstmord.
                                        Quentin Tarantino verfilmt im Moment ihr Leben, ohne sich jedoch allzu genau an die Fakten zu halten: zum Beispiel sieht sein Drehbuch vor, Paris Hitler umzubenennen und von einem Mann spielen zu lassen - bisweilen wird ihm damit Geschichtsklittung vorgeworfen, aber die empörten Stimmen halten sich bis jetzt auffallend zurück.

                                        Oha, was les ich da? Paris Hilton, nicht Hitler... tschuldigung für meinen Fauxpas.

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                                        • Christoph Waltz in "Lenssen und Partner", das wär doch was.

                                          • Achtung vor "24"-Spoilern

                                            Wer "24" noch nicht kennt und einen Grund sucht, sich die Serie anzuschauen: Xander Berkeley ist einer. Während der ersten zwei Staffeln spielt er George Mason, Jack Bauers Vorgesetzten. Berkeley spielt ihn mit beissendem Zynismus und raubeiniger Art und sich selbst so dem Zuschauer ins Gedächtnis. Besonders in der zweiten Staffel, in welcher sein Charakter ausgebaut wird, sorgt er für absolute Höhepunkte. In einer meiner Lieblingsfolgen kriegt Mason schliesslich einen grossartigen Abgang: Wie er todkrank die Atombombe in die Wüste fliegt, gehört zu den besten Momenten dieser Serie, die später ohne Xander Berkeley um einiges ärmer wurde.

                                            Almeida: I need your password.
                                            Mason: My password?
                                            Almeida: Yeah.
                                            Mason: HENDRIX.
                                            Almeida: With an X?
                                            Mason: How else would you spell it?

                                            "Tony, I tell you what, if I'm still here this time next year, take me to the woodshed and shoot me."

                                            Da kann sich auch der Doktor Haus warm anziehen. Grossartig.
                                            Hier noch Sean Callerys wunderbares "The Bomb Detonates":
                                            http://www.youtube.com/watch?v=QwU2Oupq4fg

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                                            • 10

                                              "I'm gonna miss you when you go."

                                              Du stehst an einem Ufer und blickst auf den Fluss vor dir. Gemächlich zieht er dahin, nimmt Blätter mit, Äste, Treibgut. Gemächlich zieht er dahin, aber wohin? Immer weiter, viele Kilometer hin zum Meer. Du stehst hier und siehst nur einen kleinen Teil dieses Flusses, der nie aufhört, zu fliessen. Er ist ständig in Bewegung, immer seinem Ziel entgegen.
                                              Der Fluss ist eines der schönsten romantischen Motive, ein Motiv der Unvergänglichkeit, der Bewegung, der Freiheit.
                                              Und dann schaust du hoch in den Himmel, in den endlosen, blauen Himmel, in dem sich einzelne, weisse Wolken formieren und langsam weiterziehen. Es ist die Endlosigkeit, die du siehst, etwas, das den Menschen übersteigt, etwas Grösseres, Umfassenderes.
                                              Auf einmal siehst du ein Flugzeug am weiten Himmel, ganz klein, wie es sich durch dieses Blau pflügt und eine weisse Kerosinspur hinterlässt, die sachte verblasst, bis sie verschwindet. Wenn sie verschwunden ist, wird es so sein, als sei hier nie ein Flugzeug durchgeflogen. Das Flugzeug, der Traum vom Fliegen, der Traum der Freiheit, und du fragst dich, wohin dieses Flugzeug wohl fliegen mag. Du fühlst dich klein, aber dennoch als Teil des Ganzen. Du spürst den Drang, frei zu sein, völlig losgelöst von allem, den Drang, einfach los in die Welt zu stechen, zu erleben, zu entdecken. Frei zu sein wie ein Vogel am endlosen Himmel, den nichts aufhält, der geht, wohin er will.

                                              Wir sehen den blauen Himmel, das kleine Flugzeug und die weisse Spur, die es hinterlässt, mehrmals in Sean Penns "Into The Wild". Wir sehen es durch die Augen von Christopher McCandless, einem jungen Amerikaner mit Collegeabschluss, einem Mann, der eine gutbürgerliche Zukunft haben kann wie seine Eltern, der sich einmal als "Elite" sehen kann wie sein Vater, der bei der NASA arbeitete und mit seiner Arbeit seinen Teil dazu beitrug, die Welt etwas fortgeschrittener zu machen.
                                              "Mr. Franz, I think careers are a 20th century invention and I don't want one."
                                              Aber wohin führt das? Führt es zu einem eingefahrenen Leben, zu einer Ehe, in welcher man sich oft streitet und Kinder hat, für die man vielleicht nur das Beste will, aber ihre Zukunft vorausplant ohne ihren Willen?
                                              Das ist es, was Chris McCandless kennt. Das ist es, was er mit seiner Schwester in seiner Kindheit erlebt hat.
                                              Aber er will das nicht, er will etwas völlig anderes. Er will die Freiheit spüren, die ungebändigte Natur, er will sich diese Chance nicht entgehen lassen, jetzt, wo er noch jung ist. Er will kein alter Mann werden, der bereut, was er in seinem Leben nicht gewagt hat.
                                              Christopher McCandless ist radikal. Er schliesst das College ab und verschwindet spurlos. Seine Ersparnisse spendet er wohltätigen Organisationen. Er möchte kein Geld, er möchte nicht an materielle Güter gebunden sein.
                                              Er beginnt seine Reise, die ein einziges Ziel hat: Alaska. Dort will er eine längere Zeit lang leben und überleben. Er braucht keine Menschen um sich herum, er braucht nur die unberührte Natur. Seine Vorbilder findet er in Jack London oder Henry David Thoreau, die er auch gerne zitiert.
                                              Es ist ein Trip quer durch die USA, zuerst gen Westen (der ewige Urtraum aller Amerikaner: nach Westen hin), dann schliesslich nach Norden.
                                              "What does the N stand for?" - "North."
                                              Auf seiner Reise trifft McCandless, der sich, auch aus gefühlter Schande seiner Herkunft und seines richtigen Namens, nur noch "Alexander Supertramp" nennt, verschiedenste Menschen, die ihn dank seiner aufgeschlossenen, freundlichen und witzigen Art ins Herz schliessen.
                                              Da gibt es Wayne, den nicht ganz sauberen Farmer, der McCandless anstellt, da gibt es Rainey und Jan, die beiden Hippies, deren Kind vor Jahren so abgehauen ist wie Chris von seinen Eltern jetzt, da gibt es die 16-jährige Tracy, die sich in den Supertramper verliebt, und natürlich den alten Ron Franz, der zurückgezogen und allein lebt, seit seine Familie gestorben ist.
                                              Diese Leute mögen Chris. Und er mag sie. Aber er will sein ultimatives Ziel, Alaska, nicht aufgeben und trennt sich von all diesen Menschen, um weiterzukommen. Mit jeder weiteren Begegnung wird dies schmerzhafter. Der einsame Ron Franz will McCandless sogar adoptieren, aber aus Chris' Sicht geht es nicht, sein Drang, sein Ziel zu erreichen, ist so gross, dass er auch das offensichtliche Leiden der zurückgelassenen Leute verdrängt.
                                              Und das Leiden seiner Eltern, die sich während Chris' Abwesenheit verändern. Ihre Ungewissheit und Trauer formt sie zu ganz neuen Menschen.
                                              Schliesslich erreicht Chris McCandless sein Alaska und richtet sich in einem alten Bus ein. Etwa 100 Tage überlebt er in der Wildnis, bis er an giftigen Beeren endgültig zugrunde geht.
                                              "Happiness only real when shared." Dies schreibt er auf, dies ist seine letztliche Erkenntnis, etwas, was ihm erst in der Einsamkeit und Einöde der Wildnis klar werden konnte.
                                              Von den Beeren geschwächt und ohne Nahrung verhungert Chris McCandless im "Magic Bus". Zwei Wochen später wird er von Wanderern gefunden.

                                              Sean Penns "Into The Wild" ist in meinen Augen ein unumstössliches Meisterwerk. Aber warum?
                                              Wegen der Gefühle, die der Film auslöst.
                                              Chris' Reise nimmt einen gefangen. Der Freiheitstrieb des Zuschauers wird angesprochen, ohne jedoch, und das ist wichtig, McCandless allzu sehr zu verklären. Seinen Erlebnissen werden immer wieder Szenen von zu Hause gegenübergestellt, man sieht seine Eltern, die leiden, die nicht wissen, wo sich ihr Sohn aufhält, ob es ihm gut geht, ob er überhaupt noch lebt. Chris wird keinesfalls bloss zu einer romantischen Figur hochstilisiert, auch sein Egoismus gegenüber seinen Verwandten wie auch gegenüber seinen Bekanntschaften wird deutlich.
                                              Es bricht einem das Herz, Franz in seinem Wagen zu sehen, mit Tränen in den Augen, nachdem Chris ausgestiegen ist. Dieser hatte gesagt, dass sie vielleicht später über eine Adoption sprächen, wenn er, McCandless, aus Alaska zurück sei. Aber er wird nicht zurückkommen. Auch Tracy wird ihn nie mehr sehen. Keiner von ihnen.
                                              Glück ist nur echt, wenn es geteilt wird. Das ist die hoffnungsvolle Botschaft des Films, doch kommt die Erkenntnis für Chris zu spät.
                                              Das bringt mich zum Ende des Films, welches zum bewegendsten, traurigsten und erschütterndsten gehört, das ich je gesehen habe. Natürlich weiss man, wie alles endet. Dennoch nimmt es einen in einem Ausmass mit, das man sich nicht hätte denken können.
                                              Chris weiss, dass er sterben wird. Der Zuschauer weiss dies auch. Alexander Supertramp legt seinen falschen Namen ab, legt sich auf die Matratze, kann noch durch das Fenster sehen. Der blaue Himmel. Das winzig kleine Flugzeug auf seiner eigenen Reise.
                                              "What if I were smiling and running into your arms? Would you see then what I see now?"
                                              Würdet ihr verstehen, was ich tun musste? Weshalb ich tat, was ich tat?
                                              Man sieht, wie er seinen Eltern in die Arme fällt, wie er nach Hause zurückkehrt. Aber das ist nur ein Traum, nur eine Vorstellung.
                                              Was ist tatsächlich?
                                              Rainey und Jan, die für den Moment glücklich sind. Tracy auf einem Ball mit einem Jungen tanzend. Sie blickt gedankenverloren, etwas traurig, weg. Denkt sie an ihn, an Chris? Seine Mutter, die aus Gewohnheit für ihn den Tisch mitdeckt. Sein Vater, der auf der Strasse weinend zusammenbricht.
                                              Dann stirbt er im Bus. Die Kamera fährt aus dem Fenster hinaus, während Eddie Vedder noch einmal das meisterliche "Hard Sun" anstimmt. Chris ist tot, und alle seine persönlichen Ideale, alles, wofür er dieses Wagnis unternahm, ebenso. Es bleibt in diesem Bus begraben, auch wenn er selbst schon nicht mehr dort, wenn seine Leiche geborgen ist.

                                              "Into The Wild" hat mich erschlagen und emotional völlig ausgelaugt im Kino zurückgelassen. Und das zweimal. Ein Film über das Streben nach Freiheit, nach Unabhängigkeit, aber auch über den Wert des Menschseins, über das wahre Glück, das uns zuteilwerden kann.
                                              Mit wunderschönen Bildern und unterstützt von einer ebenso grossartigen Musik von Michael Brook sowie Eddie Vedder gelingt Sean Penn mit seiner unpathetischen, nüchternen Inszenierung ein ergreifendes Porträt eines suchenden, eines getriebenen Menschen, der schliesslich tatsächlich findet, aber dennoch zugrunde geht.
                                              Ein trauriger, wenn auch hoffnungsvoller Film, ein Film, der berührt und lange nachhallt, das Meisterwerk von Sean Penn.

                                              "On September 19, 1992, Carine McCandless flew with her brother's ashes from Alaska to the eastern seaboard. She carried them with her on the plane... in her backpack."

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                                              • Sein Buch "In die Wildnis", das Chris McCandless' Reise zu rekonstruieren versucht, ist mir allzu geschwätzig geraten. Mit den eingebauten Episoden über seine eigenen Bergsteigererfahrungen will er wohl zeigen, was es heisst, in Extremsituationen zu sein, aber darüber hinaus hat es mehr mit Selbstdarstellung als mit McCandless' Trip zu tun.
                                                Sean Penns Film ist sehr viel gelungener.

                                                • 3 .5

                                                  Am Anfang durchaus witzig, entwickelt sich "Bitch - Der Dattel Doktor" zu einem Film nahe der Grenze des Unerträglichen.
                                                  ("Any man has a chance to sweep any woman off her feet; he just needs the right broom." - Haha, das wäre auch ein grossartiger Slogan für eine Penisverlängerungswerbung!)

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                                                  • Und wo, bitteschön, ist sein Master of Arts in "Literarisches Schreiben"?!
                                                    Unglaublich, was da heute alles für unausgebildete Leute veröffentlichen dürfen...

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