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Onibaba ist ein sonderbarer Film. Nicht nur wegen den heutigen Sehgewohnheiten. Sondern auch von der Geschichte her und dem sonderbaren Pacing, was sich wirklich eher wie eine alte japanische Geschichte anfühlt, als ein packend erzählter Film. Viele wiederholungen, viel Lärm um nichts und viel Leiden überall.
Den Krieg aus der Sicht, sich in Feldern versteckt haltenden Frauen zu zeigen, die mit Totenraub oder Raubmord ihr Geld verdienen, ist schon was besonderes. Vor allem wenn plötzlich Hachi dazu kommt und das scheinbare Equilibrium mit der Hiobsbotschaft des tot des Sohnes/Ehemannes aus der Bahn wirft. Eine Geschichte aus Einsamkeit, Opportunismus und nötiger Grausamkeit entwickelt sich. Ränge, Geschlecht oder andere Soziale Normen fliegen aus dem Fenster, wenn es um das nackte überleben geht.
Das ganze nimmt dann noch eine weitere interessante Ebene an, wenn man das Gesicht des Maskenträgers zum ersten mal sieht und dort einen Hibakusha (Explosionsopfer: So wurden die Opfer des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki genannt) zu Gesicht bekommt. Das wiederholt sich auch ein weiteres mal, als die eifersüchtige Mutter mit der Maske ihre Schwiegertochter im Zaum halten möchte, nur um der Maske und der Panik am Ende zum Opfer zu fallen.
Filmisch bietet der Film ein paar fantastische Delikatessen. Das Setting in den Feldern wird wunderbar genutzt und das wehen im Wind lässt es wie ein Meer wirken, in dem die Menschen verloren umher eilen. Die Nahaufnahmen sind mein persönliches visuelles Highlight des Filmes, welches die Figuren richtig gut zum scheinen bringt. Leider zieht sich der Film in seiner Narrative das es am Ende sich eher wie Arbeit als Spaß anfühlt, aber das ist auch okay, denn so ein Film will nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Ich verstehe die Zuneigung die Collateral genießt. Er hat vieles was für ihn spricht. Tom Cruise als philosophischer Killer, Jamie Foxx als ambitionierter Taxifahrer der plötzlich in die wilde Situation geworfen wird. Mark Ruffalo als eine Art Undercover Cop, welcher den beiden hinterher eilt. Viele interessante Szenen, die einem lange nach dem Film noch erhalten bleiben. Ein hypnotischer Blick auf LA in der Nacht und eine Geschichte, die auch gerne mal einen aus der Bahn werfen möchte.
So hatte ich den Film im Kopf als ich ihn mal wieder anschauen wollte. Doch wurde ich dann doch enttäuscht. Die Verbindung zwischen Max und Annie ist hanebüchen initialisiert, aufgebaut und am Ende nochmal mit plötzlicher Relevanz verbunden. Max als Charakter fängt auch öfters mal an nervig zu werden und Vincent verliert sich auch manchmal in biederen und langweiligen Geschwafel. So über den Film verteilt kratz das Pacing und die Glaubwürdigkeit schon manchmal sehr stark. Entweder man geht in die unglaubwürdige Richtung (John Wick) oder man macht es ernst, aber nicht ein sonderbaren Mix aus beidem.
Schauspielerisch gibt es nicht wirklich viel zu bemängeln. Die Kamera ist auch sehr gut und das Drehbuch könnte super sein, doch irgendwie hakt es dann doch an der Ausführung. Ein tighterer Film mit mehr Fokus auf die Gritty Realität würde dem Film ungemein gut tun. Kann man sich mal anschauen, vor allem für Tom Cruise lohnt es sich.
Nach dem, meiner Meinung nach, super schlechten Hateful Eight, hoffte ich das Tarantino mit Once Upon a Time... in Hollywood wieder sein Fundament wieder findet. Und was soll ich sagen, er hat es geschafft. Erst einmal vorweg: Der Film ist kein wirklicher Unterhaltungsfilm. Er ist eher ein Kunstwerk, das sich auch gerne mal Zeit nimmt anstatt einem schnellen Pacing nach zu jagen.
Er zieht einem die Nase lang und legt ein Haufen falschen Fährten und lässt diese dann aber auch manchmal schon auf schmerzhafte Art und Weise ausleben. Wenn man nicht genau weiß, worauf es am Ende hinausläuft und Manson vielleicht nicht erkennt, gibt der Film einen nochmal eine weitere WTF Komponente, vor allem in der Katharsis am Ende.
Ich mag DiCaprio. Und obwohl er eine ziemliche Weite an Rollen verkörpern kann, hab ich ihn noch nie in solch einer Rolle gesehen. Zerfressen von Selbstzweifeln und Zukunftsängsten, mit nerven die schon eine ganze Zeit ziemlich gereizt sind. Es war sehr schön mal etwas neues, frisches von ihm zu sehen, das ein bisschen gegen den Typecast des coolen, überlegenen Typen geht, das er meistens immer spielt. Brad Pitt hat seinen Job auch wunderbar gemacht, zufrieden im Schatten eines abklingenden Sternes. Margot Robbi war ebenfalls ausgezeichnet, als leicht naive und schüchterne Sharon Tate. Als sie ihre eigenen (bzw Original) Performance betrachtet, geht einem richtig das Herz auf. Auch die ganze Welt der Schauspieler und die Sub/Gegen-Kultur der Hippies ist wunderbar gezeichnet. Im allgemeinen ist das mein Lieblings Tarantino-Parallelwelt Film den er bis jetzt gemacht hat.
Vor allen in den kleinen Details hat er sich zum teil richtig verloren. Wenn man sich beließt über die Poster, Produkte, etc. die extra für diese Welt erschaffen wurde, merkt man das dort sein Herzblut drin steckt. Und gerade diese Fülle macht es ein wenig schwer den Film zu bewerten. Ich muss ihn mir auf jeden Fall nochmal anschauen (diesmal bitte auf Englisch) um mir ein runderes Bild zu machen, den die 7.5 sind bis jetzt unten angesetzt.
Border ist ein besonderer Film, der gerne die Grenzen zwischen Realität und Märchen durchbricht. Die Atmosphäre ist herrlich dicht, man weiß nie genau was vor einem liegt und Rätselt so auch mit der Protagonistin mit. Der Twist ist relativ schnell erkennbar (vor allem wenn man sich ein bisschen mit nordischen Fabeln und Wesen ein wenig auskennt), das ändert aber nichts an der Anziehungskraft des Filmes. Die Nebengeschichte mit dem Kinderschänder-Ring erdet den Film dabei auf einer grausamen Art und Weise.
Die sonderbare Beziehung zwischen Tina und Vore finde ich gut gelungen. Etwas ewig gesuchtes, ohne es zu wissen, plötzlich gefunden und blind vor Ektase bricht die Beziehung beim nur geringer tiefe auch auf herrliche Art und Weise auseinander. Ein mutiger Schritt der sich interessant nochmal auf das Ende zurückwirft, bei dem man sich fragt, was wird Tina nun tun?
Das Pacing ist ein langsames, was dem Film aber zu gute kommt, vor allem wenn Tina sich in der Natur befindet und dort quasie in ihr Element zurück findet. Die Kamera, der Ton und das Schauspiel sind ebenfalls sehr gut gelungen.
Ein besonderer Film den man mal gesehen haben sollte.
Catwoman ist was besonderes. Es ist ja nicht unbedingt etwas besonderes, das manchmal Hollywood einfach viel Geld gegen die Wand fährt, Hauptsache es kommt irgendwas raus. Manchmal schwächt das Drehbuch, die Schauspieler sind nicht so oder die Effekte wirken einfach nur lächerlich. Es gibt Filme mit ein paar Schwächen, es gibt Filme mit vielen Schwächen und es gibt Catwoman. Nichts an diesen Film ist gut. Die Kamera und der Schnitt gehören zum schlechtesten was ich je gesehen habe, und dazu gehören auch komplette Amateur Videos die man zufällig mal auf YouTube gesehen hat. Die Geschichte ist ein einziges Schlamassel. Gespielt und getragen von Schauspielern, die nicht wirklich wissen was sie tun sollen. Allen voran Halley Berry, die nicht gerade zu den absolut besten gehört, aber was sie dort abliefert ist schon auf Tommy Wiseau Niveau. Genau so alle anderen Schauspieler. Und der Plot ist so eine Katastrophe. Mit einer Creme die, wenn man sie nicht mehr benutzt, einen zu einem Monster mutieren lässt aber wenn man sie zu viel Benutzt das Gesicht wie aus Marmor aussehen und fühlen lässt? Was? Was auch immer für Drogen beim Dreh und der Postproduction eingeworfen wurden, ich hätte auch gern was davon. Den irgendwie Spaß haben sie ja. Auch wenn nichts wirklich gut ist. Dazu die PS2 like Cutscenes... herrlich.
Aus Objektiver Sicht ist dieser Film eigentlich eine 1 oder eine 0. Aber manche Szenen (allen voran die Basketball Szene) sind so schlecht, das sie schon wieder gut sind. Catwoman ist auf jeden Fall ein Erlebnis. Soviel ist sicher.
Ein brillantes Werk, welches den Mördern von damals einfach eine Bühne bietet auf der sie sich selbst entfalten und bloßstellen können. Durch die Dokumentation kann man sich einfach nicht oft genug an den Kopf fassen oder diesen schütteln. Mit welcher geringen Selbstreflexion diese 'Gangster' heute noch ihre Morde von Gestern glorifizieren können und der Staat ihnen dafür auch noch den Nährboden gebietet ist krank machend. Aber auch faszinierend. Schnörkellos und mit dem gefestigten Bild ihrer Vergangenheit reden sie Stolz über ihre Taten. Mit dem Mittel des Films, gibt ihnen Oppenheimer eine Chance sich zu verwirklichen. Und wie sie das tun, nimmt schon extrem bizarre Ausmaßen an. Ob es die wiederkehrenden Albträume sind, seine eigene Enthauptung oder der Dank seiner Opfer, durch ihn endlich in den Himmel aufsteigen zu können. Die Art und Weise wie sie einfach sich, ihre Taten und Konsequenzen darstellen wollen, und wie stolz sie am Ende auf ihr Werk sind, ist auf so vielen Ebenen faszinierend.
Aber selbst ohne dies, ist noch so viel interessantes Material in den Film gepackt. Ob es die Schutzgeldmachenschafften der Miliz, die Miliz an sich oder die ganze Politik und Geschichtsschreibung des Landes ist.
Super stark endet der Film mit würge Geräuschen und mit einer gewissen Hoffnung das sich vielleicht etwas Einsicht eingestellt hat, auch wenn es jetzt eh keinen großen Unterschied mehr macht.
Auch wenn die anderen Thor Filme schon eher sehr schwach waren, hat mich Thor 3: Ragnarök doch dann doch gut überzeugen könne. Ich mag Taika Waititi und seinen sonderbaren Kiwi Humor und vom ersten Trailer her, sah der dritte Thor aus wie eine menge Spaß. Und ich wurde nicht enttäuscht. Anstatt mit einem ernsten Ton mit ein wenig Komik mal hier und da anzuschlagen, legt man alles hier auf das komische und absurde. Und das tut dem Film verdammt gut. Chris Hemsworth ist ein wirklich äußerst unterhaltsamer und lustiger Schauspieler, wenn man ihn nur mal lässt. Es werden keine Chancen verpasst, irgendwie noch etwas Witz und mehr Charm in den Film zu bringen. Der Trash Planet mit seinem exzentrischen Herrscher und den Kult um (Planet) Hulk ist ebenfalls fantastisch gelungen. Da ist es auch nicht schlimm das Jeff Goldblum einfach sich selbst spielt, das ist eher genau das was man sehen möchte. Es gibt kaum Langeweile oder Downtime, alles ist immer in Bewegung und das ist gut so.
Auch die Bösewichtin des Films, Hela, welche fantastisch durch Cate Blanchett verkörpert wird, macht ihre Sache, trotz relativer Einseitigkeit, sehr gut. Schnell werden alle Gesichtslosen Gefährten von Thor umgebracht um Platz für neues zu schaffen. Ich bin auch ein riesen Fan von ihren Design. So geht es mir auch mit der Valkyre, welche einen schönen Nordischen Mythologie Aspekt mit rein bringt, der mir bis jetzt gefehlt hat.
Auf Stylische 80er Ästhetik mit einem großartigen Soundtrack und einem Team von Schauspielern und einem Regisseur, der einfach nur Spaß machen will. Und das gelingt ihm zu 100%.
Lola Rennt ist vollkommen zurecht einer der bekanntesten deutschen Filme Nicht nur in der Cinematographie, sondern auch die Sets und Kostümen, der Surrealität und der treibende Soundtrack, der einen jede 20 Minuten wild mit treiben lässt, machen Lola Rennt zu etwas besonderen, was man normalerweise nicht von der biederen deutschen Filmlandschaft gewohnt ist. Es wird super kreativ und interessant mit der Narrative und der Art und Weise der Erzählung umgegangen. Mit den immer wiederkehrenden Ereignissen wird geschickt gespielt und später auch mit größerer Relevanz in den Plot verbunden. Wenn es auch zu Comic Szenen wechselt oder beim Vater von Lola zu einer Seifenoper verkommt, merkt man, das da jemand viel Spaß hatte. Auch sind die auffallenden Farben gut in die Charaktere verwoben (Gelb für Gefahr bei Manni und Rot für Panik bei Lola). Ich mochte auch sehr die vielen Surrealistischen Momente wie zum Beispiel ihr alles zerberstender Schrei, der immer mal wieder auftaucht.
Aber so ganz rund ist der Film dann leider doch nicht. Der treibende Soundtrack kann auch nach über ner Stunde irgendwann nervig werden. Und auch wenn Franka Potente alle physischen Aufgaben mit Bravour leistet, merkt man ihr fehlendes Schauspielerisches Talent sofort sobald sie den Mund aufmacht.
Aber nichts desto trotz ein Film den man mal gesehen haben sollte.
Bei Gilliam weiß man nie was man so bekommt. Aber eines ist sicher, er entführt dich in eine Wahnsinns Welt seiner Fantasie und man wird nicht ungeschoren davon kommen. So fängt dieser Film doch ungewohnt bieder an. Mit Adam Driver als Toby, der in der Spanischen Provinz einen Werbespot drehen möchte, und dann durch sein Erstlingswerk in die Welt von Don Quixote hereingezogen wird. Ein alter Schumacher, den er scheinbar mit einer wahnsinnigen Psychose zurück gelassen hat. Und ab jetzt beginnt das Abenteuer. Die Grenzen zwischen Realität und Traum, zwischen Tobys echter Welt und der echten Welt des wahnsinnigen Quixote treffen, kreuzen und vereinigen sich. Das Abenteuer das man dabei erlebt ist einzigartig und durch die Augen des Protagonisten Toby, der immer wieder vom Protagonisten Quixote überschrieben wird, fantastisch inszeniert. Vor allem gegen Ende, wenn der Film sein fulminantes Finale in einem Schloss eines
exzentrisch reichen Russens, der beide Welten mit der Kraft von Geld und Manpower verschmelzen lässt.
Gilliam hält sich über teile des Filmes überraschend zurück, was aber die Szenen, in denen er sich ausleben kann, noch viel fantastischer machen. Die Schauspieler machen ebenfalls einen ausgezeichneten Job. Allen voran Adam Driver und Jonathan Pryce.
Ich habe leider Don Quixote nie gelesen und deswegen das Gefühl, das viele der Geschehnisse und kleinere Details über meinen Kopf gehen. Das kratz leider für mich auch am Pacing und so hat der Film oftmals ein wenig Leerlauf, das ihm nicht ganz gut tut. Wenn ich endlich mal dazu komme das Buch zu lesen, werde ich den Film nochmal anschauen und sicherlich viel klarer Bewerten können.
Ich bin sehr froh das es solche Filmemacher wie Terry Gilliam gibt, die sich an solche Projekte heranwagen (auch wenn es eine schwere Geburt war) und die Filmlandschaft mit solchen Phantastiken erweitern.
Ich hab viel gutes über diesen Film gehört und von Antoine Fuqua, so hab ich mir an einem Abend mit meiner Freundin die Zeit genommen und Training Day rein geworfen. Und was soll ich sagen, ich wurde wirklich nicht enttäuscht. Der Film hat so eine herrlich dichte Atmosphäre, einer super spannende Geschichte, bei der man nie wirklich, was als nächstes Passieren wird und fantastische Schauspieler, die das ganze noch Unterstützen. Ethan Hawke als Jake Hoyt, dessen Traum es ist, in der Karriereleiter nach oben zu kraxeln, wird in die absurdesten Situationen rein geworfen, an seinem ersten Tag im Drogen Dezernat. Er behauptet sich durch diese mal mehr und mal weniger souverän, im ständigen Konflikt der Arbeitsweise Alonzos und seine Grundglaube über Gerechtigkeit und seinem Training. Alonzo Harris, der wunderbar von Denzel Washington gespielt wird, ist eine Person zwischen Wahn und Genie. Man weiß nie wie viel Wahrheit hinter seinen Worten und Taten stecken. Er wirkt unberechenbar, mit einer fragwürdigen Moral aber dem Herz scheinbar am rechten Fleck.
Man wird in alle möglichen Gesellschaftsgruppen und Sozialen Ebenen rein geworfen. Und diese sind, vor allem durch die Augen von Hoyt, greifbar, gewaltsam und chaotisch inszeniert. Man spürt richtig die Gefahr die hinter dem Beruf und dem Umfeld liegt, mit dessen nicht zu spaßen ist. Gewaltbereitschaft und eine Dog eat Dog Welt manifestiert sich aus allen möglichen Quellen.
Als der Twist des Filmes sich kristallisiert und sich die ganze Situation nochmal ändert, nimmt der eh schon greifende und Film noch mehr an fahrt zu. Der Konflikt zwischen Hoyt, Alonzo und Alonzos Umgebung ist fantastisch gemacht und verschafft dem Film noch eine weiter ungeahnte tiefen. Training Day ist ein Erlebnis, das einen nicht ungeschoren zurück lässt. Das ganze ist der astreinen Regie von Fuqua zu verdanken, dessen Stil und Handwerk auf Top Niveau sind. Die Kamera, Musik, Charaktere, Umgebungen und was er aus den Schauspielern rauskitzelt, macht diesen Film zu einem fantastischen Meistwerk.
Als eine ein-Mann-Armee, im Sinne von Taken oder John Wick, kommt Denzel Washington als Equalizier, für die Armen und Schwachen.
Das ist erst mein zweiter Fuqua Film. Nach dem fantastischen Training Day, war ich gespannt was er mit einem 'Standard' Action Film so machen kann. Und von Anfang an wurde ich nicht enttäuscht. Sein filmisches Handwerk ist tadellos und kommt schon fast an das von Fincher und Kollegen heran. Wunderschöne Shots, welche als narrative Unterstützung das Medium Film gut ausnutzen. Ein toller Cast der dieses geschickte Handwerk nur noch unterstützt.
Bob als Charakter ist interessant. Sehr bedacht, ruhig und immer unter voller Kontrolle, ob es nun in einfachen Dialogen, beim abnehmen des Kollagens helfend oder beim niederstrecken von russischen Mafiosos, er bleibt immer cool and collected. Und Denzel Washington spielt diese Rolle ebenfalls fantastisch. Lustig wie er vom Streetslang in Training Day zu eine Art Morgan Freeman (vor allem in der Art und Weise wie er spricht) über die Filme mutiert.
Die Geschichte ist ebenfalls spanend und gut erzählt. Der Anfang ist ein wenig langsam, aber das wird durch das gute Filmhandwerk schnell wett gemacht. Wenn er sich für Alina rächt, wird dies super cool und straight forward präsentiert. In Zeiten von John Wick wünschte ich mir dabei eine klarere Kameraführung, aber es ist dennoch sehr gut gemacht. Und wenn der ex-Speznas Nicolai dazu kommt, wird der Film auf eine weitere Ebene gehoben. Scheinbar genau so Ressourcen Reich und Klever wie Bob, entwickelt sich schnell ein interessantes Katz und Maus Spiel, das gut in Szene gesetzt wird.
Warum ist dieser Film dann trotz des vielen Lobes nur eine sechs für mich? Man merkt dem Script an, das es von einer Serie stammt. Das Pacing ebbt und flowt je nachdem was gerade passiert. Auch die kleineren Geschichten, wie die korrupten Cops, sind in sich gut inszeniert, aber sie stören dann doch den Gesamtfluss des Filmes. Dieser ist leider nicht immer ganz so klar, und kommt auch einmal quasi zum Stillstand, als er bei seiner alten Chefin vorbei kommt um nach Erlaubnis zu fragen.
Aber eines ist der Film auf jeden Fall: unterhaltsam. Und an einem gelangweillten Wochende, wenn man auf diesen Typ Action Film steht, auf jeden Fall keine schlechte entscheidung.
Jedes mal wenn jemand in meiner Umgebung Rambo in den Mund nimmt, kann ich einfach nicht anders, und empfehle ihnen den ersten Rambo Film, der fern ab von wilden Geballer mit einer wirklich tiefen Aussage steckt.
First Blood ist ein sehr interessanter Film. Die leiden eines unter PTSD leidenden Elite Soldaten, der ohne Ziel umherwandert, das power Tripping eines Dorf Polizisten (der in der Buchvorlage Rambo noch extra hasst, da er im Korea Krieg war und sich niemand mehr an diesen erinnert) und die krasse Eskalation, die sich wie eine brutale Spirale immer weiter nach unten dreht. Man leidet den ganzen Film mit Rambo, und der ungerechten Behandlung die ihm widerfährt, mit. Wenn er die Polizisten nicht töten möchte, hat das einen Grund. Er könnte, will aber nicht, aber das wird nicht verstanden. Wie ein gejagter Tiger, beißt er zu wenn er muss, und rennt weg wenn es zu viel wird. Das ganze wird fantastisch durch Silvester Stalone verkörpert und überraschend feinfühlig erzählt. Der Original Cut sollte über drei Stunden gehen und viel mehr John Rambo zeigen, aber Stalone kämpfte dafür das es verändert wird, und so ist der Klassiker entstanden, den man heute sieht. Und die Sozialkritik ist dadurch noch viel beißender. Er als gejagtes Tier, das nichts getan, was nicht als gewaltsame Reaktion auf Gewalt kam. Wie die anderen über ihn reden. Ob es nun der Sheriff, sein ehemaliger General oder die normalen Leute sind. Es wird ein interessanter und tiefgreifender Blick in das Soziale Konstrukt und den Umgang mit Aussenseitern in der Gesellschaft gezeigt, egal ob sie nur Landstreicher sind oder sogenannte Kriegshelden sind
Handwerklich und vom Pacing her, könnte der Film noch besser sein, aber es hat schon seinen Grund warum Rambo - First Blood so ein Klassiker ist.
Manchmal schaue ich mir mit meiner Freundin schlechte oder schlecht aussehende Horror FIlme an. Wir beide sind große Fans des Genres und müssen deshalb für jeden Babadook oder Hereditary mal ein Unborn oder The Other Side of the Door sehen.
Der Film hat manches was für ihn spricht. Das Setting in Indien ist mal etwas interessantes und die einbidung der Aghori, eine wilde Sekte die wirklich in Indien existiert. Auch etwas anders ist, das sich die Mutter tatsächlich soweit an die Regel hält und ihren toten Sohn nicht durch die Tür lässt oder das alles um sie herum abstirbt und sich von kleinen Lebewesen hoch arbeitet. Aber da hört es auch schon auf.
Die Charaktere sind alle super Flach und gehen nicht über die Rolle der Mutter, des Vaters, des Sohnes, der Tochter oder der Haushälterin heraus. Da bleibt viel Potential liegen. Auch sonderbar wie keiner wirklich auf den Selbstmordversuch der Mutter reagiert, außer die Haushälterin, welche gefühlt in der selben Nacht ihren verstobenen Sohn ausgraben lässt. Warum sollte die Mutter ihr Vertrauen? Warurm sollte die Haushälterin ihr vertrauen? Alles ist konfus und etwas dämlich. Auch macht der Film etwas, das typisch für schlechte Horror Filme ist, sie bauen keine Regeln auf. Was kann der Geist, was nicht? Was ist seine motivation? Warum wird er plötzlich 'böse'? Alles ergbit keinen Sinn und schlendert so weiter vor sich hin, mit eher mittelprächtigen special Effekten, welche genau so auch als Snapchatfilter existieren könnten. So richtig gruselig ist der Film nicht und so eine tiefe aussage hat er auch nicht. Ich fand es lustig, als der tote Sohn die Tochter in besitzt nimmt und den Vater absticht, ohne großen Grund. Das ist sehr bezeichned für den Film.
Auch der twist am Ende, das der Vater nochmal mit der Mutter sprechen möchte, scheint mir sehr sonderbar und off, da die Beziehung zwischen den beiden eher so gewirkt hat, das sie nur wegen den Kindern noch zusammen sind.
Kein guter Film, aber immerhin doch irgendwie so unterhaltsam das die Zeit relativ schnell vorbei ging.
Sodenbergh ist ein sehr zwiespältiger Filemmacher. Wenn er etwas unterhaltsames, seichtes machen möchte, brilliert er. Sobald er aber ein Projekt mit etwas mehr tiefgang angeht, versinkt er und zieht alles panisch mit herunter. Solaris, Unsane (so viel verschwendetes Potential) oder der furchtbare Recut von Keane zeigen, das er sowas einfach nicht drauf hat. Gut aber das Oceans Twelve zu den guten Sodenbergh Filmen zählt.
Handwerklich ist der Film gut. Der Soundtrack ist das highlight und wird in kreative und fantastische Art und Weise in den Film eingebaut. Die Schauspieler machen ihren Job auch gut... bis vielleicht auf Don Cheadle sein furchtbaren "englischen" akzent, aber das zieht den Film auch nicht besonders runter. Die Kamera ist mir persönlich zu hektisch und zoomt viel zu oft wild durch die Gegend, aber es ist schon okay.
Während des Films wird man richtig gut unterhalten. Er spielt jede stärke des Heist Movie Genres aus. Die Planung, die Vorbereitung und die Ausführung sind alle wunderbar und spaßig gestaltet. Man fiebert mit allen Charakteren mit und man weiß nie wem man wirklich trauen soll oder ob die getroffene Entscheidung eine gute war. Die Entscheidung den Böswicht aus Teil 1 wieder aufzugreifen war ebenfalls eine fantastische Idee. Und Vincent Cassel als Night Fox ist auch eine super Addition in die ganze Oceans Formel. Seine Szene, als er das Ei stiehlt und stylisch um die Laser herumtanzt ist mein eindeutiges Highlight des Filmes.
Leider leidet der Film unter dem letzten großen Twist. Sie haben schon vor langer Zeit die Wette gewonnen, alles andere war nur ein Schauspiel um den Night Fox reinzulegen. Das wertet alle Taten irgendwie ein wenig ab und lässt einen mit einem saueren Gefühl zurück. Nichtsdestotrotz war Oceans Twelve ein Unterhaltsamer und Spaßiger Film, den man sich immer wieder mal an nem langweilligen Wochenende anschauen kann.
Als ein römisch Katholisch erzogener Atheist und Japanologe ist dieser Film wie für mich gemacht. Mich hat im Studium schon die Christenverfolgung interessiert, und fand diese, aus der Sicht der Herrschenden, eine nötigen, wenn auch brutalen Schritt, um ihre Macht zu erhalten.
Aber fangen wir erst mal mit dem Film an sich an. Silence ist einer der schönsten Filme die ich je gesehen habe. Rodrigo Prieto schaft unglaubliche Bilder auf die Leinwand. Das Spiel von Licht, Schatten, Nebel und die unglaubliche Klarheit der Bilder sind oftmals echt atemberaubend. Allein dafür hat der Film eine 11 verdient. Desweiteren fängt Scorsese die Mentalität und den Stil der Sagoku (Japans abschließung vom Rest der Welt) und der neuen friedlichen Edo Zeit, fantastisch ein. Ob es nun das arme Bauernvolk, die Samurai oder das Bürgertum in den Städten. Die Kostüme und Sets sind on point, filigran designed und gefilmt. Ein absoluter Genuss. Der Soundtrack, das Sounddesign und die Schauspieler sind ebenfalls ausgezeichnet. Scorsese holt Handwerklich wirklich alles aus dem Film heraus, was er kann. Ein Meisterwerk, das meiner Meinung nach nur wegen seiner Narrative, nicht Taxi Driver vom Trohn der besten Scorsese Filme stoßen wird.
Narrativ, vielleicht gerade weil es eine wahre Geschichte ist und die Wahrheit manchmal wilde Wellen schlägt, schleppt sich der Film manchmal. Vor allem wenn es um Father Rodriguez geht, welcher zwischen Verzweiflung, Überlegenheit, Gottesfurcht und allen anderen Emotionen wechselt. Das macht den Film manchmal anstrengend, vor allem wenn man da sitzt und sich denkt, was zur Hölle machst du da? Dafür muss man wohl stark Gläubig sein, um das wirklich in all seinen Nuancen zu verstehen, was Scrosese ja ist. Der Film wurde nicht umsonst im Vatikan Uraufgeführt. Aber hier liegt auch eine der größten stärken des Filmes. Wie vielleicht in vielen Filmen, die um den Glauben handeln, wird viel Wert auf den Glaube an sich gelehnt und damit gespielt. Hier eben nicht. Hier trifft der Glaube mit all seinen Ambitionen auf die knallharte Realität. Und das er genau das zeigt und sich auch eine reale Person als Vorbild genommen hat, macht Silence auf mehreren Ebenen so großartig. Während ein Gläubiger seine Aufopferung bewundert, stand ich nur da und schüttelte den Kopf. Scorsese hat selbst gesagt das Silence über "the necessity of belief fighting the voice of experience" ist. Und das hat er gut eingefangen meiner Meinung. Leider hängt die Narrative manchmal, weswegen ich dem Film keine 10 Punkte geben kann.
Noch zur Geschichte an sich. Die Christenverfolgung ist höchst interessant. Als das Christentum durch Franz Xaver nach Japan kam, ließen die Obrigkeit dies erst einmal geschehen. Es hat viele Anhänger für sich gefunden. Vor allem für das arme Volk war der Gedanke, gerettet zu werden und am Ende in einem Paradies zu sein, sehr ansprechend. Aber auch viele Daimyo (Herrscher der verschiedenen Präfekturen) haben sich zum Christentum gewandet. Als es aber 1638 (der Beginn des Filmes, als der Mentor der Protagonisten das Leid seiner Glaubensbrüder begutachten muss) zum sogenannten Shimabara Aufstand kam, der von hauptsächlich Christlichen Bauern aufkam, musste die Obrigkeit reagieren. Nachdem die Sengoku-Zeit (Zeit der Streitetend Reiche) vorbei war, und endlich Frieden unter dem Shogunat und einem fast geeinigten Japan gab, war das Christentum eine Gefahr für mehr Bürgerkriege und Konflikte. Das konnten sie nicht zulassen, und begannen so die Christenverfolgung. Und hier kommt etwas interessantes ins Spiel, das die Christenverfolgung von vielen anderen Unterscheidete. Sie töteten nicht willkürlich die Christen, sondern gaben ihnen eine Chance, sich zu retten. Und zwar durch die sogenannten Tretbilder, welche ja ebenfalls im Film oft zu sehen sind. Sie wollten nicht maßlos ihr eigenes Volk abschlachten, sondern es bekehren. Die Strafen für das nicht zurück kehren waren Brutal und Unmenschlich und sowas ist zu verteidigen, aber sie wollten das selbst auch nicht. Das merkt man auch ständig im Film, wenn sie die Strafen ausführen, passiert das normalerweise erst nachdem man den Menschen dort alle möglichen Chancen gegeben haben. Außer wenn es um die Priester geht. Da hat sich das Christentum geschickt angestellt, in ihrer Verehrung der Märtyrer und dem ewigen Paradies nach dem Tod. Das ist auch ein großer Fokus später im Film, wenn Rodriguez geschnappt wird. Das Spiel zwischen Glauben, der Erlösung im Nachleben und der grausigen Realität, wird fantastisch in Szene gesetzt. Immer mit dem wackelnden, schlecht definierten Begriff des Glaubens, mit dem jeder, die Priester wie auch die Gläubiger um sich herum werfen. Großen Respekt dafür Scorsese. Zum Schluss noch Ferreira (der ebenfalls eine echte Person war), welcher das Schicksal des jungen Priester besiegelt und ihm seinen letzten Lebenspfad einschlagen lässt. Immer mit den Hintergedanke, Glaubt er noch oder nicht?
Faszinierend und vielschichtig, hat Scorsese ein wahres Meisterwerk geschaffen
The HuJt Locker ist, für mich, ein wirklich grauenhafter, langweilliger, unterirdisch schlechter Film. Gehen wir Stück für Stück ran.
Erst einmal filmisch: Hurt Locker hat so seine Cinematischen Momente. Gerade die Slow-Mo Szenen sind fantastisch. Und ich kann auch solchen Szenen wie in der Dusche oder am Müsli-Regal etwas abgewinnen. Aber die wackelnde Handy Cam Szenen, aus denen der Film zu 90% besteht, sind einfach nur grauenhaft. Sie sollen ein Dokumentarischen Flair und somit mehr realismus rüber bringen. Das bringt leider nicht viel wenn alle Wackelshots von Steady Cam Einstellungen unterbrochen werden. Das bricht den Fluss und lässt so das gewünschte Ziel verfehlen. Auch ist es nicht sehr klug, in einer Szene in denen die Charaktere vorsichtig voran pirschen müssen, die wackelige Kamera um sie herum tanzen zu lassen, sodass es wirkt das diese knallharten Soldaten ein bis zwei tölpelhaften Kameramänner dabei haben. Im allgemeinen geht es in den Film sehr viel um Style over Substance. Das Editing ist zum teil auch wirklich furchtbar, gerade wenn es eine wackel Szene an die nächste hängen möchte.
Nächster Punkt, die Charaktere. Jeder einzelne der Charaktere ist so unsympatisch. Egal ob es der Adrenalin Junkie James ist, der stoische Sanborn oder der psychisch angeknakste Eldridge. Sie verspielen so oft jegliches Potential, einer anti Kriegs Message oder den Zustand der Soldaten, mit der inszenierung wie cool das doch alles ist und was für geile, testosteron miefende Leute die Soldaten doch sind. Es wird über die psychischen Folgen kurz gesprochen, aber es folgt keinerlei action darauf. Alles bleibt so wie es ist. So bleiben die Charaktere auch komplett Platt, außer vielleicht James, der aber am Ende zeigt, das alles was er lernen könnte doch lieber in den Wind schmeißt. Klar, das gehört zur Narrative dazu, aber das macht es nicht weniger schlecht.
Weiter mit der Geschichte. An sich ist diese recht interessant und könnte einen ein faszinierenden Einblick hinter den Kullissen in Irak geben. Aber leider geht es nicht über das minimum heraus. Jeder braune Mensch dort draußen ist ein Terrorist oder hat was mit Terroristen zu tun. Egal ob es ein Mann mit einer Kamera ist, oder Leute die Steine umherschleppen und dann schnell noch ne Bombe hinschmeißen. Alles böse Menschen. Missglückte Versuche ein wenig Grau in das Schwarz-Weiß Gebilde zu werfen, machen die Sache auch nicht besser. Desweiteren wird einem sehr schnell klar, das dem Core Team, der drei Helden, nichts passieren wird. So verliert jede Szene an Spannung.
Das Pacing ist ebenfalls richtig räudig, was nicht gerade durch das schlechte Editing verbessert wird. Klar, versucht es keinen klaren Spannungsbogen aufzubauen, da es ja unrealistisch im Verlauf der Tage wäre, aber irgendwie ein gewisses Tempo beibehalten wäre ganz gut. Hurt Locker ist langweillig. Man schlept sich von unnötiger Szene zum nächsten Bomben Anschlag, ohne das dabei wirkliche Spannung aufkommt. Wenn es mal andere Leute erwischt, hat man diese, wenn man richtig Glück hat, vielleicht schon länger als fünf Minuten gesehen. Aber das ist meist nicht der Fall.
Zum Schluss noch die verhunzte Message des Films. Hurt Locker versucht irgendwie eine Moral reinzudrücken. Davon wie kaputt machend Krieg ist, wie es manche Süchtig machen kann. Das ganze wird aber nicht gerade unterstützt von der "coolen" Ästhetik und der inszenierung der Einsätze. Egal ob es eine Bombe entschärfen, ein Sniper-Duel oder ein strategisches säubern eines Hauses ist. Es wirkt wie eine Werbung des US Militärs mit dahingeschluderter Deepness.
Hurt Locker ist ein wirklich abscheulicher Film, der meiner Meinung nach weder Ehre noch Preise verdient hat. Beenden möchte ich die Kritik mit meinem Lieblingszitat aus dem Film: "You know, this doesn't have to be a bad time in your life. Going to war is a once-in-a-lifetime experience. It could be fun."
Ich hasse Stephen Soderbergh. Das einzige was er gut kann, sind Unterhaltungsfilme, sowas wie die Oceans Reihe. Sobald er sich nur ein bisschen davon entfernt, wird es katastrophal. Solaris, sein alternative Cut von Keane und jetzt Unsane.
Ich war erst interessiert an Unsane. Auf der einen Seite haben wir eine faszinierende Geschichte über geistige Gesundheit, vielleicht sogar mit einem faszinierenden Blick in das Leben einer Person, die mit sowas zu kämpfen hat. Auf der anderen Seite war der Technische Aspekt, als großer Hollywood Filmemacher, einen Film komplett mit einem iPhone, einen DJI Gimbel zu drehen und das mit solch einem, vergleichbaren, geringen Budget.
Was dabei rauskam ist eine pure katastrophe. Handwerklich ist der Film, wie ein erstlingswerk eines Filmstudenten, der versucht durch "coole" und "interessante" Kameraeinstellung, seine eigene Geschichte zu erzählen. Aber es wirkt eher so, als ob jemand keine Ahnung davon hat, einen Film zu machen. Innovation der Innovation willen, ohne weitere Gedanken oder nutzen des Mediums, ist verschwendet. Das Editing ist auch grauenhaft. Ich habe YouTube Kurzfilme gesehen, die besser waren als das. Das Bild ist auch sehr sonderbar und viel zu kontrastriert, wobei ich mich frage, liegt das am iPhone oder an der heftigen nachbearbeitung. Auf dieser Ebene hat der Film auf jeden Fall schon mal versagt.
Aber wie ist es mit den anderen? Es fängt vielversprechend an. Man weiß nie wie sie die Welt sieht und wie es wirklich ist. Das ganze wird relativ gut eingefangen und durch Claire Foy gut rübergebracht. Aber spätestens als sie den Narrativen Pfad verlassen wird, und man plötzlich die Welt auch von außen sieht. Ein großer Fehler meiner Meinung nach, was aber spätestens nach dem schlechtesten Plot Twist, eh egal ist. Ja, er ist es wirklich! Wer hätte das gedacht. Und so wird aus dem Gerüst, das einen interessanten Einblick geben könnte, der auf filigrane Art und Weise mit dem Psychoterror einer Paranoid Schizophrenen Person zeigen und umgehen könnte, auf jämmerliche und faule Art eingerissen. Der Horror Part gegen Ende ist auch sehr sehr schwach, vor allem in der Inszenierung.
Unsane ist ein furchtbarer Film, der jegliches Potential, das er hat, auf der Strecke liegen lässt. Eine pure Zeitverschwendung und etwas, wie von den meisten Soderbergh Filmen, man am besten die Finger lassen sollte.
Enemy musste ich erst mal sitzen lassen. Ich war verwirrt von so vielen verschiedenen Aspekten in dem Film, das ich mir gar keine Meinung erlauben wollte. Ist es ein Zwilling? Ist er selbst? Ist es eine gespaltene Persönlichkeit? Warum reagieren manche Charaktere so sonderbar? Nach durchforsten von Fantheorien und vor allem dem Video von Chris Struckman, kam viel mehr Licht in die ganze Sache.
Erst mal zu dem was man oberflächlich sagen kann. Der Film ist handwerklich fantastisch. Die Kamera Einstellungen, die Szenenbilder, der Soundtrack, das Sounddesing und vor allem Jake Gyllenhaal machen den Film zu einem runden Erlebnis. Denis Villenueve hat es einfach drauf und es ist schön, das er sich mal so etwas kryptisches annimmt. Er hat dabei ein wirklich dichtes und atmosphärisches Werk geschaffen. Und sobald man sich in die Symbolik und dessen Deutung eingelesen hat, ergibt der ganze Film auch Sinn und ist sehr feinfühlig in seiner Darstellung.
Ich weiß nur nicht genau wie gut ich es finde, das es zu vage dargestellt wird. Der Twist das sich vieles einfach in seinem gespaltenen Schädel zugetragen hat, ist dann doch irgendwie Platt. Und das es am Ende nur um einen Mann mit Bindungsängsten geht, da hab ich mir mehr und vor allem tiefsinnigeres erhofft. Aber das was der Film machen möchte, macht er gut. Deswegen hat er die 7 redlich verdient.
Der erste Teil war eine totalle Überraschung für mich. Auch wenn der Horror ziemlich flach fiel, war der Film doch extrem unterhaltsam. Und wenn man von jemanden Ideen stiehlt, warum dann nicht von den großen?
Mit etwas vorfreude wagte ich mich an den zweiten Teil dran, und ich muss sagen, ich wurde nicht entäuscht. Das sie den Plot unnötig mit sonderbaren erklärungen zumüllen, nur um dann wieder bei 0 anzufangen, kann schon nervig sein, hier fand ich es aber eher lustig und unterhaltsam. Die Idee mit dem Parallel Universium gibt dem ganzen ein wenig frische und Jessica Rothe als Tree trägt diesen Film wieder mit ihrem Schauspiel. Die neuen Ideen und Plotpoints sind ebenfalls sehr spaßig. Naja, mit der ausnahme des Mörder Plotes, der doch sehr durchsichtig und langweilig daher kommt. Aber darum geht es ja auch nur oberflächlich.
Der erste Teil hat eindeutig sein überraschungs Momentum als positivier Aspekt, aber der zweite Teil steht in sachen Unterhaltung dem ersten nicht wirklich fern. Der erste Film war ein wenig runder, aber das macht bei solchen Unterhaltungskino auch keinen alzu großen Unterschied. Ich würde mich über einen dritten Teil freuen, auch wenn ich nicht weiß wie sie jetzt weiter machen sollten.
Im Kern La Jetée doch in in allen anderen ein Terry Gilliam Film. Gilliam gehört zu der fantastischen Riege von Regisseuren, welche extrem Visuell arbeiten, und das Medium Film gern mal wie eine Leinwand nutzen. 12 Monkeys ist ein wunderbares Beispiel davon.
Die Visualität des Films muss ich erst einmal nochmal hoch loben. Die Desings der Welt unter der Erde, von den Zellen, Wärtern, Gefangenen, Wissenschaftlern und ihren Arbeitsplätzen ist einfach brilliant. Wenn Willis in den überzogenen Schutzanzug steigt um die Oberwelt zu betreten, um sich dort vor Bären und Löwen zu verstecken, hat man was besonderes vor sich. Er macht aber nicht nur von der Gegenwart halt, sondern zeigt auch beeindruckend auf verzerrte Art und Weise die Welt von 1990 und 1996. Wenn er in die Anstalt eingewiesen wird und dort eine Wahnsinn fördernde Umgebung eintaucht. Wenn er sich beim fancy Dinner eines Virulogen einschleicht. Es ist immer ein Visueller hochgenuß. Er arbeitet auch wunderbar mit der Kamera und verschiedenen Einstellungen. Meiner Meinung nach übertreibt er es manchmal damit, aber das tut dem Film kein abbruch. Das Sounddesing ist ebenfalls fantastisch gelungen und der Soundtrack, allen voran mit dem richtig guten Thema, sind ebenfalls super in die Film eingebunden.
Wenn ich mir etwas über diesen Film wünschen würde, dann glaube ich sehr, das eine andere Struktur dem Film gut getan hätte. Man beginnt die Geschichte aus dem Blickwinkel von Dr. Kathryn Railly und trifft so zum ersten mal auf Cole. Man erfährt über den immer wieder kehrenden Traum und sein Auftrag. Man lernt auch so auf eine andere und intimere Weise Jeffrey Goines kennen. Wenn Cole sie dann später entführt, schwankt man immer wieder zwischen seiner klaren Manie und der Wahrheit hinter seinen Worten. Es würde eine super interessante Dynamik erschaffen. Und durch Backflashes könnte man immer noch geschickt die Geschichten von Cole erzählen. Es würde auch Cole sein "zur Sinne kommen" viel interessanter gestalten und den wissenden letzten Blick auf den jungen Cole noch viel kräftiger machen.
Ich finde die historische Figur Alexander den Großen höchst faszinierend. Vor allem im Kontext mit Ägypten und der Gründung von Alexandria und dem dazu gehörenden Leuchturm und Bibliothek.
Aber das war nur ein Teil warum ich diesen Film ansehen wollte. Der Hauptgrund war tatsächlich, ist Oliver Stones Alexander wirklich so schlecht wie alle sagen? Und nach den ersten 15 minuten war ich einfach nur schockiert. Selten hab ich so schlechte Exposition in so einem high budget Film mit so talentierten Schauspielern gesehen. Alles wirkt furchtbar aufgesetzt, von den Set zu den Kostümen, zu der Art wie die Schauspieler sprechen. Und der unglaublichen weißheit, mit welcher man sofort erschlagen wird, was ich nicht wirklich weiß wie akkurat das zu den alten Griechen wirklich ist. Schockiert war ich dann auch, als sie ewig lange Szenen ausspielen lassen, nur um dann den Ägyptischen Feldzug, seine Krönung zum Pharao, die Stadtgründung, einfach alles was ich gerne gesehen hätte, einfach und kaltschnäuzig überspringen. Wir bekommen stattdessen eine Schlacht geboten, die ich gar nicht mal so schlecht fand. Die Skirmische sind sehr gut in Szene gesetzt, wobei ihnen gewisse militärische Strategien oder so komplett abhanden kommt. Also genau das worin Alexander so brilliert hat. Aber naja, immerhin sah es gut aus. Es geht dann weiter gen Osten, was auch immer wieder mal gute Bilder oder guten Ideen hat, die aber meistens ins Mediocrity oder in furchtbarer direktion gnadenlos ertränkt wird. Und da liegt die größte Krux begraben, die direktion. Wahrscheinlich hat sich Oliver Stone maßlos mit dem Projekt übernommen. Er stolpert total verwirrt durch die Narrative, wirft zufällig mal einen Backflash ein, ohne diesen irgendwie visuell heraus zu heben. Wenn man das vor X Jahren verpasst, ist man erst mal extrem verwirrt. Die Darstellung von Alexander ist auch alles andere als gut. Er wirkt sehr oft weinerlich und jämmerlich. Ich verstehe das sie eine menschliche Seite an ihm zeigen wollten, und das ist auch lobenswert. Gerade im Kontext der Griechischen Mythologie haben sie da schon ein guten Ansatz gefunden, den aber in keiner Weise wirklich genutzt, außerhalb davon das er in Wut seine Frau gegen ende des Filmes umbringen möchte.
Das Drehbuch ist ebenfalls nicht gut. Gespickt von Historischen innakuraten Erzählungen und keinem Gefühl von Pacing. Die Kamera macht ab und an eine sehr gute Figur, das ist aber auch eher die Ausnahme als die Regel. Die Musik ist ebenfalls eher störend. Die Set Designs sind, vor allem gegen später, wirklich gut gelungen. Man fühlt sich in die Welt hinein gezogen. Aber durch die direktion wird auch dies kaputt gemacht, wie ich es am heftigsten in den ersten 15 Minuten des Filmes gespürt habe. Die Schauspieler versuchen teilweise ihr bestes, oder haben schon von Anfang an aufgegeben. Colin Farrell kann auch wirklich schauspielern, was sie ihm aber da gegeben haben, hat wohl bei weitem nicht dafür gereicht irgendwas aus ihm raus zu kitzeln. Und wer kam bitte auf die Idee Angelina Jolie für seine Mutter zu casten, welche nicht mal ein Jahr älter ist als er.
Alles in allen leidet Alexander vor allem durch die katastrophale Hand Oliver Stones. Aber selbst ohne ihn, gäbe der Film auch durch sein Drehbuch nicht wirklich viel Potential her.
Starship Troopers ist ein besonderer Film. Eine herrliche, manchmal extrem dick aufgetragene, manchmal in leisen Tönen spielende, Persiflage des Originalwerkes und des überzogenen Pathos des Militärs. In Verhoeven typischer manier darf es nicht an Detail, überzogener Gewalt und Ironie fehlen. Die Kamera, die Schauspieler, die fantastischen Set Designs und überraschend Zeitlosen Special Effects, machen Starship Troopers, meiner Meinung nach, zu Verhoevens rundesten Film. Wenn man sich einfach nur die Szenen anschaut, in dem die Soldaten im Hintergrund ihre Pause genießen, wirkt alles perfekt eingelebt und kaum gestellt. Auch sind die Designs der Raumschiffe und der ganzen Welt außerordentlich gelungen. Das ganze wird eben durch die typische Verhoven Ironie abgerundet, wenn ein stark verstümmelter Mann Rico dazu gratuliert zur Infrantie zu gehen, den sie haben das was er heute ist aus ihm gemacht. Die fantastischen Medien Sequenzen. Die immer größere Nazi Ästhetik welche sich langsan in den Film reinkreucht. Einfach fantastisch!
Fangen wir erst mal mit dem guten an. Der Soundtrack ist fantastisch. Nicht nur die Lieder an sich, sondern auch wie sie eingesetzt werden. Auch die kleinere Stücke nebenher geben echt was her. Dazu ist der Film Handwerklich gut gemacht. Es gibt ein paar Szenen die einen interessanten Ansatz oder Struktur haben. Lynch eben.
Aber da hört es bei mir schon auf. Die Charaktere sind durch die Bank durch flach gehalten. Keiner geht über eine zwei Wort Beschreibung hinaus. Sie werden auch nicht besser durch das eher schlechte Schauspiel das dort an den Tag gelegt wird.
Es ist so ähnlich wie "Wenn alle was besonderes sind, das ist niemand besonders". So fühlt sich der Film an. Alles wirkt weird und bizzar, wird aber niemals richtig im Kontrast gelegt, sonder plätschert so fröhlich weiter vor sich hin, auch wenn es der Film versucht. Am Ende bleibt einem nur eine eigene Interpretation, was ich an sich sehr mag, aber bei diesen dünnhäutigen Film eher flach fällt. Stellt er sich das alles nur vor? Versucht er irgendwie eine Heldengeschichte zu basteln? War sie wirklich tot oder ist sie nur untergetaucht. Am Ende ist doch alles egal, wenn im Auto den Highway entlang rast und sein Gesicht dabei auf schon fast komische Art und Weise verzerrt wird.
Leider gar nichts für mich.
Ich liebe Kammerspiele. Wenn sie gut sind. Die Drehbuchautoren können zeigen was sie drauf haben, die Schauspieler können sich richtig ins Zeug legen und die Filmemacher, wenn sie nicht gerade faul sind, können mit der limitation zur kreativen höchstleistungen auflaufen.
Der Gott des Gemetzles fängt stark an. Der erste Shot ist schon super gelungen und als wir dann in das Haus der Longstreets gehen und jeder versuch zu gehen, scheitert, schunkeln sich vergrabene Gefühle nach oben und explodieren regelmäßig wie ein viel zu lange ruhender Vulkan. Das Drehbuch ist super, alle Charaktere sind gut gezeichnet und werden auf wirklich sehr feinfühliger und brachialer Art und Weise von ihren Schauspielern verkörpert. Das Spiel der verschiedenen Teams und deren Dynamik schaukelt sich ständig hin und her, so wie es in einem guten Kammerspiel sein sollte. Polanski hat schon zuvor mit Rosmaries Baby gezeigt, das er mit wenig und stillen Tönen extrem effektiv umgehen kann.
Aber leider ist der Film nicht ganz so perfekt wie ich es mir erhofft habe. Vor allem im späteren Verlauf, Schaukelt das Schiff ein bisschen zu hart und manchmal verliert man den Zugang zu der Situation und oder den Charakteren. Da hätte ein bisschen mehr Dialog und ein wenig mehr Zeit dem Film gut getan. Aber die einzige auswirkung ist, das Gott des Gemetzles "nur" ein sehr gutes Kammerspiel ist. Um zu den besten zu zählen fehlt leider noch etwas.
München ist ein Film, der viele interessante Sachen macht, oftmals in einer faszinierenden Grauzone umher wandert, mich aber dann doch über seine Laufzeit und gegen Ende ein wenig verloren hat.
Für mich ist Steven Spielberg oftmals Hit and Miss. Seine absoluten Klassiker sind zurecht Klassiker. Sie sind gut gemacht und erzählen interessante Geschichten auf manchmal auch sehr innovativer Art und Weise. Aber dann gibt es auch Ready Player One, Warhorse, oder um es ganz schlimm zu machen, AI, welche ich kaum anschauen kann. Das macht Spielberg Filme für mich immer ein wenig wie Russisch Roulette, werd ich die nächsten 2-3 Stunden genießen oder kann ich es als Zeitverschwendung abschlagen.
München ist zum Teil irgendwie beides. Sonderbar in viel zu schnellen Schritten werden die Titelgebende Geschehnisse abgearbeitet. Es ist schwer dem ganzen zu folgen, vor allem wenn man nicht weiß was sich damals wirklich zugetragen hat. Auch ist der Charakter von Avner am Anfang ein wenig undruchsichtig. Es ist nicht wirklich Klar warum er das macht was er macht. Und dazu noch was er da eigentlich macht. Man hat das Gefühl man hätte sich zumindest via Wikipedia ein wenig davor einlesen sollen, sonst steht man immer öfters in der erste Stunde auf verlorenen Posten. Sobald man mal das Konzept und den Auftrag verstanden hat, läuft der Film viel runder. Die von Mossad bezahlte Terrorzelle führt als Racheakt ohne großes hinterfragen Assassinationen an den vermeindlichen Männern hinter dem Terror Anschlags durch. Und diese sind fantastisch gefilmt. Meist ohne Musik mit wirklich herrausragenden Sounddesign, sind diese Szenen das eindeutige Highlight des Filmes. Die Planungsszenen dazwischen sind auch gut gelungen und der ganze Film nimmt gegen Ende mächtig an fahrt an, wenn das Team selbst zum Ziel von anderen Assassinen werden.
Die Schauspieler machen dabei einen Spielberg gewohnten guten Job. Die Kamera ist gut eingesetzt und der Williams Score lenkt nicht zu sehr von dem großen und ganzen ab. Handwerklich ist der Film gut bis herrausragend (wie die eben beschriebenen Assassin Szenen). Einzig auf der narrativen Ebene schwankt der Film mir ein bisschen zu sehr. Der Anfang ist zu konfus, die mitte geradlinig aber irgendwie fragt man sich, warum niemand, was sie da machen richtig hinterfragt. Die Fraktionen sind verstreut und ohne historisches Wissen kann man da auch manchmal den Überblick verlieren. Und gegen Ende, wenn Avner endlich von seinen Gräultaten eingeholt wird und der Paranoia verfällt, werden ein paar filmisch sehr fragwürdige Entscheidungen getroffen. Wie den Sex mit seiner Frau in juxtaposition zu den Attentat in München zu setzten. Es wirkt sonderbar und off wenn er zum Klimax kommt während die Sportler per Handgrate auf dem Flugfeld zerfetzt werden. Ich kann mir denken was Spielberg damit sagen wollte, aber irgendwie hat er sich dabei doch überschätzt. Diese sonderbaren Entscheidungen und die übermäßige Länge, haben dem Film dann, in meinen Augen, noch ein bisschen Punkte kosten lassen.
Kann man sich auf jeden Fall mal ansehen, die Inszenierung ist zum Teil auch wirklich brilliant gemacht, aber ich glaube einmal im Leben reicht es.