Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Trashiges Drachenabenteuer.
Der Titel verrät es eigentlich schon – allzu ernst sollte man die Sache nicht nehmen. Gut, dass das auch Regisseur Kevin O´Neill beherzigte und der Chose damit einen gewissen trashigen Charme verpasste, der seinen Streifen zumindest nicht völlig absaufen ließ. Der nonchalante, „unfreiwillige“ Humor zog auch meine Mundwinkel bisweilen unwillkürlich noch oben und so manch krass überspitzte Einzeiler machte ebenfalls Laune. Troy Evans zitternde Hamsterbäckchen taten ihr Übriges und fertig war die subkulturelle Monsterplatte.
Corin Nemec, der ehemals coole Parker Lewis, hat wohl ein Faible für derartige Produktionen. Es war jedenfalls das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit, dass ich ihn in einem solchen Machwerk bewundern durfte. Er schien aber mit Feuereifer bei der Sache und führte seine Figur bemüht-launig, aber zumindest immer stilsicher durch die Laufzeit. Die Damen an seiner Seite mühten sich redlich, bestanden neben ihm nur schwer. Besonders seine naturschützende Filmtochter Mai Faith mit Luft nach oben, wo hingegen seine Filmkollegin und Film-Love Interest Gina Holden passabel ablieferte. Alle anderen im Rahmen ihrer Möglichkeiten verspielt und „unfreiwillig“ komisch, auch die Synchronisation lieferte gar nicht mal sooo übel ab.
Alles andere ist und bleibt, was es ist. Die hanebüchene Geschichte ist nicht der Rede Wert und auch der CGI sah man ihre recht eng gesteckten Möglichkeiten an allen Ecken und Enden an. Gut, dass man die Drachen oft nur von der Entfernung sah, da machten sie noch den besten Eindruck. Die eine Szene aus der Nähe plump und platt, ebenso wie das mit dummdreisten Dialogen gespickte Drehbuch. Es war jedoch nicht das klassisch-verblödete Ärgernis anderer Filme dieser Art, sondern unterfütterte die nonchalante Machart ganz gut, womit auch das Konzept als trashiges B-Filmchen gut umgesetzt war.
Fazit: Für das geneigte Publikum sicherlich ein Blick wert, für den ernsthaften Cineasten natürlich nicht zu empfehlen. Ich selbst sah ihn nur mit halber Aufmerksamkeit, dafür hatten meine Kleinen ihre Freude an der Sache. Sie nahmen den Streifen deutlich ernster als er gemeint war und fanden die Drachen aufregend. Für Corin Nemec und den dann und wann aufblitzenden Humor lasse ich mal dreieinhalb Punkte da, was den oberen Rand des Trashs bedeutet.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Mittelprächtiger Versuch eines andersartigen Zombiefilms.
Das Konzept bzw. die Inhaltsangabe liest sich ja durchaus ansprechend, dementsprechend hoch war meine Erwartungshaltung an diesen Film. Leider erfüllte er diese nur zum Teil, denn außer einer interessanten Grundsituation schafft Regisseur und Autor Colin Minihan kaum ein Alleinstellungsmerkmal. Im Gegenteil verhedderte er sich zusätzlich zu den üblichen genrebedingten Unlogiken in ein paar eigene inhaltliche Unschärfen. Darüber hinaus verpasste er seinem Streifen ein paar klischeehafte Usancen des herkömmlichen Zombiefilms, womit er dem Ganzen keinen Gefallen tat.
Zu seiner Verteidigung muss ich jedoch sagen, dass ich den Film im Original und ohne Untertitel sah, ich wegen meiner schlechten Englischkenntnisse daher wohl das eine oder andere nicht mitbekommen habe. Dazu kam eine relativ leise Tonspur auf Youtube, die das Verstehen zusätzlich erschwerte.
Interessant waren jedenfalls die Interaktionen von Molly und dem Zombie, der sich im Laufe des Streifens nicht nur als guter Zuhörer, sondern einmal auch als Retter in der Not präsentierte. Dass er seinen Fresstrieb ihr zuliebe überwand und sein Bedürfnis nach Menschenfleisch hintanstellte, kann man natürlich wie den (versehentlichen?) Biss in den Finger hinnehmen oder nicht – zumindest arg unplausibel kam es nicht daher.
Schlimmer als die Logikschwächen wog viel mehr die Tatsache, dass Minihan im weiteren Verlauf mehr und mehr genretypische Elemente in den Film einfließen ließ, die das Alleinstellungsmerkmal bald schrumpfen ließen. Sei es das autoritäre Verhalten des Militärs oder die Verrohung mancher Überlebender, die den rechtsfreien Raum als ihre gewalttätige Bühne zu nutzen wussten - es waren jedenfalls alles Stilmittel, die man in vielen anderen Filmen dieser Art bereits sah. Und so war sein Streifen trotz der nicht uninteressanten Grundsituation keineswegs die Frischzellenkur des Genres, als die er in der Ankündigung erschien. Das schmälerte meine Begeisterung maßgeblich und ließ zum Schluss sogar einen schalen Beigeschmack zurück.
Brittany Allen und Juan Riedinger werken sich brav durch den Streifen, vor allem erstere überzeugte durch die Bank. Man nahm ihr die Gefühlswelt ihrer Protagonistin in weiten Teilen des Films ab, und selbst wenn nicht alle Handlungen ihrer Figur immer so hundertprozentig nachvollziehbar waren, so hatte sie zumindest den menschlichen Faktor gut drauf. Riedinger - mit der definitiv schwierigeren Aufgabe - gefiel im Laufe des Streifens mehr und mehr, und bot sogar den einen oder anderen Schmunzler auf (etwa als der Zombie auf dem benutzen Tampon herumkaute). Am Ende hatte sein Untoter sogar ein paar Sympathiepunkte auf dem Konto, was man ihm hoch anrechnen kann. Alle anderen versanken im Sumpf der Klischeehaftigkeit, was bei den kurzen Auftritten sicherlich in der Natur der Sache lag.
Fazit: Unter dem Strich bleibt die Erkenntnis, dass angesagte Wunder nun mal leider nicht stattfinden. Stattdessen sehen wir einen bemüht auf alternativ gemachten Zombiestreifen, der außer einer gut erdachten Grundsituation über kaum ein Alleinstellungsmerkmal verfügt. Eigentlich fehlten nur mehr die platzenden Zombie-Köpfe, dann hätte Minihan sämtliche stilistischen Elemente des klassischen Zombie-B-Films abgearbeitet. Für den inhaltlichen Versuch und die guten Leitungen der beiden Hauptdarsteller lasse ich mal fünf Punkte da.
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Durchgehend spannender Horrorthriller.
Vorab Dank an Chionati und Kaiserofhorror für diesen Tipp. In diesem atmosphärischen und mit wenigen, aber fiesen Gewaltspitzen gespickten Thriller geht es um eine Nachrichtensprecherin, die in einem ihrer Nachbarn einen Serienkiller und -vergewaltiger erkannt zu haben glaubt. Eine Reihe von Indizien verdichten sich zu einem handfesten Verdacht, der meines Erachtens schon für den Gang zur Polizei gereicht hätte. Doch leider ist ihr Freund, ein Jurist, nicht so sehr von der Richtigkeit ihrer Meinung überzeugt. Mit seiner Gegenrede verunsichert er die junge Dame so sehr, sodass sie den Gang zur Polizei scheut und stattdessen eigene Ermittlungen startet, sie sie bald in Teufels Küche bringen.
Obwohl Regisseur Ken Wiederhorn eigentlich schon von Beginn an Druck macht, wohnt seiner Inszenierung etwas Langsames, ja fast Behäbiges inne. Der Stil und vor allem die Musik erinnern ein wenig an Carpenter, womit er seinem Streifen genau jenes Flair der klassischen Slasherfilme verleiht, das in den späten Siebzigerjahren so gut angekommen ist. Es ist die feine Mischung von interessanten Investigationen und harten Szenen, die das Interesse immer hochhalten. Dabei verkommt die Gewalt nur zu Beginn zum Selbstzweck und dient im weiteren Verlauf lediglich dazu, die Gefahr, in der Lauren schwebt, gut zu untermauern. Damit steuert Widerhorn auf einen strammen Schlussakkord hin und fertig ist der gut angetragene Thrill.
Dazu hatte er ein bestens funktionierendes Ensemble unter sich, das jederzeit glaubwürdig und solide agierte. Allen voran möchte ich Jennifer Jason Leigh erwähnen, die ein Jahr vor ihrem Auftritt in „Ich glaub, ich steh im Wald“ eine erste und wie ich meine fulminante Talentprobe ablegte. Aber auch ihre Kollegen Jane Harris, Stanley Herbert und Peter Dupre stimmig und solide, und auch die Synchronisation passte.
Fazit: Ein etwas in der Versenkung verschwundener, aber auch heutzutage immer noch gut schaubarer Thriller, der kaum Staub angesetzt hat und einen von der ersten bis zur letzten Minute packt. Obwohl nicht alle Szenen so hundertprozentig nachvollziehbar sind und sich der Mörder bisweilen ob der raschen Ortswechsel offenbar Flügel wachsen lassen konnte, spreche ich für diesen Streifen für das geneigte Suspence-Publikum gerne eine Empfehlung aus.
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Heimatkomödie mit nicht immer stilsicherem Humor.
Im mittlerweile neunten Aufguss der Eberhofer-Krimis befährt Regisseur Ed Herzog die Holzhammer-Humor-Schiene und haut uns ein skurriles Gag-Feuerwerk um die Ohren, das zwar nicht immer ins Schwarze trifft, letzten Endes jedoch ganz gut unterhalten kann. „Platt, Trashig und Ordinär“, nannte Autorin Rita Falk die Darbietung und hat zweifellos vollkommen Recht damit. Wobei man sagen muss, dass diese Attribute auch auf alle anderen Eberhofer-Krimis zutreffen und darüber kann man - je nach launiger Präferenz - entweder lachen oder auch nicht. Es sei einem unentschlossenen Kinobesucher daher ins Stammbuch geschrieben, dass einen hier kein Humor a´la Loriot erwartet.
Ich persönlich konnte mit dem „Rehragout Rendezvous“ mehr anfangen als mit so manch anderem Eberhofer-Fall, da hier die Figuren zumindest nicht der Lächerlichkeit preisgegeben wurden und man in den meisten Fällen mit ihnen und nicht über sie lacht. Damit stieß der vor allem zu Anfang bemüht dargestellte Humor bei mir auf wieder mehr Wohlwollen und selbst wenn manche Gags in gefährliche Nähe zur Peinlichkeit abdrifteten, so kann man das Gesamtwerk unter dem Strich zumindest abnicken. Die wenigen nicht treffsicheren Sequenzen (wie etwa das Selbstfindungs-Seminar oder die Sache mit den blauen Pillen) waren zumindest nicht in der Überzahl, zumeist bewegte man sich auf sicherem Terrain (etwa bei Omas Fahrstunden).
Die Mimen hanswursteten sich mit dem schieren Mute der Verzweiflung durch die Chose und kalauerten sich mal besser, mal schlechter durch die Szenerien. Die meisten Probleme hatte Simon Schwarz, dafür lief Eisi Gulp zur Höchstform auf. Gut, dass man seinem kiffenden Herrn Papa (der in einigen Szenen frappierend an den "Dude" im „Big Lebowski“ erinnerte) diesmal mehr Raum verschaffte. Michael Ostrowski wie immer eine Bank, alle anderen ohne Fehl und Tadel. Bezzel, Fuchs und Wittman wie man sie kennt und zumindest nicht im Negativen auffällig.
Conclusio: Nicht der schlechteste Eberhofer-Fall, aber sicherlich einer, der das launige Publikum spalten wird. Während sich die einen (so wie meinereiner) zumindest über einen Großteil der launigen Sager gut unterhalten werden, werden die anderen wohl Falks Urteil teilen. Es ist und bleibt nun mal so, dass Humor eine rein subjektive Sache ist und das sieht man hier ganz besonders. Für mich hat es oftmals gepasst und damit bewerte ich mal leicht über Durchschnitt. Eine Empfehlung gibt es daher auch lediglich für die Fans des eher skurrilen Humors.
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Bildgewaltige Dino-Action.
Mit dem gegenständlichen Streifen schaffte es Steven Spielberg nicht nur, den kommerziell erfolgreichsten Film seiner Zeit zu schaffen, sondern auch das Monster-Genre grundlegend zu revolutionieren. Vor allem die CGI schuf bis dahin noch nicht Dagewesenes, nämlich eine nahezu wirklichkeitsgetreue Optik mit natürlich anmutenden Bewegungen. Doch auch die Modelltechnik leistete Erstaunliches, nämlich eine fast perfekte Illusion zu erzeugen, die man bis dahin noch nie im Film gesehen hatte. Und auch jetzt, 30 Jahre nach seiner Veröffentlichung, kann der Film seinen visuellen Zauber immer noch ganz gut entfalten.
Die Geschichte ist nicht der Rede wert, doch darauf kommt es in diesem Streifen auch nicht an. Es ist die Gigantomanie, die fasziniert und die trotz einer latenten Übertreibung niemals aufgesetzt oder lächerlich wirkt. Indem Spielberg seine Geschichte langsam aufbaut und uns dazu auch auch seine Figuren hinlänglich vorstellt, erzeugt er hohe Sympathiewerte. Ebenso schafft er durch eine behutsame, aber stetige Steigerung der Dosis den Spagat zwischen Übertreibung und Realitätsnähe. Erst ab der Mitte, als die Fluchtaction überhandnimmt, erlahmt bei mir regelmäßig das Interesse. Davor jedoch bietet der Jurassic Park einen herrlich aufregenden Bilderrausch und kann damit seine Punkte locker einfahren. Ein paar mittlerweile in die Filmgeschichte eingegangene Szenen rundeten das Gesamterlebnis ab.
Spielberg hatte es zudem geschafft, eine Armada von Schauspielgrößen aufzufahren, die den Figuren Leben einhauchten. Vor allem Sir Richard Attenborough, dessen Naturdoku-Reihe mit damals sensationellen Aufnahmen punktete, hatte es mir angetan. Seine positive Ausstrahlung ist einfach herrlich – ich denke, er könnte auch mich zum Investieren in seinen Park motivieren. Aber auch seine Kollegen in jeder Szene solide und glaubwürdig, auch die Synchronisation passte.
Conclusio: Ein wunderbares Stück Filmgeschichte, das seinerzeit neue Maßstäbe setzte und deswegen wohl dort für immer seinen Platz haben wird. Leider habe ich den Film nie im Kino gesehen, das muss ja damals eine Wucht gewesen sein. Die Kritik an der Klontechnik und an der Raffgierigkeit der Menschen kann man getrost vernachlässigen und den Film als das sehen, was er ist, nämlich als eindrucksvollen Bilderrausch, der vor allem in der ersten Hälfte staunen lässt. Empfehlenswert eigentlich für alle Alters- und Sehergruppen vergebe ich die Acht reinen Gewissens.
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Handzahmer Tierhorror.
Eines muss man Regisseur Pat Corbitt zugutehalten, nämlich dass er uns im mittlerweile dritten Aufguss des Jura-Hais eben keine dumpfe Trash-Granate vorsetzen wollte, sondern die Fallen des Genres weitgehend zu umschiffen versuchte. Und so gab er sich weder einer dümmlichen Gigantomanie noch ausufernder und damit reichlich unglaubwürdiger Action hin, sondern versuchte tatsächlich eine realistische Herangehensweise mit klar charakterisierten Protagonisten.
Und so sehen wir Figuren, deren Antrieb nachvollziehbar war. Auch wenn ihre Motive mitunter widersprüchlich erschienen (eine durchaus menschliche Eigenschaft), etwa naturzerstörerischer Broterwerb vs. Umweltschutz, so lösten sie in ihrer Unvollkommenheit durchaus Sympathie, ja sogar einen gewissen Charme aus. Eine kleine Spitze gegen die Umwelt-Aktivisten hatte Corbitt auch parat („Sie demonstrieren für weniger CO2-Ausstoß, danach setzen sie sich in ihren 300PS-BMWs und fahren zum Flughafen um auf Urlaub zu fliegen.“).
Auch bei der CGI hatte man sich Mühe gegeben. Selbst wenn die künstlichen Bilder jederzeit als solche zu erkennen waren, so sahen sie doch zumindest halbwegs gut aus. Lediglich die Bewegungen unsers Urzeit-Hais waren derart schlecht animiert, dass die Szenen mit ihm keine wie immer geartete Wirkung entfalten konnten. Dafür die leuchtenden Wesen in der Unterwasser-Höhle schön designt, das hatte fast schon etwas wie „Avatar“.
Doch leider blieb das Ergebnis bei allem Bemühen um eine bodenständige Atmosphäre blass und schwach. Womöglich hat man schon zu viel Hai-Action in zu vielen Ausprägungen gesehen um sich von diesem Streifen noch beeindrucken lassen zu können. Unter dem Strich wirkt alles unausgegoren und wie in den Startlöchern hängengeblieben. Ob das an den zu eng gesteckten Möglichkeiten oder den Darstellern selbst lag, kann ich nicht sagen – womöglich eine Melange aus alledem.
Die Mimen agierten durch die Bank schaumgebremst und konturenlos. Wobei ich sagen muss, dass dies nur zum Teil an ihnen lag, viel Wirkung ging auch durch die schlechte Synchronisation verloren. Einzeln herausheben möchte ich keinen, die Leistung stellt so eine Art kollektives Gesamtversagen dar. Zumindest gab es kein nerviges Gekreische oder dummdreiste Hampelei.
Conclusio: Die grundsätzlichen Ansätze für einen guten Film wären da gewesen, doch leider ließen die schwache Geschichte, die pomadige Inszenierung und die nur wenig motivierten Darsteller keine wie immer geartete Stimmung aufkommen. Unser Hai verkam zu einer müden Forelle und auch die Figuren blieben hinter ihren Möglichkeiten zurück. Mehr als eine drei möchte ich für diesen Bügelfilm keinesfalls springen lassen und empfehlen kann ich ihn eigentlich auch nicht.
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Atmosphärischer Holmes-Fall.
Vorab sei gesagt, dass ich eine nachkolorierte Fassung sah, die dadurch jedoch sehr an Stimmung gewann. Die Farben waren nicht sonderlich natürlich und erinnerten an die frühen Technicolor-Filme aus den sechziger Jahren. Interessanterweise machte aber genau diese Unvollkommenheit einen eigenen und guten Effekt, da manche Szenen wie in Grellfarben gedreht aussahen und somit ihr eigenes Flair entfalteten. Vor allem die Szenen im schummrigen Licht oder bei Dunkelheit generierten durch diese Überzeichnung eine tolle Atmosphäre, die – obschon es wohl nicht extra intendiert war – den Film besser aufstellten als er dies in der originalen sw-Version war.
Inhaltlich begann es sehr mysteriös und spannend. Ab der Mitte konnte man in etwa erahnen, wohin die Reise gehen würde und damit büßte der Streifen die Spannung dann auch ziemlich ein. Dass sich ein Sherlock Holmes so mir nichts, dir nichts hypnotisieren und zu einem willenlosen Werkzeug Moriartys machen lassen würde, war ja a priori ebenso klar wie dass irgendwann mal Watson mit der Polizei die Szenerie stürmen würde. Ich denke auch, dass das finale und dramatisch in Szene gesetzte Ableben Moriartys vorgetäuscht war – der taucht sicherlich wieder auf…
Rathbone und Bruce lieferten ihre gewohnte Performance ab und kamen gut und launig daher. Alle anderen ohne Schwächen. Warum man Lestrat durch einen anderen Polizeibeamten ersetzt hatte, erschloss sich mir nicht, das tat inhaltlich nichts zur Sache. Matthew Boulton machte seine Sache jedenfalls ganz gut. Synchronisation auf Hintergrundgeräusche schwach, aber auf der Höhe der Zeit, das ging damals wohl nicht besser.
Fazit: Ein inhaltlich eher durchschnittlicher, durch die Kolorierung jedoch ganz gut schaubarer Fall, den ich für nostalgische Krimifans auch gerne weiterempfehle. Gibt’s in passabler Bild- und Tonqualität auf Youtube.
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Schwacher Dämonenhorror.
Obwohl „Jinn“ mit ein paar durchaus gelungenen Bildern und einer stellenweise passablen Atmosphäre ein paar Punkte einfahren kann, kommt er letzten Endes nicht über Trash-Niveau hinaus. Zu banal und nichtssagend ist die Geschichte, die eher wie der Pilot einer Serie als in sich abgeschlossen daherkam. Flache Charaktere und eine zu stark auf spannungsarme Action aufgebaute Erzählweise wollten unseren Jinn nicht so recht in die Gänge kommen lassen.
Und so wirkt unser Jinn im Vergleich mit etwa dem „Wishmaster“ blutleer und nur wenig ausformuliert, dazu fehlen die frischen Ideen und ein erquickliches Drehbuch. Ja, es gab ansprechende Bilder, doch auch diese hatte man schon anderswo und besser gesehen. Am Ende fragte ich mich, ob die FSK 16 gerechtfertigt war, diese handzahme Aufmachung hätte auch als 14 oder gar 12 durchgehen können. So gesehen hätte man gut und gerne stärker in die Vollen greifen oder wenigstens die Hintergründe stärker ausformulieren können – so blieb es bei eben seichtem Teenie-Grusel und nicht mehr.
Die Darsteller taten, was verlangt war, nicht mehr aber auch nicht weniger. Auch die Synchronisation unauffällig und somit annehmbar. Bekannt war mir vom Cast lediglich William Atherton, alle anderen sind mir noch nicht auffallend in Erscheinung getreten. Dominic Rains und Ray Park hatten kaum Schwierigkeiten mit ihren schablonenhaften Charakteren und bugsierten ihre Helden ebenso wie Serinda Swan das Love Interest gut durch den Film. Walter Phelan bemüht, jedoch mit rollenbedingter Einschränkung nur wenig eindrücklich.
Conclusio: Weder Fisch noch Fleisch, sondern wie bereits oben erwähnt nicht mehr als flacher Teenie-Grusel. Womöglich werden die halbwüchsigen Seher noch die meiste Freude an dem Streifen haben, gestandene Cineasten oder Horror-Freaks wird der Film jedoch nicht hinter dem Ofen hervorlocken. So gesehen möchte die Produktion trotz einer zeitgemäßen Optik und einer stellenweise guten Stimmung nicht über Trash-Niveau bewerten, mehr als zwei magere Pünktchen kann ich mir dazu nicht abringen.
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Zeitschleifen-RomCom mit launigen und ernsten Aspekten.
Anders als das „Murmeltier“ (der für mich als Erstling des Subgenres gilt), widmet sich „Palm Springs“ nicht der Frage, wie das eigene Verhalten die Interaktion mit den Mitmenschen beeinflusst, sondern geht einem beinahe schon klassischen Erste-Welt-Problem nach, nämlich dem als eintönig und langweilig empfundenen Alltag.
Und so trifft der gelangweilte und daher mit einem ordentlichen Schluss Nihilismus ausgestattete Er auf Sie, die mitten in einem Selbstfindungsprozess steckt und zudem noch ein Alkoholproblem hat. Durch einen dummen Zufall zieht er sie in seine Zeitschleife hinein und plötzlich stecken beide im Schlamassel fest, ein und denselben Tag immer wieder erleben zu müssen. Zumindest ist es kein 08/15-Tag mit Büro, Fitness-Center, Fernsehen und Schlafengehen, sondern der Freudentag der Schwester, nämlich ihrer Hochzeit. Und während die beiden ihre neu gewonnene Freiheit auf unterschiedlichste Weise nutzen, bahnt sich eine Liaison der besonderen Art an.
Es ist ja nicht so, dass man derartige Interaktionen lebenskriselnder End-Zwanziger/Anfang-Dreißiger nicht schon mal gesehen hätte, doch immerhin schafft die besondere Ausgangslage einen eigenen Zugang und zu den Protagonisten. Ihre Schwierigkeiten sind altbekennt und trotzdem interessant, dazu erleben wir kluge Dialoge, die die Befindlichkeiten der problembehafteten, aber immerhin sympathischen Figuren auf den Punkt treffen und diese sich problemlos auf einen selbst übertragen lassen, Zeitschleife hin oder her. Das lässt den Zuseher sich selbst von außen reflektieren und damit trifft der Streifen eigentlich ganz gut ins Ziel. Die launige und mit ein paar feinen Lachern garnierte Aufmachung überdramatisiert auch nicht, sondern umgibt die Personen mit einem nonchalanten Charme, der sie einem auch ganz gut näherbringt.
Andy Samberg und Christin Milioti bildeten ein nettes und liebenswertes Protagonisten-Duo, womit der Film ganz gut gewinnt. Besonders Samberg konnte mit ein paar wirklich gut en passent gesetzten Pointen ein paar Lacher zu verbuchen, Milioti dafür hinreißend verzweifelt und in einigen Szenen mit einer süßen Mischung aus Trotz und Selbstaufgabe. Alle anderen ohne Fehl und Tadel; J.K. Simmons solide wie man ihn kennt, ebenso wie der in seiner kleinen Rolle etwas verschenkte Peter Gallagher. Die Synchronisation passabel, bot keinen Anlass zur Klage.
Fazit: Ein durchaus empfehlenswerter Streifen, der die Zeitschleifen-Thematik gut auf die Befindlichkeiten von nihilistisch geplagten Endzwanzigern aufsetzt. Garniert mit einer nicht allzu schwülstigen Liebesgeschichte kann man den Streifen eigentlich allen über dreißig empfehlen, für die die Welt langsam ihre bunten Farben verblassen lässt. Eine flotte Inszenierung, pfiffige Dialoge und ein angenehm agierendes Hauptdarsteller-Pärchen heben den Film aus der Masse heraus und lassen mich die sieben Punkte ohne schlechten Gewissen herausrücken.
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Rasant inszeniertes Biopic.
Regisseurin Marjane Satrapi hat sich einiges vorgenommen: Alle Facetten eines Lebens in eindreiviertel Stunden zu packen, ja, das ist wirklich eine Herkulesaufgabe. Und so rennt sie durch das Leben ihrer Protagonistin - spult vorwärts, plausibilisiert menschliche Reaktionen in Rückblenden, hetzt nach vor und zurück, und lässt dem Zuseher damit kaum eine Verschnaufpause. Vollgepackt mit Informationen zu Forschungen, Lebens- und Liebesirrungen und -wirrungen, Kämpfe an verschiedensten Fronten, Strahlenerkrankung und Lebenskrisen inklusive. Sogar die Auswirkungen der Forschungen, insbesondere die Nutzung der Kernenergie bis hin zur Atombombe, waren Thema des Films.
Dass sich das alles mit einer ruhigen und intimen Auseinandersetzung der Person nicht einmal im Ansatz vereinbaren lässt, war klar. Marie Curie als Mensch bleibt einem auch nach diesem Film fremd. Indem Satrapi uns keine Charakterstudie vorsetzt sondern lediglich eine Art filmischer To-Do-Liste lebensbiografischer Stationen abarbeitet, bleibt die Person ebenso wie ihr Umfeld lediglich oberflächlich gezeigt. Damit werden zwar die wichtigsten Lebensabschnitte abgehandelt, jedoch kaum auf den Menschen eingegangen. Man kann keine Beziehung zu ihr herstellen und entwickelt auch keinerlei Sympathien für sie, was möglicherweise den Kern des Menschen Curie sogar ganz gut trifft, dem Film aber keinen wie immer gearteten Reiz beschert. Daran änderten auch die an sich gute Kostümierung und die detailreichen Kulissen nur wenig.
An den Darstellern lag es definitiv nicht. Mit Rosamunde Pike und Sam Riley hat Satrapi ein fein harmonierendes Hauptdarsteller-Duo gefunden, das die Figuren im Rahmen seiner relativ eng gesteckten mimschen Möglichkeiten gut durch Film bringt. In der gehetzt wirkenden und sprunghaften Inszenierung zu bestehen war schon eine Kunst für sich, da wären viele andere gnadenlos gescheitert. Ihre Kollegen ohne Fehl und Tadel, auch die Synchronisation auf hohem Niveau.
Fazit: Eine Doku wäre besser gewesen. In dieser Form hatte der Streifen leider kaum Atmosphäre und konnte dem Zuseher auch keine näheren Einblicke in die Person Marie Curie bringen. Was war etwa ihr Antrieb, warum engagierte sie sich so für ihre Forschung? Mit einem Wort, die Frage: „Wer war der Mensch?“ kann auch nach der Sichtung dieses Streifens nicht eindeutig geklärt werden. Damit bliebt uns Satrapi einen wesentlichen Teil schuldig, diese reine Aufzählung persönlicher Lebenseckpunkte könnte man genauso gut auf Wikipedia nachlesen. Mit einer aufwändigen Ausstattung und guter Leistungen des Ensembles wurde die Pflicht zwar ganz gut erfüllt, die Kür jedoch veritabel vergeigt. Eigentlich schade drum…
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Wozu braucht man Godzilla, wenn man Gamera haben kann?
Sehr zur Freude meines kleinen, aber lautstarken Gamera-Fanclubs habe ich gestern auf Youtube ein neues altes Abenteuer der Turbo-Schildkröte entdeckt. Diese s/w-Produktion aus dem Jahre 1965 beschreibt die Anfänge Gameras, die, eingefroren in der Arktis, durch einen Atombomben-Unfall aus ihrem Eiskäfig befreit wird. In weiterer Folge entwickelt das gepanzerte Ungetüm einen ordentlichen Appetit auf Wärme und Energie, womit es die Menschheit vor ziemliche Herausforderungen stellt.
Höheren Ansprüchen kann und soll der Steifen sicherlich nicht genügen, doch zumindest langweilt er in seiner Unlogik nicht und bringt einen gut durch die knappe Laufzeit. Die einfache Optik und die jederzeit als solche erkennbaren Effekte sind für eher jüngeres Publikum gemacht, und auch die nur wenig expliziten Zerstörungen rechtfertigen die einschränkungslose Altersfreigabe (ich persönlich würde ihm FSK6 verpassen – aber rein aus dem Grund, dass die jüngeren der Handlung wohl nicht folgen werden können). Auch dass ein etwa achtjähriger Junge eine tragende Rolle spielt, spricht dafür. Meine Kleinen waren unterschiedlicher Meinung; einerseits wurde das Fehlen eines antagonistischen Monsters bemängelt, mit dem sich Gamera kloppen konnte, andererseits hielt die knackige Inszenierung die beiden soweit bei Laune, dass sie immer aufmerksam blieben (Kinder sind da ein recht hartes Publikum, sie strafen selbst kleine Phasen der Spannungslosigkeit sofort mit nachlassender Aufmerksamkeit ab). Meine Gattin und mich hielt der Streifen hingegen mit ein paar unfreiwillig komischen Einlagen bei Laune.
Angesichts der kindgerechten Inszenierung möchte ich die Leistungen der Mimen zumindest nicht schlechtreden. Ich denke, die Anforderungen wurden so weit so gut umgesetzt und die gestelzte Redeweise ist der Synchronisation geschuldet.
Conclusio: Objektiv betrachtet ist der Film kein Meilenstein des fernöstlichen Filmschaffens, ja nicht einmal im Subgenre des japanischen Monsterfilms. Trotzdem kann er seine Stärken ganz gut ausspielen und angesichts der zumindest nicht negativen Reaktionen der Kinder möchte ich keinesfalls auf Trash-Niveau bewerten. Empfehlenswert jedoch eher die für Altersklasse 8 – 12 (und natürlich für Filmnostalgiker aller Couleur), die werden wohl die meiste Freude an dem Abenteuer der fliegenden Schildkröte haben.
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Eindrücklich-bedrückende Milieustudie.
Es gibt sie in jedem Fitness-Studio: In die Jahre gekommene Bodybuilder, die es wahrscheinlich auf keine Bühne mehr schaffen, jedoch trotzdem täglich brav ihr Programm abspulen, sich ihre Spitzen reindrücken und ihre Pulver schlucken. Es sind Menschen, die für ihr Tun früher Meriten und möglicherweise sogar Auszeichnungen erhielten, dann den Ausstieg nicht schafften und nun in Verhaltensweisen feststecken, die bestenfalls einen traurigen Abklatsch zu früher darstellen und in manchen Fällen sogar selbstzerstörerisch sind. Sie bewegen sich in ihrer Blase, die aus ähnlich gepolten Menschen besteht und aus deren Sicherheit sie nicht herauswollen. Es ist traurig und hoffnungsvoll zugleich, da sie einerseits ihre Nische gefunden haben, diese andererseits eine Einbahnstraßen-Sackgasse darstellt.
So einer ist unser Randy „The Ram“. Obwohl er seinen eigenen Niedergang begreift (der mit einer traurigen Autogrammstunde übrigens eindringlich von Aronofsky gezeigt wurde), kann und will er nicht aus seiner kleinen Welt heraus, da für ihn die restliche Welt ein Buch mit sieben Siegeln ist. Weder kann er für seine Familie sorgen, noch für sich und seine eigenen Befindlichkeiten. In seiner Rede vor dem Retourkampf gibt er es auch unumwunden zu, und selbst wenn das Publikum keine Ahnung hat, wie sehr er da mit seiner Existenz hadert, so kommt es beim Zuseher eben an. Wobei ich die Sache mit dem aufgegebenen Job schon auch irgendwie verstehen kann, für einen ehemals Prominenten ist es sicherlich nicht leicht, einer „niederen“ Beschäftigung nachzugehen, da er in keine persönliche Anonymität mehr abtauchen kann. Die vorsätzlich zugefügte Verletzung an der Käse-Schneidemaschine ist Ausdruck einer massiven Verzweiflung, als ihn ein Kunde erkennt.
Vielleicht ist The Ram´s Geschichte auch irgendwie die von Mickey Rourke, der den abgehalfterten Wrestler mit Hingabe und Leidenschaft verkörpert. Er verleiht seiner Figur etwas Verletzliches und Kindlich-Unausgereiftes, das in direktem Gegensatz zu seinem austrainierten Körper steht. Damit steht The Ram für alle Reminiszenzen an (tatsächlich oder vermeintlich) bessere Zeiten, wo in ihrer Verklärung ja immer alles schöner und bunter war. Gemeinsam mit Marisa Tomei und Evan Rachel Wood orgelte er die Klaviatur der Emotionen auf und ab und hinterließ eben dieses Gefühl, das man als *räusper* reiferer Mensch manchmal hat, wenn man an früher denkt. Da rollt in trauter Freundesrunde mitunter schon das eine oder andere Tränchen ins Bier. Großes Kompliment auch an seinen Synchronsprecher, der nuschelnd und raunend alles aus Rourkes Spiel herausholt.
Fazit: Ein herrlich gemeiner Film über verblassenden Ruhm und einen ausgespuckten Helden, der ziemlich unter die Haut geht. Eine klare Empfehlung für in die Jahre gekommenen Zuseher, die ihre früher-war-alles-besser-Attitüde einmal gründlich dekonstruieren möchten. Das Leben spielt sich nun einmal nicht in der Vergangenheit ab und das ist auch gut so.
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Schwache Monster-Action.
Es ist ja nicht so, dass man von unseren titelgebenden Robocroc erwarten würde, cineastische Bäume auszureißen, dennoch hatte unsere Echse optisch leider nur leidlich wenig vorzuweisen. Vor allem das grottige Design und die hölzernen Bewegungen gereichten unserem mittels Nano-Robotern modifizierten Cyborg-Kroko nicht eben zur Zierde. So gesehen scheinen die Nanobots eher einen Entwicklungs-Rückschritt als eine Verbesserung bewirkt zu haben, womit unser Kroko leider mehr Fremdscham als Gefahr auszulösen imstande war. Das verhagelte die an sich nicht allzu schlechte Produktion leider sehr und stieß diese in tiefere Trash-Regionen, als es nötig gewesen wäre. Sieht man sich die CGI von „Sharknado“ und Konsorten an (die zu ähnlicher Zeit gedreht wurden), so gab es da schon weitaus bessere Möglichkeiten, sogar im B-Film-Bereich.
Dabei lieferten die Darsteller gar nicht mal so schlecht ab. Corin Nemec, seit seiner jugendlichen Serien-Zeit bei seinen Hauptrollen eher im B-Genre beheimatet (wobei ich jetzt „Parker Lewis“ auch nicht als high-end-Produktion sehen würde – mal sehen ob es auf YT ein paar Folgen gibt, die letzte geschaute ist auch schon ein Zeiterl her), agierte plausibel und sympathisch, und fuhr damit ein paar Punkte ein. Auch B-Ikone Dee Wallace brachte die Armeeangehörige mit latent dämonischer Aura soweit so gut. Damit hatte zumindest unsere Hauptdarsteller-Duo einen guten Stand und ließ seine Kollegen bis auf wenige Ausnahmen auch nicht sooo schlecht dastehen. Die Synchronisation ebenfalls durchaus auf gutem Niveau, das habe ich in solchen Filmen schon deutlich schlechter erlebt.
Zudem verschonte uns das Drehbuch mit dümmlichem Geschwafel und selbst die mehrfach fragwürdigen Entscheidungen der jugendlichen Protagonisten ist eher deren mangelnder Erfahrung (Teenager neigen ja mitunter zu impulsiven und wenig rationalem Verhalten) als einem dummen Aufbau der Geschichte zuzuschreiben. Da störten die lieblos gestalteten Kulissen und Spielorte mit spröder Optik schon mehr, da sich leider kaum Atmosphäre einstellen wollte. Diese ging mir besonders schmerzlich ab…
Fazit: Ein gar nicht mal sooo schlechter B-Film, der an den oben beschriebenen visuellen Schwächen leider einigermaßen scheitert. Sowohl das Monster als auch die Umgebung, in der es wüten durfte, wirken blass und einfallslos, womit ich mit dem Streifen eigentlich nicht so richtig warm wurde. Wegen Wallace und Nemec vergebe ich mal zweieinhalb Punkte und eine Empfehlung will mir eigentlich auch nicht über die Lippen.
Was soll man dazu sagen?
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„Bloodsport“ mit Mädels und auf lustig.
Die auf einem Videospiel basierende Martial-Arts-Action-Farce bietet im Wesentlichen: Eine hanebüchene Geschichte, schon fast ins manisch-übertrieben reichende Kämpfe und jede Menge wohlgeformtes Fleisch. Auch die Optik wirkte auf Grund der Gigantomanie der Kulissen eher lächerlich als beeindruckend und von den Darstellern will ich erst gar nicht anfangen. Der Cast wurde wohl eher wegen ihrer wohlgeformten Körper und weniger wegen ihres mimischen Potentials engagiert und bot auch genau das.
Aber es macht Spaß. Die illustre und bunte Kämpfer-Truppe ließ eben auch ein Sammelsurium von Gags und Slapstick auf den Zuseher los, womit die Chose durchaus launig unterhalten kann. Indem sich der Streifen zu keinem Zeitpunkt auch nur ein bisschen ernst nimmt, funktioniert er als Parodie auf Jet Li & Co ganz gut. Das brachte zwar nicht immer stilsichere, aber zumindest witzige Unterhaltung, die erst gegen Ende ein wenig nervte. Indem Regisseur Yuen das Tempo stetig anzog und bestrebt war, immer wieder einen draufzusetzen, ließ er seinen Streifen in hektische Kasperliade abgleiten, die ihm in der letzten Viertelstunde nicht gut zu Gesicht stand.
Conclusio: Als Komödie funktioniert er bestens, allzu ernst sollte man das Ding nicht nehmen. Fans von „klassischen“ Kampfsportfilmen werden hier sicherlich nicht auf ihre Kosten kommen, wohl aber jene, die schrägen Humor schätzen. Ein paar unerwartete Lacher heben „Dead Or Alive“ aus den Niederungen des Trash und versöhnten mit dem eher seltsamen Rest. Dass sich der König des B-Films Eric Roberts die Rolle des Bösewichts gekrallt hatte, spricht allein schon Bände. Empfehlenswert fürs Abschalten nach einem harten Arbeitstrag und das ein oder andere Promille im Blut wäre bei der Sichtung auch kein Nachteil.
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Schwacher Thriller, der an seinen inhaltlichen Unzulänglichkeiten scheitert.
Auch ein David Cronenberg hat einmal klein angefangen. In diesem gar nicht mal so schlecht inszenierten Thriller versucht sich der Regisseur an einer sexualisierten Geschlechter-Umkehr. So sollte die Frau als aktives Element in der Mann-Frau-Konstellation dargestellt werden, das ihren Sexualobjekten die Vernichtung beschert (warum in der herkömmlichen geschlechtlichen Rollenverteilung die Frau das Opfer sein soll, erschließt sich mir eigentlich nicht). Aber auch hier ist Rose eigentlich eher Opfer eines ungewollten medizinischen Experiments, das sie letztendlich zu einer Art Vampir mutieren lässt. Sie lockt mit Sex, saugt Männern das Blut aus und infiziert sie mit einer Art Zombie/Vampir-Virus, das die Befallenen zu reißenden Bestien mutieren lässt. Das wirkt einerseits unausgegoren und andererseits auch unlogisch, bildet aber zumindest die Grundlage für eine spektakuläre Schlussphase. Letzten Endes wird sie durch ihren eigenen Virus vernichtet, indem sie sich mit einem Infizierten in ein Zimmer einsperrt, der sie dann auch tötet. Somit erbringt sie das ultimative Opfer für ihre Mitmenschen und erlöst sich selbst und die Gesellschaft von dem ihr angetanen Unrecht.
Somit steht am Ende eher eine Medizin-Kritik als eine gesellschaftliche Schelte zu Buche, womit Cronenberg eigentlich nicht nur an seiner Botschaft vorbeischießt, sondern seinem Film auch einen eigenartigen Ton beschert. Damit kann man natürlich etwas anfangen oder auch nicht, für mich steht „Rabid“ unter dem Strich für ein eher misslungenes Filmprojekt, das seine Intention leider nicht unters Volk bringen kann und sich gefährlich nahe zu billigen Effektreißen positioniert.
Darstellerisch wurden die Figuren auch nicht immer einwandfrei gelöst. Marylin Chambers wirkt in vielen Szenen eigentlich nicht wie ein Opfer medizinischer Versuche, sondern eher wie eine Mischung auch Amazone und Femme Fatale. Das konterkarierte ihre Person mitunter ein wenig und ließ die Aussage noch mehr auf wackeligen Beinen stehen. Alle anderen jedoch ohne Fehl und Tadel, auch die Synchronisation auf dem Niveau der Zeit.
Die Effekte waren allesamt als solche zu erkennen und offenbarten die budgetären Grenzen der Produktion. Obwohl man den Machern ein gewisses Bemühen durchaus zugestehen kann, hatte die Optik leider noch deutliche Luft nach oben, auch gemessen nach den damaligen Maßstäben.
Conclusio: Wenn man bei einem Filmprojekt mit gesellschaftlicher Aussage diese erst nachlesen muss um sie zu verstehen, dann macht das kein gutes Bild. Obwohl man hinsichtlich der Inszenierung nicht meckern kann und sich auch die Darsteller sichtlich Mühe gaben, sehe ich das Endprodukt als nicht gelungen und das ist mir nicht mehr als gerade mal vier Punkte wert. Damit bewerte ich zwar über Trash-Niveau, doch große Begeisterung hat „Rabid“ bei mir nicht ausgelöst.
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Düsteres Verwirrspiel um eine psychiatrische Klinik.
Als ein angehender Nervenarzt in einer abgelegenen Klinik für Nervenkrankheiten anheuert, merkt er bald, dass hier etwas nicht stimmt. Der Verdacht bestätigt sich später auf ungute Art und Weise. Edgar Allan Poe wusste schon, wie er seine Leser beunruhigt und mittels gruseliger Wendungen bei Laune hält. Gut, dass Regisseur Brad Anderson ein Gefühl für den Stoff mitbrachte und daraus sehr ansprechende Mystery mit tollen Bildern zu schaffen imstande war. Ganz nebenbei stellten die beiden auch die Behandlungsmethoden psychisch Kranker in Frage.
Eine nervliche Erkrankung war und ist kein Honiglecken, besonders nicht im vorvorigen Jahrhundert. Nicht nur, dass man selbst nur eine bedingte Ahnung hatte was mit einem nicht stimmte, musste man in den Kliniken auch Behandlungen über sich ergehen lassen, die eher an die spanische Inquisition als an medizinische Therapien erinnerten. Die Ärzte schienen ebenfalls nur wenig Ahnung von effektiven Maßnahmen zu haben und konnten an ihren Patienten hemmungslos experimentieren. Dass der eine oder andere im Rahmen seiner Tätigkeit eine sadistische Neigung entwickelte, ist vor diesem Hintergrund nicht von der Hand zu wesen.
Heutzutage hat sich gottlob viel verändert, doch eines ist der damaligen Behandlung gemein: Ist man einmal in dem System psychischer Heilkunst aufgenommen, gibt es daraus kaum ein Entrinnen. Damals wie heute gleicht es einer Insektenfalle – bist du einmal drinnen, kommst du nicht mehr heraus. So gesehen kann der etwas reißerische deutsche Zusatztitel durchaus bestehen, auch wenn er bei mir Anfangs andere Erwartungen an den Streifen weckte, als dieser letztendlich dann darbot.
„Stonehearst Asylum“ ist keinesfalls ein dumpfer Horror-Reißer, sondern ein wendungsreicher, interessanter Mystery-Thriller von der besseren Sorte. Getragen von einer feinen und düsteren Retro-Optik entfaltet er ein Verwirrspiel von Liebe und Angst, das sicherlich auch bei mehrfacher Sichtung gefällt. Gut ausgearbeitete Figuren, mit Liebe zum Detail gestaltete Kulissen und Kostüme sowie eine abwechslungsreiche Geschichte nehmen einen ein. Am Ende sind sämtliche Karten neu gemischt, eigentlich kann man nicht sagen, ob nun die Patienten oder die Ärzte die kranken Geister sind.
Der Cast überzeugte auf ganzer Linie. Kaliber wie Ben Kingsley, Kate Beckinsale, David Thewlis und Michael Caine zogen die unbekannten Darsteller gut mit und schufen ein passendes Spiel, das jederzeit überzeugte. Auch die Synchronisation auf hohem Niveau.
Conclusio: Nicht nur für ausgemachte Freunde der gepflegten Mystery ein Blick wert. Medizinkritik mischte sich mit einer spannenden Geschichte, einer feinen Inszenierung und guten Darstellerleistungen zu einem Gesamtkunstwerk auf hohem Niveau. So gesehen möchte ich für „Stonehearst Asylum“ eine Empfehlung aussprechen und mit einer soliden siebeneinhalb versehen.
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Gut angetragener, jedoch thematisch leicht überfrachteter Krimi aus der Steiermark.
Das Beste an diesem Landkrimi (der später zu einer eigenen Sendereihe mutierte) waren die beiden verschiedenartigen Charaktere der Ermittler, die sich für den Erfolg der Ermittlungen im Laufe der Sendung erst einmal zusammenraufen mussten. Es war durchaus interessant zu beobachten, wie die Annäherung durch Abschliffe menschlicher Ecken und Kanten gelang. Obschon diese anfänglichen Diskrepanzen keinesfalls innovativ oder einfallsreich daherkamen, schufen sie doch eine Nahbeziehung zum Zuseher – eben weil man solche Situationen aus dem Arbeitsalltag einfach kennt. Das Überwinden emotionalen Fremdelns machte die Figuren nahbar und menschlich.
Leider war die Romanverfilmung mit einer Laufzeit von neunzig Minuten (diese scheint bei den ORF-Produktionen irgendwie in Stein gemeißelt zu sein – warum eigentlich?) etwas zu kurz geraten, womit die Vielzahl der behandelten Themen und Personen nicht richtig Einzug halten konnten. Politische Mauscheleien, Korruption und Vetternwirtschaft, Missbrauch in der Familie und dessen Vertuschen, Gewalt und sexueller Missbrauch in der Partnerschaft, die in sich verschworene Dorfgemeinschaft mit ihrem Misstrauen gegenüber Außenstehenden, familiäre Dissonanzen und einiges mehr – viele Dinge wurden angerissen und nur halbherzig ausformuliert. Damit erscheint das Dorfleben als eine Art Sündenbabel dargestellt, das es meiner Ansicht nach in dieser Ausprägung nicht ist. Warum man die Landbevölkerung gerne als rückständig und moralisch verkommen darstellt, weiß ich nicht … es scheint aber irgendwie in Mode gekommen zu sein. Ich will ja nicht behaupten, dass es derlei Dinge nicht gibt, doch alles derart geballt auf ein einziges Dorf loszulassen, halte ich für reißerisch und übertrieben, da es einfach auf den momentanen Effekt abzielt und somit nicht realistisch daherkommt.
Hary Prinz und Miriam Stein brachten die beiden unterschiedlichen Ermittler gut und eindringlich. Ihnen schienen ihre Rollen auf den Leib geschrieben zu sein, im Laufe des Filmes brachten sie einem die Figuren nahe und das war ein Pluspunkt des Streifens. Zudem hatte Regisseur Murnberger das Glück, so eine Art Who-is-who der heimischen Filmlandschaft im Cast zu haben, fast alle tragenden Rollen waren mit namhaften Darstellern besetzt. Und diese lieferten auch gut ab. Ich möchte jetzt nicht jeden einzeln aufzählen, alles in allem war es stimmig und darstellerisch allererste Sahne.
Conclusio: Trotz eines Überangebots von gesellschaftlichen und politischen Sittenbildern ist „Steirerblut“ ein gut schaubarer und atmosphärisch dichter Landkrimi, der auch beim zweiten Mal Ansehen gefällt. Wegen der inhaltlichen Dichte ging der landschaftliche Lokalkolorit zwar ein wenig unter, dennoch holten die Mimen noch das Maximum aus der Produktion heraus. Die sechseinhalb ist hochverdient, mit einer ausgedehnteren Laufzeit oder einer besseren thematischen Fokussierung wäre es sogar noch mehr geworden.
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Aufwändig produziertes Nichts.
„Tenet“ unterscheidet sich nur wenig von vielen anderen Actionthrillern, lediglich die Sache mit den rückwärts ablaufenden Zeitlinien war ein Alleinstellungsmerkmal. Ansonsten sehen wir ein auf Hochglanz poliertes Action-Drama, das in seiner Ausprägung nur bedingt unterhalten kann. Ja, die Kulissen waren schön, ja, die Geschichte war wendungsreich (zu Anfang sogar etwas wirr) und ja, die Action war sehr gut durchchoreografiert, doch unter dem Strich war „Tenet“ nicht besser oder schlechter als viele anderen Streifen seiner Art.
Positiv zu erwähnen ist die Hinwendung Nolans zu seinen Figuren. Diese erweisen sich im Lauf der Handlung als deutlich mehr denn dauerlaufende Super-Marionetten, die für die Rettung der Welt alles geben. Jeder hat seine eigene Motivation hinter seinem Tun und stellt sich bei Allianzen zwar hinter das große Ganze, verliert jedoch niemals sein Ziel aus den Augen. Bezeichnenderweise setzte sich Nolans Cast ja eher aus Charakterdarstellern als aus Action-Helden zusammen. Und Branagh, Washington und Pattinson lieferten auch passabel ab, jedenfalls nahm man ihnen ihre Figuren jederzeit ab. Michael Caine mit natürlich viel zu wenig Bildschirmzeit um sich wirklich in Szene setzen zu können, dafür Patel mit ein paar guten Auftritten. Die Synchronisation auf höchstem Niveau.
Und so blieb letzten Endes ein zwar ambitionierter, summa summarum jedoch belangloser Actionfilm, der eigentlich nahezu keinen Vergleich mit anderen Filmen Nolans besteht. Wenn ich da etwa an Knaller wie „Memento“, „Inception“ oder „Insomnia“ denke, fehlt „Tenet“ auf diese schon noch einiges. Die fast schon akribische Auseinandersetzung mit den Themen und Figuren möchte ich als positiv bewerten, dennoch bleibt das Ergebnis trotz seiner durchaus eindrücklichen Optik leider schal und auf eine gewisse Weise auch substanzlos.
Fazit: Ein bemühter Actiontriller, doch leider auch nicht mehr als das. Eine durchschnittliche Bewertung ist das höchste, was ich mir dazu aus dem Kreuz leiern kann, für diese budgetären Möglichkeiten ist das Ergebnis reichlich mau. Wobei ich weder Nolan noch sämtlichen anderen an der Produktion Beteiligten einen Vorwurf machen möchte, mich persönlich hat es halt einfach nicht gepackt.
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Bemühte, in weiten Teilen jedoch unlustige Hampelei.
Womöglich ist es nicht einmal Falks oder Herzogs Schuld. Manchmal nützt sich der Humor eben ab und dann ist es einfach nicht mehr lustig. Besonders Serien ergeht es mitunter so (Steve Urkel etwa kann ich mittlerweile nur mehr in kleinen Dosen ertragen), dann müssen sich die Macher etwas einfallen lassen. Neue Figuren hinzuziehen, den Humor wechseln oder die Intensität steigern. Falk tut letzteres und lässt wieder ihr Kaleidoskop schräger Protagonisten auf uns los, das jedoch nur bedingt unterhalten kann. Man sah den Darstellern ihr Mühen um eine launige Darstellung an, doch die bis unter die Haarspitzen vorgetragene Motivation wirkte zu angestrengt um wirklich lustig zu sein. Auch den inhaltlichen Haken fehlten ebenso wie den Kabbeleien der Charaktere untereinander ebenjene Frische, die die ersten Folgen so toll gemacht haben. Mit einem Wort: Die Luft ist raus.
Das möchte ich nun weder den Produzenten noch den Darstellern ankreiden, womit ich nicht in Trash-Regionen bewerten will, doch mehr als eine wohlmeinende vier ist leider nicht drinnen. Zu selten waren die Lacher und auch zu schwach. Dabei möchte ich den Figuren ihre sympathische Narretei gar nicht mal absprechen: Ja, nett war auch dieser Fall, nur leider eben nicht mehr als das.
Vielleicht hätte er mir deutlich besser gefallen, wenn er der erste Eberhofer gewesen wäre, den ich gesehen hätte. Vielleicht hätte das „Guglhupfgeschwader“ dann genau diese Frische entfaltet, die es besser wirken hätte lassen. Aber so ist es nun mal nicht und nach dem für mich sehr lustigen „Sauerkrautkoma“ (da war Ostrowski wirklich gut, der pushte die Sache deutlich) ging es eigentlich nur begrab – wobei ich sagen muss, dass ich die Teile nicht in chronologischer Reihenfolge gesehen habe.
Fazit: Zu gewollt um wirklich lustig zu sein und letztlich auch zu überkandidelt. Wem es gefällt, der soll seine Freude daran haben, für mich hat sich der Eberhofer leider selbst überholt. Eine Empfehlung möchte ich daher auch nur mit Vorbehalten aussprechen, für mich war das oben genannte „Sauerkrautkoma“ der Höhepunkt der Serie und dazu sei bestehenden oder angehenden Eberhofer-Fans auch geraten.
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Fieser kleiner Mystery-Psychotriller.
In einer ersten Talentprobe inszenierte der von mir gern gesehene Regisseur Jaume Balaguero die Geschichte einer Mutter, die von ihrer verstorbenen Tochter einen vermeintlichen Anruf aus dem Jenseits erhält, in dem diese sie auffordert, ihr zu helfen. Balaguero zeigt uns die Welt der Protagonistin in düsteren Farben und ranzigen, grobkörnigen Bildern. Zwischendurch eingestreute, Jumpscare-artig gefertigte Traumsequenzen reißen den Zuseher immer wieder aus beginnender Lethargie und halten den Streifen auf der Spannungsschiene. Dabei hätte es diese für mich nicht notwendigerweise gebraucht, die Geschichte selbst hätte mich auch so bei Laune gehalten. Leider verhedderte sich Balaguero später in einem Wust aus Post-Nazi-Esoterik und Sekten-Verblendung, und garniert das Ganze mit einigen recht unglaubwürdigen Passagen. Dass die beiden Hauptfiguren etwa so mir nichts, dir nichts einen Termin bei einem Häftling im Hochsicherheitstrakt bekommen, halte ich für ebenso unplausibel wie dass dem Ex-Polizisten die ehemalige Kollegin auf Knopfdruck Geburtsdaten von Babys mit Missbildungen aus der Datenbank kitzeln kann (und das auch tut, schließlich hatte er zu diesem Zeitpunkt ja schon den Polizeidient gekündigt). Aber gut, wegen der guten, unheilvollen und latent spannenden Stimmung drückt man da gerne beide Augen fest zu und schaut weiter (was eigentlich ein Widerspruch in sich ist, aber der geneigte Leser weiß sicherlich, was ich meine 😉).
Der verlässlich agierende Cast werkte brav vor sich hin und zeigte zwar kein oskar-reifes, aber immerhin glaubwürdiges Spiel. Gut, dass man von großen Gesten und pathetischen Reden Abstand nahm, manchmal untermalen die kleinen Zwischentöne die Befindlichkeiten der Figuren einfach besser. Damit passten sie sich dem Inszenierungsstil auch gut an, in der grindigen und rauen Umgebung wirkte das einfach nachvollziehbarer. Auch die Synchronisation auf gutem Niveau, gerade mal die Nebenrollen passten manchmal nicht ganz. Der einzige wirkliche Ausrutscher war der Auftritt von Claudias Ex-Mann am Ende, da hatten sowohl der Darsteller als auch der Synchronsprecher ordentlich Luft nach oben.
Fazit: Wie ich bereits schrieb, ein kleiner, aber fieser Thriller, der für zumindest einmal ansehen gut unterhalten kann. Kennt man den Schlusstwist erst einmal, generieren die Namenlosen nur mehr halb so viel Spannung und allein wegen der verranzten Atmosphäre schaut man sich das Ding wohl kein zweites Mal an. Trotzdem fühlte ich mich bei der ersten und wohl auch einzigen Sichtung gut aufgehoben und kann den Streifen für das geneigte Mystery- und Psychothrill-Publikum auch reinen Gewissens empfehlen.
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Atmosphärischer, von einem seltsamen Ende jedoch etwas verhunzter Haunted-House-Film.
Das „Beacon“ bietet eigentlich nichts, was man nicht schon in anderen Filmen dieser Art gesehen hätte, doch immerhin schafft es Regisseur Michael Stokes, mittels stimmungsvoller Kulissen noch das Maximum aus seinem mittelmäßigen Stoff herauszuholen. Die Atmosphäre in und um das mysteriöse Miethaus, das mit billiger Miete sowie guter Infrastruktur lockt und für das belastete Paar mittels Ruhelage Traumabewältigung verspricht, macht gleich zu Anfang Lust auf mehr. Leider zieht sich der bedächtige Aufbau von unheimlicher Spannung vor allem im Mittelteil ein wenig, was Stokes mit ein paar eher harmlos gehaltenen, aber ganz wirkungsvollen Jumpscares kompensiert. Das könnte man mit Fug und Recht auch billig nennen, wird aber nicht über Gebühr zelebriert, womit man die Sache getrost abnicken kann.
Hilfreich waren auch gute Darstellerleistungen. Die gut aufgelegten Hauptdarsteller Teri Polo und David Snell harmonierten als traumatisiertes Ehepaar, auch wenn ihre Darstellung etwas eindrücklicher sein hätte können. Elaine Hendrix schien mit ihrer Rolle als Femme Fatale in ihrem Element zu sein, und auch Nick Sowell hatte ein paar gute Auftritte. Am anderen Ende der Skala agierten der etwas zu vordergründig nerdige Jonny Cruz und die unglaubwürdig agierende Kelly Hancock – für ihre Rolle hätte eine etwas reifere Darstellerin besser gepasst. Michael Ironside verschenkt in seiner kleinen Rolle, Marnette Patterson ohne Fehl und Tadel. Auch die Synchronisation unauffällig und bis in die Nebenrollen hinein gut.
Was dem Film deutlich Punkte kostete, waren die letzten zwanzig Minuten. Warum man den Geistern eine dicke Zombie-Maskerade verpassen musste, erschloss sich mir eigentlich nicht so sehr. Stokes schien hier auf billigen Effekt setzen und ein fulminantes Ende schaffen zu wollen, was leider ziemlich nach hinten losging. Die aufdringlich bemühte Maske wirkte unpassend und teils sogar lächerlich, was das Ende leider veritabel verhunzte. Es war das klassische Beispiel von zu viel gewollt und krachend gescheitert. Schade, da wurde viel von guter Arbeit von zuvor vernichtet.
Conclusio: Mit einem besseren und feiner nuancierten Ende hätte ich gerne eine sechs vergeben, doch leider zog die Performance der letzten zwanzig Minuten die Sache deutlich nach unten. Mehr als eine viereinhalb möchte ich daher nicht springen lassen, obwohl ich damit der ersten Stunde bitter unrecht tue. Freude der gepflegten Haunted-House-Mystery werden damit zumindest teilweise auf ihre Kosten kommen und für diese sei eine Empfehlung vorbehaltlich der Schlusssequenz auch ausgesprochen.
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Zahmer Zombie-Cyborg-Horror.
In diesem eher trashig angehauchten Filmchen muss sich eine Gruppe verunglückter und auf einer Insel gestrandeter Bootsreisender mit einer Horde zombiefizierter Nazi-Cyborgs herumschlagen, die in den letzten Tagen des dritten Reichs als eine Art Super-Soldaten gezüchtet wurden und nun auf diesem herrlichen Tropen-Eiland ihr Unwesen treiben. Die daraus entstehende Fluchtaction unterhält wegen der pomadigen Machart und der eher unblutigen Kills leider nur bedingt, lediglich die Kulisse rund um das ehemalige und mittlerweile nur mehr von dem Anführer der Horde bewohnten Hotel konnte mit einer netten Tropenparadies-Stimmung ein paar atmosphärische Punkte einfahren. Vor dem Hintergrund der laufenden Dezimierung der Gruppe hatte auch die Figurenzeichnung ein ganz gutes Händchen. Manchen Protagonisten gönnte man das Überleben weniger als anderen und so spielte Regisseur Ken Wiederholm ein wenig auf der Gefühls-Klaviatur der Zuseher.
Unter dem Strich war es jedoch ein fast schon klassisch hanebüchener B-Horror aus den Siebzigern, der auf der Zombie-Welle mitsurfen wollte und dies damals wohl schaffte, heutzutage jedoch nicht mehr als ein mitleidiges Lächeln auszulösen imstande ist. Klar, das entsprechende Publikum wird ganz gut bedient (Cineastors fünfeinhalb Punkte sprechen eine deutliche Sprache 😉), alle anderen werden mit dem Nostalgie-Grusel jedoch nicht so recht glücklich werden. Für mich passte lediglich die Atmosphäre und das Widersehen mit Peter Cushing und Brooke Adams (die ich seit den „Körperfressern“ sehr mag), ansonsten herrschte für mich Ödnis und stellenweise Belustigung. Darstellerisch und von Seiten der Synchronisation kann ich nicht klagen, beides habe ich schon schlechter erlebt.
Fazit: Für das geneigte Publikum sicherlich eine Siebziger-Jahre-Trash-Perle, für alle anderen wahrscheinlich eher bäh. Schlecht gealtert verbreiten die „Shock Waves“ eher nostalgische als cineastische Gefühle, womit ich die Sache am oberen Ende der Trash-Bewertungen ansiedle und eine Empfehlung ausschließlich für die Freunde des gepflegten Trashfilms aussprechen möchte.
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Banale, unter dem Strich aber ganz unterhaltsame Action-Komödie.
Inhaltlich und logisch hinterfragen sollte man die Chose nicht, denn da würde mal bald merken, dass allein schon die Ausgangslage mit dem auf Vergeltung getrimmten (Ex-)General der letzte Schmus ist. Und auch sonst holpert und stolpert die Handlung durch die Laufzeit. Regisseur Michael Bay schert sich keinen Deut um Glaubwürdigkeit und Nachvollziehbarkeit, sondern nimmt die Handlung lediglich als Vorwand für rasante und humorvolle Action. Damit langweilt er einen zumindest nicht und schafft mit einer guten Ausstattung und aufwändigen Kulissen auch eine gute Atmosphäre.
Besonders das Zusammenspiel von Nicholas Cage und Sean Connery bewahrt den Film vor dem Schiffbruch. Die beiden schaffen mit ihren Figuren einen herrlichen Kontrast, der immer wieder Humor in die Sache bringt und die Geschichte um den verhinderten Terroranschlag lockerleicht durchs Ziel bringt. Connery spielt beinahe schon lustvoll mit seiner 007-Vergangenheit und gibt uns einen abgeklärten und mit allen Wassern gewaschenen Agenten, der seinen naiven und latent nerdigen Kollegen nach Alcatraz bringt. Sein verschmitztes und immer grundsympathisches Spiel macht einfach Spaß … er wirkt oft wie ein Lausbub, der seine Mitmenschen mit Streichen zur Verzweiflung treibt, man ihm aber nie ernsthaft böse sein kann.
Obwohl ich kein sonderlicher Cage-Fan bin, mochte ich seine Leistung in diesem Film ganz gerne. Seine herzzerreißende Naivität und der gleichzeitig angestrengte Ernst, mit der er seine Figur durch das Abenteuer taumeln lässt, entlockt einem immer wieder Grinser. Da kann man Bay für die Dummheit seiner Geschichte eigentlich nicht tadeln, wenn er uns als Ausgleich diese Figuren vorsetzt. Cage und Connery degradierten ihre Kollegen zu Statisten, lediglich Ed Harris bestand neben den beiden. Zumindest bugsierte er seinen General ohne gröbere Schieflage durch den Film, was anhand der inhaltlichen Schwäche schon auch eine Leistung darstellt. Er spielt trocken und humorlos, was dem auf Abwege geratenen Marine auch ganz gut zu Gesicht steht.
Und auch sonst kann man gegen die Produktion an sich nichts Schlechtes sagen. Die Action war perfekt choreografiert und gefilmt, und auch die routinierte Inszenierung von Regisseur Michael Bay machte eine ganz gute Figur. Auch die Synchronisation passte und war zumindest nicht im Negativen auffällig.
Conclusio: Ein ganz gut schaubarer Actionfilm mit einigen humorvollen Einlagen, der trotz einer hanebüchenen Geschichte ganz gut unterhalten kann. Getragen von sehr guten darstellerischen Leistungen und einem herzeigbaren Cast erleidet der Fels zumindest keinen Absturz. Für zwischendurch gesehene, lockerleichte Unterhaltung ist gesorgt und damit kann ich den Streifen zumindest für das geneigte Publikum empfehlen. Eine leicht überdurchschnittliche Bewertung erscheint angemessen.
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Langatmiger Stummfilm über die Leiden der toxischen Liebe.
Wie viele andere der steinalten Filme kann man auch „Die Büchse der Pandora“ nicht besprechen, ohne sie aus dem Blickwinkel der damaligen Zeit zu sehen. Nach heutigen gesellschaftlichen und moralischen Normen wirkt der Film inhaltlich bedenklich, und das obwohl er vor den „klassischen“ Untugenden wie unbeschränktem Hedonismus, halsstarriger Liebe und dem mit-dem-Kopf-durch- die -Wand-Gehen warnt. So sehen wir die liebe Lulu sowohl als Täter als auch als Opfer, das letzten Endes an der Leistungsfeindlichkeit ihres Umfelds sowie an dessen materieller Gier scheitert. So finden wir fast ausschließlich Figuren, die am schellen und leicht verdienten Geld interessiert sind, für sein Auskommen arbeiten habe ich kaum jemanden gesehen. Die im Gegenteil nach Liebe suchende Lulu wird ausgenutzt und schließlich zum Spielball verschiedenster finanzieller Interessen. Aber auch die gesellschaftlichen Klüfte, die eine Heirat zwischen den Schichten verunmöglicht, wird angeprangert. So wird die Heirat zwischen Lulu und Dr. Schön erst ermöglicht/erzwungen, als dessen eigentliche Braut diese Verbindung nicht eingehen kann ohne einen Skandal zu riskieren. Als sich diese dann trotz Lulus Hintertreiben ihr zuwendet, nimmt das Schicksal seinen Lauf…
Heutzutage sind diese gesellschaftlichen Grenzen nahezu aufgehoben und damit erleidet auch der Streifen deutliche Schieflage. Auch dass der frischgebackene Ehemann in der Hochzeitsnacht aus Eifersucht Selbstmord begeht (und es dabei so aussehen lässt, als ob sie ihn ermordet hätte), wirkt aus heutiger Sicht nur wenig plausibel. Und auch den Mord am Ende habe ich eigentlich nicht verstanden, zumindest finde ich die Herleitung nur wenig plausibel.
Von Seiten der Darsteller bekam man die „übliche“ Genrekost verabreicht. Dass so mancher Ausdruck natürlich pantomimisch anders auf dem Schirm wirkt als heutzutage mit dem gesprochenen Wort ist klar, daher möchte ich die Leistung der Mimen nicht wirklich beurteilen, das wäre natürlich nicht fair.
Auch die Inszenierung würde man heute sicherlich anders angehen. Selten habe ich eine derart zähe Narration erlebt. Manche Szenen zogen sich wie Strudelteig, lediglich ab dem Zeitpunkt der Flucht fand ich den Film rhythmisch passend. Aber gut, auch das war damals wohl der Filmgeschmack und damit muss man mit dem Gebotenen wohl zufrieden sein.
Fazit: Ein nach heutigen Maßstäben eigentlich nicht mehr messbarere Film, sowohl was die moralischen, gesellschaftlichen und auch cineastischen Normen betrifft. Eine objektive Bewertung ist aus dieser Sicht eigentlich nicht mehr möglich - ich vergebe mal eine salomonische Fünf, weil sie genau das arithmetische Mittel der Bewertung darstellt.