Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Durchwachsener Landkrimi.
Man hatte eigentlich von Anfang an das Gefühl, dass Regisseurin Mirjam Unger die inhaltlichen Schwächen ihres Kriminalfilms bewusst waren und sie daher danach trachtete, möglichst viele Randthemen einzufügen. Und so findet sich in ihrem Streifen eine Melange von eigenartigen Figuren, die allesamt einen problembehafteten Hintergrund haben und sich schonungslos aneinander abarbeiteten. Zentrales Thema war der Kindesmissbrauch in der Familie, der die ganze Sippschaft zerrüttet zurücklässt und jedes Mitglied zerbrechen lässt. Am Ende bliebt ein unsympathischer Haufen traumatisierter Verlierer mit der die Ermittlerin (natürlich, wie sollte es auch anders sein) verwandt und trotzdem entfremdet ist. Dazu haben wir die fast schon üblichen polizeiinternen Konflikte, da die problembehaftete Kommissarin alles andere als kollegial agiert und ihre privaten Schwierigkeiten in die Einheit hineinträgt.
Dazwischen sehen wir lange Zeit auf der Stelle tretende Ermittlungen, die ihre mageren Teilerfolge uninteressant präsentiert. Die familiäre Aufarbeitung scheint vordergründiger betrieben als die Aufklärung des Mordfalls, der als solcher lediglich als Vorwand dafür herhalten muss. Einige auf bemüht grindig gemachten Settings wechseln sich mit landschaftlicher Idylle ab, was von der Symbolsprache her nachvollziehbar daherkommt (die betörend schöne Landschaft kontrastiert mit dem dysfunktionalen Innenleben der Figuren), jedoch jegliche Atmosphäre im Keim erstickt. Ob sich Unger dessen bewusst war kann ich nicht sagen, im Endeffekt tat sie ihrem Landkrimi damit keinen Gefallen.
Den Darstellern möchte ich das magere Endergebnis nicht ankreiden, lediglich den Tiroler Dialekt hätten sie mehr üben können. Die sprachlichen Defizite fielen zwischendurch immer wieder auf und wirkten letztendlich als das was sie waren – nämlich bemüht, aber nicht überzeugend. Einzig Harald Windisch, der nicht einmal den Versuch machte als Tiroler durchzugehen, kam halbwegs authentisch daher. Patrizia Aulitzky und Dominik Raneburger mühten sich ebenso wie der Rest ihrer Kollegen. Fritz Egger glatt fehlbesetzt, der hatte weder mit Tirol noch mit Fußball etwas am Hut.
Conclusio: Dieser Landkrimi ist leider nicht mehr als ein bemühter Versuch. Inhaltlich schwach und charakterlich überzeichnet konnte er in eigentlich keiner Phase restlos überzeugen, womit er als einer der schwächsten Beiträge in die eigentlich sonst ganz gut schaubare Phalanx der Landkrimis eingeht. Unger vercoacht ihren Krimi veritabel, lediglich die schönen Landschaftsaufnahmen und die bemühten Leistungen der Darsteller rissen sie ein wenig heraus. Mehr als eine leicht unterdurchschnittliche Bewertung möchte ich dafür nicht springen lassen und auch eine Empfehlung gibt es klarerweise nicht.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Andersartige Dracula-Adaption.
Das „andersartig“ nicht zwangsläufig etwas umwerfend Gutes bedeuten muss, ist schon nach wenigen Minuten klar. Da offenbarte sich das Filmchen als Billig-Variante der farbenfrohen und atmosphärischen Adaption der Hammer-Studios (mit einem charismatischen Christopher Lee als Dracula). Trotzdem möchte ich diesen Film nicht notwendigerweise in die Tonne treten, allein schon die (für damalige Verhältnisse) Modernisierung des Stoffes tat wohl – ich meinte sogar erkannt zu haben, dass sich Stephen King bei „Brennen muss Salem“ das eine oder andere Mosaiksteinchen aus der „Blutnacht“ herausgepickt und entliehen hat.
Trotzdem kann die „Blutnacht“ ihr Wesen als B-Produktion nicht verheimlichen. Vor allem das völlige Fehlen von Maske und Effekten (unser Dracula hatte nicht einmal Reißzähne) hinterließ einen mauen Eindruck. Dafür war der einzige (!) Bluteffekt koloriert. Dass die Synchronisation besonders bei den Geräuschen ordentlich Luft nach oben hatte, möchte ich der Produktion nicht ankreiden (das ging damals wohl nicht besser), doch bei der musikalischen Untermalung hätte man sich doch etwas mehr Mühe geben können.
Die Darsteller werkten sich brav durch den Streifen und offenbarten kaum Schwachstellen. Francis Lederer war für den untoten Grafen jetzt nicht gerade die Idealbesetzung, doch zumindest hatte er seine Figur jederzeit im Griff. Charles Tennen und Virginia Vincent machten ihre Sache ebenfalls gut, die Spröde in ihren Figuren war eher der Synchronisation als ihrem Spiel zuzuschreiben. Gage Clarke holte aus seiner undankbaren Rolle noch das Beste heraus. Alle anderen ohne Fehl und Tadel.
Inhaltlich kann man mit dem Gebotenen natürlich zufrieden sein oder nicht. Paul Landres stelle seine eigenen Regeln auf und die muss man als Zuseher natürlich akzeptieren. Dass unser Blutgraf mitten im Film plötzlich und unmotivierter Weise bei Sonnenschein spazieren darf und der Holzpflock in den Magen statt ins Herz gerammt wird, muss man ebenso hinnehmen wie die Tatsache, dass die letztendliche Vernichtung des Grafen eher einem Unfall geschuldet war als einer zielgerichteten Aktion der Protagonisten. Diese Liste ließe sich noch ein wenig fortsetzen, doch das wäre dann schon gar arg gespoilert 😉
Fazit: Obwohl der Streifen keine Sekunde langweilig war und auch rhythmisch passabel erzählt wurde, hatte die Handlung mit ein paar logischen Schwächen zu kämpfen. Auch das Fehlen von Effekten stand dem Film nur bedingt gut zu Gesicht, bei den Vampiren erwartet man eine derart blutleere Veranstaltung halt nicht. Trotzdem fand ich ihn ganz gut schaubar und möchte eine Empfehlung für Horror-Einsteiger und zartbesaitete Zuseher durchaus aussprechen. Für höhere Weihen qualifiziert er sich dennoch nicht, die unterste Bewertung über Trash-Niveau trägt dem Ganzen noch am Ehesten Rechnung.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Witziger Martial-Arts-Action-Slapstick.
Es ist ein schon fast „klassischer“ Jackie Chan – wo er draufsteht, ist er auch drin. Man weiß, worum es sich dreht und bekommt auch genau das geliefert, nämlich lockerleichte und stellenweise auch recht lustige Stunts. Einige Regiefehler werden dabei in Kauf genommen, fallen aber nur aufmerksamen Zusehern und auch denen wohl erst nach mehrmaligem Ansehen auf. Wände entpuppen sich als Kartonagen, obwohl sie kurz davor nach stabil waren; Menschen laufen gegen Pfeiler, die zwei Szenen davor noch nicht da waren; und die Anzahl von Spielautomaten gestaltet sich volatil, wie es in der Szene eben erforderlich ist. Ja, das ist manchmal merkbar, tut dem Spaß aber keinen Abbruch. Auch dass die Geschichte zu weiten Teilen zwischen vorhersehbaren und unglaubwürdigen Wendungen changiert, muss eben akzeptiert werden; wegen seiner Tiefgründigkeit sieht man sich einen derartigen Steifen ohnehin nicht an.
Dafür bietet Chan sein ganzes Können auf und gibt uns gleich mehrere Kostproben seiner Kunst. Er hetzt und wirbelt, fliegt und haut, dazwischen bucht er seiner Figur Punkt um Punkt aufs Sympathie-Konto. Es ist diese Mischung aus freundlicher Naivität und stahlharter Faust, die man gerne mag. Bei ihm gibt es keine überhebliche Coolness (wie es etwa ein Van Damme immer wieder gerne zeigt) oder übergriffige Wortspenden (Norris) – er ist genau diese sympathische Mixtur aus grundehrlichem Charakter, Hilfsbereitschaft und fast übermenschlicher Physis. Mit einem Wort, er bildet sich nichts ein auf seine Kampfkraft. Das macht ihn nahbar und grundsympathisch, was alle seine Figuren wie auch diese hier auszeichnet. Er ist das Opfer, das sich zu wehren versteht.
Regisseur Stanley Tong bereitet Chan genau die Bühne, die er braucht. Obschon er es mit der Action besonders gegen Ende etwas übertreibt und die Lacher ob der Gigantomanie der Zerstörung ein wenig auf der Strecke bleiben (die Sequenz mit dem Luftkissenboot hätte etwa für mich nicht sein müssen), trägt er seinen Hauptdarsteller eine gute Stunde davor gut durch die Laufzeit. Die Hoppalas am Ende waren die Krische auf der Torte und versöhnten mit der Übertreibung die Minuten davor.
Fazit: Eine Zierde seiner Zunft. Obschon viele andere cineastische Tugenden außen vor gelassen wurden, werden Freunde des gepflegten Martial-Arts-Slapstick in diesem Streifen sicherlich gut bedient. Die Action ist fetzig und humorvoll und damit hat der Film seinen Zweck auch schon erfüllt. Allen anderen sei von diesem Rummel tunlichst abgeraten, mehr als launige Action gibt es hier nicht.
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KI-Romanze ohne großen Eindruck.
„Elemental“ ist angeblich der erste Trickfilm, bei dem künstliche Intelligenz eingesetzt wurde. Sowohl beim mimischen Ausdruck als auch bei der Farbgebung (die Gesichtsfarbe der Helden wechselte je nach Stimmung) half die KI bei der Umsetzung. Merkbar war das vor allem bei Amber – wenn sie sich aufregte, loderte ihr „Haar“ bläulich, was ja ein Hinweis auf eine besonders heiße Flamme ist. Bei den kochenden Luftbläschen bei Wade wurde angeblich auch auf die KI zurückgegriffen. Doch trotz dieses enormen Aufwands machte die optische Umsetzung weniger her als gedacht, da es letztlich nur um Randerscheinungen handelte.
Und auch punkto Charakterzeichnung und Inhalt bot „Elemental“ nur wenig Erbauliches. Die Geschichte könnte man mit Fug und Recht banal nennen, hatte man die interkulturelle Liebe zwischen einem Zuwanderer-Mädchen und einem aus autochthonem Haus stammenden Jungen sicherlich schon irgendwann einmal gesehen. Das war weder innovativ noch sonderlich pfiffig, sondern arbeitete lediglich eine Plattitüde nach der anderen ab und entlarvte sich schnell als vordergründiges KI-Testfeld.
Ja, die visuellen Effekte waren passabel (aufgefallen sind sie mir jedoch erst nachträglich, nachdem ich einen Zeitungsartikel darüber gelesen hatte) und ja, die Mimik ist trotz dem stark veränderlichen Wesenszug der Figuren gelungen, aber sonst rechtfertigte der Streifen den Preis der Kinokarte eigentlich nicht. Da habe ich schon lustigere, romantischere und auch interessantere Trickfilme gesehen, die das Thema „Liebe/Freundschaft von einander eigentlich diametral gegenüberstehenden Charakteren“ zum Inhalt hatten.
Daher von mir eine schwache vier und die Empfehlung an die Piloten, bei Interesse auf die Fernsehausstrahlung zu warten.
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Folge 1 nach Teichtmeister.
Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Burgschauspieler wurde dieser nicht nur aus dem Drehbuch herausgeschrieben, sondern auch seine Schlussszene herausgeschnitten. Wir sehen daher den ersten Salzburger Krimi ohne den querschnittsgelähmten Ermittler Palfinger. Damit verliert die Serie nicht nur ein Stück von ihrem Alleinstellungsmerkmal (einen behinderten Ermittler sucht man in der deutschsprachigen Krimi-Serienlandschaft weitegehend vergebens), sondern auch einen Teil des nicht immer konfliktfrei agierenden deutsch-österreichischen Ermittlergespanns. Trotzdem damit die mitunter ganz witzigen Kabbeleien zwischen den Kripo-Beamten Palfinger und Muhr (Michael Fitz) entfallen, kann der Streifen dennoch ein paar launige Einschübe auffahren. Fitz schien in seiner Rolle aus raubeiniger Bayer ein Stück weit aufzublühen, und kann den Ausfall von Palfinger ganz gut kompensieren. Mit seiner nunmehrigen Kollegin Russmeyer (Fanny Krausz) verbindet ihn anders als mit Palfinger eine Art Hassliebe – die beiden akzeptieren einander als eine Art notwendiges Übel und arbeiten ganz gut zusammen. Der Beißreflex zwischen den Geschlechtern scheint hier (noch) nicht ganz so ausgeprägt wie der zwischen den auf Dominanz und Krawall gebrüsteten Herren.
Dafür wurde die homoerotische Schiene für meinen Geschmack ein wenig über Gebühr befahren. Ob das mit Teichtmeisters Abgang zu tun hatte und man damit einen Ausgleich schaffen wollte, kann ich mangels Einsicht in die Produktionsnotizen nicht sagen, vorstellbar wäre es jedenfalls. Mit Muhr als so ziemlich einzigem Hetero-Mann scheinen diese ein wenig im Hintertreffen. Riedlsperger (Regie) und Ambrosch (Produktion) scheinen hier ein wenig in die LBQ…-Falle getappt zu sein, einen derart hohen Bevölkerungsanteil wie hier gezeigt gibt es doch gar nicht. Es erinnerte mich an die Wortmeldung eines Freundes, der einmal zu vorgerückter Stunde und mit schon etwas Weißwein im Blut die „Verschwulung der Gesellschaft“ monierte. Gemeint war, dass klar heterosexuelle Männer plötzlich ihre homoerotische Seite an sich entdeckten – nicht weil sie tatsächlich so empfanden, sondern weil es momentan eben en vogue ist. Gut möglich, dass er nicht ganz unrecht hat.
Doch zurück zum Film und seinen Darstellern. Fanny Krausz wird sich in den nächsten Folgen wohl noch ein wenig steigern müssen, wenn sie Teichtmeisters Lücke ausfüllen will. Wobei man aber auch sagen muss, dass eine eilig herausgeschriebene Figur nicht so mir nichts, dir nichts ersetzt werden kann – insofern hatte sie ihre undankbare Aufgabe soweit so gut gelöst. Fitz solide wie eh und je und mit gesteigerter Raubeinigkeit auch gut bedient. Steinhauer und Hatzl mühten sich nach Kräften und trugen ihr Scherflein zum Gelingen des Falles bei. Alle anderen ohne Fehl und Tadel, Widauer und Winkler etwa recht gut in ihren Kamera-Debuts.
Fazit: Eine mannschaftlich geschlossene Leistung und eine passable inhaltliche Ausprägung machten den Abgang Teichtmeisters zwar nicht vollends wett, füllten dessen Lücke jedoch soweit auf, dass ein guter Fall herauskam. Zumindest wirkte diese Folge weder verkrampft noch einfältig, noch fiel sie gegenüber anderen Folgen ab, sondern bot überdurchschnittliche Krimi-Hauptabendkost. So gesehen möchte ich eine Empfehlung für das geneigte Publikum gerne aussprechen und auch mit einer soliden sechs bewerten. Der Lokalkolorit war übrigens wieder sehr schön in Szene gesetzt.
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Zurück im Lande und wegen Jetlag auch gleich spätnächtens einen Horror-Film geschaut.
Billig-Versatzteillager namhafter Serien.
In dieser gar nicht mal so schlecht erdachten Geschichte bedient sich Autor und Regisseur Rene Perez großzügig an bekannten Horror-Serien und -Filmen (hauptsächlich aus „Buffy“ und „Supernatural“). Obwohl er sein Plagiat gar nicht mal so übel begeht, kommt seine Adaption an diese Formate wegen der billigen Machart leider nicht mal im Ansatz heran.
Trotzdem sich alle Beteiligten sichtlich Mühe gaben und ihr Scherflein zum Gelingen des Filmprojekts beitrugen, ließen die vielfach schwachen CGI-Effekte und die mitunter grauenvolle Maskerade die Chose doch einigermaßen Schiffbruch erleiden (über die grottige Synchronisation lasse ich mich später aus). Selbst wenn die Drehorte gut gewählt und teils auch passend gefilmt wurden, kam man damit über einen lauen Grusel nicht hinaus. Ebenso konnte ich der der Erzählweise durchaus etwas abgewinnen, die Rhythmik passte jedenfalls und auch die Figuren wurden soweit gut eingeführt.
Es war vor allem die mangelhafte Optik, die die Sache stark nach unten zog. Mit etwas mehr finanziellem Einsatz in diesem Bereich hätte es schon etwas werden können, denn grundsätzlich wäre die Phantasie ja vorhanden gewesen. Wenn man jedoch im Jahre 2012 budgetbedingt auf Niveau der sechziger und siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts arbeitet, dann haftet dem Ergebnis mitunter etwas unfreiwillig Komisches und sogar Peinliches an und das tut einem ernst gemeinten Horrorfilm eben nicht gut.
Unsere beiden Hauptdarsteller Robert Amstler und Jenny Allford mühten sich um eine gute Darstellung und schafften diese zumindest im Ansatz. Obwohl ich den beiden ebenso wie Perez ein gewisses Talent nicht notwendigerweise absprechen möchte, wurden ihre Auftritte durch die absolut miese Synchronisation leider gnadenlos versenkt. Vor allem der bemüht-peinliche Wiener Dialekt von Klaus (warum hat man aus dem einen Österreicher gemacht, das tat eigentlich nichts zur Sache) immer wieder ein Graus, aber auch der erkennbar aufgesetzte osteuropäische Zungenschlag (dito) Cosettes furchtbar.
Fazit: „Darkstalkers“ ist eine der klassischen Billig-Produktionen, die an ihren eigenen Ansprüchen scheitern. Wegen der trockenen und humorlosen Machart werden nicht einmal Trash-Freunde ihre Freude an diesem Film haben, eventuell könnten sich Horror-Einsteiger an der nicht allzu blutigen Machart und der gar nicht mal so schlecht erdachten Geschichte delektieren. Für mich hielt es leider nur wenig bereit, gerade mal die gelegentlich mit rauem Charme aufkeimende Atmosphäre konnte mich vom Abdrehen abhalten. Leider nicht zu Unrecht auf der Youtube-Resterampe gelandet…
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Nette Verwechslungskomödie ohne große Lacher.
„Ein Schnitzel für drei“ lebt vor allem von dem gekonnten Zusammenspiel der Figuren. Als „klassische“ Verwechslungskomödie wird vor allem mit Situationskomik gearbeitet (eine Kette von Fehleinschätzungen und falschen Annahmen führt zu skurrilen Situationen, weil jeder etwas anderes vom anderen denkt und die daraus entstehenden Dialoge Humor generieren), die jedoch in letzter Instanz weniger zünden als in anderen Stücken. Trotzdem sorgt ein latent launiger Unterton für eine heitere Stimmung, in der die Schenkelklopfer zwar ausbleiben, man die Figuren im Laufe des Streifens jedoch ein Stück weit liebgewinnt und immer wissen will, wie es weitergeht.
Einen Gutteil der Schmunzler kann sich das Darsteller-Triumvirat Rohde/Pistor/Samarovski auf die Fahnen heften, die ihre kauzigen, aber dennoch liebenswerten Charaktere jederzeit im Griff haben und gut durch die Laufzeit tragen. Wobei man aber auch sagen muss, dass das Drehbuch nur wenige „echte“ Pointen liefert, die gesetzt werden müssen. Alle anderen ohne Fehl und Tadel in ihren geradlinig angelegten Rollen.
Es gab auch ein wenig Sozialromantik zu sehen, die eigentlich tragische Hilflosigkeit von Arbeitslosen im vorgerückten Alter drückte wegen einer lockeren Aufmachung aber nur wenig aufs Gemüt. Natürlich gab es auch Probleme zu sehen, doch diese wurden mit einer gewissen Nonchalance abgearbeitet, ohne dass die entsprechende Tiefe fehlte.
Conclusio: Mit ein paar Pointen wäre die Komödie runder geworden. In dieser Form sehen wir daher eine routiniert produzierte, jedoch nicht so recht aus den Startlöchern kommen wollende Komödie, die vor allem mit Treppenwitzen arbeitet und mit sympathischen Figuren punktet. So gesehen ist die durchschnittliche fünf eine fast schon logische Bewertung. Eine Empfehlung möchte ich aber gerne aussprechen - wenn auf anderen Sendern nichts läuft und man sich launig und trotzdem ohne ausufernde Blödelei unterhalten lassen will, ist das „Schnitzel für drei“ ein wohlschmeckendes Menü.
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Letzter Heimaturlaub, dann geht´ s in die Zielgerade, Hurra! 😊
Schwache Neuauflage eines Klassikers.
Hier sehen wir ein Remake des Klassikers „Freaks“ aus dem Jahre 1932, der in die Mitte der siebziger Jahre verlegt wurde. Leider schafft es Regisseur Jack Cardiff trotz einer guten Ausgangslage jedoch nicht, den Stoff angemessen zu revitalisieren. Im Gegenteil setzt er uns eine reichlich verstaubte Adaption des klassischen Monsterfilms vor, die zwar mit ein paar Referenzen dieses Genres aufwartet, diesem jedoch keine entscheidenden Impulse beschert. Sein Streifen zeigt uns zwar eine gewisse Grausamkeit, kann mit seinen lächerlichen Effekten jedoch kaum Grusel erzeugen. Anders als von ihm vermutlich intendiert entbehren die Masken und das Verhalten der Protagonisten nicht einer gewissen unfreiwilligen Komik, womit die Trash-Fraktion der Piloten sicherlich die meiste Freude an diesem Stück Zelluloid haben wird.
Klar, mit etwas gutem Willen könnte man natürlich etwas Gesellschaftskritik hineininterpretieren, etwa der Umgang mit missgestalteten oder körperlich auffälligen Personen (die in diesem Film als Jahrmarktsattraktionen missbraucht werden und diesen Missbrauch als einzige Möglichkeit des Überlebens sehen und aktiv mitmachen) oder die Skrupellosigkeit der Wissenschaft, die die Menschen als Versuchsobjekte missbraucht. Trotzdem lässt der Streifen sowohl seine Möglichkeiten punkto der Metaebene als auch jene als reine Horrorshow aus. Zu schlecht gemacht waren dazu die Effekte und zu wenig durchdacht das Drehbuch. Und das, obwohl einige der Puppen und Maskeraden durchaus eine gewisse Phantasie und Liebe zum Detail erkennen ließen.
Und so wurstelten sich auch die Mimen eher schlecht als recht durch den Streifen. Donald Pleasence hatte dabei noch die dankbarste Rolle, seinen emotional kalten und unsympathischen Professor nahm man ihm zumindest ab. Brad Harris neben seinen Kollegen bestenfalls Durchschnitt, einziger Lichtblick Tom Baker als mit inneren Konflikten belasteter Missgebildeter. Auch die Synchronisation erwies sich alles andere als sattelfest, doch zumindest nicht durchgehend mies. In den wichtigen Sequenzen (bei den genetisch veränderten Figuren) versagte sie jedoch und lieferte eine erbärmliche Performance.
Fazit: Ein leider missglückter Versuch eines zeitgemäßen Remakes (bezogen auf das Jahr 1974). Cliffs Adaption des Monsterfilms zeigte weder gesellschaftskritische, noch gruslige Aspekte und versagte somit auf der ganzen Ebene. Trotz ein paar einfallsreichen Monsterfiguren konnte der Steifen kaum Punkte einfahren und ist damit maximal als „echter“ Trash erwähnens- und lobenswert. Ernsthaftes Publikum wird er eher nicht hinter dem Ofen hervorlocken können, womit ich nicht mehr als ein einziges Pünktchen für die ideenreichen Effekte (jedoch nicht für deren Umsetzung) locker machen möchte. Eine Empfehlung gibt es auch nur für ausgemachte Trash-Freunde und jene des gepflegten Schefaz.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Schwache Mystery mit ordentlich Luft nach oben.
Dritter Heimaturlaub und mit der Gattin etwas Spannendes schauen wollen. Doch statt schaurig-schönem und wohligen Grusel erwartete uns im geheimen Dorf inhaltliche Ödnis und eine wirre Erzählform. Klar, nachträglich löste sich vieles auf und der vermeintliche Hexenkult entpuppte sich als Halluzination im Zuge einer Mutterkorn-Vergiftung, doch mittendrin machte die seltsame Schnitttechnik keine gute Figur. Möglicherweise geht man bei einem Billig-Filmchen eher von inszenatorischen Schwächen aus und tut ihm damit ein wenig unrecht, doch das hier war mitunter schon arg daneben.
Dabei müssen B-Filme ja nicht zwangsläufig schlecht sein - eine gute, einfallreiche Geschichte kann auch mit geringeren Mitteln gut daherkommen. Doch wenn auch inhaltlich kaum frische Ideen geboten werden (die Hexenprozesse von Salem sind ja Basis von x Filmen und schon in allen möglichen Formen verwurstet worden; mir persönlich fallen ad hoc allein dazu schon 4 Filme ein) und auch sonst die Kreativität fehlt, dann kann so ein Film schon mal veritabel absaufen.
Zumal auch die Mimen nicht immer sattelfest agierten. Ali Faulkner bot dabei noch die beste Leistung in ihrer dankbaren Rolle - wobei sie auch mit ihrer Synchronsprecherin Glück hatte, die als einzige halbwegs passabel ablieferte. Diesen Bonus hatte Jonathan Bennett nicht, zu seinem von Haus aus eher mauen Ausdruck gesellte sich ein unpassend agierender Sprecher, der ihn um eine Klasse schlechter aussehen (bzw. sich anhören) ließ. Richard Riehle, das einzige mir bekannte Gesicht im Cast, wie alle anderen bemüht, jedoch ohne tieferen Eindruck.
Darüber hinaus fehlten Spezialeffekte durchgehend, doch das wog gar nicht mal so schwer. Störender fand ich in dieser Hinsicht die billige und nur wenig ansprechende Kostümierung. Da wurden Darsteller einfach in schlechtsitzende, schwarze Umhänge gesteckt und angewiesen, langsam durchs Bild zu gehen und das Ganze von unheimlicher Musik untermalt. Das wirkte das erste Mal gar nicht mal so schlecht, offenbarte sich aber mit Fortdauer (und immer wiederkehrend) als maue Nebelgranate, die zum Schluss auch nicht mehr zündete. Auch die Beschwörungen ließen jegliche unheimliche Stimmung vermissen, so wie der Rest des Films.
Fazit: Das war leider in allen Belangen zu wenig und zu schwach. Anderthalb Punkte sind das Maximum, das ich mir zu diesem Filmchen aus den Rippen schneiden kann. Die vergebe ich für die bisweilen nicht schlechten Landschaftsaufnahmen und die Musik, die zumindest in Ansätzen so etwas wie Atmosphäre generieren konnte. Eine Empfehlung gibt es daher logischer Weise auch keine.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Wer hat gesagt, dass deutsche Streams in Indien nicht funktionieren? (Zwar nicht wirklich gut und oftmals auch ruckelig, aber immerhin…)
Nettes Abenteuer des berühmten Kombinierers.
Selbst wenn sich dieser Fall im Pferderenn-Milieu nicht umwerfend von anderen Chan-Krimis unterscheidet, so gewinnt der Film mit einer guten Atmosphäre und nonchalanter Lockerheit. Zwar wurde kriminalistische Schonkost verabreicht, doch immerhin blieb die Handlung soweit interessant, dass man die ganze Laufzeit über dranblieb. Leider beging der Autor in dieser Folge den Kardinalsfehler, so gut wie keine Spuren zu legen, womit der Ratefuchs im Zuseher nicht bedient wurde. Zumindest ein paar falsche Hasen hätte man laufen lassen und einen in die Irre führen können, erst ganz zum Schluss offenbarte sich die Täterschaft. Das kostete ein paar Extra-Punkte, denn ich persönlich mag es schon, die kleinen grauen Zellen beim Schauen warm zu halten.
Ansonsten bewegte man sich gut durch die Szenerien. Es wurden einem nicht nur Rennbahnen und Ställe, sondern als Spielorte neben Honolulu auch Los Angeles und ein Passagierschiff geboten. Das bot Kurzweil und lockerte die Handlung entsprechend auf. Zudem hatte man bei den Kulissen eine gewisse Liebe zum Detail an den Tag gelegt, was einem eine gefällige Atmosphäre bescherte.
Das darstellende Stammpersonal lieferte wie immer gut ab und auch sonst fielen mir kaum Schwachstellen auf. Die Synchronisation hatte wie immer ihre liebe Not mit Chans Sinnsprüchen, schaffte aber zumindest einen brauchbaren Sprachrhythmus, auch wenn die Lippenbewegungen oftmals arg daneben lagen. Die Geräusche blieben aufs notwendigste beschränkt, was man bei einem Film dieses Alters wohl in Kauf nehmen muss. Dennoch wirkte die deutsche Bearbeitung weder billig noch fadenscheinig.
Wie auch im Ägypten-Abenteuer hatte Stepin Fetchit wieder einen Auftritt als klischeehafter Quoten-Schwarzer, wobei seine Darstellung hier nicht ganz so aufgesetzt und bemüht dumm daherkam wie das Jahr zuvor. Man kann zu dieser Darstellung natürlich stehen wie man will (sein Verteidigungs-Argument klingt jedenfalls nicht unplausibel), doch zumindest konnte er den einen oder anderen Lacher für sich verbuchen. Wenn man sich jedoch die Hintergründe nicht vergegenwärtigt, so bleibt unter dem Strich nach heutigen Gesichtspunkten ein schaler Beigeschmack zurück.
Fazit: Eine ansprechende und unterhaltsame Kriminalkomödie, die für zwischendurch gut passt. Ohne ausufernde Gewalt oder Bluteinlagen bietet Chan eine wohltuende Alternative zu den knallharten Krimis, die heutzutage oft auch im Hauptabend über die Bildschirme flimmern. Selbst wenn manche Passagen und Gags ein wenig einfach gestrickt daherkommen, so macht das Schauen durchaus Spaß, womit man den guten Chan auch getrost abnicken kann. Wäre übrigens auch für Kinder schaubar.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Zweiter Heimaturlaub und sogleich auch alleine mit den Kindern, weil die Ehefrau einen Mädelstag einlegen wollte. Zudem war das Wetter schlecht, wodurch der Nachwuchs irgendwann vor dem Fernseher geparkt wurde und ich auf der Suche nach geeignetem Programm war.
Da kamen die „Fünf Freunde“ gerade recht, deren gesammelte Serien-Abenteuer von 1978 auf Youtube zu sehen sind. Zwar zeigte sich der Nachwuchs den „Famous Five“ gegenüber wegen der altbackenen Optik anfangs ein wenig reserviert, doch bald brach das Eis und die Kinder sahen die Folgen mit zunehmender Begeisterung.
Klar, die Geschichten sind reichlich naiv und für einen erwachsenen Seher zum Teil auch lächerlich, doch allein schon die Figuren und deren Beziehungen untereinander kommen dem Wunschdenken eines Kindes entgegen. Eine in sich geschlossene und untereinander verschworene Kinderbande, die zusammen mit einem Haustier erwachsenen Halunken das Handwerk legt und dabei den Bösen zumindest ebenbürtig erscheint – das kommt bei juvenilen Sehern natürlich an. Dazu hat jedes der Kinder seine eigene charakterliche Ausprägung, wobei die Schwächen von den anderen akzeptiert werden ohne dass es deswegen zu gröberen Zerwürfnissen kommt. Auch die kleinen Ränkespiele, unter denen Kinder in Gruppen mitunter zu leiden haben, fehlen hier völlig - jeder hat seinen Platz, den ihm auch keiner streitig macht.
Zufällig las ich die Tage einen Bericht über Enid Blyton, der Autorin der Bücher, der die Serie zugrunde liegt. Ihr mitunter kontroversielles Werk wurde von zeitgenössischen Kritikern oft und gerne in der Luft zerfetzt – man las da von „literarischer Beschränktheit“, „geringem Wortschatz“, „einfältigem Inhalt“ und „Einfallslosigkeit“. Doch all dies hinderte 600 Millionen kleiner Leser nicht, Blytons Werke zu kaufen und zu schätzen. Ich selbst kann mich erinnern, als Kind die „Fünf Freunde“ und auch ein paar Bücher der „… Abenteuer“-Reihe gelesen zu haben und obwohl ich die „Drei ???“ mehr mochte, sind mir die Blytons zumindest nicht negativ in Erinnerung geblieben. Der jedoch schwerwiegendste Vorwurf kam erst in diesem Jahrhundert: Man unterstellte Blyton Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, denn zumeist waren die Bösen Ausländer und Menschen dunkler Hautfarbe. Die heutzutage auf den Markt kommenden Editionen mussten laut den Autoren des Artikels diesbezüglich bereinigt werden.
Ob die Vorwürfe stimmen oder nicht kann ich mangels einschlägiger Erinnerungen an die Bücher nicht sagen - in dieser Serie sieht man zumindest nichts davon. Meist sind die Bösen Einheimische, die überproportional oft Onkel Quentins wissenschaftliche Entdeckungen stehlen wollen (manchmal im Auftrag ausländischer Geheimdienste) und sonstige üble Taten begehen. Dabei handelt es sich meist um Eigentumsdelikte, Gravierendes wie Mord oder Vergewaltigung gibt es nicht.
Ich glaube eher, dass sich die Vorwürfe weniger auf die „Fünf Freunde“ bezogen, sondern eher auf die „…Abenteuer“-Reihe. Dort löste eine Gruppe von Kindern (ich glaube, es waren drei an der Zahl) mit einem Papagei als Haustier allerhand Kriminalfälle. Diese spielten zumeist auf Urlaubsreisen im Ausland (von England aus gesehen) und da waren dann eigentlich immer – no na – Ausländer die Übeltäter.
Wie dem auch sei, ich denke, man kann die 1978er-Serie jedem Kind bedenkenlos zeigen, wobei die Altersgruppe so zwischen 6 und 10 liegt. Ältere werden sich langweilen und jüngere der Handlung womöglich (noch) nicht folgen können. Inhaltlich ist es nicht allzu ausgefeilt und mitunter schon fast haarsträubend unlogisch, doch die Stimmung ist immer positiv und in ernsthafter Gefahr schweben unsere Freunde auch fast nie. Zudem ist die Serie durchaus professionell produziert und auch die Darsteller und die Synchronisation passten soweit (ein recht junger Friedrich von Thun mimte übrigens in der ersten Staffel den freundlichen, aber mitunter etwas griesgrämigen Gärtner der Kirrins). So gesehen kann ich eine Empfehlung durchaus aussprechen.
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Heimaturlaub und dann auch gleich direkt mit der Familie ins Kino. Und da gab es eine tolle Adaption der Preußler´schen Kindergeschichte zu sehen.
Was habe ich die Bücher als Kind geliebt. Wenn ich Band 3 zuklappte, hätte ich gleich Band 1 wieder zur Hand nehmen können, so sehr mochte ich die wendungsreichen und in jeder Phase spannenden Geschichten um den Kasperl, seinen Freund Seppl, die Großmutter und den verschlagenen Räuber Hotzenplotz. Jede der Figuren hatte ihre Eigenständigkeit und war doch von -zig gesehenen Aufführungen des Kasperltheaters bekannt.
Gut, dass Regisseur Michael Krummenacher den Stoff nicht maßgeblich verändert hatte, lediglich die Abenteuer aus Band 1 und 2 wirbelte er durcheinander. Fiel aber nicht negativ auf, im Gegenteil wunderte ich mich, dass ich noch so viel von den Büchern wusste. Gut auch, dass er sich bei der Optik stark an den Illustrationen von Zeichner Franz Josef Tripp orientierte, das bescherte mir einen tollen Widererkennungswert und hatte zur Folge, dass ich fast begeisterter das Kino verließ als es die Kinder waren. Auch vom Erzähltempo her passte die Inszenierung gut, denn diese orientierte sich an der Geschichte und berücksichtigte dazu noch die Lesegeschwindigkeit eines Kindes.
Gefallen haben mir auch unsere beiden Antagonisten August Diehl und Nicholas Ofczarek. Letzterer befleißigte sich eines mitteldeutschen Zungenschlags, der unserem Räuber jedoch gut zu Gesicht stand. Die beiden Kinderdarsteller überzeugten nicht ganz durch die Bank, vor allem Hans Marquardt wirkte manchmal ein wenig altklug und oberlehrerhaft. Benedikt Jenke traf seine Figur dafür mit seinem treuherzigem Geschau ganz gut. Ollie Dittrich eine Spur zu soft, ein polternder Wachtmeister hätte hier finde ich besser gepasst als das weichgespülte Spiel Dittrichs. Hedi Kriegeskotte ohne Fehl und Tadel, ebenso wie auch der Rest der Mannschaft.
Auch die Maske hatte ein gutes Händchen und lieferte uns visuell fein abgestimmte Typen – mit Abstrichen fast genauso, wie ich sie mir als Kind vorgestellt hatte. CGI war vorhanden, doch gottlob sparsam eingesetzt. Die passabelsten Effekte waren die Blue-Screen-Szenen mit und auf dem fliegenden Mantel. Ansonsten wurde viel mit guten Puppentricks gearbeitet, was der Produktion einen leicht altmodischen Charme verpasste, der jedoch gut zu der Geschichte passen wollte.
Conclusio: Alles in Allem kann man mit dem Gebotenen durchaus zufrieden sein. Die Adaption war genau so, wie ich sie mir als Kind vorgestellt und als Erwachsener gewünscht habe und damit hat Krummenacher für mich alles richtig gemacht. Auch meine Kleinen hatten ihren Spaß an der Sache, womit man die Produktion auch guten Gewissens abnicken kann. Ein paar kleine Schwächen kosten eine richtig gute Bewertung, aber eine sieben finde ich für einen Kinderfilm eh recht anständig.
PS. Was ist mit dem Gästebuch passiert?
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Gut gemachte Detektiv-Serie. Obwohl wir mit Miss Fisher eine durch und durch emanzipierte Dame von uns haben (die es wohl auch in Zeiten der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts so nicht gab), enthält sich die Serie dem aufdringlichen Feminismus, sondern trägt die Sonderstellung ihrer Hauptperson charmant und fröhlich vor sich her. Damit gewinnen sowohl die Figur als auch die Serie ungemein, da ihr jegliche Verbissenheit genommen wird und man sich von der angenehmen Atmosphäre so richtig tragen lassen kann. Die aufwändigen Kulissen und Kostüme lassen die damalige Zeit so richtig wiederauferstehen und schaffen ein wunderbares Ambiente, das man eigentlich gar nicht mehr verlassen will.
Dabei haben die Fälle kein wie immer geartetes Alleinstellungsmerkmal, inhaltlich würde ich der Serie sogar eine gewisse Banalität bescheinigen. Doch immerhin können sich die Autoren zugutehalten, in ihren Ideen weit genug von europäischer Krimikost a´la Christie, Doyle oder Simenon weg zu sein um ein gewisses Maß an Eigenständigkeit bewahren zu können. Und so sehen wir zwar keine allzu ausgefeilten, jedoch wunderbar inszenierten Kriminalfälle, die durch den Charme der Figuren, eine feine Inszenierung und aufwändige Produktion ihre Punkte sicher einfahren kann. Dass es dabei nicht allzu blutig und gewalttätig zugeht, muss ich wohl nicht extra erwähnen.
Zudem können sich die Macher eine gute Wahl der Darsteller an die Fahnen heften. Jedem der Darsteller scheint seine Figur auf den Leib geschrieben zu sein, wodurch sie eine gute Wirkung hatten. Essie Davis strahlte durchgehend Souveränität aus, wobei man auch ihrer Synchronsprecherin Daniela Hoffmann einen Teil der Wirkung zugutehalten muss. Ich mag sie in jeder einzelnen Folge, ihr glaubwürdiges und fein nuanciertes Spiel zwischen kriminalistischer Ernsthaftigkeit und augenzwinkernder Laszivität kommt immer gut daher. Alle anderen ruderten gut mit, Nathan Page solide wie alle anderen.
Conclusio: Eine gute Mischung auch lockerleichter und niveauvoller Krimiunterhaltung. Getragen von einer hervorragend agierenden Hauptdarstellerin sowie hochwertiger Ausstattung punktet die Serie mit Charme und gelegentlichem Witz, ohne jedoch den ernsthaften Hintergrund aus den Augen zu verlieren. So gesehen kann ich jedem Krimi-Fan von Holmes, Poirot&Co auch Miss Fisher wärmstens ans Herz legen.
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Schwache Mystery. Schon der Titel verrät, dass der Streifen auf der „Ouija“-Welle mitsurfen will, doch mit den mitunter relativ gut gemachten amerikanischen Vorbildern kann diese italienische Billigproduktion in keiner Weise mithalten. Dabei werfe ich Regisseur Andrea Mignaini noch nicht einmal das Fehlen von Splattereffekten oder blutgetränkter Grauslichkeiten vor, viel schwerer wiegt für mich, wenn es dazu auch noch nicht einmal mit der Mystery klappen will.
Und so wurstelten sich die Mimen durch die schwache Chose, bis es irgendwann einmal aus war. Nach siebzig Minuten Langeweile konnte dann auch ein gut gemeinter Schlusstwist nichts mehr am Untergang des Streifens ändern. Flache Figuren wurden durch eine unterirdische Synchronisation vollends versenkt und gemeinsam mit dem Fehlen jeglicher Spannungsmomente versagte die Darbietung leider auf allen Ebenen.
Die einzigen Lichtblicke waren die paar Aufnahmen von Florenz zu Beginn, die machten gute Stimmung und auch das Setting in und um das einsame Haus im Wald wusste zu gefallen. Dafür vergebe ich die anderthalb Punkte, ansonsten fiel der Film in so ziemlich allen Belangen durch.
Fazit: Finger weg und seine Zeit mit besseren Filmen verbringen.
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Genialer Unsinn. Es ist ja nicht so, dass dieser Film inhaltlich in irgendeiner Weise herausragend wäre, er gewinnt jedoch mit einer guten optischen Umsetzung, einer nonchalanten Grundstimmung und einem absolut genialen Soundtrack. Damit kann man die Chose nicht nur abnicken, sondern sich von dem kindlich-naiven Charme wunderbar einnehmen lassen.
Ich kann mich noch an die Erstsichtung als Jugendlicher erinnern, da nahmen wir diesen Schmonzes noch einigermaßen ernst. Mittlerweise hat sich die Stimmung grundlegend geändert - man sieht die inhaltlichen Schwächen zwar, nimmt es aber als das hin was es ist, nämlich eine phantasievolle und knallbunte Kasperliade, die trotz einer eher durchwachsenen Geschichte mit ihrem trashigen Unterton durchgehend unterhalten kann.
Und so kommt „Flash Gordon“ weniger wie ein Film, sondern wie ein überlanges Musikvideo daher, das launig-spannenden Verve bietet und besser gealtert als so mancher Genrekollege scheint. Ja, die Handlung ist dumm, die Charaktere flach und die Optik aufdringlich psychodelisch – aber irgendwie mag ich den Film. Beim Abspann habe ich regelmäßig das Gefühl, mich von guten Freunden verabschieden zu müssen und so mischt sich am Ende immer etwas Wehmut mit hinein.
Dabei ist der Humor nicht einmal aufgesetzt, sondern kommt herrlich schräg daher. Auch die Optik kann trotz futuristischem Einschlag die späten siebziger Jahre in keiner Weise verleugnen. Dazu mag ich die lockere Umsetzung sehr, die zum einen wie eine Selbstparodie wirkt, zum anderen eine Art Aufbruchsstimmung bei mir auslöst, da nach einer halben Stunde Schauen nichts unmöglich oder nicht machbar erscheint. Mit einem Wort: Ich kann gar nicht sagen, warum ich den Streifen so mag.
Regisseur Mike Hodges konnte mit Produzent Dino de Laurentiis eine illustre Darstellerriege um sich scharen. Angefangen mit einem herrlich diabolischen Max von Sydow über einen durch die Maske leider unkenntlichen Peter Wyngarde bis hin zu einem sympathischen Timothy Dalton, endend mit der durchtriebenen Schönheit einer Ornella Muti. Richard O´Brien und Brian Blessed rundeten den Cast ebenso wie die naiv-süße Melody Anderson ab. Der mir weitgehend unbekannt gebliebene Sam J. Jones werkte sich brav durch den Streifen.
Conclusio: Auch heute noch ein angenehmer und warmherziger Film. Obwohl ich die cineastischen Schwächen keinesfalls schönreden will, sehe ich bei jeder Sichtung gerne darüber hinweg, weil der Film so eine besonders Saite in mir zum Klingen bringt. Damit kann ich jede Sichtung von Anfang bis Ende genießen. Wahrscheinlich bin ich einfach ein Kind der Siebziger und kann halt nicht aus meiner Haut heraus. Daher wohlmeinende sieben Punkte von mir und eine warme Empfehlung für alle, die ihr inneres Kind noch nicht aus den Augen verloren haben.
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Netter Land-Krimi. Obwohl die Geschichte um den Pleite-Bankier schon seit gut zwanzig Jahren keinerlei Aktualität (mehr) bietet, gestaltet sich der Fall ganz unterhaltsam. Die kriminalistische Komponente tritt relativ schnell zugunsten von persönlichen Befindlichkeiten der Ermittler in den Hintergrund; Hauptperson ist in diesem Fall Anni Sulmtaler, zwischen der und einem Wirtschaftsermittler die Funken sprühen. Aber auch Bergmann und seine Verflossene/Chefin nähern sich emotional wieder einander an.
Es gibt also ordentlich was zu sehen bei diesem Steirer-Fall, neben ein paar hübschen dörflichen Aufnahmen erfuhren auch die Privatangelegenheiten unseres Ermittlerduos Beachtung. Leider blieb der kriminalistische Aspekt ein wenig auf der Strecke – ein erfahrener Krimi-Seher konnte so etwa ab der Hälfte ahnen, wohin die Reise bei den Mordfällen geht. Wobei ohnehin die Frage, ob denn der sympathische Wirtschaftsprüfer Dreck am Stecken hat oder nicht, interessanter war als die nach dem Mord. Ich persönlich hatte mit dieser Gewichtung weniger Probleme als mit den latent holzschnittartig wirkenden Figuren. Aber gut, es ist halt nicht immer möglich, umwerfend Neues zu ersinnen…
Das sympathische Duo Prinz/Unterberger funktionierte wieder einmal sehr gut. Letztere zeigte, dass sie einen Film gut und gerne auch alleine schultern kann. Prinz gab sich mit der kleineren Rolle zufrieden und überließ seiner Filmpartnerin die Bühne. Agierte dabei routiniert und gleichmütig wie immer und gefiel dabei recht gut. Rainer Nowak wie man ihn kennt, ebenso wie Christoph Kohlbacher und Heikko Deutschmann. Bettina Mittendorfer ohne Ausreißer nach oben oder unten.
Fazit: Nicht der schlechteste Teil der Steirer-Reihe. Obschon man den an sich nicht uninteressanten Kriminalfall wegen der persönlichen Affären der Ermittler etwas stiefmütterlich behandelte, kann „Steirergeld“ sein Potential durchaus ausspielen. Durch die gute Gewichtung und feine Verflechtung der Handlungsteile hat man am Ende jedenfalls nicht das Gefühl, etwas versäumt zu haben. Daher eine solide sechs von mir und eine wohlmeinende Empfehlung nicht nur für die Landkrimi-Fans.
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Passabler Film noir-Krimi. Beim „parfümierten Killer“ sind die Gut-Böse-Schemata von Anfang an erkennbar und die Rollen klar verteilt. Interessanter Weise wurde ich beim Schauen irgendwie an „Blue Velvet“ erinnert, auch hier taucht eine Vorstadt-Naive in einen Sumpf aus Verbrechen, illegalen Glücksspielen und menschlicher Verruchtheit ein. Doch anders als ihre Filmnachfolgerin Laura Dern meistert sie die Gratwanderung von moralsicher Standhaftigkeit und Femme Fatale mit traumwandlerischer Sicherheit, die mitunter nicht sonderlich glaubwürdig daherkommt. Ein derartiges Vorstadtpflänzchen gibt sich dem „schweren Jungen“ gegenüber plötzlich selbstsicher und sogar fordernd – ich denke nicht, dass jemand in ihrer Situation solch einen Spagat hinbekommen hätte. Nach dazu wo sie sich am Schluss plötzlich hingebungsvoll in die starken Arme des Polizisten sinken lässt. Doch womöglich liegt gerade in einer derartigen charakterlichen Wandlung der besondere Reiz, der diesen Film eben ausmacht… Wie auch immer, unter dem Strich sehen wir einen ganz gut gelungenen Noir, der über die volle Laufzeit zu unterhalten weiß. Der relativ hohe Bodycount tut neben einer gewaltsamen Atmosphäre sein Übriges, und fertig ist der knallharte US-Krimi, der – nebenbei bemerkt – ganz gut auch aus der Feder Mickey Spillanes hätte stammen können.
Die Mimen lieferten passabel ab und selbst wenn ihre schablonenhaften Figuren keine wie immer gearteten Herausforderungen darstellten, wollte die Gesamtleistung unter dem Strich schon gefallen. An Hugh Beaumont könnte sich gut und gerne auch Blacky Fuchsberger in seinen Edgar-Wallace-Rollen orientiert haben, zwischen die beiden passt kaum ein Löschblatt. John Ireland herrlich fies und brutal. Die Damen schwankten ausgewogen zwischen zart-zerbrechlich und aalglatt, besonders Sheila Ryan gefiel mir gut. Alle anderen ohne Fehl und Tadel, auch die Synchronisation auf hohem Niveau (bezogen auf die damaligen Möglichkeiten).
Conclusio: Für Freude des Genres stellt „Der parfümierte Killer“ einen feinen Happen dar, der seine Stärken gut ausspielen und mit einer spannenden, jedoch nicht allzu wendungsreichen Geschichte punkten kann. Sieht man über kleinere Ungereimtheiten großzügig hinweg, kann man mit diesem Film durchaus seine Freude haben – eine entsprechende Affinität zu derlei Stoffen sei natürlich vorausgesetzt. Obschon er keinen Meilenstein der Filmgeschichte darstellt, fühlte ich mich am Ende trotz der oberflächlichen Machart ganz gut unterhalten.
Gibts in passabler Bild- und Tonqualität auf Youtube.
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Netter Sandalen-Slapstick für zwischendurch. Die großen Kino-Momente sollte man sich in dieser Haudrauf-Action nicht erwarten, dafür bekommt man ein locker-leichtes Antik-Abenteuer geliefert, das gar nicht mal so schlecht unterhalten kann. Ein paar gut gesetzte und getimte Gags bilden gemeinsam mit ordentlich Schwert-Schwingen die Basis für ein launiges Wüstengemetzel, das weder in dümmliche Hanswurstiade noch in bierernste Blutoper abgleitet. Indem Regisseur Chuck Russell da wie dort schön an der Oberfläche bleibt, gestaltet sich sein Sandalenfilm angenehm schaubar und ist somit auch für jüngeres Publikum geeignet.
Dwayne Johnson kann in diesem Film seine Erfahrungen als Wrestler sicherlich gut gebrauchen, lediglich den Umgang mit Schwert und Bogen musste er erlernen. Er scheint hier auch nicht so arg auftrainiert wie in späteren Jahren und auch der Steroid-Missbrauch dürfte sich damals noch in Grenzen gehalten haben. Alle anderen mit passablen darstellerischen Leistungen, allen voran Grant Heslov mit ein paar fein gesetzten Pointen. Es ist diese nonchalante Mischung aus ernst gemeinten, aber dennoch launig daherkommenden Sagern, die – wenn gekonnt eingesetzt – immer wieder für Schmunzeln sorgen können. Das hat man als Mime oder eben nicht. Steven Brand, Kelly Hu und Michael Clarke Duncan ohne größere Herausforderungen. Auch die Synchronisation auf gutem Niveau.
Der Film lebt neben dem Humor vor allem von der Optik und gut choreografierten Kampfszenen. Diese passten sich der übrigen Machart an und gestalteten sich fetzig aber nie explizit, womit auch hier die lockerleichte Machart gefallen wollte. Die Bilder aus der Dose waren soweit so gut eingepflegt und zwar immer als solche erkennbar, wirkten aber niemals billig oder schwach.
Inhaltlich ist es natürlich der letzte Schmus, aber um historische Genauigkeiten geht es in einem solchen Film ja ohnehin nicht. Einem aufmerksamen Seher könnten in de facto jeder Szene irgendeinen Fehler auffallen, aber sei´s drum. Zumindest sorgten die stereotypen Figuren mit ihren schablonenhaften Charakteren für launige Unterhaltung und mehr Ansprüche stellt man an einen derartigen Streifen sowieso nicht.
Conclusio: Für familientaugliche, lockerleichte Unterhaltung ist gesorgt und damit erfüllt dieser Film seine Aufgabe auch gut. Die kurzweilige Handlung hält den Finger von der Fernbedienung jederzeit fern und selbst wenn er keine wie immer gearteten Ansprüche erfüllt, so sorgt er zumindest für launige Stimmung. So gesehen möchte ich für das geneigte Publikum eine warme Empfehlung aussprechen und solide sechs Punkte vergeben.
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Mittelprächtiges Psychogramm eines Selbstmordkandidaten. Obschon die Probleme des jungen Mannes auf dem Fenstersims keine wie immer gearteten Alleinstellungsmerkmale aufweisen, hatten die Bewältigung und Problemlösung durchaus Hand und Fuß. Gleichwohl ich glaube, dass sich eine derartige Situation auf die gezeigte Art und Weise nicht lösen lassen wird, waren allein schon die Gespräche und das Aufdecken der Hintergründe interessant genug um mich vom Abdrehen abzuhalten.
Zumindest wird gezeigt, dass ein Selbstmordversuch auch immer eine Art Hilfeschrei ist, denn letzten Endes will unser Todesspringer in spe sein Leben ja nicht wirklich beenden, sondern seine Umgebung wachrütteln. Die Erklärungen des Nervenarztes erscheinen somit einfach, aber wirkungsvoll. Realistisch war zumindest die Darstellung, dass die Schwierigkeiten zwar nicht letztendlich ausgeräumt wurden, doch zumindest war ein Bemühen des persönlichen Umfelds spürbar und das ist ja schon zumindest mal etwas.
Natürlich bringt uns Regisseur Henry Hathaway einiges an Brimborium und webt sogar drei Nebenhandlungen ein, die sich rund um das Aufsehen um den Lebensmüden ergeben. Ein Paar findet zueinander, ein anderes findet wieder zueinander und eine Gruppe Taxifahrer läutert sich nach einer zynischen Wette. Damit lockert er die Handlung etwas auf und geht auch mal von besagtem Fenstersims weg – eine gute Entscheidung, sonst wäre der Film womöglich öde und eintönig geworden.
Darstellerisch war der Film der damaligen Zeit angepasst. Man spielte manche Passagen trocken herunter um sich an anderen ergreifend zu ergehen. Heutzutage würde man einiges wohl anders machen, doch die Mimen wirkten unter dem Strich ausgewogen und gut aufgelegt. Die damals noch kaum bekannten Grace Kelly und Barbara Bel Geddes bekleideten Nebenrollen, als einziges mir bekanntes Gesicht fiel mir noch Agnes Moorehead auf, ansonsten kannte ich niemanden. Die Synchronisation unauffällig und somit gut.
Conclusio: Obwohl die Handlung trotz einer aufwändigen Aufmachung keine wie immer geartete Sensation bietet, hatte die Geschichte um den zu errettenden Lebensmüden schon ihren Reiz. Die Aufarbeitung der persönlichen Probleme und Traumata gestaltete sich anfangs zwar ein wenig zäh, kam aber nach und nach gut in die Gänge. Passable Leistungen der Darsteller und eine brauchbare Synchronisation rundeten die Sache ab, womit ich dann doch deutlich über Durchschnitt bewerte und eine Empfehlung für das geneigte Publikum auch ausspreche.
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Nicht uninteressanter, unter dem Strich jedoch banaler Horrorfilm. Grundsätzlich ist das Lächeln ja etwas Nettes, da man normalerweise damit bei seinem Gegenüber für gute Gefühle sorgen will. Es gibt aber auch das böse, gemeine, sarkastische und brutale Lächeln, das positive Empfindungen konterkariert und die ursprüngliche Intention ins Gegenteil verkehrt. Und es gibt auch das irre, psychopathische Lächeln, das sehr verstörend wirken kann.
Genau dies versucht Regisseur Parker Finn für seinen Streifen zu nutzen. Indem er das freundliche Lächeln zu einer verstörenden Grimasse umdeutet, verschafft er seinem Film bald eine bedrohliche und unheimliche Aura. Leider verpasst er in weiterer Folge jedoch die Gelegenheit, diese Umdeutung bis in die letzte Instanz zu betrachten. Indem er sich einer innovativen Betrachtung weitgehend enthält und sich stattdessen brav durch die Klaviatur des Genres orgelt, marschiert sein Film in den ausgetretenen Horror-Pfaden und führt schließlich zu einem vorhersehbaren und nur wenig ansprechenden Ende. Warum er dazu auch noch die Möglichkeiten des kindlichen Traumas der Protagonistin links liegen lässt, weiß wohl auch nur er selbst. Womöglich hatte er bei seinem Regiedebut zu wenig Mut zum Risiko und blieb mit blassen Versatzstücken lieber auf der vermeintlich sicheren Seite. Und so sehen wir statt einer Betrachtung der nach außen dringenden Materialisierung innerer Konflikte ein paar Unappetitlichkeiten, die inhaltlich nicht viel mit dem davor Gezeigten zu tun haben und sich somit schnell als rein vordergründiges Mittel zum Zweck entlarven. Schade drum, hier wurde meines Erachtens eine gute Möglichkeit leichtfertig verschenkt.
An den Mimen lag es definitiv nicht. Das Duo Sosie Bacon und Kyle Gallner harmonierte gut und wurde von den sie Umgebenden Jessie T. Usher, Kal Penn und Robin Weigert auch gut unterstützt. Gemeinsam meisterten sie so manche inhaltliche Unsicherheit ebenso wie inszenatorische Versäumnisse und retteten den Streifen vor einer unterdurchschnittlichen Bewertung.
Ein besonderes Manko waren die Spezialeffekte. Machten die handgemachten Effekte und die Jumpscares noch einen soweit guten Eindruck, so gestalteten sich die CGI-Bilder mit ordentlich Luft nach oben. Die überlebensgroße Horror-Mutter etwa fast schon peinlich berührend, selten eine derart schlechte Animation gesehen. Da sah man dem Streifen seine eng gesteckten Möglichkeiten deutlich an und das zog die Sache leider stark nach unten.
Conclusio: Anstatt sich eingehend mit seinen Figuren und dem eigentlichen Thema zu beschäftigen, setzt uns Parker Finn einen zwar handwerklich passablen Gruselstreifen vor, der letzten Endes jedoch nicht über Dutzendware hinauskommt. So gesehen kann ich eigentlich gar nicht anders als genau durchschnittlich zu bewerten, denn mehr als biederen Durchschnitt bietet sein Film nicht. Möglicherweise scheitert Finn aber auch einfach am „Stephen-King-Problem“, dessen (Horror-)Verfilmungen der literarischen Vorlage oftmals in keiner Weise gerecht wurden.
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Und wieder einen MP-Eintrag defloriert! Wenn das so weitergeht, dann werde ich hier noch zu einer diesbezüglichen Legende ;-)
B-Gangster-Film aus der Hochblüte der amerikanischen Kriminalfilme.
Nicht nur, dass der Streifen inhaltlich mehrere Schwachstellen aufweist, gereichen ihm auch die plumpe Inszenierung sowie die schablonenhaften Figuren nicht eben zur Zierde. Dabei hätte es so schön und spannend werden können: Ein Geldtransporter aus der Spielerstadt mit wertvoller Fracht, eine blonde Femme Fatale und ein Haufen Krimineller, die sich untereinander nicht eins sind und eben jenes Geldes habhaft werden wollen.
Leider versteht Regisseur Edward Cahn jedoch weder die Atmosphäre Las Vegas noch jene des Wüstenkaffs zu nutzen, in dem der Raub stattfinden soll. Statt dessen lässt er eine Menge Studioaufnahmen auf den Seher los, die die Handlung zwar einigermaßen vorantreiben, dabei aber keinen wie immer gearteten Sog entfachen können. Dazu gab es auch narrative Schwächen – mir kam vor, dass der Sprecher aus dem Off mehr von der Handlung erzählte als es der Film zeigte, womit auch die Darsteller nicht optimal in Szene gesetzt wurden. Gerade mal Lee Van Cleef verbreitete latentes Unbehagen als schießwütiger Aggressivling, alle anderen blieben in weiten Teilen blass und schwach. Da wollten dann auch die unbeholfen eingesetzten Gewaltspitzen keinerlei Wirkung entfalten und blieben damit leider wie viele andere Szenen einiges schuldig. Nicht einmal die seltsam deplatziert wirkenden Gesangseinlagen Mamie van Dorens retteten etwas, dazu waren die Lieder zu abseitig. Und so hangelte sich der Streifen durch die Laufzeit, bis es irgendwann einmal zu einem vorhersehbaren Ende kam.
Fazit: Ein schwacher und blasser Genrebeitrag, der es seinerzeit wohl nicht über den Teich schaffte, zumindest lässt die Synchronisation darauf schließen (die Sprecher sind bekannt und heute noch im Einsatz, was eine spätere Übersetzung nahelegt). Obwohl ich einen Erzähler aus dem Off normalerweise mag, sollte der nach meinem Verständnis eher die Gefühlslage des Helden darstellen und nicht den ganzen Film erzählen, wobei dann die gezeigten Szenen eher nur als bildliche Untermalung dienen. Das kam leider schludrig und nicht besonders wirkungsvoll daher. Dazu fehlte auch jegliche Atmosphäre, und auch die Darsteller mit Ausnahme Van Cleefs wollten nicht so recht in die Gänge kommen. Und so fiel der Streifen wohl zu Recht dem Vergessen anheim, lediglich auf Youtube erbarmte man sich seiner. Empfehlenswert ist er jedoch nicht wirklich und mehr als eine nostalgische Drei möchte ich dafür auch nicht rausrücken.
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Und wieder einen MP-Eintrag defloriert!
Passabel inszenierter, unter dem Strich jedoch beliebiger Kriminalfilm. Es ist ja nicht so, dass man derartige Stoffe nicht schon gesehen hätte – dem erneut straffällig gewordenen Knastbruder wird eine Chance auf Rehabilitierung eingeräumt, wenn er einen Gangsterboss bespitzelt und der Polizei hilft, ihn zu überführen. Trotzdem gestaltet sich die „Entfesselte Unterwelt“ (der deutsche Titel ist hinsichtlich des Inhalts leider wieder einmal nicht sonderlich glücklich gewählt) nicht uninteressant, wirkt jedoch ein Stück weit aus der Zeit gefallen – was bei einem beinahe siebzig Jahre alten Streifen nicht weiter verwunderlich ist.
Punkten kann der Streifen mit einer klaren Figurenzeichnung und passabler handwerklicher Umsetzung. Die detailreich gestalteten Kulissen sowie die brauchbare musikalische Untermalung sorgten für eine feine Atmosphäre zwischen dunklen, miefigen Gassen, menschlicher Verelendung und verbrecherischer Glitzerwelt. Dazu verbreiteten veraltete Gadgets einen netten Retro-Charme. Gute darstellerische Leistungen und eine passende Synchronisation rundeten das positive Gesamtbild ab.
Conclusio: Für diesen bereits reichlich angestaubten Kriminalfilm möchte ich schlussendlich dann doch eine Empfehlung aussprechen, jedoch sollte man eine Faible für derartige alte Schinken haben. Trotz seiner Jahre wirkt er keinesfalls lächerlich oder peinlich, was an der soliden Inszenierung und der wie gesagt passablen handwerklichen Umsetzung liegt. Auch inhaltlich bewegt sich Regisseur Harold Schuster in genretypischen Bahnen, womit man bei „Entfesselte Unterwelt“ eben genau das bekommt, was man sich von so einem Streifen erwartet: Solide und nicht allzu aufregende Krimi-Spannung. So gesehen ist meine durchschnittliche fünf weder salomonisch noch mit Nostalgie-Brille zu verstehen, sondern eine logische Folge durchschnittlicher Unterhaltungswerte.
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Einer der ersten Chan-Filme. Anders als in so mancher der Fortsetzungen ist Charlie Chan hier kein freiberuflicher Detektiv, sondern angestellter Polizei-Ermittler. Zudem muss er sich mit einem etwas übermotivierten und trotteligen Adlatus herumschlagen, dessen „Hilfe“ sich als derartiger Bumerang erweist, sodass er sich seiner mittels sinnloser Aufträge entledigen muss, die derjenige mit großem Eifer ausführt. Eine Szene mit seiner vielköpfigen Familie gibt es auch, das wohl erste und einzige Mal, dass man sie so richtig im Bild sah.
Wegen einer relativ langen Einleitung brauchte die Geschichte ein wenig um aus den Startlöchern zu kommen, entwickelte sich später zu einer doch recht kniffligen Angelegenheit, die den Ratefuchs in mir dann vor einige Herausforderungen stellte. Leider hielten die Autoren wesentliche Details bis ganz zum Schluss zurück, wodurch es dann zu einem aufgesetzt wirkenden Ende kam. Dafür bekam man mit traumhaften Stränden und nächtlicher Vegetation einiges an hawaiianischem Lokalkolorit zu sehen, die mich mit den inhaltlichen Kniffen dann doch wieder versöhnten.
Geschauspielert war es ganz gut, lediglich der dummdreiste Adlatus nervte etwas. Bela Lugosi mit wie immer guter Leinwandpräsenz stand wie eine Eins und auch Warner Oland lieferte charmant und mit en passante eingestreuten launigen Einlagen gut ab. Alle anderen ohne Fehl und Tadel, die Synchronisation einfach, aber zumindest nicht im Negativen auffällig.
Fazit: Nicht der schlechteste Teil der Filmreihe. Obwohl ich mir persönlich einen ratefreundlicheren Aufbau gewünscht hätte, konnte der Teil seine Punkte mit einigen imposanten Landschaftsaufnahmen und einer feinen Südsee-Atmosphäre sicher einfahren. So gesehen kann man das „schwarze Kamel“ für das geneigte Publikum durchaus empfehlen und mit einer soliden sechs versehen.
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Und wieder einen MP-Eintrag defloriert…
Spröde inszeniertes, jedoch nicht unspannendes Agentenabenteuer. Normalerweise mag ich Filme, in denen es einen Erzähler aus dem Off gibt gerne, doch hier wurde der erklärende Text derart uninspiriert heruntergeleiert, dass mir die Freude daran einigermaßen vergällt wurde. Möglicherweise wollte man dem Ganzen einen semi-dokumentarischen Stil verpassen und ließ den Guten daher wie einen Nachrichtensprecher klingen, doch leider zog diese Art und Weise den ganzen Film einigermaßen herunter.
Dabei hatte die Geschichte um den Doppelagenten wider Willen schon ihren Reiz. Besonders die Flucht aus Russland über die DDR entfaltete einen paranoiden Sog, dazu wollte das Gadget mit dem Zyanidprojektil-verschießenden Feuerzeug durchaus gefallen. Auch die Darstellungen der Agentenarbeit hatte eine ganz gute Wirkung, wobei man sich hinsichtlich der technischen Möglichkeiten natürlich das Erscheinungs- bzw. Spieljahr vor Augen halten muss.
Auch die Mimen gefielen und gegen die Synchronisation lässt sich nichts Nachteiliges sagen. Allen voran bewies Edward G. Robinson ein gutes Gespür für Stimmungen und sorgte mit fein nuanciertem Spiel für echtes Agentenfeeling. Dazwischen konnte man auch bekannte Darsteller des deutschen Nachkriegskinos bewundern, etwa Eva Pflug oder Friedrich Joloff. Die Gesamtleistung wirkte wie aus einem Guss und das konnte ich schon goutieren.
Zudem war die Entscheidung, ein paar Bilder der Originalspielplätze einfließen zu lassen, eine Gute, das untermalte die Atmosphäre gut. Und so durfte weder der Kreml noch das Brandenburger Tor fehlen (sogar die Einfahrt der CCC-Filmstudios hatte eine Szene), gerade mal die amerikanischen Städte wurden eher stiefmütterlich behandelt (Beverley Hills etwa vermittelte niemals den Charme der oberen Zehntausend).
Fazit: Ein für mich etwas zu Unrecht in der Versenkung verschwundener Film, der – so man bereit ist, sich darauf einzulassen - auch heute noch gut wirken kann. Lediglich für den lausigen Sprecher aus dem Off ziehe ich einen Punkt ab, ansonsten möchte ich eine Empfehlung für das geneigte Publikum gerne aussprechen.
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Bauernschwank aus der Zwischenkriegszeit. „Donner, Blitz und Sonnenschein“ agiert in der Tradition der Löwinger-Bühne oder Peter Steiners Theaterstadl. Leichte Kost, die für Schmunzeln sorgt und mit persönlichen Eigenheiten der Figuren sowie deren Kabbeleien untereinander für Laune sorgt. Und so kaspern sich die Figuren durch die Laufzeit, wobei der Humor weniger vom Drehbuch oder der Handlung, sondern eher durch die Darsteller selbst generiert wird. Karl Valentin und Liesl Karlstadt machen, was sie am Besten können und nehmen die kleinkarierte Volksseele aufs Korn. Garniert dies durch grantelnd vorgetragene „Weisheiten“ und alkoholinduzierte Melancholie-Komik.
Das kann man natürlich mögen oder nicht, für mich hat es gestern halbwegs gepasst. Klar, man muss in der richtigen Stimmung für derartige Darbietungen sein, immer und überall möchte ich so etwas nicht sehen. Unter dem Strich erkennt man genau, warum dieses Stück hier in Vergessenheit geraten ist. Für einmal zwischendurch ist es ja ganz nett, der Brüller ist es aber auch wieder nicht. Daher meine leicht über durchschnittliche Bewertung und eine Empfehlung für das geneigte Publikum.