Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Inhaltlich leider mit etwas weniger Überzeugungskraft als die anderen Teile, die ich bisher sah. Obwohl die Drehorte und die Kulissen teilweise durchaus eine feine Atmosphäre erzeugten, hatten die „Spieldosen“ nicht den Glanz anderer Fälle. Womöglich waren aber auch die investigativen Erkenntnisse letzten Endes zu wenig schlüssig, um wirklich nachvollziehbar zu wirken. Und so hatte die ganze Sache unter dem Strich eine zwar bemühte, aber nur wenig überzeugende Wirkung auf mich.
Inszenatorisch und darstellerisch unterschied diesen Teil jedoch nichts von den anderen, da wurde vielfach auf hohem Niveau gearbeitet. Lediglich die Synchronisation wieder einmal nicht ganz auf der Höhe – zwar wurden da und dort schon auch musikalische Untermalungen eingespielt, vielfach fehlten aber die Hintergrundgeräusche, was mich manchmal zum Griff an die Fernbedienung verleitete.
Fazit: Durchaus schaubar, andere Teile sind aber attraktiver. Gibt es in mittelprächtiger Bild- und Tonqualität auf Youtube.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Hanebüchene Comicadaption. Grundsätzlich finde ich die Idee ja nicht schlecht, Figuren der klassischen Literatur in einem Werk zu vereinen. Warum man sie jedoch derart schänden und vorführen musste, erschließt sich mir jedoch nicht so ganz. Nicht nur, dass sie ihres eigentlichen Wesens beraubt und teilweise sogar konterkariert wurden, verfiel Autor Alan Moore sogar noch auf die vollkommen dreiste Idee, sie zu einer Art Superhelden-Team zu formen. Was den Avengers später viel besser zu Gesicht stehen sollte, hatte hier einen derart bitteren Beigeschmack, dass es weit über die Grenzen des guten Geschmacks hinausging. Warum Moore hier nicht seine eigenen Figuren ersann sondern diese lächerlichen Abziehbilder verwendete, ist für mich in keiner Weise nachvollziehbar.
Auch die Geschichte selber hatte kaum ein Alleinstellungsmerkmal, wieder einmal ging es – vollkommen überraschender Weise - um einen skrupellosen Mega-Verbrecher, der nach der Weltherrschaft strebte. Und um sich die Sache zu vereinfachen, sammelte er sämtliche übernatürlichen Wesen und veritablen Helden dieser Zeit zusammen um ihnen gemeinsam den Garaus machen zu können. Doch wie alle Super-Verbrecher hatte er natürlich nicht mit der Widerstandskraft der Guten gerechnet.
Die Chose wurde dann noch mit haufenweise CGI aufgepeppt, die mal besser, mal weniger gut auf den Schirm kam. Hatten die Londoner Räumlichkeiten noch einen gewissen Charme, so versagten viel andere Schauplätze leider völlig und verkamen zu trostlosen Gothic-Wüsten. Ebenso wie die Figuren wurde etwa auch Venedig sehr lausig dargestellt – keine Ahnung welche Stadt sich die Grafiker hier zum Vorbild genommen hatten, die Lagunenstadt war es jedenfalls nicht. Und so hangelte sich die Sache von einer Abstrusität zur nächsten, was mein Interesse an dem Machwerk dann zunehmend versanden ließ.
Die Darsteller kurbelten ihre Rollen brav herunter und wurden durch den Streifen gehetzt wie Jagdhunde, zu ihrer Leistung kann man daher nur wenig sagen. Lediglich Sean Connery wurde ein Mindestmaß an Bühne geboten, die dieser auch zu nutzen verstand. Alle anderen austauschbar und somit ein Stück weit verschenkt, womöglich wäre die Umsetzung als Manga oder Zeichentrick besser gewesen.
Fazit: Einmal ansehen und vergessen. Die „Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ hatte zu keiner Zeit auch nur den Hauch jener Strahlkraft, die der Titel versprach. Blass und unscheinbar wie die Figuren präsentierte sich auch die Geschichte, da rissen auch die bemühten Gothic-Bilder nicht viel heraus. Ob man mit einer anderen/besseren Umsetzung mehr herausholen hätte können, ist die Frage – ich persönlich bezweifle das, so gesehen hat Regisseur Stephen Norrington alles richtig gemacht.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Nospheratu99 vs. The Asylum XIX.
Der „typische“ Asylum-Schmus mit all jenen Eigenschaften, die diese Filme eben ausmachen. Lediglich die Entscheidung, zum Teil an Originalschauplätzen zu drehen, erwies sich als eine gute. Die feinen Landschaftsaufnahmen werteten den Film ungemein auf, da sich durch die ansprechende Optik eine halbwegs passable Atmosphäre entwickeln konnte.
Ansonsten konnte der Streifen sein Wesen als Billig-Filmchen nicht verbergen, wobei man sich hier in deutlich ernsthafteren Bahnen bewegte als bspw. In der „Sharknado“-Reihe. Auch die CGI schien nicht ganz so mies wie in anderen Produktionen, offenbar hatte man gewissen technischen Entwicklungen nun endlich Rechnung getragen.
Auch möchte ich Regisseur Joseph Lawson und Kameramann Richard Vialet ein gewisses Talent nicht notwendigerweise absprechen, holten sie aus den bescheidenen Möglichkeiten doch noch ein Maximum heraus. Auch „Stargate“-Star (Serie) Christopher Judge mit ein paar passablen Auftritten, zumindest schien er im Cast der Einäugige unter den Blinden zu sein.
Die Synchronisation zwar ebenfalls besser als in anderen Asylum-Produktionen, unter dem Strich aber leider wieder unter jeder Kritik. Das kostete dem Streifen leider einiges, womöglich würde er in der englischen Originalfassung nicht ganz so trashig wirken wie in der Übersetzung. Sollte man sich dabei genau an das Drehbuch gehalten haben, so ist dieses leider auch nicht das Gelbe vom Ei.
Fazit: Wegen der ganz guten Naturaufnahmen sicherlich ein Blick wert, wegen der Handlung oder den Darstellungen braucht man sich den Streifen jedoch nicht anzusehen. Interessant eventuell für historisch Gebildete oder touristisch Reisende - diese Höhle in Indonesien gibt es wirklich und die darin getätigten Knochenfunde deuten auf ein wie in diesem Film gezeigtes Szenario hin. So gesehen hätte sich die Thematik durchaus eine A-Produktion verdient gehabt.
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Herrlicher Film Noir. „Fahr zur Hölle, Liebling“ besticht vor allem durch die feinen (wie ich sie nenne) „Mickey-Spillane-Figuren“, die uns Regisseur Dick Richards hier vorsetzt. Im Grunde genommen hat man es durch die Bank mit unsympathischen Pro- und fiesen Antagonisten zu tun, die sich in ihrem Verhalten eigentlich um nichts nachstehen. Die Geschichte wird aus der Sicht des gebrochen wirkenden Antihelden erzählt und beginnt eigentlich in der Mitter der Handlung. Mittels einer langen Rückblende wird der bisherige Teil erzählt und dann geht es auch schon los mit den ganzen Irrungen und Wirrungen. Wir finden die klassischen Spillane-Stereotypen, die da wären: Skrupellose, bestochene Politiker, eiskalte Gangsterbosse, korrupte Polizisten, heruntergekommene Prekäre und eine schöne Femme Fatale. Im Laufe der Handlung kommen dann noch jede Menge Ermordeter und sonstige Leichen, bis zum Schluss außer unserem Antihelden de facto keiner mehr übrig ist.
An Schauplätzen werden uns schummrige Bars, versiffte Wohneinheiten und schmucke Paläste der oberen Zehntausend gezeigt, eine Mittelschicht scheint es hier nicht zu geben. Unser Antiheld taumelt mit traumwandlerischer Unsicherheit durch die Schauplätze, scheint eigentlich nirgendwo wirklich hineinzupassen und sich auch nirgendwo wirklich wohlzufühlen. Er sieht seine Zukunft düster und sich selbst alleine, da er sich nicht in der Lage fühlt, für andere sorgen zu können (nicht mal für sich selbst). Seinem Kampf gegen den menschlichen und gesellschaftlichen Morast wohnt etwas Hilfloses inne - letzten Endes überlebt er zwar, sieht sich jedoch nicht als Sieger, sondern sein Überleben lediglich als Verlängerung weltlicher Leiden.
Handwerklich wurde an allen Positionen soweit so gut gearbeitet, auch darstellerisch sehe ich keinen Grund zur Klage. Robert Michums versteinerte Mine drückte ebenso aufs Gemüt wie alles andere, lediglich ein Wiedersehen mit „Mr. Nebenrolle“, Harry Dean Stanton erfreute. In diesem Film hatte er deutlich mehr Anteil als in vielen anderen, sogar einige Sprechparts. Auch ein ganz junger Sylvester Stallone überraschte mit seinem Auftritt. John Ireland und Charlotte Rampling solide wie man sie kennt. Auch die Synchronisation passte soweit, lediglich die Stimme von Mitchum fand ich nicht so recht passend.
Fazit: Als Genre-Perle würde ich „Fahr zur Hölle, Liebling“ jetzt nicht sehen, aber immerhin als würdigen Vertreter seiner Art. Atmosphärisch gut gelungen und auch visuell geglückt kann er auch für mehrere Sichtungen herhalten. In bedrückter Stimmung sollte man aber nicht sein, ansonsten könnte man bei so viel Schlechtigkeit der völligen Verzweiflung anheimfallen. Für Genrefreunde jedoch meine wärmste Empfehlung, und auch der eine oder andere könnte Freude an dem Streifen haben.
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Gelungene Hommage an die Spaghetti-Western der siebziger Jahre. In „Django Unchained“ stellt Quentin Tarantino wieder einmal sein feines Gespür für Stimmungen der Genres unter Beweis. Indem er seine Figuren mit schon fast traumwandlerischer Sicherheit an den Grenzen des guten Geschmacks wandeln lässt, ihnen dabei jedoch Kontur und Tiefe zugesteht, reitet er die Klaviatur sämtlicher emotionaler Oktaven von vorne bis hinten durch. Getragen von einem feinen Score versprühen sowohl Pro- als auch Antagonisten ihren teils widerlichen Charme und fügen sich in ein ekelerregendes Gesamtbildnis ein. Auch die Helden sind gezwungen, durch menschlichen Morast zu warten und stehen somit den Bösen um nur wenig nach. Die Welt scheint lediglich aus Tätern und Opfern zu bestehen und dazwischen blühen charmant-witzige Sequenzen wie Blumen in der Wüste. Da verwundern gewisse inszenatorische Ausrutscher wie die die etwas dümmlich angehauchte Diskussion um Kapuzen mit zu geringer Sicht dann schon etwas.
Leider opfert Tarantino seiner epischen Atmosphäre bisweilen die erzählerische Kontinuität. So entwickelt sich der entfesselte Django vom geknechteten Duckmäuser zu einem selbstbewussten Revolverhelden in rasender Geschwindigkeit, um später in seiner Entwicklung zu erstarren. Auch Dr. Schultz gesteht er nach einer gekonnten Einführung nur mehr wenig Potential zu, im Gegenteil ist er im Umgang mit Candie mit seinem Latein bald am Ende. Broomhilda hingegen wird in die Szenerie geworfen wie ein Hase bei einem Hunderennen und ihr keine nähere Bedeutung denn als Objekt der Sehnsucht zugestanden. Dafür werden die Gewaltspitzen in bester Tarantino-Manier lustvoll ausgekostet und nehmen einen relativ großen Teil der Laufzeit ein, und das trotz der von Pro7 für den Hauptabend vorgenommenen Kürzungen.
Auch das Rassenthema steht auf Tarantinos Agenda offenbar ganz oben, da dieses offenbar viel Potential an Emotionalisierung bietet. Irgendwann ertappt man sich selbst dabei, die empörte Rache-Bestie von der Leine gelassen zu haben, die ihrerseits nach Blut dürstet. So gesehen hat der ausufernde Showdown am Ende dann schon seine Berechtigung, selbst wenn danach wie bei jedem Blutvergießen lediglich Verlierer zurückbleiben.
Waltz und DiCaprio lieferten groß ab, besonders der Charme von Ersterem trägt den Streifen auf breiten Schultern. Daneben bestand DiCaprios Darstellung des widerlichen Großkotzes mit Bravour, beide griffen ineinander wie die Zahnräder einer gut geölten Maschine. Samuel L. Jackson ebenfalls hervorragend kauzig und mit großer Wirkung. Jamie Foxx musste den Wettstreit der Mimen nicht erst groß annehmen und brachte seinen Helden mit durchgängiger Coolness. Die Schauspieler in den kleineren Rollen, etwa Walton Goggins oder Don Johnson nahmen sich vornehm zurück und bereiteten ihren Kollegen die erforderliche Bühne. Franco Nero mit freundlichem Kurzauftritt.
Conclusio: Ein Western der Superlative, der es in sich hat. Wie gewohnt setzt sich Tarantino mit dem Wesen des Genres gut auseinander und treibt es in seiner besonderen Art und Weise auf die Spitze. Dass seine Filme nichts zu Zartbesaitete sind, sollte sich mittlerweile ja schon herumgesprochen haben, womit er seine Gefolgschaft letzten Ende beglückt haben sollte. Mit den im TV vorgenommenen Kürzungen (diese ausufernde Gewalt brauche in eigentlich nicht) kann ich nicht umhin eine hohe Bewertung zu vergeben, unter dem Strich spiegelt „Django“ alles, was das Genre ausmacht.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Asia-Monster-Trash aus den siebziger Jahren. Besonders die Schlefaz-Fraktion sollte die meiste Freude an diesem Streifen haben, denn hier haben wir einen Vertreter des „echten“ Trash. Während die Asylum-Produktionen von Haus aus als Mülltonnen-Produktionen konzipiert und zum Teil als Mockbuster vermarktet wurden, so versteht sich „Monster des Grauens greifen an“ als waschechtes Monster-Abenteuer, das sich in jeder Szene todernst nimmt.
Die banale Geschichte mit 08/15-Handung ist gespickt mit stereotypen Figuren, die als solche charakterisiert und dargestellt wurden. Wir haben einen draufgängerischen Fotoreporter, einen zwielichtigen Forscher, eine emotionalisierte Schöne ohne jegliche Funktion, einen gesetzten Wissenschaftler und zu guter Letzt noch ein paar Hilfskräfte, die lediglich als Bauernopfer dienten.
Dazu gesellten sich lächerliche Spezialeffekte mit ein paar zwar durchaus phantasievollen Kostümen, letzten Endes war es jedoch in jeder Szene klar ersichtlich, dass es sich um ins Bild kopierte Schaumstoff-Kameraden handelte, die sich in einer Modell-Umgebung austoben durften. Das verlieh der Chose zwischendurch zwar einen gewissen infantilen Charme, hatte jedoch kaum Potential für eine ernstzunehmende Wirkung. Die Darstellung liegt ganz auf dem Niveau der frühen Godzilla-Filme, als ein als Monster verkleideter Darsteller durch Spielzeug-Landschaften wüten durfte.
Darüber hinaus bekommen es unsere Helden mit klischeebehafteten Einheimische (und das meine ich im negativsten Sinne des Wortes) zu tun und werden vom Drehbuch zu irrationalen Reaktionen gedrängt, was den Film in die letzten Regionen des Trashs katapultierte.
Schauspieler und Synchronisation passten sich dem letztklassigen Niveau nahtlos an, wobei – und das meine ich jetzt im Sinne der Darsteller – mit den zur Verfügung stehenden Mitteln sicherlich mehr herauszuholen gewesen wäre. Sieht man sich vergleichbare Produktionen wie etwa „Tarantula“ an, so haben die schon eine deutlich höhere Qualität, vor allem im erzählerischen und handwerklichen Bereich.
Conclusio: Empfehlenswert wohl ausschließlich für eingefleischte Trash-Freunde, alle anderen werden sich wohl gnadenlos langweilen. Für Kalkofe und Rütten wäre es jedoch sicherlich ein gefundenes Fressen, allein die durchgehende, ungewollte Komik wäre für alkoholinduzierte Lustigkeit der ideale Nährboden. Für alle anderen jedoch bäh.
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Halbgare Blödelei. Vorausschickend sei gesagt, dass ich Otto Waalkes Humor ganz gerne mag, wobei mir die Wortspiele und Kalauer wesentlich besser gefallen als sein Slapstick. Im „Liebesfilm“ bekommt man viel vom einen und auch vom anderen. Besonders die Persiflagen auf die TV- und Kino-Herz-Schmerz-Produktionen hatten viel launigen Charme und selbst wenn nicht alle Pointen (ebenso wie die Amors Pfeile) immer so hundertprozentig treffsicher daherkommen, so bietet der Film viel Lachstoff. Mitunter ertappte ich mich ja, gegen meinen Willen zu lachen, da viel von dem gezeigten Humor eigentlich nicht auf meiner Schiene fährt. Doch Otto schafft es irgendwie, auch aus wackligen Passagen noch das Maximum herauszuholen.
Dem Grunde nach ist es ja übelster Blödsinn, doch mit genug Intellekt vorgetragen, dass man guten Gewissens zugeben kann, sich über die Darbietung amüsiert zu haben. Es ist die besondere Note Ottos, der den Unsinn so weit zur Kunstform erhoben hat, sodass man ihm irgendwie nicht böse sein kann. Der Humor ist weder verletzend noch untergriffig, jedoch immer spitzbübisch und charmant. Im „Liebesfilm“ spielt er seine Stärken gut aus, denn Otto ist immer dann gut, wenn er auf den Werken anderer aufbauen kann und diese lust- und liebevoll persifliert und karikiert. Klar geht mal auch was daneben und viel ist auch für jüngeres Publikum gemacht, doch in letzter Instanz bleibt er auch beim Liebesfilm oftmals stilsicher.
Und so wogen auch die nicht so trefflichen Passagen und Blödeleien nicht so schlimm, als dass man den Film schlecht bewerten könnte. Wiewohl man dem Film ansieht, dass in den vergangenen beiden Streifen schon einiges an komödiantischem Pulver verschossen wurde (die hatten ja immer auch Liebesthemen behandelt), so bietet der „Liebefilm“ genug humoriges Potential um nicht der Langeweile anheimzufallen.
Das einzige Problem des Films ist die Intensität. Ottos Humor kann ich mittlerweile nur in überschaubaren Dosen genießen – mit einem Wort: Neunzig Minuten Otto sind etwas viel am Stück.
Conclusio: Im Vergleich mit den Shows und den anderen Filmen sicherlich nicht die beste Performance des Ostfriesen, aber auch nicht die schlechteste. Wenn man den speziellen Humor Ottos mag oder sich zumindest darauf einlassen kann, so wird man durchaus gut unterhalten. Die weniger treffsicheren Passagen kosten zwar eine höhere Bewertung, etwas oberhalb des Durchschnitts möchte ich den Liebesfilm aber gerne ansiedeln.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Gute Doyle-Adaption. Es ist das mittlerweile dritte Holmes-Abenteuer mit Basil Rathbone und Nigel Bruce, das ich sah, und das bislang beste. „Das Spinnennest“ besticht durch eine wendungsreiche Geschichte mit interessanten Figuren. Besonders die Antagonistin hatte durchaus Charme und Stil, zudem schien sie auch mit einer guten Portion Gerissenheit ausgestattet, was unserem guten Meisterdetektiv die Lösung des Falles dann doch schwermachte. Dabei ging es weniger darum, die Täterin zu ermitteln (das schien schon von Anfang an klar zu sein), es ging eher um die Art der Ausführung und beweisen musste man die bösen Taten ja schließlich auch.
Interessant fand ich vor allem die Tatsache, dass das Abkaufen/Verpfänden von Lebensversicherungen in den späten Neunziger-/frühen Nullerjahren einen legalen Geschäftszweig im Finanzmarkt darstellte. So wurden vor allem in England Krebskranken die Lebensversicherungen abgekauft, wobei die Ablebenssumme für den Käufer dann die „Rendite“ und das Überleben des Kranken das „Risiko“ darstellte. Für mich hatte es ja immer einen seltsamen Beigeschmack, bei einer Veranlagung (und so sah es der Käufer ja letztendlich) auf den Tod eines Menschen zu „wetten“, die Finanzmarktaufsicht sah darin jedoch keinen Hinderungsgrund. Mittlerweile gibt es diesen Sekundärmarkt nicht mehr, offenbar war man sich des moralisch fragwürdigen Aspekts bewusstgeworden – wobei die Initiative ursprünglich sogar von den Kranken selbst ausging (für die war es attraktiver, vom Geld noch etwas zu haben als es den Hinterbliebenen zu überlassen. Vielfach wurde es letztendlich für die Therapie eingesetzt und hatte dann sogar einen positiven Effekt).
Doch zurück zum Film: Die mannigfaltigen Verkleidungen Holmes waren hier besonders interessant. Zwar war Rathbone selbst in den raffiniertesten Verkleidungen immer erkennbar und dass Lady Spedding sein Spiel durchschaute, spricht für die Geschichte. Dazu kam dann noch das seltsame Kind und fertig war der eigenartige, aber immer interessante Fall.
Leider hatte die Synchronisation wie so oft kein gutes Händchen. Abgesehen davon, dass manche Passagen gar nicht erst übersetzt wurden, fehlten leider jegliche Musik und Hintergrundgeräusche. Keine Vogelzwitschern in der Natur, gerade mal ein maues Wasserplätschern gab es neben dem Wildbach. Das war leider recht schwach und kostete einiges an Atmosphäre.
Fazit: Ein durchaus interessanter und empfehlenswerter Fall, für mich der beste der drei bisher gesehenen. Leider war die Synchro derart schwach, dass sie dem Ganzen eine stellenweise leidlich billige Note verlieh. Da muss ich leider einen ganzen Punkt abziehen, trotzdem steht der Fall mit einer soliden sechseinhalb noch ganz gut da.
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„Mann, bin ich bescheuert!“ – „Das macht doch nix!“. So oder so ähnlich lautet wohl das Motto des Films. Obwohl mit ein paar schrägen und durch die Bank leidlich einfach gestrickten Figuren durchaus Laune erzeugt wird, lassen die Stereotypen dennoch keine rechte Freude aufkommen. Die testosterongetränkte Benzinbruderschaft hat bei den illegalen Straßenrennen der letzten Jahre wohl zu viele Verkehrstote verursacht um in der Sache wirklich witzig sein zu können. So gesehen wirkt der Streifen dann doch wie aus der Zeit gefallen und fand in mir keinen Freund, obwohl ich selbst in jüngeren Jahren eine starke KFZ-Affinität entwickelt hatte.
Heutzutage empfinde ich mit Manni und seinen Kumpanen noch am ehesten Mitleid, da die geistig minderbemittelte, starke Hinwendung auf den fahrbaren Untersatz schon etwas Pathologisches in sich trägt und den eigenen Lebenshorizont doch stark einschränkt. Indem Regisseur Wolfgang Büld seine Verlierer und zukünftige Hartz IV-Empfänger zu Helden hochstilisiert, bleibt das humoristische Potential leider auf halber Strecke mit leeren Tank liegen und ich empfand neben dem oben beschriebenen Mitleid besonders bei den Gags unter der Gürtellinie etwas Fremdscham.
Meiner Ansicht nach lassen sich amerikanische Teenie-Komödien nicht so einfach auf mitteleuropäische Schauplätze verlegen und genau das versuchte Büld offensichtlich. Möglicherweise fehlen mir aber auch die grundlegenden Kenntnisse um den „Mythos“ des Mantas um die Chose witzig zu finden oder mir entging das parodistische Potential. Vielleicht haben Angehörige der Schrauber-Szene mehr Zugang zu dem humorigen Potential, möglich ist ja viel…
An den Darstellern lag es nicht, die geistigen Schlappmacher wurden jedenfalls glaubwürdig und soweit auch nachvollziehbar dargestellt. Til Schweiger sehr gut als prollige Dumpfbacke, ebenso wie Tina Ruland. Stefan Gebelhoff ohne gröbere Fehler, ebenso wie Michael Kessler in seiner dankbaren Rolle. Alle anderen ohne Fehl und Tadel.
Fazit: Bei seinem Erscheinen wohl lustiger als heutzutage. Der Versuch einer schrägen deutschen Teenie-Komödie nach amerikanischem Vorbild gelingt leider nur in Ansätzen, manche Stereotypen lassen sich halt einfach nicht so leicht nach Mitteleuropa übertragen. Trotz einigermaßen ausgeflippter Charaktere hat „Manta, Manta“ leider nicht die Drehzahl um durchgängig unterhalten zu können. Nicht einmal als Parodie seiner selbst punktet der Streifen, die dreieinhalb gehen schon in Richtung Trash.
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Feine Holmes-Verfilmung. Grundsätzlich kann man zu diesem Streifen aus handwerklicher Sicht meinen Kommentar zum „Geheimnis des Königs“ 1:1 übernehmen, daher erspare ich mir das an dieser Stelle und bitte den interessierten Leser, an dieser Stelle nachzusehen.
Inhaltlich bietet die Geschichte sogar noch etwas mehr Strahlkraft und Mystery-Feeling als beim oben genannten, was mich diesen Teil dann noch höher bewerten lässt. Auch bediente die Atmosphäre im und um das Kloster natürlich die Mystery-Schiene im Besonderen, was bei mir auf besonderes Wohlgefallen stieß. Es ist diese schaurig-schöne Stimmung, die immer wieder gut ankommt. Mystery bellt ja gelegentlich gewaltig, beißt aber niemals fest zu - denn dass hier nicht wirklich ein Vampir sein Unwesen treibt, kann man guten Gewissens schon mal verraten.
Lediglich die Auflösung brachte ein paar Unsäglichkeiten, da die für die Lösung erforderlichen Hintergrundinformationen erst am Schluss präsentiert wurden. Damit kommen die Ratefüchse unter den Krimifreunden wohl hier nicht so sehr auf ihre Kosten, da ein vorzeitiges Ermitteln des Täters so gut wie unmöglich ist. Es ist aber auch der einzige Wermutstropfen in einem ansonsten gut erdachten und fein umgesetzten Kriminalstück.
Fazit: Eine klare Empfehlung von mir für den „Vampir von Whitechapel“. Sowohl die Krimi- als auch die Mystery-Freunde werden ihre Freude an der Doyle-Adaption haben, die sich wieder durch hohe Werkstreue auszeichnet. Matt Frewer als Holmes hätte ich gut und gerne noch öfters gesehen.
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Achtbare Holmes-Verfilmung. Matt Frewer als Sherlock Holmes – das muss ich mir ansehen, dachte ich, als ich den Streifen auf Youtube entdeckte. Bisher war mir Frewer stets als Darsteller von schrägen und latent gestörten Charakteren aufgefallen, und natürlich als Max Headroom (die *räusper* reiferen Seher unter uns erinnern sich möglicherweise an die doch recht erfolgreiche Serie aus den Achtzigern, in der er den stotternden Cyber-Charakter gab). Irgendwie hätte ich ihn nicht als Holmes-Darsteller auf dem Radar (Downey Jr. zwar auch nicht, aber das ist eine andere Geschichte), wobei ich nachträglich sagen muss, dass er seine Sache recht ordentlich gemacht hat.
Überhaupt besticht der augenscheinlich für das TV produzierte Film durch eine hohe Werkstreue und gut ausgestattete Kulissen. Auch mit den Kostümen und dem sonstigen Drumherum hat man sich offensichtlich Mühe gegeben, was dem Film eine gute Atmosphäre beschert und ihn von anderen, weniger aufwändigen Produktionen wohltuend abhebt. Auch bei der Synchronisation war eine gewisse Hingabe zum Stoff zu bemerken, was sich positiv auf das Gesamterlebnis auswirkte.
Regisseur Rodney Gibbons schaffte den Spagat zwischen einer klassischen Inszenierung, ohne dabei jedoch verstaubt und altbacken zu wirken. In der Tat wird die Handlung flott vorangetrieben, was zwar eine gewisse Aufmerksamkeit erfordert (nebenher bügeln geht eher nicht), dem Film aber eine Frische und Leichtigkeit verleiht, die gemeinsam mit stetig steigender Spannung für ein gelungenes Gesamterlebnis sorgen.
Gibbons schafft es auch, jegliche Zusammenhänge plausibel zu zeigen und in die Handlung einfließen zu lassen, und so gibt es keine wie aus dem Nichts auftauchenden Helferlein, die mitunter einen unglaubwürdigen Zug in die Sache bringen, oder Pannen, die sich im Nachhinein als (wackelige) Teile eines „genialen“ Plans herausstellen. Damit trägt er auch dem Geist Holmes´, der ja nicht an Zufälle glaubt, gut Rechnung.
Auch Frewers Kollegen agierten passend und stimmig, was den Streifen durchaus sehbar macht. Liliana Komorowska als Irene Adler hatte ebenso ihre Momente wie Kenneth Welsh, dessen Dr. Watson hier deutlich mehr Beachtung erfuhr als in anderen Produktionen, in denen man ihn zu einem reinen Stichwortgeber degradierte (in den Novellen fungiert er als eine Art Erzähler, der die Abenteuer Holmes´ aus seiner Sicht darstellt). Dr. Watson hat seinen Anteil an der Lösung des Falles und das war auch gut so.
Fazit: Eine gelungene Doyle-Verfilmung, die ich jedem Krimi-Fan wärmstens ans Herz lege. Atmosphärisch einwandfrei und spannend gemacht, besticht der Film durch hohe Werkstreue und handwerkliches Geschick. Gibt es in guter Bild- und Tonqualität auf Youtube.
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Inhaltlich grottiges Effektspektakel ohne tieferen Sinn. Für dieses Machwerk bin ich definitiv die falsche Zielperson - wobei ich auch nicht annehme, dass Pubertierende große Freude daran haben werden. Es ist in der Machart denke ich wohl eher für Zehn- bis Zwölfjährige gemacht, die für die härteren Harry-Potter-Stoffe noch zu jung sind.
Inhaltlich geht es ein wenig in die Richtung des Zauberlehrlings (auch jenem von Goethe), wobei die Geschichte unter dem Strich keinesfalls den Charme Rowlings zu entfachen imstande ist. Es wirkt in seiner Gesamtheit leider banal und oftmals sogar grenzwertig dumm, wobei besonders das Verhalten der Nebenfiguren Zahnschmerzen auslösen (etwa der Trainer der gegnerischen Volleyball-Mannschaft oder der Rektor, sollte das etwa lustig sein?). Dazu kommen handwerkliche Missgeschicke wie schlechte Masken (Raymond Bak-Ming Wongs aufgeklebter Bart war fast schon ein maskenbildnerisches Verbrechen, ebenso wie die schlecht sitzende, blonde Perücke des „Metall-Magiers“) und teils ins hanebüchene gehende Dialoge, die den Streifen so ziemlich Schiffbruch erleiden lassen. Sogar heimische B- und C-Produktionen befleißigen sich zumindest dieser grundlegenden Eigenschaften, was diese Produktion offenbar nicht schafft.
Dafür konnten sich die CGI-Effekte durchaus sehen lassen, zumindest darauf wurde Wert gelegt. Vor allem der schlussendliche Showdown präsentierte sich als quietschbunte Effektorgie, die auch in einem Hollywood-Blockbuster gute Figur gemacht hätte. Die computergenerierten Bilder wurden gut in den realen Hintergrund eingepflegt, womit zumindest dieser Teil visuell ansprechend daherkam.
Zum darstellenden Personal kann man eigentlich nicht viel sagen, an dem Drehbuch wären auch bessere Mimen gescheitert. Die zwar gut gesprochenen, jedoch oftmals an der Geschwindigkeit der Worte scheiternde Synchronisation gab der Performance dann den Rest, offenbar ist die Übersetzung aus Mandarin schwerer als aus dem Englischen.
Fazit: Eine ambitionierte Produktion scheitert an einer banalen Geschichte, einem dummen Drehbuch und bestenfalls durchschnittlichen Darstellern. Gute optische Effekte konnten das Ruder erst am Schluss ein wenig herumreißen, dafür vergebe ich auch die eineinhalb Punkte. In seiner Gesamtheit jedoch definitiv nicht empfehlenswert, gerade in diesem Genre gibt es viele andere und deutlich bessere Produktionen.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Ansprechender Holmes-Krimi. Man kann sich angesichts der Handlung wohl denken, dass diese Geschichte nicht aus der Feder Doyles´ stammt – Sherlock Holmes verschlägt es hier auf einer Flugreise nach Kanada, wo er es mit einem seltsamen Fluch zu tun bekommt. Inhaltlich orientiert sich Autor Paul Gangelin ein wenig am „Hund von Baskerville“, auch dort nutzt ein skrupelloser Verbrecher alte Legenden für seine Machenschaften. Obwohl der Plan ebenso perfide ausgetüftelt wurde wie jener aus Dartmore, kann man einen Sherlock Holmes natürlich nicht aufs Glatteis führen.
Dazu gibt es einer jenen, in den Zwanziger- und Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts (dorthin würde ich die Handlung so aus der Hüfte geschossen mal verorten) so beliebten Okkultismus-Zirkel, bei dem die Legende vom mordenden Gespenst auf fruchtbaren Boden fällt. Holmes bekommt bei seinen Ermittlungen also auch Gegenwind von einem Gutteil der Protagonisten, die den Geist für durchaus real erachten. Und so entspinnt sich eine durchaus unterhaltsame Mörderjagd, denn dass sich tatsächlich ein Geist für den Mord verantwortlich zeigt, ist ja wohl von Anfang an zu bezweifeln.
Dazu liefern uns wabernde Nebel und düstere Gemäuer eine feine, unheilvolle Atmosphäre, die den Film gut unterfüttern. Fast möchte man das s/w bedauern, in Farbe hätte es denke ich besser gewirkt. Roy William Neill begeht auch nicht den Kardinalsfehler, zu früh oder zu spät mit den Informationen über die Täterschaft herauszurücken, lediglich die Art und Weise der Aufdeckung der Hintergründe bleibt ein wenig unklar, da Holmes seine Quellen hinsichtlich der ehemaligen Theaterkarriere des Opfers nicht preisgibt. Die Effekte waren auf dem relativ einfachen Niveau der damaligen Möglichkeiten, letzten Endes aber in Ordnung.
Basil Rathbone und Nigel Bruce lieferten wieder gut ab. Es ist je besonders bei letzterem interessant, wie sehr er die Figur des Dr. Watson prägte. Sieht man sich spätere Verfilmungen des Meisterdetektives an, so orientieren sich viele der Darsteller an seiner Optik, sogar Jude Law hat man ein charakteristisches Oberlippenbärtchen verpasst. Alle anderen in Ordnung, auch die Synchronisation passte soweit.
Apropos Synchro: Bei seiner Erstveröffentlichung im deutschen Sprachraum 1969 (der Film kam hierzulande niemals in die Kinos und wurde erst damals für das Fernsehen synchronisiert) wurden nicht alle Szenen verwendet (ergo auch nicht synchronisiert), in der auf Youtube sehbaren Version gibt es zwischendurch einige Szenen in der englischen Originalsprache zu sehen.
Fazit: Eine ansprechende und nicht nur für Filmnostalgiker soweit auch empfehlenswerte Holmes-Geschichte, die durchaus heute noch einen gewissen Charme versprüht und spannende Unterhaltung verspricht. Jedenfalls eine wohltuende Abwechslung vom hiesigen Krimi-Einheitsbrei.
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Brauchbare Klassiker-Adaption. Es kommt mir ja vor, als wäre „Der Hund von Baskerville“ einer der meistverfilmten Stoffe der klassischen Literatur, unzählige Filmschaffende haben sich bereits an der Novelle Sir Arthur Conan Doyles versucht. Allein auf MP werden gut zwanzig Filme dazu gelistet, wobei die gegenständliche Verfilmung wohl eine der besseren darstellt.
Die Hammer Studios standen für mich immer für emotionalisierende, stark atmosphärisch geprägte Produktionen, für die auch unser Monsterhund wie geschaffen schien. Ausufernde Blutopern oder auf Zelluloid gebannte Grauslichkeiten sieht man hier jedoch nicht, der Härtegrad bleibt bei rechtzeitig abdrehender Kamera der jeweiligen Phantasie des Zusehers vorbehalten. Mir persönlich reicht das Gezeigte jedoch völlig aus, die Gewalt wird bis auf einen blutigen Dolch oder zerrissene Kleidung hier kaum visualisiert. Trotzdem schaffen wabernde Nebel, Blitz und Donner sowie halbdunkle Kulissen eine gewisse unheilvolle Stimmung, die gut zur Handlung passt.
Mitunter wird man jedoch schon auch der Tatsache ansichtig, jetzt in einer Filmkulisse zu sein, viel Pappmaché und dürres Laub weisen darauf hin. Doch selbst das machen die ambitionierten Mimen wieder wett, allein schon die bestens aufgelegten Peter Cushing und Christopher Lee hielten mit ihren Darstellungen die Spannung aufrecht. Aber auch André Morell (Dr. Watson), Francis de Wolf (Dr. Mortimer), Ewen Solon (Stapleton) und John Le Mesurier (Barrymore) mit einigen guten Auftritten. Marla Landi fiel mit ihrem leider deutlich überkandidelten Spiel etwas ab, Miles Malleson dafür passend.
Erfreulich war für mich auch die hohe Werkstreue. Eigentlich hielt sich Regisseur Terence Fisher fast mit Punkt und Beistrich an die Literaturvorlage, was ich eigentlich mehr zu schätzen weiß als bemühte Interpretationen oder (zu) gewolltes Drehen an der Spannungsschraube. Mir sind da einige leidlich verhunzte King-Verfilmungen in schlimmer Erinnerung, und so hebt sich dieses Werk wohltuend von anderen ab. Auch mit den recht freien Holmes-Interpretationen eines gewissen Guy Richie bin ich eigentlich nicht so recht glücklich, beide haben mich eher erbost als unterhalten zurückgelassen. Besonders wenn man – so wie er - an der Figur Sherlock Holmes´ selbst herumdoktert, dann hat er allein damit bei mir meist schon verspielt.
Conclusio: Eine durchaus klassische Interpretation eines klassischen Stoffes und damit nicht nur, aber besonders für Nostalgiker wie mich empfehlenswert. Visuell und atmosphärisch ist der Streifen durchaus gut ausgeführt, da verzeiht man auch kleinere handwerkliche Schwächen. Auch die Darsteller erfreuten mich und die Synchronisation passte soweit. Eine solide sechseinhalb halte ich für angemessen.
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Schwächerer De Funes. Grundsätzlich habe ich mich mit den Gendarmen-Filmen nie so recht anfreunden können und auch dieser hier schließt sich der Reihe nahtlos an. Es ist diese Mischung aus Treppenwitzen und müdem Slapstick, der bei mir eigentlich nie so recht zünden will. Die satirischen Betrachtungen vom Werbefernsehen etwa oder den entscheidungsschwachen Politikern waren merkbar, hatten aber kaum den Verve anderer De Funes-Filme (bspw. „Hasch mich, ich bin der Mörder, oder auch „Brust oder Keule“). Diese gestalteten sich deutlich Gag-reicher und auch treffsicherer als die lieben Gendarmen, auch der running Gag mit der rasenden Nonne nutzte sich irgendwann mal ab.
Und so haben wir hier eine zwar nicht gänzlich unlustige, aber im Vergleich mit anderen De Funes-Filmen schwache Außerirdischen-Filmparodie, die sicherlich den einen oder anderen Schmunzler bietet, unter dem Strich aber nie mehr als stille Heiterkeit auslöst. Wenn wir im Freundeskreis De Funes-Filme Revue passieren lassen, so bleibt dieser zumeist ohne Erwähnung, was dann schon eigentlich alles sagt. Auf ikonische Sequenzen wie etwa die Furz-Szene bei den Kohlköpfen oder die Einbrecher-Jagd beim „Schlossgespenst“ wartet man hier vergeblich, und auch der Wortwitz zündet nur teilweise.
Die Mimen lieferten ab wie man sie kennt, es wurde hier auf das Gendarmen-Stammpersonal gesetzt, lediglich Claude Gensac blieb dem Cast fern. Sie wurde in den wenigen Szenen durch Maria Mauban ersetzt. Diese jedoch mit zu wenig Leinwandpräsenz um sie wirklich einschätzen zu können.
Der große Pluspunkt des Filmes war auch hier die urlaubsinduzierte Leichtigkeit, die die Cote Azur zu vermitteln imstande ist. Die angenehm lockere Atmosphäre der Gegend wurde wieder gut genützt um den Film mit wohltuendem Laissez Faire zu untermauern, auf der die mitunter recht einfache Komik dann doch mit einigem Verve zur Geltung kam. Es ist eben der hampelnde De Funes-Humor und den mag man eben oder nicht.
Conclusio: Für einen De Funes-Freund wie mich durchaus schaubar, auch wenn andere Filme des Meisterkomikers bei mir auf mehr Gegenliebe stoßen. Ein paar Schmunzler hatte die „unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen“ schon zu bieten, die „Kohlköpfe“ etwa haben es mir jedoch deutlich mehr angetan. Gänzlich in die Tonne treten möchte ich ihn nicht, mehr als eine leicht unterdurchschnittliche Bewertung ist aber nicht drinnen. Empfehlenswert ausschließlich für ausgemachte De Funes-Fans.
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Nicht uninteressanter Film über das Leben nach dem Tode. „Astral City“ ist wohl einer jener Filme, auf die man sich einlassen muss, könnte man ihn doch mit Fug und Recht als esoterisches Geschwurbel abtun. Letzten Endes ist es ja wie bei allen spirituellen und religiösen Angelegenheiten eine Sache von Glauben oder eben Nicht-Glauben. Obwohl zumindest die titelgebende Astral-Stadt eine durchaus angenehme Vision vom Jenseits darstellt, bietet sie doch interessante Parallelen zum irdischen Dasein (harte Arbeit bei kargem Lohn; Organisation verschiedener Aufgabenbereiche in Ministerien, bei denen man vor allem Geduld aufbringen muss).
Zumindest ist die Astralstadt erstrebenswerter als die höllen-ähnliche Wüste davor, womit sich die jenseitige Vision ein wenig an der katholischen Lehre und jener einiger anderer Religionen orientiert. Auch hier muss die Seele zumindest kurzzeitig in einer schreckensvisionären Umgebung zubringen, ehe ihr das Elysium zuteilwird.
Auch die Bezugnahme auf historische Ereignisse mag den einen Seher erfreuen, den anderen nicht. Die Kriegstoten, die ins Paradies aufgenommen werden, bestehen in erster Linie aus Zivilpersonen, möglicherweise schmoren die Soldaten noch in der Hölle. Die moralische Frage, inwieweit einfache Soldaten an Kriegsereignissen Schuld tragen, wird zwar weder gestellt noch beantwortet, doch das Fehlen jener Personen deutet darauf hin. Möglicherweise sind diese aber auch im Zivilgewand und nicht als solche erkennbar. Wie auch immer, wir werden wohl alle irgendwann mal erfahren, ob der Film beziehungsweise der Hellseher, dem dies alles aus dem Jenseits diktiert wurde, die Wahrheit sprechen oder nicht.
Regisseur Wagner de Assis setzt uns eine nicht allzu innovative Optik vor, Himmel und Hölle werden wie in vielen anderen Filmen dieser Art dargestellt. Die Mimen lieferten ganz gut ab, und selbst wenn ihre Rollen keine wie immer gearteten Herausforderungen boten, so kann man ihre Leistungen durchaus abnicken. Auch die Synchronisation habe ich schon schlechter erlebt, sie zieht den Film qualitativ zumindest nicht herunter.
Conclusio: Das Gefallen hängt wohl strak davon ab, ob man sich mit dem Streifen inhaltlich anfreunden kann oder nicht. Ich persönlich stehe dem Ganzen mit einer gewissen neutralen Neugierde gegenüber und warte ab – letzten Endes wird man ja schon sehen, wie es ist. Handwerklich gesehen möchte ich zumindest nicht abraten. Optik und Machart sind in Ordnung - selbst wenn es phasenweise nach den Bildern einer Zeitschrift der Zeugen Jehovas aussieht, so haben diese doch zumindest mehr Attraktivität das etwa die Gemälde Breughels. Eine durchschnittliche fünf ist die logische Bewertung.
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Bemühter, unter dem Strich jedoch eher schwacher Wallace. Allein schon die Geschichte um die gepackten Koffer hatte deutlich weniger Strahlkraft als jene der Rialto-Produktionen, an denen sich Brauner hier offenbar stark orientierte. So gesehen ist die Handschrift Wallace´ Junior leider erkennbar, der inhaltlich zum Senior eher abfällt. Trotzdem haben wir die für Wallace typische Verworrenheit, jedoch ohne die extrem verschlungenen Pfade, die Senior gerade in späteren Werken auszeichnete. Die Idee mit dem Rauschgift jedoch nicht schlecht, das war offenbar schon damals en vogue.
Gut, dass Brauner in ein paar atmosphärische Außenaufnahmen in London investierte, das verschaffte seinen schwarzen Koffern eine passable Grundstimmung. Auch punkto Ausstattung und Kostümen scheute er keine Kosten, was dem Streifen auch guttat. Das Palais Mendelssohn in Berlin Grunewald meine ich schon auch in einigen anderen Filmen als Kulisse gesehen zu haben, was aber ebenfalls eher einen Pluspunkt darstellt. Lediglich der Nebel hat schmerzlich gefehlt und die zwielichtigen Spelunken, das öffentliche Leben spielte sich eher in den besseren Kreisen ab.
Leider musste sich Brauner beim Cast ein wenig nach der Decke strecken. Zwar gaben Joachim Hansen und Senta Berger ein entzückendes Paar ab, doch besonders bei den Antagonisten machte sich das Fehlen einer diabolischen Präsenz eines Klaus Kinski schon bemerkbar. Stanislav Ledinek, für mich einer der Parade-Schurken, wurde in einer Nebenrolle verheizt und Peter Carsten mit nur wenig Eindringlichkeit, sogar am Schluss. Leonard Steckel zu onkelhaft für einen Bösen. Chris Howland als Eddie-Arendt-Ersatz leider nur ein schwacher solcher – obwohl er seine eigene Darstellung durchzog, hatte er niemals die Strahlkraft des „Originals“.
Fazit: Angesagte Wunder finden leider nicht statt. Obwohl Brauner viele Elemente der erfolgreichen Produktionen in seine Adaption einfließen ließ, wirkte diese leider wie ein schwacher Aufguss und wollte damit nicht so recht zünden. Bemüht, aber glücklos versuchte man der Tradition treu zu bleiben, hatte damit aber nur bedingten Erfolg. Definitiv abraten möchte ich für eingefleischte Wallace-Fans nicht, allen anderen sei zu den bekannten Filmen geraten. Eine leicht unterdurchschnittliche Bewertung halte ich für angemessen.
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Krude Mischung aus Abenteuerfilm und feuchtem Männertraum. Um es gleich vorweg zu nehmen, die „Weiße Sklavin in der grünen Hölle“ ist kein Stern am Blockbuster-Himmel. Eigentlich taugt das Machwerk lediglich als seichte Jugend-Unterhaltung, die ein paar launige Passagen bietet. Für eine waschechte Komödie gibt es zu wenig Lacher, für einen ernsthaften Abenteuerfilm ist er zu dumm und für eine Satire oder Parodie zu wenig bissig. Inhaltlich bietet er bestenfalls Durchschnittliches und auch die Reaktionen der Protagonisten waren seltsam. Auch die Effekte billig, Bo Svensons Kampf mit der Gummischlange etwa überschritt die Grenze zur Peinlichkeit deutlich.
Lediglich die Idee der von den Amazonen zwecks Sicherung der Nachkommenschaft gefangen gehaltenen Männern hatte etwas. Es kann ja durchaus als feuchter Traum von Herren mit gewissen Vorlieben durchgehen, dieses vollkommene Beherrscht- und Umsorgt-Werden von (durchwegs ansehnlichen und gut gebauten) Amazonen. Die gefangenen Männer sind zwar in einen Bambus-Käfig gesperrt, werden jedoch gut (und mit sicherlich eiweißreicher Nahrung ;-)) versorgt und müssen jederzeit bereit sein, sexuelle Leistung zu erbringen. Das mag auf den ersten Blick möglicherweise attraktiv wirken, doch die Beschwerde der Gefangenen hatte auch etwas Nachvollziehbares. Der durch sexuelle Überlastung vorzeitig gealterte und apathisch wirkende Insasse war in dieser Hinsicht nicht zu beneiden.
Ansonsten gab es viel dümmliches und hanebüchenes Herumgetue, das wie gesagt weder lustig noch spannend war und in letzter Instanz leider in keiner Weise an Klassiker wie etwa „Indiana Jones“ oder „König Salomons Diamanten“ heranreichte. Da rissen auch die leichtbekleideten Damen nicht viel heraus, sondern verstärkten im Gegenteil den Eindruck der Letztklassigkeit nur noch.
Donald Pleasence scheint ja seit jeher ein Faible für derartige Dummheiten zu haben, den sieht man ja immer wieder in derartigen Machwerken. Bo Svensson gab den lockerlässigen Abenteurer nach besten Wissen und Gewissen, aus seiner blassen Figur wäre auch mit einem besseren Darsteller nicht mehr herauszuholen gewesen. Eine schon ein wenig in die Jahre gekommene Anita Ekberg immer noch attraktiv und gut gebaut, mehr allerdings auch nicht.
Conclusio: Für männliche Vorpubertierende möglicherweise ein Blick wert, für alle anderen eher zum Wegschauen. Die Idee mit den Gefangenen der Amazonen hatte ebenso wie die Sequenz in dem Einheimischen-Stamm durchaus ihren Charme, für hundert Minuten war das aber definitiv zu wenig. Eine trashige Zweieinhalb ist das äußerste, was ich mir dazu abringen kann, bei diesem Machwerk krankte es an vielen Ecken und Enden.
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Mystery aus einer Zeit, in der es die Bezeichnung noch gar nicht gab. Fritz Langs Fortsetzung der Geschichte um das geniale Verbrechergehirn ist eine Mischung aus Stumm- und Tonfilm und wirkt trotz des schon fast biblischen Alters weder altbacken oder überholt. Die Mischung aus fantastischen Handlungselementen und ernsthafter Darbietung punktet mit einer zeitlosen Eleganz und Eindringlichkeit, die vielen Produktionen dieser Zeit weitgehend fehlen. Es ist das gewisse Etwas, das den Film knapp neunzig Jahre nach seiner Veröffentlichung immer noch sehbar macht und dabei einen beinahe hypnotischen Sog entfacht, mittels dessen die Spannungsschraube kontinuierlich angezogen wird. Die Effekte mit den Doppelbelichtungen sind einfach, aber wirkungsvoll. Und auch wenn die Darsteller mitunter gräulich überspielen, passt sich sogar dieses gut in die manische und übertrieben wirkende Handlung an.
Sogar die etwas üppige Laufzeit von über zwei Stunden (und da fehlen zur verloren gegangenen Originalversion noch gut zwanzig Minuten) wirkt weder ausgewalzt noch übertrieben, meiner Ansicht nach braucht es die epischen Einstellungen und die langen, bedeutungsvollen Blicke aus dunkelgeränderten Augen.
Von Seiten der Handlung ist eigentlich klar, warum der Film in der Nazi-Zeit verboten war, bedient sich Dr. Mabuse doch ähnlicher Methoden wie das damalige Terror-Regime. Man könnte sich sogar so weit versteigen, in des Doktors Aktionen Parallelen zum jetzigen Impf-Druck zu sehen - auch dabei wird versucht, die Bevölkerung mittels Angstmache und sozialem Druck in eine bestimmte Richtung zu lenken. Doch während die letztendlichen Motive Mabuses mit einer lapidaren „Herrschaft des Verbrechens“ erklärt wird, ist es bei der derzeitigen Panikerzeugung eher die Lobby zur Gewinnmaximierung der Impfhersteller, die die Vorgänge vorantreiben. So gesehen hat Fritz Langs Werk eine schon fast zeitlose Bedeutung und ist wie gesagt auch heutzutage sehbar.
Interessant auch, dass Dr. Mabuses Verbrecherorganisation wie eine Firma oder staatliche Organisation aufgebaut ist, es gibt verschiedene Abteilungen für verschiedene Verbrechen (so ist die mehrfach genannte Abteilung 2-B etwa für Exekutionen zuständig). Das macht die Vorstellung umso unangenehmer, da deutliche Parallelen zwischen den Verbrechern und staatlichen Institutionen gezogen werden. Eine für einen Wähler reichlich ungute Vorstellung, sich lediglich zwischen Verbrechern unterschiedlicher Couleur entscheiden zu können.
Die mir allesamt unbekannten Darsteller sind nach heutigen Darstellungsgewohnheiten eigentlich nicht zu beurteilen, jedoch scheinen die meisten aus dem Theaterfach zu kommen. Die mitunter zu großen Gesten und die lauten Artikulation würden jedenfalls dafürsprechen.
Conclusio: Es ist beinahe schon ein Stück klassischer Filmgeschichte und meiner Ansicht nach auch als solche zu bewerten. Diese Mischung aus unangenehm deutlicher realer Interpretationsmöglichkeit und fantastischem Inhalt kann auch heute noch seine Punkte leicht einfahren. Zudem wurde die Fassung nicht zu Tode restauriert, es gibt keine Musik und auch die Geräusche sind nur rudimentär eingefügt. Das erzeugt eine maximale Authentizität, die trotz der Arthaus-artigen Machart auch die Krimispannung gut generiert. Von mir daher eine klare Empfehlung und eine solide siebeneinhalb.
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Seichter Agentenfilm mit inhaltlichen Schwächen. Man kann den „Drei Dschunken“ wohl einen gewissen Unterhaltungswert zugestehen, jedoch resultiert dieser weniger aus der Handlung oder der Darbietung selber, sondern eher aus einer trashigen Leichtigkeit, die zwar für den einen oder anderen Schmunzler sorgt, die drei Dschunken ansonsten in den inhaltlichen Untiefen eher Schiffbruch erleiden lässt. Regisseur Ernst Hofbauer orientierte sich in seiner Regiearbeit an einer Mischung aus der Tradition der Rialto-Produktionen und den damals gerade aufkommenden Agentenabenteuern, die wiederum eine heutzutage eher seltsam anmutende Mischung aus ernsthafter Ermittlung und legerem Getue bieten.
Die weiteren Zutaten dieser Melange bestehen aus schablonenhaften Figuren, lockeren (in diesem Fall leider oftmals nicht treffsicheren) Sprüchen und (in diesem Fall leider erst ganz am Schluss gebotenen) Spannung. In letzter Instanz ist es hier jedoch eher kalter Kaffee, der zwar dünn und gut verdaulich wirkt, jedoch andererseits derart wenig Eindruck hinterlässt, dass man wohl keine weitere Fahrt auf den drei Dschunken bucht. Ich will jetzt nicht so weit gehen und den Asylum-Vergleich bemühen, trotzdem erinnert die Produktion in einigen Punkten frappant an jene der Trash-Schmiede.
Das niedrige Niveau lag zum Teil auch an den unpassend agierenden Darstellern. Unser „Helden“-Duo Steward Granger und Harald Juhnke hatte so seine Schwierigkeiten mit ihren Figuren. Juhnke leider in keiner Phase auch nur mit einem Hauch von positiver Präsenz, diese Mischung aus dummdreistem Gehabe und kumpelhafter Anbiederung driftete oftmals in Peinlichkeit ab. Granger zumindest am Schluss einigermaßen ansprechend, davor besonders in den Liebes- und Actionszenen grauenvoll. Horst Frank und Sieghart Rupp als Antagonisten schon besser, besonders Ersterer mitunter herrlich schmierig-fies. Wirklich gefallen hat mir nur Rosa Schiaffino, die wehrhafte und schöne Agentin wollte durchgehend gefallen. Alle anderen schwer zu beurteilen.
Den Kardinalsfehler beging Hofbauer meiner Ansicht nach hauptsächlich damit, den Lokalkolorit Hongkongs zu wenig zu nutzen. Der Stoff schien ein Stück weit auch auf die Exotik des Spielorts ausgelegt, da hätte man mit mehr Hinwendung zum asiatischem Kulturgut möglicherweise einen größeren Effekt erzielen können. Wahrscheinlich stieß die Produktion hier aber auch an ihre Grenzen und so blieb von der mystischen Kulisse leider nicht mehr übrig als der übliche Asia-Kitsch.
Fazit: Für ausgesuchte Freunde des deutschsprachigen Nachkriegs-Kinos sicherlich ein Blick wert, mehr als ein gerütteltes Maß an Nostalgie wird man hier aber wohl nicht geboten bekommen. Eine der klassischen B-Produktionen der damaligen Zeit, die für einen kurzfristigen, sonnendurchfluteten Ausbruch aus dem tristen Alltag sorgen sollten und sich an den gängigen Klischees der damaligen Zeit orientierten. Heutzutage bis auf die oben beschriebene Sehergruppe eigentlich nicht mehr empfehlenswert.
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Ansprechende, von der Synchronisation leider etwas vermurkste Detektivgeschichte. Obschon man dem Film sein Erscheinungsjahr an allen Ecken und Enden ansieht, hätte die Produktion ihre Stärken dennoch schon ganz gut ausspielen können. Leider verhinderte die Synchro ein atmosphärisches Gedeihen, und dies aus zwei Gründen: Zum einen hatten die Sprecher durch einen völligen Verzicht auf Audioeffekte einen schweren Stand. Die Stimmen hörten sich immer gleich an, egal ob die Szenen im Freien, in einem weiten Saal, einer engen Kammer oder in einem modrigen Keller gesprochen wurden. Es gab keinen Hall, kein Echo oder sonstiges. Das kam leider nicht gut daher, die wenigen nicht synchronisierten Szenen wirkten da schon deutlich besser. Zum anderen fehlten jegliche Hintergrundgeräusche und auch die Musik fast völlig, gerade mal die Schritte der Personen bekam man zu hören und selbst die hörten sich immer gleich an, egal wo und mit welchem Schuhwerk gegangen wurde. Das wirkte leider völlig lieblos und ließ die Stimmung nur sehr zögerlich gedeihen.
Dabei hätte die Geschichte durchaus Potential gehabt: Das Schloss mit den blutigen Legenden, die unsympathischen Besitzer und nicht zuletzt die schrägen Bewohner. Ein paar amüsante, weil unerwartet komische Stellen lockerten die Darbietung gut auf und auch die Investigationen gestalteten sich kurzweilig.
Dazu kam ein fein agierendes Ensemble, allen voran die altgedienten Basil Rathbone und Nigel Bruce als ungleiches Ermittlerduo sehr gut. Dennis Hoey als Inspektor Lestrat leider zu bemüht um wirklich zu beeindrucken, dafür der Rest mit passender Performace, das war trotz der müden Synchro zu sehen.
Auch die Regiearbeit von Roy William Neill kann man durchaus abnicken - seine Entscheidung zu einer kürzeren Laufzeit von gut sechzig Minuten war eine gute, mehr hätte der Stoff auch nicht hergegeben. Ausstattung und Kostüme ebenfalls nicht auf allerhöchstem Niveau, aber zumindest nicht im Negativen auffällig.
Fazit: Für einmaliges Schauen sicherlich in Ordnung, auch wenn man beim tonalen Erlebnis Abstriche machen muss. Die Synchro wie gesagt auf Asylum-Niveau, aber das ist wohl ebenso wie die schlechte Bildqualität dem Erscheinungsjahr geschuldet. Eine heutige Synchro in dieser Art würde ich in die tiefsten Trash-Regionen treten, angesichts des Alters des Streifens lasse ich aber Milde walten. Ansonsten mit oder ohne Nostalgiebonus durchaus schaubar, allein schon der Beginn im Pub sehr ansprechend. Eine durchschnittliche fünf ist passend. Gibt´s gratis auf Youtube zu sehen.
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Gut produzierte Krimireihe. Ich möchte David Suchet eine sehr gute (nicht nur im Sinne von geschauspielert, sondern auch werkstreue) Darstellung des Meisterdetektives mit den kleinen grauen Zellen zugestehen, er scheint die Romanfigur wirklich verstanden und verinnerlicht zu haben. Angefangen von seinem Äußeren mit dem pomadisierten Bärtchen, über die Spleens und Marotten bis hin zum trippelnden Gang verkörpert er die Romanfigur wie kein anderer. Nichts gegen Albert Finney oder Sir Peter Ustinov (dessen tollpatschiges bis ins leicht vertrottelt reichendes Benehmen mochte ich eigentlich nicht so recht), doch Suchet trifft die Figur meines Erachtens am Besten. Dabei vermeidet er die gesellschaftlichen Fettnäpfchen, sondern konzentriert sich eher auf die charmanten Spleens, was ihn für mich zum besten Poirot-Darsteller macht.
Christie bedient sich in ihrer Figurendynamik sehr bei Sir Arthur Conan Doyle, auch ihre Hauptcharaktere weisen ein ähnliches Schema auf. Die Pendants Poirot/Holmes, Hastings/Watson und Japp/Lestrat sind erkennbar und auch wenn die Figuren jeweils andere persönliche Hintergründe aufweisen, so bilden sie ein ähnliches Dreieck wie bei Doyle, wobei sie etwas anders gewichtet sind.
Hastings etwa ist ein reiner Stickwortgeber, seine Figur wird zumindest in den Filmen oft als für die Aufklärung des Falles nutzlos gezeigt, seine Interaktion mit Poirot dient offenbar ausschließlich dafür, als Ansprechpartner für dessen Gedankengänge zu fungieren (sonst müsste der arme Detektiv womöglich noch Selbstgespräche führen, was dann doch etwas seltsam daherkommen würde). Man sieht ihn oftmals lediglich zeitungslesend in Poirots Büro herumlungern oder ihn bei Ermittlungen begleiten, ganz selten wird er bei physischen Auseinandersetzungen aktiv. Da hat die Sekretärin mitunter mehr und sinnstiftende Aufgaben, etwa Hintergrund-Recherchen oder auch als Ratgeberin für aristokratische oder gesellschaftliche Verbindungen.
Der klassische Showdown mit der Beteiligung aller Verdächtigen, der Auflösung und dem spontanen Geständnis des Schuldigen ist natürlich ein Fixpunkt jeder Folge. Anders als etwa bei Miss Marple darf Poirot immer eine Art Schlussplädoyer halten, das den Täter immer überführt. Ein geübter Christie-Leser/Seher weiß natürlich oft schon vorher, dass zumeist der harmloseste und unverdächtigste Charakter der Täter ist, doch die Ausführung der Tat beweist oftmals Kreativität und Überraschung. In unserer Serie sind die Fälle jedoch nicht von der Krimikönigin herself, sondern von anderen Autoren (ich könnte mir gut vorstellen, dass auch der ein oder andere Groschenschreiber dabei ist, der stilistisch zwar nicht überzeugt, von den Ideen jedoch schon) ersonnen, die jedoch im Geiste Christies schreiben.
Auch die handwerkliche Machart fällt positiv auf, vor allem die liebevoll gestalteten Kulissen und die detailgetreue Ausstattung schaffen eine gute Atmosphäre, die die Geschichten gut tragen und zu einem angenehmen Seherlebnis betragen. Man kann die Folgen natürlich mit Fug und Recht als altbacken und sehr auf die Sehgewohnheiten des Publikums zugeschnitten bezeichnen, was aber für gelegentliche Sichtungen durchaus angenehm ist. Man bekommt immer, was man bestellt hat und selbst wenn ich zwischen den Folgen immer etwas Zeit ins Land ziehen lasse, so bieten sie immer eine wohltuende Abwechslung vom öffentlich-rechtlichen Einheitsbrei.
Gibt es (auch auf deutsch) in guter Bild- und Tonqualität (Bildformat leider noch 4:3) auf Youtube.
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Der Super-Verbrecher hält uns weiterhin auf Trab. In den „unsichtbaren Krallen“ befährt Produzent Arthur Brauner weiterhin die SciFi-Schiene und stellt ein Gerät, das seinen Träger unsichtbar macht, in den Mittelpunkt der Handlung.
Gemeinsam mit einer routinierten Regiearbeit Harald Reinls verwebt Autor Ladislaus Fodor eine durchgehend spannende Geschichte mit feiner Edgar-Wallace-Atmosphäre (der mit diesem Stoff bis auf eine kleine Anspielung rein gar nichts zu tun hat), die das Interesse auch bei mehrfacher Sichtung gut aufrecht hält. Da störten dann auch kleinere Unzulänglichkeiten wie das doch recht auffällige Verhalten des unsichtbaren Dr. Erasmus nur wenig, im Großen und Ganzen ist es ein recht unterhaltsamer Film.
Die wenigen, aber heftigen Gewaltspitzen passierten allesamt abseits der Kamera, waren jedoch so angekündigt, dass das Kopfkino das Seine dazu tat. Die eigentliche Spannung generierte sich jedoch aus der Unsichtbarkeit des vermeintlichen Bösen und der ständigen Ungewissheit ob dessen Präsenz. Fodor und Reinl haben damit die Möglichkeit, aus recht wenig Aufwand viel an Effekt herauszuholen, wobei die Spezialeffekte (Dinge bewegen sich scheinbar von selbst) wohl auch schon im Erscheinungsjahr reichlich angestaubt wirkten. Auch die zusätzliche Verwirrung mittels alternativer Synchronstimmen hielt nicht lange vor, man hatte bald den Dreh raus. Und auch bei der Maskerade von Wolfgang Preiss hat man auf Altbewährtes zurückgegriffen, was bei Kenntnis anderer Mabuse-Filme dann nur wenig Überraschendes zu bieten hatte (Primarius Dr. Krone etwa sah dem blinden Peter Cornelius schon recht ähnlich).
Trotzdem mag ich diesen Film, allein schon die Stimmung und die SciFi-Aufmachung wirkten gut. Auch die Leistungen der Darsteller wussten zu gefallen. Mit Karin Dor hat Brauner eine Bank verpflichten können und auch Lex Barker mochte durchaus Sympathiepunkte zu sammeln. Siegfried Lowitz ebenfalls sehr gut, lediglich Walo Lüönd fiel ein wenig seiner Rolle zum Opfer (offenbar hat sich Brauner an den Rialto-Produktionen orientiert und suchte etwas Humor in die Sache zu bringen, was jedoch nur in Ansätzen gelang). Werner Peters mit einigen guten Auftritten, wie man ihn kennt.
Fazit: Nicht der schlechteste Teil der Mabuse-Reihe. Trotz einiger Mängel hat der Streifen schon seinen Charme und weiß unter dem Strich seine Stärken durchaus auszuspielen. Inhaltlich und inszenatorisch kann man jedenfalls nicht meckern, das ist solides Nachkriegskino, spannend und nicht allzu bierernst. Obwohl ich so etwas natürlich nicht jeden Tag sehen möchte, bietet es doch eine schöne Abwechslung von der üblichen Hauptabend-Krimiunterhaltung. Gibt es in guter Bild- und Tonqualität auf Youtube.
1. Hast du Menschen die dir zuhören und dich so nehmen wie du bist?
Die meisten nehmen mich wie ich bin, aber mit dem Zuhören (also dem wirklichen Verstehen) habe ich manchmal so meine Zweifel.
2. Was tust du dir selbst gutes?
Regelmäßige Auszeiten - Entspannen - Dinge tun, die einen freuen.
3. Worüber denkst du am meisten nach?
Das ist unterschiedlich - momentan gehen mir viele Urlaubsziele durch den Kopf.
4. Wie beginnt für dich ein perfekter Tag?
Englisches Frühstück, Zeitung lesen, sich auf das Kommende freuen.
5. Karma oder Charisma?
Ja bitte! Und beides reichlich, wenn´s geht...
6. Gibt es einen Film den du toll findest, obwohl er ziemlich schlecht ist?
Einen?
7. Gibt es einen Film der dein Leben geprägt hat?
Nicht so richtig.
8. Tim Burton oder Alfred Hitchcock?
Je nach Stimmungslage, aber meistens Hitchcock.
9. Kaufst du dir Merchandise zu bestimmten Serien/Filmen?
Nein.
10. Was gruselt dich besonders?
Die Wiener Bauordnung.
11. Was macht dich traurig?
Wie die Menschheit mit unseren Planeten umgeht.
12. Würdest du lieber dein ganzes Leben lang ständig und wirklich ununterbrochen von Menschenmassen umzingelt sein oder dein ganzes Leben alleine in einer einsamen Hütte verbringen?
Weder noch, die Mischung machts.
13. Was macht eine gute Partnerschaft aus?
??? - Gute Frage.
14. Auf einer Skala von 1 bis 10, wie sensibel reagierst du auf Kritik?
Gute Kritik mag ich, schlechte stört mich nicht besonders. Den Wert könnte ich nur benennen, wenn ich wüsste, welches Ende der Skala für was steht.
15. Was war bis jetzt das peinlichste was dir passiert ist?
Vermutlich irgend etwas in der Pubertät, wenn man sich für irgend etwas furchtbar schämt, was eigentlich gar nicht so schlimm ist. Da ich es aber vergessen habe, scheint es nicht so arg gewesen zu sein.
16. Was sind deine absoluten Lieblings Videospiele?
Ich spiele nur Lotto - und das mit leidlich wenig Erfolg...
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Und wieder einen MP-Filmeintrag defloriert. Interessant, dass manche Produktionen so einfach dem Vergessen anheimfallen, obwohl ich das bei dieser schon ein wenig nachvollziehen kann. Ich staubte ihn eher zufällig als Beifang auf einer Dreier-Wallace-DVD vom Wühltisch ab (Aufhänger war „Die neunschwänzige Katze“), bei ihm alleine hätte ich da wohl eher nicht zugegriffen.
Es handelt sich um eine recht einfach gehaltene Adaption eines Theaterstücks von Edgar Wallace, bei welcher Regisseur Werner Vögler scheinbar darauf geachtet hatte, die Theater-Atmosphäre zu erhalten. Im Wesentlichen spielt sich alles in einem einzigen Raum ab und auch die Kulissen waren leidlich einfach gehalten, was den Film zwar nicht gut aus den Startlöchern kommen ließ, später aber doch zu gefallen wusste. Auch das Ensemble wirkte wie eine Theater-Truppe nach dem x-ten Auftritt und harmonierte wie eine gut geölte Maschine. Da saß jeder Einsatz, jedes Tempo passte und große Gesten erinnerten an die Bühnen großer Häuser. Zusammen mit einer pfiffigen und interessanten Geschichte, die reich an unterschwelligen Gags war, hatte die Darbietung schon Hand und Fuß.
Leider hielten die Bild- und Tonqualität einen eher bescheidenen Standard – entweder war das Material von Haus aus so schlecht, dass ein besseres Niveau ohne aufwändige Restaurierung nicht möglich war, oder man hatte schlicht und ergreifend nicht die Breitenwirkung, die einen derartigen Aufwand rechtfertigte. Wie auch immer, Mehrfach-HD ist für diese Produktion leider ebenso ein Fremdwort wie Dolby-Surround, auch das 4:3-Format passte nicht auf meinen Schirm. Aber gut, von einem gut sechzig Jahre alten Film darf man sich diesbezüglich wohl nicht allzu viel erwarten.
Die Mimen agierten jedenfalls sehr gut. Schön das Wiedersehen mit Stanislav Ledinek in einer integren Rolle (später spielte er fast ausschließlich Halbwelt-Schurken), damals noch mit etwas mehr Haupthaar. Franz Schafheitlin als augenrollender Butler mit unterschwellig-humorigem Charme, ich könnte mir denken, dass sich später Klaus Kinski an seiner Darstellung ein Stück weit orientierte. Fritz Tillmann und Hannelore Schroth ohne Fehl und Tadel.
Fazit: Ein technisch und von Seiten der Ausstattung leider eher einfach gehaltener Streifen, der jedoch mittels guter Handlung, intelligentem Aufbau und guten Leistungen der Darsteller einen gewissen rauen Charme entfalten kann. Vögler besann sich offenbar der Stärken seiner Produktion und spielte diese auch gut aus, womit der Streifen dann schon auch seine Punkte einfahren kann.